1

Direktinvestments in Sachanlagen

…und welche Lehren man daraus ziehen sollte.

In diesem Blog habe ich diverse sehr kritische Beiträge zu so genannten Direktinvestments in mehr oder minder exotische “Sachanlagen”  verfasst. Bei diesen Investments kann sich der Investor direkt an Gütern beteiligen, ohne über dieses Gut im Ernstfall praktisch verfügen zu können. Dabei werden von den Initiatoren Renditen versprochen, welche erhebliche Skepsis bei den Anlegern auslösen müssten, zumal sich solche Sachinvestitionen meistens außerhalb unseres Rechtsgebietes befinden. Somit können diese Güter kaum selbst verwaltet werden  und der Investor ist darüber hinaus  von den Initiatoren abhängig, deren Bonitäten aber nicht nachvollziehbar bis nicht gegeben sind.

Gerade die katastrophale Geldpolitik der EZB befeuert solche mit hohem Risiko behaftete Investments und so langsam zeichnet es sich ab, dass  privat angespartes Vermögen zur Altersvorsorge ratzfatz bei solchen Investments verbrannt wird. Meistens merken die Anleger diesen Fehler erst bei diversen Fälligkeiten, dann ist es allerdings schon zu spät.

Ein solches Beispiel ist die Insolvenz der Magellan Maritime Services GmbH, welche bei gutgläubigen Anlegern € 350 Mio. einsammeln konnte. Das Geschäftskonzept bestand im Verkauf von Containern bei gleichzeitiger Rückmietung durch Magellan und sogar Rückkauf des Containers zu einem festen Preis.

Dass diese Rechnung nicht aufging und nunmehr wiederum 9.000 gutgläubige Anleger um ihr Angespartes bangen, dokumentiert letztlich die Insolvenz der Magellan Maritime Service GmbH. Letztlich hat die Gier auch hier blind gemacht.

In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung wurde aus Anlass dieser Insolvenz am 17.6.2017 ein beachtenswerter Presseartikel veröffentlicht und zwar wie folgt:

„Drei Lehren über Direktinvestments

Ein Jahr ist es her  seit Magellan Maritime, Anbieter von Direktinvestments  in Container, Insolvenz anmeldete. Jetzt scheint sich herauszukristallisieren, dass die Käufer  der Container  im Durchschnitt wohl auf die Hälfte  ihres Investments verzichten müssen. Während  diesen  ein mehr oder weniger großer Schaden  entsteht, bringt der Fall für andere Anleger  Lektionen  über das Investment in vermeintlich sichere Sachanlagen mit sich.

Erstens ist eine Besicherung  nur dann eine Besicherung, wenn Sie werthaltig ist. Der Wert von Dingen verändert sich aber, ob das nun Rinder; Container oder LED-Beleuchtung ist.

Zweitens: Wenn man mit dem gekauften  Gegenstand nichts anfangen kann, was macht man damit? Bäume in Bulgarien oder Panama, Rinder in Bolivien  oder Paraguay oder Container in Südostasien. Eigentum ist nur dann etwas wert, wenn man es auch  verwalten kann. Andernfalls  bleibt einem nur der Liquidationserlös , und der ist in der Regel deutlich geringer als das Investment.

Drittens  zeigt sich, dass bei unternehmerischen Direktinvestments dem Dienstleister  eine Schlüsselrolle  zukommt. Neben  der Allgemeinen Frage, ob dieser seriös  ist, muss wohl gelten:

Je mehr Festbeträge  zugesagt werden, desto größer  die Wahrscheinlichkeit, dass dieser in Not geraten kann. Denn der Erfolg unternehmerischer Investments  ist immer von Variablen  wie Preisen oder Wechselkursen abhängig. Je mehr Risiken  der Dienstleister übernimmt, desto risikoreicher  ist das Geschäft für ihn.Die Risikoübernahme  erfolgt auch  sozusagen nur unter Vorbehalt. Denn im Ernstfall landen diese Risiken  wie im Fall Magellan wieder beim Anleger“.

Diesen drei Lehren/Regeln möchte ich noch hinzufügen, dass Investments in solche vermeintlich sichere Sachanlagen außerhalb unseres Rechtsgebietes und dann noch mit Dienstleistern in dritten Ländern grundsätzlich zu meiden sind, da im worst case verschiedene Rechtsregeln gelten, welche in vielen Fällen mit den unseren nicht kompatibel sind. Außerdem ist die Durchsetzung der Anlegerrechte somit kaum gegeben.

Hierbei möchte ich auf folgende Beiträge in diesem Blog verweisen:

  • Life Forestry Group reloaded vom 18.7.2015
  • Waldfondsinvestments = sehr hohes Risiko vom 8.5.2016
  • Bäume wachsen nicht in den Himmel vom 15.5.2017
  • Tree value forestry GmbH vom 30.10.2016
  • Tree Value Forestry aktuellvom 27.2.2017
  • NG Green Trade AG vom 13.3.2017
  • NG Green Trade aktuell vom 22.3.2017

Anmerken möchte ich noch, dass Direktinvestments in Aktien und Anleihen guter Bonität mit solchen Direktinvestments in vermeintliche sichere Sachanlagen nicht zu verwechseln sind.

  1. Juni 2107

Elmar Emde

Autor des Buches „Die strukturierte Ausbeutung“

Siehe auch www.emde-fiveko.de




Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 6

„There is nothing riskier than the widespread perception that there is no risk.“

Howard Marks

Wilen, den 5. Juni 2017

Sehr geehrte Damen und Herren,

zumindest die Führungskräfte an der Wall Street sehen Risiken und machen Kasse. Im Moment allerdings hauptsächlich, wenn es um ihr eigenes Depot geht. Die Führungskräfte und die Verwaltungsratsmitglieder amerikanischer Banken haben den starken Kursanstieg der Finanzwerte nach der Wahl des amerikanischen Präsidenten genutzt, um aktiv Aktien ihrer eigenen Institute zu verkaufen. Das gilt nicht nur für die internationalen Großbanken, sondern auch für leitende Angestellte von regionalen börsennotierten Kreditinstituten. Laut dem „Wall Street Journal“ wurden von dieser Anlegergruppe Aktien im Werte von ca. 1,6 Milliarden Dollar verkauft. Für den untersuchten Zeitraum ist das die höchste Summe seit der Finanzkrise des Jahres 2008.

Bild 1

Ein weiteres Risiko und ungelöstes Problem ist Griechenland. Eine weitere Finanzierungsrunde steht an und alle stehen vor den alten Problemen. Die Re- formen reichen nicht, um die Zinsen, geschweige denn die Tilgung der zur Verfügung gestellten Gelder zu bezahlen und den Menschen eine Zukunft zu bieten. Darüber hinaus tun die in Europa stattfindenden Wahlen ihr Übriges. Auch Herr Schäuble möchte über das Thema Griechenland bis nach den Wahlen nicht reden. Dem Internationalen Währungsfonds (IWF) kann man allerdings keine Schönrednerei aus wahlpolitischen Gründen unterstellen. Die folgende Grafik zeigt deutlich die divergierenden Meinungen und die Belastungen, die auf Europa und hier wahrscheinlich hauptsächlich auf Deutschland zukommen werden.

Bild 2

Aktien

Ich hatte in letzter Zeit wieder vor Automobilaktien gewarnt. In Euro gerechnet sind seit Jahresanfang Daimler um 7,5 Prozent, BMW um 5,0 Prozent, General Motors um 13,0 Prozent, Ford um 16,2 Prozent und Nissan um 14,7 Prozent gefallen. Wie empfindlich die Börse im Moment auf schlechte Nachrichten reagiert, zeigt die Kursentwicklung des im Automobilbereich tätigen Ingenieurdienstleisters Bertrandt AG. Allein die Ankündigung, dass das Umsatzplus bei 30 Millionen und nicht wie bisher erwartet zwischen 30 und 70 Millionen Euro liegen wird und sich die operative Gewinnmarge zwischen 6 und 8 Prozent bewegt, hat dazu geführt, dass die Aktie an einem Tag 13 Prozent verlor. Zwar heißt das im Klartext, dass das Betriebsergebnis um ein Drittel niedriger ausfällt als im Vortrag, aber die technologischen Umbrüche in der Branche bringen für einen Ingenieurdienstleister langfristig eigentlich mehr Chancen als Risiken. Der Vorstand sprach von „kurzfristig anspruchsvollen Rahmenbedingungen“ und von fortgesetzten Verzögerungen bei der Vergabe von Entwicklungsaufträgen durch die Automobilhersteller.

Das Problem mit den Arbeitsplätzen lässt sich auch nicht schnell lösen. Die Online-Industrie verändert die Welt: Seit 2000 hat sich das Online- Einkaufsvolumen mehr als verzehnfacht; Amazon stieg in der westlichen Welt zum größten Einzelhändler auf. In früheren wirtschaftlichen Krisen waren die Aktien von Einzelhandelsunternehmen immer gut für niedrigere Verluste. Heute muss vor einem Investment in Einzelhandelsunternehmen gewarnt werden. Interessant sind nur noch Händler, die Produkte anbieten, die aufgrund ihrer Marge und dem niedrigen Preisniveau für Firmen wie Amazon- nicht interessant sind. Hierunter fallen zum Beispiel Toilettenpapier, Seife und verpackte Nahrungsmittel zu Niedrigstpreisen. Denn es ist für Amazon mit Sicherheit interessanter, eine Sonnenbrille für 100 Euro als eine Rolle Toilettenpapier für 1 Euro zu verkaufen. Aber leider können wir weder in Aldi noch in Lidl investieren. In Amerika gibt es allerdings zwei Werte, Dollar Tree und Dollar General, die genau in diese Kategorie fallen. So stiegen 2008 und 2009 die Umsätze und Gewinne von Dollar Tree. Während der Aktienkurs des S&P-500-Index 2008 um 37 Prozent fiel, stieg die Aktie von Dollar Tree um 61 Prozent.

Der Wermutstropfen ist allerdings, dass die Aktie seit 2009 bis heute um weitere 470 Prozent gestiegen ist.

Schwellenländer

Neben wirtschaftlichen stecken die Schwellenländer voller politischer Risiken. Man denke hierbei nur an Syrien, die Ukraine, Brasilien und die Türkei. Allerdings bedeutet Risiko auch immer Chance. Sicherlich ist zum Beispiel die politische Entwicklung in der Türkei besorgniserregend. Auch hat die Wirtschaft, besonders die Tourismusindustrie, stark gelitten.

Aber die Wirtschaft in Schwellenländern, auch die in der Türkei, ist höchst anpassungsfähig. Darüber hin- aus hängt die Türkei anders als Russland (Erdöl) nicht nur vom Tourismus ab. Die Regierungspartei AKP war zumindest in der Vergangenheit sehr vorsichtig im Umgang mit der Privatwirtschaft. Und auch der türkische Präsident Erdoğan weiß, dass er sich jahrelange Sanktionen nicht leisten kann. Allein deswegen wird es so weit nicht kommen. Ein Engagement in der Türkei ist daher weiter interessant.

Ich glaube zwar nicht, dass es richtig ist, China den Schwellenländern zuzuordnen, aber die internationalen Agenturen stufen es nach wie vor so ein. Jedes Jahr prüft der Anbieter der MSCI-Indizes, ob chinesische A-Shares in den Index aufgenommen werden sollen. Bisher war das Ergebnis jedes Jahr ein immer schwächer werdendes Nein. Früher oder später werden chinesische Aktien, die im Moment ein Volumen von 7,5 Trillionen US-Dollar aufweisen, in den Index eingeschlossen – und das wird zu gewaltigen Umschichtungen führen. Die folgende Grafik zeigt deutlich, welche Märkte im Laufe der nächsten Zeit mit abnehmender Bedeutung zu rechnen haben.

Bild 3

Mit Blick auf diese Grafik sollte man sich an die Worte von Napoleon Bonaparte erinnern: „China ist ein schlafender Gigant. Lasst es schlafen, denn wenn es aufwacht, wird es die Welt bewegen.“

Festverzinsliche Wertpapiere

Laut dem Finanzdienstleister Tradeweb gab es zu Beginn des Jahres noch Anleihen über insgesamt 10 Billionen Dollar, die eine negative Rendite auswiesen. Früher haben festverzinsliche Wertpapiere einen risikolosen Zins geboten, heute bieten Anleihen ein zinsloses Risiko. Allerdings war ich nie der Meinung, dass festverzinsliche Wertpapiere risikolos sind. Die Vergangenheit hat oft genug bewiesen, dass Zahlungsversprechen vielfach nicht das Papier wert waren, auf dem sie geschrieben wurden. Allerdings gab es als Ausgleich wenigstens einen Zinssatz. Trotz der historisch niedrigen Zinsen werden Anleihen weiter gekauft, da viele Anleger ein zu kalkulierendes laufendes Einkommen brauchen. Zurzeit wird zwar in den Zentralbanken über eine Erhöhung der Zinsen nachgedacht, aber ein wesentlicher Grund für die in den letzten Wochen wieder sinkenden Renditen dürfte sein, dass die Anleger keinen nachhaltigen Anstieg der Inflationsrate in den Industrienationen befürchten. Es bleibt aber festzuhalten, dass die Inflationsraten – auf niedrigem Niveau – schneller steigen als die Zinsen. Wir werden daher weiter mit der finanziellen Repression – mit negativen Realzinsen – auf längere Sicht leben müssen. Sollte diese Annahme stimmen, dann gibt es interessante Anlagechancen am Rentenmarkt. In diesem Falle sind im Moment inflationsgeschützte Bundesanleihen (Linker) eine interessante Anlage.

Gold

Die Investitionen in Goldbarren und Goldmünzen sind im ersten Quartal weltweit um 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, in China sind es sogar 30 Prozent verglichen mit den ersten drei Monaten des Vorjahrs. Dies liegt wahrscheinlich auch daran, dass die Landeswährung Renminbi im vergangenen Jahr 6 Prozent an Wert verloren hat. Prognosen sind wie immer so eine Sache, es sei denn, es liegen ihnen rationale Faktoren zugrunde. Zwischen 2012 und 2016 sanken die Ausgaben für die Exploration von neuen Goldvorkommen und Investments in bestehenden Minen um 65 Prozent. Dies wird in den nächsten 5 bis 10 Jahren zu einer stetig zurückgehenden Förderung von Gold führen. Trifft die folgende Grafik zu, dürfte dies den Goldpreis weiter stützen.

Bild 4

US-Dollar

Die Händler sind sich ziemlich sicher, dass die amerikanische Notenbank Fed die Zinsen anheben wird. Davon ausgehend prognostizieren viele Analytiker, dass der Dollar an Wert gewinnen wird. Wie Sie wissen, vertreten wir seit einiger Zeit eine andere Meinung, denn nicht der Zins, sondern die Realzinsen sind entscheidend.

Bild 5.1

Seit September 2015 ist die Inflationsrate in den USA um 2,7 Prozent gestiegen. In derselben Zeit hat die amerikanische Fed den Zinssatz um 0,75 Prozent erhöht. Das bedeutet, dass die Inflationsrate dreimal stärker als der Zinssatz stieg. Der kurzfristige inflationsbereinigte Zins ist in Wirklichkeit gefallen. Wie wir bereits oben unter „Festverzinsliche Wertpapiere“ geschrieben haben, sind wir der Auffassung, dass diese Tendenz weiter anhalten wird. Sollte es in Europa zu keinen weltbewegenden politischen Umwälzungen kommen, wird der US-Dollar weiter zur Schwäche neigen.

Portfoliostrategie

Der von uns nach wie vor erwartete Rückgang der weltweiten Konsumausgaben aufgrund der hohen Verschuldung der privaten Verbraucher ist bisher nicht eingetreten. Vielleicht zeigen sich jetzt erste Tendenzen im Automobilmarkt. Aber um Wilhelm Busch zu zitieren: „Erstens kommt es oft anders und zweitens als man denkt.“ Statt einer neuen Rezession könnte sich der schwache Wirtschaftsaufschwung fortsetzen. Zwar hat die globale Verschuldung ein bedenkliches Ausmaß erreicht, was tendenziell wachstumshemmend ist, aber Regierungen könnten panikartig neue Fiskalprogramme auflegen, die die Notenbanken mit „Helikoptergeld“ finanzieren.

Dann würde unser Szenario zwar später, aber umso heftiger eintreten.

Sir John Templeton sagte einmal, die gefährlichsten Worte in unserer Branche sind: „Dieses Mal ist alles anders.“ Was mich immer mehr beunruhigt, ist, dass eine Reihe von mir sehr geachteter Portfoliomanager immer häufiger diese Phrase benutzen.

In seinem letzten vierteljährlichen Brief schrieb zum Beispiel J. Grantham (www.gmo.com), dass es eine neue Periode für risikobehaftete Anlagen gibt. Er argumentiert, dass sowohl die Aktienbewertungen als auch die Gewinnmargen ein neues höheres Niveau erreicht hätten, ergo: Aktien sind nicht mehr teuer.

Warren Buffet, die lebende Anlegerlegende, hat oft genug gesagt: „Den Preis, den man bezahlt, bestimmt die Rendite.“ 2001 hat er verkündet, die beste Methode, um in den Aktienmarkt zu investieren, ist das Verhältnis der Aktienmarktkapitalisierung als Prozentsatz vom Bruttoinlandsprodukt. Wenn dieses Verhältnis zwischen 70 und 80 Prozent liegt, wird der Anleger in Zukunft eine gute Rendite erzielen.

Wer aber investiert, wenn das Verhältnis nahe 200 Prozent liegt, wie zum Beispiel 1999 und teilweise 2000, spielt mit dem Feuer. Bei der Hightech-Blase lag dieses Verhältnis in der Spitze bei 151 Prozent, heute liegen wir bei ca. 133 Prozent. Aber sagt Herr Buffet jetzt, dass die Anleger wieder mit dem Feuer spielen? Nein, er erzählt jedem, dass wir keine Blase haben und dass Aktien eigentlich preiswert sind. Er hat einen neuen wichtigen Maßstab gefunden und das scheint das Niveau der Zinsen zu sein. Mit anderen Worten: Die alten Wertansätze sind nicht mehr so wichtig wie in der Vergangenheit, da dieses Mal alles anders ist, weil die Zinsen so niedrig sind.

Ist es dieses Mal wirklich anders? Viele intelligente Leute denken so! Aber die Vergangenheit hat uns schon oft gelehrt: Wenn viele die Erfahrungen der Geschichte leugnen, lernen wir alles wieder von vorne. Die Zeit wird es zeigen!

Mit freundlichen Grüßen

Ottmar Beck

P.S.: Noch ein Wort in eigener Sache. Da ich immer wieder nach konkreten Anlagemöglichkeiten gefragt werde, habe ich mich entschlossen ab und zu konkrete Werte im Text zu nennen. Ich möchte jedoch hinzufügen, dass ich diese nicht laufend verfolge.

Dax: 9,88% – Euro Stoxx 50 P: 9,98% – SMI: 9,69% – RexP: -0,23% – SBI: 0,34% – Gold(in US$): 9,42%

per 31.05.2017

Diese Veröffentlichung dient ausschließlich der Information und stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung zur Abgabe von Kauf-, Verkaufs- oder Zeichnungsaufträgen dar. Sie sind auch keine Entscheidungshilfen in rechtlichen, steuerlichen, wirtschaftlichen oder anderen Belangen. Alle Informationen beruhen auf Quellen, die wir als zuverlässig erachten. Sie dienen lediglich der Information und begründen kein Haftungsobligo. Anlagen können plötzlichen und erheblichen Wertverlusten unterworfen sein, mit der Folge, dass der Anleger möglicherweise nicht den investierten Gesamtbetrag zurückerhält. Bei Aktien bestehen gegenüber festverzinslichen Wertpapieren neben höheren Renditechancen auch wesentlich größere Risiken; ein Totalverlust kann nicht ausgeschlossen werden. Die individuellen Anlageziele, die Finanzlage oder die besonderen Bedürfnisse einzelner Empfänger wurden nicht berücksichtigt. Nutzer, die den Kauf der auf diesen Seiten beschriebenen Wertpapiere in Erwägung ziehen, sollten im Hinblick auf die Ausstattung der Wertpapiere und Risiken, die mit diesen Wertpapieren verbunden sind, vor Erwerb der Wertpapiere die allein rechtlich verbindlichen endgültigen Angebotsbedingungen lesen, die in den endgültigen, offiziellen Verkaufsprospekt, gegebenenfalls aktualisiert durch Nachträge, einbezogen sind. Alleinige Grundlage für den Anteilerwerb sind die Verkaufsunterlagen zu den Sondervermögen. Verkaufsunterlagen zu allen Sondervermögen sind kostenlos bei der Kapitalverwaltungsgesellschaft und der zuständigen Depotbank erhältlich.

 




Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 5

Wilen, den 1. Mai 2017

Sehr geehrte Damen und Herren,

nun ist die Wahl in Frankreich – zumindest nach Meinung der Kapitalanleger – positiv ausgegangen. Alle Welt geht davon aus, dass Emmanuel Macron der ideale Kandidat für die Zukunft von Frankreich und Europa ist. Das Schreckensszenario mit einem Sieg von Marine Le Pen ist, zumindest vorerst, ausgeblieben. Wichtig wäre es vielleicht für alle, sich einmal mit dem Programm von Herrn Macron zu beschäftigen. Macron will Frankreich wirtschaftlich für das 21. Jahrhundert fit machen und steht der Europäischen Union positiv gegenüber. Wie passt aber seine geplante Ausgabenpolitik von über 50 Milliarden Euro zu dem Plan, die Staatsfinanzen zu konsolidieren? Er will außerdem ein echtes EU- Budget über mehrere 100 Milliarden Euro, das von einem Finanzminister der Eurozone kontrolliert wird. Darüber hinaus will er die Staatsschulden sozialisieren und Eurobonds einführen. Damit liegt er mit Martin Schulz, dem SPD-Kanzlerkandidaten, auf einer Linie. Allerdings hat die derzeitige Bundeskanzlerin Angelika Merkel Eurobonds kategorisch ausgeschlossen. Er will darüber hinaus die 35-Stunden- Woche beibehalten und ebenfalls das niedrige Renteneintrittsalter von 62 Jahren nicht ändern. Warum bei diesem Szenario die Aktienmärkte derart zugelegt haben, verschließt sich mir. Es wird wohl vergessen, dass er als Finanzminister für die wirtschaftliche Misere von Frankreich mitverantwortlich ist.

Kapitalverkehrskontrollen! Es ist schon interessant, dass das Handelsblatt am Sonntagnachmittag, kurz bevor das Ergebnis der französischen Wahl bekannt war, die Meldung verbreitete: Kommen Mélenchon und Le Pen am Sonntag gemeinsam in die Stichwahl wären Kapitalverkehrskontrollen am folgenden Tag in Kraft getreten: „Wahrscheinlich ist das Szenario nicht, aber, wenn in Frankreich der Linksaußen Mélenchon und die Rechtsaußen Le Pen in die Stichwahl kommen, könnte die Europäische Zentralbank Kapitalverkehrskontrollen einführen.“ Und weiter:

„In Finanzkreisen wird damit gerechnet, dass es bei einem solchen Wahlausgang am Montag zu größeren Turbulenzen an den Finanz- märkten kommt. Die Notenbanken haben deshalb im Vorfeld Krisenszenarien entworfen. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann wollte sich auf der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) nicht dazu äußern, ob und welche Abwehrpläne die Notenbanken vorbereitet haben. Dem Vernehmen nach haben Notenbanker und Bankenaufseher aber in ihren Runden unter anderem über Kapitalverkehrskontrollen diskutiert, sollte es zu extrem großer Unsicherheit an den Finanzmärkten kommen und ein schneller Kapitalabfluss aus Frankreich drohen, der die französischen Banken ruinieren könnte.“

Ganz ist dieses Szenario nicht abzustreiten. In der kurzen Geschichte der Eurozone hatten wir bereits 2013 in Malta, 2015 in Griechenland und auch in Zypern Kapitalverkehrskontrollen. Insofern ist die Überlegung, ein Konto bzw. Depot außerhalb der Eurozone zu führen, nicht von der Hand zu weisen.

Auch von Donald Trump gibt es Neues zu berichten. Kurz vor der traditionellen Zwischenbilanz nach den ersten 100 Amtstagen, stellt er eine gigantische Steuerreform vor. Die Unternehmenssteuern sollen von 35 auf 15 Prozent – ohne jede Gegenfinanzierung – gesenkt werden. Es wird keinen Abbau von Steuerschlupflöchern und Abschreibungsmöglichkeiten geben. Die drohenden Importsteuern sind vom Tisch. Auch ist bisher nicht der Abbau von Zuschüssen für Obamacare, wie angedacht, geplant. Der derzeitige Steuerplan in seiner groben Form gleicht einer Kamikaze-Reform der öffentlichen Haushalte, die die USA für lange Zeit ruinieren könnte. Experten beziffern die Mindereinnahmen im Lauf eines Jahrzehnts auf unfassbare 2.600 Milliarden Dollar. Ein solcher Fehlbetrag ist wohl nicht allein durch Wachstum auszugleichen, obwohl Finanzminister Steven Mnuchin dies am Mittwoch behauptete. Es ist allerdings davon auszugehen, dass der Plan kaum so umgesetzt werden wird, wie Donald Trump ihn vorschlägt. Dem Präsidenten stehen jetzt schwierige und monatelange Verhandlungen mit dem Kongress bevor. Die ersten 100 Tage zeigten bereits, dass das nicht seine stärkste Disziplin ist.

Aktien
Die Automobilindustrie ist weltweit einer der wichtigsten Industriezweige. In Asien ist der Absatz nach wie vor gut und auch in Europa hat er sich wieder erholt. In den USA war der letzte Monat jedoch der schlimmste der letzten zwei Jahre. Die Verkäufe sind im neuen Jahr um 10 Prozent gefallen.

Bild 1

Eigentlich sollte es der Industrie – zumindest nach dem, was man hört – gut gehen, aber die Automobilindustrie erzählt uns eine andere Geschichte. In der folgenden Grafik sehen Sie, dass auch die Produktion der amerikanischen Automobilfirmen zurückgeht. Im Januar wurden 18 Prozent weniger Autos als im Januar 2016 produziert.

Bild 2

Das ist allerdings nur eine Reaktion der Produzenten auf die steigende Zahl der nicht verkauften Wagen. Die folgende Grafik zeigt Ihnen das Lager-Umsatz- Verhältnis. Fällt diese Zahl, heißt das, die Verkäufer bauen ihr Lager ab, steigt es, gibt es Schwierigkeiten, Neuwagen zu verkaufen. Dieses Verhältnis hat jetzt seit 2009 wieder einen neuen Höchststand erreicht.

Bild 3

Warum lege ich auf diese Zahlen so viel Wert? Die Antwort gibt die folgende Grafik. Da die Automobilindustrie so wichtig ist, zeigt sie, wie sich der S&P- 500-Index (grüne Linie) im Verhältnis zu den monatlichen US-Autoverkäufen (blaue Linie) verhält. In der Vergangenheit haben sich beide Linien meist parallel zueinander entwickelt. Das ist auch nachvollziehbar. Die Menschen kaufen sich ein neues Auto, wenn sie mit ihrer wirtschaftlichen Situation zufrieden sind. In dieser Situation kaufen sie ebenfalls Aktien. Das einzige Problem ist, dass dieses Verhältnis inzwischen nicht mehr stimmt. Der Autoabsatz geht zurück, aber die Aktienkurse steigen weiter.

Bild 4

Hinzu kommt noch, dass ca. 50 Prozent der Autoverkäufe über den Verkäufer finanziert werden. Und inzwischen hat sich die Finanzierungsperiode von 64 auf bis zu 84 Monate (d. h. ca. sieben Jahre) verlängert. Insgesamt wurden in den USA Automobilkredite in einer Höhe von 1,1 Trillionen Dollar (Stand Ende 2016) abgeschlossen, Ende 2010 waren es 700 Billionen Dollar. Gleichzeitig haben Leasingverträge Ende 2016 ein Rekordvolumen von 4,3 Millionen Stück erreicht, verglichen mit 2,1 Millionen (2006). Die Daten sind eindeutig: spekulative Autokredite und ein Leasingsboom. Heute sind ca. 80 Prozent der Neuwagenzulassungen in den USA entweder finan- ziert oder geleast. Das Ganze war für die Automobilhersteller eine goldene Bonanza. Aber gerade darin liegt das Problem: Der US-Automarkt war immer stark zyklisch. Wie Sie in der folgenden Grafik erkennen können, hat sich die Autoindustrie in der Vergangenheit zwischen einem Absatz von über 15 Millionen und unter 12 Millionen in Baissephasen bewegt. Jetzt befinden wir uns wieder weit über dem oberen Ende mit einem hohen Finanzierungsvolumen.

Bild 5

Die neuen Fed Minutes wurden am 4. April 2017 veröffentlicht. Und ein Satz darin lässt aufhorchen:

„Einige Teilnehmer betrachten besonders die Aktienpreise verglichen mit den Standard- Bewertungsverhältnissen als relativ hoch.“ Weiß man die Äußerungen des Offenmarktausschusses der amerikanischen Notenbank zu lesen, erkennt man, dass „relativ hoch“ heißt, dass nach den Maßstäben der Fed die Bewertungen wohl über jenen der Dotcom-Blase liegen. Ebenfalls wurde festgehalten, dass die Preise anderer risikobehafteter Anlagen wie Schwellenländer-Aktien, hoch verzinsliche Firmenanleihen und Geschäftsimmobilien in den letzten Monaten deutlich angezogen haben. Die Fed wird den Ausdruck Blase zwar nie schriftlich niederlegen, dennoch sind diese Aussagen deutlich. Wich- tig ist auch zu wissen, dass die Federal Reserve nicht nur redet, sondern entsprechend handelt: Der Fed- Pensionsfonds hat seine Aktienquote in den letzten Jahren deutlich heruntergefahren. Dabei ist auch zu bemerken, dass er während der Börsentiefstände 2009 deutlich mehr Aktien hielt. Die Zukunft wird zeigen, wie vorausschauend die Fed in ihrer eigenen Anlagepolitik war.

Bild 6

Es gibt ein altes Sprichwort in New York: Wenn der letzte Taxifahrer gekauft hat, ist die Hausse vorbei. Vor ein paar Tagen gab die Brokerfirma Charles Schwab bekannt, dass während des ersten Quartals 2017 44 Prozent neue Broker-Accounts, also Kleinanleger-Wertpapierdepots, eröffnet wurden. Das ist der stärkste Anstieg seit 17 Jahren.

Schwellenländer
Es gibt aber auch positive Nachrichten: Eine Studie von PricewaterhouseCoopers prognostiziert eine Verdopplung der Weltwirtschaft bis 2050. Dies allerdings nur unter der Voraussetzung, dass es weiterhin einen freien Welthandel und keine globalen Zivilisationskatastrophen gibt. 2050 werden die sieben größten Schwellenländer – China, Indien, Indonesien, Brasilien, Russland, Mexiko und die Türkei (E7) – ihren Anteil am Welt-Bruttosozialprodukt von 35 auf 50 Prozent gesteigert haben. In derselben Zeit wird sich der Anteil der EU27 auf unter 10 Prozent reduziert haben. Er wird kleiner sein als der Anteil Indiens. Ich werde mich mit der Studie noch intensiver auseinandersetzen, da sie auch bedeutet, dass man die Anlagestrategie von den Industrieländern schrittweise auf die E7-Länder verschieben muss.

Besonders wichtig erscheint mir aber die Zahl 2050. Für den Anleger bedeutet das Eile mit Weile. Es ist genug Zeit, sich langsam in den nächsten zehn Jahren auf eine solide Ausgangsposition zu begeben.

Gold
In meinem Urlaub hatte ich viel Zeit zu lesen und mich vor allem wieder einmal mit dem Thema Gold und Goldminenaktien zu beschäftigen. Nachdem der Goldpreis von 2000 bis 2012 enorm stieg, ist er bis Ende 2015 um 45 Prozent gefallen. In der ersten Hälfte von 2016 stieg er um 28 Prozent, ein Zuwachs, der in der zweiten Hälfte praktisch wieder abgegeben wurde.

Bild 7

Welche Gründe sprechen heute weiter für die Anlage in Gold oder Goldminenaktien?

1.      Einer der wichtigsten Gründe ist und bleibt für mich die ständige Erweiterung der Bilanzen der Zentralbanken und die damit weiter steigende Verschuldung. Es ist schon erschreckend, wenn man sieht, dass in diesem Jahr die Bilanzsumme der Europäischen Zentralbank jene der Fed noch übersteigen könnte.

2.      Es wird immer wieder behauptet, dass steigende Zinsen zu niedrigeren Goldpreisen führen. Nun hat die amerikanische Notenbank die Zinsen im Dezember 2015 und im Dezember 2016 erhöht und es wird erwartet, dass noch weitere Zinserhöhungen in diesem Jahr folgen werden. Gold ist allerdings gestiegen – und zwar seit der ersten Erhöhung – und nicht, wie es dem allgemeinen Wissen entspricht, gefallen. Schauen wir uns einmal die Entwicklung des Goldpreises während der letzten neun Perioden steigen der Zinsen an:

Bild 8

3.      Es wird auch immer behauptet, dass höhere Zinsen den Kurs des US-Dollars steigen las- sen. Dabei wird vergessen, dass nicht die nominalen Raten, sondern die inflationsbereinigten kurzfristigen Zinsen entscheidend sind. Und diese sind immer noch negativ und werden auch 2017 den US-Dollar weiter abwerten lassen. Steigt die Inflation weiter, so werden die realen Zinsen weiter im negativen Bereich bleiben. Im Ergebnis wird der Dollar weiter unter Druck geraten. Und ein fallender Dollar würde weiter für einen steigenden Goldpreis sprechen.

Bild 9

 4.      Jetzt hat die Accounting und Auditing Organisation der Islamic Financial Institutions dem SPDR Gold Trust (ein ETF, der Gold hält) die Konformität mit den Scharia-Standards bestätigt. Strenggläubige Muslime müssen viele Regeln beachten: So sind Zinsen nicht erlaubt und Spekulation als Glücksspiel genauso wie der Hochfrequenzhandel sind verboten. Mit diesem Urteil wird sich die Nachfrage nach Gold mit Sicherheit erhöhen, da Muslime heute 22 Prozent der Weltbevölkerung ausmachen.

5.      Viele Zentralbanken sind seit sieben Jahren Käufer von Gold und stocken weiterhin ihre Positionen auf. So soll die russische Zentral- bank seit November 2016 72 Tonnen Gold gekauft haben. Laut der eidgenössischen Zollverwaltung haben auch die Goldausfuhren nach China deutlich zugenommen. Dem Hörensagen nach planen 56 Prozent der Zentralbanken ihre Goldreserven in den nächsten drei Jahren zu erhöhen.

Bild 10

Portfoliostrategie
Wir bleiben dabei: In diesem Markt ist Vorsicht geboten. Wir haben im letzten Monat keine Änderungen im Portfolio vorgenommen. Lieber ein Ergebnis von null als eine große Lücke in der Performance. Der folgende Chart von Crestmont verdeutlicht das:

Bild 11

Ein Verlust von 50 Prozent erfordert einen Gewinn von 100 Prozent, um den Ausgangspunkt wieder zu erreichen. Verlieren Sie 10 Prozent mehr, nämlich 60 Prozent, brauchen Sie bereits 150 Prozent Gewinn, um die Gewinnzone wieder zu erreichen.

Die 72er-Regel ist eine Faustformel aus der Zinsrechnung. Diese Regel gibt näherungsweise an, nach wie vielen Jahren sich eine verzinsliche Kapitalanlage verdoppelt. Dazu teilt man 72 durch die Prozentzahl des jährlichen Zinssatzes. Da Aktien aufgrund der heutigen luftigen Bewertung durchaus auch einmal 50 Prozent fallen können, zeigt Ihnen diese Tabelle wie viele Jahre Sie brauchen würden, um diesen Wertverlust bei einer angenommenen Verzinsung (Spalte 1) wieder auszugleichen.

Bild 12

Mit einem aus 50 Prozent Aktien und 50 Prozent festverzinslichen Wertpapieren bestehendem Depot können wir dann 25 Prozent verliert. Bei einer über die nächsten Jahre folgenden Anlage mit einer Rendite von 5 Prozent brauchen wir sechs Jahre, um wieder schwarze Zahlen zu schreiben.

Wann ist es so weit? Den genauen Wendepunkt kennt keiner. Aber wir befinden uns mitten im größten wirtschafts- und sozialpolitischen Experiment der Geschichte. Man hat noch nie den Fall gehabt, dass die Notenbanken weltweit ihre Munitionskammern komplett leer geschossen haben. Wir wissen schlicht nicht, wie es ausgeht.

Mit freundlichen Grüßen

O. Beck

Dax: 8,34% – Euro Stoxx 50 P: 8,91% – SMI: 7,21% – RexP: -0,32% – SBI: -0,08% – Gold(in US$): 10,17%

per 28.04.2017

Diese Veröffentlichung dient ausschließlich der Information und stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung zur Abgabe von Kauf-, Verkaufs- oder Zeichnungsaufträgen dar. Sie sind auch keine Entscheidungshilfen in rechtlichen, steuerlichen, wirtschaftlichen oder anderen Belangen. Alle Informationen beruhen auf Quellen, die wir als zuverlässig erachten. Sie dienen lediglich der Information und begründen kein Haftungsobligo. Anlagen können plötzlichen und erheblichen Wertverlusten unterworfen sein, mit der Folge, dass der Anleger möglicherweise nicht den investierten Gesamtbetrag zurückerhält. Bei Aktien bestehen gegenüber festverzinslichen Wertpapieren neben höheren Renditechancen auch wesentlich größere Risiken; ein Totalverlust kann nicht ausgeschlossen werden. Die individuellen Anlageziele, die Finanzlage oder die besonderen Bedürfnisse einzelner Empfänger wurden nicht berücksichtigt. Nutzer, die den Kauf der auf diesen Seiten beschriebenen Wertpapiere in Erwägung ziehen, sollten im Hinblick auf die Ausstattung der Wertpapiere und Risiken, die mit diesen Wertpapieren verbunden sind, vor Erwerb der Wertpapiere die allein rechtlich verbindlichen endgültigen Angebotsbedingungen lesen, die in den endgültigen, offiziellen Verkaufsprospekt, gegebenenfalls aktualisiert durch Nachträge, einbezogen sind. Alleinige Grundlage für den Anteilerwerb sind die Verkaufs- unterlagen zu den Sondervermögen. Verkaufsunterlagen zu allen Sondervermögen sind kostenlos bei der Kapitalverwaltungsgesellschaft und der zuständigen Depotbank erhältlich.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

-5-

S




Big Brother Microsoft

Seit einiger Zeit nerven mich die Aufforderungen von Microsoft, eine tägliche Agenda zu erstellen, wie in einem Terminkalender.

Angefangen mit dem Festhalten von heutigen Ereignissen und sonstigen Unternehmungen, welche man täglich plant, womit natürlich Einkäufe etc. gemeint sind.

Will man dieser permanenten Aufforderung antworten, bzw. mitteilen, dass einem diese Aushorchungen nerven und unverschämt sind, ist das nicht möglich, da die E-Mail-Adresse  no-reply@microsoft.com ist.

Das ist Big Brother -Manier und sollte abgeschafft und verboten werden. Was gehen microsoft meine Tagespläne an? Hintergrund dieser Aushorchungen ist das Sammeln von Daten, welche sich herrlich an die Wirtschaft für viel Geld verkaufen lassen. Letztlich ist das eine Kopie des Geschäftsmodells von facebook & Co., womit man sehr günstig an sehr wertvolle Marketingdaten kommen kann.

Eigentlich müssten die Nutzer dieser sozialen Medien entsprechendes Geld von diesen für das offenherzige Ausplaudern ihrer persönlichsten Dinge erhalten.

Die Aushorchung der Bürger wird immer abstruser und gefährlicher. Aus Bequemlichkeit legen die Nutzer dieser Möglichkeiten ihre privatesten Dinge offen und werden dadurch gläsern, tragen ihr smartphone wie ein heiligen Reliquie mit sich herum und merken dabei nicht, wie hieraus Bewegungsprofile erstellt werden können. Selbst der Einblick in ihr privates Umfeld wird ohne Not zugelassen. Vielen ist noch nicht klar, dass man auch bei offenen und ausgeschalteten  Lap-Top von dritter Seite in die Privaträume schauen kann. Bei meinen Lap-Tops haben ich daher sämtlich Kameras zugeklebt. Dies ist auch bei den neuen Fernseher mit Internetanschluss möglich, weshalb ich das bei  meinem TV-Gerät nicht zugelassen habe.

Holzauge sei wachsam. Wie schnell kann eine freiheitliche Demokratie durch politische Umstürze – wie wir es derzeit in der Türkei und auch in den USA erfahren – zu einer autokratischen Diktatur führen, welche diese Möglichkeiten der exzessiven Aushorchung über Big Data für deren politische Ziele negativ nutzen können.

Deshalb sollte jeder Nutzer vorsichtig mit seinen Daten umgehen, um später nicht darüber zu stolpern.

5. Juni 2017

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

Siehe auch www.emde-fiveko.de