Global Wealth Report

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Der „Global Wealth Report“ der Allianz wirft ein bezeichnendes Licht auf die derzeitigen Anlagemöglichkeiten. Hätten nach der Rückschau-Analyse der Allianz die deutschen Anleger von ihren 40% Barver-mögen nur 10% davon  in Investmentfonds und Aktien angelegt, hätten sie € 200 Milliarden mehr an Rendite erzielen können.

Zum einen ist fraglich, ob das dann aufgrund der damit einsetzenden Marktturbulenzen auch so eingetroffen wäre und zum anderen  wird damit  wiederum offenbar, dass für die Anleger derzeit aufgrund der fatalen Geldpolitik des Herrn Draghi mit Niedrigzinsen und den Aufkaufprogrammen von sicheren Staats- und Unternehmens-anleihen fast keine anderen rentierlichen Möglichkeiten mehr bestehen, als Geld  in diese fraglichen Anlageklassen zu investieren.

Übrig bleiben somit sehr volatile Aktien, welche sich derzeit um die Höchststände bewegen und Abstürze erwarten lassen, intransparente Investmentfonds, worin die Finanzindustrie alle hohen Risiken auf die breite Masse der Anleger verteilt  und Anleihen sehr minderer Qualität mit Insolvenzrisiko nebst all den anderen auf dem grauem Markt befindlichen und mit hohen Risiken behafteten Investmentmöglichkeiten, welche unsere (private) Altersvorsorge schleichend dezimieren.

Lässt man dann aber das Geld vorsichtshalber auf der Bank in Form von Guthaben liegen, muss man aufgrund dieser Geldpolitik Bankinsolvenzen befürchten, welche die Guthaben der Bankkunden ins Nirwana verschwinden lassen. Die Politik hat mit der Schaffung der Haftungskaskade  schon dafür gesorgt und nicht ohne Grund mussten alle Banken ihren Kunden mitteilen, dass nur bis zu                 € 100.000 Sparguthaben bei der Bank sicher sind.

Herr Draghi stellt damit nicht nur unser gesamtes Finanzsystem auf den Kopf, sondern auch die Grundlage unserer Leistungsgesellschaft. Mit den Negativzinsen muss man für eine erbrachte Leistung Geld bezahlen, damit der Empfänger der Leistung, die Banken, Geschäfte machen können und dafür ebenfalls Geld u.a. in Form von Kreditzinsen erhalten. Bezahlt Herr Draghi der EZB Geld dafür, dass er dort arbeiten und sein (Un)Wesen treiben kann? Sicherlich nicht.

Diese Geldpolitik und die sich daraus ergebenden negativen Auswüchse haben einen schleichenden Prozess in Gang gesetzt, die Mitte der Gesellschaft ärmer werden zu lassen.  Diese negative Anlagesituation  gefährdet im hohen Maße die Substanz unserer Gesellschaft und das europäische Haus zugunsten Weniger und wird den jetzt begünstigten Staaten irgendwann durch die sich damit verstärkende Altersarmut sehr stark auf die Füße fallen. Diejenigen aber, welche diese Situation geschaffen haben, werden aufgrund ihrer hohen Staatspensionen davon nicht tangiert werden.

25. September 2016

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

Siehe auch www.emde-fiveko.de

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