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Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 11

Beitrag von Ottmar Beck, Vermögensverwalter / Schweiz

Wilen, den 3. November 2023

»Das große Geld liegt nicht im Kaufen und Verkaufen,

sondern im Warten – hohe Renditen erfordern

nicht wirklich einen hohen Aufwand.«

Charlie Munger

Sehr geehrte Damen und Herren,

im Oktober konnten wir erst eine Erholung und anschließend einen Abverkauf der Anleihen beobachten. Außerdem fiel seit Ende September der Ölpreis um 10 US-Dollar pro Barrel. Die Aktien haben hin- und hergeschwankt. Was ist da los? Kurz gesagt, das ist, was passiert, wenn die Ökonomen nicht das Sagen haben. Weder bei der Federal Reserve noch bei der Europäischen Zentralbank gibt es Führungspersönlichkeiten, die für ihre Geldpolitik langfristige Rahmenbedingungen entwickelt haben wie Volckers Monetarismus, Yellens Fokus auf den Arbeitsmarkt oder Drag- his »Whatever it takes«. Die heutigen Zentralbankchefs reagieren einfach auf die neuesten Daten, was dazu führt, dass sich die Erwartungen an die Politik ständig ändern, weil Anleger befürchten, dass die Zentralbankchefs immer nur auf die letzte neue Zahl, die ihnen vorgelegt wird, reagieren werden.

Zu dem Hin und Her kommt die neue Macht der sozialen Medien: Der Einfluss von Geschichten auf das Verhalten, auch der Anleger, hat erheblich zugenommen, die harten Fakten geraten hingegen ins Hintertreffen. So wird in den sozialen Medien seit Anfang des Jahres darüber diskutiert, dass der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA einen deutlichen Abschwung signalisiert. Man konzentriert sich darauf, dass der deutsche Einkaufsmanagerin- dex für das verarbeitende Gewerbe immer tiefer in den negativen Bereich gerutscht ist, der britische PMI für das verarbeitende Gewerbe seit über einem Jahr kein Wachstum mehr signalisiert und dass die negativen französischen Daten die deutschen noch übertreffen zu wollen scheinen. Dennoch hat das verarbeitende Gewerbe in den USA ganz real das ganze Jahr über stabil produziert. Kein Abschwung. Das Gleiche gilt für das deutsche verarbeitende Gewerbes. Auch die Produktion des verarbeitenden Gewerbes in Großbritannien ist in diesem Jahr gestiegen und in Frankreich blieb sie stabil. 2023 scheinen die sozialen Medien die wirtschaftliche Realität nicht richtig wahrzunehmen.

Bleibt nur die Frage, ob die Stimmung die Realität vorwegnimmt.

Für die nächsten Jahre ist nur eins sicher: Die wirtschaftliche Entwicklung wird stark von externen geopolitischen Problemen geprägt sein. Wir befinden uns in einer Phase, in der eine aufstrebende eine bestehende Macht herausfordert. Ob das direkt oder nur über Stellvertreter-Kriege erfolgt, wird sich noch herausstellen. Die Friedensdividende der letzten Jahre ist dahin und mit ihr die langfristigen deflationären Vorteile der Produktionsverlagerung nach China. Reshoring ist das neue Maß der Dinge – und das wird wohl teurer werden. Schon jetzt drücken die steigenden Kosten auf die Unternehmensgewinne. Und immer noch sind wir in hohem Maße von importiertem Erdöl, Erdgas und Flüssiggas abhängig. Die grüne Energie hat bisher wenig dazu beigetragen, diese Abhängigkeit zu verringern. Höhere Öl- und Gaspreise bedeuten, dass die Kosten für die Herstellung und den Transport von allem steigen. Das wirkt sich inflationär aus. Dazu kommt, dass das Wohlstandsgefälle extrem ist und der Druck wächst, es wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Dies gilt sowohl zwischen Völkern als auch im eigenen Land. In diesem Umfeld wachsen auch die Konflikte. Wo immer ich hinsehe, sind die Menschen gespaltener, ungeduldiger und wütender aufeinander als jemals zuvor seit dem letzten Weltkrieg. Symptomatisch dafür scheint mir die jüngste Wahl in der Schweiz zu sein: Das Schweizer Parlament ist deutlich nach rechts gerückt. Bei der Anstellung von Arbeitskräften aus dem Ausland, der Energiewende und den Verhandlungen mit der EU dürfte sich in der Schweiz also einiges ändern. Das Einstellen von ausländischen Arbeitskräften dürfte schwieriger werden und die Rückkehr zur Atomenergie ist nicht ausgeschlossen. Die Wirtschaft fürchtet, dass ein Abkommen mit der EU noch weiter in die Ferne rückt. Das könnte Firmen, die in die EU exportieren, mit hohen Kosten belasten, denn dann blieben die Regulierungshürden hoch.

Bevor ich nun depressiv werde, sollten wir aber nicht vergessen, dass es auch viel Positives gibt. Fortschritte in der Gesundheitsfürsorge, Genomik, Langlebigkeit, Technologie, die unser Leben einfacher und produktiver macht, Liebe, Familie, Freunde, Theater, Sport und die Fähigkeit der Menschheit, etwas zu schaffen.

Festverzinsliche Wertpapiere

In seinem Buch The Price of Time: The Real Story of Interest hat Edward Chancellor eine umfassende Studie der Zinssätze in den letzten 4.000 Jahren verfasst. Wenn andere Länder in ähnliche Schuldenprobleme geraten sind wie die meisten Länder heute wurde fast immer neues Geld geschaffen, um die Schulden zu monetarisieren. Denn welcher Politiker will schon freiwillig den Lebensstandard seiner Wähler herunterfahren (und wer von den Massen würde ihn wählen, wenn er es täte)? Das ist ein Inflationspfad. Aber woher sollen dann in Zukunft die Käufer von Staatsanleihen kommen, die die Politik braucht? Denn die Regierungen verkaufen jede Woche Hunderte von Milliarden an Schatzwechseln, Schuldscheinen und Anleihen.

Das eigentliche Problem sind die steigenden Staatsausgaben, wobei drei Bereiche besonders hervorstechen: 1. die öffentlichen Renten- und Gesundheitsausgaben, 2. die Verteidigungs- und 3. die Zinsausgaben. Die alternde Bevölkerung wird zu einer weiteren Erhöhung der Ausgaben für die Sozialversicherung und die wichtigsten Gesundheitsprogramme führen. Die Verteidigungshaushalte werden aufgrund der weltweiten Unruhen und in Europa auch wegen der jahrelangen Unterfinanzierung weiter steigen. Nimmt man noch die steigenden Zinskosten hinzu, werden die allgemeinen Haushaltsaussichten beunruhigend. Italien ist dafür ein schlagendes Beispiel. Es hat für 2024 – anders als in den Finanzplänen des ehemaligen Ministerpräsidenten Mario Draghi vorgesehen – ein Defizit von 4,3 statt 3,6 Prozent geplant. Jetzt will der Koalitionspartner Matteo Salvini der geplanten restriktiveren Regelung bei Pensionierungen nicht zustimmen, obwohl der Schuldenberg Italiens – in absoluten Zahlen – schon heute der weitaus höchste der EU ist. Er wird wohl schon im nächsten Jahr die Grenze von 3 Billionen Euro durchbrechen. Italien wird im nächsten Jahr rund 90 Milliarden Euro für den Schuldendienst ausgeben. Das sind etwa zwei Drittel der Summe, die für das Gesundheitswesen ausgegeben werden.

Obwohl mein Portfolio an festverzinslichen Werten 2022 deutlich gelitten hat, bin ich mit dem Ergebnis seit Anfang 2018 insgesamt zufrieden. Es hat im Gegensatz zu einer reinen Anlage in einem Index seine Aufgabe erfüllt und zumindest nominal den Wert erhalten.

Portfolio Rex Portfolio SBI AAA-BBB ESG A-dis
Euro DE0008469115 CHF CH0118923892
29.12.2017 100 100 29.12.2017 100 100
28.12.2018 0.16% 100.16 1.37% 101.37 28.12.2018 -0.10% 99.90 1.86% 101.86
30.12.2019 4.74% 104.92 1.14% 102.52 30.12.2019 1.17% 101.08 1.49% 103.38
30.12.2020 2.07% 107.09 1.22% 103.77 30.12.2020 0.23% 101.31 -2.13% 101.18
30.12.2021 1.89% 109.12 -1.69% 102.01 30.12.2021 0.18% 101.49 1.07% 102.27
31.12.2022 -5.16% 103.48 -11.87% 89.91 31.12.2022 -6.11% 95.29 -9.62% 92.43
31.10.2023 2.68% 106.26 -0.03% 89.88 31.10.2023 3.28% 98.42 3.80% 95.94

Aktien

Denken Sie daran, dass die Zinsen, wie immer, über ihr Ziel hinausschießen werden, bevor sie ihren Höchststand erreichen. Nach drei Jahren wird der Bärenmarkt für Anleihen wahrscheinlich eher mit einem Knall als sanft enden. Es wäre seltsam, wenn der derzeitige Anstieg der Anleiherenditen ohne erhebliche Verluste im globalen Finanzsystem enden würde. Die Kombination aus steigenden Ölpreisen, einer Aufwertung des US-Dollars und steigenden Anleiherenditen ist für die weltweiten Aktienkurse eine dreifache Katastrophe. Abwarten. Warum sollte es nicht so wie immer in der Vergangenheit enden?

Sollte sich der Renditeanstieg bei Anleihen weiter beschleunigen, ist mit einem starken Übergreifen auf den Aktienmarkt zu rechnen. Nun könnten wir sagen, diese Zyklustheorie ist nur ein »Kurvenanpassungsversuch«, mit dem vorgefasste Schlussfolgerungen auf nützliche Daten übertragen werden sollen. Das ist immer ein Risiko bei jeder Art von Analyse. Aber es ist einfach ein Fakt, dass sich die menschliche Geschichte nach immer den gleichen Mustern ab- spielt. Wir Menschen sind ein sich wiederholendes Muster. Wir leben unser Leben und setzen gewöhnlich weitere Menschen in die Welt, deren Persönlichkeit wir formen, und sie machen dasselbe, mit leichten Unterschieden. Das Gleiche geschieht mit Gruppen von Menschen: Familien, Dörfern und Nationen. Sie entwickeln und verändern sich in einem Prozess, zu dem viele Wiederholungen gehören. Wie könnten wir sonst immer wieder Kriege führen, obwohl wir wissen, dass sie außer Leid und Zerstörung letztendlich nichts bringen? Viele Völker sind im Laufe der Geschichte durch Kriege mächtig und groß geworden, nur um dann wieder in der Versenkung zu verschwinden.

Die beiden oben gezeigten Zyklen kommen wie alle anderen auf unterschiedlichen Beobachtungen beruhenden Zyklen zur gleichen allgemeinen Schlussfolgerung: Es gibt in Bezug auf Anfang und Ende des Zyklus eine Periodizität.

Kommen wir nun noch einmal auf die Zyklen zurück. Das Diagramm »4-Jahres-Zyklus der Präsidenten«, das auf Daten vom 2. Januar 1900 bis zum 31. Dezember 2022 zurückgreift, entspricht der Dauer der Amtszeit eines US- Präsidenten und hat im Laufe der Geschichte beständig sich wiederholende Trends gezeigt.

Die Grafik oben veranschaulicht den vierjährigen Präsidentschaftszyklus des Dow Jones. Dieser Zyklus wird durch Berechnung der durchschnittlichen prozentualen Veränderung des Dow Jones Industrial Average für jeden Tag eines Kalenderjahres ermittelt, wobei nur jedes vierte Jahr seit 1900 berücksichtigt wird. Diese durchschnittlichen täglichen prozentualen Veränderungen werden dann akkumuliert, um ein repräsentatives Durchschnittsjahr Muster zu bilden. Die Korrelation ist auch in diesem Jahr ziemlich genau. Allerdings sollten Sie sich auf den Trend konzentrieren, da er wichtiger ist als das Niveau. Die Schlussfolgerung ist, dass dieses Muster nach einer Aufwärtsbewegung bis Mitte des Jahres auf einen negativen Trend bis Ende November (potenzielles Tief) und dann auf einen positiven Trend zum Jahresende hindeutet. Hoffen wir auf das Beste, auch wenn ich diesem Trend in diesem Jahr nicht traue.

Auf dem Automarkt vollzieht sich gerade ein Paradigmenwechsel, der der europäischen und vor allem der deutschen Industrie schadet. Die chinesischen Marken sind im Elektro-Segment führend, sodass sich jetzt Stellantis (Citroen, Peugeot, Opel, Fiat, Jeep, Chrysler) mit 21 Prozent beim chinesischen E-Autohersteller Leapmotor und VW mit 5 Prozent bei Xpeng eingekauft haben. Laut EU-Kommission beruhen die Wettbewerbsvorteile der Chinesen auf marktverzerrenden staatlichen Subventionen, die in einer Antisubventions-untersuchung aufgedeckt werden sollen. Das wird von den deutschen Automobilherstellern nicht begrüßt, da man Vergeltungs-maßnahmen der chinesischen Regierung fürchtet. Zu sehr sind die Firmen inzwischen vom chinesischen Markt abhängig, als dass man Peking vergraulen möchte. Das ist nur ein Beispiel dafür, inwiefern sich die Gewichte zu Ungunsten der westlichen Welt verschoben haben. Die »Befreiung« der Weltbevölkerung von westlicher Vorherrschaft hat dort neue Denkweisen und Weltansichten entwickelt, die eine Neugewichtung der geopolitischen und wirtschaftlichen Macht des Westens bedingt. Die asiatischen, lateinamerikanischen und afrikanischen Länder werden einen Teil des Reichtums der Welt für sich fordern und einen Teil ihrer alten Macht zurückgewinnen. Vor allem die Länder mit einer großen Bevölkerung werden sich die Vorteile der Globalisierung zunutze machen. Die Verlagerung von wirtschaftlichem zu politischem Einfluss wird weitergehen.

Immobilien

In der Vergangenheit hatte ich vor zu hohen Immobilienpreisen gemahnt. Die steigenden Finanzierungskosten und die hohe Inflation schmälern seit Längerem die Kaufkraft der Deutschen. In der Folge gingen die Immobilienpreise bereits das zweite Jahr in Folge zurück: Wohnungen und Häuser verbilligten sich im Schnitt um 9,9 Prozent, wie aus aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts hervorgeht. Es war das stärkste Minus seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2000. Für die Deutsche Bank ist 2024 das Jahr, in dem die Preise für Immobilien mit großer Wahrscheinlichkeit weiter sinken werden. Diese Phase soll für rund drei Jahre anhalten.

Langfristig positiv sollte sich jedoch die aufgestaute Nachfrage auswirken, wenn die Politik nicht wieder mit weiteren Regulierungen eingreift. In den USA sind die Preisabschläge wesentlich höher. Wenn ich meinen Informationen trauen darf, sind im Großraum Seattle die Preise für Wohnhäuser selbst in der wohlhabenden Eastside um 20 bis 25 Prozent gefallen. Noch beunruhigender ist, dass eines der berühmtesten Bürogebäude Seattles kurz davorsteht, mit einem Preisabschlag von 70 Prozent gegenüber dem Verkaufspreis von 2019 verkauft zu werden. Allerdings sind Immobilienmärkte auch immer lokale Märkte. Ich bin noch einmal auf die Immobilien zurückgekommen, weil ich glaube, dass die Bankenkrise noch nicht ausgestanden ist. Kleine und mittelgroße Banken in den USA sind besonders anfällig, da sie etwa die Hälfte aller gewerblichen Hypotheken halten. Eine weitere Bankkrise in den USA würde auch europäische Banken treffen.

Rohstoffe

Ich bleibe bei meiner Einschätzung für Gold und Goldminenwerte. Seit 2008 war die Unterstützung durch die Gold- Leasingraten (Prämien für Lieferungen auf dem Terminmarkt) nicht mehr so stark. Die steigenden impliziten Gold- Leasingraten deuten auf ein knappes physisches Angebot hin, was höhere Preise wahrscheinlich macht. Historische Daten zeigen, dass Zeiten steigender Leasingsätze dem Goldpreis Auftrieb verliehen haben, was es zu einer soliden, durch Logik und Präzedenzfälle gestützten Investition macht. Einige der besten Perioden, meint Paul Frank, traten für Gold auf, nachdem die 12-Monats-Leasingraten Mehrjahreshöchststände erreicht hatten, während die gesamte Renditekurve bei oder über 1 Prozent auf Jahresbasis lag. Im Folgenden hat er die letzten vier Fälle markiert, in de- nen diese Kaufsignalschwelle erreicht wurden. Zu den Zeiträumen gehören der große Tiefpunkt von 2008 (eingekreist und seiner Meinung nach der heutigen Situation sehr ähnlich), der Tiefpunkt des Zyklus Ende 2015, die Tiefpunkte Anfang 2019 und im vierten Quartal 2022 (jeweils mit grünem Pfeil markiert).

Wenn Sie all die Prognosen von Analysten verschiedener Couleur darüber, wann Sie Gold besitzen sollten, beiseite lassen und sich nur auf die Veränderungen der Leasingsätze konzentrieren, könnten Sie schneller als viele andere Marktteilnehmer ein Experte für den Goldmarkt werden. Wenn im Nahen Osten jetzt und im nächsten Jahr in Taiwan neue Kriege beginnen, die Zentralbanken weiterhin zögerlich sind, wenn es darum geht, große Mengen an Dollars in ihren Bilanzen zu halten und eine weitere Runde des Druckens von Papiergeld durch die Zentralbanken kurz bevorsteht, könnte jetzt der beste Zeitpunkt für den Besitz von Gold seit Jahrzehnten sein. Allerdings muss ich mir auch die Frage stellen, wie sich meine Position in Gold und Goldminenwerten ab heute in eine Verlustposition ver- wandeln könnte. Es müsste sich das Gegenteil der oben beschriebenen Vorkommnisse ereignen. Das heißt, es müsste weltweit Frieden herrschen, ausländische Banken und Investoren müssten glauben, dass das Schuldenproblem in den USA kein so großes Problem sei, und die Zinsen müssten hoch bleiben und/oder im Jahr 2024 weiter steigen. Mit anderen Worten, man müsste nicht nur an Happy Ends glauben, sondern auch daran, dass die meisten geopolitischen Probleme und finanziellen Realitäten leicht zu lösen seien.

Lawrence McDonald, ehemaliger Leiter der Makrostrategie bei SocGen und Gründer von The Bear Traps Report, hat auf X/Twitter die unten stehende Grafik im Januar 2023 gepostet. Sie zeigt dreistellige prozentuale Goldgewinne nach vergangenen Fed-Zins-Pausen. Wie aus dem Diagramm hervorgeht, führen die Pausen der Fed bei der Zinser- höhung zu Zinssenkungen. Gold antizipiert diese Senkungen.

Die Unruhen im Nahen Osten, die Reaktion Israels und die Besorgnis über eine mögliche Eskalation haben Gold sicherlich Auftrieb gegeben. Es war allerdings schon vor diesen Ereignissen für einen Aufschwung bereit. In der Tat begann der Goldpreis kurz vor dem 7. Oktober stark zu steigen. Die Fed hat vor Kurzem ihre Zinserhöhungen pausiert und Pausen bei Zinserhöhungen gehören, wie die obige Grafik zeigt, zu den besten Zeiten für Gold.

Letztes Jahr kauften die Zentralbanken eine Rekordmenge an Gold. In den ersten drei Quartalen des Jahres 2023 erwarben sie netto 800 Tonnen Gold und sind damit auf dem besten Weg, den letztjährigen Rekord von 1.136 Tonnen zu brechen, wie das World Gold Council (WGC) mitteilte. Früher entfielen auf die Zentralbanken etwa 10 bis 15 Prozent des jährlichen Goldverbrauchs, jetzt sind es über 25 Prozent. Und auch die Nachfrage von Anlegern aus dem Osten ist enorm, vielleicht auch deshalb, weil sie sich über die völlige Missachtung der fiskalischen Verantwortung des Westens, seine massiven Schulden und Defizite und die Geldentwertung zur Finanzierung seiner Ausgabenwut Sorgen machen. Derzeit ist China der größte Goldverbraucher der Welt, gefolgt von Indien. So berichtete die Times of India letzten Monat, dass der Einzelhandelsumsatz mit Gold nach Angaben führender indischer Juweliere während der letzten Festtage um bis zu 30 Prozent gestiegen ist. Und in der vergangenen Woche erreichte der Goldpreis in Landeswährung in China, Japan, Europa, Kanada, Großbritannien, Australien, der Türkei, Neuseeland, Taiwan, Thai- land, Schweden, Norwegen und anderen Ländern Rekordhöhen.

Portfoliostrategie

Sibanye-Stillwater (SBSW) ist ein südafrikanischer Bergbau- und Metallverarbeitungskonzern mit einem breit gefächerten Portfolio von Projekten auf fünf Kontinenten. Das Unternehmen gehört zu den weltweit größten Verwertern von Platingruppenmetallen (PGM) aus Autokatalysatoren und hält eine Beteiligung an einer Firma für die Aufbereitung von Abraumhalden. Es ist einer der größten Primärproduzenten von Platin, Palladium, Rhodium, Gold, Ruthenium, Nickel, Chrom, Kupfer und Kobalt und sichert sich damit verschiedene Einnahmequellen. Wie The Value Corner in einem Artikel vom Juni schrieb, verfügt Sibanye über eine wirtschaftliche Alleinstellung, die auf seinen umfangrei- chen Bergbau- und Verarbeitungsaktivitäten, einschließlich Batteriemetallen, und seiner globalen geografischen Reichweite beruht. Ursprünglich ein südafrikanisches Goldminenunternehmen hat es durch Übernahmen und Diver- sifizierung expandiert und hat seine Abhängigkeit vom Goldpreis verringert. Die Übernahme des US-amerikanischen PGM-Unternehmens Stillwater hat sich als entscheidend für die geografische Diversifizierung und Stabilität erwiesen. Bis heute hält Sibanye eine Mehrheitsbeteiligung an internationalen Bergbau- und Verarbeitungsbetrieben und diversifiziert in »grüne Metalle« wie Lithium und Nickel, die in Dekarbonisierungsprojekten eingesetzt werden. Das breit gefächerte Portfolio des Unternehmens trägt dazu bei, die Risiken zu mindern, die mit der Abhängigkeit von einem einzigen Rohstoff oder Markt verbunden sind, insbesondere in dem komplexen politischen Umfeld Südafrikas.

Sibanye ist auch mit erheblichen Risiken konfrontiert. Eines davon ist das chronische Stromversorgungsproblem Südafrikas. Häufige Stromausfälle stören den Betrieb und stellen ein erhebliches Ertragsrisiko dar. Ein weiteres Problem ist die Nachfrage nach den Rohstoffen von Sibanye, die von globalen Trends abhängt. Obwohl diese Trends langfristig robust scheinen, bleiben die kurzfristigen Wirtschaftsprognosen unsicher. Die Volatilität des Rhodiumpreises stellt ein Risiko dar. Palladium ist durch die zunehmende Verbreitung von Elektrofahrzeugen bedroht. Das Recycling stellt kurzfristig Schwierigkeiten dar, verspricht aber langfristig Potenzial. Das Lithiumprojekt ist mit erheblichen Investitionen verbunden und braucht Zeit, um sich auszuzahlen. Auch könnte das instabile politische Umfeld Südafrikas ausländische Investitionen abschrecken und die Bewertung von Sibanye beeinträchtigen.

Trotz der Schwierigkeiten in der Branche bin ich der Meinung, dass SBSW über eine solide Bilanz verfügt und durch die Konzentration auf das Recycling von Platingruppenmetallen und die Expansion in »grünen Metalle« gut für lang- fristiges Wachstum aufgestellt ist. Der potenzielle Einstieg in das Recycling von Abraumhalden der Platingruppenmetalle könnte die Finanzkraft des Unternehmens weiter stärken und den Anlegern potenzielle Vorteile bieten. Auch wenn es kurzfristig in einigen Segmenten zu Schwierigkeiten gekommen ist, machen die robuste Leistung von Sibanye, die im Vergleich zu anderen Unternehmen niedrige Bewertung und die erwartete Erholung der Rohstoff- preise das Unternehmen langfristig zu einer attraktiven Anlageoption.

Sibanye Stillwater Limited veröffentlichte seine Ergebnisse für das zweite Halbjahr 2023 und meldete einen Gewinn von 344 Millionen Dollar bei einem Umsatz von 3,878 Milliarden Dollar. Nachdem die Analysten von RMB Morgan Stanley die Aussichten des Unternehmens herabgestuft hatten, sagte CEO Neal John Froneman am 4. Oktober 2023, dass die Gruppe bei den Spot-Metallpreisen wahrscheinlich keine Schlussdividende im Jahr 2023 ausschütten werde. Er sagte auch, dass das Unternehmen am Jahresende netto verschuldet sein könnte, fügte aber hinzu, dass »wir bes- ser als die meisten anderen aufgestellt sind, um das durchzustehen«.

In meinen Brief vom 5. September 2023 hatte ich, obwohl ich die Aktie nach wie vor für interessant hielt, von einer weiteren Aufstockung zu 5,80 Dollar Abstand genommen. Ich habe aber nach den neuen Informationen meinem Bestand zu Kursen von 4,90 Dollar verdoppelt.

In den unten aufgeführten Werten halte ich Positionen. Daneben befinden sich Bargeld, Anleihen und Gold in meinem Depot.

Mit freundlichen Grüßen

Ottmar Beck

DAX 6,34 % | EURO STOXX 50 P 9,62 % | SMI -3,52 % | RexP 0,28 % | SBI 5,82 % | Gold (in US-Dollar) 8,32 %

per 31. Oktober 2023

Kurs/Kauf Kurs/Ist Wert- Wert- Wertzuwachs
Euro Euro zuwachs zuwachs Kurs/Verk. nach Realisation
29. Sep in Euro in Prozent Euro in Prozent
Dignity PLC Montag, 5. Feb. 18 8.59 Montag, 4. Juni 18 11.87 38.26%
General Electric 12.30 Montag, 4. Juni 18 11.95 -2.85%
Agnico-Eagle Mines 36.00 Dienstag, 19. Mai 20 62.19 72.75%
Shire PLC 35.52 Montag, 3. Dez. 18 51.40 44.71%
Transocean LTD Montag, 9. April 18 8.00 Montag, 30. April 18 10.20 27.50%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 4. Juni 18 82.32 Montag, 6. Aug. 18 86.73 5.36%
Goldcorp 11.88 Mittwoch, 17. April 19 9.92 -16.52%
Agnico-Eagle Mines Dienstag, 14. Aug. 18 33.68 Freitag, 31. Juli 20 66.90 98.63%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 3. Dez. 18 66.99 Mittwoch, 6. März 19 72.47 8.18%
Kraft Heinz Company Mittwoch, 6. März 19 29.06 Mittwoch, 29. Mai 19 25.77 -11.32%
Newmont Mining Mittwoch, 17. April 19 30.26 Donnerstag, 3. Juni 21 58.60 93.69%
Shell Donnerstag, 11. Feb. 20 23.88 Donnerstag, 23.April 20 16.52 -30.81%
Total Donnerstag, 11. Feb. 20 45.12 Donnerstag, 23.April 20 32.25 -28.52%
Exxon Donnerstag, 11. Feb. 20 55.44 Donnerstag, 23.April 20 40.31 -27.30%
Equinor ASA Donnerstag, 12. März 20 9.72 Mittwoch, 8. April 20 12.30 26.57%
Hornbach Holding AG Donnerstag, 12. März 20 40.50 Montag, 8. Juni 20 63.90 57.78%
Agnico-Eagle Mines Donnerstag, 24. Sep. 20 67.11 Montag, 14.März 22 55.28 -17.63%
Wheaton Donnerstag, 24. Sep. 20 41.76 Montag, 14.März 22 42.51 1.81%
Newmont Mining Donnerstag, 24. Sep. 20 53.04 Montag, 14.März 22 69.02 30.13%
Alamos Donnerstag, 24. Sep. 20 7.59 Montag, 14.März 22 7.82 2.98%
Newcrest (früher Pretium) Donnerstag, 24. Sep. 20 10.84 Dienstag, 03.03.2022 14.53 34.04%
Svenska Handelsbanken Freitag, 09. Okt. 20 7.28 Donnerstag, 26.Nov. 20 8.68 19.21%
Enbridge Freitag, 18. Dez. 20 27.25 31.39 4.14 15.19%
Alibaba Dienstag, 29. Dez.20 190.40 Dienstag, 31 Januar 23 101.00 -46.95%
Newcrest (früher Pretium) Freitag, 05.Feb.21 9.10 Montag, 30. Januar 23 12.56 38.02%
Grenke AG Montag, 08.Feb.21 26.44 Montag, 30.November 21 30.60 15.73%
IQIYI Mittwoch, 14. April 21 12.85 Montag,30. Januar 23 5.77 -55.10%
Exxon Donnerstag, 8. Juli 21 50.76 Freitag, 25. Februar 22 67.10 32.19%
Agnico-Eagle Mines Mittwoch, 31. Aug. 21 48.99 Montag,30. Januar 23 52.03 6.21%
Alamos Mittwoch, 31. Aug. 21 6.68 Montag,30. Januar 23 10.23 53.14%
Alibaba Freitag, 26.11.2021 116.50 Dienstag, 31 Januar 23 101.00 -13.30%
Carl Zeiss Meditech Mittwoch, 26.01.2022 137.40 Montag 18.07.2022 132.05 -3.89%
Alamos Gold Donnerstag, 05.05.2022 7.50 10.68 3.18 42.40%
Sibanye Donnerstag, 05.05.2022 12.30 5.85 -6.45 -52.44%
Barrick Donnerstag, 05.05.2022 21.88 13.76 -8.12 -37.11%
Carl Zeiss Meditech Freitag, 06.05.2022 113.00 Montag 01.08.2022 142.00 25.66%
Agnico-Eagle Mines Mittwoch, 01.06.2022 49.75 42.99 -6.76 -13.59%
Wheaton Mittwoch, 01.06.2022 38.70 Montag,30. Januar 23 41.83 8.09%
Hecla Mittwoch, 01.06.2022 4.40 Montag,30. Januar 23 5.70 29.55%
Toronto-Dominion Bank Donnerstag, 16.03.2023 54.00 Donnerstag, 20.07.2003 58.50 8.33%
First Rep.Bank Donnerstag, 16.03.2023 30.00 Montag, 8.Mai 23 0.00 -100.00%
First Rep.Bank Donnerstag, 16.03.2023 21.40 Montag, 8.Mai 23 0.00 -100.00%
SKEENA RESOURCES ORD Donnerstag, 20.07.2023 4.47 4.34 -0.13 -2.80%
WESDOME GOLD MINES ORD Donnerstag, 20.07.2023 4.68 4.93 0.24 5.23%
Osisko Mining Inc. Donnerstag, 20.07.2023 2.02 1.72 -0.30 -15.05%
Agnico Eagle Mines Donnerstag, 20.07.2023 46.64 42.99 -3.65 -7.83%
Alamos Gold Donnerstag, 20.07.2023 12.48 10.68 -1.80 -14.42%
Barrick Montag, 04.09.2023 15.04 13.76 -1.28 -8.51%
Osisko Mining Inc. Dienstag, 05.09.2023 1.86 1.72 -0.14 -7.74%
Totaler durchschnittlicher Wertzuwachs bei gleich grosser Anlage in jedem Titel -8.06% 8.77%

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Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 8

Beitrag von Ottmar Beck, Vermögensverwalter / Schweiz

Wilen, den 5. August 2023

»In der Wirtschaft dauert es länger, bis etwas passiert, als man

denkt, und dann passiert es schneller, als man denkt.«

Rudi Dornbusch

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Geldpolitik funktioniert immer auf die gleiche Weise. Weltweit denken die Zentralbanker, dass sie eine Situation im Griff haben und erhöhen oder senken die Zinsen. Das hat immer eine Wirkung, aber letztlich selten die erhoffte. Sie sind in einer endlosen Spirale der Intervention gefangen. Im Moment feiern wir die »sanfte Landung«. Haben die Zentralbanken uns gerettet? Ich registriere zwar eine Verlangsamung des Wachstums, aber wegen einer immer noch hohen Inflation intervenieren die Zentralbanken weiter.

Was sich allerdings wirklich verändert hat, sind die Bedingungen für Arbeitskräfte in der westlichen Welt. Der Arbeitskräftemangel verändert nicht nur die Denkweise der Arbeitnehmer. Er wird auch die Denkweise der Arbeitgeber verändern. Meine Generation verfügte während der meisten Zeit ihrer Laufbahn über Arbeitskräfte im Überfluss.

Wir besaßen die knappen Arbeitsplätze, für die es einen Nachfrageüberschuss gab. Schalteten wir eine Anzeige für eine offene Stelle, war das größte Problem das Sortieren der Lebensläufe. Heute hat sich das Verhältnis umgekehrt: Unternehmen konkurrieren jetzt um Arbeitnehmer, insbesondere um qualifizierte Fachkräfte. Dies zwingt sie dazu, bei der Einstellung von Mitarbeitern bewusster vorzugehen. Gibt es vielleicht andere Möglichkeiten, die Aufgaben zu erledigen, vielleicht sogar solche, die das Unternehmen effizienter machen? Wenn nicht, müssen sie die offene Stelle noch sorgfältiger definieren, sich viele Gedanken über Erfahrung und Qualifikation des Kandidaten machen, um sicherzustellen, dass beide Seiten gut zusammenpassen. In der Ära des »Easy Hiring« konnte man immer Ersatz finden, heute nicht mehr. Daher verwundert nicht, was die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in ihrem neuen Jah- reswirtschaftsbericht schreibt: »Der überraschende Inflationsanstieg hat die Kaufkraft der Löhne erheblich geschwächt. Es wäre unvernünftig zu erwarten, dass die Lohnempfänger nicht versuchen würden, ihren Rückstand aufzuholen, nicht zuletzt da die Arbeitsmärkte weiterhin sehr angespannt sind. In einer Reihe von Ländern sind die Lohnforderungen gestiegen, Indexierungsklauseln haben an Boden gewonnen und es gibt Anzeichen für energischere Verhandlungen, einschließlich Streiks. Wenn die Löhne aufholen, wird die Schlüsselfrage sein, ob die Unternehmen die höheren Kosten auffangen oder weitergeben. Da die Unternehmen ihre Preisgestaltungsmacht wiederentdeckt haben, sollte die zweite Möglichkeit nicht unterschätzt werden. Unsere Simulationen zeigen, dass die Inflation in diesem Szenario unangenehm hoch bleiben könnte.«

Die Wahlen in Spanien haben mich wieder an die Unzuverlässigkeit von Umfragen und die Unberechenbarkeit der Politik erinnert. Die Umfragen deuteten darauf hin, dass die Rechten die Parlamentswahlen gewinnen könnten, aber sie konnten keine Mehrheit erlangen. Vorerst bleibt Pedro Sánchez von den Sozialisten Premierminister. Die Märkte werden sich wahrscheinlich auf Neuwahlen Ende des Jahres einstellen müssen. Darüber hinaus haben die Wahlen auch gezeigt, dass die sozialen Medien den Aufstieg der 1-Themen-Politik fördern: Die Wähler konzentrieren sich auf einzelne Themen, die ihnen am Herzen liegen, und nicht auf Parteiprogramme, denen sie gleichgültig gegenüberstehen. Das bedeutet, dass die Mitgliedschaft in einer politischen Partei weniger repräsentativ ist als zuvor und diese daher zum Polarisieren neigen. Das bedeutet aber auch, dass Umfragen künftig noch unzuverlässiger werden und politische Schwankungen zunehmen werden, mit dem Ergebnis: Die Politik im Allgemeinen dürfte zu einem größeren Problem für die Finanzmärkte werden.

Festverzinsliche Wertpapiere

Der US-Verbraucherpreisindex (CPI) weist für Juni eine Inflationsrate von 3,0 Prozent aus. Damit setzt sich der diesjährige Trend fort. Aber die Jahresmitte könnte der Wendepunkt sein und die Inflationsrate könnte wieder steigen. Warum? Die CPI-Inflationsrate wird im Jahresvergleich als jährlicher prozentualer Anstieg oder Rückgang angegeben. Die blaue Linie zeigt den Indexwert für jeden Monat des Jahres 2022. Die durchgezogene rote Linie spiegelt die bisherigen sechs Berichte des Jahres 2023 (bis Juni 2023) wider. Da sich der Abstand zwischen den Linien in den letzten sechs Monaten verringerte, nahm die Steigerungsrate ab und die rückläufige jährliche Inflationsrate spiegelt sich in der durchgezogenen grünen Linie wider (d. h. von 6,4 auf 3,0 Prozent).

In der zweiten Hälfte des Jahres 2022 kam der CPI-Index jedoch zum Stillstand – und genau dies könnte dazu führen, dass die CPI-Inflationsrate bis Ende 2023 wieder steigt. Und dafür könnte Rohöl verantwortlich sein.

Wie in der Abbildung zu sehen ist, schnellten die Ölpreise in die Höhe, als Russland in die Ukraine einmarschierte. Globale Versorgungsprobleme und andere Faktoren ließen den Ölpreis im Juni 2022 ihren Höhepunkt erreichen. In den folgenden Monaten brach der Preis wieder ein und damit sank auch die Inflationsrate. Denn Energie (einschließlich Öl) trägt mit 7 Prozent zum amerikanischen CPI bei. Allerdings schwanken die Energiepreise stark. Ich rechne zwar nach wie vor mit einem Rückgang des Ölpreises auf 60 US-Dollar/Barrel, aber nur im Rahmen einer Rezession. Damit die Inflation bis Jahresende jedoch nicht steigt, muss sich der Ölpreis um 70 Dollar/Barrel bewegen. Nur: Im Moment liegt er bei 81 Dollar. Sollte eine Rezession ausbleiben, könnte er noch höher steigen. Auch die Grafik von Jim Bianco macht deutlich, dass die Inflation auf alle Fälle nicht die von der amerikanischen Zentralbank angestrebten 2 Prozent erreichen wird. Die Zinsen dürften daher nicht so schnell wieder sinken.

Falls Sie die Zahlen nicht sehen können: Die drei farbigen Linien zeigen, womit beim CPI zu rechnen ist, wenn die Inflation auf den Durchschnitt der Jahre 2020 bis 2023 (rote Linie bei 5,5 Prozent) bleibt, auf das Niveau vor der Coronapandemie fällt (2009–2019; gelbe Linie bei 3,9 Prozent) oder wenn sie für den Rest des Jahres bei 0 Prozent bleibt (grüne Linie bei 2,8 Prozent). Unter diesen Annahmen wird der Verbraucherpreisindex zum Jahresende irgendwo zwischen 2,87 und 5,47 Prozent liegen, also näher bei 4 Prozent, und nicht beim angestrebten Ziel von 2 Prozent. Es sei denn, es kommt zu einer echten Rezession, die natürlich die Inflation senken würde. Das bedeutet, dass die Fed die Zinsen für längere Zeit nicht senken wird und auch die quantitative Straffung fortsetzt. Dasselbe gilt für die Europäische Zentralbank (EZB). Wer sich also eine Zinssenkung wünscht, sollte wissen, dass er dafür eine Rezession braucht.

Am 1. August 2023 hat Fitch das Rating für die USA von AAA auf AA+ gesenkt, was die Märkte überrascht hat. Gründe für die Herabstufung sind laut Fitch die erwartete fiskalische Verschlechterung in den nächsten drei Jahren, die hohe und wachsende Staatsverschuldung (bis 2025 118 Prozent des Bruttoinlandsprodukts) sowie die Erosion der politischen Führung.

Aktien

Höheren Zinssätzen gehen oft Rezessionen und steigende Arbeitslosenzahlen voraus:

Ende 1989 wurde in einem Wirtschaftskommentar der Federal Reserve Bank of Cleveland die Frage gestellt, die nach einer Reihe von Zinserhöhungen der Federal Reserve Bank alle beschäftigte: »Wie sanft wird die Landung sein?« Die Analysten waren sich ziemlich sicher, dass sich das Wachstum sanft und ohne einen schmerzhaften Abschwung abkühlen würde – die Frage war nur, wie sanft. Ende 2000 trug eine Kolumne in der New York Times den Titel »Making a Soft Landing Even Softer«. Und Ende 2007 kamen die Prognostiker der Federal Reserve Bank of Dallas zu dem Schluss, dass die Vereinigten Staaten die Subprime-Hypothekenkrise ohne Abschwung überstehen sollten. Nach je- der dieser Äußerungen stürzte die Wirtschaft in wenigen Monaten in die Rezession, die Arbeitslosigkeit schoss in die Höhe und das Wachstum schrumpfte. Der Blick in die Vergangenheit sollte also zur Vorsicht mahnen. Denn auch heute hört man allerorten wieder von einer »sanften Landung« sprechen. Doch oft expandiert die Wirtschaft während des Straffungszyklus noch, da sie von den verzögerten Effekten der vorangegangenen akkommodierenden Politik, heute: des Corona-Effekts, profitiert. Das Wachstum sinkt in den zwei Jahren, nachdem die Zentralbanken ihren Straffungszyklus beendet haben, dramatisch, was dann wieder zu Zinssenkungen führt.

Wissen Unternehmer mehr? Der Nettoanteil der Insiderkäufe sank auf 12 Prozent der Unternehmen, niedriger als in jedem anderen Monat der letzten zehn Jahre. Das deutet darauf hin, dass die Unternehmer nicht von höheren Kursen für ihr Unternehmen ausgehen. Ein Beispiel für die große Diskrepanz zwischen Realität und den Aktienkurs sind Halbleiteraktien, die von der Hoffnung auf künstliche Intelligenz getragen werden. Die weltweiten Halbleiterumsätze, die die Semiconductor Industry Association erst kürzlich veröffentlichte, sind so stark zurückgegangen wie seit 2009 nicht mehr, nämlich um 22 Prozent im Jahresvergleich. Der Index PHLX Semiconductor Sector (SOX-Index) ist allerdings im Vergleich zum Vorjahr um 50 Prozent gestiegen. Einen so großen Unterschied zwischen dem größten Umsatzrückgang seit der Rezession von 2009 und dem 50-prozentigen Anstieg bei Halbleitern habe ich noch nie ge- sehen! Zurückblickend finde ich etwas Vergleichbares nur 1929: Die Radio Corporation of America (RCA) war damals, 1929, die Aktie. Sie stieg in den 1920er-Jahren, als der Aktienmarkt boomte, um das Zehnfache. Dann fiel sie um 97 Prozent. Aber es gab 10 Erholungen von mehr als 10 Prozent oder mehr während der großen Baisse von 1929 bis 1932, der Durchschnitt lag bei 23 Prozent.

Europäische zyklische Aktien haben sich in letzter Zeit trotz des sich verschlechternden makroökonomischen Umfelds besser entwickelt. Dies wird aber schon bald schwieriger werden, denn: Die Industrieproduktion steigt schon weniger stark, da das verarbeitende Gewerbe das Wachstum bremst. Und auch die Konjunkturüberraschungsindizes der Eurozone liegen deutlich im negativen Bereich, genauso wie die Gewinnrevisionen. Nach Angaben von Barclays sank der Gewinn pro Aktie in Europa gegenüber dem Vorjahr im 2. Quartal um 13 Prozent. Es gab auch eine Reihe von Gewinnwarnungen in zyklischen Sektoren wie der Chemie, da höhere Zinsen die Wirtschaft belasten.

Rohstoffe

Es ist paradox, dass wir in alle möglichen Sektoren massiv investieren, von Biotechnologie über Gesundheitswesen und von alternativen Energien bis hin zu neuen Werkstoffen, mit Ausnahme von Rohstoffen, die wir zur Erreichung all dieser anderen Ziele benötigen. Die Nachfrage wird steigen und das Angebot niedrig bleiben.

Gold

Wie viele von Ihnen wissen, bin ich ein langjähriger Goldfan. Lassen Sie mich erklären, warum ich nach wie vor so optimistisch bin.

Laut einer Invesco-Umfrage führen immer mehr Länder ihre Goldreserven in die Heimat zurück, um sie vor Sanktionen zu schützen, wie sie der Westen gegen Russland verhängt hat. Mit anderen Worten: Um keine Verluste zu erleiden, bringen viele Länder ihre ausländischen Reserven nach Hause. Allein China importierte letztes Jahr 1.343 Tonnen Gold, was einem Anstieg von 64 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Und im ersten Quartal 2023 waren es fast 300 Tonnen.


Damit ist das Reich der Mitte in guter Gesellschaft: Die Zentralbanken auf der ganzen Welt kaufen Gold – von den üblichen Verdächtigen wie Indien, Russland, Brasilien, China und den Ländern des Nahen Ostens bis hin zu Polen. Machten die Zentralbanken früher nur 8 bis 15 Prozent der weltweiten Goldnachfrage aus, sollen es heute fast 25 Prozent sein.

Wie Sie sehen können, ist die Korrelation zwischen den US-Realzinsen und den Goldpreisen negativ.

Wenn die Zinssätze steigen, sollten die Goldpreise sinken. In den letzten Monaten haben wir jedoch genau das Gegenteil erlebt. Die Zinssätze steigen, während der Goldpreis weiter hoch gehandelt wird. Irgendwann wird die Fed jedoch aufhören, die Geldpolitik zu straffen, weil sich die Wirtschaftsindikatoren verschlechtern. Und wenn dies geschieht, wird das für Gold positiv sein.

Wenn die Zentralbanken jedoch die Zinsen senken, heißt das, dass die Wirtschaft ein Problem hat. Das wiederum hat in der Vergangenheit dazu geführt, dass die Aktienkurse fielen und der Goldpreis stieg. So weit sind wir noch nicht, aber vor allem westliche Investoren werden erst einsteigen, wenn der Aktienmarkt sinkt.

Als ich die Meldung über die Herabstufung des US-Rating gesehen habe, kam mir sofort die wohl wichtigste Relation für Gold in den Sinn. Tendenziell folgt der Goldpreis dem Vertrauen in die Zentralbanken.

So rettete EZB-Präsident Mario Draghi den Euro mit dem Satz: »Die EZB wird alles tun, was nötig ist, um den Euro zu retten, und glauben Sie mir, es wird reichen.« Er stellte das Vertrauen in die Zentralbank kurz vor dem damaligen Höchststand des Goldpreises wieder her. Was hat er damals getan? Nichts! Aber die Anleiherenditen und der Goldpreis stürzten ab, und das Vertrauen war wiederhergestellt. Das Gleiche geschah während Greenspans Great Moderation. Die Zinssätze fielen, und der Goldpreis sank von 800 Dollar auf 250 Dollar. Gold schneidet bei Disinflation (sinkenden Inflationsraten) im Allgemeinen schlecht ab. Wenn Sie Vertrauen in die Zentralbanken haben, verkaufen Sie Ihr Gold. Ansonsten empfehle ich, es zu behalten.

Öl

Die Geschichte zeigt deutlich, dass die immer billigere Nutzung von Energie die Grundlage für Wirtschaft, Gesundheit und Wohlstand der Menschheit war. Die Daten zu Angebot und Nachfrage nach Öl und Gas sind überzeugend. Auch in diesem Jahr wird die Nachfrage nach Öl und Gas ein Allzeithoch erreichen, ein Trend, der im letzten Jahrhundert nur während Rezessionen unterbrochen wurde, bevor er sich schnell wieder zu einem neuen Allzeithoch der Nachfrage aufschwang. Ich bin optimistisch für die mittel- und langfristigen Aussichten der Öl- und Gaspreise. Das nach- stehende Schaubild zeigt, dass wir viele Bohrungen vornehmen müssten um die steigende Nachfrage zu befriedigen.

Wegen der kommenden Rezession hatte ich mir circa 60 US-Dollar pro Barrel als kurzfristiges Ziel für einen Einstieg gesetzt. Es ist jetzt erst einmal anders gekommen, der Ölpreis ist im Juli rasant gestiegen. Leider sagt die Statistik, wenn der Ölpreis im Juli um mindestens 10 Prozent steigt, ergibt sich ein durchschnittlicher Anstieg von 39,89 Prozent in der zweiten Jahreshälfte. Wie seine Konkurrenten Shell, Exxon und Chevron meldete auch BP für das zweite Quartal einen deutlichen Gewinnrückgang aufgrund der gegenüber dem Vorjahr niedrigeren Öl- und Gaspreise. Der bereinigte Gewinn zu Wiederbeschaffungskosten – die Definition des Unternehmens für den Nettogewinn – sank im zweiten Quartal um 69 Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar oder 14,77 Cent pro Aktie. Die Analysten hatten mit einem Nettogewinn von 3,4 Milliarden Dollar bzw. 19 Cent pro Aktie gerechnet. Trotzdem erhöhte BP seine Dividende um 10 Prozent und kündigte ein neues Aktienrückkaufprogramm im Wert von 1,5 Milliarden Dollar an. Das Management von BP sieht wohl auch steigende Ölpreise.

China

China könnte der Entwicklung Japans folgen. Denn wie wir aus der Entwicklung in Japan wissen, entsteht Deflation, wenn eine alternde Erwerbsbevölkerung mit einer Vermögensblase gekoppelt ist, die spektakulär platzt. In China droht ein längerer Preisverfall, der, wenn er kommt, die Unternehmensgewinne schmälern wird, die Verbraucherausgaben dämpft und mehr Menschen in die Arbeitslosigkeit (siehe die hohe Jugendarbeitslosigkeit) treiben könnte.

Einige Wirtschaftswissenschaftler sehen alarmierende Parallelen zwischen Chinas derzeitiger Lage und den Erfahrungen Japans, das jahrelang mit Deflation und stagnierendem Wachstum kämpfte. In den 1990er-Jahren zwang der Zusammenbruch der Aktienmärkte und der Immobilienwerte in Japan Unternehmen und Haushalte zu drastischen Ausgabenkürzungen, um die hohen Schulden zu bedienen – eine so genannte Bilanzrezession, die sich nach Ansicht einiger heute in China abzeichnet. Die Kreditnachfrage wird trotz sinkender Zinsen in China immer schwächer. Ein wichtiger Grund dafür ist, dass viele Unternehmen und Haushalte bereits so hohe Schulden haben, dass sie nicht noch mehr Schulden machen wollen. Nach Berechnungen von Jens Presthus, stellvertretender Direktor des Bera- tungsunternehmens Global Counsel, ist die Verschuldung der privaten Haushalte auf das 1,5-Fache des Einkommens gestiegen und liegt damit weit über dem Niveau der meisten Industrieländer, einschließlich der USA.

Portfoliostrategie

Der Markt hat immer recht. Vielleicht habe ich mich geirrt und es handelt sich um einen neuen Bullenmarkt, der im Oktober letzten Jahres begonnen hat, und nicht nur um eine ungewöhnlich kräftige Bärenmarktrallye. So hat der S&P über 76 Prozent seit dem Boden zurückgewonnen, den er während des schlimmsten Rückgangs im letzten Jahr erreicht hatte. Die gute Nachricht ist, dass der S&P in all den Jahren seit 1929 nie wieder seine Tiefststände erreicht hat, nachdem er sich so weit erholt hatte.

Wie geplant habe ich meine Position in der Toronto-Dominion Bank verkauft.

Die Positionen in den Goldminen Aktien habe ich wie geplant vorsichtig aufgestockt und erste neue Anfangsposition in Wesdome, Osisko und Skeena gekauft. Bei der Auswahl der Bergbauunternehmen muss man sorgfältig darauf achten, in welchen Ländern die Minen liegen. Immer mehr Länder fordern für ihre Minen und anderen natürlichen Ressourcen von den westlichen Unternehmen, die die Förderrechte besitzen, höhere Beteiligungen oder Konzessionsgebühren. Vorab noch eine Warnung: Explorationsunternehmen, Junior-Mining-Gesellschaften, bergen ein hohes Risiko. Die Erfolge und Misserfolge bei der Suche liegen nah beieinander. Danach erfolgt die Finanzierungsphase, die auch von den allgemeinen Kreditkonditionen abhängt, und nicht zuletzt kommen die staatlichen Auflagen und Genehmigungsverfahren hinzu. Erst danach lässt sich der Erfolg messen.

Wesdome (WDO) ist ein kanadischer Goldproduzent mit zwei hochgradigen Untertageanlagen in einer erstklassigen Jurisdiktion, der Mine Eagle River in Ontario und der kürzlich in Betrieb genommenen Mine Kiena in Quebec. Wesdome Mines legte im zweiten Quartal ein weiteres solides Quartal hin und liegt im Rahmen seiner Prognose für 2023 von 120.000 Unzen. Während die Produktion von Kiena im Jahresvergleich mit einem deutlichen Rückgang der Gehalte niedriger ausfiel, ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass es sich um ein Übergangsjahr handelt, in dem die Zufuhr aus niedriggradigen Quellen stammt. Da das Unternehmen trotz des widrigen Wetters die Erschließung der Rampen vorantreibt und im weiteren Verlauf des Jahres in ergiebigere Zonen vordringen wird, dürfte das Jahr 2024 ganz anders aussehen und viel besser sein: mit dem Potenzial für eine unternehmensweite Produktion von mehr als 160.000 Unzen bei nachhaltigen Gesamtkosten von unter 1.150 Dollar/Unze, was dem entspricht, was die Analysten nach der Inbetriebnahme der hochgradigen Kiena-Mine zur Ergänzung der soliden Produktionsbasis bei Eagle River erwarteten. Unter 4,90 US-Dollar werde ich Zukäufe erwägen. Zu erwähnen ist auch noch, dass Director Bill Washington 7.300 Aktien und Ray Gill, VP Corporate Development, 2.050 Aktien im freien Markt im Juni gekauft haben. Das ist gewöhnlich ein gutes Zeichen.

Osisko Mining Inc. (OBNNF) ist ein Mineralexplorationsunternehmen, das sich auf den Erwerb, die Exploration und die Erschließung von Goldressourcengrundstücken in Kanada konzentriert. Osisko Mining Inc. hat bekannt gegeben, dass es ein 50/50-Joint-Venture-Abkommen mit Gold Fields Limited für sein Goldprojekt Windfall in Kanada abgeschlossen hat. Osisko Mining erhält von Gold Fields 475 Millionen US-Dollar in bar, darüber hinaus werden 75 Millionen kanadische Dollar an Explorationsausgaben von Gold Fields übernommen. Ein Teil dieser Zahlung ist an die Erteilung entsprechender Genehmigungen für Bau, Betrieb und Abbau gebunden. Es besteht für die Zeit bis Produktionsbeginn ein geringeres Risiko, da Osisko vollständig finanziert ist. Die Genehmigung sollte hoffentlich unkompliziert sein (was etwa 18 Monate dauern wird) und dann werden etwa 12 Monate für den Bau benötigt. In den nächsten 12 Monaten gibt es nicht viele bullische Katalysatoren. Daher sind die kurzfristigen Aussichten für die Aktie schwieriger zu prognostizieren. Solange der Goldpreis jedoch nicht ausbricht, werden die Aktien meiner Meinung nach auf absehbare Zeit in einer Handelsspanne bleiben. Sollte OBNNF fallen, wäre das eine Gelegenheit, Nachkäufe zu tätigen. Ich beobachte die Unterstützungslinie bei etwa 2,00 US-Dollar. Sollte sie durchbrochen werden, werden die technischen Daten rückläufig sein. In diesem Szenario werde ich einen weiteren Rückgang von 10 bis 20 Prozent abwarten, bevor ich nachkaufe. Sollte Gold, was ich erwarte, in den nächsten 6 bis 12 Monaten nach oben ausbrechen, wird OBNNF eine der besten Optionen für diejenigen sein, die eine Hebelwirkung und ein Engage- ment in diesem Sektor suchen. OBNNF könnte neue Allzeithochs erreichen, wenn der Goldpreis stabil über 2.000 Dollar liegt. Dies ist eine Aktie, die ich sehr langfristig halten werde, falls Gold neue Höchststände erreicht. Hier hat der CEO und Gründer der Gesellschaft seine Position im Mai und Juli aufgestockt.

Skeena Resources Limited (SKE) ist ein junges kanadisches Bergbauexplorationsunternehmen, das sich auf die Erschließung aussichtsreicher Edelmetallgrundstücke im Goldenen Dreieck im Nordwesten von British Columbia (Kanada) konzentriert. Skeena sucht im Moment keine neuen Goldvorhaben, sondern saniert die Mine Eskay Creek in British Columbia, »die eine der höchstgradigen Goldminen der Welt war«, so CEO Randy Reichert bei den Gold Forum Europe im April in Zürich. Die Mine wurde 2008 geschlossen. Laut Skeenas Geologen blieb eine Menge Gold unangetastet, das noch entdeckt werden kann. Bisher verfügt Skeena über 3,85 Millionen Unzen an nachgewiesenen und wahrscheinlichen Reserven. Da es sich um die Sanierung eines bestehenden Komplexes handelt, zu dem auch eine bereits genehmigte Absetzanlage gehört, die bisher kaum genutzt wurde, dürften die Kapitalkosten relativ nied- rig sein. Der Nettogegenwartswert (NPV) nach Steuern von über 1 Milliarde Dollar ist mit dem heutigen NPV von etwa 535 Millionen Dollar zu vergleichen. Die erste Goldproduktion wird für das erste Quartal 2026 erwartet. Die Bohrergebnisse werden ebenfalls eine Rolle spielen, da die Exploration bei Eskay nach Norden, Süden und in die Tiefe offen ist. Im April erhielt das Explorationsteam von Skeena den A. O. Dufresne Exploration Achievement Award für seine Explorationserfolge und sein Ressourcenwachstum im vergangenen Jahr bei Eskay.

Newmont (NEM) meldete einen Gewinn von 33 Cent pro Aktie, der hinter den Analystenprognosen von 44 Cent/Aktie zurückblieb, und machte Probleme in vier seiner Minen für die Produktionsausfälle verantwortlich, die zu höheren Kosten pro Goldunze führten. Der Streik in der mexikanischen Peñasquito-Mine und die Probleme in den anderen drei Minen dürften nur von kurzer Dauer sein und in allen dürfte sich die Produktion in der zweiten Jahreshälfte deutlich erholen, wie NEM-CEO Tom Palmer erklärte. Infolge der Produktionssteigerungen in der zweiten Jahres- hälfte bekräftigte NEM seine Produktionsprognose für das Gesamtjahr von 5,7 bis 6,3 Millionen Unzen. Auf der Telefonkonferenz sprach NEM von einer Stabilisierung der Kosteninflation und sogar von einer leichten Entspannung bei Betriebsmitteln wie Dieselkraftstoff, Sprengstoff und Zyanid, während die Arbeitskosten als weitgehend stabil bezeichnet wurden. Dies wird NEM helfen, die Kosten zu senken. Die kanadische Wettbewerbsbehörde hat im vergangenen Monat die Übernahme von Newcrest Mining durch NEM genehmigt und obwohl in anderen Ländern noch weitere behördliche Genehmigungen erforderlich sind, um die Transaktion abzuschließen, sagte NEM auf der Telefonkonferenz, dass man immer noch auf dem besten Weg sei, dies im vierten Quartal zu erreichen. Das würde den Druck auf die Aktie erhöhen. Die NEM-Aktie hat sich im bisherigen Jahresverlauf deutlich unterdurchschnittlich entwickelt, aber es besteht eine gute Chance, dass sie jetzt die Talsohle erreicht hat. NEM ist der größte Goldminenbetreiber der Welt und wird von Institutionen gekauft, wenn sie in den Sektor einsteigen. Ich denke darüber nach, eine Position zu eröffnen.

In den unten aufgeführten Werten halte ich Positionen. Daneben befinden sich Bargeld, Anleihen und Gold in meinem Depot.

Mit freundlichen Grüßen

Ottmar Beck

DAX 18,12 % | EURO STOXX 50 P 17,86 % | SMI 5,40 % | RexP 0,04 % | SBI 7,65 % | Gold (in US-Dollar) 7,74 %

per 31. Juli 2023

Kurs/Kauf Kurs/Ist Wert- Wert- Wertzuwachs
Euro Euro zuwachs zuwachs Kurs/Verk. nach Realisation
31. Jul in Euro in Prozent Euro in Prozent
Dignity PLC Montag, 5. Feb. 18 8.59 Montag, 4. Juni 18 11.87 38.26%
General Electric 12.30 Montag, 4. Juni 18 11.95 -2.85%
Agnico-Eagle Mines 36.00 Dienstag, 19. Mai 20 62.19 72.75%
Shire PLC 35.52 Montag, 3. Dez. 18 51.40 44.71%
Transocean LTD Montag, 9. April 18 8.00 Montag, 30. April 18 10.20 27.50%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 4. Juni 18 82.32 Montag, 6. Aug. 18 86.73 5.36%
Goldcorp 11.88 Mittwoch, 17. April 19 9.92 -16.52%
Agnico-Eagle Mines Dienstag, 14. Aug. 18 33.68 Freitag, 31. Juli 20 66.90 98.63%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 3. Dez. 18 66.99 Mittwoch, 6. März 19 72.47 8.18%
Kraft Heinz Company Mittwoch, 6. März 19 29.06 Mittwoch, 29. Mai 19 25.77 -11.32%
Newmont Mining Mittwoch, 17. April 19 30.26 Donnerstag, 3. Juni 21 58.60 93.69%
Shell Donnerstag, 11. Feb. 20 23.88 Donnerstag, 23.April 20 16.52 -30.81%
Total Donnerstag, 11. Feb. 20 45.12 Donnerstag, 23.April 20 32.25 -28.52%
Exxon Donnerstag, 11. Feb. 20 55.44 Donnerstag, 23.April 20 40.31 -27.30%
Equinor ASA Donnerstag, 12. März 20 9.72 Mittwoch, 8. April 20 12.30 26.57%
Hornbach Holding AG Donnerstag, 12. März 20 40.50 Montag, 8. Juni 20 63.90 57.78%
Agnico-Eagle Mines Donnerstag, 24. Sep. 20 67.11 Montag, 14.März 22 55.28 -17.63%
Wheaton Donnerstag, 24. Sep. 20 41.76 Montag, 14.März 22 42.51 1.81%
Newmont Mining Donnerstag, 24. Sep. 20 53.04 Montag, 14.März 22 69.02 30.13%
Alamos Donnerstag, 24. Sep. 20 7.59 Montag, 14.März 22 7.82 2.98%
Newcrest (früher Pretium) Donnerstag, 24. Sep. 20 10.84 Dienstag, 03.03.2022 14.53 34.04%
Svenska Handelsbanken Freitag, 09. Okt. 20 7.28 Donnerstag, 26.Nov. 20 8.68 19.21%
Enbridge Freitag, 18. Dez. 20 27.25 33.46 6.21 22.77%
Alibaba Dienstag, 29. Dez.20 190.40 Dienstag, 31 Januar 23 101.00 -46.95%
Newcrest (früher Pretium) Freitag, 05.Feb.21 9.10 Montag, 30. Januar 23 12.56 38.02%
Grenke AG Montag, 08.Feb.21 26.44 Montag, 30.November 21 30.60 15.73%
IQIYI Mittwoch, 14. April 21 12.85 Montag,30. Januar 23 5.77 -55.10%
Exxon Donnerstag, 8. Juli 21 50.76 Freitag, 25. Februar 22 67.10 32.19%
Agnico-Eagle Mines Mittwoch, 31. Aug. 21 48.99 Montag,30. Januar 23 52.03 6.21%
Alamos Mittwoch, 31. Aug. 21 6.68 Montag,30. Januar 23 10.23 53.14%
Alibaba Freitag, 26.11.2021 116.50 Dienstag, 31 Januar 23 101.00 -13.30%
Carl Zeiss Meditech Mittwoch, 26.01.2022 137.40 Montag 18.07.2022 132.05 -3.89%
Alamos Gold Donnerstag, 05.05.2022 7.50 12.35 4.85 64.67%
Sibanye Donnerstag, 05.05.2022 12.30 7.05 -5.25 -42.68%
Barrick Donnerstag, 05.05.2022 21.88 15.74 -6.14 -28.06%
Carl Zeiss Meditech Freitag, 06.05.2022 113.00 Montag 01.08.2022 142.00 25.66%
Agnico-Eagle Mines Mittwoch, 01.06.2022 49.75 47.67 -2.08 -4.18%
Wheaton Mittwoch, 01.06.2022 38.70 Montag,30. Januar 23 41.83 8.09%
Hecla Mittwoch, 01.06.2022 4.40 Montag,30. Januar 23 5.70 29.55%
Toronto-Dominion Bank Donnerstag, 16.03.2023 54.00 Donnerstag, 20.07.2003 58.50 8.33%
First Rep.Bank Donnerstag, 16.03.2023 30.00 Montag, 8.Mai 23 0.00 -100.00%
First Rep.Bank Donnerstag, 16.03.2023 21.40 Montag, 8.Mai 23 0.00 -100.00%
SKEENA RESOURCES ORD Donnerstag, 20.07.2023 4.47 4.71 0.24 5.38%
WESDOME GOLD MINES ORD Donnerstag, 20.07.2023 4.68 4.82 0.13 2.84%
Osisko Mining Inc. Donnerstag, 20.07.2023 2.02 2.15 0.13 6.44%
Agnico Eagle Mines Donnerstag, 20.07.2023 46.64 47.67 1.03 2.21%
Alamos Gold Donnerstag, 20.07.2023 12.48 12.35 -0.13 -1.04%
Totaler durchschnittlicher Wertzuwachs bei gleich grosser Anlage in jedem Titel 1.25% 8.77%

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Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 11

Beitrag von Ottmar Beck, Vermögensverwalter / Schweiz

Wilen, den 5. November 2022

»All diese Faktoren, die einen Bullenmarkt auslösen – hören Sie nicht auf sie, sie kehren sich um.

Wir befinden uns in großen Schwierigkeiten. Man muss nicht einmal über Schwarze Schwäne

sprechen,um sich Sorgen zu machen. Für mich macht das Risiko-Ertrags-Verhältnis beim Besitz

von Vermögenswerten keinen Sinn.«

Stanley Druckenmiller, Investor, Hedgefonds-Manager und Philanthrop

Sehr geehrte Damen und Herren,

im Moment sieht es so aus, als ob viele mittelständische Verbraucher der westlichen Welt dank Corona- und weiterer staatlicher Hilfen immer noch einen großen Überschuss an Ersparnissen haben, auf die sie zurückgreifen können, was leider eine schnellere Abkühlung der Preise verhindern wird. Ironischerweise könnten diese überschüssigen Ersparnisse die Inflation verschärfen, die die Zentralbanken durch eine Verlangsamung der Nachfrage in der Wirtschaft abzukühlen suchen. Wenn die Verbraucher es sich leisten können, höhere Preise zu zahlen, haben die Unternehmen kaum einen Anreiz, die Preise zu senken – und damit die Inflation zu senken. Vielmehr sind sie an einer Ausdehnung ihrer Margen interessiert. Sparkassenpräsident Helmut Schleweis fürchtet für die Zukunft, dass künftig 60 Prozent der deutschen Haushalte mit ihren monatlichen Einkommen ihre Ausgaben nicht mehr bestreiten können – oder sogar ins Minus rutschen. Das bedeute, dass auch Menschen mit einem Haushaltsnettoeinkommen von 3.600 Euro betroffen sind, rechnete er kürzlich vor. Ich sehe also mit gemischten Gefühlen zu, wie die überschüssigen Ersparnisse schrumpfen. Einerseits bedeutet das, dass es für die Verbraucher in Zukunft sehr viel schwieriger sein wird, das zu bezahlen, was sie brauchen. Andererseits ist dieser »Schmerz« genau das, was die Zentralbanken erwarten, damit die Preise sinken. Wenn ich mit meiner Einschätzung richtig liege, dass die Zentralbanken beim Zinstrend umschwenken werden, werden wir eine zweite Inflationswelle erleben. Die erste Welle hat zumindest in den USA ihren Höhe- punkt erreicht, die Inflation ist leicht rückläufig. Es ist zwar unwahrscheinlich, dass das 2-Prozent-Ziel der Fed erreicht wird, aber 4 bis 5 Prozent sind wahrscheinlich.

Die demografische Entwicklung weltweit, die Geopolitik, die übermäßige Verschuldung, die Inflation und die höheren Zinssätze setzen den Volkswirtschaften schwer zu. Eine harte wirtschaftliche Landung steht bevor. Irgendwann in den nächsten sechs bis neun Monaten werden die Zentralbanken und die Politiker wieder zur Rettung herbeieilen.

Denken Sie an mein M. Die Märkte werden positiv darauf reagieren. Bis dahin sollten Sie eher defensiv als offensiv agieren: Sichern Sie Ihr Aktienengagement ab, erhöhen Sie Ihre Barmittel bei Kurserholungen (falls Sie das nicht schon getan haben) und bereiten Sie sich auf den Wendepunkt vor. Der Kommentar von Stanley Druckenmiller könnte richtig sein. Allerdings können wir beide auch falsch liegen. Ziehen Sie Ihre eigenen Schlüsse.

Ich glaube, dass wir 2023 eine harte Rezession erleben, die Zentralbanken die Zinsen senken und die Aktienkurse wieder steigen werden. Aber die langfristigen Probleme im Zusammenhang mit der Staatsverschuldung und den Rentenansprüchen bleiben. Wenn die Politiker so weitermachen wie bisher, kommen wir an einen Punkt, an dem die Schulden so hoch sind, dass wir sie nicht mehr bedienen können: Die Zinskosten werden so hoch sein, dass sie unsere Fähigkeit, die nächste Generation zu versorgen, behindern. Das bezeichnet Ray Dalio als das Ende eines langfristigen Schulden-Superzyklus. Ich glaube, wir werden Geld drucken, die Schulden monetarisieren, die Steuern erhöhen, die Sozialleistungen kürzen und uns durch Zahlungsausfälle aus dem Schlamassel ziehen. Wir haben das Fass zum Überlaufen gebracht, aber irgendwann geht auch das zu Ende. Die langfristige Prognose bleibt gleich: eine über- durchschnittliche Rezession und ein überdurchschnittlicher Bärenmarkt in den kommenden Jahren. Der aktuelle Bärenmarkt wird im Vergleich dazu klein erscheinen. Aber noch sind wir nicht an diesem Punkt angelangt.

In den letzten 30 Jahren haben die Zentralbanken die Zinssätze künstlich niedrig gehalten. Aufgrund des umgekehrten Verhältnisses zwischen den Zinssätzen und dem Preis der Anleihen/Aktien selbst wurden die Anlageportfolios aller Investoren künstlich aufgeblasen und die Leute mit Vermögen wurden schneller reich als jene, die arbeiten. Das folgende Beispiel der USA zeigt, wie groß die Diskrepanz ist, die wir wieder werden korrigieren müssen.

Festverzinsliche Wertpapiere

Das letzte veröffentlichte Protokoll der Europäischen Zentralbank (EZB) war hochinteressant. Folgende Punkte waren für die Mitglieder wichtig:

  1. Nicht alle Mitglieder stimmten für eine Erhöhung um 0,75 Prozent. Einige Mitglieder wollten nur eine Erhöhung um 0,5 Prozent
  2. Es könnte sein, dass auch eine Abschwächung des Wachstums nicht ausreicht, um die Inflation auf das Zielniveau von 2 Prozent zu bringen
  3. Die Inflation könnte trotz sinkender Einkommen noch steigen. Das spricht dafür, dass nur eine harte Rezession die Inflation senken
  4. Die EZB befürchtet, dass immer mehr Menschen nicht mehr daran glauben, dass die EZB die Inflation in den Griff bekommt. Das könnte die Inflation sogar noch beschleunigen

Am 2. November 2022 hat die US-Notenbank Fed mit einer weiteren Zinserhöhung um 75 Basispunkte (bei der vierten Sitzung in Folge) den Leitzins auf eine Spanne von 3,75 bis 4 Prozent angehoben, wobei eine weitere Erhöhung um 50 Basispunkte im Dezember wahrscheinlich ist. Dies ist der schnellste und steilste Zinserhöhungszyklus in der Geschichte der Fed und diese Zinserhöhungen kommen zu dem Rekordschuldenberg in den USA (und weltweit) hinzu. Zusätzlich zu den Zinserhöhungen reduziert die Fed gleichzeitig ihre Bilanz um 95 Milliarden Dollar pro Monat – also eine doppelte Straffung. Bislang hat die Fed ihre 9 Billionen Dollar schwere Bilanz um 242 Milliarden Dollar (etwa 3 Prozent) reduziert. Jeder Versuch der Zentralbanken, sich von ihren QE-Gelddruckprogrammen zurückzuziehen, hat bislang zu Marktstörungen geführt. Woraufhin die Zentralbanken einen Rückzieher machten und QE wie- dereinführten. Ich habe die ganze Zeit gesagt, dass sie nie aus dem Schlamassel herauskommen werden, den sie angerichtet haben (einschließlich gigantischer Vermögensblasen) und wir können bereits beobachten, wie die Luft aus den Blasen entweicht. Der Anleihemarkt erlebt sein schlechtestes Jahr in der modernen Geschichte, Aktien befinden sich in einem Bärenmarkt, der Immobilienmarkt ist zum Stillstand gekommen und die Hauspreise (USA) beginnen zu fallen. Die stark überbewerteten und überteuerten FAANG-Aktien wurden vor allem im letzten Monat stark unter Druck gesetzt. Wenn die Zinssätze aufgrund des großen Angebots an Staatsanleihen weiter steigen, werden die Investoren ihre derzeitige, historisch gesehen hohe Allokation in Aktien wahrscheinlich zugunsten von Anleihen ändern, was sich negativ auf den Aktienmarkt auswirken wird. Europa steuert mit Sicherheit auf eine starke Rezession zu und auch Chinas Wirtschaft befindet sich im stärksten Abschwung seit vielen Jahren. Um die derzeit hohen Inflationsraten zu bekämpfen, müssten die Zentralbanken die Geldpolitik viel länger straffen. Doch dazu sind sie wahscheinlich nicht in der Lage. Ich warte einfach auf diesen unvermeidlichen Bruch, der die Zentralbanken (oder die Finanzministerien) dazu zwingt, zu einer lockeren Geldpolitik zurückzukehren – auch wenn die Inflationsraten immer noch zu hoch sind. An diesem Punkt (oder vorher) werden die Anleger beginnen, das Vertrauen in die Zentralbanker zu verlieren und Gold wird seinen Aufwärtstrend wieder aufnehmen.

Die Inflationsrate wird allerdings auch von dem Margenhunger der Industrieunternehmen angetrieben und erst bei einer starken Rezession unter Druck geraten. Denn kommt die Inflation bei den Lebensmitteln tatsächlich von den Preiserhöhungen der Bauern? In den Vereinigten Staaten geben die Verbraucher etwa neunmal so viel Geld für Lebensmittel aus, wie die Landwirte mit dem Verkauf von Agrarerzeugnissen einnehmen. Im Vereinigten Königreich erhalten die Landwirte selbst bei etwas so Grundlegendem wie Milch weit weniger als die Hälfte des Einzelhandelspreises. Der wichtigste Faktor bei den Lebensmittelpreisen in den Industrieländern sind die Arbeits- und Verteilungskosten. Die Arbeitskosten in der Lebensmittelherstellung und im Einzelhandel sind weit weniger gestiegen als die Lebensmittelpreise. So scheint die verarbeitende Industrie das Umfeld zu nutzen, um höhere Preise durchzusetzen:

Der US-Konzern Mars hat vorläufig einen Lieferstopp für einige deutsche Supermärkte ausgesprochen. Grund sollen Streitigkeiten um die Preisgestaltung sein. Trotz intensiver Verhandlungen sieht zum Beispiel Rewe »derzeit keine Basis, die seitens Mars geforderten Preiserhöhungen zu akzeptieren«, teilte ein Pressesprecher auf Anfrage mit.

Aktien

Der Index US Conference Board Top 10 Leading Indicators fasst die zehn effektivsten und zukunftsweisenden Indikatoren zu einem Index zusammen. Er ist gerade auf –1,4 gefallen. In den letzten 40 Jahren hat sich jedes Mal, wenn er unter 0 gefallen war und für zwei Monate dort blieb, eine Rezession entwickelt. Trefferquote: 100 Prozent.

 

Ich schaue immer wieder auf den US-Markt, da er in der Vergangenheit und auch heute der Vorläufer der internationalen Marktentwicklung war. Der Gesamtmarkt in den USA ist weit davon entfernt, eine Kaufgelegenheit zu bieten, da Aktien immer noch zu unangemessen hohen Bewertungsmultiplikatoren gehandelt werden. Dass der S&P 500 etwa 25 Prozent seines Werts verloren hat, könnte mit milden Rezessionen in der Vergangenheit in Einklang stehen, aber der Aktienmarkt ist (noch) überbewertet und es ist gefährlich, davon auszugehen, dass wir kurz vor einem Markttief stehen.

Nach einer 25-prozentigen Korrektur den Dip zu kaufen, klingt zwar gut und es ist auch möglich, dass wir nur einen kurzfristigen Abschwung erlebt haben. In den nächsten Quartalen werden wir jedoch höchstwahrscheinlich tiefere Tiefststände und eine Fortsetzung des Bärenmarkts erleben. Einige Aktien sind bereits um 30 bis 40 Prozent gefallen, aber wenn man sich vergangene Rezessionen ansieht, scheint das Abwärtsrisiko größer zu sein. Bei einem CAPE- Verhältnis von 30 war der US-Markt in den letzten 150 Jahren nie einem Tiefpunkt nahe – es ist derzeit sogar höher als die meisten Höchststände in der Vergangenheit. Der Aktienmarkt hat seinen Tiefpunkt normalerweise bei einem CAPE-Verhältnis um 10 erreicht. Viele Aktien werden aber immer noch mit dem 25- bis 30-fachen Gewinn gehandelt, was für eine Rezession und einen Bärenmarkt zu hoch ist. Einige qualitativ hochwertige Wachstumsunternehmen könnten solche Zahlen rechtfertigen, aber in einer Rezession ist es äußerst unwahrscheinlich, dass Aktien bei diesen Bewertungsmultiplikatoren bleiben. Einige Einzeltitel können gekauft werden, aber es ist nach wie vor schwierig, die Unternehmen zu identifizieren, die unterbewertet sind und in den kommenden Quartalen nicht mit dem Gesamtmarkt mitgerissen werden.

Die Einschätzung der wahrscheinlichen künftigen Entwicklung der Unternehmensgewinne und die Untersuchung von Kursmustern und -impulsen sind zweifellos lohnend, wenn nicht sogar entscheidend für eine erfolgreiche Anlage. Die Fundamentalanalyse gibt Aufschluss über die Trends im Konjunkturzyklus und die technische Analyse zeigt, wie die Anleger auf diese Trends reagieren. Beide sind also am nützlichsten, wenn sie im Zusammenhang mit dem jeweils anderen betrachtet werden. Was die Fundamentaldaten betrifft, so deutet die Geschichte darauf hin, dass der rasante Anstieg des Dollars, der Zinssätze und der Ölpreise eine einzigartige Baisse-Dreierkombination darstellt, die sich wahrscheinlich in den nächsten Jahren sehr negativ auf die Erträge auswirken wird. Langfristige technische Daten, insbesondere das Momentum, scheinen diese Analyse zu bestätigen. Angesichts der Tatsache, dass wir uns der- zeit in einem Bärenmarkt befinden, deutet die Geschichte darauf hin, dass wir erst etwa die Hälfte des Prozesses hin- ter uns haben. Frühere Abschwünge, die durch die oben erwähnte Baisse-Dreiergruppe ausgelöst wurden, waren sowohl langwieriger als auch bedeutender in Bezug auf den Kursrückgang als das, was wir bisher am Aktienmarkt erlebt haben. Natürlich wiederholt sich die Geschichte nicht, aber sie reimt sich oft.

Kurzfristig lässt einen die folgende Statistik über die besten sechs Monate in den Midterm-Jahren hoffen. Seit 1950 ging es 18-mal hoch und nie gab es einen negativen Ausgang. In keinem der anderen Jahre des 4-Jahres-Zyklus gab es einen Verlust. Ich würde dieses Mal allerdings nicht darauf setzen.

Rohstoffe

Auf dem Goldmarkt ist eine globale Migration im Gange, da westliche Investoren Goldbarren abstoßen, während asiatische Käufer den fallenden Preis nutzen, um Schmuck und Barren billig zu erwerben. Steigende Zinssätze, die Gold als Anlage weniger attraktiv machen, führen dazu, dass große Mengen des Metalls aus den Tresoren in Finanzzentren wie New York abgezogen werden und nach Osten wandern, um die Nachfrage auf dem Goldmarkt in Shanghai oder dem Großen Basar in Istanbul zu befriedigen. Nach Angaben der CME Group Inc. und der London Bullion Market Association sind seit Ende April mehr als 527 Tonnen Gold aus den Tresoren in New York und London, die die beiden größten westlichen Märkte abdecken, abgeflossen.

Der Rückgang des Goldpreises um 10 Prozent seit Jahresbeginn bezieht sich auf den US-Dollar. In anderen Währungen hat Gold gut abgeschnitten: In Japan stieg es um 15 Prozent (in Yen), in Euro und chinesischen Renminbi um 3 Prozent, in britischen Pfund um 5 und in türkischer Lira um 26 Prozent. Die Türken versuchen verzweifelt, ihr Vermögen vor der massiven Entwertungspolitik von Präsident Erdoğan zu schützen. Die in den größten Goldverbraucherländern (China, Indien und Türkei) gezahlten Aufschläge auf den Weltkassapreis für Gold lagen in den letzten Wochen durchweg weit über dem normalen Niveau (in China bis zu 50 US-Dollar Aufschlag). Die physische Nachfrage nach Gold aus dem Osten ist auf diesem Niveau enorm. Die chinesische Goldnachfrage ist zwar stark, wäre aber in diesem Jahr ohne die COVID-Beschränkungen des Landes noch höher ausgefallen.

Der World Gold Council (WGC) gab bekannt, dass die Zentralbanken im dritten Quartal eine Rekordmenge von 399 Tonnen Gold gekauft haben. Darunter befanden sich große Zentralbankkäufe aus der Türkei, Usbekistan, Katar und Indien. Nach Angaben des WGC waren auch andere Zentralbanken, die ihre Käufe nicht öffentlich bekannt geben, Käufer. China und Russland sind zwei von denen, die ihre Daten nicht mehr offenlegen. Im laufenden Jahr (bis September) beliefen sich die Goldkäufe der Zentralbanken auf insgesamt 673 Tonnen – das ist bereits mehr als die Gesamtkäufe in jedem vollen Jahr seit 1967. Der Osten hat das getan, was er immer tut, wenn die Goldpreise auf ein attraktives Niveau fallen: Er hat dazu beigetragen, einen Boden für den Goldpreis auf globaler Ebene zu schaffen.

Diesmal scheint die Untergrenze bei über 1.600 US-Dollar zu liegen (Tiefststand 2015: 1.050 US-Dollar; Tiefststand 2018: 1.180 US-Dollar). Der stärkste Dollar seit zwei Jahrzehnten hat den Goldpreis in den USA gebremst. Die Fed hat viel aggressiver als andere große Zentralbanken versucht, die Inflation zu bekämpfen, und die kurzfristigen Treasury-Renditen von fast  4,5 Prozent haben viel Geld aus Übersee in den Dollar gelockt. Dies hat zu einem stark überbewerteten Dollar geführt. Auf der Basis der Kaufkraftparität (PPP) – Ökonomen verwenden PPP, um die Währungen verschiedener Länder anhand eines Warenkorbs miteinander zu vergleichen – ist der Dollar so überbewertet wie seit fünf Jahrzehnten nicht mehr, mit Ausnahme der Zeiträume Mitte der 1980er- und Anfang der 2000er-Jahre. In beiden Fällen brach der Dollar dann über mehrere Jahre hinweg ein und war stark unterbewertet. Wenn sich das Blatt für den Dollar wendet und westliche institutionelle Anleger aufhören, Edelmetalle abzustoßen und ihre minimalen Positionen wieder aufzubauen, könnte es zu einem Ungleichgewicht auf der Angebotsseite und zu dramatischen Preissteigerungen kommen. Die Gold- (und Silber-)Käufe des US-Einzelhandels sind sehr robust, wie die fast 40 Tonnen Gold zeigen, die seit Jahresbeginn von der US-Münzanstalt erworben wurden (fast so viel wie die höchste Menge der letzten zwei Jahrzehnte: 50,86 Tonnen). Die US-Einzelhandelskäufer müssen auch hohe Aufschläge zahlen, vor allem für Silber, für das im letzten Monat in einigen Fällen allein die Aufschläge den Spotpreis überstiegen.

Während wir auf die unvermeidliche Wende in der Geldpolitik der Zentralbanken warten, müssen wir all die düsteren Finanzmedienartikel ertragen, die immer dann erscheinen, wenn der Goldpreis seinen Tiefpunkt erreicht. Es ist eine schwierige Zeit für die Goldminengesellschaften, da sie in diesem Jahr an beiden Enden unter Druck stehen. Die Gold- und Silberpreise sind niedriger und die Kosten steigen, was die Gewinnspannen drückt. Glücklicherweise erzielen die großen Minengesellschaften selbst bei einem Goldpreis von 1.600 bis 1.700 US-Dollar pro Unze immer noch gute Gewinnspannen, haben einen soliden Cashflow und können relativ hohe Dividenden zahlen. Bei den Juniorminen sieht es anders aus. Sie produzieren nicht und sind bei der Finanzierung ihrer Explorations- und Erschließungsprojekte auf die Finanzmärkte angewiesen. Unter der Annahme, dass sie überleben (was bei einigen nicht der Fall sein wird), werden ihre Aktien am stärksten steigen, sobald der Gold- und Silbermarkt wieder anzieht.

Die Prognosen für die Ölnachfrage gehen von einem weiteren Nachfragewachstum im Jahr 2024 und danach aus. Die Pandemie hat zwar zu einem Rückgang des Ölverbrauchs geführt, aber das war nur von kurzer Dauer: Die langfristige Entwicklung der weltweiten Ölnachfrage hat sich dadurch nicht verändert, denn die Nachfrage steigt weiter. Die treibenden Faktoren dafür sind das Bevölkerungswachstum und die steigenden Einkommen – und damit des steigenden Lebensstandards – in den Schwellen- und Entwicklungsländern. Immer mehr Verbraucher in diesen Märkten kaufen ihr erstes Auto, immer mehr Menschen beginnen, mit dem Flugzeug zu reisen, die Verbraucher heizen ihre Häuser nicht mehr mit Holz, sondern mit Öl und Gas und so weiter. Es gibt einige Effizienzgewinne durch neue Technologien, aber seit vielen Jahren sind diese Gewinne nicht groß genug, um die Faktoren auszugleichen, die zu einer wachsen- den globalen Nachfrage führen und es sieht so aus, als würde dieser Trend anhalten. Eine steigende Nachfrage allein führt nicht zwangsläufig zu hohen Preisen, denn es ist möglich, dass auch das Angebot steigt. Dies war in der Vergangenheit in bestimmten Zeiträumen der Fall, z. B. aufgrund des Schieferölbooms in den USA, der zu einem Rückgang der Ölpreise führte, obwohl der weltweite Ölverbrauch stieg. Aber aus verschiedenen Gründen wird das Angebot in absehbarer Zukunft wahrscheinlich nicht allzu sehr zunehmen.

ESG-Erwägungen haben europäische Großkonzerne wie Shell (SHEL) und BP (BP) veranlasst, ihre Explorationsausgaben zu reduzieren. Ihre Ölproduktion wird in Zukunft wahrscheinlich leicht zurückgehen. Auch andere Ölgesellschaften haben den Druck der ESG-Fonds zu spüren bekommen und werden wahrscheinlich keine oder nur geringe Produktionssteigerungen anstreben. Auch Anleger, die nicht nach ESG-Gesichtspunkten investieren, sind nicht sonderlich an einem starken Produktionswachstum interessiert. Stattdessen konzentrieren sie sich stärker auf den freien Cashflow, was sich auch darauf auswirkt, wie die Vorstände und Managementteams der Unternehmen über Kapitalbudgets denken. Viele sind damit zufrieden, das Produktionsniveau stabil zu halten und gleichzeitig einen ho- hen freien Cashflow zu erwirtschaften, der für Dividenden, Rückkäufe und den Schuldenabbau verwendet werden kann. Die Einstellung, um jeden Preis zu wachsen, war vor der Pandemie vor allem bei den Schieferölunternehmen weit verbreitet, aber das ist nicht mehr der Fall. Vor nicht allzu langer Zeit waren einige Leute sicher, dass Öl und Gas für immer billig sein würden, da die Pandemie die Nachfrage vorübergehend reduziert hatte. Jetzt sehen wir jedoch, dass dies nicht der Fall ist: Die Nachfrage steigt auf ein neues Allzeithoch, während das Angebot durch zu geringe Investitionen, ESG-Mandate, zunehmende Regulierung usw. eingeschränkt wird. Hinzu kommt die Bereitschaft der OPEC, die Ausgaben zu kürzen, und es sieht so aus, als könnten die Ölpreise für lange Zeit hoch bleiben. Viele Ölak- tien rechnen nicht mit einem Ölpreis von 80, 90 US-Dollar oder mehr. Ich bin der Meinung, dass viele dieser Aktien in Zukunft attraktive Renditen bieten könnten.

China

Nachdem der chinesische Präsident Xi Jinping im Rahmen einer zweimal im Jahrzehnt stattfindenden Umbildung der Führungsspitze die Macht im Land fest in die Hand genommen hatte, kam es zuerst zu einem Absturz des Yuan und des Aktienmarkts. Tage später erholten sich beide Märkte wieder. Xi hat sich mit loyalen Vertrauten umgeben, eine Verlagerung der Prioritäten von der wirtschaftlichen Entwicklung hin zu Sicherheit und weiterem Machtausbau der Partei signalisiert. Allerdings kann Xi aus seiner gefestigten Position jetzt eine Verbesserung der Beziehungen mit den USA in Betracht ziehen. So sagte er, dass sein Land bereit sei, mit den USA zusammenzuarbeiten, um Wege der Kooperation zu finden. Diese Äußerungen kommen vor einem möglichen Treffen mit Präsident Joe Biden auf einem Gipfel der G 20 im nächsten Monat.

Letztendlich geht es um das Verhältnis von Risiko und Ertrag. Die Risiken sind derzeit immens, und die Unsicherheit ist groß. Meiner Meinung nach ist absehbar, dass China sich zur nächsten dominierenden Weltmacht entwickeln wird. Allerdings ist dieser Weg nicht vorbestimmt und viele verschiedene Ergebnisse sind möglich. Außerdem besteht das Risiko, dass China eine wirtschaftliche Supermacht wird, aber ausländische Investoren nicht daran teilhaben können.

Ray Dalio, »The new world order«

Während die Risiken, mit denen wir konfrontiert sind, ziemlich hoch sind, sind die potenziellen Gewinne ebenfalls gigantisch. Im optimistischsten Szenario investieren wir in qualitativ hochwertige Unternehmen mit einem breiten wirtschaftlichen Schutz, der das bereits überdurchschnittliche Wachstum des chinesischen Bruttoinlandsprodukts noch übertreffen wird. Und wir sind im Moment in der Lage, diese Aktien mit einem extremen Abschlag zu kaufen. Meiner Meinung nach ist es die potenzielle Belohnung wert, das Risiko einzugehen. Und ich weiß, dass ich mich in den letzten Quartalen in Bezug auf chinesische Unternehmen geirrt habe. Ich war schon optimistisch, als die Aktien noch weiter fielen. Und wenn Sie mich vor einem Jahr gefragt hätten, ob ich mir vorstellen könnte, dass die Aktien von Alibaba und IQiyi (Portfolio unten) zu ihrem jetzigen Preis gehandelt werden, wäre die Antwort Nein gewesen. Aber ich glaube immer noch, dass meine These richtig ist – auch wenn wir die »chinesischen Bullen« jetzt an einer Hand abzählen können. Es ist auch lustig, wie viele amerikanische Anleger auf chinesische Aktien setzen und dabei übersehen, dass sich viele Aktien in den Vereinigten Staaten derzeit in einer weitaus schlechteren Verfassung befinden. Das Wachstum in den Vereinigten Staaten wird sich in den kommenden Jahren höchstwahrscheinlich abschwächen. Nichtsdestotrotz werden viele Aktien in den Vereinigten Staaten mit enormen Aufschlägen gehandelt und in den kommenden Quartalen dürften wir eine Wiederholung des derzeitigen chinesischen Börsendramas in den Vereinigten Staaten erleben.

Devisen

Die Probleme des Dollars werden die USA bald wieder beschäftigen. Sie brauchen nur Zeit, um sich zu entwickeln. Ben Inker von GMO hat eine faszinierende Studie über Währungsbewertungen im Vergleich zu Veränderungen an den Aktienmärkten erstellt. Er geht dabei sehr ins Detail, aber im Grunde genommen helfen unterbewertete Währungen den lokalen Aktien, während überbewertete Währungen schaden. Und raten Sie mal, wessen Währung am stärksten überbewertet ist? Inker fügt hinzu: Der heutige starke US-Dollar scheint letztendlich unsere Währung und unser Problem zu sein.

Titelseiten eines Magazins sind ein bewährter Indikator, der zeigt, ob das Vertrauen in einen bestimmten Trend das Stadium der Überheblichkeit erreicht hat. Egal, ob es sich um prominente Befürworter, Titelseiten von Zeitschriften oder etwas anderes handelt, diese Art von Stimmung kommt immer erst am Ende eines Trends auf. Das letzte Mal, als wir so etwas sahen, erreichte der Dollar eine Woche später seinen Höchststand, aber nicht immer muss es so schnell gehen:

Portfoliostrategie

Betrachten Sie es als die Magie des Zinseszinses. Er kann wie ein Wunder wirken, wenn er zu Ihren Gunsten wirkt, und erbarmungslos sein, wenn Sie zu viel verlieren. Und gerade beim Verlieren versagen die Anleger am meisten. Wenn Sie 50 Prozent Ihres Vermögens verlieren, brauchen Sie 100 Prozent um wieder auf die gleiche Höhe zu kommen. Man braucht 150 Prozent, um einen Rückgang von 60 Prozent zu überwinden. Satte 233 Prozent, um einen Rückgang von 70 Prozent zu überwinden. Ich nenne es »die gnadenlose Mathematik des Verlusts«. Konzentrieren Sie sich also auf die Wertentwicklung Ihres Portfolios und versuchen Sie, Ihre Rückgänge auf 20 Prozent oder weniger zu begrenzen. Wie Sie in der Tabelle auf der letzten Seite sehen, hätte ich mich bei manchem Einzelwert besser an diese Regel gehalten Allerdings stimmt sie für mein gesamtes Portfolio dank des Anteils an Bargeld und festverzinslichen Werten noch immer.

Vorletzte Woche stürzte Meta (Facebook) um 25 Prozent ab. Amazon fiel um 21 Prozent, nachdem die Umsatzprognose für das vierte Quartal weit hinter den Erwartungen der Analysten zurückblieb. Microsoft und Google (Alphabet) sind dann auch stark gefallen. Barron’s hatte am 23. August 2021 rechtzeitig gewarnt:

Apple konnte die Gewinnschätzungen für das dritte Quartal dank eines einmaligen Anstiegs der Mac-PC-Verkäufe übertreffen: Sie stiegen im Jahresvergleich um etwa 40 Prozent, aber Apple-Finanzchef Luca Maestri warnte in der Telefonkonferenz, dass er für das vierte Quartal einen »erheblichen Rückgang« der Mac-Verkäufe erwartet. Apples vielbeachtetes Dienstleistungssegment blieb aufgrund schwächerer Verkäufe von Spielesoftware aus dem App Store und schwächerer digitaler Werbeeinnahmen um fast 1 Milliarde Dollar hinter den Erwartungen zurück. Gegen Ende der Telefonkonferenz wurde gefragt, ob das Umsatzwachstum im Dezember-Quartal positiv oder negativ sein würde. Es gab vom Management keine konkrete Antwort, vielmehr wurde nur wiederholt, dass es sich verlangsamen würde. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei 24 (zwischen 2008 und 2016 zwischen 10 und 17) bei nur 1 Prozent Nettoein- kommenswachstum im letzten Quartal. Die Auswirkungen der globalen Rezession beginnen gerade erst, sich zu zeigen. Da Apple aber als letzte der FAANG-Aktien noch aufrecht steht, drängen sich die Anleger in diese Aktie. Sie ist daher stark überbewertet. Geht man aber von einem optimistischen 15-prozentigem Gewinnabschlag in der Rezession und einem Multiplikator von 15 aus, würde das auf einen Abschlag von 45 Prozent auf die Höchststände vor der Pandemie hindeuten. Ich bleibe bei meinen Put-Optionen, werde allerdings die Januar-Position in einen späteren Fälligkeitstermin tauschen.

Agnico Eagle meldete sehr solide Zahlen für das dritte Quartal. Infolgedessen stieg die Aktie in einer Woche, in der der Goldpreis um fast 1 Prozent fiel, um 5 Prozent. Der bereinigte Gewinn pro Aktie lag um 6 Prozent höher als im Vorjahr. In der Pressemitteilung erklärte das Unternehmen: Aufgrund der Kosteninflation im Jahr 2022 werden die Gesamt-Cash-Kosten pro Unze und die all-in sustaining costs (AISC) pro Unze nun voraussichtlich am oberen Ende der prognostizierten Spanne von 725 bis 775 US-Dollar bzw. 1.000 bis 1.050 US-Dollar liegen. Das Unternehmen hat etwa 90 Prozent seines verbleibenden Dieselanteils für 2022 abgesichert und in letzter Zeit gab es laut CEO Kostenentlastungen bei Zyanid, Stahl und anderen Verbrauchsmaterialien. Ein Schaubild in der Präsentation zeigte die Auf- schlüsselung der seit Jahresbeginn erzielten Betriebsgewinnspannen pro Mine (insgesamt 2,4 Milliarden US-Dollar), 77 Prozent kamen aus Kanada, 13 aus Australien, 7 aus Finnland und 3 Prozent aus Mexiko. Es gibt kein anderes großes Goldminenunternehmen, das nur in einem solch politisch stabilen (Rechtssicherheit) Umfeld arbeitet! Agnico hat auch prognostiziert, dass es den Rückgang der Goldreserven in diesem Jahr (und mehr) vollständig ausgleichen werde, ebenfalls eine relative Seltenheit in dieser Branche. Ich fühle mich sehr wohl mit dieser Aktie, der zweitgrößten Aktienposition meines Portfolios.

Alamos Gold ist nicht ganz so sicher wie Agnico Eagle, hat aber ein noch besseres Wachstumspotenzial. Es meldete einen Gewinn pro Aktie von 7 Cents und einen leichten Umsatzanstieg: Die Einnahmen stiegen im Jahresvergleich um 8 Prozent, wobei der durchschnittliche realisierte Goldpreis im Quartal um 3 Prozent niedriger war. CEO John McCluskey: »Wir hatten ein insgesamt solides drittes Quartal, einschließlich unserer höchsten Produktion seit fast zwei Jahren. Unsere Betriebe haben sich gut entwickelt, wobei die Produktion nahe dem oberen Ende der Quartalsprognose lag und eine Steigerung von 19 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal darstellt. Auch unsere Kosten sind im Vergleich zur ersten Jahreshälfte deutlich gesunken und liegen unter den Prognosen für das Gesamtjahr. Mit der starken Leistung im bisherigen Jahresverlauf und den für das vierte Quartal erwarteten noch stärkeren Ergebnissen sind wir weiterhin auf dem besten Weg, die Produktions- und Kostenprognose für das Gesamtjahr zu erreichen.«

Hecla erhöhte seine Prognose für die Jahresproduktion 2022, als es letzten Monat die Produktionszahlen für das dritte Quartal veröffentlichte. Es erwartet nun 13,6 bis 14,1 Millionen Unzen Silber in diesem Jahr – ein Anstieg um 5 Prozent gegenüber den zuvor erwarteten 12,9 bis 13,5 Millionen Unzen. Auch die Goldproduktion soll etwas höher ausfallen als bisher (169.000 bis 180.000 gegenüber 165.000 bis 175.000 Unzen). HL-CEO Phil Baker: »Angesichts der starken operativen Leistung in den letzten neun Monaten in all unseren Minen erhöhen wir unsere Produktionsprognose für 2022. Unser Produktionswachstum macht Hecla zum am schnellsten wachsenden etablierten Silberprodu- zenten und festigt unsere Stellung als größter Silberproduzent in den USA mit dem Potenzial, auch der größte Silberproduzent Kanadas zu werden.«

Die Allianz AG hat derzeit eine attraktive Dividendenrendite von über 6 Prozent und tätigt auch Aktienrückkäufe. Das Management ist für die nächsten Jahre recht optimistisch, aber die sich abzeichnende Rezession könnte die Ergebnisse der Allianz in den kommenden Quartalen beeinträchtigen. Die Allianz scheint derzeit deutlich unterbewertet, aber die Stimmung könnte den Aktienkurs in den kommenden Quartalen nach unten drücken. Wenn Sie bereit sind, vorübergehend noch niedrigere Aktienkurse in Kauf zu nehmen, und wenn Sie es verkraften können, dass Ihre Investition verliert, ist die Allianz zum jetzigen Zeitpunkt langfristig wahrscheinlich ein Kauf. Geraten Sie nur nicht in Panik, wenn der Aktienkurs tiefer fallen sollte, denn das Risiko noch tieferer Aktienkurse ist recht hoch. Ein erneutes Erreichen der COVID-19-Tiefststände scheint in den kommenden Quartalen wahrscheinlich – auch wenn ein solcher Rück- gang derzeit nicht durch die Fundamentaldaten gerechtfertigt scheint. Aus rein fundamentaler Sicht scheint die Allianz zu den aktuellen Kursen ein guter Kauf zu sei.

Die Novartis AG gab ihre Ergebnisse für das dritte Quartal bekannt, in denen die Umsätze in US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr zurückgingen. Dies kann jedoch auf die Stärke des US-Dollars zurückgeführt werden, da die zugrunde liegenden Ergebnisse von Novartis bei konstanten Wechselkursen sehr solide waren. Im Moment wird das Unternehmen durch die Zinsentwicklung negativ beeinflusst, aber der US-Dollar wird wahrscheinlich nicht ewig stark bleiben, weshalb der Gegenwind für die Ergebnisse von Novartis mit der Zeit nachlassen dürfte. Die zugrunde liegende Geschäftsentwicklung war gesund und Novartis hat ein ernst zu nehmendes Programm zur Steigerung der Aktionärsrendite aufgelegt. Insgesamt scheint mir Novartis eine solide Aktie mit geringem Risiko und geringer Volatilität zu sein, die den Anlegern eine Dividendenrendite von rund 4 Prozent und darüber hinaus ein gewisses Kurssteigerungspotenzial bietet.

Ich werde aufgrund meiner Einstellung zu den Aktienmärkten bei beiden Aktien mit einem Kauf weiter warten.

In den auf der folgenden Seite aufgeführten Werten halte ich Positionen. Daneben befinden sich Bargeld, Anleihen und Gold in meinem Depot.

Mit freundlichen Grüßen

Ottmar Beck8

DAX –16,56 % | EURO STOXX 50 P –13,82 % | SMI –15,90 % | RexP –10,76 % | SBI –12,18 % | Gold (in US-Dollar) –10,76 %

per 31. Oktober 2022

 

Kurs/Kauf Kurs/Ist Wert- Wert- Wertzuwachs
Euro Euro zuwachs zuwachs Kurs/Verk. nach Realisation
30. Okt in Euro in Prozent Euro in Prozent
Dignity PLC Montag, 5. Feb. 18 8.59 Montag, 4. Juni 18 11.87 38.26%
General Electric 12.30 Montag, 4. Juni 18 11.95 -2.85%
Agnico-Eagle Mines 36.00 Dienstag, 19. Mai 20 62.19 72.75%
Shire PLC 35.52 Montag, 3. Dez. 18 51.40 44.71%
Transocean LTD Montag, 9. April 18 8.00 Montag, 30. April 18 10.20 27.50%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 4. Juni 18 82.32 Montag, 6. Aug. 18 86.73 5.36%
Goldcorp 11.88 Mittwoch, 17. April 19 9.92 -16.52%
Agnico-Eagle Mines Dienstag, 14. Aug. 18 33.68 Freitag, 31. Juli 20 66.90 98.63%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 3. Dez. 18 66.99 Mittwoch, 6. März 19 72.47 8.18%
Kraft Heinz Company Mittwoch, 6. März 19 29.06 Mittwoch, 29. Mai 19 25.77 -11.32%
Newmont Mining Mittwoch, 17. April 19 30.26 Donnerstag, 3. Juni 21 58.60 93.69%
Shell Donnerstag, 11. Feb. 20 23.88 Donnerstag, 23.April 20 16.52 -30.81%
Total Donnerstag, 11. Feb. 20 45.12 Donnerstag, 23.April 20 32.25 -28.52%
Exxon Donnerstag, 11. Feb. 20 55.44 Donnerstag, 23.April 20 40.31 -27.30%
Equinor ASA Donnerstag, 12. März 20 9.72 Mittwoch, 8. April 20 12.30 26.57%
Hornbach Holding AG Donnerstag, 12. März 20 40.50 Montag, 8. Juni 20 63.90 57.78%
Agnico-Eagle Mines Donnerstag, 24. Sep. 20 67.11 Montag, 14.März 22 55.28 -17.63%
Wheaton Donnerstag, 24. Sep. 20 41.76 Montag, 14.März 22 42.51 1.81%
Newmont Mining Donnerstag, 24. Sep. 20 53.04 Montag, 14.März 22 69.02 30.13%
Alamos Donnerstag, 24. Sep. 20 7.59 Montag, 14.März 22 7.82 2.98%
Newcrest (früher Pretium) Donnerstag, 24. Sep. 20 10.84 Dienstag, 03.03.2022 14.53 34.04%
Svenska Handelsbanken Freitag, 09. Okt. 20 7.28 Donnerstag, 26.Nov. 20 8.68 19.21%
Enbridge Freitag, 18. Dez. 20 27.25 39.42 12.17 44.66%
Alibaba Dienstag, 29. Dez.20 190.40 64.40 -126.00 -66.18%
Newcrest (früher Pretium) Freitag, 05.Feb.21 9.10 9.03 -0.07 -0.77%
Grenke AG Montag, 08.Feb.21 26.44 Montag, 30.November 21 30.60 15.73%
IQIYI Mittwoch, 14. April 21 12.85 2.06 -10.79 -83.97%
Exxon Donnerstag, 8. Juli 21 50.76 Freitag, 25. Februar 22 67.10 32.19%
Agnico-Eagle Mines Mittwoch, 31. Aug. 21 48.99 44.67 -4.32 -8.82%
Alamos Mittwoch, 31. Aug. 21 6.68 7.98 1.30 19.46%
Alibaba Freitag, 26.11.2021 116.50 64.40 -52.10 -44.72%
Carl Zeiss Meditech Mittwoch, 26.01.2022 137.40 Montag 18.07.2022 132.05 -3.89%
Alamos Donnerstag, 05.05.2022 7.50 7.98 0.48 6.40%
Sibanye Donnerstag, 05.05.2022 12.30 9.50 -2.80 -22.76%
Barrick Donnerstag, 05.05.2022 21.88 15.23 -6.65 -30.39%
Carl Zeiss Meditech Freitag, 06.05.2022 113.00 Montag 01.08.2022 142.00 25.66%
Agnico-Eagle Mines Mittwoch, 01.06.2022 49.75 44.67 -5.08 -10.21%
Wheaton Mittwoch, 01.06.2022 38.70 33.09 -5.61 -14.50%
Hecla Mittwoch, 01.06.2022 4.40 4.62 0.22 5.00%
Totaler Wertzuwachs bei gleich großer Anlage in jedem Titel -15.91% 19.09%

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Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 10

Beitrag von Ottmar Beck, Vermögensverwalter / Schweiz

Wilen, den 4. Oktober 2022

»We can ignore reality, but we cannot ignore the consequences of ignoring reality.«

Ayn Rand

Sehr geehrte Damen und Herren,

wahrscheinlich tun auch Sie sich schwer, die sich entfaltende Katastrophe zu verstehen, auf die der globale Aktienmarkt und das wirtschaftliche Umfeld zusteuern. Schließlich hat Ihr Finanzberater Sie immer wieder darauf hingewiesen, »langfristig zu denken« und die Aktienkurse nicht täglich zu überprüfen. Doch die jetzige Situation erfordert Ihre volle Aufmerksamkeit. Haben Sie schon einmal erlebt, dass die Zinssätze weltweit aufgrund der Maßnahmen der US-Notenbank Federal Reserve so schnell gestiegen sind wie jetzt? Überlegen Sie, was das für den Immobilienmarkt bedeutet. Haben Sie schon einmal so häufig gehört, dass über eine »weiche« oder »harte« Landung der Wirtschaft – sicherlich die populärsten Finanzbegriffe des Jahres 2022 – diskutiert wird? Die Furcht vor einer harten Landung bringt jetzt die Energiemärkte in Aufruhr. Haben Sie schon einmal erlebt, dass ein Unternehmen wie FedEx die Ge- winnschätzungen um mehr als 2 Dollar pro Aktien verfehlt und dann sagt, dass es einfach so fast 3 Milliarden Dollar an Kosten einsparen wird? Aktien von Technologieunternehmen wie Nvidia (–57 Prozent), AMD (–52 Prozent) und Amazon (–32 Prozent) haben diesen Wert im Jahresverlauf verloren. Wenn Sie nicht mindestens 60 Jahre alt sind, lautet die Antwort wohl Nein.

Von Aktien bis Anleihen, von Krediten bis Kryptowährungen: Anleger, die einen Zufluchtsort vor dem von den Noten- banken ausgelösten Sturm suchen, der praktisch jede Anlageklasse trifft, finden Trost in einer lange geschmähten Ecke des Markts: Bargeld. Während diese Bestände früher negative oder praktisch keine Rendite abwarfen, erzielt der größte Teil heute Renditen zwischen 0,5 und 2 Prozent. Die plötzlich ansehnliche, allerdings nur nominale Rendite ist einer der Gründe dafür, Ihr Kapital nicht in risikoreichere Anlagen zu investieren, selbst wenn die Kurse auf Mehrjahrestiefstständen liegen. Der andere Grund ist, dass die Marktteilnehmer angesichts der Tatsache, dass die Zentralbanken die Zinssätze weiter anheben, um die Inflation einzudämmen, endlich erkennen, dass die Zentralbanken, solange kein wirtschaftlicher Druck aufkommt, ihre restriktive Politik nicht so bald aufgeben werden, sodass Bargeld das Mittel der Wahl ist, um die Turbulenzen zu überstehen.

Italien wird bald eine neue Regierung haben, die höchstwahrscheinlich von der neuen Premierministerin Giorgia Meloni geführt wird. Schauen wir uns zunächst die Zahlen nach der Wahl an. Die von Meloni geführte Koalition (zu der auch Salvini und Berlusconi gehören) wird wahrscheinlich ca. 235 Sitze (von 400) im Unterhaus und ca. 115 Sitze (von 200) im Oberhaus erringen. Damit ist eine anständig starke Mehrheit in beiden Kammern gesichert, die in Italien wichtig ist. Sie erleichtert den Gesetzgebungsprozess, indem sie ein übermäßiges Hin und Her zwischen den Kammern vermeidet. Allerdings steht das italienische Haushaltsgesetz für 2023 noch aus und wird eine der wichtigsten Prioritäten für die neue Regierung sein. Wenn ich die vielen steuerfreundlichen Reformen zusammenfasse, die die Koalition in den Bereichen Energiekosten, Renten, Unternehmenssteuern usw. vorschlägt, so lautet die vorsichtige Schätzung etwa 50 bis 55 Milliarden Euro (ca. 3 Prozent des Bruttoinlandprodukts, BIP) an zusätzlichen Nettodefizitausgaben. Denn Meloni, Salvini und Berlusconi haben alle ihre Kampagnen mit einem unterschiedlichen Maß an steuerlicher Großzügigkeit geführt – wie es bei italienischen Parteien üblich ist. Das soll, versteht sich, durch die Ausgabe von Anleihen finanziert werden, was im Markt zu Leerverkäufen italienischer Staatsanleihen führen könnte. Allerdings sind diese mit sehr hohen Kosten verbunden (negativer Carry) und die Europäische Zentralbank (EZB) hat ein Transmissionsschutzinstrument (TPI) aktiviert, um sicherzustellen, dass sie ihre Politik weiter straffen kann, ohne dass die Spreads in Italien (oder in der Peripherie) ein Problem darstellen. Allerdings setzt die Aktivierung des TPI voraus, dass sich Italien nicht in einem Verfahren wegen eines makroökonomischen Ungleichgewichts oder eines übermäßigen Defizits befindet – ein Kriterium, das Italien im Moment erfüllt. Wenn die neuen Haushaltsvorschläge der Regierung jedoch sehr aggressiv sind, könnte die Europäische Kommission sie ablehnen. Inzwischen hat die EZB ihre Entscheidung über die Stützungsmaßnahmen für Italien an europäische Bürokraten delegiert, die das neue Haushaltsprogramm der Regierung bewerten müssen, und wir wissen, wie Bürokraten handeln: bürokratisch. Meloni wird keinen sehr freundlichen Start hinlegen. Denn das ist eine grundlegende Verhandlungstaktik, um das Beste her- auszuholen. Die 10-jährigen BTPS könnten in nächster Zeit um die 5-Prozent-Marke schwanken (4,50 Prozent zurzeit).

Die Bank of England wandelt auf Draghis Pfaden. Sie reagiert auf die Auswirkungen der historischen Steuersenkungspläne auf die Märkte und kündigt an, langfristige britische Staatsanleihen in der erforderlichen Menge, »whatever quantities needed«, zu kaufen, obwohl sie sich in einem bestehenden Straffungszyklus befindet. Sie sah sich zum Handeln gezwungen, da sich die Pensionsfonds Berichten zufolge mit massiven Nachschussforderungen konfrontiert sahen, die ihre Solvenz bedrohten, da der britische Anleihemarkt auf eine ungeordnete Abwicklung zusteuerte. Der Gilt-Markt reagierte unmittelbar auf die Ankündigung mit stark sinkenden Renditen, nachdem diese auf den höchsten Stand seit 1998 geklettert waren. Nachdem die britischen Entscheidungsträger eine neue Runde von Anleihekäufen beschlossen hatten, legten alle Aktienmärkte zu. Das zeigt einmal mehr, wie sehr jeder Vermögenswert der Gnade der Währungshüter im Krisenbekämpfungsmodus ausgeliefert ist und dass die Zentralbanken nur eine Strategie im Krisenmodus kennen: Geld drucken. Realistisch betrachtet könnte das britische Vorgehen ein Vorbote für weitere Interventionen der Zentralbanken sein, wenn es wieder zu Turbulenzen kommt. Letzten Endes sind die britischen Währungsbehörden angesichts des enormen gesellschaftlichen und marktwirtschaftlichen Drucks eingeknickt. Ausgelöst wurde das von der Regierung, die die größte Steuersenkung seit 1972 angekündigt hat, ohne genau zu sagen, wie sie finanziert werden soll. Daraufhin ist das Pfund gegenüber dem Dollar auf den niedrigsten Stand aller Zeiten abgestürzt und die Bank of England sah sich gezwungen, angesichts der Sorgen um die Pensionsfonds des Landes zu intervenieren. Im Moment führt das Vereinigte Königreich gleichzeitig zwei gegensätzliche geldpolitische Experimente durch. Wenn die Anleger die Überzeugung gewinnen, dass die Zentralbanken den Zinserhöhungszyklus nur halbherzig durchführen und gleichzeitig über Nacht Milliarden schaffen und vernichten wird das die Unsicherheit an den Märkten schüren, was sie Märkte gar nicht mögen. Gold, das vor der Nachricht über die Anleihekäufe der Bank of England um über 10 US-Dollar gefallen war, stieg wieder um 10 US-Dollar. Irgendwann (bald) wird Gold davon ausgehen, dass die anderen Zentralbanken ebenso handeln werden wie die Bank of England. Denn all diese Zentralbanker reden und handeln hart wegen der Inflation – die Krise du jour –, bis eine Anleihemarktkrise ein größeres Problem darstellt wird.

Festverzinsliche Wertpapiere

Jerome Powell hat vor Kurzem schlechte Nachrichten für die globale Zinswelt verkündet:

  • Laufende Erhöhungen der Zinsen werden angemessen
  • Die Wiederherstellung der Preisstabilität wird wohl noch für einige Zeit eine restriktive Haltung
  • Die Geschichte warnt eindringlich vor einer verfrühten Lockerung der Politik.

Die Fed gründet ihre Entscheidung auf folgende Annahmen:

Das BIP in den USA fällt immer weiter. Das macht eine Rezession in den Augen der Fed sehr wahrscheinlich. Sie will einen Rückgang des Wachstums sehen und das verheißt nichts Gutes für den Aktienmarkt und die Unternehmen im Allgemeinen. Die Ausgaben werden zurückgehen, die Einnahmen der Unternehmen werden sinken und dies wird zu einer Gewinnrezession führen. Dies wiederum wird dazu führen, dass die Unternehmen Mitarbeiter entlassen, was einen Anstieg der Arbeitslosigkeit zur Folge haben wird. Darauf angesprochen meint Powell, dass es zu einem Verlust von über einer Million Arbeitsplätzen kommen könnte, aber es gebe keine andere Möglichkeit, die Inflation zu senken. Dass die Inflation in den USA bis 2024 auf 2 Prozent zurückgeht, dürfte wohl nur eine Hoffnung sein. Und wenn dem so ist, haben wir bis 2024 ein Problem. 12 von 19 Teilnehmern des Federal Open Market Committee erwarten bis Dezember 2023 eine Fed-Funds-Rate zwischen 4,50 und 5,00 Prozent. Zwar ist die Vorhersagekraft des folgenden Punktediagramms gering, aber seine Signalwirkung ist eindeutig – die Fed ist bereit, die Dinge für eine sehr lange Zeit sehr straff zu halten.

Ray Dalio, ist sogar der Meinung, dass die Zinssätze von der Fed auf bis zu 6 Prozent angehoben werden müssten. Letztendlich gibt es jedoch Grenzen dafür, wie hoch die Fed die kurzfristigen Zinssätze anheben und wie lange sie sie dort halten kann. Nehmen wir zum Beispiel an, das US-Finanzministerium müsste für all seine Schuldverschreibungen 6 Prozent Zinsen zahlen. Bei diesem Niveau würde der Zinsaufwand der US-Bundesregierung etwas mehr als 50 Prozent der gesamten Steuereinnahmen ausmachen, siehe die folgende Abbildung, die zeigt, dass die Schuldtitel der US-Bundesregierung multipliziert mit 6 Prozent und dann geteilt durch die aktuellen Steuereinnahmen eine Zahl von ungefähr 50 Prozent ergibt.

Und wenn man dazu noch annimmt, dass sich die wirtschaftliche Entwicklung verlangsamen wird und es zu einer Rezession kommt, kann man davon ausgehen, dass die Steuereinnahmen um mehr als 20 Prozent sinken werden. Damit würden die Zinsausgaben wahrscheinlich auf circa 65 Prozent der Steuereinnahmen steigen. Langfristig ist also ein Zinssatz von 6 Prozent bei dem derzeitigen Schuldenstand nicht tragbar. Selbst bei einem Satz von 4 Prozent beträgt der Zinsaufwand 35 Prozent der Steuereinnahmen. Historisch gesehen, lag der Zinsaufwand der US- Bundesregierung in den letzten 63 Jahren nie über 28 Prozent der Steuereinnahmen. Das kann nur höhere Steuern in den USA oder doch ein niedrigeres Zinsniveau, das lange unter der Inflationsrate liegen wird, bedeuten. Ich gehe da- von aus, dass die US-Notenbank bald aufgeben wird, die Inflation einzudämmen, um zu verhindern, dass die Arbeitslosigkeit 2023/24 in die Höhe schießt und der Schuldenturm der US-Regierung noch höher wird. Wenn diese Entscheidung Anlegern klar wird, könnten wir eine ernsthafte Vertrauenskrise in den Dollar und eine Flut von Panikkäufen bei Gold erleben. Wenn die Fed die Straffung der Geldpolitik über dieses Jahr hinaus fortsetzt, sind eine schwere Rezession mit hoher Arbeitslosigkeit und 2023/24 eine Schuldenkrise so gut wie sicher. Dies wäre eine erstaunlich positive Nachricht für Gold, da eine Flucht in die Sicherheit einsetzen würde. Denn wenn die Wahrscheinlichkeit einer weltweiten Rezession zunimmt, werden das Anleihen mit längeren Laufzeiten einpreisen und ihr Zins wird frühzeitig fallen. Das führt bei weiter hohen Inflationsraten zu weiter negativen Realzinsen.

Nicht zu vergessen ist, dass die Finanzminister zu den Profiteuren der hohen Inflationsrate gehören. So stieg das Einkommen aus der Mehrwertsteuer im ersten Halbjahr in Deutschland um 25,7 Prozent, denn die Einkommen aus der Mehrwertsteuer steigen automatisch mit der steigenden Inflation. Auch drückt die Inflation die Staatsschulden. Das nominale BIP nimmt zu, wenn die Inflation steigt. Wenn das BIP schneller als die Schulden steigt, sinkt die Schuldenquote (Schulden ÷ BIP), allerdings nur die Quote nicht die gesamte Summe der Schulden. Das dürfte Lindner kurzfristig helfen. Aber steigende Beamtengehälter, höhere Sozialkosten und eine Wirtschaft, die vielleicht in die Rezession rutscht, dürfte für ein kurzes Vergnügen sorgen.

Neben der steigenden Inflationsrate gibt es jetzt auch noch die Shrinkflation. Das ist die Teuerung, die der Verbraucher nicht bemerken soll. Der Preis bleibt gleich, aber die Menge wird reduziert. Der Hersteller Haribo etwa verkleinerte kürzlich seine Goldbären-Tüte von 200 auf 175 Gramm. Der empfohlene Preis von 0,99 Cent blieb gleich, trotz 12,5 Prozent weniger Inhalt. »Als Unternehmen sind wir bereits seit Anfang des Jahres mit außergewöhnlich steigenden Kosten für hochwertige Zutaten, aber auch für Folien, Verpackungsmaterialien, Kartonage sowie Energie und Logistik im hohen doppelstelligen Bereich konfrontiert«, begründete Haribo den Schritt. Das Unternehmen passe Verpackungsgrößen und Preis an, um weiterhin erschwinglich zu bleiben.

Aktien

Bevor wir auf die kurzfristige Tendenz schauen, will ich einen Blick auf den Markt der 1970er-Jahre werfen. Im Januar 1966 erreichte der Dow Jones 983 Punkte, ein Wert, der bis Oktober 1982 nicht mehr überschritten wurde, als der Dow Jones bei 991 Punkten schloss. Beim S&P 500 sah es fast genauso aus. Nachdem er im November 1968 mit 108 seinen Höchststand erreicht hatte, kam der S&P ins Stocken, erreichte im Januar 1973 116 Punkte, stagnierte erneut und brach erst im Mai 1982 aus. Für diese Entwicklung waren die steigende Inflation und die hohen Zinsen verantwortlich. Der monatliche Verbraucherpreisindex in den USA kletterte damals von 0,9 Prozent im Januar 1966 auf 13,6 Prozent im Juni 1980. Die Federal Reserve (Fed) erhöhte damals den Leitzins von 4,6 Prozent im Jahr 1966 auf 20 Prozent im Jahr 1981. Das machte die zukünftigen Unternehmensgewinne und damit Aktien weniger wertvoll und erklärte den Einbruch des Markts. Zu Beginn der 1970er-Jahre waren die Aktien, die Nifty Fifty genannt wurden, teil- weise zu mehr als dem 50-fachen Gewinn bewertet. Diese Werte fielen damals beinahe ins Bodenlose. Eine Parallele zu den heutigen FAANG-Aktien? Ich gehe davon aus, dass die Fed ein Jahrzehnt der wirtschaftlichen Unbeständigkeit wie in den 1970er-Jahren vermeiden will. Ihre Absicht ist wohl, jetzt den Leitzins schnell anzuheben und damit die Inflation rasch einzudämmen, damit wir entweder eine V- oder eine U-förmige Erholung erleben. Allerdings glaube ich nicht daran.

In der Zeit von 1966 bis 1982 betrug die Dividendenrendite im S&P 500 durchschnittlich 4,1 Prozent. Im Moment liegt sie nur bei 1,6 Prozent, außer bei etablierten Edelmetall-, Öl- und Pipelineaktien. Diese Dividenden mildern den Schmerz. Einige der damaligen Schlussfolgerungen sind für uns auch heute noch gültig: Vermeiden Sie sowohl über- bewertete Aktien als auch solche von langsam wachsenden Unternehmen. Es kann sich auch auszahlen, dividenden- starke Aktien zu besitzen und zu diversifizieren. Und es ist erwähnenswert, dass im Falle einer Wiederholung der Jahre 1966 bis 1982 die Aktienauswahl vielleicht wichtiger wird als passive Investitionen und Indexfonds.

Kurzfristig könnte es, zumindest wenn wir der Statistik vertrauen, eine positive Marktentwicklung geben.

Allerdings glaube ich, dass die Fed und die anderen Zentralbanken die Zinsen weiterhin relativ aggressiv anheben und andere Straffungsmaßnahmen wie Quantitative Tightening (QT) durchführen werden. Die zunehmend straffere Geldpolitik wird das Verbrauchervertrauen, die Unternehmensgewinne, das Wirtschaftswachstum und die Aktienkurse weiter belasten. Die Bewertungen sind nach wie vor hoch und müssen wahrscheinlich noch weiter sinken, be- vor der Bärenmarkt endet. Wir müssen auch niedriger als erwartete Gewinne, Wachstums- und Gewinnrückgänge und sich verschlechternde EPS-Schätzungen in Betracht ziehen, da sich der Straffungszyklus verstärkt. Die Unternehmen werden bei der Kommentierung ihrer Quartalszahlen Ende Oktober bestimmt keinen Optimismus aufkommen lassen. Von den oben aufgeführten 30 6-Monats-Zyklen schlossen immerhin auch 9 negativ ab.

Wie immer konnte ich die Entwicklung am besten am US-Markt beschreiben. Die Aussagen gelten auch für Europa. Vor allem wenn wir bedenken, dass mit dem Ukrainekrieg und den Energiekosten die Wirtschaft in Europa eine wesentlich höhere Belastung tragen muss.

Rohstoffe

Gold ist in diesem Jahr in US-Dollar um mehr oder weniger 8 Prozent gefallen, und damit weniger stark als Aktien oder Anleihen. Es hat sich also als eine Quelle des Vermögensschutzes erwiesen. Das Problem ist, dass Gold eine Absicherung gegen die Inflation ist, aber obwohl die aktuelle Inflationsrate hoch ist, sind die langfristigen Inflationserwartungen immer noch sehr niedrig. Und sie haben sich nicht wirklich geändert, seitdem die Fed die Zinsen erhöht hat. Seit die realen zukünftigen Zinssätze wieder positiv sind, hat dies den Goldpreis stark belastet. Ich denke immer noch, dass wenn Zentralbanken die Zinsen weiter anheben, die Wirtschaft schwächeln wird und sie dann zumindest eine Pause einlegen werden. Und dann sehen sie, dass sie die Inflation nicht kontrollieren können. Sie wird nicht auf 2 Prozent sinken. Vielleicht schaffen sie es auf 4 Prozent und dann schwächt sich die Wirtschaft ab und sie müssen die Zinsen wieder senken. Und dann kommt die Inflation zurück. An diesem Punkt werden die langfristigen Inflationserwartungen steigen. Die Menschen werden nicht glauben, dass die Fed sie kontrollieren kann. Und dann wird Gold meiner Meinung nach auf ein höheres Niveau steigen.

Goldminenaktien haben eine der stärksten Schwächephasen im Verhältnis zum Goldpreis seit der Panikliquidation auf dem Höhepunkt des Covid-Crashs erlebt. Diese Schwäche ist zum Teil auf den Anstieg der Ölpreise zurückzuführen, der die Gewinne beeinträchtigt hat. Starke langfristige Aktionärsrenditen werden nur dann zustande kommen, wenn die Bergbauunternehmen ihre Investitionskosten niedrig halten können. Zum Glück gibt es im Management eine klare Verschiebung hin zu einer Konzentration auf Kostensenkung und Aktionärsrenditen. Das Hauptrisiko für die Firmen besteht kurzfristig in einer weiteren weltweiten Panik, die zu einem Einbruch der Risikoanlagen und einem sich selbst verstärkenden Anstieg des Dollars führt. Allerdings zeigt die Geschichte auch, dass jedes Schulden- Deflations-Ereignis (mein langfristiges Szenario) den Weg für höhere Staatsausgaben und die Geldschöpfung der Zentralbanken ebnet, was sich letztlich positiv auf den Goldpreis und die Edelmetallaktien auswirken dürfte.

1999 brachte die New York Times folgende Schlagzeile und schlug damit Alarm für Gold:

Damals stand der Goldpreis bei 400 Schweizer Franken (250 US-Dollar), bis 2011 stieg er dann auf 1.680 Schweizer (1.800 US-Dollar). Ich hoffe, dass der Titel des Wirtschaftsteils des Wall Streets Journal vom 20. September in der Zukunft zu einem ähnlichen Ergebnis führt.

Der Preis für Kupfer, das in allen möglichen Produkten – von Computerchips und Toastern bis hin zu Energiesystemen und Elektrofahrzeugen – verwendet wird, ist seit März um fast ein Drittel gefallen. Die Anleger verkaufen, weil sie befürchten, dass eine weltweite Rezession die Nachfrage nach einem Metall, das für Wachstum und Expansion steht, bremsen wird. Einige der weltweit größten Bergbauunternehmen und Metallhändler warnen jedoch bereits davor, dass in nur wenigen Jahren ein massiver Engpass für das wichtigste Metall der Welt entstehen wird. Freeport- McMoRan bleibt weiter auf der Beobachtungsliste.

Devisen

Obwohl die USA die höchste jährliche Inflationsrate seit vier Jahrzehnten verzeichnen und ihre schlechteste Handelsbilanz seit der globalen Finanzkrise aufweisen, wird die Währung immer stärker. Aber es gibt zwei Währungen, die 2022 gegenüber dem Dollar an Wert gewonnen haben: der mexikanische Peso (MXN = X) und der brasilianische Real (BRL = X). Bemerkenswert ist, dass die Zentralbanken dieser beiden Schwellenländer in der ersten Hälfte des Jahres 2021 mit der Anhebung ihrer Zinssätze begonnen haben – lange vor den Zentralbanken der anderen Länder.

Vier Faktoren bestimmen die Bewegungen der wichtigsten Weltwährungen. Der wichtigste Faktor ist wohl die Anhebung der Zinsen durch die Fed. Da sich die US-Wirtschaft noch nicht in einer Rezession befindet, hat die Fed wohl noch die Möglichkeit, weiter die Geldpolitik zu straffen. Die anderen Zentralbanken laufen – mit Ausnahme von China, das seine Zinsen gesenkt hat – hinterher. Der zweite Faktor dürfte die Geopolitik sein. Der Krieg in der Ukraine ist ein Risiko für Europa und die immer deutlichere Haltung von China zu Taiwan ist ein Risiko für alle, vor allem für das in der Nähe liegende Japan. Als dritter Faktor muss der wirtschaftliche Abschwung in Europa, China und Japan herhalten, der deutlich stärker ist als in den USA. Zuletzt profitierte der Dollar auch von den Entwicklungen an den Energiemärkten. Besonders negative Auswirkungen droht der starke Dollar auf die Schwellenmärkte und Entwicklungsländer zu haben, weil Privatunternehmen und Banken dieser Länder, die Kredite bei ausländischen Anlegern aufnehmen, dies praktisch nur in Dollar tun können. Und höhere US-Zinsen treiben die Zinssätze von Kreditnehmern schwächerer Bonität tendenziell überproportional in die Höhe. Tatsächlich wäre der handelsgewichtete Dollar-Index sogar noch stärker gestiegen, wenn die Notenbanken vieler Schwellenmärkte nicht proaktiv die Zinsen erhöht hätten, um den Abwärtsdruck auf ihre nationalen Währungen einzudämmen. Doch hat eine derartige Straffung der Geldpolitik negative Auswirkungen auf ihre nationalen Volkswirtschaften. Langfristig wird ein anhaltend starker Dollar binnenwirtschaftliche Auswirkungen haben, weil die USA dadurch ein relativ gesehen teurerer Produktionsstand- ort werden. Und dem Auslandstourismus, für den die Zahlen noch immer unter denen des Jahres 2019 liegen, wird es auch nicht helfen. Wechselkurse sind, wenn ich an die steilen Anstiege des Dollars (Mitte 1980, Anfang 2000) und letztendlich die folgenden steilen Kursrückgänge denke, schwer zu prognostizieren. Auch ist bei einer weiteren Verschärfung der geopolitischen Spannungen ein weiterer Kursrückgang des Euro gegenüber der US-Währung durchaus möglich. Was man mit Sicherheit sagen kann, ist: Die Phase halbwegs stabiler Wechsel- oder sich langsam verändernder Wechselkurse ist vorbei.

Portfoliostrategie

Wir müssen in der Geschichte schon weit zurückgehen um für ein 60/40-Portfolio (US-Aktien/US-Anleihen) eine so schlechte Wertentwicklung wie in diesem Jahr zu finden. Das Jahr ist auf dem besten Weg, das zweitschlechteste der Geschichte zu werden.

Apple soll seine Pläne aufgegeben haben, die Produktion seiner neuen iPhones in diesem Jahr zu erhöhen, nachdem ein erwarteter Nachfrageschub ausgeblieben ist. Die Firma soll ihre Zulieferer informiert haben, nicht damit zu rech- nen, dass die Produktfamilie des iPhone 14 in der zweiten Jahreshälfte um bis zu 6 Millionen Einheiten erhöht wird. Stattdessen strebt das Unternehmen für diesen Zeitraum eine Produktion von 90 Millionen Geräten aller Produktlinien an, was in etwa dem Niveau des Vorjahrs und der ursprünglichen Apple-Prognose vom Sommer entspricht.

Apple hatte seine Verkaufsprognosen in den Wochen vor der Veröffentlichung des iPhone 14 angehoben und einige seiner Zulieferer hatten begonnen, sich auf einen Auftragsschub von 7 Prozent vorzubereiten. Laut einer Notiz von Jefferies wurden in den ersten drei Tagen der Verfügbarkeit des iPhone 14 in China 11 Prozent weniger Geräte ver- kauft als im Vorjahr. Das Marktforschungsunternehmens IDC geht davon aus, dass der Smartphone-Markt in diesem Jahr voraussichtlich um 6,5 Prozent auf 1,27 Milliarden Geräte schrumpfen wird. Ich werde meine Puts noch eine Weile halten.

BASF hat im letzten Jahr mit einem Nettogewinn von 6 Euro je Aktie eines der besten Ergebnisse der Konzerngeschichte erreicht. Und auch der Umsatz konnte deutlich auf über 78 Milliarden Euro gesteigert werden. Trotzdem ist der Kurs seit Jahresanfang um 30 Prozent gefallen, obwohl das Gewinnminus im ersten Halbjahr von 0,5 Prozent nicht der Rede wert ist. Jetzt notiert die Aktie bei etwa dem 7-Fachen des letzten Jahresgewinns. Die Dividendenrendite von 7,5 Prozent entschädigt leider nur teilweise für den Kursverlust. Anfang dieses Jahres wurde ein Aktienrückkaufprogramm im Umfang von 3 Milliarden Euro gestartet. Das ist gut für die verbleibenden Aktionäre, denn je niedriger der Kurs, desto mehr Aktien kann BASF zurückkaufen und einziehen. Damit steigt der Anteil jedes bleibenden Aktionärs. Das Problem für BASF ist die Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung und die hohen Energiepreise. Zur Sicherheit geht das Management von einem starken Gewinnrückgang im laufenden Geschäftsjahr aus.

Wenn das Problem Energiesicherheit für den Standort Ludwigshafen gelöst ist, wird BASF wieder profitabel wachsen. Die Aktie gehört auf alle Fälle auf die Beobachtungsliste. Bei einem weiteren Kursrückgang werde ich eine erste Position aufbauen.

Mein bester Rat ist, einen hohen Anteil an liquiden Mitteln zu halten und den Kauf auf kleine Positionen nach einem Dollar-Cost-Average-Verfahren zu beschränken. Diese Haltung vertrete ich schon lange. Dazu gehörten auch Gewinn- mitnahmen oder die Reduzierung des Engagements in Aktien, wenn ich davon überzeugt war, dass es sich um eine Bärenmarktrallye handelte, wie sie von Mitte Juni bis Mitte August stattfand. Vergessen Sie jedoch nicht, dass Sie im Falle eines echten Preisverfalls bereit sein müssen, zu kaufen – und das wahrscheinlich in aller Eile. Meiner Erfahrung nach haben nur wenige die Disziplin und den Mut, dies zu tun, falls sich 1987 wiederholen sollte. In den unten aufgeführten Werten halte ich Positionen. Daneben befinden sich Bargeld, Anleihen und Gold in meinem Depot.

Mit freundlichen Grüßen

Ottmar Beck

DAX –23,74 % | EURO STOXX 50 P –22,80 % | SMI –20,26 % | RexP –10,71 % | SBI –12, 38 % | Gold (in US-Dollar) –9,21 %

per 30. September 2022

Kurs/Kauf Kurs/Ist Wert- Wert- Wertzuwachs
Euro Euro zuwachs zuwachs Kurs/Verk. nach Realisation
30. Sep in Euro in Prozent Euro in Prozent
Dignity PLC Montag, 5. Feb. 18 8.59 Montag, 4. Juni 18 11.87 38.26%
General Electric 12.30 Montag, 4. Juni 18 11.95 -2.85%
Agnico-Eagle Mines 36.00 Dienstag, 19. Mai 20 62.19 72.75%
Shire PLC 35.52 Montag, 3. Dez. 18 51.40 44.71%
Transocean LTD Montag, 9. April 18 8.00 Montag, 30. April 18 10.20 27.50%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 4. Juni 18 82.32 Montag, 6. Aug. 18 86.73 5.36%
Goldcorp 11.88 Mittwoch, 17. April 19 9.92 -16.52%
Agnico-Eagle Mines Dienstag, 14. Aug. 18 33.68 Freitag, 31. Juli 20 66.90 98.63%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 3. Dez. 18 66.99 Mittwoch, 6. März 19 72.47 8.18%
Kraft Heinz Company Mittwoch, 6. März 19 29.06 Mittwoch, 29. Mai 19 25.77 -11.32%
Newmont Mining Mittwoch, 17. April 19 30.26 Donnerstag, 3. Juni 21 58.60 93.69%
Shell Donnerstag, 11. Feb. 20 23.88 Donnerstag, 23.April 20 16.52 -30.81%
Total Donnerstag, 11. Feb. 20 45.12 Donnerstag, 23.April 20 32.25 -28.52%
Exxon Donnerstag, 11. Feb. 20 55.44 Donnerstag, 23.April 20 40.31 -27.30%
Equinor ASA Donnerstag, 12. März 20 9.72 Mittwoch, 8. April 20 12.30 26.57%
Hornbach Holding AG Donnerstag, 12. März 20 40.50 Montag, 8. Juni 20 63.90 57.78%
Agnico-Eagle Mines Donnerstag, 24. Sep. 20 67.11 Montag, 14.März 22 55.28 -17.63%
Wheaton Donnerstag, 24. Sep. 20 41.76 Montag, 14.März 22 42.51 1.81%
Newmont Mining Donnerstag, 24. Sep. 20 53.04 Montag, 14.März 22 69.02 30.13%
Alamos Donnerstag, 24. Sep. 20 7.59 Montag, 14.März 22 7.82 2.98%
Newcrest (früher Pretium) Donnerstag, 24. Sep. 20 10.84 Dienstag, 03.03.2022 14.53 34.04%
Svenska Handelsbanken Freitag, 09. Okt. 20 7.28 Donnerstag, 26.Nov. 20 8.68 19.21%
Enbridge Freitag, 18. Dez. 20 27.25 38.54 11.29 41.43%
Alibaba Dienstag, 29. Dez.20 190.40 83.00 -107.40 -56.41%
Newcrest (früher Pretium) Freitag, 05.Feb.21 9.10 9.04 -0.06 -0.66%
Grenke AG Montag, 08.Feb.21 26.44 Montag, 30.November 21 30.60 15.73%
IQIYI Mittwoch, 14. April 21 12.85 2.79 -10.06 -78.29%
Exxon Donnerstag, 8. Juli 21 50.76 Freitag, 25. Februar 22 67.10 32.19%
Agnico-Eagle Mines Mittwoch, 31. Aug. 21 48.99 43.11 -5.88 -12.00%
Alamos Mittwoch, 31. Aug. 21 6.68 7.57 0.89 13.32%
Alibaba Freitag, 26.11.2021 116.50 83.00 -33.50 -28.76%
Carl Zeiss Meditech Mittwoch, 26.01.2022 137.40 Montag 18.07.2022 132.05 -3.89%
Alamos Donnerstag, 05.05.2022 7.50 7.57 0.07 0.93%
Sibanye Donnerstag, 05.05.2022 12.30 9.55 -2.75 -22.36%
Barrick Donnerstag, 05.05.2022 21.88 15.81 -6.07 -27.74%
Carl Zeiss Meditech Freitag, 06.05.2022 113.00 Montag 01.08.2022 142.00 25.66%
Agnico-Eagle Mines Mittwoch, 01.06.2022 49.75 43.11 -6.64 -13.35%
Wheaton Mittwoch, 01.06.2022 38.70 33.04 -5.66 -14.63%
Hecla Mittwoch, 01.06.2022 4.40 4.04 -0.36 -8.18%
Totaler Wertzuwachs bei gleich großer Anlage in jedem Titel -15.90% 19.09%

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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