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Einfältiger Oskar Lafontaine – oder Kalkül?

Oskar Lafontaine gab erst kürzlich  dem Nachrichtensender ntv ein Interview, in welchem der Ukrainekrieg und das Bündnis Sarah Wagenknecht, welches er im Hintergrund maßgeblich beeinflusst, behandelt wurde.

Dabei stellte sich heraus, dass er immer noch rückwärts gewandt in den Zeiten Willy Brandts schwelgt und  den Westen als den Hauptverursacher für den Ukrainekrieg sieht. Empathie zu diesem geschundenen Land Ukraine, welches täglich mit Bombardierungen terrorisiert wird und diesbezügliche Kritik an Putin Fehlanzeige.

Er macht das an folgenden Punkten fest:

A.) Das Minsker Abkommen zur Befriedung des Donbas wäre vom Westen/ Frau Merkel nur abgeschlossen worden, um der Ukraine die Möglichkeit der Aufrüstung zu geben.

Hierbei vergisst aber Lafontaine geflissentlich, dass nicht der Westen bzw. die Ukraine die kriegerischen Auseinandersetzungen im Donbas begonnen hat, sondern Russland und dass man in der Tat daraufhin die Zeit genutzt hatte, die Ukraine aufzurüsten, damit sie sich künftig besser verteidigen kann.

Hier ignoriert Lafontaine bewusst Ursache und Wirkung und das altbekannte Muster Putins, welches zuerst mit einer Revolte in einem bestimmten Landesteil eines souveränen Staates begann und nach einem Hilferuf der Revoltierenden an Russland nach Unterstützung, welches diese Revolte natürlich unterstützt bzw. inszeniert hatte, letztlich zu einem offenen Konflikt führen musste. Daraus entstand dann irgendeine Volksrepublik, die natürlich nur von Russland anerkannt  wurde und endete nach einem getürkten Referendum, welches den getürkten Wahlen in Russland sehr ähnelte, mit einer Annektion durch Russland.

Diese Art von  Annektion fand im Donbas statt, erleben wir derzeit  versuchsweise mit Transnistrien (Moldau) und wurde in der Krim durchgezogen, ebenso bei einigen Kaukasusstaaten.

B.) Ein weiterer Punkt seiner Russland freundlichen Argumentation wäre die Äußerung des US-Verteidigungsministers Lloyd Austin, welcher Russland in der Ukraine ausbluten sehen will, damit Putin nicht mehr in der Lage wäre, Kriege zu führen. Auch hier vergisst Lafontaine bewusst wissentlich,

dass diese Aussage von Austin nach, ich wiederhole nach dem Einmarsch der Russen in die Ukraine gemacht wurde und nicht vorher.

Und die Spitze der Faktenverdrehung ist seiner Meinung nach, dass der Westen vertrauensbildende Maßnahmen à la Willy Brandt einleiten müsse, um wieder das Vertrauen von Putin zurück zu gewinnen, als hätte der Westen sämtliche auch von Russland unterzeichneten völkerrechtlichen Vereinbarungen gebrochen und nicht Russland sondern der Westen die kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine begonnen.

Das ist reiner Fakten verdrehender Populismus oder spielt hier das Alter von Lafontaine (80) schon eine Rolle, in der man die Dinge nicht mehr klar und aktuell sieht.

Seit Putin an der Macht ist führt er in der Welt Kriege oder zettelt diese an. So hat er auch seine Finger im Nahostkrieg mitten drin (am 7.Oktober 2023 am Tag des Massaker der Hamas hatte Putin Geburtstag) und hatte dabei großes Interesse, dass vom Ukrainekrieg abgelenkt wird.

Insofern kann man Austin nur zustimmen; solchen Kriegstreibern muss die Möglichkeit genommen werden, die Menschheit mit Krieg, Elend und größtes Leid überziehen zu können.

An diesen, die Fakten verdrehenden Argumenten, welche im Übrigen ständig von der russischen Propaganda wiederholt werden, baut er und seine Ehefrau Sarah Wagenknecht die Forderung nach einer Beendigung der deutschen Waffenlieferung auf. Jedoch erwähnt er nicht, was das für Folgen für Deutschland und Europa hätte.

Sollte Putin in der Ukraine obsiegen, würde das eine Flüchtlingswelle epischen Ausmaßes bedeuten, es fänden umfangreiche Deportationen und Ermordungen Andersdenkender in der Ukraine statt und Europa befände sich in einem andauernden Kriegszustand mit erheblichen Kosten.

Interessant auch hier der Umstand, dass er und seine Frau gegen die Flüchtlingswelle wettern, nicht aber erwähnen, dass Putin diese los getreten hat. Verkehrte Welt.

Über die Ermordung Nawalnys könne er sich nur wundern, nachdem Putin dem rechts gerichteten Journalisten Tucker Carlson ” ein so  „gutes“ (????)  Interview gegeben hätte. Dieses Interview war kein Interview sondern eine abgekartete Propagandasendung im Stile Putins, in der Tucker Carlson nur als Stichwortgeber fungierte. Kritik an Putin Fehlanzeige.

Dieses Interview triefte nur so von Geschichtsverdrehungen und Lügen. Ein solches als ein gutes zu bezeichnen, lässt den wahren Hintergrund dieser Aussagen von Lafontaine erkennen.

Man könnte Lafontaine neben Chrupalla (AfD) als den deutschen Pressesprecher von Putin bezeichnen, Er deckt einen brutalen Diktator, Auftragsmörder und Kriegstreiber, findet ihn sogar sympathisch und outet sich damit als typischen Putinversteher (“man muss sich in die Lage des anderen versetzen” ?????).  Das wäre für einen abgehalfterten Politiker nicht so gefährlich, wäre da nicht seine Ehefrau Sarah Wagenknecht, sie mit populistischen Äußerungen Anklang bei den deutschen Wählern finden. Sie redet dem deutschen Wähler regelrecht nach dem Mund, ist mal rechts und das andere Mal links, verfolgt aber letztlich eine Politik, die der von Putin ähnelt.

Frau Wagenknecht ist die typische Wölfin im Schafspelz mit der Absicht, die Parteienlandschaft noch mehr zu zersplittern mit dem Endergebnis, die Demokratie ad absurdum zu führen, wie zu Zeiten der Weimarer Republik.

Legt dieses Interview eine Einfalt oder sogar Naivität von Oskar Lafontaine offen oder ist es Kalkül?  Letzteres mit einer Prise Einfalt und Naivität scheint der Fall zu sein. Es würde mich daher nicht wundern, wenn das Bündnis Sarah Wagenknecht neben der AfD auch auf der Gehaltsliste von Putin steht und Lafontaine/Wagenknecht  ihrem  Förderer und Finanzier,  nicht in den Rücken fallen will oder dadurch sogar verpflichtet ist, seine Propaganda mit Hilfe seiner vielen Trolle zu verbreiten.

Per E-Mail wollte ich sowohl mit Sarah Wagenkencht als auch mit Oskar Lafontaine in Kontakt treten, dies scheiterte allerdings daran, dass meine E-Mails nicht angenommen wurden. Anfangs fand meine Kritik per E-Mail den Empfänger  Sarah Wagenknecht, erhielt aber keinen Kommentar ihrerseits, dann aber nicht mehr. Anscheinend wollte sie und automatisch auch Oskar Lafontaine  danach keine Kritik mehr von mir lesen. Erinnert mich irgendwie an eine autokratische Einstellung.

Ohlsbach, den 3. März 2024

Elmar Emde




Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 3

Beitrag von Ottmar Beck, Vermögensverwalter / Schweiz

Wilen, den 2. März 2024

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Aktienmärkte erreichten im Februar neue Höchststände, insbesondere die Technologiewerte, die vor allem durch die KI-Euphorie angeheizt wurden. In Japan erinnert alles immer mehr an 1989, denn es erreichte auch ein neues Allzeithoch, das damals, etwa einen Monat nach dem Fall der Berliner Mauer den Höchststand vom 12.12.1989 übertraf. Sie haben richtig gelesen: Der Nikkei hat 34 Jahre – die Inflation nicht mit eingerechnet – gebraucht, um nach der größten Vermögensblase der Neuzeit einen neuen Höchststand zu erreichen. Vor fast 35 Jahren schloss der Nikkei bei 38.916 Punkten. Das gibt dem Ausdruck »kaufen und halten« eine neue Bedeutung.

Die fünf grundlegenden Fragen, die sich aus dem obigen Schaubild ergeben, scheinen mir zu sein:

Wie kann sich eine solche Blase bilden?

Allein 1986 – in einem einzigen Jahr! – stiegen die Preise für Gewerbeimmobilien in Japan um 122 Prozent. Ich kann mich erinnern, dass es Berechnungen gab, die den Grundstückswert des Tokioter Kaiserpalastes mit mehr als allen Immobilien in Kalifornien zusammen angaben. Bauland wurde für 145 Dollar pro Quadratzoll (6,5 cm²) verkauft. Der Aktienindex Nikkei war von 1986 bis 1989 um 300 Prozent gestiegen – eine Verdreifachung der Aktienkurse in nur drei Jahren! Das Kurs-Gewinn-Verhältnis lag in dieser Zeit bei etwa dem 50-Fachen. Die damalige Yen-Schwemme und die fehlende Kreditschöpfung bedeuteten, dass ausländische Investitionen getätigt werden mussten, um das Angebot mit der (kreditbedingten) Nachfrage in Einklang zu bringen. Das Ergebnis war zum Beispiel ein 850-Millionen-Dollar-Kauf von Pebble Beach, ein 1,4-Milliarden-Dollar-Kauf des Rockefeller Centers und viele andere ausländische Immobilienkäufe.

Wie kann eine solche Blase platzen?

Der Absturz im Jahr 1990 erfolgte schnell. Aktien fielen um 35 Prozent, nur um die Sache in Gang zu bringen. Die Grundstückswerte stürzten ab. Die Kreditausfälle stiegen sprunghaft an. Die Banken brachen zusammen. Am Ende mussten Billionen von Yen an uneinbringlichen Forderungen abgeschrieben werden. Die Blase war spektakulär, aber ihr Platzen war noch spektakulärer. Die Schulden konnten nicht schnell genug abgeschrieben werden, da die Preise für Vermögenswerte schneller fielen, als die Kredite getilgt werden konnten. Die Deflationsspirale folgte zwar dem klassischen Muster, aber sie war heftig. Sie leitete den Beginn einer drei Jahrzehnte dauernden wirtschaftlichen Flaute mit keinem oder sehr niedrigem Wachstum ein.

Wie kommt es, dass nach einem solchen Boom und einer solchen Pleite mehr als 30 Jahre vergehen?

Drei Jahrzehnte ohne Wachstum am Aktienmarkt allein ausgelöst durch das Platzen einer Vermögensblase und drei Jahrzehnte ohne Wirtschaftswachstum. Die Verbraucher sparten. In Produktion und Technologie wurde wenig investiert. Ein globaler Wettbewerbsvorteil ging verloren und die Zombie-Banken wurden am Leben erhalten, indem sie Kredite an Zombie-Unternehmen vergaben und Zombie-Kapital in Zombie-Unternehmen hielten, um eine Zombie- Wirtschaft zu ermöglichen. In diesem Umfeld fielen Aktien von 1989 bis zum Tiefpunkt 2009 um 82 Prozent. Ich wähle den Tiefpunkt aus, um darauf hinzuweisen, dass es sich um einen umfassenden Zusammenbruch handelte, der sehr lange Bestand hatte.

Warum haben sich die Dinge in letzter Zeit wieder verbessert?

Der Nikkei ist seit 2009 um 550 Prozent und Aktien sind allein im letzten Jahr um 45 Prozent (+15 Prozent in den letzten 90 Tagen) gestiegen. Ausländische Investoren sind zurückgekommen, da sie China und Hongkong weitgehend verlassen haben. Während der Shanghai-Index um 11 Prozent und der Hongkong-Index um 22 Prozent sanken, stiegen in Japan die Unternehmensgewinne im Vergleich zu den vergangenen Jahren deutlich, auch wenn die wirtschaftlichen Bedingungen immer noch fragwürdig sind. Die Unternehmensführung hat sich erheblich verbessert und das Kurs-Gewinn-Verhältnis ist wieder auf das 16-Fache gestiegen (immer noch weit unter dem 22-Fachen des S&P 500). Chinas Probleme sind zu Japans Gewinnen geworden.

Was bedeutet das für uns?

Japan war ein typisches Beispiel für eine negative Rückkopplungsschleife, die durch übermäßige fiskalische und monetäre Interventionen zur verzerrenden Behandlung wirtschaftlicher Probleme entsteht. Die Weigerung, Banken und gescheiterte Unternehmen in Konkurs gehen zu lassen, hat niemandem geholfen. Es gibt nun einmal die Schumpeterschen Gesetze der kreativen Zerstörung. Die Politik allerdings wird das niemals akzeptieren, wenn zu viele Arbeitsplätze daran hängen. Nur um es ganz deutlich zu sagen: Ich glaube nicht, dass die westliche Welt jemals dasselbe erleben wird wie Japan. Mir geht es hier um die Neigung unserer politischen Entscheider, Wachstum als nicht so wichtig anzusehen.

Nach diesem Ausflug in die Geschichte ein Blick auf die aktuelle Entwicklung.

Inflation und Konjunktur

Die unerwartet hohen US-Inflationsdaten für Januar und die anschließende Talfahrt an den Anleihemärkten zeigen, dass es zahlreiche gegenläufige Kräfte gibt, die sich auf die Inflation auswirken. Ich denke, der Hauptgrund, warum es die Zentralbanken schwer haben werden, die Inflation bei 2 Prozent zu halten, liegt in den Lohnerhöhungen.

Sollte dieses Jahr irgendetwas passieren, das die perfekten Bedingungen, die die Märkte jetzt eingepreist haben, stört (zum Beispiel weitere deutliche Lohnerhöhungen), wird das Problem die Form eines Inflationsbooms annehmen und nicht die einer Deflationspleite. Die Zahl der Streiks hat stark zugenommen und es gab bereits große, mehrjährige Gehaltserhöhungen. Dies wirkt sich auch auf die nicht gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmer aus. Wir könnten also ein Szenario wie in den 1970er-Jahren erleben: mit einer hartnäckigen Inflation und einem schwächeren Wirtschaftswachstum. Dementsprechend könnte das für die Zukunft Stagflation bedeuten.

Leider hat sich eine der wichtigsten Investitionsschlussfolgerungen, die ich aus diesen Beobachtungen zog, bisher als völlig falsch erwiesen. Ich hatte erwartet, dass Rezessionsrisiken und positive Inflationsüberraschungen zu einer Out- performance von Rohstoffen und anderen Inflationsabsicherungen führen würden. Stattdessen haben diese schein- bar billigen Anlagen im Vergleich zu den scheinbar überbewerteten Technologietiteln weiterhin eine unterdurchschnittliche Performance gezeigt. Vielleicht weigern sich die Anleger einfach, an die jüngsten Wirtschaftsdaten zu glauben. Die meisten Portfolios sind heute für eine schmerzlose, »makellose Disinflation« positioniert und soweit die Anleger Vermögenswerte zum Schutz besitzen, handelt es sich um Anleihen, die gegen eine Rezession absichern, und nicht um Gold oder Rohstoffe, die gegen die Inflation absichern.

Aktien

Der US-Aktienmarkt hat sich stark konzentriert. Positiv zu vermerken ist, dass es nicht mehr nur um Microsoft und Nvidia geht, da die Anleger nun auch Meta zu den wenigen Namen zählen können, die neue Höchststände erreichen. Darüber hinaus könnte Amazon mit seiner neuen Dynamik zu dieser elitären Gruppe gehören. Tesla fällt jedoch weiter, während Alphabet und Apple sich schwer tun, neue Höchststände zu erreichen. Vielleicht täusche ich mich, aber es kommt mir so vor, als wäre es das erste Mal seit Langem, dass Apple ein neues Produkt auf den Markt bringt und der Markt darauf nicht reagiert. Wenn der jüngste Ausbruch der Indizes also den Beginn eines neuen Bullenmarkts markieren soll, müssen die Kurse von mehr Unternehmen steigen als nur die der Handvoll oben genannter Namen. Eine solche Möglichkeit schien im November und Dezember wahrscheinlich, aber im Januar sind die Aktienmärkte zu ihrer konzentrierten Vorgehensweise zurückgekehrt – und das ist gefährlich.

Fünf Aktien im S&P-500-Index – Microsoft, Apple, Alphabet, Amazon und Nvidia – machen 25 Prozent des Index aus. Vergleichen Sie das mit den fünf wichtigsten Aktien im Jahr 2000: Microsoft, GE, Cisco, Intel und Exxon, die etwa 18 Prozent des Index ausmachten. Wenn wir noch weiter zurückgehen, bis zum Höchststand der Nifty Fifty 1972, machten die fünf wichtigsten Aktien – damals IBM, AT&T, Exxon, Eastman Kodak und GM – etwa 24 Prozent des S&P 500 aus. Um diese Werte in die richtige Perspektive zu rücken, sollten wir die gesamte Marktkapitalisierung des S&P 500 von 42 Billionen Dollar betrachten.

Die Gesamtmarktkapitalisierung des gesamten US-Aktienmarkts beträgt etwa 51 Billionen Dollar. Der gesamte globale Aktienmarkt lag 2023 laut Visual Capitalist bei 109 Billionen Dollar. Die fünf wichtigsten Aktien des 42 Billionen Dollar schweren S&P 500 machen insgesamt 10,5 Billionen Dollar aus. Das sind 21 Prozent des gesamten US- Aktienmarkts und 10 Prozent des gesamten globalen Aktienmarkts. Das sind hohe Prozentsätze, was bedeutet, dass wir das Konzentrationsrisiko im Auge behalten müssen. Passive Aktienfonds machen derzeit einen sehr hohen Teil des Aktienfondsvermögens aus. Und dabei sind noch nicht einmal die indexnahen Fonds berücksichtigt, die behaupten, aktiv verwaltet zu werden! Wenn die ETFs und die meisten Indexfonds wegen Abflüssen verkaufen müssen, könnte das ein Blutbad geben. Meiner Meinung nach haben die jahrelange quantitative Lockerung und das Wachs- tum der passiven Fonds zum Anstieg der Aktienbewertungen beigetragen. Auch wenn sich diese Trends in naher Zu- kunft fortsetzen können, sind sie meiner Meinung nach nicht nachhaltig. Was die quantitative Lockerung betrifft, so werden künftige Runden wahrscheinlich einer genaueren Prüfung unterzogen. Darüber hinaus haben sich die sozialen und politischen Risiken im Zusammenhang mit ihr aufgrund der zunehmenden Ungleichheit der Vermögen und der Erschwinglichkeit von Wohnraum verschärft.

Was schließlich die sogenannten hochwertigen Aktien betrifft, so ist die Geschichte voll mit ähnlichen Beispielen. Letztendlich enden sie oft mit einer Enttäuschung, da unrealistische Erwartungen mit der Realität kollidieren. Ich glaube, dass der heutige Markt nicht anders ist. Tatsächlich erinnert er mich an die späten 1990er-Jahre, als die Anleger ebenfalls in Technologie- und Qualitätsaktien drängten. Aktien wie Coca-Cola (KO) waren sehr gefragt, da die Anleger nach Möglichkeiten suchten, an dem steigenden Aktienmarkt zu partizipieren und gleichzeitig das Risiko zu minimieren. In der Folge stieg die Bewertung des Titels zusammen mit dem Risiko eines überhöhten Preises. Die Flucht in die Qualität führte schließlich zu Verlusten, da die Coca-Cola-Aktie von ihrem Höchststand 1998 bis zu ihrem Tiefpunkt 2003 um mehr als 50 Prozent fiel, was uns daran erinnert, dass gute Unternehmen nicht immer eine gute Investition sind. Sollte ich also die jetzigen Preise für Qualitätsaktien zahlen, die ich gut kenne und besitzen will? Ich gebe zu, dass es verlockend ist, bequem auf der Qualitätswelle mitzureiten. Wer möchte nicht hochwertige Aktien besitzen, die kontinuierlich steigen? Leider bin ich aufgrund der Bewertungen nicht in der Lage, daran teilzunehmen. Da viele Anleger derzeit in Qualitätsaktien drängen, um das Risiko der Technologieaktien zu verringern, bin ich der Meinung, dass sie derzeit auch zu den teuren und riskanten Sektoren des Markts zählen. Als Anleger ist es sehr schwer, nicht zu besitzen, was man besitzen möchte. Aber als Absolute-Return-Investor, der versucht, über den ge- samten Zyklus hinweg attraktive Renditen zu erzielen, ist es noch schwieriger, wissentlich zu viel zu bezahlen und erhebliche Kapitalverluste zu riskieren. Auch einige Großanleger werden jetzt vorsichtig. Jeff Bezos hat Amazon-Aktien im Wert von 1 Milliarde Dollar verkauft und Jamie Dimon, CEO von JP Morgan, hat gerade Aktien im Wert von 130 Million Dollar verkauft, erstmals seit er vor 18 Jahren seine Position übernommen hat.

Ein Beispiel für die Temperatur des Aktienmarkts ist Nvidia. Im Februar überschritt Nvidias Marktkapitalisierung die 1,8-Milliarden-Dollar-Marke und überholte damit Alphabet, dessen Nettogewinn 2023 größer war als Nvidias Umsatz 2023 – und wurde zum drittwertvollsten US-Unternehmen nach Microsoft und Apple. Die Chips von Nvidia sind für die jetzige Generation der maschinellen Lernmodelle und der damit verbundenen Dienstleistungen unverzichtbar und werden dem Unternehmen auf absehbare Zeit außerordentliche Gewinne einbringen. Davon scheinen zumindest die meisten überzeugt zu sein. Erlauben Sie mir stattdessen, Ihnen ein paar Berechnungen der technikbegeisterten Mitarbeiter von Chameleon Capital vorzustellen.

Toby Clothier hat ein verstaubtes Discounted-Cashflow-Modell aus der Schublade geholt und mit den Zahlen von Nvidia gefüttert. Um einen Aktienkurs von 740 Dollar zu rechtfertigen, muss das Unternehmen in den nächsten zehn Jahren seine monopolartige operative Gewinnmarge von 55 Prozent beibehalten und gleichzeitig den Umsatz ver- zehnfachen, von 60 Milliarden Dollar jährlich auf mehr als 600 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Die gesamte Branche verkaufte im vergangenen Jahr Chips im Wert von 527 Milliarden Dollar, wie die Semiconductor Industry Association mitteilte. In den letzten zehn Jahren hat Nvidia zwar ein ähnliches Wachstum erzielt: 2014 lag sein Umsatz bei rund 4 Milliarden US-Dollar. Clothier weist jedoch darauf hin, dass die ungewöhnliche Rentabilität von Nvidia ein neueres Phänomen ist, das mit den sehr hohen Preisen zusammenhängt, die als Reaktion auf die überwältigende Nachfrage durchgesetzt wurden. Die EBIT-Margen schwankten zwischen 2014 und 2023 zwischen 12 und 37 Prozent und lagen bei Weitem nicht in der Nähe der 55 Prozent. Nvidia-Aktionäre gehen also die Wette ein, dass das Gesetz der großen Zahlen nicht gilt und dass Wettbewerb, Innovation und Preisdruck frühestens Mitte der 2030er-Jahre zum Tragen kommen werden. Gut zu wissen. Bei einer Wachstumsrate von 15 Prozent und einer nachhaltigen Gewinnspanne von 30 Prozent kommt sein antiquiertes Modell auf einen Aktienkurs von 176 Dollar – nur als Beispiel für die Diskussion, nicht als Ziel.

Geldpolitik und Gold

Von der Zinsseite kommen auch eher verhaltene Signale zumindest von der amerikanischen Zentralbank. Aus dem Protokoll der letzten Sitzung der Federal Reserve geht hervor, dass die meisten Vertreter der Zentralbank weiterhin eher über das Risiko einer zu frühen Zinssenkung besorgt sind, als darüber, dass die Zinsen zu lange zu hoch sein könnten und der Wirtschaft zu schaden. Eine Zusammenfassung der Sitzung des Offenmarktausschusses vom 30. und 31. Januar, die im Februar veröffentlicht wurde, zeigt, dass die Entscheidungsträger mehr Beweise dafür sehen wollen, dass die Inflation fest auf dem Weg zu ihrem 2-Prozent-Ziel ist, bevor sie die Zinssätze senken, wobei einige Bedenken äußerten, dass der Fortschritt ins Stocken geraten könnte. Insgesamt verstärkte das Protokoll die Erwartung, dass die Kreditkosten in absehbarer Zukunft hoch bleiben werden.

Die größten Goldanleger der Welt, die Chinesen, kaufen weiter. Der Ruf von Gold als sicherem Wertaufbewahrungsmittel in schwierigen Zeiten findet dort neue Anhänger, auch bei jüngeren Käufern.

Dazu kommen weitere Käufe der Zentralbanken. Wir stehen an einer Zeitenwende der Währungssysteme. Der US- Dollar wird in Zukunft nicht mehr so dominieren, da alternative Währungsräume entstehen. Daher wollen die Notenbanken eine gewisse Unabhängigkeit vom Dollar aufbauen. Aus diesen Gründen fällt der Goldpreis nicht, obwohl westliche Investoren kein Interesse haben. Hier ist das kleine Geheimnis für die Menschen im Westen: Wir befinden uns definitiv nicht im Goldlöckchenland (wie viele Investoren heute glauben) – wir haben unsere Zeiten mit enormen Schwierigkeiten vor uns. Wenn dies klar wird, werden sich die Menschen im Westen wieder auf Gold stürzen – allerdings zu viel höheren Preisen. Gibt es keinen Rückenwind von ETF-Anlegern? Die in den Gold-Fonds (GLD) gehaltene Tonnage ist auf dem niedrigsten Stand seit August 2019 (vor 4,5 Jahren) gesunken. Obwohl Gold in diesem Jahr bei- nahe jeden Tag über 2.000 Dollar geschlossen hat. Wenn der Preis nach oben ausbricht, werden die ETFs einsteigen und die Preise noch viel höher treiben.

Die westlichen Anleger vertrauen auf eine Regel, die sich in der Vergangenheit bewährt hat: Wenn der Realzins steigt, fällt der Goldpreis. Die meisten Algorithmen dürften so auf die derzeitige Situation reagieren. Daher auch die Verkäufe der westlichen Anleger. Aber die Welt ändert sich. Das Vertrauen in den US-Dollar ist teilweise verloren gegangen und der Osten, Asien und Afrika schichten einen Teil ihrer Währungsreserven in Gold um. Daher könnten sich die grundlegenden Faktoren geändert haben.

Erst Druckenmiller, jetzt Paul Singers Elliott – das kluge Geld steigt ein (nahe dem Boden): »Der Zeitpunkt ist gekommen, um alle Vermögenswerte zu kaufen, einschließlich Basismetalle und Edelmetalle zusätzlich zu den Rohstoffen, die für die Produktion von Elektrofahrzeugen benötigt werden.«

Portfoliostrategie

Ich bin seit 45 Jahren ein aktiver Anleger. Die Zeiten, in denen ich das meiste Geld verdient habe, waren die, in denen ich gehasste Werte gekauft habe. Ich akkumuliere also trotz Verlusten fröhlich und vorsichtig weiter und warte darauf, bezahlt zu werden.

Agnico Eagle (AEM) meldete einen deutlich höheren Gewinn als erwartet: 57 Cent pro Aktie gegenüber der Analys- tenschätzung von 48 Cent, +19 Prozent. Dabei wurde die durchschnittliche Analystenschätzung in den letzten 90 Ta- gen von 41 Cent angehoben. Rekorde bei Quartals- und Jahresproduktion und freiem Cashflow, Schuldenrückzahlung im Quartal, Mineralreserven um 10,5 Prozent erhöht: Agnico ist das solideste der großen Goldminenunternehmen.

Minenstandorte nur in den allerbesten Gerichtsbarkeiten (hauptsächlich in Kanada, mit Betrieben in Finnland und Australien). Das mexikanische Engagement wird abgebaut. AEM weist eine solide Erfolgsbilanz auf, indem es regel- mäßig sowohl die Versprechen des Managements als auch das Wachstum pro Aktie übertrifft, sich zudem strikt darauf konzentriert, ein regionales Bergbauunternehmen zu sein und sich auf das konzentriert, was es am besten kann. Auch wenn dies nicht bedeutet, dass andere Goldproduzenten gemieden werden sollten, sehe ich das Unternehmen weiterhin als Anker für jedes Edelmetallportfolio, insbesondere wenn es zu so einer attraktiven Bewertung gehandelt wird wie derzeit. Betrachtet man die Zeit bis 2025 und stützt sich bei der Bewertung ausschließlich auf das Preis- Cashflow-Verhältnis und einen Multiplikator von 11,5, so sieht man, dass AEM einen fairen Wert von 70 US-Dollar (65 Euro) hat, aber bei einem historischen Multiplikator von 13,0 über 80,00 Dollar (74 Euro) pro Aktie notieren könnte. Angesichts der konsequenten Einhaltung von Versprechungen durch das Management, einer attraktiven und wachsenden Dividendenrendite (3,40 Prozent) und eines im Vergleich zu anderen Unternehmen sehr geringen Risikos halte ich die Aktie für sehr attraktiv. Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich AEM weiterhin als eine meiner größten Positionen halte und bei dem Rückschlag auf 46,50 Euro meine Position aufgestockt habe.

Was die Aussichten von Hecla (HL) für das Jahr 2024 betrifft, so dürfte die Silberproduktion des Unternehmens über 17,5 Millionen Unzen liegen, basierend auf der im September letzten Jahres überarbeiteten Prognose, was durch eine geringere Goldproduktion ausgeglichen wird, die zwischen 105.000 und 125.000 Unzen liegen dürfte. Dies ist, laut Management, auf sinkende Gehalte und höhere Kosten im Zusammenhang mit dem Inflationsdruck zurückzuführen, die den Untertagebau weniger rentabel gemacht haben als zuvor. Daher wurde beschlossen, die East Mine vom Netz zu nehmen und die West Mine in diesem Jahr zu schließen, die sich bis Mitte 2024 als wirtschaftlich attraktiv erwiesen hat. Dies hat zur Folge, dass Hecla dort zum Tagebau übergeht. Ein weiterer positiver Aspekt ist der hohe Goldpreis, der es dem Unternehmen ermöglichen sollte, im Zeitraum 2024 bis 2027 einen stetigen freien Cash- flow zu erwirtschaften. Was die jüngsten Entwicklungen betrifft, so haben viele Goldproduzenten Rückenwind vom Goldpreis erhalten, aber die Silberproduzenten hatten es schwerer, ihre Gewinnspannen auszuweiten. Das liegt da- ran, dass der Silberpreis im Vergleich zum Goldpreis weiterhin schwächelt, während gleichzeitig der Inflationsdruck anhält, was die Gewinnspannen belastet hat. Die gute Nachricht ist, dass Hecla über einige der hochwertigsten und langlebigsten Minen in seiner Vergleichsgruppe verfügt und die Gehalte weit über dem Branchendurchschnitt liegen. Das Unternehmen geht bei seinen Prognosen von konservativen Silberpreisannahmen (17,00 Dollar/Unze) aus. Ich glaube, dass Hecla für ein starkes Jahr 2024 positioniert ist und habe Kurse um 3,65 Euro zum Aufbau einer ersten Position genutzt.

Alamos Gold (AGI) ist nach wie vor einer der am besten geführten Produzenten mit drei Minen in Nordamerika und hat sich in den letzten 18 Monaten verdientermaßen besser entwickelt als der Sektor. Es ist eines der wenigen Bergbauunternehmen, das deutlich über den Höchstständen von 2020 liegt, als der GDX-Index seinen letzten Höhepunkt erreichte. Das Unternehmen hat jedoch noch nicht einmal damit begonnen, von Island Gold (das sich noch in der Bauphase befindet) zu profitieren, und hat darüber hinaus mit Lynn Lake einen weiteren margenstarken Vermögens- wert in den Startlöchern. Die Umwandlung von einem Low-Cost-Produzenten zu einem Ultra-Low-Cost-Produzenten sollte der Aktie helfen, ihr Premium-Multiple zu halten und zu steigern. Wenn die Erfolgsbilanz, in der Versprechen übererfüllt wurden, ein beträchtliches Explorationspotenzial bei Island und die Ausgabendisziplin, also nicht zu viel zu zahlen, bei wertsteigernden Fusionen und Übernahmen beibehalten werden, sehe ich Alamos als einen Top-5- Produzenten im gesamten Sektor, und ich würde starke Rückschläge weiter als Kaufgelegenheiten betrachten.

Ich kaufe gerne Aktien, von denen ich überzeugt bin, bei größeren Rückschlägen vor allem wenn die Fundamentalda- ten stimmen. Diese Strategie könnte sogar noch lohnender sein, wenn ich die Aktie eines Unternehmens kaufe, das zu einem Sektor gehört, der in den kommenden Jahren wahrscheinlich vom Rückenwind steigender Rohstoffpreise profitieren wird. Vor diesem Hintergrund sah ich eine Kaufgelegenheit bei einer Bergbauaktie, die vor Kurzem eingebrochen ist, aber in den nächsten Jahren vom Rückenwind der Branche, zusammen mit neuem Wachstumspotenzial, das spezifisch für dieses Unternehmen ab etwa 2025 gilt, profitieren könnte.

Am 24.01.2024 gab B2Gold (BTG) bekannt, dass die Produktion 2024 gegenüber 2023 zurückgehen wird. Das Unter- nehmen geht davon aus, dass die Produktion 2024 zwischen 860.000 und 940.000 Unzen Gold liegen wird. »Der er- wartete Rückgang der Goldproduktion im Vergleich zu 2023 ist in erster Linie auf die geringere Produktion im Fekola- Komplex zurückzuführen, da sich der Erhalt einer Abbaulizenz für Fekola Regional durch die malische Regierung verzögert hat, wodurch sich die 80.000 bis 100.000 Unzen, die laut dem Minenlebenszyklusplan im Jahr 2024 zur Fekola-Mühle transportiert und verarbeitet werden sollten, verzögern«, so B2Gold Corp. Dies ist zwar kurzfristig eine Enttäuschung, aber 2025 wird es zu einer erheblichen Produktionssteigerung kommen. Das Unternehmen geht davon aus, dass die Produktion 2025 ein Rekordniveau erreichen wird, das irgendwo zwischen 1.130.000 und 1.260.000 Unzen Gold liegt. Der höhere Wert dieser Schätzung würde einen Anstieg von etwa 20 Prozent gegenüber dem Niveau von 2023 und einen noch größeren Anstieg gegenüber dem Niveau von 2024 bedeuten. Dies deutet darauf hin, dass 2024 ein Übergangsjahr für das Unternehmen ist, das jedoch die Aktie für eine Outperformance im Jahr 2025 positionieren könnte.

B2Gold wird nach einem kürzlichen Kurssturz im Bereich von 2,30 Euro gehandelt. Aber das Unternehmen verfügt über eine sehr solide Bilanz. Es ist ein rentables Unternehmen, ein kostengünstiger Goldproduzent und es bietet eine sehr großzügige Dividende. Der einzige Wermutstropfen ist die geografische Lage der meisten Minen. Das Unternehmen hat Minen in Finnland, Mali, Usbekistan, Namibia und auf den Philippinen. B2Gold verfügt über eine beeindruckend starke Bilanz mit rund 310 Millionen kanadischen Dollar an Barmitteln und nur etwa 50 Millionen kanadischen Dollar an Schulden. Was die Gewinnschätzungen betrifft, so wird erwartet, dass der Gewinn (aufgrund der verringerten Produktion) 2024 zurückgeht. 2025 soll er sich dann pro Aktie fast verdoppeln. Sollte dieses Gewinnniveau 2025 erreicht werden, bedeutet das, dass die Aktie nur zum etwa 7-Fachen der Schätzungen für 2025 gehandelt wird, was auf eine erhebliche Unterbewertung schließen lässt. Beim aktuellen Aktienkurs wird B2Gold unter dem Buchwert gehandelt. Im Durchschnitt werden Goldminenaktien oft zum 1,7-Fachen des Buchwerts gehandelt, was ein weiteres Indiz dafür ist, dass B2Gold-Aktien unterbewertet sind. Das Tüpfelchen auf dem I ist schließlich die sehr großzügige Dividendenrendite von fast 6 Prozent und das Erholungspotenzial, das diese Aktie bietet.

In den unten aufgeführten Werten halte ich Positionen. Daneben befinden sich Bargeld, Anleihen und Gold in meinem Depot.

Mit freundlichen Grüßen

Ottmar Beck

DAX 5,53 % | EURO STOXX 50 P 7,86 % | SMI 2,70 % | RexP –1,96 % | SBI –1,71 % | Gold (in US-Dollar) –1,14 %

per 29. Februar 2024

Kurs/Kauf Kurs/Ist Wert- Wert- Wertzuwachs
Euro Euro zuwachs zuwachs Kurs/Verk. nach Realisation
29. Feb in Euro in Prozent Euro in Prozent
Dignity PLC Montag, 5. Feb. 18 8.59 Montag, 4. Juni 18 11.87 38.26%
General Electric 12.30 Montag, 4. Juni 18 11.95 -2.85%
Agnico-Eagle Mines 36.00 Dienstag, 19. Mai 20 62.19 72.75%
Shire PLC 35.52 Montag, 3. Dez. 18 51.40 44.71%
Transocean LTD Montag, 9. April 18 8.00 Montag, 30. April 18 10.20 27.50%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 4. Juni 18 82.32 Montag, 6. Aug. 18 86.73 5.36%
Goldcorp 11.88 Mittwoch, 17. April 19 9.92 -16.52%
Agnico-Eagle Mines Dienstag, 14. Aug. 18 33.68 Freitag, 31. Juli 20 66.90 98.63%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 3. Dez. 18 66.99 Mittwoch, 6. März 19 72.47 8.18%
Kraft Heinz Company Mittwoch, 6. März 19 29.06 Mittwoch, 29. Mai 19 25.77 -11.32%
Newmont Mining Mittwoch, 17. April 19 30.26 Donnerstag, 3. Juni 21 58.60 93.69%
Shell Donnerstag, 11. Feb. 20 23.88 Donnerstag, 23.April 20 16.52 -30.81%
Total Donnerstag, 11. Feb. 20 45.12 Donnerstag, 23.April 20 32.25 -28.52%
Exxon Donnerstag, 11. Feb. 20 55.44 Donnerstag, 23.April 20 40.31 -27.30%
Equinor ASA Donnerstag, 12. März 20 9.72 Mittwoch, 8. April 20 12.30 26.57%
Hornbach Holding AG Donnerstag, 12. März 20 40.50 Montag, 8. Juni 20 63.90 57.78%
Agnico-Eagle Mines Donnerstag, 24. Sep. 20 67.11 Montag, 14.März 22 55.28 -17.63%
Wheaton Donnerstag, 24. Sep. 20 41.76 Montag, 14.März 22 42.51 1.81%
Newmont Mining Donnerstag, 24. Sep. 20 53.04 Montag, 14.März 22 69.02 30.13%
Alamos Donnerstag, 24. Sep. 20 7.59 Montag, 14.März 22 7.82 2.98%
Newcrest (früher Pretium) Donnerstag, 24. Sep. 20 10.84 Dienstag, 03.03.2022 14.53 34.04%
Svenska Handelsbanken Freitag, 09. Okt. 20 7.28 Donnerstag, 26.Nov. 20 8.68 19.21%
Enbridge Freitag, 18. Dez. 20 27.25 31.84 4.59 16.83%
Alibaba Dienstag, 29. Dez.20 190.40 Dienstag, 31 Januar 23 101.00 -46.95%
Newcrest (früher Pretium) Freitag, 05.Feb.21 9.10 Montag, 30. Januar 23 12.56 38.02%
Grenke AG Montag, 08.Feb.21 26.44 Montag, 30.November 21 30.60 15.73%
IQIYI Mittwoch, 14. April 21 12.85 Montag,30. Januar 23 5.77 -55.10%
Exxon Donnerstag, 8. Juli 21 50.76 Freitag, 25. Februar 22 67.10 32.19%
Agnico-Eagle Mines Mittwoch, 31. Aug. 21 48.99 Montag,30. Januar 23 52.03 6.21%
Alamos Mittwoch, 31. Aug. 21 6.68 Montag,30. Januar 23 10.23 53.14%
Alibaba Freitag, 26.11.2021 116.50 Dienstag, 31 Januar 23 101.00 -13.30%
Carl Zeiss Meditech Mittwoch, 26.01.2022 137.40 Montag 18.07.2022 132.05 -3.89%
Alamos Gold Donnerstag, 05.05.2022 7.50 10.94 3.44 45.87%
Sibanye Donnerstag, 05.05.2022 12.30 3.82 -8.48 -68.94%
Barrick Donnerstag, 05.05.2022 21.88 13.56 -8.32 -38.03%
Carl Zeiss Meditech Freitag, 06.05.2022 113.00 Montag 01.08.2022 142.00 25.66%
Agnico-Eagle Mines Mittwoch, 01.06.2022 49.75 44.47 -5.28 -10.61%
Wheaton Mittwoch, 01.06.2022 38.70 Montag,30. Januar 23 41.83 8.09%
Hecla Mittwoch, 01.06.2022 4.40 Montag,30. Januar 23 5.70 29.55%
Toronto-Dominion Bank Donnerstag, 16.03.2023 54.00 Donnerstag, 20.07.2003 58.50 8.33%
First Rep.Bank Donnerstag, 16.03.2023 30.00 Montag, 8.Mai 23 0.00 -100.00%
First Rep.Bank Donnerstag, 16.03.2023 21.40 Montag, 8.Mai 23 0.00 -100.00%
SKEENA RESOURCES ORD Donnerstag, 20.07.2023 4.47 3.39 -1.08 -24.08%
WESDOME GOLD MINES ORD Donnerstag, 20.07.2023 4.68 6.16 1.48 31.65%
Osisko Mining Inc. Donnerstag, 20.07.2023 2.02 1.68 -0.34 -16.63%
Agnico Eagle Mines Donnerstag, 20.07.2023 46.64 44.47 -2.17 -4.65%
Alamos Gold Donnerstag, 20.07.2023 12.48 10.94 -1.54 -12.34%
Barrick Montag, 04.09.2023 15.04 13.56 -1.48 -9.84%
Osisko Mining Inc. Dienstag, 05.09.2023 1.86 1.68 -0.18 -9.46%
Sibanye Donnerstag 05.10.2023 4.90 3.82 -1.08 -22.04%
Hecla Donnerstag, 18.01.2024 3.65 3.27 -0.38 -10.41%
Newmont Mining Mittwoch, 24.01.2024 32.68 28.90 -3.78 -11.57%
Agnico Eagle Mines Freitag, 02.02.2024 46.50 44.47 -2.03 -4.37%
Alamos Gold Freitag, 02.02.2024 11.50 10.94 -0.56 -4.87%
B2Gold Donnerstag, 22.02.2024 2.30 2.22 -0.08 -3.65%
Totaler durchschnittlicher Wertzuwachs bei gleich großer Anlage in jedem Titel -8.73% 8.77%

HAFTUNGSAUSSCHLUSS: Ich habe eine Position in den aufgeführten Wertpapieren entweder durch Aktienbesitz, Optionen oder anderen Derivaten. Ich habe diesen Artikel selbst verfasst, und er gibt meine eigene Meinung wieder. Ich stehe in keiner geschäftlichen Beziehung zu einem Unternehmen, dessen Aktien in diesem Artikel erwähnt werden. Dieser Informationsbrief dient ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Alle hierin geäußerten Meinungen sind keine Anlageempfehlungen und sollen nicht als Grundlage für Anlageentscheidungen dienen. Der Autor handelt nicht in der Funktion eines Anlageberaters und ist kein registrierter Anlageberater. Der Autor empfiehlt Anlegern, einen qualifizierten Anlageberater zu konsultieren, bevor sie einen Handel tätigen. Alle hierin enthaltenen Prognosen, Marktausblicke oder Schätzungen sind zukunftsgerichtete Aussagen, die auf be- stimmten Annahmen beruhen und nicht als Hinweis auf tatsächlich eintretende Ereignisse verstanden werden sollten. Bei diesem Artikel handelt es sich nicht um einen Investment- Research-Bericht, sondern um eine zu einem bestimmten Zeitpunkt verfasste Meinung. Die hierin zum Ausdruck gebrachten Meinungen des Autors beziehen sich nur auf einen kleinen Querschnitt von Daten im Zusammenhang mit einer Investition in die genannten Wertpapiere. Jede dargestellte Analyse basiert auf unvollständigen Informationen und ist in ihrem Umfang und ihrer Genauigkeit begrenzt. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen und Daten stammen aus Quellen, die für zuverlässig gehalten werden, deren Richtigkeit und Vollständigkeit jedoch nicht garantiert werden kann. Der Autor lehnt ausdrücklich jede Haftung für Fehler und Auslassungen im Service und für die Nutzung oder Interpretation der hier enthaltenen Informationen durch andere ab. Alle Meinungen, Einschätzungen und Schlussfolgerungen beruhen auf dem besten Wissen und Gewissen des Autors zum Zeitpunkt der Veröffentlichung und können ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Der Autor übernimmt keine Verpflichtung, die Informationen in diesem Dokument zu korrigieren, zu aktualisieren oder zu überarbeiten oder auf andere Weise zusätzliches Material bereitzustellen. Alle Investitionen bergen Risiken einschließlich des Verlusts des Kapitals. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Erträge.

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Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 1/2

Beitrag von Ottmar Beck, Vermögensverwalter / Schweiz

Wilen, den 2. Februar 2024

Konträres Investieren ist von Natur aus schmerzhaft.

Es widerspricht der menschlichen Natur und ist zutiefst unangenehm.

Deshalb funktioniert es für den geduldigen Anleger.

Rob Arnott

Sehr geehrte Damen und Herren,

in der Vermögensverwaltungsbranche gibt es Tausende von intelligenten Menschen, die klügsten ihrer Klasse. Man könnte leicht behaupten, dass es ein Überangebot an intelligenten Anlegern gibt. Ihr ganzes Leben lang haben sie Auszeichnungen erhalten, die ihnen bestätigen, was sie bereits wissen – sie sind außerordentlich klug. Eine Sache, die ich im Laufe der Jahre gelernt habe, ist, dass kluge Investoren verständlicherweise nicht gern dumm dastehen. Das ist schade, denn oft ist es notwendig, dumm auszusehen.

Ich stehe seit einigen Jahren auch dumm da. Während dies für die meisten Manager peinlich wäre, betrachte ich meine »dumme« Positionierung in der Vergangenheit als notwendigen Teil meiner Vorsicht, um einen sehr großen Rückschlag zu vermeiden und dennoch in jedem Marktzyklus eine zufriedenstellende Rendite zu erzielen. Solange die Performanceabweichungen nicht auf Bewertungsfehler oder dauerhafte Kapitalverluste zurückzuführen sind, ist es vielleicht gar nicht dumm, in Zeiten überhöhter Preise anders zu investieren. Vielleicht ist es ein Zeichen von Disziplin und Ausdauer. Mit anderen Worten: Dumm auszusehen ist nicht dasselbe wie dumm zu sein.

Das Geheimnis des Dummaussehens besteht darin, sich nicht darum zu kümmern, was andere Leute denken. Denn das Wahrnehmungsrisiko ist ein sehr reales und unterschätztes Risiko der Investmentmanagementbranche. Meiner Meinung nach ist es eine der größten Gefahren für die Aufrechterhaltung der Anlagepolitik und einer der Gründe, warum sich so viele Fonds genauso verhalten wie ihre Mitbewerber und Benchmarks. Wenn Sie sich ständig Gedanken darüber machen, was Ihre Firma, Ihre Kollegen und Ihre Kunden über Sie denken, werden Sie nie die Kunst beherrschen, dumm auszusehen. Um es klar zu sagen: Dummheit auf unbestimmte Zeit ist keine kluge langfristige Strategie. Das Ziel einer anderen Positionierung oder einer geduldigen Haltung während extremer Marktphasen besteht vielmehr darin, die durch das Gruppendenken verursachten Ineffizienzen und Verzerrungen auszunutzen. Wenn beispielsweise der jetzige Zyklus zu Ende geht, erwarte ich eine enorme Chance, die es mir ermöglichen sollte, von einer geduldigen zu einer aggressiven Haltung überzugehen. In der Tat gibt es in jedem Marktzyklus Phasen, in denen eine opportunistische und aggressive Positionierung notwendig und letztlich von Vorteil ist. Meiner Meinung nach recht- fertigen die heutigen Aktienbewertungen keine aggressive Positionierung. Wie wir jedoch im 4. Quartal 2023 gesehen haben, haben die Bewertungen allein die Anleger nicht davon abgehalten, nach höheren Vermögenspreisen zu streben. Angesichts des Höhenflugs der Aktien bis zum Jahresende sah meine Positionierung sicher nicht sehr rosig aus. Allerdings schreibe ich seit Jahren über das M bei der Entwicklung der Aktienkurse und heute kann ich sagen: Prognose erfüllt.

Obwohl ich die Zukunft nicht vorhersagen kann, will ich den roten Faden aufzuzeigen wie, wie ich meine, die nächsten Jahre verlaufen könnten. Wie die Vergangenheit bewiesen hat, ist es schwierig, Prognosen für kurze Zeiträume zu erstellen. Ich halte es daher für einfacher, einen Blick auf das Ganze, auf die nächsten zehn Jahre zu werfen, ohne mich festzulegen, wann genau was eintreffen wird.

Wir können davon ausgehen, dass wir in den nächsten Jahren ein völlig anderes makroökonomisches Umfeld haben werden als in den letzten 40 Jahren. Nach wie vor glaube ich, dass wir spätestens im zweiten Halbjahr 2024 oder sogar etwas früher in eine Rezession rutschen werden. Denn es gibt mehrere Megagefahren.

Die größte ist die Geopolitik. Aus kleinen Kriegen können große werden. Das Aufeinanderprallen der vier revisionisti- schen Mächte: China, Russland, Iran, Nordkorea auf die USA und Europa passiert zwar in Zeitlupe, aber es passiert. In den letzten Jahren haben wir eine sehr stabile geopolitischen Ordnung gehabt. Wir hatten eine Welt, die sich um die USA konzentriert und bewegt hat. Die USA wurden als starke militärische Macht gesehen und konnten andere Länder disziplinieren und intervenieren, wann immer sie wollten. Die USA waren in der Lage, die Welt nach ihren Wünschen zu gestalten und zu dominieren. Diese Periode ist beendet. Jetzt verteidigen die USA ihre Position, aber sie haben einen Herausforderer: China. China hat seine Verbündeten in den BRICS-Staaten und im globalen Süden, während die Verbündeten der USA sich in der G7 versammelt haben. Wir werden also durch eine sehr volatile Zeit gehen, bis das alte System durch ein wie immer geartetes neues System abgelöst ist.

Inflation ist auch eine Gefahr. Sie wird von den Zentralbanken bekämpft. Aber sie wird wegen der hohen Verschuldung, sowohl privat als auch staatlich, hoch bleiben. Die Zentralbanken und Analysten prognostizieren die künftige Inflation durch Extrapolation der jüngsten Trends. Dieser Ansatz ist zwar bisweilen effektiv, übersieht aber die Tatsache, dass die Inflation zyklisch ist.

In den letzten 40 Jahren fiel die Inflationsrate und profitierten wir alle von niedrigeren Lebenshaltungskosten. Doch das wird sich ändern. Denn auch das Risiko der Deglobalisierung besteht. Regionalisierung wird die Zukunft verändern. Der überall aufkeimende Nationalismus führt dazu, dass die Welt weniger effektiv und weniger produktiv sein wird. Das berührt auch unseren Lebensstandard. Denn das heißt, dass Produkte teurer werden, was schließlich zu einer steigenden Inflationsrate führt.

Der demografische Trend ist besorgniserregend und der Klimawandel kann zu einer nicht aufhaltbaren Massenmigration führen. Bei dieser Sachlage werden die populistischen Parteien stärker, wie immer Sie das beurteilen.

Ich glaube, dass wir für den Rest dieses Jahrzehnts nach Abschluss des M eine Achterbahn an den Aktien- und Rentenmärkten erleben werden, ein Hoch und Runter.

Bei diesen Entwicklungen kann die Aktienbewertung nicht mehr auf einem so hohen Niveau wie jetzt bleiben. Ich denke, dass sich die Aktienmärkte im ersten Quartal dieses Jahres noch positiv entwickeln könnten, denn der Aufwärtstrend stützt sich auf die Hoffnung, dass die Zinsen wieder fallen werden, und dem Glauben an ein Soft Landing oder Goldilocks-Zeiten. Wenn zu viele Experten an diese Prognose glauben, geht normalerweise etwas schief. Auch der Durchschnittsanleger glaubt an diese Prognose. Dank einer Kombination aus Anreiz, Langeweile, Gier und Technologie wurden die niederen Instinkte der Anleger geweckt – und daran wird sich so schnell nichts ändern.

Wenn schon alle an Bord sind, wie viel höher kann es dann noch gehen? Eine etwas hypothetische Frage, aber sie trifft den Gedanken, der in der obigen und folgenden Grafik angedeutet wird: Wenn sich die Aktienquoten der Haushalte den Höchstständen nähern, war dies in der Vergangenheit ein verlorenes Jahrzehnt für den Aktienmarkt.

Noch ist die US-Wirtschaft stabil und weltweit wuchs die Wirtschaft der Industriestaaten im vergangenen Jahr um ca. 1,5 Prozent, für 2024 wird mit 1,4 Prozent gerechnet. Das wurde in den vergangenen Jahrzehnten bereits als Rezession bezeichnet. China hat mit dem Immobilienboom zu kämpfen und die Wirtschaft in Asien schwächelt. Die europäische Wirtschaft stagniert und ist knapp vor einer Rezession. Dies auch bedingt durch die hohen Energiepreise.

Eines kommt uns zugute: Da die Vorräte in der Wirtschaft nicht besonders hoch sind, kann es sein, dass wir zumindest keine tiefe Rezession erleben.

Das Problem an den Aktienmärkten ist allerdings ihr technischer Zustand. Niemals in der Vergangenheit ist so viel Kapital in so wenigen Aktien investiert gewesen. Das ist extremer als in den Jahren 1973 oder 2000. Hinzu kommt, dass das meiste investierte Geld heute indiziert ist. Selbst viele aktive Manager investieren Index-nah, da sich sonst ihre Performance zu weit vom Index entfernen könnte. Wenn man es analysiert, werden aufgrund der Gewichtung der USA im Weltmarktindex 62 Prozent in US-Aktien investiert. Von diesen 62 Prozent gehen circa 30 Prozent in die Glorreichen 7 (Apple, Microsoft, Amazon, Alphabet, Tesla, Meta, Nvidia).

Sollte der Markt einmal drehen, müssen die Portfoliomanager verkaufen. Was heißt, sie haben keine andere Wahl als diese sieben Aktien zu verkaufen. Das wiederum bedeutet, dass die Kurse aufgrund dieses technischen Faktors auch zu stark sinken könnten. Und das ist, was ich für das zweite Halbjahr befürchte.

Wenn wir dann niedrige Aktienkurse, niedrige Vermögenspreise, eine pessimistische Verbraucherstimmung und damit niedrigere Verbraucherausgaben erreicht haben, wird das wohl die Zentralbanken in der Welt veranlassen, eine Kehrtwende einzuleiten und die Geldpolitik zu lockern bzw. die Zinsen erneut zu senken. Und das wiederum bedeutet, dass die Verschuldung noch höher steigt. Da die Wirtschaft in dieser Situation nicht all das Geld aufnehmen kann, wird es wieder zurück in die Märkte gespült werden. Was dann wieder zu steigenden Aktienpreisen und steigenden Rohstoffpreisen führt. Mit den steigenden Rohstoffpreisen wird die Inflation (siehe Grafik oben) erneut steigen – sogar höher als zuletzt: Sie könnte dann leicht zweistellig werden. Mit den dann wieder steigenden Zinssätzen könnte endgültig der finale Rückgang von Aktienkursen ausgelöst werden. Dieses Szenario ist schwierig für Anleger, die in der Vergangenheit gelernt haben, Aktien zu kaufen und zu halten: Ihr Gewinn wird letztlich gegen null gehen.

Sollten die Inflationsraten zweistellig werden, werden wir in eine Depression rutschen. Aber diese Depression wird anders sein als die der 1930er-Jahre. Denn damals waren einige Währungen an den Goldpreis gebunden und blieben daher stabil, während die reale Wirtschaftskraft damals um 25 Prozent oder mehr sank. Heute hingegen würde sich das Problem mit den Schulden vergrößern. Vor allem da die Politiker ihre Ausgaben nicht kürzen wollen, weil das gegen die Interessen ihrer Karriere geht. Damit könnten die Zentralbanken so viel Geld drucken, wie sie wollen, um die Wirtschaft zu stützen. Ich denke, dass es in diesem Jahrzehnt noch zu einer Krise kommen wird, die die Anleihe- märkte das nicht mehr mitmachen und das gesamte System in eine tiefe Krise stürzen werden. Allerdings wird wahr- scheinlich nicht das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stark fallen, sondern einige Währungen werden teilweise stark ab- werten, was zu einer Währungskrise führen wird. Mit der Folge, dass Länder und Regierungen entweder den Zahlungsausfall bekannt geben müssen oder Politiker gezwungen sein werden, die Steuern zu erhöhen, wo immer sie können, und die restlichen staatlichen Vermögenswerte zu verkaufen. Darüber hinaus könnte die Politik auch auf die Idee kommen, Renten und sonstige soziale Leistungen zu kürzen. Eines dürfte in diesem Umfeld sicher sein: Die Unsicherheit wird wesentlich höher sein als heute. Hoffen wir auf das Beste. Vielleicht kommt es zugunsten unserer Enkel ja zu einer systematischen Umstrukturierung, was dann für die Zukunft in der Tat ein positives Ergebnis sein könnte.

In der oben beschriebenen Welt werden reale Vermögenswerte, Aktien, gute Immobilien und Gold überleben. Sie mögen zwar an Wert verlieren, aber sie werden sich später wieder am schnellsten erholen. Wenn wir noch einmal auf die letzte große Krise in den 1930er-Jahren schauen, dann haben jene Nationen gewonnen, die die höchsten Goldbestände hatten – und das waren vor allem die USA. Im Moment sehe ich leider, dass die westliche Welt Gold verkauft. Und dieses Gold geht nach China, Asien und Russland.

In den letzten zwei Jahren konnten wir beobachten, dass der Goldpreis parallel mit den realen Zinsen stieg. Das ist sehr außergewöhnlich und zeigt uns, wie sich die Welt im Moment verändert. Gold ist ein unterschätzter Vermögenswert. Der Goldpreis hat mit 2.150 US-Dollar ein neues Allzeithoch erreicht. Auch wenn der Markt glauben mag, dass die aktuellen Goldpreise nicht von Dauer sind, ist der fundamentale Hintergrund äußerst günstig und das gelbe Metall könnte noch viel höher steigen. Denn neben den konstruktiven fundamentalen Faktoren ist auch das technische Bild optimistisch und die sich verbessernde Stimmung könnte den Goldpreis und Goldaktien auf ein deutlich höheres Niveau treiben.

Gold notiert über der 2.000-Dollar-Marke, da die Fed zu einer lockeren Geldpolitik übergeht und in den kommenden Jahren ein zugänglicheres finanzielles Umfeld schafft. Während Lockerungszyklen neigt das Edelmetall dazu, sich besser zu entwickeln. Der Grund, warum sich Gold während des jüngsten Straffungsprozesses so gut gehalten hat, war die grassierende Inflation. Die Abwärtsrisiken liegen ebenfalls auf der Hand. Sie beziehen sich jedoch hauptsäch- lich auf den Zeitpunkt. Mit anderen Worten: Wir wissen nicht mit Sicherheit, wann die Fed und andere Zentralbanken schließlich mit der Lockerung ihrer Geldpolitik beginnen werden. Es besteht das Risiko, dass sie zu langsam rea- gieren und damit eine Rezession, einen Ausverkauf an den Aktienmärkten und einen kurzfristigen Rückgang des Goldpreises provozieren. Außerdem besteht das Risiko, dass sich der allgemeine Markt mehr für andere Anlageklassen interessiert und so die potenziellen Kursgewinne von Gold ignoriert. Gegenwärtig macht Gold nur einen kleinen Teil der Portfolios vieler Anleger aus. Ihr Interesse an einer anderen Anlageklasse, z. B. Kryptowährungen, kann also dazu führen, dass die Goldpreisgewinne auf kurze Sicht begrenzt sind. Aber wahrscheinlich wird der Markt irgendwann erkennen, dass der Goldpreis weiter steigen könnte.

Alles in allem meine ich, dass die bemerkenswerte Rallye des Goldpreises möglicherweise erst begonnen hat. Natürlich ist alles möglich. Damit will ich sagen, dass es schwierig ist, den Markt zu timen. Aber die Frage ist nicht, ob der Goldpreis steigt. Die Frage ist, wann dies geschehen wird und um wie viel er steigen wird. Die Schuldensituation in der Welt wird nicht besser. Auch die makroökonomischen Indikatoren der Welt verbessern sich nicht. Die Zentralbanken werden also eher früher als später die Geldpolitik lockern müssen.

Die weltweite Energienachfrage wird weiter steigen, bis die Weltbevölkerung zurückgeht und die Urbanisierung en- det. Aber wir alle wissen, dass dies sehr lange dauern wird. Um den wachsenden Energiebedarf zu decken, brauchen wir alle Energiequellen, alle Technologien zur Verbesserung der Energieeffizienz und alle Arten von Verkehrstechnologien. Selbst diejenigen, die nicht an den Klimawandel glauben, wissen, dass die Umweltverschmutzung in Groß- städten ein ernstes Problem ist und etwas gegen die Emissionen getan werden muss. Wir brauchen zwar erneuerbare Energien, insbesondere Solar- und Windenergie, und grünen Wasserstoff, aber wir brauchen auch fossile Brennstoffe. Der CEO von TotalEnergies, Patrick Pouyanne, fasste diese Themen in einem Interview so zusammen:

»Unsere Gesellschaft ist heute auf Öl und Gas angewiesen […] Unser Verbrauch liegt bei 80 Prozent fossiler Brennstoffe. Wir können nicht glauben, dass wir von heute auf morgen all das abschaffen und uns nur noch auf die kohlenstoffarme Energie verlassen können. Es wird Jahrzehnte dauern, ein neues System aufzubauen. […]

Wenn wir nicht genug investieren, wird der [Öl-]Preis nicht bei 75 Dollar pro Barrel liegen, sondern bei 150 oder 200 Dollar, und alle Verbraucher werden sehr unglücklich sein, und unser Leben wird ein Albtraum sein. […]

Also […] produzieren wir mit strengen neuen Standards, die zeigen, dass wir Öl und Gas auf eine sehr intelligente Weise mit geringeren Emissionen fördern können. Gleichzeitig investieren wir in die neue kohlenstoffarme Energie, und zwar in großem Umfang. […]

Wir müssen also für Ausgewogenheit sorgen. Das ist schwierig. Ich weiß, die Wissenschaftler haben uns gesagt, dass man [fossile Brennstoffe] vergessen sollte – aber das Leben ist so, wie es ist. Wir müssen diesen Übergang in einem Tempo vollziehen, das von der Gesellschaft akzeptiert werden kann. Das ist auch eine Bedingung für den Erfolg.«

Die nachstehende Grafik zeigt, dass der weltweite Energieverbrauch – außer in Zeiten der Rezession – gestiegen ist, wobei fossile Brennstoffe die vorherrschende Energieform waren und sind. Sie zeigt auch, dass der Erdgasverbrauch in den letzten Jahren zugenommen hat und dass trotz des Anstiegs der Solar- und Windenergie ihr Anteil gering bleibt. Die Abbildung zeigt auch, dass Erdöl in Zeiten hoher Preise Marktanteile verloren hat (die Preise sind nicht dargestellt).

Aus der folgenden Grafik geht hervor, dass China viel in erneuerbare Energien investiert hat und dennoch stammen 55 Prozent seines Primärenergieverbrauchs aus Kohle, insgesamt 82 Prozent machen fossile Brennstoffen aus. Selbst wenn China seine Investitionen in erneuerbare Energien verdoppeln würde, würde es mehr als 100 Jahre dauern, um die für die Kohlenstoffneutralität erforderliche Dynamik zu erreichen! Daher stehen die Ziele für die Dekarbonisierung bis 2060 nur auf dem Papier.

Die wichtigste Erkenntnis aus den bestehenden Daten ist: Die Nachfrage nach Öl und Gas wird in Zukunft höher sein als derzeit erwartet.

Portfoliostrategie

Ich habe mir die Januar-Starts für Gold in den letzten 23 Jahren angesehen. Generell gilt: Wenn man ein großartiges Jahr für Gold erwartet (2005, 2007 (+31 %), 2009–2011), ist es am besten, wenn der Goldpreis zu Beginn des Jahres schwächelt (besonders in der ersten oder zweiten Woche). Jahre mit einem Rückgang des Goldpreises beginnen nor- malerweise mit einem Anstieg (2013–2015, 2018). Nach dem schwachen Start in diesem Jahr habe ich den Januar genutzt, um noch eine Position in Newmont aufzubauen.

Die Aktien von Newmont sind von rund 42 US-Dollar auf knapp über 34 US-Dollar gefallen und rentieren nun mit fast 5 Prozent. Newmont-Aktien scheinen überverkauft und reif für einen kurzfristigen Aufschwung und ein langfristig deutlich höheres Preisniveau zu sein.

Die Newmont Corporation (NEM) ist ein führendes Goldminenunternehmen, das in günstigen Bergbauregionen tätig ist, was die potenziellen Risiken für Anleger verringert. Das Unternehmen ist in Nordamerika, Afrika, Peru, Australien und Lateinamerika tätig. Newmont ist auch für seine Sicherheit und seine nachhaltigen Praktiken bekannt. Für viele Anleger ist diese Aktie die erste Wahl, wenn es um Gold geht, auch weil das Unternehmen als einziges Goldminenun- ternehmen im S&P 500 gelistet ist. Die Aktie stieg im November um 30 Dollar (zusammen mit dem Goldpreis) auf knapp über 42 Dollar im Dezember. Im Januar ist sie jedoch wieder auf etwa 34 Dollar pro Aktie gefallen, was meiner Meinung nach eine ideale Kaufgelegenheit war.

Analysten erwarten, dass Newmont 2024 einen Gewinn von 2,37 Dollar pro Aktie und 2025 von 2,66 Dollar pro Aktie erzielen wird. Daraus ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp über dem 14-Fachen der Gewinnschätzungen für 2024 und dem 13-Fachen der Schätzungen für 2025. Dies liegt deutlich unter dem jetzigen Durchschnitt des S&P 500 (SPY), der derzeit bei etwa 23 liegt. Natürlich könnten die Erträge je nach Goldpreis steigen (oder fallen). Wenn der Goldpreis in den kommenden Jahren neue Höchststände erreicht, könnte sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis von Newmont deutlich erhöhen. Auch die Dividende scheint darauf hinzudeuten, dass diese Aktie unterbewertet ist, da sie eine Rendite von 1,60 Dollar pro Aktie bietet, was einer Rendite von fast 5 Prozent entspricht. Im Gegensatz dazu liegt die Rendite des S&P 500 bei nur etwa 1,5 Prozent.

Die Kursziele der Analysten deuten ebenfalls darauf hin, dass diese Aktie unterbewertet ist. Morningstar hat gerade einen neuen und optimistischen Bericht über Newmont veröffentlicht, in dem das Unternehmen als »der billigste Goldminenbetreiber, den wir abdecken« bezeichnet wird und mit einem Kursziel von 54 Dollar um 30 Prozent unterbewertet ist.

Newmont verfügt über eine sehr solide Bilanz mit rund 3,2 Milliarden US-Dollar an Barmitteln, eine Gesamtliquidität von etwa 6,2 Milliarden Dollar und eine Bilanz mit Investment-Grade-Rating. Ein weiterer wichtiger Faktor sind die nachhaltigen Gesamtkosten von 1.400 Dollar pro Unze Gold. Dank dieser starken Bilanz und der hohen Gewinn- spanne sollte das Unternehmen in der Lage sein, seine Aktionäre mit Aktienrückkäufen und Dividendenerhöhungen zu belohnen und gleichzeitig die potenziellen Risiken zu begrenzen. Ich war 2021 schon einmal dabei, vielleicht wie- derholt sich der damalige Anlagerfolg ja.

In den unten aufgeführten Werten halte ich Positionen. Daneben befinden sich Bargeld, Anleihen und Gold in meinem Depot.

Mit freundlichen Grüßen

Ottmar Beck

DAX 0,91 % | EURO STOXX 50 P 2,93 % | SMI 1,76 % | RexP -0,79 % | SBI -2.47 % | Gold (in US-Dollar) -1,14 %

per 31. Januar 2024

Kurs/Kauf Kurs/Ist Wert- Wert- Wertzuwachs
Euro Euro zuwachs zuwachs Kurs/Verk. nach Realisation
31. Jan in Euro in Prozent Euro in Prozent
Dignity PLC Montag, 5. Feb. 18 8.59 Montag, 4. Juni 18 11.87 38.26%
General Electric 12.30 Montag, 4. Juni 18 11.95 -2.85%
Agnico-Eagle Mines 36.00 Dienstag, 19. Mai 20 62.19 72.75%
Shire PLC 35.52 Montag, 3. Dez. 18 51.40 44.71%
Transocean LTD Montag, 9. April 18 8.00 Montag, 30. April 18 10.20 27.50%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 4. Juni 18 82.32 Montag, 6. Aug. 18 86.73 5.36%
Goldcorp 11.88 Mittwoch, 17. April 19 9.92 -16.52%
Agnico-Eagle Mines Dienstag, 14. Aug. 18 33.68 Freitag, 31. Juli 20 66.90 98.63%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 3. Dez. 18 66.99 Mittwoch, 6. März 19 72.47 8.18%
Kraft Heinz Company Mittwoch, 6. März 19 29.06 Mittwoch, 29. Mai 19 25.77 -11.32%
Newmont Mining Mittwoch, 17. April 19 30.26 Donnerstag, 3. Juni 21 58.60 93.69%
Shell Donnerstag, 11. Feb. 20 23.88 Donnerstag, 23.April 20 16.52 -30.81%
Total Donnerstag, 11. Feb. 20 45.12 Donnerstag, 23.April 20 32.25 -28.52%
Exxon Donnerstag, 11. Feb. 20 55.44 Donnerstag, 23.April 20 40.31 -27.30%
Equinor ASA Donnerstag, 12. März 20 9.72 Mittwoch, 8. April 20 12.30 26.57%
Hornbach Holding AG Donnerstag, 12. März 20 40.50 Montag, 8. Juni 20 63.90 57.78%
Agnico-Eagle Mines Donnerstag, 24. Sep. 20 67.11 Montag, 14.März 22 55.28 -17.63%
Wheaton Donnerstag, 24. Sep. 20 41.76 Montag, 14.März 22 42.51 1.81%
Newmont Mining Donnerstag, 24. Sep. 20 53.04 Montag, 14.März 22 69.02 30.13%
Alamos Donnerstag, 24. Sep. 20 7.59 Montag, 14.März 22 7.82 2.98%
Newcrest (früher Pretium) Donnerstag, 24. Sep. 20 10.84 Dienstag, 03.03.2022 14.53 34.04%
Svenska Handelsbanken Freitag, 09. Okt. 20 7.28 Donnerstag, 26.Nov. 20 8.68 19.21%
Enbridge Freitag, 18. Dez. 20 27.25 32.86 5.61 20.57%
Alibaba Dienstag, 29. Dez.20 190.40 Dienstag, 31 Januar 23 101.00 -46.95%
Newcrest (früher Pretium) Freitag, 05.Feb.21 9.10 Montag, 30. Januar 23 12.56 38.02%
Grenke AG Montag, 08.Feb.21 26.44 Montag, 30.November 21 30.60 15.73%
IQIYI Mittwoch, 14. April 21 12.85 Montag,30. Januar 23 5.77 -55.10%
Exxon Donnerstag, 8. Juli 21 50.76 Freitag, 25. Februar 22 67.10 32.19%
Agnico-Eagle Mines Mittwoch, 31. Aug. 21 48.99 Montag,30. Januar 23 52.03 6.21%
Alamos Mittwoch, 31. Aug. 21 6.68 Montag,30. Januar 23 10.23 53.14%
Alibaba Freitag, 26.11.2021 116.50 Dienstag, 31 Januar 23 101.00 -13.30%
Carl Zeiss Meditech Mittwoch, 26.01.2022 137.40 Montag 18.07.2022 132.05 -3.89%
Alamos Gold Donnerstag, 05.05.2022 7.50 11.34 3.84 51.20%
Sibanye Donnerstag, 05.05.2022 12.30 4.48 -7.82 -63.58%
Barrick Donnerstag, 05.05.2022 21.88 14.44 -7.44 -34.00%
Carl Zeiss Meditech Freitag, 06.05.2022 113.00 Montag 01.08.2022 142.00 25.66%
Agnico-Eagle Mines Mittwoch, 01.06.2022 49.75 45.49 -4.26 -8.56%
Wheaton Mittwoch, 01.06.2022 38.70 Montag,30. Januar 23 41.83 8.09%
Hecla Mittwoch, 01.06.2022 4.40 Montag,30. Januar 23 5.70 29.55%
Toronto-Dominion Bank Donnerstag, 16.03.2023 54.00 Donnerstag, 20.07.2003 58.50 8.33%
First Rep.Bank Donnerstag, 16.03.2023 30.00 Montag, 8.Mai 23 0.00 -100.00%
First Rep.Bank Donnerstag, 16.03.2023 21.40 Montag, 8.Mai 23 0.00 -100.00%
SKEENA RESOURCES ORD Donnerstag, 20.07.2023 4.47 4.21 -0.26 -5.71%
WESDOME GOLD MINES ORD Donnerstag, 20.07.2023 4.68 5.46 0.78 16.62%
Osisko Mining Inc. Donnerstag, 20.07.2023 2.02 1.67 -0.35 -17.52%
Agnico Eagle Mines Donnerstag, 20.07.2023 46.64 45.49 -1.15 -2.47%
Alamos Gold Donnerstag, 20.07.2023 12.48 11.34 -1.14 -9.13%
Barrick Montag, 04.09.2023 15.04 14.44 -0.60 -3.99%
Osisko Mining Inc. Dienstag, 05.09.2023 1.86 1.67 -0.19 -10.43%
Sibanye Donnerstag 05.10.2023 4.90 4.48 -0.42 -8.57%
Newmont Mining Mittwoch 24.01.2024 32.68 31.92 -0.76 -2.33%
Totaler durchschnittlicher Wertzuwachs bei gleich grosser Anlage in jedem Titel -5.40% 8.77%

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Das eigentliche Ziel von Putin

Der Überfall Russlands bzw. der von Russland los getretene brutalen Krieg aus Gründen, die auf einem großen Lügengebäude aufbauen, dauert nunmehr schon seit  rd. 21 Monaten, und es sind auf Putins Seite keine Anzeichen erkennbar, diesen Krieg zu beenden. Sein Kriegsziel, die Eroberung der Ukraine, betont er unablässig, auch sein Regierungssprecher gibt nichts anderes von sich.

Putin wollte schon immer den Krieg und will diesen bis zum bitteren Ende führen, entweder auf seiner oder auf Seite der Ukraine. Diese Erkenntnis dürfte inzwischen den ignorantesten Politiker und Bürger erfasst haben und diejenigen, welche immer noch über diplomatische Verhandlungen schwadronieren, spielen damit  Putin voll in die Hände.

Die Ukraine erlebt jeden Tag Bombardierungen auf die Städte, deren zivile Einrichtungen wie Krankenhäuser, Schulen Kindergärten, Wohnhäuser und auf die wichtige Infrastruktureinrichtungen wie Beladeterminals von Getreide, welche für die ärmsten Länder bestimmt sind, fallen auch darunter. Letztlich sind das alles Kriegsverbrechen. Hierzu  konnte man noch keine Greta Thunberg mit einem Pappschild “free Ukraine and stopp war” in der Presse sehen (U-Boot von Putin?).

Es stellt sich daher die Frage, was hat Putin von einem Land, das er erobern, aber mit allen militärischen Mitteln anscheinend zerstören will und das mit einem extrem hohen Aufwand von teuren Militärgütern, welches er dem Wohlstand seiner Bürger entzieht?

An erster Stelle wird stets angeführt, dass Putin aus Eigennutz Angst vor einer Demokratiebewegung hat, welches über die Ukraine auf Russland überschwappen könnte und die sein autokratisches und Menschen verachtendes System hinweg fegen würde. Das ist sicherlich ein wichtiger Grund, ich glaube aber, dass dies eher ein sekundärer ist. Putin hat in der Vergangenheit brutal bewiesen, dass er mit seinem System der totalen Unterdrückung mit einer Demokratiewegung sehr schnell fertig werden kann. Belaruss lässt auch grüßen.

Als  weiteren Grund wird das Vorrücken der Nato an seine Grenzen genannt, von der er sich offiziell bedroht fühlt. Putin weiß ganz genau, dass die Nato kein aggressives Bündnis ist, daher fällt auch dieser Grund  meines Erachtens weg.

Was ist dann nun der eigentliche Grund für das sehr aggressive Verhalten von Putin?

Wirtschaftlich ist Russland keine Schwergewicht, eher ein mittelmäßiger Zwerg. Das russische BIB ist kleiner als das von Italien, Nachfrage nach russischer Technik ergibt sich im Wesentlichen nur nach  russischen  Militärgütern  und diese sind von den westlichen abgekupfert, siehe auch Atombombe.

Die Schwergewichte beim russischen Export liegt neben diesen Militärgütern vor allem auf der Lieferung von Energie wie Gas und Erdöl, daneben auch Gold, Diamanten

und  – das wird meistens vergessen –  Getreide.

Gas, Erdöl = Energie und Getreide decken die Grundbedürfnisse der Menschen ab. Je mehr Putin von diesen Gütern in die Hände bekommt, umso mehr hat er Einflussmöglichkeiten auf das Weltgeschehen im russischen Sinn, insbesondere auf die Schwellenländer und die ärmsten Länder und natürlich auch auf Europa.

Die beiliegenden Aufstellungen zeigen ganz deutlich, was der Welt blüht, wenn Putin die Ukraine vereinnahmt.

Betrachtet man die Exportanteile von Russland bei Weizen, Gerste, Sonnenblumenöl und Sonnenblumenkuchen und stellt dazu die Exportanteile der Ukraine dazu, kann man sehr schnell erkennen, worauf Putin es abgesehen hat.

Es sind nicht die Menschen und deren Städte, die sind Putin völlig wurscht, er will das Land der Ukraine, seine Anbauflächen und damit die Möglichkeit, die Welt mit ihren Grundbedürfnissen  noch mehr erpressen zu können.

Was er wirtschaftlich mit Technik aus Unfähigkeit, Korruption und Unterdrückung nicht erreichen kann, um damit zu einer bedeutenden Wirtschaftsnation aufzusteigen, dass versucht er über die Erpressung mit den Grundbedürfnisse der Menschen und wenn das nicht hilft, mit militärischer Gewalt.

Beispielsweise belieferte die Ukraine in 2021 hauptsächlich Ägypten (strategisch wichtig wegen des Suez-Kanals), Indonesien (ein sehr aufstrebendes Land in Asien und strategisch wichtig), die Türkei (strategisch wichtig  wegen des Bosporus), Pakistan (Atommacht)  und Marokko (ebenfalls strategisch wichtig wegen Gibraltar).

Fügt man dieser Aufzählung noch den Dünger hinzu (Russland und Belaruss zusammen sind der zweitgrößte Dünger Exporteur  mit stark steigender Tendenz– lt. Wikipedia-) , welcher für die Landwirtschaft äußerst wichtig ist und mit viel Energie erzeugt werden muss, ergibt sich für Putin ein erhebliches wirtschaftliches Erpressungspotential  mit extremen geopolitschen Auswirkungen.

Man muss sich daher fragen, ob die Verhinderer der Unterstützung der Ukraine sich dessen bewusst sind, auch über die Absichten von Putin, welcher zusammen mit Xi Jinping eine neue Weltordnung im autokratischen Sinn, d.h. Abschaffung der Demokratie und Menschenrechte erschaffen will.

Das wäre der Rückfall ins Mittelalter auf digitaler Basis.

Insbesondere die Unterstützer Putins in unserem Land, hier vor allem die AfD und die Wölfin im Schafspelz, Frau Wagenknecht, welche auf demokratischer Basis ihre Legitimität bekommen haben, sollten sich fragen, ob sie nicht als nützliche Idioten für Putin agieren und zu dieser „neuen“ Weltordnung, welche nur Unterdrückung, Ausbeutung zu Gunsten Weniger und Krieg weltweit beitragen. Wenn Putin schon die eigenen Leute egal sind, was macht er erst mit denen fremder Nationen?

Schon jetzt fantasieren die Propagandisten des Kreml von einem Durchmarsch bis Lissabon  und entsprechen damit dem Traum von Medwedew (Busenfreund von Putin)  von einem Eurasien von Wladiwostok bis Lissabon unter russischer Führung, worauf man allerdings verzichten kann.

Auch bin ich mir nicht sicher, ob den Republikaner in den USA die Folgen einer Verweigerung  der Ukraineunterstützung bewusst sind, wenn daraufhin Putin obsiegt?

Massendeportationen nach Sibierien, Exekutionen unbeliebter Personen, ein blutiger Partisanenkrieg auf Jahre hinaus  sowie eine Flüchtlingsbewegung nach Europa und die Welt ungeahnten Ausmaßes werden die Folgen sein.

Darüber hinaus würden Putin und alle Autokraten der Welt sich ermutigt fühlen, Kriege aus eigennützigen Gebietsansprüchen und fragwürdigen historischen Begründungen loszutreten. Nahostkonflikt auf Wunsch Putins initiiert, Venezuale/Guyana, China Taiwan und das südchinesische Meer und viele mehr würden dann die Welt erschüttern. Und man muss es ausdrücklich sagen, in allen diesen Konfliktherden hat Putin seine Finger im Spiel.

Vielleicht kommen dann die Italiener irgendwann noch auf die Idee, das “Römische Reich” wieder auferstehen zu lassen.

Kurzum, die Welt wird nur dann wieder in Frieden leben können, wenn die Ukraine obsiegt und Putin damit die Grenzen aufgezeigt werden.

Ohlsbach, den 13. Dezember 2023

Elmar Emde