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Stehen wir vor einen großen Weltkrieg?

Die geopolitische Lage ist so angespannt wie vor ca. 84 Jahren bzw. wie in 1938 und 1939  nicht mehr. Erinnern wir uns an diese Zeit, welche mit der heutigen in vielen Bereichen vergleichbar ist.

In Deutschland herrschte seit 1933 die NSDAP und betrieb seitdem eine enorme Aufrüstung. Der viel gelobte Autobahnausbau sollte in Zukunft mehr den militärischen Zwecken dienen (schnelle Verschiebung von Truppenteilen/ ähnlich wie bei den Römer), als den wirtschaftlichen Aspekten.

Adolf Hitler verfolgte eine Expansionsstrategie, setzte sich über den Völkerbund, Vorläufer der heutigen UN mit ähnlicher Satzung, hinweg und brach nach der Vereinnahmung der Tschechei, welche ihm die Appeasementpolitiker  des lieben Friedens willen letztlich zugestanden  hatten, einen Krieg 1939 mit dem Überfall auf Polen  vom Zaun. Der zunächst auf Europa begrenzte Krieg begann seinen unseligen Laufe.

Im Zuge dessen begann der mit Hitler verbündete  faschistische Diktator Mussolini auch einen Eroberungskrieg in Äthiopien, womit er das alte römische Reich in Afrika wieder auferstehen lassen wollte. Das gelang ihm aber nur zu einem geringen Teil. Nach Eintritt Italiens in den Krieg 1940 an der Seite Deutschlands  ging dieser Krieg in den Ostafrikafeldzug der Allierten über und endete in 1941 mit der Niederlage von Deutschland und Italien.

In Asien verfolgte das japanische Kaiserreich ebenfalls einen Expansionsstrategie wie das verbündete Nazi-Deutschland und überfiel in den 30er Jahren die Mandschurei (große Teile von China), Burma, British Malaya, Singapur, Hongkong, Niederländisch Indien und viele Inselstaaten im Pazifik.

Da die USA neben Japan die damals einzige Großmacht im Pazifik war, wollte Japan mit dem Überfall auf Pearl Harbo diesen Gegner  ausschalten, was Japan damit allerdings nicht gelang. USA erklärte Japan den Krieg und Hitler den USA, der 2. Weltkrieg begann nun seinen vollen Lauf.

Die Verursacher dieser Eroberungsfeldzüge hatten eines gemeinsam, sie waren alle Autokraten bzw. Diktatoren, die ihr verqueres Geschichts- und Volksdenken, begründet mit Erweiterung des Lebensraums für das eigene Volk mit militärischen Mittel umsetzen wollten und brachen schon damals das bestehende Völkerrecht. Die angegriffenen Staaten waren mehrheitlich Demokratien.

Und wie ist die Situation heute?

In Europa begann wiederum ein Diktator, der russische Präsident Wladimir Putin aus reiner imperialistischer Expansionsdenke, einen völlig unprovozierten und auf Lügen aufgebauten Land- und Seekrieg gegen die demokratisch aufstrebende Ukraine. Mittlerweile nimmt dieser schon über 2 Jahre andauernde Krieg aufgrund der täglichen Bombardierung der Zivilbevölkerung einen genoziden Charakter ein. Dieses imperialistische Gehabe unter Bruch aller wesentlichen, auch von Russland unterzeichneten Regeln des Völkerrechts (UN-Charta) nahm seinen Lauf schon vor 2014 mit den Kriegen in Tschetschenien und Georgien.

Putin hat seine kriegerischen Handlungen mittlerweile auch auf Europa ausgedehnt, zwar nicht mit Bomben und Raketen, sondern mit propagandistischen Fakenachrichten über die sozialen Medien, über eine stark angestiegene Spionagetätigkeiten, Bestechungen einstmalige honoriger Politiker und Unterstützung rechter Parteigruppierungen bzw. aller Gruppierungen, welche die bestehende Demokratie demontieren wollen.

Man nennt das hybride Kriegsführung, welche in vielen Fällen als Vorbereitung militärischer Angriffe/ Auseinandersetzungen angesehen werden kann.

Genau wie Hitler baute Putin seine Macht durch schrittweise eingeführte und immer brutalere Repressalien der eigenen Bevölkerung auf, untermauert mit einem sehr skurillen und mit Lügen gespickten Geschichtsverständnis, womit nationalistische Gefühle erweckt und die aufwachsende Jugend propagandistisch mit dem Putin-Regime gleichgeschaltet, gegen den fiktiven Feind aufgehetzt werden. Das erinnert wiederum an die Hitlerjugend und der dahinter stehenden Ideologie, welche im Krieg als Kanonenfutter dienten.

Putin hat inzwischen die russische Volkswirtschaft auf eine Kriegswirtschaft umgestellt, welches seine Kriegsdenke bestätigt und für die Zukunft kein Einlenken auf friedliche Maßstäbe erwarten, ja sogar weitere sehr brutale Eroberungsfeldzüge in Richtung Europa  befürchten lässt. Adolf Hitler lässt grüßen, dieser scheint für Putin die Blaupause geliefert zu haben.

In Asien macht sich China  im dem Kleid einer wirtschaftsfreundlichen Friedenstaube immer mehr und sehr aggressiv breit (auch über das Seidenstraßenprojekt/ oder stecken dahinter militärische Absichten?), beabsichtigt  damit ein Abhängigkeitsverhältnis der Weltwirtschaft zu China und forciert seine starke militärische Aufrüstung. China beansprucht mittlerweile völkerrechtswidrig sowohl weite Teile des südchinesischen Meeres als auch an China angrenzende Landesteile  u.a. von Russland und Indien, vor allem blickt China auf das demokratische Taiwan.

Dieses chinesische Expansionstreben beinhaltet erhebliches Konfliktpotenzial mit denn Anrainerstaaten Japan, Philippinen, Indonesien, Vietnam und insbesondere mit Indien, einer weiter aufstrebenden  Wirtschafts- und Militärmacht und hat in diesen Ländern ebenfalls eine Aufrüstungsspirale in Gang gesetzt.

China kann mittlerweile als Unterstützer von Putins Russland angesehen werden, zumal beide das gleiche Ziel einer neuen, mit autokratischen Zügen versehenen Weltordnung anstreben und den Demokratien der Welt den Kampf angesagt haben.

Das chinesische Volk unterliegt auch einer sehr ausgefeilten hohen Überwachung mit extremen Repressalien, womit eine Gleichschaltung mit der kommunistischen Partei als Religionsersatz erreicht werden soll.

Das mittelfristige Hauptziel der chinesischen Expansionspolitik ist aber die Eingliederung des demokratischen Staates Taiwan in die chinesische autokratische Volksrepublik, wogegen sich Taiwan mit allen Mittel wehrt und sich dabei auch auf die Unterstützung der USA stützt. China schließt daher  militärische Mittel nicht aus, um dieses Hauptziel zu erreichen und dokumentiert das fast täglich mit entsprechenden militärischen Provokationen.

Ein Indiz für die Kriegsabsicht Chinas ist auch die Umwandlung der chinesischen Devisenreserven in Gold, womit künftige Sanktionen bei Kriegsausbruch ins Leere laufen. Letztlich ist dies auch der Grund für den ansteigenden Goldkurs und das schon seit einigen Jahren.

Das von China abhängige Nordkorea, eine brutale Diktatur, welche lieber Geld in Waffen und Raketentechnik investiert, als diese Mittel dem hungernden und ausgemergelten nordkoreanischen Volk  zur Verfügung zu stellen, unterhält mittlerweile 1,32 Millionen  Soldaten unter Waffen. Man muss sich daher schon fragen, wofür dieser fettleibige Diktatur eine solche Aufrüstung, vor allem in ein weitreichendes Raketenprogramm steckt, wenn nicht in die Absicht, seine Nachbarn, insbesondere Südkorea militärisch überfallen zu wollen. Beängstigend dabei ist das Bündnis mit Putins Russland, welches Artilleriemunition gegen Raketentechnik eintauscht.

Der dritte und mittlerweile sehr brisante Konfliktherd ist der Nahe Osten. Die schwarzen Turbanträger des Hasses in Iran mit ihrer Staatsräson, den demokratischen Staat Israel zu vernichten, (das sollen Gottesmänner sein?) zündeln unter wohlwollenden Blicken und Unterstützung von Putin in Irak, Syrien, Jemen und Libanon mit terroristischen Aktionen über ihre Terrorableger Hamas, Hisbollah und den Dshihad. Mit dem Menschen verachtenden brutalen Massaker am 7. Oktober 2023 (dem Geburtstag von Putin) an mehr als 1.000 unschuldigen israelischen Zivilisten verbunden mit abscheulichen Geiselnahmen, hat die Hamas den fürchterlichen Gaza-Krieg provoziert und begonnen, evtl. auf Wunsch Putins (?), um damit die militärischen Kapazitäten des Westens auch auf den Nahen Osten zu lenken.

Nach einem tödlichen israelischen Anschlag auf Drahtziehern dieser Terroraktionen vom 7. Oktober 2023 in einem iranischen Konsulat in Syrien, welches  in Wirklichkeit die Kommandozentrale der Hamas war, griffen die Iraner mit hunderte von Drohnen und Raketen allerdings erfolglos Israel an, da diese zu 99% abgefangen wurden. Letztlich kann das als eine Kriegserklärung Irans an Israel gesehen werden, womit Gegenaktionen der Israelis in welcher Form auch immer nicht ausbleiben werden in dieser von Testestoron gesteuerten und religiös verrückten Männerwelt des Nahen Ostens.

Ein weiterer Krisenherd zeichnet sich derzeit in Venezuela ab. Der von Putin unterstützte Machthaber Maduro, welcher das ölreiche Venezuela wirtschaftlich abgewirtschaftet hat, beabsichtigt in das Nachbarland Guyana einzumarschieren, um sich die ölreiche Region Essequibo einfach einzuverleiben. Kriegerische Auseinandersetzungen werden nicht ausbleiben.

Nicht zu vergessen sind die von Putin angezettelten vielen kriegerischen Auseinandersetzungen in Afrika sowie seine Unterstützung der brutalen Militärjunta in Burma , welche in Afrika und Asien Flüchtlingswellen und Hungersnöte ausgelöst haben.

Zentrale Figur dieser Krisen ist und bleibt der russische Präsident Putin,

der nichts anderes im Sinn hat, als die Weltordnung ins Chaos mit unsäglichem Leid der Zivilbevölkerung zu stürzen und seinen Machtbereich weltweit zu etablieren.

Allein aus der Darstellung dieser Krisenherde, die von Putin tatkräftig unterstützt und ausgelöst wurden, ist ganz klar ersichtlich sein ungebrochener Wille, die Welt mit Kriege zu überziehen, wobei die Ukraine als der erste Schritt seiner weiteren Kriegsabsichten gesehen werden muss, weitere werden bei Erfolg ganz sicherlich folgen.

Ukraine ist für Putin u.a. auch deshalb so wichtig, da er nach der Einnahme  der Ukraine über einen Weltmarktanteil von rd. 21% bei Getreide und Gerste und bei  Sonnenblumenöl  von über 60% verfügt (siehe Blogbeitrag “Das eigentliche Ziel von Putin“vom 13.12.2023).  Das damit  entstehende extreme Erpressungsmodul insbesondere bei  ärmeren Ländern hat geostrategische Auswirkungen für weitere Kriegshandlungen, die nicht minder einzuschätzen sind.

Die Antwort auf die anfangs gestellte Frage, ob wir vor einen großen Weltkrieg stehen, ergibt sich nur aus der weiteren Entwicklung des Ukrainekrieges.

Obsiegt die Ukraine mithilfe der  Partner in Europa, in den Vereinigten Staaten und Ländern in Asien, welches ich nach der Zusage aus USA für Militärhilfen über US$ 61 Milliarden und der endlich verstärkten Hilfen aus Europa und Asien für sehr wahrscheinlich halte,  ist das ein Warnsignal für China und alle anderen autokratischen Ländern, ihre Eroberungsabsichten abzublasen.

Obsiegt jedoch Putin, wäre das ein Armageddon für Europa und zwar aus folgenden Gründen:

  • Europa befände sich in einem latenten und permanenten Kriegszustand,
  • Investoren aus dem Ausland würden zunehmend ausbleiben, inländische Investitionen würden sukzessive zurückgehen, Kapital würde ins Ausland fliehen,
  • Europa würde mit einer Flüchtlingswelle ungeahnten Ausmaßes überschwemmt werden,
  • die Sozialsysteme würden dadurch kollabieren,
  • die Wirtschaft wäre damit total überfordert und würde vermutlich zusammenbrechen,
  • die rechten Parteien bekämen dadurch Aufwind mit unkalkulierbaren Auswirkungen auf unsere Freiheit,
  • China würde unverhohlen den Angriff auf Taiwan wagen und dabei ihre weiteren Gebietsansprüche kriegerisch umsetzen, welches Krieg in Asien bedeuten würde,
  • der Nahost-Konflikt würde – angeheizt von Putin –  in einen Krieg Israels mit den Iran münden, der Flächenbrand in dieser Region mit erheblichen Auswirkungen auf Europa und die Welt wäre damit komplett,
  • der venezolanische Machthaber Maduro würde mithilfe Putins in Guyana einmarschieren und damit ein weiteres Zeichen für alle Autokraten dieser Welt setzen, dass es sich lohnt, wieder „Herrschaftsbereiche“ kriegerisch aufbauen zu können und
  • Afrika würde neben anderen Erdteilen in er Welt von vielen weiteren Kriege erschüttert werden.

Insofern muss die Ukraine auf jeden Fall obsiegen. Das ist eine absolute Notwendigkeit, die allen Appeasement- und Friedenspolitikern hinter die Ohren geschrieben werden muss, damit sie diese Realität endlich, endlich erkennen.

Putin will nichts anderes als Krieg bis zum bitteren Ende, entweder für ihn oder für die Ukraine.

Ich kann nur hoffen, dass sich Europa nach den zugesagten Militärhilfen aus den USA nicht wieder ins Sofa bequem zurück lehnt nach dem Motto, das reicht jetzt. Putin hat seine Volkswirtschaft auf Kriegswirtschaft umgestellt und kann diesen Marathon  mindestens 2 – 3 Jahre durchhalten. Sollte Trump Präsident der USA werden, könnte in knapp einem halben Jahr die Unterstützung aus den USA total versiegen und das Dilemma begänne wieder von vorne.

Die Geschichte hat uns stets gezeigt, dass solchen Diktatoren wie Hitler und jetzt Putin und Xi Jinping keinesfalls zu trauen ist und man diesen keinesfalls nachgeben darf.  Wer aber die Geschichte nicht kennt oder diese verleugnet, läuft Gefahr, sie wieder zu erleben.

Ohlsbach , den 21. April 2024

Elmar Emde

 

 

 

 

 

 




Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 4

Beitrag von Ottmar Beck, Vermögensverwalter / Schweiz

Wilen, den 3. April 2024

»Es ist nicht das, was du nicht weißt, was dich in Schwierigkeiten

bringt. Es ist das, was du mit Sicherheit weißt, was aber so nicht stimmt.«

Mark Twain

Sehr geehrte Damen und Herren,

bei meinem kürzlichen Aufenthalt in Chile fiel mir auf, dass auch hier Mitarbeiter vielfach durch Automatisierung ersetzt werden. Dies ist umso erstaunlicher, da es viel Arbeitslose gibt, die Gehälter niedrig sind und die Armut teilweise erschreckend hoch ist. Gleichzeitig las ich in einem Artikel, in dem mehrere Sprecher von westlichen Zentralbanken zitiert wurden, die das Lohnwachstum und die vielleicht daraus resultierende Inflation als Grund nannten, warum mit einer Zinssenkung noch gewartet werden sollte.

Lohnzuwächse können auf zweierlei Weise zu einem Inflationsproblem führen:

  1. Wenn Arbeitnehmer mehr Geld bekommen, können sie natürlich mehr Eine höhere Nachfrage kann die Preise in die Höhe treiben.
  2. Höhere Löhne bedeuten für Unternehmen, dass die Lohnkosten steigen, die sie in der Regel an ihre Kunden weitergeben. Damit steigt der durchschnittliche Stundenverdienst und höhere Löhne können so zu einem Anstieg der Inflation führen.

Allerdings verdienen Menschen, die härter arbeiten, mehr Lohn. Und es hat keine Auswirkungen auf die Inflation, wenn jemand 10 Prozent mehr Gehalt erhält, wenn er 10 Prozent mehr Kunden bedient. Das wird oft durch eine höhere Automatisierung erreicht. Sie erhöhen, zum Beispiel, jedes Mal den durchschnittlichen Stundenverdienst, wenn Sie eine Selbstbedienungskasse benutzen. Ihre freiwillige, nicht gemeldete Arbeit ersetzt einen schlecht bezahlten Angestellten. Das mag in unseren Breiten mit niedriger Arbeitslosigkeit in Ordnung gehen, ist aber für Länder mit hoher Arbeitslosigkeit fatal. Darüber hinaus fehlt, wirtschaftlich gesehen, die unbezahlte Arbeit eines Verbrauchers im Bruttoinlandsprodukt (BIP). Es wird zwar das gleiche wirtschaftliche Ergebnis bzw. der gleiche Lebensstandard erreicht, aber da die Arbeit, die Verbraucher zunehmend übernehmen, unbezahlt ist, wird sie nicht als Wirtschaftstätigkeit erfasst. Das ist für internationale Vergleiche ein Problem. Denn das BIP von Ländern mit herkömmlichem Konsumverhalten misst die in Geschäften geleistete Arbeit. In Ländern, die sich auf die Konsumgewohnheiten des 21.Jahrhunderts umgestellt haben, wird die unentgeltlich vom Verbraucher erbrachte Arbeit jedoch nicht gemessen.

Während die Märkte im Einklang mit der aktuellen mittleren Prognose des Offenmarktausschusses (FOMC) der US- Notenbank Federal Reserve (Fed) bis Jahresende von drei Zinssenkungen um einen Viertelprozentpunkt ausgehen, deuten die drei Faktoren »Inflation über dem Zielwert«, »solider Arbeitsmarkt« und »boomender Aktienmarkt« wohl auf weniger oder vielleicht sogar gar keine Zinssenkung hin. Torsten Sløk, Chefvolkswirt von Apollo Global Manage- ment, betont: »Der Bullenmarkt hat dazu geführt, dass die Vermögensseite boomt.« Seit der FOMC-Sitzung im November, als die Diskussion über künftige Zinssenkungen begann, hat der US-Aktienmarkt 10,9 Billionen Dollar an Wert gewonnen, während der Anleihemarkt um 2,6 Billionen Dollar gestiegen ist. Dieser kombinierte Vermögenszu- wachs von 13,5 Billionen Dollar steht den gesamten Ausgaben für den persönlichen Verbrauch in Höhe von 19 Billionen Dollar im Jahr 2023 gegenüber.

Wie kann die Inflation unter Kontrolle gebracht werden, wenn die Aktien- und Währungsmärkte Billionen von Papiervermögen anhäufen? Ich gehe davon aus, dass die Argumente für Zinssenkungen der Fed durch die Vermögenssteigerungen, die die Erwartungen übertreffende Inflation, den Anstieg der Benzinpreise, den Anstieg des Goldpreises auf Rekordhöhen, die »fieberhafte Spekulation« mit Kryptowährungen und Aktien sowie durch den Anstieg der Anleiherenditen untergraben wurden. Vielleicht wird die Fed eine Zinssenkung im Juni vornehmen, bevor die politischen Kongresse stattfinden und der Präsidentschaftswahlkampf Fahrt aufnimmt. Aber das dürfte es dann auch sein. Betrachtet man die Präsidentschaftswahljahre seit 1994, als die Fed begann, ihre Politik öffentlich zu machen, erkennt man laut Bespoke Investment Group, dass das FOMC zu 71,2 Prozent die Zinssätze beibehielt und sie lediglich zu 15,3 Prozent anhob. Zinssenkungen gab es nur in 13,6 Prozent der Fälle – 2008 während der Finanzkrise und 2020 während des Covid-Programms.

Zentralbanker halten sich normalerweise aus der Politik heraus, und das aus gutem Grund: Sie möchten, dass sich die Politiker aus dem Zentralbankgeschäft heraushalten. Jetzt scheint sich dies zu ändern. Zum Beispiel hat die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, eine ehemalige französische Finanzministerin, das Tabu gebrochen, indem sie vor den Gefahren eines Wahlsiegs von Donald Trump in den USA warnte. In dem Maße, in dem die politische Fragmentierung zunimmt, besteht für die Zentralbanker die Gefahr, dass sie so sehr in parteipolitische Kämpfe hineingezogen werden, dass sie ihrer Kernaufgabe, nämlich die Inflation unter Kontrolle zu halten, nur noch eingeschränkt nachkommen können. Gerade Christine Lagarde hat von Anfang an gezeigt, dass sie mehr Politikerin als Zentralbankpräsidentin ist. Daher kamen die Zinserhöhungen auch viel zu spät. Jetzt könnte sie mit Verweis auf die Schweiz zu früh mit den Zinssenkungen beginnen. Die EZB ist offensichtlich davon überzeugt, dass die Bekämpfung der Inflation viel einfacher ist als die Bekämpfung der Deflation. Sie wird sich daher auf die Seite der Reflation schlagen. Die Schweizer Nationalbank (SNB) hingegen lässt erst nach dem Beweis Taten folgen: Die Teuerung in der Schweiz ist seit über einem Jahr auf dem Rückzug und lag zuletzt im Februar bei niedrigen 1,2 Prozent. Als eine der ersten Notenbanken senkt sie daher ihre Leitzinsen wieder. Die Zinspolitik der SNB hatte für eine reale Aufwertung des Schweizer Frankens gesorgt und damit wurde weniger Inflation aus dem Ausland importiert. Das dürfte sich jetzt erst einmal ändern.

Sollte es tatsächlich zu einer Zinssenkung der Fed im Juni kommen, freuen Sie sich nicht zu früh. Die Untersuchung der Zinszyklen der Fed seit den 1970er-Jahren haben ergeben, dass Anleger bei der ersten Zinssenkung in einem Zyklus mehr zu befürchten haben als vor einer Pause. Im Durchschnitt ist der S&P 500 in den 100 Tagen zwischen der letzten Straffung der Fed und der ersten Zinssenkung um +5 Prozent gestiegen. Der Tiefststand im breiteren Markt liegt 200 Tage nach dem ersten Schnitt in einer Serie bei −23 Prozent.

Sollte die Zinserhöhung kommen und der Aktienmarkt unmittelbar vor einer scharfen Korrektur stehen, sollte man meinen, dass die Insiderverkäufe zunehmen. Das ist allerdings viel zu milde ausgedrückt. In Wirklichkeit sehen die Insider-Verkäufe im Moment so aus wie der Aktienkurs von NVIDIA. In der Zwischenzeit fließt das Geld der Privatanleger in Rekordhöhe in Aktien. Muss ich noch mehr sagen?

Quelle: Deluard, StonsX

Wie ich schon früher festgestellt habe, sind die Finanzkommentare, die sich mit der Behauptung befassen, dass die Marktbedingungen nicht für eine Blase geeignet sind, sehr umfangreich. In der Regel wird darauf hingewiesen, dass die Bewertungen nicht mehr so extrem sind wie Anfang 2000. Im Zusammenhang mit dieser Ansicht wird angeführt, dass Aktien wie NVIDIA, bei denen der extreme Kursanstieg auf ebenso hohen, wenn nicht sogar höheren Gewinnsteigerungen beruht, vor 24 Jahren in der Regel nicht der Fall gewesen seien. Diese Argumente sind stichhaltig, aber sie lassen die Vielzahl von Unternehmen mit geringerer Qualität außer Acht, die von diesem jüngsten Marktanstieg erfasst wurden. Die Grafik der Anteile von Aktien mit hoher Dynamik, die sich in Prozent des US-Markts auf einem Allzeithoch (ATH) befinden, sollte Blasenverweigerer dazu veranlassen, darüber nachzudenken, was nach früheren Messwerten um die 30-Prozent-Marke geschah.

Wie Jim Bianco kürzlich feststellte, hat das Geldmanagement gerade den Rubikon überschritten. Mehr als 50 Prozent aller ETFs und Investmentfonds sind jetzt passiv (das heißt indexiert). Der verstorbene, Jack Bogle, Gründer des ersten Indexfonds, warnte, dass die Kernthese des passiven Investierens infrage gestellt würde, sollte dies geschehen. Wenn man bedenkt, wie viel zusätzliches Kapital auf einer »Am Index-orientierten«-Basis verwaltet wird, sowie, dass die überwältigende Mehrheit der Zuflüsse in passive Anlagen gehen, ist dieses Phänomen noch besorgniserregender. Die Realität ist, dass denkende Anleger derzeit eine stark gefährdete Spezies in der Investmentwelt sind. Dement- sprechend ist es wahrscheinlich, dass das Umfeld für Anleger diesseits des Rubikons sehr viel unbeständiger und gefährlicher sein wird.

Und hier noch ein Beispiel aus der Vergangenheit: Vor 24 Jahren, im März 2000, war Cisco Systems das wertvollste Unternehmen der Welt. Aber der Boom war eine Blase und wie der Chart zeigt, fiel die Cisco-Aktie bis April um über 70 Prozent und bis Oktober desselben Jahres um fast 90 Prozent.

Seit dem spektakulären Absturz der Aktie stieg der Jahresumsatz von Cisco von etwa 12,5 Milliarden Dollar auf etwa 57 Milliarden Dollar. Der jährliche Nettogewinn hat sich von 2,7 Milliarden Dollar (1999) – im Jahr 2000 wurde ein Verlust von rund 1 Milliarde Dollar verzeichnet – auf circa 13 Milliarden Dollar auf 12-Monats-Basis erhöht. Bemerkenswert ist auch, dass der Nettogewinn des Unternehmens 2003 seinen Höchststand von 1999 übertraf. Dennoch notierte die Aktie den größten Teil dieses Jahres mehr als 50 Prozent unter ihrem Höchststand aus der Blasenzeit.

Die banale Lektion ist, dass Cisco und seine Investoren mit ihrer These größtenteils richtig lagen – sie haben nur ein wenig zu hoch gewettet.

Rohstoffe

Gold hat seine Hausse fortgesetzt und notiert bei einem Rekordstand von 2.254 Dollar je Unze. Es ist ein Bullenmarktrekord und niemand bemerkt es, geschweige denn interessiert sich dafür. In Anbetracht der Rekorde bei den wichtigsten Aktienindizes wäre es verzeihlich, wenn Sie es nicht bemerkt hätten. Der Wettbewerb um die Aufmerksamkeit des Edelmetalls geht nicht mehr nur von Aktien aus. Die Fans alternativer Währungen strömen weiterhin in Scharen zu Bitcoin, der in der vergangenen Woche ebenfalls auf einen Rekordwert von 70.000 Dollar stieg. Warum sollte man sich also mit dem »barbarischen Relikt«, wie Keynes es nannte, beschäftigen? Und wenn Gold nicht mehr glänzt, warum sollte man sich dann überhaupt noch um die Unternehmen kümmern, die das Metall abbauen?

Selbst wenn Gold einen neuen Höchststand erreicht, wird der börsengehandelte Fonds VanEck Gold Miners (besser bekannt unter seinem Kürzel GDX) zu etwa der Hälfte dessen gehandelt, was er 2011 wert war. Trotz der Abflüsse aus den börsengehandelten Goldfonds hat sich die Hausse bei Gold dennoch fortgesetzt. Während sich Anleger und Spekulanten von Gold abwandten, waren die Zentralbanken aktive Käufer: 2023 kauften sie 1.037 Tonnen, was nur knapp unter den 1.082 Millionen Käufen des Vorjahres liegt. China ist weiterhin ein aktiver Käufer und hielt Ende 2023 2.245 Tonnen, weniger als 10 Prozent seiner Währungsreserven sind heute in Gold angelegt. Das Land hat etwa 3,2 Billionen Dollar an Papierwährungsreserven, die in Gold oder sonstigen Anlagen zumindest teilweise umgewandelt werden müssen, wenn es plant, Taiwan zu übernehmen. Das bedeutet auch: Auf dem Goldmarkt geht es um viel mehr als um die US-Inflation oder die Geldpolitik der Fed. »Die Tatsache, dass sich Gold von seiner traditionellen um- gekehrten Korrelation mit den Zinssätzen gelöst hat, ist meiner Meinung nach sehr aufschlussreich«, sagt John Hathaway, Senior Portfolio Manager bei Sprott Asset Management. »Die Kreditwürdigkeit der US-Staaten wird in- frage gestellt«, fügt Hathaway hinzu, was dazu geführt hat, dass ausländische Zentralbanken in großem Umfang Gold anhäufen.

Außerdem ist Gold im Vergleich zu anderen Vermögenswerten wie Aktien- und Rentenmarktvermögen, Geldmenge M2, Immobilienvermögen und Rohstoffpreisen in der Vergangenheit unglaublich unterbewertet. Sie können viele meiner Artikel aus den letzten ein oder zwei Jahren lesen, die das ganze Bild erklären. Mein fairer Wert für Gold liegt heute bei 3.000 Dollar pro Unze, was einem deutlich höheren Gewinn pro Aktie bei Alamos von circa 1,40 Dollar ent- sprechen würde. Bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 20 ergäbe das einen Kurs von 28 Dollar. China kann den Goldpreis auf 4.000 oder 5.000 Dollar treiben, wenn die Käufe in diesem und im nächsten Jahr extrem aggressiv wer- den. Das ist die ultrabullische Argumentation in Kurzform und das Best-Case-Szenario für den Goldpreis, aber leider nicht für den Frieden.

Eine große Diskrepanz besteht zwischen dem Rekordpreis für Gold und den Aktienkursen der Minengesellschaften. In den letzten zwei Jahren ist der Goldpreis um fast 20 Prozent gestiegen, während der GDX um 20 Prozent fiel. Der gesamte Börsenwert der Goldminenindustrie liegt bei etwa 300 Milliarden Dollar, so Hathaway, und ist damit niedriger als der von Mastercard oder Home Depot allein. Billige Aktien können jedoch oft länger billig bleiben, als Käufer oder auch ich erwarten. Sie benötigen in der Regel einen Katalysator. Und für Goldaktien war dies in der Regel ein Schritt der US-Notenbank hin zu einer lockeren Geldpolitik. »Auf jeden Schwenk der Fed folgten überproportionale Gewinne bei Goldminenaktien«, schrieb Hathaway. Von Mai 2000 bis Januar 2008 stieg der GDX um 400 Prozent.

Von Januar bis August 2016 legte der ETF um 238 Prozent zu, während er von März bis Juli 2020 um 208 Prozent stieg.

In Anbetracht der Krise im Nahen Osten wird Öl meiner Meinung nach in Zukunft viel höher gehandelt werden, als es derzeit der Fall ist. Die Angriffe der Huthi im Roten Meer haben viele Routen unterbrochen und den Welthandel negativ beeinflusst. Es scheint, dass noch mehr kommen wird. Der Konflikt in Gaza ist leider auch noch nicht vorbei. Es gibt jedoch einige Faktoren, die die Ölpreise im Moment drücken. Dazu gehören die recht hohe Schieferölproduktion in den USA und eine wahrscheinlich bevorstehende Rezession. Bevor ich in Öl- oder Gasunternehmen investiere, will ich erst die Rezession abwarten, wenn sie denn kommt. Die Agentur Fitch geht jedoch davon aus, dass die Erdöl exportierenden Länder des Nahen Ostens 2024 ein besseres Wachstum verzeichnen werden, da sich die Ölproduktion nach den zahlreichen Produktionskürzungen 2023 stabilisiere. Fitch sagt auch voraus, dass ein schwaches globales Wachstum 2024 die OPEC daran hindern könnte, die Produktionskürzungen von 2023 aufzuheben. Tatsächlich könn- ten Indien und China, die wichtigsten Ölimporteure, 2024 ein schwaches Wachstum verzeichnen. Die letzte Vereinarung vom 3. März 2024 hat gezeigt, dass die Ölorganisation nicht bereit ist, ihre Produktion zu erhöhen. Fitch prognostiziert für die Länder des Golf-Kooperationsrats ein durchschnittliches Wachstum von 3,5 Prozent, dank der immer noch hohen Ölpreise. Die Politik der OPEC hat nach wie vor einen erheblichen Einfluss auf die Ölpreise. Ihre Entscheidungen hängen jedoch von den wirtschaftlichen Bedingungen ab. Aber nicht der gesamte Ölmarkt wird von den Golfstaaten kontrolliert.

Die Schieferölförderung in den USA war ein revolutionärer Faktor, der das weltweite Ölangebot stark erhöht hat. Nach 2020 steigt die Förderung in den USA wieder langsam an, hat sich jedoch deutlich verlangsamt. Einige Analysten gehen davon aus, dass der Peak-Punkt für Öl erreicht ist und das Fördervolumen in den nächsten Jahren deutlich zurückgehen wird. Hier der Anteil der USA an der weltweiten Ölproduktion:

Es gibt zahlreiche Risiken, mit denen sich Erdölinvestoren 2024 konfrontiert sehen werden:

  • Die wirtschaftlichen Aussichten könnten sich
  • Das Ölangebot ist recht
  • Die Schieferölproduktion nimmt jedoch nicht schnell zu, während die OPEC+ ihre Fördermengen je nach der wirtschaftlichen Lage in der Welt anpassen könnte.

Das größte Risiko für den Aufwärtstrend ist meiner Meinung nach jedoch ein umfassender regionaler militärischer Konflikt im Nahen Osten.

Das heutige Überangebot an Gas wird in den nächsten drei bis fünf Jahren wahrscheinlich einer allgemeinen Energieknappheit in den USA weichen. Die Erdgaspreise sind in diesem Winter aufgrund eines Angebotsüberhangs und des warmen Wetters auf den niedrigsten Stand seit der Pandemie gefallen, aber das könnte sich bald ändern. Die Preise dürften 2025 steigen, da die Produktion zurückgeht und die Nachfrage – gerade auf längere Sicht – steigt. So dürften die Erdgasexporte in Form von verflüssigtem Erdgas nach Europa und Asien sowie durch Pipelines nach Mexiko zunehmen. Außerdem wird Gas in den USA weiterhin die Kohle ersetzen. Und auch die Erwartung, dass die stromhungrigen Rechenzentren von Big Tech für Cloud Computing und Künstliche Intelligenz ihren Strombedarf mittels Erdgas decken werden, bedeutet, dass es eine größere Rolle spielen könnte. Laut S&P Global Commodity Insights lag der Stromverbrauch von Rechenzentren 2023 bei 23 Gigawatt, also knapp 5 Prozent des gesamten Strombedarfs in den USA, und wird bis 2030 auf 30 Gigawatt steigen. Diese Anlagen benötigen eine 24-Stunden-Versorgung mit Energie. Erdgas ist für diese Art der Produktion ideal. Exporte beeinflussen die Erdgaspreise in den USA, die wesentlich günstiger sind als in Europa, stark. Sie fielen Anfang des Jahres weiter, als Präsident Joe Biden eine vorübergehende Pause bei bei den Flüssiggasexporten ankündigte, während der die Regierung prüft, ob mehr Exporte im öffentlichen Interesse sind. Die bereits genehmigten Projekte werden jedoch zu einer annähernden Verdoppelung der Exporte bis 2028 gegenüber 2023 führen. Der Genehmigungsstopp könnte sich auf Projekte in drei bis vier Jahren auswirken. Bis 2040 könnte der weltweite LNG-Markt um mehr als 50 Prozent gegenüber dem heutigen Stand wachsen, wobei Eu- ropa vermutlich von den Vereinigten Staaten und Katar beliefert werden wird, den beiden größten Produzenten im Moment.

Erdgas ist ein Nebenprodukt der Ölbohrungen im Permian-Gebiet und anderswo in den USA und die Ölproduzenten pumpen weiterhin Öl in Rekordhöhe. Das bedeutet, dass im Moment immer mehr billiges Gas einen bereits überversorgten amerikanischen Markt überflutet. Allerdings wird, wie ich oben beschrieben habe, die Förderung von Öl in den nächsten Jahren drastisch zurückgehen. Das heutige Überangebot an Gas wird in den nächsten drei bis fünf Jahren wahrscheinlich einer allgemeinen Energieknappheit in den USA weichen. Die Frage wird sein, ob die USA dann noch Exporte genehmigen werden. Denn wie war das mit Jacke und Hose?

Eigentlich wollten die Europäische Union und die USA den russischen Ölexport erschweren. Die USA hatten kein Problem damit, dass die Ukraine Raffinerien angreift, solange nur die inländische Versorgung betroffen ist. Jetzt, da die russischen Exporte zurückgehen, befürchtet die Biden-Regierung jedoch höhere Preise im Inland. Die Wahl in den USA gewinnt meist der amtierende Präsident, wenn die wirtschaftliche Situation für die Wähler stimmt. Das heißt auch: keine höheren Benzinpreise. Also drängen die USA die Ukraine, die Angriffe auf russische Ölraffinerien einzustellen. Ich werde mir daher jetzt kanadische Erdöl- und Gasproduzenten anschauen, um dann im Falle einer Rezession preiswerte Positionen aufzubauen.

Neben Gold, Öl und Gas wird in den nächsten Jahrzehnten Wasser ein beherrschendes Thema in der Welt und bei der Geldanlage werden. Wasser ist nicht nur die Lebensgrundlage für Tiere und Pflanzen, sondern wird sich in Teilen der Welt voraussichtlich auch zu einer umkämpften Ressource entwickeln. Der weltweite Wasserstress, also der Anteil des entnommenen Wassers zur Nutzung in Industrie, Landwirtschaft oder Privathaushalten an verfügbarem Wasser, war 2020 laut UN-Angaben mit 18,2 Prozent überschaubar. 2022 lebten dennoch 2,4 Milliarden Menschen in Gebieten, die teilweise extremem Wasserstress ausgesetzt sind. Wie die Grafik auf Basis von Projektionen des US-Thinktanks World Resources Institute (WRI) zeigt, werden voraussichtlich 51 der 164 untersuchten Länder und Gebiete 2050 unter hohem bis extrem hohem Wasserstress leiden, was 31 Prozent der Grundgesamtheit entspricht. Das dabei verwendete Szenario entspricht laut WRI einer »Weiter wie bisher«-Zukunft mit Temperaturanstiegen zwischen 2,8 und 4,6 Grad Celsius bis 2100 sowie einer weiterhin ungleichen Welt, einschließlich eines langsamen Wirtschaftswachstums, einer schwachen Regierungsführung und schwacher Institutionen, geringer Investitionen in Umwelt und Technologie und eines hohen Bevölkerungswachstums, insbesondere in den Entwicklungsländern.

Portfoliostrategie

Der letzte Monat hat bei den etablierten Goldminenaktien, nachdem sie sich lange in der Nähe von Mehrjahrestiefs befanden, endlich zu einer deutlichen Verbesserung der Wertentwicklung geführt. Für die Explorationsbranche waren es harte Zeiten, doch einige Namen haben dem Verkaufsdruck standgehalten und auf relativ gesehen eine über- durchschnittliche Performance erzielt, darunter Osisko Mining.

Der CEO von Osisko Mining äußerte sich wie folgt zum Explorationspotenzial: »Wenn wir uns die Reserven ansehen, die wir in der Machbarkeitsstudie verwendet haben (~3,2 Millionen Unzen Gold), und die Ressource, die wir haben (7,4 Millionen Unzen Gold), wenn wir uns die anderen Bohrungen ansehen, die wir in der Nähe der bestehenden Ressource in größerer Tiefe durchgeführt haben, haben wir Bohrungen, die die Lagerstätte um weitere 1.400 Meter unterhalb der bestehenden Ressource erweitern. Wir können eine Mine sehen, die mit der Zeit viel größer sein wird als diese 7,4 Millionen Unzen. Es würde mich nicht überraschen, wenn sich die Gesamtressource in den nächsten fünf bis zehn Jahren verdoppeln würde, wenn sie in Produktion geht und zusätzliche Arbeiten durchgeführt werden. Die Lagerstätte könnte bis auf 10 Millionen Unzen anwachsen, und zwar knapp oberhalb der 1.200-Meter-Marke.«

Folgenden Punkte sprechen für die Firma:

  1. Betriebskosten, die voraussichtlich im unteren Quartil der Kostenkurve liegen (Osisko Mining: unter 850 Dol- lar/Unze AISC)
  2. Eine große, hochgradige Ressource (Osisko Mining: 7,4 Millionen Unzen Ressource mit ~9,0 Gramm pro Tonne Gold)
  3. Eine durchschnittliche zukünftige Jahresproduktion von mehr als 000 Unzen pro Jahr
  4. Rechtsprechung mit Tier-1-Rang (Osisko: Quebec)
  5. Vollständige Finanzierung
  6. Ein Team mit einer Erfolgsbilanz im Bereich Bau/Betrieb, wobei das Management zuvor Eigentümer der zweitgrößten Goldmine Kanadas, Canadian Malartic, war

Der Kurs von Osisko Mining hält sich weiterhin in der Nähe von Mehrjahrestiefs, obwohl das Unternehmen seine Ressourcen-/Reservebasis kontinuierlich ausbaut, zu 50 Prozent an einer der besten noch nicht abgebauten Lager- stätte weltweit beteiligt ist und über ein beträchtliches Explorationspotenzial auf seinem riesigen Landpaket verfügt.

Diese Kurse sollten nicht von Dauer sein, da Osisko Mining ein beliebter Name sein wird, wenn die Stimmung im Sektor wieder steigt, da das Unternehmen in der Vergangenheit in kurzen Zeiträumen, nachdem es seinen Tiefpunkt erreicht hatte, einen Anstieg von über 60 Prozent verzeichnete. Leider bin ich zu früh eingestiegen. Ich werde aber bei Kursen unterhalb von 1,85 US-Dollar (1,70 Euro) vielleicht noch einmal meinen Bestand erhöhen. Ich sehe darin eine der risikoärmeren Möglichkeiten, eine signifikante Hebelwirkung auf den Goldpreis zu erzielen, die ein Unternehmen im Entwicklungsstadium bietet. Darin liegt auch das Risiko. Explorationsunternehmen unterliegen wesentlich höheren Risiken als große Produzenten.

In den unten aufgeführten Werten halte ich Positionen. Daneben befinden sich Bargeld, Anleihen und Gold in meinem Depot.

Mit freundlichen Grüßen

Ottmar Beck

DAX 10,39 % | EURO STOXX 50 P 12,80 % | SMI 5,32 % | RexP –1,11 % | SBI –0,31 % | Gold (in US-Dollar) 8,28 %

per 28. März 2024

Kurs/Kauf Kurs/Ist Wert- Wert- Wertzuwachs
Euro Euro zuwachs zuwachs Kurs/Verk. nach Realisation
28. Mär in Euro in Prozent Euro in Prozent
Dignity PLC Montag, 5. Feb. 18 8.59 Montag, 4. Juni 18 11.87 38.26%
General Electric 12.30 Montag, 4. Juni 18 11.95 -2.85%
Agnico-Eagle Mines 36.00 Dienstag, 19. Mai 20 62.19 72.75%
Shire PLC 35.52 Montag, 3. Dez. 18 51.40 44.71%
Transocean LTD Montag, 9. April 18 8.00 Montag, 30. April 18 10.20 27.50%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 4. Juni 18 82.32 Montag, 6. Aug. 18 86.73 5.36%
Goldcorp 11.88 Mittwoch, 17. April 19 9.92 -16.52%
Agnico-Eagle Mines Dienstag, 14. Aug. 18 33.68 Freitag, 31. Juli 20 66.90 98.63%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 3. Dez. 18 66.99 Mittwoch, 6. März 19 72.47 8.18%
Kraft Heinz Company Mittwoch, 6. März 19 29.06 Mittwoch, 29. Mai 19 25.77 -11.32%
Newmont Mining Mittwoch, 17. April 19 30.26 Donnerstag, 3. Juni 21 58.60 93.69%
Shell Donnerstag, 11. Feb. 20 23.88 Donnerstag, 23.April 20 16.52 -30.81%
Total Donnerstag, 11. Feb. 20 45.12 Donnerstag, 23.April 20 32.25 -28.52%
Exxon Donnerstag, 11. Feb. 20 55.44 Donnerstag, 23.April 20 40.31 -27.30%
Equinor ASA Donnerstag, 12. März 20 9.72 Mittwoch, 8. April 20 12.30 26.57%
Hornbach Holding AG Donnerstag, 12. März 20 40.50 Montag, 8. Juni 20 63.90 57.78%
Agnico-Eagle Mines Donnerstag, 24. Sep. 20 67.11 Montag, 14.März 22 55.28 -17.63%
Wheaton Donnerstag, 24. Sep. 20 41.76 Montag, 14.März 22 42.51 1.81%
Newmont Mining Donnerstag, 24. Sep. 20 53.04 Montag, 14.März 22 69.02 30.13%
Alamos Donnerstag, 24. Sep. 20 7.59 Montag, 14.März 22 7.82 2.98%
Newcrest (früher Pretium) Donnerstag, 24. Sep. 20 10.84 Dienstag, 03.03.2022 14.53 34.04%
Svenska Handelsbanken Freitag, 09. Okt. 20 7.28 Donnerstag, 26.Nov. 20 8.68 19.21%
Enbridge Freitag, 18. Dez. 20 27.25 33.56 6.31 23.14%
Alibaba Dienstag, 29. Dez.20 190.40 Dienstag, 31 Januar 23 101.00 -46.95%
Newcrest (früher Pretium) Freitag, 05.Feb.21 9.10 Montag, 30. Januar 23 12.56 38.02%
Grenke AG Montag, 08.Feb.21 26.44 Montag, 30.November 21 30.60 15.73%
IQIYI Mittwoch, 14. April 21 12.85 Montag,30. Januar 23 5.77 -55.10%
Exxon Donnerstag, 8. Juli 21 50.76 Freitag, 25. Februar 22 67.10 32.19%
Agnico-Eagle Mines Mittwoch, 31. Aug. 21 48.99 Montag,30. Januar 23 52.03 6.21%
Alamos Mittwoch, 31. Aug. 21 6.68 Montag,30. Januar 23 10.23 53.14%
Alibaba Freitag, 26.11.2021 116.50 Dienstag, 31 Januar 23 101.00 -13.30%
Carl Zeiss Meditech Mittwoch, 26.01.2022 137.40 Montag 18.07.2022 132.05 -3.89%
Alamos Gold Donnerstag, 05.05.2022 7.50 13.66 6.16 82.13%
Sibanye Donnerstag, 05.05.2022 12.30 4.36 -7.94 -64.55%
Barrick Donnerstag, 05.05.2022 21.88 15.49 -6.39 -29.20%
Carl Zeiss Meditech Freitag, 06.05.2022 113.00 Montag 01.08.2022 142.00 25.66%
Agnico-Eagle Mines Mittwoch, 01.06.2022 49.75 55.14 5.39 10.83%
Wheaton Mittwoch, 01.06.2022 38.70 Montag,30. Januar 23 41.83 8.09%
Hecla Mittwoch, 01.06.2022 4.40 Montag,30. Januar 23 5.70 29.55%
Toronto-Dominion Bank Donnerstag, 16.03.2023 54.00 Donnerstag, 20.07.2003 58.50 8.33%
First Rep.Bank Donnerstag, 16.03.2023 30.00 Montag, 8.Mai 23 0.00 -100.00%
First Rep.Bank Donnerstag, 16.03.2023 21.40 Montag, 8.Mai 23 0.00 -100.00%
SKEENA RESOURCES ORD Donnerstag, 20.07.2023 4.47 4.27 -0.20 -4.37%
WESDOME GOLD MINES ORD Donnerstag, 20.07.2023 4.68 6.91 2.23 47.59%
Osisko Mining Inc. Donnerstag, 20.07.2023 2.02 1.90 -0.12 -5.84%
Agnico Eagle Mines Donnerstag, 20.07.2023 46.64 55.14 8.50 18.22%
Alamos Gold Donnerstag, 20.07.2023 12.48 13.66 1.18 9.46%
Barrick Montag, 04.09.2023 15.04 15.49 0.45 2.99%
Osisko Mining Inc. Dienstag, 05.09.2023 1.86 1.90 0.04 2.26%
Sibanye Donnerstag 05.10.2023 4.90 4.36 -0.54 -11.02%
Hecla Donnerstag, 18.01.2024 3.65 4.43 0.78 21.37%
Newmont Mining Mittwoch, 24.01.2024 32.68 33.42 0.74 2.26%
Agnico Eagle Mines Freitag, 02.02.2024 46.50 55.14 8.64 18.58%
Alamos Gold Freitag, 02.02.2024 11.50 13.66 2.16 18.78%
B2Gold Donnerstag, 22.02.2024 2.30 2.43 0.13 5.83%
Totaler durchschnittlicher Wertzuwachs bei gleich grosser Anlage in jedem Titel 8.25% 8.77%

HAFTUNGSAUSSCHLUSS: Ich habe eine Position in den aufgeführten Wertpapieren entweder durch Aktienbesitz, Optionen oder anderen Derivaten. Ich habe diesen Artikel selbst verfasst, und er gibt meine eigene Meinung wieder. Ich stehe in keiner geschäftlichen Beziehung zu einem Unternehmen, dessen Aktien in diesem Artikel erwähnt werden. Dieser Informationsbrief dient ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Alle hierin geäußerten Meinungen sind keine Anlageempfehlungen und sollen nicht als Grundlage für Anlageentscheidungen dienen. Der Autor handelt nicht in der Funktion eines Anlageberaters und ist kein registrierter Anlageberater. Der Autor empfiehlt Anlegern, einen qualifizierten Anlageberater zu konsultieren, bevor sie einen Handel tätigen. Alle hierin enthaltenen Prognosen, Marktausblicke oder Schätzungen sind zukunftsgerichtete Aussagen, die auf be- stimmten Annahmen beruhen und nicht als Hinweis auf tatsächlich eintretende Ereignisse verstanden werden sollten. Bei diesem Artikel handelt es sich nicht um einen Investment- Research-Bericht, sondern um eine zu einem bestimmten Zeitpunkt verfasste Meinung. Die hierin zum Ausdruck gebrachten Meinungen des Autors beziehen sich nur auf einen kleinen Querschnitt von Daten im Zusammenhang mit einer Investition in die genannten Wertpapiere. Jede dargestellte Analyse basiert auf unvollständigen Informationen und ist in ihrem Umfang und ihrer Genauigkeit begrenzt. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen und Daten stammen aus Quellen, die für zuverlässig gehalten werden, deren Richtigkeit und Vollständigkeit jedoch nicht garantiert werden kann. Der Autor lehnt ausdrücklich jede Haftung für Fehler und Auslassungen im Service und für die Nutzung oder Interpretation der hier enthaltenen Informationen durch andere ab. Alle Meinungen, Einschätzungen und Schlussfolgerungen beruhen auf dem besten Wissen und Gewissen des Autors zum Zeitpunkt der Veröffentlichung und können ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Der Autor übernimmt keine Verpflichtung, die Informationen in diesem Dokument zu korrigieren, zu aktualisieren oder zu überarbeiten oder auf andere Weise zusätzliches Material bereitzustellen. Alle Investitionen bergen Risiken einschließlich des Verlusts des Kapitals. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Erträge.

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Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz vom 14. März 2024

Offener Brief an Bundeskanzler Scholz, verfasst nach seiner Befragung im Deutschen Bundestag.

Ohlsbach, 17.3.2024




Douglas – jetzt Börsengang?

Es wird Bezug genommen auf den Blogbeitrag vom 16. Januar 2023 mit der Überschrift „Ausgeplünderte Douglas Holding.

Wie aus der Wirtschaftspresse am 5. März 2024 zu erfahren war, wollen die Eigentümer, die Private Equity Gesellschaft CVC  Capital Partners (Anteil 85%) und die Gründerfamilie Kreke(Anteil 15%)  noch in diesem 1.Quartal 2024, also in 21 Tagen Douglas anscheinend im Schnellverfahren an die Börse bringen.

Veröffentlicht dazu wurden nur Fragmente  der Vergleichszahlen des  1.Quartals 2022/2023 zum 1.Quartal 2023/2024, eine Zwischenbilanz mit GuV in diesem Zeitraum waren per 6.3.2024 im Internet nicht eruierbar, so dass ich mich bei der jetzigen Beurteilung auf den Vergleich der Geschäftsjahre der Consolidated Financial Statements per 30.9.2023 zu per 30.9.2022 stützen musste.

Die Gewinn und Verlustrechnung  des Geschäftsjahres 2022/2023 hat zwar einen kleinen Gewinn von € 17 Mio ausgewiesen, aber nur aufgrund der drastischen Reduzierung der Abschreibungen von € 581 Mio.(davon € 220 auf good wills)   auf € 346 Mio (davon nur € 12 Mio auf good wills). Letztlich eine anzunehmende Verschönerungsaktion.

Neben den hohen Zinsbelastungen ü/ € 272 (Vj. € 306) Mio. aufgrund der diversen Unternehmens-Übernahmen aus den dadurch entstandenen Finanzverbindlichkeiten  in Höhe von € 4,371 (Vj. € 4,297 ) Milliarden schlagen die sonstigen Gebühren (other services/im Geschäftsbericht nicht näher erläutert) in Höhe von € 141 (Vj. € 127 ) Mio., negativ zu Buche. Vermutlich verbergen sich dahinter die Management-Gebühren der Private Equity Gesellschaft CVC.

Die Bilanz per 30.9.2023 ist letztlich eine Katastrophe und gibt das Bild eines Überschuldungsstatus wieder. Die Aktiva besteht zu 69 (Vj.71)% aus nicht kalkulierbaren „Vermögenswerten“ = Negativkapital 28%, good wills /intangibels 42% , die Passiva entspricht nahezu den Finanzverbindlichkeiten.

Lt. Pressebrichten wird  Douglas einschließlich der Schulden mit € 6,5 Milliarden bewertet. Bei Betrachtung der oben erwähnten finanziellen Verhältnisse letztlich ein äußerst schmeichelhafter Wert.

Douglas strebt (lt. Handelsblatt) bei seinem Börsengang Eigenkapitalzuflüsse von rd. € 1,1 Milliarden  an, bestehend aus einer angestrebten  Kapitalerhöhung im IPO und einer zusätzlichen Eigenkapitalzuführung der Altaktionäre von rd. € 300 Mio. Damit sollen letztlich  Schulden abgebaut werden.

Damit bestünde dann rein rechnerisch immer noch ein Negativkapital von – € 155 Mio., die Finanzverbindlichkeiten  würden immer noch eine Höhe von € 3,127 Mrd. einnehmen, die bilanziellen Verhältnisse wären damit immer noch sehr verbesserungsbedürftig, besser gesagt sehr schlecht.

Außerdem stellt sich noch die Frage, wie hoch die künftigen Management Gebühren der CVC wären, womit der künftige Gewinn tangiert wäre,  und ob die niedrige (Verschönerungs-) Quote der Abschreibungen bei den good wills, gehalten werden kann. Des Weiteren bleibt die Frage noch offen, ob CVC weiter an der Schraube von Unternehmensübernahmen drehen will und damit noch höhere Schulden eingehen will?

Fazit:

Die hier darstellten finanziellen Verhältnisse und die vielen Fragezeichen bieten meines Erachtens nicht die Grundlage für einen Börsengang und eine Kaufempfehlung.

Eine solche wäre gegeben, wenn die Eigentümer, insbesondere CVC Capital Partners  mit ihren Eigenmitteln die Bilanz in Ordnung gebracht hätten, welches aufgrund ihrer hohen diversen Entnahmen  in der Vergangenheit entsprechend möglich gewesen wäre.

So verlässt man sich auf die Gier der Aktionäre und unterfüttert diese mit einer glänzenden Zukunft, ohne diese näher darzulegen.

Die Aktionäre, aber auch die Analysten in allen Medien und der Wirtschaftsjournalismus scheinen sich mit diesen mageren und aufgehübschten Umsatz- und EBITDA- Zahlen zufrieden zu geben. Hinweise zur Bilanz: Fehlanzeige, die werden ersetzt durch den vorhandenen Free-Cash-Flow, der aber sehr schnell dahin schmelzen kann.

Letztlich waren doch die Bilanzen eine der Hauptgründe für die Insolvenzen in der Vergangenheit. Beispiel Wirecard, hier hat man sich von den Umsatzzuwächsen und dem Free-Cash-Flow, die beide nicht vorhanden war, erheblich blenden lassen.

Ohlsbach, 10. März 2024

Elmar Emde