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EZB, Verbriefungen, Investmentbanken: eine Symbiose

In einer kleinen Pressenotiz konnte man erfahren, dass die EZB der Deutsche Bank und anderen Instituten den Zuschlag  dafür gegeben hat, die EZB bei dem Ankauf der kreditbesicherten Wertpapiere (ABS) zu beraten. Wenn das keine Offenbarungen des Ursprungs der Finanzkrise ist! Hierbei möchte ich in Erinnerung rufen, dass die ABS-Papiere der hauptsächliche Grund für die Finanzkrise in 2008 waren und hier die Deutsche Bank sowie vermutlich alle, die jetzt die EZB beraten dürfen, Hauptakteure dieser Finanzkrise waren.

Des Weiteren kann man in dieser Pressenotiz lesen, dass die Fondsmanager-Abteilungen (=Investmentbanker-Abteilungen) der Banken eine Vorauswahl der zu kaufenden Papiere treffen sollen. Letztlich heißt das nichts anderes, dass diese Herren die Anlagen aussuchen werden, welche sie loswerden wollen, um sie der EZB zu verkaufen bzw. dem  Steuerzahler wieder aufdrücken zu können. Somit bleibt zu befürchten, dass in den Banken trotz „Stresstest“ noch eine Menge Risiken schlummern, welche die EZB den Banken auf dem Risikorücken der Steuerzahler (haften für die EZB) abnehmen will.

Hier kann man auch wieder sehen, wie sich die Investmentbanker gegenseitig stützen. Herr Draghi, selbst ein Investmentbanker (ehemaliger Vizepräsident von Goldmann Sachs) mit der entsprechenden Investmentbanker-Ideologie, gibt den Investmentbanker-Kollegen wiederum die Möglichkeit, zu Lasten der Steuerzahler sich weiter dumm und dusselig zu verdienen. Zuerst vereinnahmen sie bei der Strukturierung der (toxischen) Finanzprodukte und deren  Vertrieb entsprechend hohe Provisionen, dann noch bei der Beratung der EZB und schließlich noch beim Verkauf dieser Papiere an die EZB, welche allein durch die Ankündigung des Aufkaufs im Preis gestiegen sind und somit einen künstlichen Mehrwert darstellen, um die unwissenden Anleger noch mehr auf diese Anlageform zu locken.

Vergleichbar ist das mit einem Bankräuber, der eine Bank ausgeraubt hat, zwar erwischt wird, für viel Geld von der Bank ein Beratungsmandat erhält, wie ein Bankraub verhindert werden kann, wobei er seine Beute aber behalten darf. Allerdings eröffnen sich damit für den Bankräuber neue Perspektiven,  wie er diese Bank erneut ausrauben kann.

Fazit: die Investmentbanker verdienen wie vor der Finanzkrise recht ordentlich an den strukturierten Finanzprodukten und an der immer noch bestehenden Not der europäischen Banken. Aufgrund dieser Intransparenz der Risiken sollten diese nebst  Bankaktien und –anleihen unverändert nicht den Weg in ein ordentliches Wertpapierdepot finden.

6. Dezember 2014

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

Siehe auch http://www.emde-fiveko.de