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Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 12

Beitrag von Ottmar Beck, Vermögensverwalter / Schweiz

Wilen, den 6. Dezember 2023

Sehr geehrte Damen und Herren,

der wirtschaftliche Erfolg hängt nicht von der Entwicklung der Technologie ab. Das Wirtschaftswachstum hängt davon ab, wie die Technologie genutzt wird, was bedeutet, dass der Mensch im Mittelpunkt steht. Das Problem in dieser durch den technologischen Fortschritt sich schnell verändernden Welt ist, dass nicht jeder zu den Gewinnern gehören wird. Einige Menschen werden ihren relativen sozialen und wirtschaftlichen Status verlieren. In der durch die laufenden Veränderungen immer komplexeren Welt sehnen sich die Menschen jedoch nach einfachen Lösungen.

Dies fördert dann die Suche nach dem Sündenbock und die Politik der Vorurteile, indem eine Minderheitengruppe für den wirtschaftlichen Wandel verantwortlich gemacht wird. Diese Situation hat sich im Laufe der Geschichte ständig wiederholt und ist heute überall in der Politik und bei den Protesten zu beobachten. Einwanderer und Ausländer sind oft das Ziel. Dies fördert einen aggressiven wirtschaftlichen Nationalismus, der sich auf den Handel auswirkt. Die Zunahme von Vorurteilen untergräbt das Wirtschaftswachstum. Denn wenn die richtige Person für einen Arbeitsplatz als aus der falschen sozialen Gruppe stammend angesehen und ihr die Beschäftigung verweigert wird, gehen ihre Fähigkeiten für die Wirtschaft verloren. Die folgende schwache wirtschaftliche Leistung kann dann weitere Vorurteile und wirtschaftlichen Nationalismus schüren.

Auch in den Niederlanden haben die wirtschaftliche Unsicherheit und die Angst vor dem Verlust des sozialen Status den wirtschaftlichen Nationalismus und die Vorurteilspolitik bei den Wahlen ausschlagend beeinflusst: Die niederländische rechtsextreme Freiheitspartei hat bei den Parlamentswahlen am Mittwoch die meisten Sitze errungen. Sie hat damit erstmals die Chance, eine Regierung zu bilden. Allerdings wurden 17 Parteien ins Parlament gewählt. Und das macht die Regierungsbildung zu einer Mammutaufgabe. Dennoch: Die Ergebnisse entsprechen den globalen Trends in einer Zeit des strukturellen Umbruchs.

Festverzinsliche Wertpapiere

Der legendäre Investor Stan Druckenmiller attackiert US-Finanzministerin Yellen, weil sie zu Niedrigzinszeiten primär kurzfristig finanziert hat, statt langfristige Anleihen zu begeben: »Sie hat kein Recht, noch in dem Job zu bleiben.« Dazu muss man wissen, dass ungefähr 50 Prozent der ausstehenden Staatsschulden in den USA in den nächsten drei Jahren fällig werden. Wenn die Schuldenaufnahme auf dem gegenwärtigen Zinsniveau weitergeht, werden allein die Zinskosten von ungefähr 680 Milliarden US-Dollar (Stand: 2022) auf 2 Billionen Dollar ansteigen. Das entspricht dem gesamten heutigen Haushaltsdefizit. Ein jährliches Defizit von 2 Billionen Dollar kann sich dann allein durch den An- stieg der Zinskosten auf 3,3 Billionen Dollar erhöhen. Das jüngste US-BIP (2023) lag bei 27 Billionen Dollar. 2 Billionen Dollar bedeuten, dass das Haushaltsdefizit 7,4 Prozent des BIP beträgt. 3,3 Billionen Dollar entsprechen 12 Prozent des BIP. Die Zinsausgaben könnten in fünf Jahren 50 Prozent der Steuereinnahmen ausmachen.

In Deutschland haben wir dieselbe Entwicklung. Bis Ende Oktober 2023 betrugen die Ausgaben des Bundes rund 371,6 Milliarden Euro, die Einnahmen betrugen im gleichen Zeitraum rund 303,4 Milliarden Euro. Somit ergab sich für Ende Oktober ein Finanzierungsdefizit von ca. 68,2 Milliarden Euro. Der Effekt, den die seit Anfang des Jahres 2022 steigenden Zinsen haben, springt auch im Bundeshaushalt sofort ins Auge: 2021 betrugen die Zinsausgaben des Bundes gerade einmal 4 Milliarden Euro, 2023 werden es voraussichtlich 40 Milliarden Euro sein. Da können wir uns nur die Frage stellen: »Wer kann das bezahle, wer hat so viel Geld?« Der Bürger!

So wird es nicht weiter gehen. Grundsätzlich können die Zentralbanken die kurzfristigen Zinssätze kontrollieren, aber die Neubewertung so vieler Schulden übt Druck auf die längerfristigen Zinssätze aus – eines der Probleme, wenn man zu viele Schulden anhäuft. Entweder müssen die Zinssätze sinken, die Staatsausgaben zurückgehen oder die Steuern steigen. Oder eine Kombination aus allen drei Möglichkeiten. Allerdings betonen die Zentralbanker immer wieder, dass die Zinssätze hoch bleiben werden – in den Protokollen der US-Notenbank war dies auch so zu lesen.

Die Märkte schenken dem allerdings wenig Beachtung. Man hat das Gefühl, dass die Zentralbanker versuchen, die Händler an den Anleihemärkten zu manipulieren, aber die Anleihehändler sind wie dreijährige Kinder auf einer Party, die high auf Zucker sind und sich nicht kontrollieren lassen. Sie spekulieren darauf, dass die Zinssenkungen früher kommen müssen.

Im Gegensatz dazu geht Deutschland wohl davon aus, dass die Inflation und damit auch die Zinsen weiter hoch bleiben. Warum sonst sollte der Bund die Neuausgabe inflationsgeschützter Anleihen einstellen? Noch 2012 hatte der damalige Chef der Finanzagentur, Carl Heinz Daube, in einem Interview gesagt, man habe dem Markt zugesichert, regelmäßig zu emittieren, und wolle beim Ausbau dieses Marktsegments ein verlässlicher Partner sein. Die Realität: Ende 2020 betrug die Vorsorge des Bundes für inflationsindexierte Bundeswertpapiere 3,6 Milliarden, im September dieses Jahres waren es schon 13,4 Milliarden Euro. Auch die Bundesfinanzagentur hat die Zinsen nicht im Griff.

Aktien

»Nur wenige Marktereignisse in der Laufbahn eines Anlegers sind wirklich von Bedeutung,

und zu den wichtigsten gehören die Superblasen. Diese Superblasen sind Ereignisse,

die sich von allen anderen unterscheiden: Es gibt zwar nur wenige in der Geschichte,

die Anleger studieren können, aber sie haben klare gemeinsame Merkmale.«

Jeremy Grantham

Die meiste Zeit über verhalten sich Anleger normal. Aber etwa 12 Prozent der Zeit verhalten sie sich irrational und etwa 3 Prozent der Zeit geraten sie in Panik. So gern wir es auch glauben würden, aber es gibt keine Möglichkeit, menschliche Emotionen (Angst und Gier) aus der Gleichung zu entfernen. Woher weiß man, dass man sich in einer Extremsituation befindet? Grantham achtet auf etwas, das er ein 2,5-Sigma-Valuation-Ereignis nennt. Das bedeutet einfach eine extreme Überbewertung. Wenn diese Bedingung erfüllt ist, prüft Grantham, ob sich die Anleger rational verhalten. Er argumentiert, dass exzessive Spekulationen wie Short Squeezes bei Meme-Aktien (Kleinanleger können den Kurs kollektiv in die Höhe treiben, indem sie eine Aktie kaufen und halten, wodurch die Leerverkäufer gezwun- gen sind, ihre Positionen mit Verlusten einzudecken, sodass der Preis weiter steigt) und IPO-Rasereien bewiesen, dass sie irrational handeln. Wenn diese Bedingungen zusammentreffen, kommt es zu einer Superblase. Alle früheren Superblasen endeten mit einem Rückgang des Aktienmarkts um mehr als 50 Prozent. Das würde den S&P 500 auf etwa 2.400 bringen. Lassen Sie das auf sich wirken. Wenn Sie 30 Jahre alt sind, was für eine Gelegenheit! Wenn Sie in Ihren 60ern oder älter sind – eine Katastrophe! Ich habe leider viel zu früh vor dieser Blase gewarnt, aber ich bin mir sicher, wir stecken mitten in ihr, egal ob sie 2024 oder 2025 kommt.

Die Warnzeichen sind da:

Logistikaktien sind oft ein Vorläufer der Konjunktur. Wenn die Transportraten rückläufig sind, fallen die Konsumausgaben. Nach Vorlage der Quartalszahlen fielen die Aktien der weltweit zweitgrößten Containerreederei Maersk. Die Papiere haben knapp 15 Prozent an Wert verloren. Damit haben sie in diesem Jahr rund 33 Prozent eingebüßt. Der Konzern bekam im dritten Quartal die schwache Konjunktur zu spüren. Da die Frachtraten nach den Rekorden in den vorangegangenen Corona-Jahren stark geschrumpft sind, brach der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen auf 1,9 Milliarden Dollar ein – von 10,9 Milliarden Dollar vor Jahresfrist. Die Reederei will nun Tausende Arbeitsplätze abbauen. Von den weltweit 110.000 Stellen sollen insgesamt 10.000 wegfallen. Das zeigt sich auch in der Sta- tistik über die Beschäftigten im Transport-Sektor in den USA.

Der letzte Monat des Jahres 2023 neigt sich dem Ende zu und es gibt ein paar Themen, die das Jahr prägten. Erstens die Dominanz des KI-Handels und die Nachrichten darüber. Und zweitens der Glaube an die Megacap-Technologiewerte, die die Gewinne des Jahres angetrieben haben. »Anleger, die heute den S&P 500 kaufen, kaufen sieben Unternehmen, die in diesem Jahr bereits um 80 Prozent gestiegen sind und ein durchschnittliches KGV von über 50 auf- weisen«, schrieb Apollos Chefvolkswirt Torsten Sløk. In der Tat beginnen die Bewertungen der »S&P 7« dem der Nifty Fifty und der Technologieblase im März 2000 zu ähneln. Den Daten der Bank of America (BofA) zufolge haben die Anleger in diesem Jahr durchweg Geld in Technologieunternehmen investiert. Informationstechnologie und Kommunikationsdienste – zu denen die sieben Aktien Meta, Amazon, Apple, Alphabet, Microsoft, Nvidia und Tesla gehören – haben in diesem Jahr die meisten Investitionen von BofA-Kunden angezogen, insgesamt 31 Milliarden Dollar netto. Wer nach diesen enormen Zuwächsen auf der Suche nach Wachstum ist, steht nun vor einem Scheideweg: Entweder er setzt auf einen Gewinner, der in diesem Jahr bereits 80 Prozent zugelegt hat, oder er schaut sich Hunderte von anderen, unterbewerteten Unternehmen an.

Vielleicht ist Müll die Lösung, die ausgesprochen unsexy wirkenden Abfallentsorgungsunternehmen, die in der Regel als besonders wertvoll gelten. Meiner Meinung nach werden sie von der nachlassenden Inflation und dem durch große Infrastruktur- und Bauprojekte entstehenden Abfallbedarf profitieren. Sie sammeln auch Methan und andere Gase aus Mülldeponien und verkaufen sie. Sie sind gut positioniert für einen Boom im verarbeitenden Gewerbe und sie haben einige kreative Möglichkeiten bei den neuen Energiequellen. Über Weihnachten wird mir Zeit bleiben, mir den Bereich in Ruhe anzuschauen.

Rohstoffe

Chinas größter Indexanbieter hat zwei goldbezogene Aktienindizes aufgelegt, um von der steigenden Nachfrage nach dem sicheren Metall zu profitieren. Die neuen Indizes, die von der China Securities Index Co. aufgelegt wurden, umfassen Aktien von Goldminengesellschaften wie Newmont und Barrick. Auch China Asset Management Co. und Maxwealth Fund Management Co. haben im Oktober die ersten börsengehandelten Fonds Chinas aufgelegt, die in Goldaktien investieren. Weitere sieben Investmentfondsgesellschaften haben die Auflegung ähnlicher Produkte beantragt. Ich habe immer gesagt, dass Asiaten keine Minenaktien kaufen – das ändert sich jetzt. China ist der größte Goldverbraucher der Welt. In den ersten neun Monaten erreichte die chinesische Nachfrage nach Goldbarren und -münzen insgesamt 197 Tonnen, ein robustes Wachstum von 26 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2022. Das steigende Interesse an Goldbarren und -münzen wurde in erster Linie durch die Nachfrage der Anle- ger nach sicheren Häfen angetrieben, die durch die globale geopolitische Instabilität und die schwache Performance von Anlageprodukten, die auf chinesische Yuan lauten, unterstützt wurde.

Goldman Sachs: »Gold’s Shine is Returning«. Jetzt, am 29. November 2023, sind wir nur noch 15 US-Dollar vom Re- kordhoch (2.075 US-Dollar) im Sommer 2020 entfernt, während Gold in seine stärkste dreimonatige Periode des Jah- res eintritt (Dezember bis Februar). Der Rekord könnte fallen. Es ist die Jahreszeit, um fröhlich zu sein! Vor allem dann, wenn die Goldminenaktien ihren Abstand zur Preisentwicklung des Goldpreises aufholen.

Seit dem Aufkommen der kommerziell erschlossenen fossilen Brennstoffe hat die Energie einen Großteil der geopolitischen Strategie bestimmt. Weltkriege wurden dadurch entschieden, welche Seite den schnellsten Zugang zu Öl hatte. Auch deswegen steht der Nahe Osten im Mittelpunkt vieler politischer Auseinandersetzungen. Unser gesamtes Finanzsystem basiert auf billiger, reichlich vorhandener Energie und würde ohne sie mit Sicherheit zusammen- brechen. Der Versuch, Russlands Energieeinnahmen durch Sanktionen wesentlich zu mindern, ist nach hinten losgegangen. Russland hat die Mindermengen durch den Preis mehr als wettgemacht. Letztlich heißt das, dass sich der tragische Konflikt in der Ukraine so lange hinziehen wird, bis der Westen seine heimische Energieproduktion erhöht und die Welt mit Energie überschwemmt. Erst dann wird Putin gezwungen sein, klein beizugeben. Wenn das nicht geschieht, wird Putin seine Einnahmen weiter steigern und die Kriegsmaschine weiter finanzieren. Das veranlasst viele, Atomkraftwerke gegenwärtig als unverzichtbar anzusehen. Das ist vielleicht auch der Grund dafür, dass der Uranpreis Anfang 2022 – kurz nach dem russischen Ukraine-Angriff – auf eine kurzzeitige Preisspitze von ca. 70 US- Dollar stieg. Aktuell hat sich der Uranpreis bei ca. 50 US-Dollar konsolidiert und ist damit immerhin dreimal so viel wert wie 2016. Um 2030 könnte es zu einem sehr großen Angebotsdefizit kommen. Auf Sicht sollten Aktien großer Uranunternehmen wie Kazatomprom oder Cameco nach einer Konsolidierung gute Chancen bieten. Ich behalte sie für mich auf dem Radar.

Portfoliostrategie

Nachdem sowohl festverzinsliche Anleihen als auch Aktien 2022 gefallen sind und damit die 60/40-Anlagestrategie angezweifelt wird, möchte ich zum Jahresausklang noch einmal auf diese Strategie eingehen.

Die jüngsten Entwicklungen scheinen die konventionelle Sicht auf dieses Portfolio zu widerlegen. 2022 hat das 60/40-Portfolio 17 Prozent (USA) verloren; das war das schlechteste Jahr seit 1937. Da die Zinsen weiter gestiegen sind, bot der Anleihemarkt nicht viel Sicherheit. Die folgende Tabelle zeigt das Ergebnis eines 60/40-Portfolios für einen deutschen Anleger, der Zeitraum ist kürzer, da ich die Daten erst seit 2007 erhebe.

Jahr DAX Citigroup EMU Govt.Bond Index Portfolio
% % %
2007 22.29 1.79 14.09
2008 -40.37 9.34 -20.486
2009 23.85 4.28 16.022
2010 15.18 0.67 9.376
2011 -14.69 3.42 -7.446
2012 29.06 10.65 21.696
2013 25.48 2.22 16.176
2014 2.65 13.18 6.862
2015 9.56 1.65 6.396
2016 6.87 3.21 5.406
2017 12.51 0.15 7.566
2018 -18.26 0.88 -10.604
2019 25.19 6.71 17.798
2020 3.78 5.03 4.28
2021 15.79 -3.54 8.058
2022 -12.35 -18.52 -14.818
30.11.2023 16.46 3.45 11.256

 

 

 

 

 

Aktien- und Anleihekurse bewegen sich normalerweise entgegengesetzt, aber in letzter Zeit scheinen sie sich – wie in den siebziger Jahren – stärker im Einklang zu bewegen.

Die Unterstellung, dass Anleger keinen Bedarf mehr an Anleihen haben, ist vereinfachend, kurzsichtig und gefährlich. So wird oft behauptet, das bewährte 60/40-Portfolio sei tot, aber die Botschaft spiegelt die Bedürfnisse der Anleger nicht wider. Der Begriff »ausgewogenes Portfolio« ist zu allgemein, um einen Stil der Geldverwaltung zu beschreiben. Man kann ausgewogen sein und dennoch aktiv und opportunistisch vorgehen. Wir sollten uns daher weiter auf das gleichzeitige Streben nach Wachstum und Risikominderung durch Diversifizierung konzentrieren.

Es gibt zahlreiche Grafiken, die zeigen, dass man mit langfristigen Investitionen in Aktien jährlich 9 Prozent verdienen kann. Was diese Statistiken nicht berücksichtigen, ist die Zahl der Menschen, die feststellen, dass ihre Investitionen und ihre tatsächliche Risikotoleranz nicht übereinstimmen, und dann genau zum falschen Zeitpunkt vom Risiko zur Sicherheit wechseln. Ich kann mir keinen zuverlässigeren Weg vorstellen, um im Laufe der Zeit Vermögen zu vernichten, als mehr Risiko einzugehen, als man verkraften kann, nur um zu verkaufen, wenn die Märkte fallen, und dann wieder einzusteigen, wenn die Erholung eingesetzt hat. Es ist besser, bei der Einschätzung der eigenen Risikobereitschaft vorsichtig zu sein, da ein Fehler bei dieser Annahme Sie finanziell ruinieren kann.

In den letzten 35 Jahren war 2008 das schlechteste Jahr für Aktien: Damals brach der DAX um 40 Prozent ein. Berater geben ihren Kunden oft diese minus 40 Prozent als das Worst-Case-Szenario an. Betrachtet wird dabei jedoch nur das Kalenderjahr 2008, dabei wird ein Teil des Rückgangs, der 2007 begann, und das Ende, das sich bis 2009 fortsetzte, ausgeblendet. Zugegeben, niemand verliert gern Geld, aber ein Minus von 40 Prozent ist wesentlich angenehmer als ein Minus von 55 Prozent, was der wahre Marktrückgang vom Höchststand 2007 bis zum Tiefpunkt 2009 war. Ein aktienlastiges Portfolio ist für Anleger sinnvoll, die kein Einkommen aus ihren Anlagen beziehen müssen, Zeit haben und das Auf und Ab des Markts verkraften können. Dennoch streben viele Anleger fälschlicherweise durch einen höheren Aktienanteil nach höheren Renditen, insbesondere in Zeiten günstiger Marktbedingungen. Es stimmt zwar, dass »ausgewogen« die am weitesten verbreitete Portfolioempfehlung der Welt ist, und die Gründe dafür sind auch stichhaltig. Denn durch die Kombination von Aktien und Anleihen, die sich an der Geschichte orientiert, konnte die Volatilität des Portfolios geglättet werden. Die Renditen von Aktien und Anleihen sind umgekehrt korreliert. In jüngster Zeit haben wir jedoch Fälle erlebt, in denen sowohl Aktien als auch Anleihen im Gleichschritt sanken. Viele Anleger hatten daher 2022 das Nachsehen.

Bei genauerer Betrachtung ergibt sich aber ein anderes Bild für das Jahr 2022 und ausgewogene Portfolios. Diese Diskrepanz ist auf die Faktoren zurückzuführen, die sich auf Anleihen auswirken und weit weniger sichtbar sind als die Faktoren, die sich auf Aktien auswirken.

Der Markt für Anleihen ist größer, als es den meisten Anlegern bewusst ist. Der weltweite Kreditmarkt ist etwa dreimal so groß wie der weltweite Aktienmarkt. Es gibt Staatsanleihen, ausländische Staatsanleihen, Investment-Grade- Anleihen (stabile Unternehmen), Ramschanleihen (weniger stabile Unternehmen), kurzfristige Anleihen, mittelfristige Anleihen, langfristige Anleihen, Anleihen mit festen Zinssätzen, Anleihen mit variablen Zinssätzen, Anleihen, die von festen zu variablen Zinssätzen wechseln und so weiter. Noch verwirrender ist, wie man sich verhalten soll. Wenn die Wirtschaft gut läuft, können Sie mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass Ihr Aktienportfolio an Wert gewinnen wird. Anleihen sind differenzierter. Anleihen, die ähnlich aussehen, wenn man sie nebeneinanderhält, sind es oft nicht und werden sich je nach wirtschaftlichem Umfeld und Geldpolitik unterschiedlich entwickeln. Nehmen Sie zum Beispiel die unten stehenden US-Staatsanleihen.

Anleihe A ist eine Staatsanleihe mit einer Laufzeit von 1 Jahr und Anleihe B ist eine Staatsanleihe mit einer Laufzeit von 20 Jahren. Der Schuldner ist derselbe (die US-Regierung) und der einzige Unterschied besteht darin, dass eine Anleihe in einem Jahr und die andere in 20 Jahren ausläuft. Vom 31. Dezember 2021 bis zum 25. Oktober 2023 er- zielte Anleihe A eine magere Gesamtrendite von 1 Prozent, was aber besser ist als die 20-jährige Anleihe B, die 44 Prozent verloren hat. Der Grund für diese enorme Diskrepanz in der Wertentwicklung sind die Zinsänderungen und ihre Auswirkungen. Als direkte Folge der beispiellosen Zinserhöhungskampagne der Zentralbank wurden Anleihen mit längeren Laufzeiten dezimiert. Kurzfristige Anleihen erlebten angesichts dieses Zinsanstiegs weitaus bessere Tage, eine Abwechslung zu dem schlechten Ruf, den sie noch vor einigen Jahren hatten. Glücklicherweise hatte ich mein Rentendepot selbst zusammengestellt. Wie ich im letzten Brief schrieb, habe ich mit einer Mischung aus Bargeld, Anleihen mit Laufzeiten zwischen 3 und 5 Jahren, einer hybriden Anleihe und chinesischen Staatsanleihen eine positive Performance zwischen 2018 und heute erzielt. Der Erfolg bei einem Anleiheportfolio liegt nämlich auch darin, wendig zu sein und keinen Bond-Index von der Stange zu kaufen, sonst können Sie sehen, wie der sogenannte sichere Anteil des Portfolios deutlich fällt.

Viele Anleger glauben jetzt, dass das Aussitzen der Geldmärkte erfolgversprechend ist. Da die 10-jährige Staatsanleihe kürzlich die 4- bis 5-Prozent-Marke erreicht hat, ist es plausibel, anzunehmen, dass die zunehmende Belastung der Wirtschaft uns in eine Rezession stürzen könnte, aber es bedeutet auch, dass wir uns wahrscheinlich dem Ende der Zinserhöhungen durch die Zentralbanken nähern. Sollte dies der Fall sein, bedeutet dies, dass die Zinserhöhungskampagnen bald einem weiteren Lockerungszyklus weichen werden, wodurch sich die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Anlage in Anleihen wieder einmal ändern werden.

Eine weitere Anlageklasse für die Diversifikation ist das Universum der alternativen Anlagen. Leider sind Investitionen in die privaten Märkte nicht für alle Anleger geeignet. Es gibt jede Menge Hürden in Bezug auf den Zugang, die Komplexität, die Höhe der Mindestanlagesumme und die Liquidität. Ich gehe davon aus, dass in den kommenden Jahrzehnten zunächst das Problem des Zugangs abnehmen wird. Das Problem der Komplexität und Liquidität bleibt jedoch immer bei dieser Art von Investitionen und ist daher auch die Quelle größerer risikobereinigter Erträge.

Die meisten Anleger werden daher weiter in Aktien und festverzinsliche Werte investieren. Die Rolle eines ausgewogenen Portfolios ist nicht tot und bleibt ein wichtiges Instrument für viele Anleger. Die schlechte Performance dieser Strategie in letzter Zeit hat wichtige Aspekte des Anlageprozesses hervorgehoben, die bisher in Vergessenheit geraten sind. Die Rolle von Anleihen ist für die meisten Anleger nicht unbedeutend. Sie machen einen beträchtlichen Teil des Portfolios vieler Privatpersonen aus. Dennoch beherrscht der Aktienanteil in den Portfolios der Anleger oft die Schlagzeilen.

In den unten aufgeführten Werten halte ich Positionen. Daneben befinden sich Bargeld, Anleihen und Gold in meinem Depot.

Den Jahreswechsel 2023/24 werde ich für eine längere Denkpause nutzen und mich bei Ihnen mit der neuen Ausgabe 1/2 im Februar 2024 wieder melden.

Ein geruhsames Weihnachtfest und einen guten Rutsch in das neue, hoffentlich erfolgreiche Jahr!

Ottmar Beck

DAX 16,46 % | EURO STOXX 50 P 18,43 % | SMI 1,16 % | RexP 1,62 % | SBI 9,98 % | Gold (in US-Dollar) 11,65 %

per 30. November 2023

Kurs/Kauf Kurs/Ist Wert- Wert- Wertzuwachs
Euro Euro zuwachs zuwachs Kurs/Verk. nach Realisation
30.Nov. in Euro in Prozent Euro in Prozent
Dignity PLC Montag, 5. Feb. 18 8.59 Montag, 4. Juni 18 11.87 38.26%
General Electric 12.30 Montag, 4. Juni 18 11.95 -2.85%
Agnico-Eagle Mines 36.00 Dienstag, 19. Mai 20 62.19 72.75%
Shire PLC 35.52 Montag, 3. Dez. 18 51.40 44.71%
Transocean LTD Montag, 9. April 18 8.00 Montag, 30. April 18 10.20 27.50%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 4. Juni 18 82.32 Montag, 6. Aug. 18 86.73 5.36%
Goldcorp 11.88 Mittwoch, 17. April 19 9.92 -16.52%
Agnico-Eagle Mines Dienstag, 14. Aug. 18 33.68 Freitag, 31. Juli 20 66.90 98.63%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 3. Dez. 18 66.99 Mittwoch, 6. März 19 72.47 8.18%
Kraft Heinz Company Mittwoch, 6. März 19 29.06 Mittwoch, 29. Mai 19 25.77 -11.32%
Newmont Mining Mittwoch, 17. April 19 30.26 Donnerstag, 3. Juni 21 58.60 93.69%
Shell Donnerstag, 11. Feb. 20 23.88 Donnerstag, 23.April 20 16.52 -30.81%
Total Donnerstag, 11. Feb. 20 45.12 Donnerstag, 23.April 20 32.25 -28.52%
Exxon Donnerstag, 11. Feb. 20 55.44 Donnerstag, 23.April 20 40.31 -27.30%
Equinor ASA Donnerstag, 12. März 20 9.72 Mittwoch, 8. April 20 12.30 26.57%
Hornbach Holding AG Donnerstag, 12. März 20 40.50 Montag, 8. Juni 20 63.90 57.78%
Agnico-Eagle Mines Donnerstag, 24. Sep. 20 67.11 Montag, 14.März 22 55.28 -17.63%
Wheaton Donnerstag, 24. Sep. 20 41.76 Montag, 14.März 22 42.51 1.81%
Newmont Mining Donnerstag, 24. Sep. 20 53.04 Montag, 14.März 22 69.02 30.13%
Alamos Donnerstag, 24. Sep. 20 7.59 Montag, 14.März 22 7.82 2.98%
Newcrest (früher Pretium) Donnerstag, 24. Sep. 20 10.84 Dienstag, 03.03.2022 14.53 34.04%
Svenska Handelsbanken Freitag, 09. Okt. 20 7.28 Donnerstag, 26.Nov. 20 8.68 19.21%
Enbridge Freitag, 18. Dez. 20 27.25 32.03 4.78 17.54%
Alibaba Dienstag, 29. Dez.20 190.40 Dienstag, 31 Januar 23 101.00 -46.95%
Newcrest (früher Pretium) Freitag, 05.Feb.21 9.10 Montag, 30. Januar 23 12.56 38.02%
Grenke AG Montag, 08.Feb.21 26.44 Montag, 30.November 21 30.60 15.73%
IQIYI Mittwoch, 14. April 21 12.85 Montag,30. Januar 23 5.77 -55.10%
Exxon Donnerstag, 8. Juli 21 50.76 Freitag, 25. Februar 22 67.10 32.19%
Agnico-Eagle Mines Mittwoch, 31. Aug. 21 48.99 Montag,30. Januar 23 52.03 6.21%
Alamos Mittwoch, 31. Aug. 21 6.68 Montag,30. Januar 23 10.23 53.14%
Alibaba Freitag, 26.11.2021 116.50 Dienstag, 31 Januar 23 101.00 -13.30%
Carl Zeiss Meditech Mittwoch, 26.01.2022 137.40 Montag 18.07.2022 132.05 -3.89%
Alamos Gold Donnerstag, 05.05.2022 7.50 13.58 6.08 81.07%
Sibanye Donnerstag, 05.05.2022 12.30 4.16 -8.14 -66.18%
Barrick Donnerstag, 05.05.2022 21.88 16.16 -5.73 -26.17%
Carl Zeiss Meditech Freitag, 06.05.2022 113.00 Montag 01.08.2022 142.00 25.66%
Agnico-Eagle Mines Mittwoch, 01.06.2022 49.75 49.33 -0.42 -0.84%
Wheaton Mittwoch, 01.06.2022 38.70 Montag,30. Januar 23 41.83 8.09%
Hecla Mittwoch, 01.06.2022 4.40 Montag,30. Januar 23 5.70 29.55%
Toronto-Dominion Bank Donnerstag, 16.03.2023 54.00 Donnerstag, 20.07.2003 58.50 8.33%
First Rep.Bank Donnerstag, 16.03.2023 30.00 Montag, 8.Mai 23 0.00 -100.00%
First Rep.Bank Donnerstag, 16.03.2023 21.40 Montag, 8.Mai 23 0.00 -100.00%
SKEENA RESOURCES ORD Donnerstag, 20.07.2023 4.47 4.13 -0.34 -7.61%
WESDOME GOLD MINES ORD Donnerstag, 20.07.2023 4.68 5.94 1.26 26.83%
Osisko Mining Inc. Donnerstag, 20.07.2023 2.02 1.93 -0.09 -4.65%
Agnico Eagle Mines Donnerstag, 20.07.2023 46.64 49.33 2.69 5.77%
Alamos Gold Donnerstag, 20.07.2023 12.48 13.58 1.10 8.81%
Barrick Montag, 04.09.2023 15.04 16.16 1.12 7.41%
Osisko Mining Inc. Dienstag, 05.09.2023 1.86 1.93 0.07 3.55%
Sibanye Donnerstag 05.10.2023 4.90 4.16 -0.74 -15.10%
Totaler durchschnittlicher Wertzuwachs bei gleich grosser Anlage in jedem Titel 2.34% 8.77%

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Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 11

Beitrag von Ottmar Beck, Vermögensverwalter / Schweiz

Wilen, den 3. November 2023

»Das große Geld liegt nicht im Kaufen und Verkaufen,

sondern im Warten – hohe Renditen erfordern

nicht wirklich einen hohen Aufwand.«

Charlie Munger

Sehr geehrte Damen und Herren,

im Oktober konnten wir erst eine Erholung und anschließend einen Abverkauf der Anleihen beobachten. Außerdem fiel seit Ende September der Ölpreis um 10 US-Dollar pro Barrel. Die Aktien haben hin- und hergeschwankt. Was ist da los? Kurz gesagt, das ist, was passiert, wenn die Ökonomen nicht das Sagen haben. Weder bei der Federal Reserve noch bei der Europäischen Zentralbank gibt es Führungspersönlichkeiten, die für ihre Geldpolitik langfristige Rahmenbedingungen entwickelt haben wie Volckers Monetarismus, Yellens Fokus auf den Arbeitsmarkt oder Drag- his »Whatever it takes«. Die heutigen Zentralbankchefs reagieren einfach auf die neuesten Daten, was dazu führt, dass sich die Erwartungen an die Politik ständig ändern, weil Anleger befürchten, dass die Zentralbankchefs immer nur auf die letzte neue Zahl, die ihnen vorgelegt wird, reagieren werden.

Zu dem Hin und Her kommt die neue Macht der sozialen Medien: Der Einfluss von Geschichten auf das Verhalten, auch der Anleger, hat erheblich zugenommen, die harten Fakten geraten hingegen ins Hintertreffen. So wird in den sozialen Medien seit Anfang des Jahres darüber diskutiert, dass der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA einen deutlichen Abschwung signalisiert. Man konzentriert sich darauf, dass der deutsche Einkaufsmanagerin- dex für das verarbeitende Gewerbe immer tiefer in den negativen Bereich gerutscht ist, der britische PMI für das verarbeitende Gewerbe seit über einem Jahr kein Wachstum mehr signalisiert und dass die negativen französischen Daten die deutschen noch übertreffen zu wollen scheinen. Dennoch hat das verarbeitende Gewerbe in den USA ganz real das ganze Jahr über stabil produziert. Kein Abschwung. Das Gleiche gilt für das deutsche verarbeitende Gewerbes. Auch die Produktion des verarbeitenden Gewerbes in Großbritannien ist in diesem Jahr gestiegen und in Frankreich blieb sie stabil. 2023 scheinen die sozialen Medien die wirtschaftliche Realität nicht richtig wahrzunehmen.

Bleibt nur die Frage, ob die Stimmung die Realität vorwegnimmt.

Für die nächsten Jahre ist nur eins sicher: Die wirtschaftliche Entwicklung wird stark von externen geopolitischen Problemen geprägt sein. Wir befinden uns in einer Phase, in der eine aufstrebende eine bestehende Macht herausfordert. Ob das direkt oder nur über Stellvertreter-Kriege erfolgt, wird sich noch herausstellen. Die Friedensdividende der letzten Jahre ist dahin und mit ihr die langfristigen deflationären Vorteile der Produktionsverlagerung nach China. Reshoring ist das neue Maß der Dinge – und das wird wohl teurer werden. Schon jetzt drücken die steigenden Kosten auf die Unternehmensgewinne. Und immer noch sind wir in hohem Maße von importiertem Erdöl, Erdgas und Flüssiggas abhängig. Die grüne Energie hat bisher wenig dazu beigetragen, diese Abhängigkeit zu verringern. Höhere Öl- und Gaspreise bedeuten, dass die Kosten für die Herstellung und den Transport von allem steigen. Das wirkt sich inflationär aus. Dazu kommt, dass das Wohlstandsgefälle extrem ist und der Druck wächst, es wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Dies gilt sowohl zwischen Völkern als auch im eigenen Land. In diesem Umfeld wachsen auch die Konflikte. Wo immer ich hinsehe, sind die Menschen gespaltener, ungeduldiger und wütender aufeinander als jemals zuvor seit dem letzten Weltkrieg. Symptomatisch dafür scheint mir die jüngste Wahl in der Schweiz zu sein: Das Schweizer Parlament ist deutlich nach rechts gerückt. Bei der Anstellung von Arbeitskräften aus dem Ausland, der Energiewende und den Verhandlungen mit der EU dürfte sich in der Schweiz also einiges ändern. Das Einstellen von ausländischen Arbeitskräften dürfte schwieriger werden und die Rückkehr zur Atomenergie ist nicht ausgeschlossen. Die Wirtschaft fürchtet, dass ein Abkommen mit der EU noch weiter in die Ferne rückt. Das könnte Firmen, die in die EU exportieren, mit hohen Kosten belasten, denn dann blieben die Regulierungshürden hoch.

Bevor ich nun depressiv werde, sollten wir aber nicht vergessen, dass es auch viel Positives gibt. Fortschritte in der Gesundheitsfürsorge, Genomik, Langlebigkeit, Technologie, die unser Leben einfacher und produktiver macht, Liebe, Familie, Freunde, Theater, Sport und die Fähigkeit der Menschheit, etwas zu schaffen.

Festverzinsliche Wertpapiere

In seinem Buch The Price of Time: The Real Story of Interest hat Edward Chancellor eine umfassende Studie der Zinssätze in den letzten 4.000 Jahren verfasst. Wenn andere Länder in ähnliche Schuldenprobleme geraten sind wie die meisten Länder heute wurde fast immer neues Geld geschaffen, um die Schulden zu monetarisieren. Denn welcher Politiker will schon freiwillig den Lebensstandard seiner Wähler herunterfahren (und wer von den Massen würde ihn wählen, wenn er es täte)? Das ist ein Inflationspfad. Aber woher sollen dann in Zukunft die Käufer von Staatsanleihen kommen, die die Politik braucht? Denn die Regierungen verkaufen jede Woche Hunderte von Milliarden an Schatzwechseln, Schuldscheinen und Anleihen.

Das eigentliche Problem sind die steigenden Staatsausgaben, wobei drei Bereiche besonders hervorstechen: 1. die öffentlichen Renten- und Gesundheitsausgaben, 2. die Verteidigungs- und 3. die Zinsausgaben. Die alternde Bevölkerung wird zu einer weiteren Erhöhung der Ausgaben für die Sozialversicherung und die wichtigsten Gesundheitsprogramme führen. Die Verteidigungshaushalte werden aufgrund der weltweiten Unruhen und in Europa auch wegen der jahrelangen Unterfinanzierung weiter steigen. Nimmt man noch die steigenden Zinskosten hinzu, werden die allgemeinen Haushaltsaussichten beunruhigend. Italien ist dafür ein schlagendes Beispiel. Es hat für 2024 – anders als in den Finanzplänen des ehemaligen Ministerpräsidenten Mario Draghi vorgesehen – ein Defizit von 4,3 statt 3,6 Prozent geplant. Jetzt will der Koalitionspartner Matteo Salvini der geplanten restriktiveren Regelung bei Pensionierungen nicht zustimmen, obwohl der Schuldenberg Italiens – in absoluten Zahlen – schon heute der weitaus höchste der EU ist. Er wird wohl schon im nächsten Jahr die Grenze von 3 Billionen Euro durchbrechen. Italien wird im nächsten Jahr rund 90 Milliarden Euro für den Schuldendienst ausgeben. Das sind etwa zwei Drittel der Summe, die für das Gesundheitswesen ausgegeben werden.

Obwohl mein Portfolio an festverzinslichen Werten 2022 deutlich gelitten hat, bin ich mit dem Ergebnis seit Anfang 2018 insgesamt zufrieden. Es hat im Gegensatz zu einer reinen Anlage in einem Index seine Aufgabe erfüllt und zumindest nominal den Wert erhalten.

Portfolio Rex Portfolio SBI AAA-BBB ESG A-dis
Euro DE0008469115 CHF CH0118923892
29.12.2017 100 100 29.12.2017 100 100
28.12.2018 0.16% 100.16 1.37% 101.37 28.12.2018 -0.10% 99.90 1.86% 101.86
30.12.2019 4.74% 104.92 1.14% 102.52 30.12.2019 1.17% 101.08 1.49% 103.38
30.12.2020 2.07% 107.09 1.22% 103.77 30.12.2020 0.23% 101.31 -2.13% 101.18
30.12.2021 1.89% 109.12 -1.69% 102.01 30.12.2021 0.18% 101.49 1.07% 102.27
31.12.2022 -5.16% 103.48 -11.87% 89.91 31.12.2022 -6.11% 95.29 -9.62% 92.43
31.10.2023 2.68% 106.26 -0.03% 89.88 31.10.2023 3.28% 98.42 3.80% 95.94

Aktien

Denken Sie daran, dass die Zinsen, wie immer, über ihr Ziel hinausschießen werden, bevor sie ihren Höchststand erreichen. Nach drei Jahren wird der Bärenmarkt für Anleihen wahrscheinlich eher mit einem Knall als sanft enden. Es wäre seltsam, wenn der derzeitige Anstieg der Anleiherenditen ohne erhebliche Verluste im globalen Finanzsystem enden würde. Die Kombination aus steigenden Ölpreisen, einer Aufwertung des US-Dollars und steigenden Anleiherenditen ist für die weltweiten Aktienkurse eine dreifache Katastrophe. Abwarten. Warum sollte es nicht so wie immer in der Vergangenheit enden?

Sollte sich der Renditeanstieg bei Anleihen weiter beschleunigen, ist mit einem starken Übergreifen auf den Aktienmarkt zu rechnen. Nun könnten wir sagen, diese Zyklustheorie ist nur ein »Kurvenanpassungsversuch«, mit dem vorgefasste Schlussfolgerungen auf nützliche Daten übertragen werden sollen. Das ist immer ein Risiko bei jeder Art von Analyse. Aber es ist einfach ein Fakt, dass sich die menschliche Geschichte nach immer den gleichen Mustern ab- spielt. Wir Menschen sind ein sich wiederholendes Muster. Wir leben unser Leben und setzen gewöhnlich weitere Menschen in die Welt, deren Persönlichkeit wir formen, und sie machen dasselbe, mit leichten Unterschieden. Das Gleiche geschieht mit Gruppen von Menschen: Familien, Dörfern und Nationen. Sie entwickeln und verändern sich in einem Prozess, zu dem viele Wiederholungen gehören. Wie könnten wir sonst immer wieder Kriege führen, obwohl wir wissen, dass sie außer Leid und Zerstörung letztendlich nichts bringen? Viele Völker sind im Laufe der Geschichte durch Kriege mächtig und groß geworden, nur um dann wieder in der Versenkung zu verschwinden.

Die beiden oben gezeigten Zyklen kommen wie alle anderen auf unterschiedlichen Beobachtungen beruhenden Zyklen zur gleichen allgemeinen Schlussfolgerung: Es gibt in Bezug auf Anfang und Ende des Zyklus eine Periodizität.

Kommen wir nun noch einmal auf die Zyklen zurück. Das Diagramm »4-Jahres-Zyklus der Präsidenten«, das auf Daten vom 2. Januar 1900 bis zum 31. Dezember 2022 zurückgreift, entspricht der Dauer der Amtszeit eines US- Präsidenten und hat im Laufe der Geschichte beständig sich wiederholende Trends gezeigt.

Die Grafik oben veranschaulicht den vierjährigen Präsidentschaftszyklus des Dow Jones. Dieser Zyklus wird durch Berechnung der durchschnittlichen prozentualen Veränderung des Dow Jones Industrial Average für jeden Tag eines Kalenderjahres ermittelt, wobei nur jedes vierte Jahr seit 1900 berücksichtigt wird. Diese durchschnittlichen täglichen prozentualen Veränderungen werden dann akkumuliert, um ein repräsentatives Durchschnittsjahr Muster zu bilden. Die Korrelation ist auch in diesem Jahr ziemlich genau. Allerdings sollten Sie sich auf den Trend konzentrieren, da er wichtiger ist als das Niveau. Die Schlussfolgerung ist, dass dieses Muster nach einer Aufwärtsbewegung bis Mitte des Jahres auf einen negativen Trend bis Ende November (potenzielles Tief) und dann auf einen positiven Trend zum Jahresende hindeutet. Hoffen wir auf das Beste, auch wenn ich diesem Trend in diesem Jahr nicht traue.

Auf dem Automarkt vollzieht sich gerade ein Paradigmenwechsel, der der europäischen und vor allem der deutschen Industrie schadet. Die chinesischen Marken sind im Elektro-Segment führend, sodass sich jetzt Stellantis (Citroen, Peugeot, Opel, Fiat, Jeep, Chrysler) mit 21 Prozent beim chinesischen E-Autohersteller Leapmotor und VW mit 5 Prozent bei Xpeng eingekauft haben. Laut EU-Kommission beruhen die Wettbewerbsvorteile der Chinesen auf marktverzerrenden staatlichen Subventionen, die in einer Antisubventions-untersuchung aufgedeckt werden sollen. Das wird von den deutschen Automobilherstellern nicht begrüßt, da man Vergeltungs-maßnahmen der chinesischen Regierung fürchtet. Zu sehr sind die Firmen inzwischen vom chinesischen Markt abhängig, als dass man Peking vergraulen möchte. Das ist nur ein Beispiel dafür, inwiefern sich die Gewichte zu Ungunsten der westlichen Welt verschoben haben. Die »Befreiung« der Weltbevölkerung von westlicher Vorherrschaft hat dort neue Denkweisen und Weltansichten entwickelt, die eine Neugewichtung der geopolitischen und wirtschaftlichen Macht des Westens bedingt. Die asiatischen, lateinamerikanischen und afrikanischen Länder werden einen Teil des Reichtums der Welt für sich fordern und einen Teil ihrer alten Macht zurückgewinnen. Vor allem die Länder mit einer großen Bevölkerung werden sich die Vorteile der Globalisierung zunutze machen. Die Verlagerung von wirtschaftlichem zu politischem Einfluss wird weitergehen.

Immobilien

In der Vergangenheit hatte ich vor zu hohen Immobilienpreisen gemahnt. Die steigenden Finanzierungskosten und die hohe Inflation schmälern seit Längerem die Kaufkraft der Deutschen. In der Folge gingen die Immobilienpreise bereits das zweite Jahr in Folge zurück: Wohnungen und Häuser verbilligten sich im Schnitt um 9,9 Prozent, wie aus aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts hervorgeht. Es war das stärkste Minus seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2000. Für die Deutsche Bank ist 2024 das Jahr, in dem die Preise für Immobilien mit großer Wahrscheinlichkeit weiter sinken werden. Diese Phase soll für rund drei Jahre anhalten.

Langfristig positiv sollte sich jedoch die aufgestaute Nachfrage auswirken, wenn die Politik nicht wieder mit weiteren Regulierungen eingreift. In den USA sind die Preisabschläge wesentlich höher. Wenn ich meinen Informationen trauen darf, sind im Großraum Seattle die Preise für Wohnhäuser selbst in der wohlhabenden Eastside um 20 bis 25 Prozent gefallen. Noch beunruhigender ist, dass eines der berühmtesten Bürogebäude Seattles kurz davorsteht, mit einem Preisabschlag von 70 Prozent gegenüber dem Verkaufspreis von 2019 verkauft zu werden. Allerdings sind Immobilienmärkte auch immer lokale Märkte. Ich bin noch einmal auf die Immobilien zurückgekommen, weil ich glaube, dass die Bankenkrise noch nicht ausgestanden ist. Kleine und mittelgroße Banken in den USA sind besonders anfällig, da sie etwa die Hälfte aller gewerblichen Hypotheken halten. Eine weitere Bankkrise in den USA würde auch europäische Banken treffen.

Rohstoffe

Ich bleibe bei meiner Einschätzung für Gold und Goldminenwerte. Seit 2008 war die Unterstützung durch die Gold- Leasingraten (Prämien für Lieferungen auf dem Terminmarkt) nicht mehr so stark. Die steigenden impliziten Gold- Leasingraten deuten auf ein knappes physisches Angebot hin, was höhere Preise wahrscheinlich macht. Historische Daten zeigen, dass Zeiten steigender Leasingsätze dem Goldpreis Auftrieb verliehen haben, was es zu einer soliden, durch Logik und Präzedenzfälle gestützten Investition macht. Einige der besten Perioden, meint Paul Frank, traten für Gold auf, nachdem die 12-Monats-Leasingraten Mehrjahreshöchststände erreicht hatten, während die gesamte Renditekurve bei oder über 1 Prozent auf Jahresbasis lag. Im Folgenden hat er die letzten vier Fälle markiert, in de- nen diese Kaufsignalschwelle erreicht wurden. Zu den Zeiträumen gehören der große Tiefpunkt von 2008 (eingekreist und seiner Meinung nach der heutigen Situation sehr ähnlich), der Tiefpunkt des Zyklus Ende 2015, die Tiefpunkte Anfang 2019 und im vierten Quartal 2022 (jeweils mit grünem Pfeil markiert).

Wenn Sie all die Prognosen von Analysten verschiedener Couleur darüber, wann Sie Gold besitzen sollten, beiseite lassen und sich nur auf die Veränderungen der Leasingsätze konzentrieren, könnten Sie schneller als viele andere Marktteilnehmer ein Experte für den Goldmarkt werden. Wenn im Nahen Osten jetzt und im nächsten Jahr in Taiwan neue Kriege beginnen, die Zentralbanken weiterhin zögerlich sind, wenn es darum geht, große Mengen an Dollars in ihren Bilanzen zu halten und eine weitere Runde des Druckens von Papiergeld durch die Zentralbanken kurz bevorsteht, könnte jetzt der beste Zeitpunkt für den Besitz von Gold seit Jahrzehnten sein. Allerdings muss ich mir auch die Frage stellen, wie sich meine Position in Gold und Goldminenwerten ab heute in eine Verlustposition ver- wandeln könnte. Es müsste sich das Gegenteil der oben beschriebenen Vorkommnisse ereignen. Das heißt, es müsste weltweit Frieden herrschen, ausländische Banken und Investoren müssten glauben, dass das Schuldenproblem in den USA kein so großes Problem sei, und die Zinsen müssten hoch bleiben und/oder im Jahr 2024 weiter steigen. Mit anderen Worten, man müsste nicht nur an Happy Ends glauben, sondern auch daran, dass die meisten geopolitischen Probleme und finanziellen Realitäten leicht zu lösen seien.

Lawrence McDonald, ehemaliger Leiter der Makrostrategie bei SocGen und Gründer von The Bear Traps Report, hat auf X/Twitter die unten stehende Grafik im Januar 2023 gepostet. Sie zeigt dreistellige prozentuale Goldgewinne nach vergangenen Fed-Zins-Pausen. Wie aus dem Diagramm hervorgeht, führen die Pausen der Fed bei der Zinser- höhung zu Zinssenkungen. Gold antizipiert diese Senkungen.

Die Unruhen im Nahen Osten, die Reaktion Israels und die Besorgnis über eine mögliche Eskalation haben Gold sicherlich Auftrieb gegeben. Es war allerdings schon vor diesen Ereignissen für einen Aufschwung bereit. In der Tat begann der Goldpreis kurz vor dem 7. Oktober stark zu steigen. Die Fed hat vor Kurzem ihre Zinserhöhungen pausiert und Pausen bei Zinserhöhungen gehören, wie die obige Grafik zeigt, zu den besten Zeiten für Gold.

Letztes Jahr kauften die Zentralbanken eine Rekordmenge an Gold. In den ersten drei Quartalen des Jahres 2023 erwarben sie netto 800 Tonnen Gold und sind damit auf dem besten Weg, den letztjährigen Rekord von 1.136 Tonnen zu brechen, wie das World Gold Council (WGC) mitteilte. Früher entfielen auf die Zentralbanken etwa 10 bis 15 Prozent des jährlichen Goldverbrauchs, jetzt sind es über 25 Prozent. Und auch die Nachfrage von Anlegern aus dem Osten ist enorm, vielleicht auch deshalb, weil sie sich über die völlige Missachtung der fiskalischen Verantwortung des Westens, seine massiven Schulden und Defizite und die Geldentwertung zur Finanzierung seiner Ausgabenwut Sorgen machen. Derzeit ist China der größte Goldverbraucher der Welt, gefolgt von Indien. So berichtete die Times of India letzten Monat, dass der Einzelhandelsumsatz mit Gold nach Angaben führender indischer Juweliere während der letzten Festtage um bis zu 30 Prozent gestiegen ist. Und in der vergangenen Woche erreichte der Goldpreis in Landeswährung in China, Japan, Europa, Kanada, Großbritannien, Australien, der Türkei, Neuseeland, Taiwan, Thai- land, Schweden, Norwegen und anderen Ländern Rekordhöhen.

Portfoliostrategie

Sibanye-Stillwater (SBSW) ist ein südafrikanischer Bergbau- und Metallverarbeitungskonzern mit einem breit gefächerten Portfolio von Projekten auf fünf Kontinenten. Das Unternehmen gehört zu den weltweit größten Verwertern von Platingruppenmetallen (PGM) aus Autokatalysatoren und hält eine Beteiligung an einer Firma für die Aufbereitung von Abraumhalden. Es ist einer der größten Primärproduzenten von Platin, Palladium, Rhodium, Gold, Ruthenium, Nickel, Chrom, Kupfer und Kobalt und sichert sich damit verschiedene Einnahmequellen. Wie The Value Corner in einem Artikel vom Juni schrieb, verfügt Sibanye über eine wirtschaftliche Alleinstellung, die auf seinen umfangrei- chen Bergbau- und Verarbeitungsaktivitäten, einschließlich Batteriemetallen, und seiner globalen geografischen Reichweite beruht. Ursprünglich ein südafrikanisches Goldminenunternehmen hat es durch Übernahmen und Diver- sifizierung expandiert und hat seine Abhängigkeit vom Goldpreis verringert. Die Übernahme des US-amerikanischen PGM-Unternehmens Stillwater hat sich als entscheidend für die geografische Diversifizierung und Stabilität erwiesen. Bis heute hält Sibanye eine Mehrheitsbeteiligung an internationalen Bergbau- und Verarbeitungsbetrieben und diversifiziert in »grüne Metalle« wie Lithium und Nickel, die in Dekarbonisierungsprojekten eingesetzt werden. Das breit gefächerte Portfolio des Unternehmens trägt dazu bei, die Risiken zu mindern, die mit der Abhängigkeit von einem einzigen Rohstoff oder Markt verbunden sind, insbesondere in dem komplexen politischen Umfeld Südafrikas.

Sibanye ist auch mit erheblichen Risiken konfrontiert. Eines davon ist das chronische Stromversorgungsproblem Südafrikas. Häufige Stromausfälle stören den Betrieb und stellen ein erhebliches Ertragsrisiko dar. Ein weiteres Problem ist die Nachfrage nach den Rohstoffen von Sibanye, die von globalen Trends abhängt. Obwohl diese Trends langfristig robust scheinen, bleiben die kurzfristigen Wirtschaftsprognosen unsicher. Die Volatilität des Rhodiumpreises stellt ein Risiko dar. Palladium ist durch die zunehmende Verbreitung von Elektrofahrzeugen bedroht. Das Recycling stellt kurzfristig Schwierigkeiten dar, verspricht aber langfristig Potenzial. Das Lithiumprojekt ist mit erheblichen Investitionen verbunden und braucht Zeit, um sich auszuzahlen. Auch könnte das instabile politische Umfeld Südafrikas ausländische Investitionen abschrecken und die Bewertung von Sibanye beeinträchtigen.

Trotz der Schwierigkeiten in der Branche bin ich der Meinung, dass SBSW über eine solide Bilanz verfügt und durch die Konzentration auf das Recycling von Platingruppenmetallen und die Expansion in »grünen Metalle« gut für lang- fristiges Wachstum aufgestellt ist. Der potenzielle Einstieg in das Recycling von Abraumhalden der Platingruppenmetalle könnte die Finanzkraft des Unternehmens weiter stärken und den Anlegern potenzielle Vorteile bieten. Auch wenn es kurzfristig in einigen Segmenten zu Schwierigkeiten gekommen ist, machen die robuste Leistung von Sibanye, die im Vergleich zu anderen Unternehmen niedrige Bewertung und die erwartete Erholung der Rohstoff- preise das Unternehmen langfristig zu einer attraktiven Anlageoption.

Sibanye Stillwater Limited veröffentlichte seine Ergebnisse für das zweite Halbjahr 2023 und meldete einen Gewinn von 344 Millionen Dollar bei einem Umsatz von 3,878 Milliarden Dollar. Nachdem die Analysten von RMB Morgan Stanley die Aussichten des Unternehmens herabgestuft hatten, sagte CEO Neal John Froneman am 4. Oktober 2023, dass die Gruppe bei den Spot-Metallpreisen wahrscheinlich keine Schlussdividende im Jahr 2023 ausschütten werde. Er sagte auch, dass das Unternehmen am Jahresende netto verschuldet sein könnte, fügte aber hinzu, dass »wir bes- ser als die meisten anderen aufgestellt sind, um das durchzustehen«.

In meinen Brief vom 5. September 2023 hatte ich, obwohl ich die Aktie nach wie vor für interessant hielt, von einer weiteren Aufstockung zu 5,80 Dollar Abstand genommen. Ich habe aber nach den neuen Informationen meinem Bestand zu Kursen von 4,90 Dollar verdoppelt.

In den unten aufgeführten Werten halte ich Positionen. Daneben befinden sich Bargeld, Anleihen und Gold in meinem Depot.

Mit freundlichen Grüßen

Ottmar Beck

DAX 6,34 % | EURO STOXX 50 P 9,62 % | SMI -3,52 % | RexP 0,28 % | SBI 5,82 % | Gold (in US-Dollar) 8,32 %

per 31. Oktober 2023

Kurs/Kauf Kurs/Ist Wert- Wert- Wertzuwachs
Euro Euro zuwachs zuwachs Kurs/Verk. nach Realisation
29. Sep in Euro in Prozent Euro in Prozent
Dignity PLC Montag, 5. Feb. 18 8.59 Montag, 4. Juni 18 11.87 38.26%
General Electric 12.30 Montag, 4. Juni 18 11.95 -2.85%
Agnico-Eagle Mines 36.00 Dienstag, 19. Mai 20 62.19 72.75%
Shire PLC 35.52 Montag, 3. Dez. 18 51.40 44.71%
Transocean LTD Montag, 9. April 18 8.00 Montag, 30. April 18 10.20 27.50%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 4. Juni 18 82.32 Montag, 6. Aug. 18 86.73 5.36%
Goldcorp 11.88 Mittwoch, 17. April 19 9.92 -16.52%
Agnico-Eagle Mines Dienstag, 14. Aug. 18 33.68 Freitag, 31. Juli 20 66.90 98.63%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 3. Dez. 18 66.99 Mittwoch, 6. März 19 72.47 8.18%
Kraft Heinz Company Mittwoch, 6. März 19 29.06 Mittwoch, 29. Mai 19 25.77 -11.32%
Newmont Mining Mittwoch, 17. April 19 30.26 Donnerstag, 3. Juni 21 58.60 93.69%
Shell Donnerstag, 11. Feb. 20 23.88 Donnerstag, 23.April 20 16.52 -30.81%
Total Donnerstag, 11. Feb. 20 45.12 Donnerstag, 23.April 20 32.25 -28.52%
Exxon Donnerstag, 11. Feb. 20 55.44 Donnerstag, 23.April 20 40.31 -27.30%
Equinor ASA Donnerstag, 12. März 20 9.72 Mittwoch, 8. April 20 12.30 26.57%
Hornbach Holding AG Donnerstag, 12. März 20 40.50 Montag, 8. Juni 20 63.90 57.78%
Agnico-Eagle Mines Donnerstag, 24. Sep. 20 67.11 Montag, 14.März 22 55.28 -17.63%
Wheaton Donnerstag, 24. Sep. 20 41.76 Montag, 14.März 22 42.51 1.81%
Newmont Mining Donnerstag, 24. Sep. 20 53.04 Montag, 14.März 22 69.02 30.13%
Alamos Donnerstag, 24. Sep. 20 7.59 Montag, 14.März 22 7.82 2.98%
Newcrest (früher Pretium) Donnerstag, 24. Sep. 20 10.84 Dienstag, 03.03.2022 14.53 34.04%
Svenska Handelsbanken Freitag, 09. Okt. 20 7.28 Donnerstag, 26.Nov. 20 8.68 19.21%
Enbridge Freitag, 18. Dez. 20 27.25 31.39 4.14 15.19%
Alibaba Dienstag, 29. Dez.20 190.40 Dienstag, 31 Januar 23 101.00 -46.95%
Newcrest (früher Pretium) Freitag, 05.Feb.21 9.10 Montag, 30. Januar 23 12.56 38.02%
Grenke AG Montag, 08.Feb.21 26.44 Montag, 30.November 21 30.60 15.73%
IQIYI Mittwoch, 14. April 21 12.85 Montag,30. Januar 23 5.77 -55.10%
Exxon Donnerstag, 8. Juli 21 50.76 Freitag, 25. Februar 22 67.10 32.19%
Agnico-Eagle Mines Mittwoch, 31. Aug. 21 48.99 Montag,30. Januar 23 52.03 6.21%
Alamos Mittwoch, 31. Aug. 21 6.68 Montag,30. Januar 23 10.23 53.14%
Alibaba Freitag, 26.11.2021 116.50 Dienstag, 31 Januar 23 101.00 -13.30%
Carl Zeiss Meditech Mittwoch, 26.01.2022 137.40 Montag 18.07.2022 132.05 -3.89%
Alamos Gold Donnerstag, 05.05.2022 7.50 10.68 3.18 42.40%
Sibanye Donnerstag, 05.05.2022 12.30 5.85 -6.45 -52.44%
Barrick Donnerstag, 05.05.2022 21.88 13.76 -8.12 -37.11%
Carl Zeiss Meditech Freitag, 06.05.2022 113.00 Montag 01.08.2022 142.00 25.66%
Agnico-Eagle Mines Mittwoch, 01.06.2022 49.75 42.99 -6.76 -13.59%
Wheaton Mittwoch, 01.06.2022 38.70 Montag,30. Januar 23 41.83 8.09%
Hecla Mittwoch, 01.06.2022 4.40 Montag,30. Januar 23 5.70 29.55%
Toronto-Dominion Bank Donnerstag, 16.03.2023 54.00 Donnerstag, 20.07.2003 58.50 8.33%
First Rep.Bank Donnerstag, 16.03.2023 30.00 Montag, 8.Mai 23 0.00 -100.00%
First Rep.Bank Donnerstag, 16.03.2023 21.40 Montag, 8.Mai 23 0.00 -100.00%
SKEENA RESOURCES ORD Donnerstag, 20.07.2023 4.47 4.34 -0.13 -2.80%
WESDOME GOLD MINES ORD Donnerstag, 20.07.2023 4.68 4.93 0.24 5.23%
Osisko Mining Inc. Donnerstag, 20.07.2023 2.02 1.72 -0.30 -15.05%
Agnico Eagle Mines Donnerstag, 20.07.2023 46.64 42.99 -3.65 -7.83%
Alamos Gold Donnerstag, 20.07.2023 12.48 10.68 -1.80 -14.42%
Barrick Montag, 04.09.2023 15.04 13.76 -1.28 -8.51%
Osisko Mining Inc. Dienstag, 05.09.2023 1.86 1.72 -0.14 -7.74%
Totaler durchschnittlicher Wertzuwachs bei gleich grosser Anlage in jedem Titel -8.06% 8.77%

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Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 10

Beitrag von Ottmar Beck, Vermögensverwalter / Schweiz

Wilen, den 5. Oktober 2023

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Stimmung an den Finanzmärkten hat sich im Laufe des Jahres deutlich verbessert. In den USA erwartet die Industrie jetzt eine weiche Landung der Wirtschaft, in China soll es einen neuen Aufschwung geben und in Europa sieht man ein Ende der Stagnation. Die Börsenanalysten werden immer zuversichtlicher. Viele, die noch vor einem halben Jahr eine Rezession vorausgesehen haben, haben inzwischen aufgegeben. Die steigenden Kurse stimmen die Marktteilnehmer immer optimistischer. Ist das begründet?

Es lässt sich nicht leugnen, dass die verarbeitende Industrie sich seit einiger Zeit in einer Rezession befindet. Das sehen wir an den Konjunkturindikatoren, die weiter nach unten zeigen. Für die Schweiz trifft das auch zu. Ihr Einkaufsmanagerindex, ein oft sehr verlässlicher konjunktureller Frühindikator, ist im August auf 38,5 gefallen. In den letzten 22 Jahren lag er mit 33 nur im August 2009 tiefer. Werte unter 50 deuten auf eine Rezession hin. Aber das nimmt niemand wahr.

Die Wirtschaft der USA profitiert von ihrem hohen Serviceanteil und dem »Inflation Reduction Act« der Biden-Regierung. Hier funktioniert das alte Prinzip: Geld, das über neue Schulden aufgenommen wird, wird an Konsumenten und Unternehmen verteilt. In den USA sollen ausländische Unternehmen dank großzügiger Subventionen angelockt werden. In Deutschland, wo inländische Unternehmen inzwischen ihre Neuinvestitionen im Ausland tätigen, werden hin- gegen ausländische Unternehmen mit riesigen Beträgen geködert, damit sie in Deutschland investieren. Im Rahmen der Energiewende entwickelt sich die soziale Marktwirtschaft wohl zu einer sozialistischen Planwirtschaft.

In den USA steigen seit 50 Jahren (mit Ausnahme von 2002) die Schulden. Inzwischen ist das Land mit 131 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) verschuldet und nähert sich mit schnellem Schritt den hohen Verschuldungswerten von Italien (145 Prozent) und Griechenland (168 Prozent). Die Auswirkungen der Zinserhöhungen und den Liquiditätsentzug haben die Aktienmärkte scheinbar schon im Oktober 2022 vorweggenommen. Dass die Gewinne der Unternehmen in den USA in diesem Jahr um 7 Prozent gefallen und laut der Notenbank 37 Prozent der Unternehmen notleidend sein sollen, nimmt niemand zur Kenntnis.

Wie der Markt denkt, sehen wir an den Terminmärkten der USA. Aus einer Short-Position in Höhe von 500 Milliarden US-Dollar im Herbst 2022 ist inzwischen eine Long-Position von 400 Milliarden US-Dollar geworden. Allerdings – und das ist die Eigenschaft der Terminmärkte – wird diese Position irgendwann durch Verkäufe aufgelöst werden. Die Wiederaufnahme der Zahlungen für Studentenkredite könnte schon im vierten Quartal zu einer erheblichen Belastung des Wachstums führen, vor allem im Weihnachtsgeschäft. »Die meisten US-Konsumenten mit Studienkrediten sind besorgt, ob sie ihre monatlichen Ausgaben decken können (87 Prozent), und es ist wahrscheinlich, dass Beklei- dung/Zubehör und Schuhe zu den Bereichen gehören, in denen die Ausgaben in Zukunft reduziert werden«, schrieb Analyst Randal Konik. In der Folge wird die Nachfrage noch schwächer, die Produktion wird heruntergefahren und die Arbeitslosigkeit wird steigen. Ich gehe immer noch davon aus, dass wir im ersten oder zweiten Quartal 2024 einen Konjunktureinbruch erleben werden. In der Vergangenheit war die wirtschaftliche Situation vor der Wahl in den Vereinigten Staaten immer der ausschlaggebende Faktor gewesen. Sollte es so kommen, verheißt das für Präsident Biden und die Demokraten 2024 nichts Gutes.

Die Konjunkturlokomotive der letzten Jahre, China, wird uns auch nicht helfen. Es sollen 100 Millionen Wohnungen leer stehen – und das bei einer sinkenden Bevölkerungszahl. Immobiliencrashs neigen auch dazu, lange, verheerende Spuren zu hinterlassen. Und wenn wir an die Beispiele USA oder Japan denken, haben sich auch diese Länder nicht einfach erholt, wie es bei anderen zyklischen Abschwüngen der Fall war.

Die fallenden Immobilienpreise treffen die Chinesen hart, denn sie haben rund 65 Prozent ihrer Ersparnisse in Immobilien angelegt. Das dürfte die Konsumlust dämpfen. Darüber hinaus kann die Regierung das Versprechen, für Arbeitsplätze zu sorgen, nicht einhalten. Zurzeit sind 20 Prozent der Jugendlichen arbeitslos. Früher hätte die Regierung die Wirtschaft über Investitionsprogramme für die Bauwirtschaft angekurbelt, aber das ist jetzt illusorisch. Eine stagnierende Bevölkerung, niedriges Wachstum, hohe Verschuldung und die politischen Auseinandersetzungen mit den USA und ihren Nachbarn sind kein guter Ausgangspunkt für die Zukunft. In der Vergangenheit hat dies vor allem bei diktatorischen Regimen oft zur Aggression gegen den ausländischen »Feind« geführt. In einer ersten Runde wird China versuchen, den Import zu drosseln und den Export auch durch Schwächung der Währung zu fördern. Das bedeutet Gegenwind für die westlichen Länder. Es stehen uns unsichere Zeiten bevor. Die Risiken sind im Moment größer als die Chancen. Wenn wir an den Märkten Glück haben, geht das Auf und Ab weiter oder aber wir fallen viel tiefer.

Festverzinsliche Wertpapiere

Für festverzinsliche Wertpapiere besteht das große Risiko in einer Rezession. Denn diese führt zwar zu einer höheren Arbeitslosigkeit, aber nicht unbedingt zu niedrigeren Renditen langfristiger Staatsanleihen. Die Märkte könnten in eine fiskalpolitische Panik verfallen, da sie die Ausgaben der Politiker zur Abwendung sozialer und politischer Unruhen einkalkulieren. Die Renditen steigen dann auf noch höhere Niveaus, was eine noch längere und härtere Landung zur Folge hat. Eine meiner größten Sorgen sind daher steigende Zinsen in einer Rezession aufgrund der schon weltweit bestehenden Verschuldung. Im Wesentlichen besteht die sehr reale Möglichkeit – vielleicht sogar Wahrscheinlichkeit –, dass die Regierungen nicht in der Lage sind, sich selbst zu finanzieren, ohne dass die Zentralbanken ihre vertraute Rolle als Schuldenmonetarisier (die Regierung leiht sich Geld von der Zentralbank) wieder aufnehmen. Das bedeutet, dass die Fähigkeit der Zentralbanken, Geld aus dem Nichts zu schaffen, genutzt wird, um Kredite zu Zinssätzen zu kaufen, für die kein williger Käufer sein Kapital einsetzen würde. In der Folge wird Geld an Wert verlieren.

Aktien

Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Ein Bild, das Bände spricht. Der S&P 500 ist jetzt gegenüber den kurzfristigen Geld- marktsätzen extrem überbewertet. Börsenkurse runter oder Zinsen hoch?

Ned Davis Research

Net Davis Research hat die Beziehung zwischen der Gewinnrendite des S&P 500 und den Bargeldrenditen untersucht und festgestellt, dass der Aktienmarkt so überbewertet ist wie seit dem Platzen der Dotcom-Blase nicht mehr: »Seit die US-Notenbank im März letzten Jahres die Zinsen angehoben hat, hat sich das Verhältnis zwischen der GAAP- Gewinnrendite des S&P 500 und der dreimonatigen Rendite von Staatsanleihen von einer extremen Unterbewertung zur höchsten Überbewertung seit dem Ende der Dotcom-Blase entwickelt«, so das Research-Haus.

Rohstoffe

China erlebt einen »Goldrausch«: Die Shanghai Gold Exchange (SGE) lieferte innerhalb von 7 Wochen 923.347,48 kg physisches Gold aus. Aufgrund der großen Anzahl von Kunden, die physisches Gold abziehen, gab die SGE am 13. September eine Mitteilung heraus, um ein Vor-Ort-Nummerierungs- und Reservierungssystem einzurichten. Der Markt für Goldbarren in China ist im letzten Monat in die Höhe geschnellt und hat zeitweise einen Rekordaufschlag auf die internationalen Preise von mehr als 100 Dollar/Unze erzielt, verglichen mit einem Durchschnitt von weniger als 6 Dollar in den letzten zehn Jahren.

Es ist eine Flucht in die Sicherheit, wie sie bei Wirtschaftskrisen üblich ist. Da der Yuan fällt, der Immobilienmarkt einbricht, der chinesische Aktienmarkt auch gefallen ist und Kapitalverkehrskontrollen existieren, kaufen die Anleger Gold. Nach dem Rückgang des Goldpreises in den ersten Oktobertagen werden die Feiertage der Goldenen Woche Anfang Oktober interessant werden. In dieser Woche kommt es in China üblicherweise zu einem Anstieg von Käufen des Edelmetalls. Anders im Westen, wo ein Hauch von Kapitulation in der Luft liegt, die sich im schwachen Goldpreis niederschlägt. Der tägliche Stimmungsindex (DSI) für Gold erreichte einen Wert von 10 (neuer Tiefststand). Auch sind die Bestände der US-amerikanischen Gold-ETFs auf ein 4-Jahres-Tief gesunken. Festverzinsliche Wertpapiere sind plötzlich attraktiv und das hat die kurzfristigen Aussichten für Gold zunichtegemacht. Mittelfristig steht auch dem Westen das Szenario »fallende Zinsen, fallender Dollar, fallender Aktienmarkt und schwache Immobilienpreise« bevor und das wird auch dort die Nachfrage nach Gold wieder steigen lassen. Die Zentralbanken, zumindest die, die sich in die Karten schauen lassen, machen es vor.

 

In den letzten 18 Monaten haben die Zentralbanken weltweit die größten Nettokäufe von Goldbarren, seit Beginn der genauen Aufzeichnungen 1950 getätigt. Die Zentralbanken haben einen langen Atem.

Devisen

Die Auslands- und Staatsschulden der USA, die sich über Jahrzehnte aufgebaut haben, stellen eine große Gefahr für den Dollar als Wertaufbewahrungsmittel dar. Steigende Zinssätze sind zwar positiv für den Dollar, da sie dringend benötigte Portfolioströme anziehen, doch drohen sie auch, die untragbare Auslands- und Staatsverschuldung der USA offenzulegen. Die Fed wird bald gezwungen sein, Maßnahmen zu ergreifen, um die realen Kreditkosten zu senken, damit unpopuläre staatliche Ausgabenkürzungen nicht notwendig werden. Dies dürfte den Dollar in dem Maße deutlich abwerten, wie es zur Wiederherstellung des außenwirtschaftlichen Gleichgewichts erforderlich ist.

Es gibt zwei wichtige Faktoren, die die Devisenmärkte bestimmen und die Rolle der Währungen als Zahlungsmittel und Wertaufbewahrungsmittel widerspiegeln: die Kaufkraftparität (KKP) und die realen Zinssätze. Unter Kaufkraftparität versteht man die Vorstellung, dass sich die Devisenmärkte langfristig an Veränderungen der relativen Inflationsraten anpassen, sodass die Wettbewerbsfähigkeit der Exporte über die Zeit erhalten bleibt. Wäre dies nicht der Fall, würde ein Land mit hoher Inflation feststellen, dass seine Exporte im Verhältnis zu den Importen zurückgehen, was zu einer unhaltbaren Anhäufung von Auslandsverbindlichkeiten führen würde. Kurzfristig gesehen wird eine Währung, die im Vergleich zur Inflation hohe Zinssätze aufweist (im Vergleich zu ihren Konkurrenten), tendenziell mit einem Aufschlag auf den fairen Wert gehandelt, gemessen an der Kaufkraftparität. Der Grund dafür ist, dass die Anleger eher bereit sind, in eine Währung zu investieren, die eine höhere reale Rendite verspricht. Das bedeutet, dass ein Land mit einem großen anhaltenden Leistungsbilanzdefizit in der Regel hohe reale Zinssätze haben muss, um andere Länder dazu zu bewegen, ihm Kredit zu gewähren. Im Falle des US-Dollars hat sein Status als globale Reservewährung eine künstliche Nachfrage geschaffen, da ausländische Zentralbanken Dollar halten, in der Regel in Form von US-Staatsanleihen, um eine Aufwertung der eigenen Währung gegenüber dem Dollar zu verhindern und die Wettbewerbsfähigkeit der Exporte zu erhalten. Ohne diesen Reservewährungsstatus hätte der US-Dollar ausreichend schwächer werden müssen, damit die Exporte steigen und/oder die Importe sinken, oder die USA hätten deutlich höhere Realzinsen haben müssen, um die Anleger für die Kreditvergabe an das hoch verschuldete Land zu entschädigen. In einem freien Markt, in dem die Zentralbanken nicht intervenieren könnten, würden sowohl ausländische als auch inländische Anleger höhere Renditen verlangen, um zusätzliche US-Schulden zu halten. Dies würde die Kreditkosten weiter in die Höhe treiben, sodass aggressive Ausgabenkürzungen erforderlich wären, um eine sich selbst verstärkende Schuldenkrise zu verhindern. Da die Federal Reserve jedoch die Zinssätze kontrolliert, ist es weitaus wahrscheinlicher, dass sich die politischen Entscheidungsträger für Zinsobergrenzen entscheiden werden, da dies die schmackhafteste Art ist, Ersparnisse aus dem privaten Sektor zu transferieren. Wie wir während des Zweiten Weltkriegs gesehen haben und wie wir es heute in Japan beobachten können, schreiten die Zentralbanken ein, wenn die Verschuldung so hoch wird, dass die Zinskosten einen sich selbst verstärkenden Anstieg der Renditen auszulösen droht. Um die Anleiherenditen in Schach zu halten, müssten die Zentralbanken jedoch immer mehr Basisgeld schaffen, um die Anleihen zu kaufen, was die Inflation in die Höhe treibt und die reale Anleiherendite senkt. Um die Kriegsausgaben in den USA in den 1940er-Jahren zu finanzieren, wurde die Rendite 10-jähriger Anleihen auf 2,5 Prozent festgelegt, obwohl die Inflation auf bis zu 20 Prozent stieg. Würde sich eine solche finanzielle Repression heute wiederholen, würde dies wahrscheinlich zu einem Einbruch der Nachfrage nach dem US-Dollar als Wertaufbewahrungsmittel führen. Da sowohl ausländische als auch inländische Anleger den Dollar zugunsten von Währungen mit attraktiveren realen Renditen abstoßen dürften, wird der Dollar wahrscheinlich in dem Maße fallen, wie es erforderlich ist, damit die USA mit der Rückzahlung ihrer enormen Auslandsverschuldung beginnen können.

Die Entwicklung des japanischen Yen in den letzten Jahren zeigt, wie weit eine Währung unter ihrem fairen Wert in KKP gehandelt werden kann, wenn die realen Zinssätze unter denen ihrer Konkurrenten liegen. Der Yen wird derzeit fast 50 Prozent unter seinem fairen Wert in KKP gehandelt, obwohl das Land über ein riesiges Nettoauslandsvermögen und einen Leistungsbilanzüberschuss verfügt. Da Japans großer Exportmarkt von der Währungsschwäche profitieren kann, hat die schwache Währung nicht zu einem Rückgang der Importe geführt, sodass sich die Wirtschaft trotz des Währungsschocks durchschlagen konnte. Da die US-Exporte nur 10 Prozent des BIP ausmachen und die Produktionskapazitäten aufgrund der Abhängigkeit von Billigimporten ausgehöhlt wurden, wird es für die Exporte schwierig sein, ausreichend zu steigen, um das Gleichgewicht in der Währungsbilanz wiederherzustellen; ein Rückgang der Importe ist viel wahrscheinlicher.

Dem Dollar droht daher in den kommenden Jahren ein möglicherweise dramatischer Abwärtstrend.

Portfoliostrategie

Aktien des Gesundheitswesens sind im Jahr 2023 nicht gerade ein Aushängeschild – der S&P-500-Sektor liegt im bisherigen Jahresverlauf rund 17 Prozentpunkte unter der Gesamtindexrendite. Im Gegensatz dazu stehen Novo Nordisk und Eli Lilly, Hersteller einer neuen Klasse von Medikamenten, die eine Reduzierung des Körpergewichts um 20 Prozent und damit verbundene Vorteile wie ein geringeres Herzinfarktrisiko versprechen. Mit Wegovy schwinden die Kilos ohne Hungerkur oder Marathontraining. Die Aktien von Novo Nordisk sind im Jahr 2023 um 35 Prozent gestiegen, die von Lilly um 50 Prozent. Beide Aktien haben sich in diesem Jahr besser entwickelt als die von Apple oder Microsoft. Die Anleger haben sich auf sie gestürzt, weil sie davon ausgingen, dass die Food and Drug Administration die Medikamente – die sogenannten GLP-1-Rezeptor-Agonisten – zur Gewichtsreduktion zulassen würde, da sie bereits ohne Zulassung verschrieben werden. Es wird erwartet, dass die Nachfrage der Patienten groß sein wird, was die Gewinne von Novo und Lilly in die Höhe treiben wird. Das bedeutet aber auch, dass die Versicherer und die staat- lichen Krankenversicherungen eine hohe Rechnung zu begleichen haben. Die Analysten von J.P. Morgan erwarten, dass sich die Ausgaben für GLP-1-Behandlungen gegen Fettleibigkeit in den USA bis 2030 auf 50 Milliarden Dollar belaufen werden. Vergleichen Sie das mit den 421 Milliarden Dollar, die 2021 in den USA für alle ambulanten Medikamente ausgegeben wurden.

Was die Medikamente so bedeutsam macht, beruht im Wesentlichen auf einer Kombination von zwei Faktoren. Erstens die schiere Zahl der Menschen, die von ihnen profitieren könnten: Mehr als 40 Prozent der Erwachsenen in den USA sind fettleibig, vor zwei Jahrzehnten waren es noch 30 Prozent. Zweitens handelt es sich um teure Medikamente: Wegovy von Novo hat einen Listenpreis von mehr als 16.000 Dollar pro Jahr. Weniger Fettleibigkeit sollte auch weniger Herzinfarkte und Schlaganfälle bedeuten. Dadurch könnten Milliarden Dollar eingespart werden, allerdings über einen viel längeren Zeitraum.

Der Aktienkurs von ResMed (NYSE: RMD) ist seit der Veröffentlichung seiner Ergebnisse des Geschäftsjahrs 2023 um 35 Prozent auf 135 US-Dollar gesunken. Vor allem weil die Anleger davon ausgehen, dass die GLP-Medikamente, die zu Gewichtsverlust führen, bei vielen Patienten die schlafbezogenen Atemstörungen verbessern können. Die Firma entwickelt, produziert und vertreibt Cloud-verbundene medizinische Geräte zur Behandlung von Atemstörungen mit besonderem Schwerpunkt auf schlafbezogene Atmung (SDB) und chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD). Zu diesen Produkten gehören Luftstromgeneratoren, Masken und Beatmungsgeräte. Darüber hinaus entwickelt das Unternehmen Software für die Verwaltung und Unterstützung des Markts der außerklinischen Pflege.

Während der jüngsten Telefonkonferenz zu den Ergebnissen des vierten Quartals 2023 wurde ResMed zu den potenziellen Auswirkungen dieser neuen Medikamente auf sein Geschäft befragt. ResMed ist der Ansicht, dass es drei Nachteile bei der Einführung von GLP-1-Medikamenten gibt:

  1. Kosten: Die derzeitigen Behandlungskosten (in den USA) liegen zwischen 800 und 1.200 Dollar pro Monat und sind damit erheblich teurer als die herkömmliche CPAP-Behandlungen (Behandlung von Schlafapnoe).
  2. Therapietreue: Studiendaten zeigen, dass die Therapietreue bei 33 Prozent liegt, während sie bei CPAP 87 Prozent beträgt.
  3. Nebenwirkungen: Es soll erhebliche größere und kleinere Nebenwirkungen geben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ResMed im Gegensatz zu den Anlegern nicht übermäßig besorgt über die Auswirkungen dieser Medikamente auf sein Geschäft zu sein scheint. ResMeds Umsatz hat in der Vergangenheit sowohl von COVID-19 als auch von einer Produktrücknahme von Philips profitiert. Es wird erwartet, dass der Markt in den nächsten 10 Jahren mit einer jährlichen Wachstumsrate von 7,5 Prozent wachsen wird. Aufgrund der derzeit niedrigen Behandlungsraten für die Auswirkungen der Schlafapnoe ist der Wachstumszeitraum recht lang. Mit den zusätzlichen Einnahmen aus seiner SaaS-Sparte sollte das Unternehmen in der Lage sein, eine Wachstumsrate von  9 Prozent pro Jahr für den Zeitraum 2026 bis 2032 beizubehalten.

Allerdings gibt es zweifellos Risiken in Bezug auf die Auswirkungen der GLP-1-Medikamente auf den Markt für Schlafapnoegeräte. Ich glaube nicht, dass es sich bei der Kostensituation und Größe des Markts um unmittelbare Risiken handelt. Da ResMed keine Umsatzprognose abgab, vermute ich, dass die Analysten die Umsätze für die nächsten Quartale zu niedrig einschätzen. Dies könnte dazu führen, dass das Unternehmen die Erwartungen leicht übertrifft, was kurzfristig zu einem deutlichen Anstieg des Aktienkurses führen könnte. Ich bin der Meinung, dass die Aktie derzeit überverkauft sein könnte. Aus diesem Grund habe ich überlegt, sie zu erwerben. Ich denke jedoch, dass das Rezessionsrisiko in den USA in den nächsten 6 bis 9 Monaten hoch bleiben wird, weshalb ich strengere Maßstäbe für neue Aktienkäufe anlege. Eine der Techniken, mit denen ich versuche, niedrigere Preise zu erzielen und zu vermeiden, dass ich in der Nähe von Konjunkturspitzen zu viel bezahle, ist das sogenannte Rezessions-KGV. Ich stütze mich dabei auf meine Einschätzung, wie sich die Aktie in der Vergangenheit in einem historischen Abschwung verhalten hat. Im Fall von ResMed schwankten die Gewinne selbst in Rezessionen nicht sehr stark und schienen in der Vergangenheit um das Jahr 2012 (allerdings keine starke Rezession) herum am pessimistischsten zu sein. Damals ergab sich ein Rezessions-KGV von 16,38 (Tiefstkurs 2012: 24,41, GPA 2011: 1,46). Dies ist in absoluten Zahlen ein hohes KGV während einer Rezession. Trotzdem füge ich wegen der stabilen Ertragslage keinen Puffer hinzu und nutze die Kennzahl 16,38 als Richtwert. Wie sich errechnen lässt, liegt der für mich interessante Aktienpreis bei ca. 100 US- Dollar (voraussichtlicher Gewinn 2023: 6,09 × 16,38). Wenn nicht etwas Ungewöhnliches passiert, werde ich wahrscheinlich um die 100 US-Dollar herum kaufen. Es lohnt sich, diese Aktie auf dem Radar zu haben.

Im August hatte ich geschrieben, dass ich Osisko Mining bei einem Rückgang um 10 Prozent kaufen werde. Das habe ich auch gemacht. Auch Barrick habe ich, wie im September notiert, aufgestockt. In den unten aufgeführten Werten halte ich Positionen. Daneben befinden sich Bargeld, Anleihen und Gold in meinem Depot.

Mit freundlichen Grüßen

Ottmar Beck

DAX 10,51 % | EURO STOXX 50 P 12,60 % | SMI 2,18 % | RexP –0,85 % | SBI 6,31 % | Gold (in US-Dollar) 1,34 %

per 29. September 2023

Kurs/Kauf Kurs/Ist Wert- Wert- Wertzuwachs
Euro Euro zuwachs zuwachs Kurs/Verk. nach Realisation
29. Sep in Euro in Prozent Euro in Prozent
Dignity PLC Montag, 5. Feb. 18 8.59 Montag, 4. Juni 18 11.87 38.26%
General Electric 12.30 Montag, 4. Juni 18 11.95 -2.85%
Agnico-Eagle Mines 36.00 Dienstag, 19. Mai 20 62.19 72.75%
Shire PLC 35.52 Montag, 3. Dez. 18 51.40 44.71%
Transocean LTD Montag, 9. April 18 8.00 Montag, 30. April 18 10.20 27.50%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 4. Juni 18 82.32 Montag, 6. Aug. 18 86.73 5.36%
Goldcorp 11.88 Mittwoch, 17. April 19 9.92 -16.52%
Agnico-Eagle Mines Dienstag, 14. Aug. 18 33.68 Freitag, 31. Juli 20 66.90 98.63%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 3. Dez. 18 66.99 Mittwoch, 6. März 19 72.47 8.18%
Kraft Heinz Company Mittwoch, 6. März 19 29.06 Mittwoch, 29. Mai 19 25.77 -11.32%
Newmont Mining Mittwoch, 17. April 19 30.26 Donnerstag, 3. Juni 21 58.60 93.69%
Shell Donnerstag, 11. Feb. 20 23.88 Donnerstag, 23.April 20 16.52 -30.81%
Total Donnerstag, 11. Feb. 20 45.12 Donnerstag, 23.April 20 32.25 -28.52%
Exxon Donnerstag, 11. Feb. 20 55.44 Donnerstag, 23.April 20 40.31 -27.30%
Equinor ASA Donnerstag, 12. März 20 9.72 Mittwoch, 8. April 20 12.30 26.57%
Hornbach Holding AG Donnerstag, 12. März 20 40.50 Montag, 8. Juni 20 63.90 57.78%
Agnico-Eagle Mines Donnerstag, 24. Sep. 20 67.11 Montag, 14.März 22 55.28 -17.63%
Wheaton Donnerstag, 24. Sep. 20 41.76 Montag, 14.März 22 42.51 1.81%
Newmont Mining Donnerstag, 24. Sep. 20 53.04 Montag, 14.März 22 69.02 30.13%
Alamos Donnerstag, 24. Sep. 20 7.59 Montag, 14.März 22 7.82 2.98%
Newcrest (früher Pretium) Donnerstag, 24. Sep. 20 10.84 Dienstag, 03.03.2022 14.53 34.04%
Svenska Handelsbanken Freitag, 09. Okt. 20 7.28 Donnerstag, 26.Nov. 20 8.68 19.21%
Enbridge Freitag, 18. Dez. 20 27.25 31.39 4.14 15.19%
Alibaba Dienstag, 29. Dez.20 190.40 Dienstag, 31 Januar 23 101.00 -46.95%
Newcrest (früher Pretium) Freitag, 05.Feb.21 9.10 Montag, 30. Januar 23 12.56 38.02%
Grenke AG Montag, 08.Feb.21 26.44 Montag, 30.November 21 30.60 15.73%
IQIYI Mittwoch, 14. April 21 12.85 Montag,30. Januar 23 5.77 -55.10%
Exxon Donnerstag, 8. Juli 21 50.76 Freitag, 25. Februar 22 67.10 32.19%
Agnico-Eagle Mines Mittwoch, 31. Aug. 21 48.99 Montag,30. Januar 23 52.03 6.21%
Alamos Mittwoch, 31. Aug. 21 6.68 Montag,30. Januar 23 10.23 53.14%
Alibaba Freitag, 26.11.2021 116.50 Dienstag, 31 Januar 23 101.00 -13.30%
Carl Zeiss Meditech Mittwoch, 26.01.2022 137.40 Montag 18.07.2022 132.05 -3.89%
Alamos Gold Donnerstag, 05.05.2022 7.50 10.68 3.18 42.40%
Sibanye Donnerstag, 05.05.2022 12.30 5.85 -6.45 -52.44%
Barrick Donnerstag, 05.05.2022 21.88 13.76 -8.12 -37.11%
Carl Zeiss Meditech Freitag, 06.05.2022 113.00 Montag 01.08.2022 142.00 25.66%
Agnico-Eagle Mines Mittwoch, 01.06.2022 49.75 42.99 -6.76 -13.59%
Wheaton Mittwoch, 01.06.2022 38.70 Montag,30. Januar 23 41.83 8.09%
Hecla Mittwoch, 01.06.2022 4.40 Montag,30. Januar 23 5.70 29.55%
Toronto-Dominion Bank Donnerstag, 16.03.2023 54.00 Donnerstag, 20.07.2003 58.50 8.33%
First Rep.Bank Donnerstag, 16.03.2023 30.00 Montag, 8.Mai 23 0.00 -100.00%
First Rep.Bank Donnerstag, 16.03.2023 21.40 Montag, 8.Mai 23 0.00 -100.00%
SKEENA RESOURCES ORD Donnerstag, 20.07.2023 4.47 4.34 -0.13 -2.80%
WESDOME GOLD MINES ORD Donnerstag, 20.07.2023 4.68 4.93 0.24 5.23%
Osisko Mining Inc. Donnerstag, 20.07.2023 2.02 1.72 -0.30 -15.05%
Agnico Eagle Mines Donnerstag, 20.07.2023 46.64 42.99 -3.65 -7.83%
Alamos Gold Donnerstag, 20.07.2023 12.48 10.68 -1.80 -14.42%
Barrick Montag, 04.09.2023 15.04 13.76 -1.28 -8.51%
Osisko Mining Inc. Dienstag, 05.09.2023 1.86 1.72 -0.14 -7.74%
Totaler durchschnittlicher Wertzuwachs bei gleich grosser Anlage in jedem Titel -8.06% 8.77%

 

HAFTUNGSAUSSCHLUSS: Ich habe eine Position in den aufgeführten Wertpapieren entweder durch Aktienbesitz, Optionen oder anderen Derivaten. Ich habe diesen Artikel selbst verfasst, und er gibt meine eigene Meinung wieder. Ich stehe in keiner geschäftlichen Beziehung zu einem Unternehmen, dessen Aktien in diesem Artikel erwähnt werden. Dieser Informationsbrief dient ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Alle hierin geäußerten Meinungen sind keine Anlageempfehlungen und sollen nicht als Grundlage für Anlageentscheidungen dienen. Der Autor handelt nicht in der Funktion eines Anlageberaters und ist kein registrierter Anlageberater. Der Autor empfiehlt Anlegern, einen qualifizierten Anlageberater zu konsultieren, bevor sie einen Handel tätigen. Alle hierin enthaltenen Prognosen, Marktausblicke oder Schätzungen sind zukunftsgerichtete Aussagen, die auf be- stimmten Annahmen beruhen und nicht als Hinweis auf tatsächlich eintretende Ereignisse verstanden werden sollten. Bei diesem Artikel handelt es sich nicht um einen Investment- Research-Bericht, sondern um eine zu einem bestimmten Zeitpunkt verfasste Meinung. Die hierin zum Ausdruck gebrachten Meinungen des Autors beziehen sich nur auf einen kleinen Querschnitt von Daten im Zusammenhang mit einer Investition in die genannten Wertpapiere. Jede dargestellte Analyse basiert auf unvollständigen Informationen und ist in ihrem Umfang und ihrer Genauigkeit begrenzt. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen und Daten stammen aus Quellen, die für zuverlässig gehalten werden, deren Richtigkeit und Vollständigkeit jedoch nicht garantiert werden kann. Der Autor lehnt ausdrücklich jede Haftung für Fehler und Auslassungen im Service und für die Nutzung oder Interpretation der hier enthaltenen Informationen durch andere ab. Alle Meinungen, Einschätzungen und Schlussfolgerungen beruhen auf dem besten Wissen und Gewissen des Autors zum Zeitpunkt der Veröffentlichung und können ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Der Autor übernimmt keine Verpflichtung, die Informationen in diesem Dokument zu korrigieren, zu aktualisieren oder zu überarbeiten oder auf andere Weise zusätzliches Material bereitzustellen. Alle Investitionen bergen Risiken einschließlich des Verlusts des Kapitals. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Erträge.

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Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 9

Beitrag von Ottmar Beck, Vermögensverwalter / Schweiz

Wilen, den 5. September 2023

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich hatte schon öfter erwähnt, dass ich im Moment viele Parallelen zu den 70er-Jahren sehe. Jeff Kleintop, Chef-Anlagestratege von Schwab, veröffentlichte auf X kürzlich dieses Bild:

Ein Grund für das Auf und Ab der Inflationsrate in den 70er-Jahren waren zwei Energiekrisen. Die erste hatten wir jetzt gerade mit dem Überfall von Russland auf die Ukraine. Ein zusätzlicher inflationärer Faktor ist die große grüne Energiewende, die sowohl teuer ist als auch die westlichen Länder zu weniger zuverlässigen Energiequellen drängt. Die zweite Welle könnte mit der zurückgehenden Förderung von Rohöl und Gas und der weiteren Steigerung des Bedarfs einhergehen.

Wir unterschätzen nämlich immer wieder die Schieferöl- und Gasförderung der letzten 15 Jahre. Die Entdeckung des Permian Basin und der Marcellus Shale Formation hat Amerika vom Import von Rohöl unabhängig gemacht, und zwar in der Größenordnung von fast der dreifachen Fördermenge Saudi-Arabiens. Das Ergebnis zeigt sich auch deutlich in der rosa Linie, die den US-Gaspreis im Vergleich zur grünen Linie des deutschen Importpreises darstellt.

Allerdings hat die Förderung durch Fracking den Nachteil, dass die Vorräte schnell erschöpft sind. Viele Fachleute gehen daher davon aus, dass die Förderungsspitzen erreicht sind und die Fördermenge schnell fallen wird. Auch der sinkende Ölpreis macht sich bemerkbar: Da die Frackingförderung teuer ist, fiel die Anzahl der Förderstellen auf den niedrigsten Stand seit Februar 2022. Wir sind also wieder auf dem Niveau vor der russischen Invasion in der Ukraine angelangt. Mit steigenden Preisen für Rohöl wird die Förderung auch wieder steigen, mit den entsprechenden Auswirkungen auf die Inflationsrate.

Festverzinsliche Wertpapiere

Obwohl landläufig davon ausgegangen wird, dass eine Rezession zu fallenden Zinsen führen sollte, lässt die derzeitige Situation Zweifel in mir aufkommen. Schauen wir uns das Beispiel aus den USA an.

Angesichts der hohen Schulden der USA, die in den nächsten zwei Jahren refinanziert werden müssen, ist die rote Linie ein sicherer Kandidat für einen Anstieg. Die USA werden in weniger als zwei Jahren fast die Hälfte ihrer Staatsschulden refinanzieren müssen. Zur Erinnerung: Noch vor 15 Monaten lagen die Zinssätze bei 0 Prozent. Hinzu kommen in der Gesamtverschuldung in Zukunft noch höhere Sozialkosten, die Kosten für den Krieg in der Ukraine und den folgenden Wiederaufbau. Kosten, die die gesamte westliche Welt tragen muss. Hierbei dürfte Europa in Zukunft einen größeren Anteil tragen müssen.

Obwohl in einem gesunden wirtschaftlichen Wachstumsumfeld die Steuereinnahmen in der Regel steigen, während die Staatsausgaben tendenziell sinken, deutet die heutige Situation jedoch auf eine völlige Umkehr dieses Trends hin. Um die derzeit weltweite Flut von Staatsausgaben aufrechtzuerhalten, ist es unvermeidlich, dass die Zentralbanken und andere Währungsbehörden ihre grundlegende Rolle als Hauptfinanzierer von Staatsschulden wieder einnehmen. Infolgedessen ist es fast unvermeidlich, dass die Zentralbanken ihre Geldmaschine, offiziell bekannt als quantitative Lockerung, wieder anwerfen müssen. Zu glauben, dass dies geschehen wird, ohne die Inflation wieder anzuheizen, scheint mir ein Fall von Hoffnung statt Erfahrung zu sein. In der Summe führt das bei weiter hohen Zinsen, die allerdings wegen der Staatsverschuldung nicht zu hoch steigen dürfen, und wieder steigenden Inflationsraten zu einer immer negativer werdenden realen Verzinsung.

Die zehnjährige Staatsanleihe der USA liegt 2023 um 0,4 Prozent im Minus und ist damit auf dem besten Weg, das dritte negative Jahr in Folge zu verzeichnen. Bei den Daten, die bis ins Jahr 1928 zurückreichen, ist das noch nie vorgekommen. So wie es aussieht kann 2024 noch dazu kommen.

Aktien

Wirtschaftliche Bedenken, steigende Zinssätze in diesem Sommer, eine immer noch inverse Renditekurve bei den Staatsanleihen könnten die Verbraucherausgaben negativ beeinflussen. In den USA kommt noch die bevorstehende Wiederaufnahme der Zahlungen für die Studentendarlehen am 1. Oktober hinzu. Die Verbraucherausgaben könnten also bis zum wichtigen Weihnachtsgeschäft ins Stocken geraten. Daher stehen die Chancen gut, dass es im September und Oktober zu einem Rückgang des Aktienmarkts kommen könnte. Statistisch gesehen war der September in den letzten fünf Jahren jedenfalls der schlechteste Monat für den Erwerb von Aktien. In beinahe allen Fällen kam es in diesem Monat zu massiven Kursverlusten. Wird es dieses Jahr anders sein?

Nach der ordentlichen Aufwärtsbewegung des Aktienmarkts 2023 könnten die Chancen für eine Verschnaufpause im September und Oktober also gut stehen. Hinzu kommt, dass die Stimmung der Anleger (vor allem im führenden Big- Tech-Bereich) gerade die Werte erreicht hat, die zu den Höchstständen der Aktienmärkte im Juli und Anfang August geführt haben. Nimmt man alle Preisvariablen zusammen, so ist die Erwartung eines Rückgangs der Aktienkurse um 10 Prozent oder mehr im September und möglicherweise im Oktober eine Prognose, die durch die Fakten gut gestützt wird. Für alle, die eine sechs- bis achtwöchige Einschätzung der allgemeinen Richtung des Aktienmarkts wünschen: Ich gehöre dem Lager der Verkäufer an.

EURO STOXX 50
03.09.2018 3394.99
20.11.2018 3116.07 -8.2%
02.09.2019 3432.54
03.09.2019 3420.74 -0.3%
01.09.2020 3277.58
30.10.2020 2958.21 -9.7%
01.09.2021 4227.27
04.10.2021 3996.41 -5.5%
01.09.2022 3456.70
29.09.2022 3279.04 -5.1%

 

Saisonale Herbstkorrektur

Hätte ich jedes Jahr am 31. August verkauft, hätten ich in 100 Prozent der Fälle von 2018 bis 2022 (5 Jahre) eine Position irgendwann später im Herbst zu weit niedrigeren Kursen zurückkaufen können. Dasselbe gilt auch für den amerikanischen Aktienmarkt.

Was mich an der Sommerrallye bei den Big-Tech-Aktien gestört hat, ist das eindeutig fehlende Interesse an Aktien außerhalb dieser Gruppe. Der Russell-2000-Index mit kleineren Werten liegt kaum über dem Stand vom April, was ein Beispiel für den schlechten Anstieg anderer Indizes in letzter Zeit ist. Dazu kommen Bewertungen die nach wie vor sehr hoch sind. Das kombinierte Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des S&P 500 (ein Durchschnittswert aus KGV, zukünftigem KGV und Cyclically adjusted price-to-earnings Ratio (CAPE)) ist auf ein 16-Monats-Hoch gestiegen; es über- trifft die Höchststände von 2018 und Anfang 2020; es liegt über der Standardabweichung 1 des langfristigen Durchschnitts, ist also teuer. Zum Höchststand der Dotcom-Blase und dem des pandemischen Liquiditätsrausches ist allerdings noch Platz. Ausbruch oder Barriere? Das ist die Frage. Die Optimisten werden entweder sagen, dass die Bewertungen einfach keine Rolle spielen oder dass dies ein Ausbruch auf dem Weg zurück zu den Höchstständen ist. Und die Pessimisten werden sagen, dass jedes Stück, dass die Bewertungen weiter steigen, das Risiko niedrigerer (negativer) zukünftiger Renditen erhöht. Ich denke eines ist sicher, es ist nicht billig!

Wenn man bedenkt, dass viele Crashs im September und Oktober stattfanden, einschließlich der Börsencrashs von 1929 und 1987, könnte sich eine Reduzierung des Aktienengagements, dass ich leider schon zu früh vorgenommen habe, als kluger risikobereinigender Schritt erweisen. Natürlich könnte eine positive Nachricht zur Beilegung des Kriegs zwischen Russland und der Ukraine, eine langfristige Vereinbarung zur Vermeidung eines Konflikts zwischen China und Taiwan oder ein dramatischer Rückgang der Zinssätze die Märkte bis Anfang 2024 zu einer weiteren Aufwärtsbewegung veranlassen. Sicher ist, dass die Anleiherenditen heute enorm attraktiv sind. Das Risiko einer Stagflation besteht nach wie vor, wenn die Wirtschaft im nächsten Jahr in eine Rezession und die Inflation nicht unter 3 Prozent fällt. Dieses Szenario wäre so etwas wie ein Worst-Case-Szenario für die Unternehmensbewertungen, insbesondere für die Wachstumswerte im Big-Tech-Bereich der Wall Street. So lange die Inflation nicht eingedämmt ist und/oder eine Rezession nicht eintritt, werden die Zentralbanken nicht zu den Bedingungen des leichten Geldes zu- rückkehren. Und wenn eine Rezession bevorsteht, will ich auf keinen Fall überbewertete Aktien besitzen.

Rohstoffe

Einer der immer wiederkehrenden und durchaus berechtigten Kritikpunkte an Investitionen in Gold ist, dass sie keinen Cashflow generieren. Wenn Gold tatsächlich den Quantensprung macht, sollte diese Art des Engagements die- sen Nachteil ausgleichen. Eine Alternative ist die Investition in etablierte Goldminengesellschaften, die inzwischen eine respektable Dividendenrendite abwerfen. Die Blue-Chip-Bergbauunternehmen haben von den Fehlern der über- mäßigen Expansion der großen Öl- und Gasproduzenten von vor einem Jahrzehnt gelernt. Anstatt Milliarden in Projekte mit bescheidenen Renditeaussichten zu stecken, geben die Firmen einen Großteil ihres üppigen Cashflows an die Aktionäre zurück. Zwar investieren sie weiterhin in die Erschließung neuer Ressourcen, doch der Löwenanteil ihres freien Cashflows – der Überschuss der Investitionsausgaben – wird zur Schuldentilgung, zur Erhöhung der Dividenden und für Aktienrückkäufe verwendet. Darüber hinaus halten sie die Ausgaben für Investitionen sehr streng unter Kontrolle.

Gold bleibt trotz des Drucks durch die Realzinsen, der sich meiner Meinung nach wieder umkehren wird, beeindruckend widerstandsfähig. Die Abschwächung der Korrelation zwischen inflationsbereinigten Renditen und Edelmetallen wird immer deutlicher. Da die Inflation höher ist als in der Vergangenheit, ist es sehr wahrscheinlich, dass sich Gold von den Preisen der Staatsanleihen abkoppelt, ähnlich wie in den 1970er-Jahren.

Die Widerstandsfähigkeit von Gold angesichts der Probleme bei den Realzinsen ist bemerkenswert. Die sich verändernde Beziehung zwischen inflationsbereinigten Renditen und Edelmetallen signalisiert eine sich verändernde Land- schaft: Wenn die Inflation anzieht, könnte die potenzielle Abkopplung des Goldes von den Treasury-Preisen, die an die 1970er-Jahre erinnert, als der Goldpreis bei wirtschaftlicher Unsicherheit in die Höhe schoss, die Anlagedynamik neu gestalten. Auch hat sich auf dem globalen Goldmarkt eine wichtige Veränderung vollzogen. Der Osten hat den Goldpreis in die Höhe getrieben, vor allem Ende 2022 und in den ersten Monaten des Jahres 2023, und damit die langjährige Preissetzungsmacht des Westens gebrochen. Bis vor Kurzem trieb westliches institutionelles Geld den Goldpreis auf den Märkten an, und zwar hauptsächlich auf der Grundlage der realen Zinssätze. Wenn die Realzinsen fielen, wurde Gold gekauft und umgekehrt. Von Ende 2022 bis Juni 2023 stieg der Goldpreis jedoch um 17 Prozent, während die Realzinsen mehr oder weniger stagnierten und die westlichen Institutionen Nettoverkäufer waren.

Höchstwahrscheinlich haben die östlichen Zentralbanken sowie die private Nachfrage aus der Türkei und China den Goldpreis in die Höhe getrieben.

Am stärksten korreliert Gold mit dem Dollar, der derzeit überbewertet ist (gemessen an der Kaufkraftparität). Daher wird Gold wahrscheinlich zuerst aufgrund einer Dollarschwäche überdurchschnittlich gut abschneiden.

Portfoliostrategie

Rohstofforientierte Aktien sind schwer zu bewerten, da sie stark mit den von ihnen produzierten Rohstoffen korrelieren. Bei Agnico Eagle (AEM) ist das Gold. Ein Blick auf das nachstehende Diagramm zeigt, dass AEM stark mit dem Goldpreis korreliert war.

In jüngster Zeit befindet sich die Aktie jedoch (wie ihre Konkurrenten) in einem Abwärtstrend, der durch die anhaltende Inflation der Produktionskosten, die für physische Goldanlagen nicht gelten, noch verstärkt wurde. Derzeit liegt das Konsenskursziel für das Unternehmen bei 66 US-Dollar, also 35 Prozent über dem aktuellen Kurs. Ich glaube, dass AEM, sobald der Goldpreis steigt, von einem höheren Multiplikator und einem höheren erwarteten EBITDA (Gewinn ohne Berücksichtigung von Zinsen, Steuern, Abschreibungen und sonstigen Finanzierungsaufwendungen) profitieren wird, was dem Aktienkurs ein großes Aufwärtspotenzial bietet. Für AEM stelle ich die These auf, dass sich die Aktie in den kommenden Jahren verdreifachen könnte. Ich habe ein längerfristiges Goldpreisziel von

3.000 US-Dollar, was das Ergebnis von AEM um einen hohen zweistelligen Prozentsatz steigern würde. Ich rechne jedoch nicht damit, dass dies bald der Fall sein wird. Die Entwicklung könnte zwei bis drei Jahre dauern.

Barrick Gold (GOLD) meldete für das zweite Quartal einen Gewinn von 19 Cent pro Aktie gegenüber den von Analysten geschätzten 18 Cent und einem Anstieg gegenüber den 14 Cent pro Aktie im ersten Quartal. CEO Mark Bristow wies bei der Telefonkonferenz darauf hin, dass die Ergebnisse von Barrick in der zweiten Hälfte dieses Jahres und bis ins Jahr 2024 steigen dürften. Während die Statistiken im Rückblick (sinkende Produktion, steigende Kosten, mickriger freier Cashflow) mich dazu veranlasst haben, Barrick nicht aufzustocken, macht dies jetzt wenig Sinn, da das Unternehmen in Zukunft seine Ergebnisse deutlich verbessern wird. Bristow argumentierte, dass die Bewertung der Barrick-Aktie mit einem »großen Abschlag« auf ihren wahren Wert erfolgt und »unter dem Wert gehandelt wird, den sie haben sollte«. Bristow sagte, dass »wir mit Sicherheit eine Abflachung der Kosten sehen« (was auch von vielen anderen Bergbau-Managern gesagt wurde) und dass »eine erhöhte Produktion unsere Kosten senken wird«. Die Kosten in der zweiten Jahreshälfte sollen sinken. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Aktie nach einem schwachen Q2-Bericht (der bereits im Voraus gemeldet wurde) bei 16,00 US-Dollar notiert und nahe dem attraktivsten Bewertungsniveau seit Jahren gehandelt wird. Die Aktie von Barrick sollte sich in den nächsten Monaten besser entwickeln als der Markt. Ich werde zu 16,00 US-Dollar meine Position aufstocken.

Wesdome Mines (WDOFF) legte einen soliden Bericht für das zweite Quartal vor, in dem Umsatz und Cashflow im Vergleich zum Vorjahr stiegen, was auf die höhere Produktion von Eagle River und den Goldpreis zurückzuführen ist. In der Zwischenzeit ernannte das Unternehmen einen neuen CEO, bestätigte, dass die Rampenentwicklung gut verläuft, und löschte sein At-the-Money(ATM)-Equity-Finanzierungsvehikel, das die Aktie belastete. Die fortgesetzte Nutzung des ATM hätte für die Aktionäre zu einer Verwässerung durch weitere Kapitalerhöhungen geführt.

Was die Finanzergebnisse des Unternehmens betrifft, so erwirtschaftete Wesdome Einnahmen in Höhe von 84,6 Millionen kanadischen Dollar und einen operativen Cashflow von 14,0 Millionen kanadischen Dollar, verglichen mit 61,9 Millionen Dollar Einnahmen und 12,1 Millionen Dollar Cashflow im Vorjahreszeitraum. Die Verbesserung bei den Einnahmen und dem Cashflow war auf höhere Goldverkäufe und einen viel höheren durchschnittlich realisierten Goldpreis (1.966 Dollar/Unze) zurückzuführen. Der freie Cashflow lag zwar bei –5,3 Millionen kanadischen Dollar, dies war jedoch eine Verbesserung gegenüber –28,6 Millionen kanadischen Dollar im zweiten Quartal 2022, was auf geringere Investitionsausgaben zurückzuführen war. Was die Finanzlage des Unternehmens betrifft, so beendete Wesdome das Quartal mit Barmitteln in Höhe von ca. 18 Millionen kanadischen Dollar und einer Liquidität von ca.130 Millionen kanadischen Dollar. Das Unternehmen verkaufte in diesem Zeitraum ca. 1,43 Millionen Aktien im Rah- men seines jetzt beendeten ATM. Die Aktie hat schnell auf die Nachricht reagiert, dass die ATM-Fazilität nicht mehr erforderlich ist. Sie stieg am nächsten Tag sofort um 13 Prozent.

Wesdome ist den meisten anderen Minen des Sektors, Junior- und Mid-Tier-Minen, weit überlegen. Das Unternehmen besitzt nicht nur eine, sondern gleich zwei der höchstgradigen Minen weltweit in mit Tier 1 bewerteten Jurisdiktionen. Auch wenn die nachhaltigen Gesamtkosten im Vergleich zu einigen dieser Konkurrenten heute ungünstig sind, wird Wesdome in den Jahren 2024 und 2025 ganz anders aussehen als 2023, sobald die hochgradigen Tonnen aus der Kiena-Deep-Mine (die derzeit weit unter den Reserven abgebaut werden) verarbeitet werden. CEO Bath kaufte Mitte August 13.200 Aktien auf dem öffentlichen Markt, während Raj Gill, Wesdome Vice President of Corporate Development, nach keinem Kauf im Juni zur gleichen Zeit 1.450 Aktien kaufte.

Sibanye Stillwater (SBSW) ist ein südafrikanisches Metallunternehmen, das in den nächsten fünf Jahren erheblich expandieren möchte. Durch Investitionen sowohl in Recycling- als auch in die Produktion weltweit hofft SBSW zu einem Dreh- und Angelpunkt auf dem globalen Metallmarkt zu werden. Angesichts der steigenden Nachfrage sind erhebliche Investitionen in Batteriemetalle, insbesondere Lithium, für das künftige Wachstum von entscheidender Bedeutung. Da Elektrofahrzeuge immer beliebter werden, wird das dem PGM-Recycling- und PGM-Bergbaugeschäft (Platinum Group Metals) weiterhin Rückenwind verschaffen. SBSW wird im Jahr 2023 schätzungsweise 500 Millionen US-Dollar für diese Erweiterungsinitiativen ausgeben.

Trotz der Schwierigkeiten, mit denen SBSW kurzfristig konfrontiert ist, weist das Unternehmen ein vielversprechen- des Potenzial für langfristiges Wachstum auf. Kurzfristig drücken die Investitionen und der Standort Südafrika allerdings auf den Börsenpreis des Unternehmens. Die beiden größten Risiken, mit denen SBSW kurzfristig konfrontiert ist, sind Arbeitskonflikte und die südafrikanische Energieinfrastruktur. Zahlreiche Unterbrechungen im Jahr 2022 wurden durch südafrikanische Arbeiter verursacht, die gegen schlechte Arbeitsbedingungen und niedrige Löhne pro- testierten. Diese sind zwar inzwischen beigelegt, doch könnte es bei SBSW erneut zu Unterbrechungen kommen, wenn der Vertrag im Jahr 2025 neu verhandelt wird. Der südafrikanische Stromversorger ESKOM hat mit Problemen bei der Brennstoffversorgung, Sabotage und veralteten Komponenten zu kämpfen. Dies hat den Versorger dazu ver- anlasst, ein Programm des Lastabwurfs einzuleiten, bei dem der Strom nach den Spitzenzeiten abgeschaltet wird.

Bergbau, Verhüttung und Raffination verbrauchen etwa 30 Prozent der Nettostromerzeugung von ESKOM. Daher hat ESKOM zusätzlich zu den Lastabwürfen die Strompreise um 20 Prozent erhöht. Mittelfristig wird ESKOM der wichtigste Stromlieferant für die Bergbausegmente bleiben. Bei der Gemengelage werde ich meine Aktien halten, jedoch nicht aufstocken.

In den unten aufgeführten Werten halte ich Positionen. Daneben befinden sich Bargeld, Anleihen und Gold in meinem Depot.

Mit freundlichen Grüßen

Ottmar Beck

DAX 14,53 % | EURO STOXX 50 P 15,83 % | SMI 3,70 % | RexP 0,32 % | SBI 8,52 % | Gold (in US-Dollar) 6,38 %

per 31. August 2023

Kurs/Kauf Kurs/Ist Wert- Wert- Wertzuwachs
Euro Euro zuwachs zuwachs Kurs/Verk. nach Realisation
31. Aug in Euro in Prozent Euro in Prozent
Dignity PLC Montag, 5. Feb. 18 8.59 Montag, 4. Juni 18 11.87 38.26%
General Electric 12.30 Montag, 4. Juni 18 11.95 -2.85%
Agnico-Eagle Mines 36.00 Dienstag, 19. Mai 20 62.19 72.75%
Shire PLC 35.52 Montag, 3. Dez. 18 51.40 44.71%
Transocean LTD Montag, 9. April 18 8.00 Montag, 30. April 18 10.20 27.50%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 4. Juni 18 82.32 Montag, 6. Aug. 18 86.73 5.36%
Goldcorp 11.88 Mittwoch, 17. April 19 9.92 -16.52%
Agnico-Eagle Mines Dienstag, 14. Aug. 18 33.68 Freitag, 31. Juli 20 66.90 98.63%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 3. Dez. 18 66.99 Mittwoch, 6. März 19 72.47 8.18%
Kraft Heinz Company Mittwoch, 6. März 19 29.06 Mittwoch, 29. Mai 19 25.77 -11.32%
Newmont Mining Mittwoch, 17. April 19 30.26 Donnerstag, 3. Juni 21 58.60 93.69%
Shell Donnerstag, 11. Feb. 20 23.88 Donnerstag, 23.April 20 16.52 -30.81%
Total Donnerstag, 11. Feb. 20 45.12 Donnerstag, 23.April 20 32.25 -28.52%
Exxon Donnerstag, 11. Feb. 20 55.44 Donnerstag, 23.April 20 40.31 -27.30%
Equinor ASA Donnerstag, 12. März 20 9.72 Mittwoch, 8. April 20 12.30 26.57%
Hornbach Holding AG Donnerstag, 12. März 20 40.50 Montag, 8. Juni 20 63.90 57.78%
Agnico-Eagle Mines Donnerstag, 24. Sep. 20 67.11 Montag, 14.März 22 55.28 -17.63%
Wheaton Donnerstag, 24. Sep. 20 41.76 Montag, 14.März 22 42.51 1.81%
Newmont Mining Donnerstag, 24. Sep. 20 53.04 Montag, 14.März 22 69.02 30.13%
Alamos Donnerstag, 24. Sep. 20 7.59 Montag, 14.März 22 7.82 2.98%
Newcrest (früher Pretium) Donnerstag, 24. Sep. 20 10.84 Dienstag, 03.03.2022 14.53 34.04%
Svenska Handelsbanken Freitag, 09. Okt. 20 7.28 Donnerstag, 26.Nov. 20 8.68 19.21%
Enbridge Freitag, 18. Dez. 20 27.25 32.58 5.33 19.56%
Alibaba Dienstag, 29. Dez.20 190.40 Dienstag, 31 Januar 23 101.00 -46.95%
Newcrest (früher Pretium) Freitag, 05.Feb.21 9.10 Montag, 30. Januar 23 12.56 38.02%
Grenke AG Montag, 08.Feb.21 26.44 Montag, 30.November 21 30.60 15.73%
IQIYI Mittwoch, 14. April 21 12.85 Montag,30. Januar 23 5.77 -55.10%
Exxon Donnerstag, 8. Juli 21 50.76 Freitag, 25. Februar 22 67.10 32.19%
Agnico-Eagle Mines Mittwoch, 31. Aug. 21 48.99 Montag,30. Januar 23 52.03 6.21%
Alamos Mittwoch, 31. Aug. 21 6.68 Montag,30. Januar 23 10.23 53.14%
Alibaba Freitag, 26.11.2021 116.50 Dienstag, 31 Januar 23 101.00 -13.30%
Carl Zeiss Meditech Mittwoch, 26.01.2022 137.40 Montag 18.07.2022 132.05 -3.89%
Alamos Gold Donnerstag, 05.05.2022 7.50 11.90 4.40 58.67%
Sibanye Donnerstag, 05.05.2022 12.30 5.80 -6.50 -52.85%
Barrick Donnerstag, 05.05.2022 21.88 14.99 -6.89 -31.49%
Carl Zeiss Meditech Freitag, 06.05.2022 113.00 Montag 01.08.2022 142.00 25.66%
Agnico-Eagle Mines Mittwoch, 01.06.2022 49.75 44.65 -5.10 -10.25%
Wheaton Mittwoch, 01.06.2022 38.70 Montag,30. Januar 23 41.83 8.09%
Hecla Mittwoch, 01.06.2022 4.40 Montag,30. Januar 23 5.70 29.55%
Toronto-Dominion Bank Donnerstag, 16.03.2023 54.00 Donnerstag, 20.07.2003 58.50 8.33%
First Rep.Bank Donnerstag, 16.03.2023 30.00 Montag, 8.Mai 23 0.00 -100.00%
First Rep.Bank Donnerstag, 16.03.2023 21.40 Montag, 8.Mai 23 0.00 -100.00%
SKEENA RESOURCES ORD Donnerstag, 20.07.2023 4.47 4.55 0.08 1.79%
WESDOME GOLD MINES ORD Donnerstag, 20.07.2023 4.68 5.70 1.02 21.74%
Osisko Mining Inc. Donnerstag, 20.07.2023 2.02 1.92 -0.10 -4.85%
Agnico Eagle Mines Donnerstag, 20.07.2023 46.64 44.65 -1.99 -4.27%
Alamos Gold Donnerstag, 20.07.2023 12.48 11.90 -0.58 -4.65%
Totaler durchschnittlicher Wertzuwachs bei gleich grosser Anlage in jedem Titel -0.66% 8.77%

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