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Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 11

Ein Beitrag von Herrn Ottmar Beck,  Wilen Schweiz, Vermögensverwalter

Wilen, den 7. November 2017

Sehr geehrte Damen und Herren,

Kurswechsel bei der Europäischen Zentralbank (EZB)? Nein. Die Notenbank fährt ihre Anleihekäufe um die Hälfte von 60 auf 30 Milliarden Euro pro Monat herunter, aber gleichzeitig verlängert sie die Laufzeit des Kaufprogramms um weitere neun Monate.
Die multimilliardenschwere Liquiditätsaktion geht bis mindestens Ende September 2018 weiter. Damit werden weitere 270 Milliarden Euro in die Märkte gepumpt. Darüber hinaus betonte Herr Draghi, falls sich der Ausblick eintrübe, sei man jederzeit bereit, die Wertpapierkäufe wieder auszuweiten. Insgesamt hat die EZB bis September nächsten Jahres damit 2,55 Billionen Euro in die Märkte gepumpt.

Die EZB will nach wie vor mit der Geldschwemme das Wirtschaftswachstum ankurbeln. Wenn wir nach Japan schauen, stellt sich jedoch die Frage, ob diese Politik gesund ist. Die aggressive und expansive Geldpolitik in Japan hat den Yen geschwächt und den Unternehmen Rekordgewinne beschert. Das ist ein Teil der Erklärung für den japanischen Börsenaufschwung. Daneben hat allerdings die japanische Zentralbank direkt Aktien gekauft. Vielleicht sieht das das Draghi-Programm auch noch vor. In den letzten Jahren wuchs die japanische Wirtschaft trotzdem nur um durchschnittlich 1,3 Prozent. Die Arbeitslosenquote ist auch wegen der Überalterung die niedrigste seit über 20 Jahren. Allerdings hat die Zentralbank die Inflationsrate nicht auf die angestrebten 2 Prozent heben können. Sie liegt nach wie vor bei
0,7 Prozent. Dafür ist die Staatsverschuldung inzwischen auf 240 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung gestiegen. Davon stehen
40 Prozent in den Büchern der japanischen Zentralbank. Der Misserfolg dieser Wirtschaftspolitik zeigt sich daran, dass die Unternehmen ihre Rekordgewinne thesaurieren und kaum investieren. Ihnen fehlt das Vertrauen in die Stabilität der Erholung und zudem sind ausreichende Produktionskapazitäten vorhanden.

Auch die Haushalte sparen, da die hohe Staatsverschuldung und die unsichere Finanzlage der Pensionskassen die Bevölkerung zwingen, in die private Vorsorge zu investieren.

Auch für die EZB wird es immer schwieriger, die Zinsen zu erhöhen, denn einige Staaten können sich wegen der hohen Altlasten keine höheren Zinsen leisten. Darauf muss die EZB Rücksicht nehmen. Dies zeigt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln, die sich die Tragfähigkeit der Staatsschulden der Krisenstaaten Italien, Spanien und Portugal angeschaut hat. Auch bei einer anhaltend guten wirtschaftlichen Entwicklung und kaum steigenden Zinsen werden diese Staaten nicht in der Lage sein, ihre Schulden unter den kritischen Wert von 100 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu bringen. Die Schulden im Privatsektor und bei der Staatsverschuldung sind so groß, dass sie auf „normalem Wege“ nicht mehr abgebaut werden können.

Entwicklung von Staatsschulden

 

Festverzinsliche Wertpapiere

Die EZB wird die Zinsen weiterhin manipulieren und die Umverteilung von den Gläubigern, den Sparern, hin zu den Schuldnern wird weitergehen. Die Profiteure sind die hoch verschuldeten Staaten. Die von Draghi angestrebte Inflationsmarke von 2 Prozent wird in absehbarer Zeit nicht erreicht werden. In den meisten Ländern der Welt ist die Inflation niedrig.

Die Globalisierung drückt auf die Preise und wegen des scharfen Wettbewerbs kommt kaum Teuerung auf. In den südlichen Ländern Europas kommt noch hinzu, dass die Arbeitslosigkeit immer noch hoch ist und daher die Löhne nur langsam steigen. Die Amtszeit von Herrn Draghi endet im Oktober 2019 bis dahin werden die Zinsen wohl niedrig bleiben und auf seinen Nachfolger kommt die undankbare Aufgabe zu, die Quasistaatsfinanzierung der klammen Südstaaten zu kappen.

Aktien

Aktien

 

Scott McNeely war der CEO von Sun Microsystems, dessen Wert während der Hightech-Blase mit dem Zehnfachen seines Umsatzes angegeben wurde. Ein paar Jahre später machte er folgende Bemerkung:

„Bei einer Bewertung der Firma mit dem Zehnfachen des Umsatzes muss ich, um den Anlegern dieses Geld wieder zurückzuzahlen, 100 Prozent der Umsätze für zehn Jahre als Dividende auszahlen. Ich nehme an, die Anleger würden es mir danken. Ich müsste allerdings keine Materialkosten haben, was für einen Computerhersteller kaum möglich ist. Es setzt auch null Betriebskosten voraus, bei

39.000 Angestellten sehr schwierig. Ebenfalls können wir dann keine Steuern zahlen, was dem Finanzamt nicht gefallen wird. Außer- dem wäre die Voraussetzung, dass Sie als Anleger auch keine Steuern auf die Dividen- de zahlen, was illegal ist. Die Firma könnte außerdem in den nächsten zehn Jahren keine Mittel für Weiterentwicklungen aufbringen, damit wäre der gegenwärtige Umsatz kaum zu halten. Würden Sie auf Basis dieser Annahmen die Aktie zu 64 US-Dollar kaufen? Erkennen Sie, wie absurd diese Annahmen waren!“

Falls es Sie interessiert: Auf dem Höhepunkt der Hightech-Blase wurden 29 der im S&P 500 notierten Aktien mit dem Zehnfachen ihres Umsatzes bewertet. Heute sind es 28. Facebook wird aktuell mit dem mehr als Fünfzehnfachen seines Umsatzes bewertet. Ironischerweise liegt die Zentrale von Facebook jetzt in den alten Gebäuden von Sun.

Sie haben vielleicht schon einmal den Ausdruck: drei Schritte und ein Stolpern gehört (three steps and a stumble). Das heißt, wenn die amerikanische Zentralbank die Zinsen dreimal hintereinander angehoben hat, wird es wahrscheinlicher, dass die Kurse am Aktienmarkt sinken. In der folgenden Grafik von Ned Davis ist mit S jeweils die dritte aufeinanderfolgende Zinserhöhung gekennzeichnet. Beinahe jedes Mal folgte daraufhin eine Rezession. Auch das gegenwärtige Signal steht wieder auf S. In der Vergangenheit ist der Dow-Jones-Index durchschnittlich um 17,9 Prozent von einem Verkaufssignal gesunken.

Dow Jones

Gold

Der Goldpreis bewegt sich im Moment weiter um die Marke von 1.300 US-Dollar. Allerdings ist die Produktion rückläufig, was dem Goldpreis auf mittlere Sicht einen gewaltigen Auftrieb geben wird. Von den siebziger bis in die neunziger Jahre wurde jedes Jahrzehnt ein Vorkommen von rund 50 Millionen Unzen Gold entdeckt. Hinzu kamen unzählige kleinere Funde. Das hat sich grundlegend geändert. Aufgrund der drastisch zurückgegangenen Investitionen gab es in den letzten Jahren keine großen Goldfunde mehr.

Daher wissen viele Firmen nicht, wie sie die bestehenden Vorkommen ersetzen sollen. Zwar beginnt die Branche jetzt wieder, in Forschung und Entwicklung zu investieren, aber bis eine Goldmine vollständig in Betrieb gehen kann, dauert es rund sieben Jahre. Die Produktion wird daher in den kommenden Jahren zurückgehen, gleichgültig, was der Goldpreis macht.

 

Devisen

Die jetzt wohl kommenden Steueränderungen in den USA könnten nach Meinung der Analysten in den nächsten zwei Jahren zu einem um 0,5 Prozent höheren Wachstum führen. Das wiederum würde die Wirtschaft weiter beleben und es könnte im Ergebnis zu Gehaltszuwächsen und einer steigenden Inflationsrate kommen. Die Fed müsste dann konsequenterweise die Zinsen weiter anheben. Eine Kombination von finanzpolitischem Stimulus und geldpolitischer Straffung ist für den US-Dollar positiv zu bewerten. Hinzu kommt, dass ein Großteil der Welt in Dollar verschuldet ist. Bei einem Anstieg des Dollarkurses werden einige Schuldner möglichst schnell versuchen, diese Schulden zurückzuführen. Das könnte zu einer zusätzlichen Nachfrage nach US- Dollar führen. Auf der anderen Seite wird – wie wir bereits oben ausgeführt haben – die EZB ihre Zinsen nicht so schnell erhöhen und somit könnte auch die Zinsdifferenz immer stärker für den US-Dollar sprechen.

 

Portfoliostrategie

Bisher habe ich mich geirrt mit meiner pessimistischen Sicht auf Wirtschaft und Märkte, die Börsen boomen. Die US-Börsen steigen unbeeindruckt von steigenden Zinsen und politischen Wirrungen höher und höher. Nur wenige bemängeln eine abnehmende Marktbreite, eine schon fast unglaubliche Marktruhe und die seit Monaten nicht mehr vorhandene Volatilität. Die meisten glauben wohl an den ewigen Aufschwung trotz Rekordschulden, schlechter demografischer Entwicklung und geringem Produktivitätszuwachs. Vielleicht müssen die Pessimisten noch lernen, dass es möglich ist, Wohlstand durch Gelddrucken zu schaffen. Aber es ist letztendlich dieselbe Politik, die uns auch in die letzte Krise geführt hat: eine Geldpolitik, die vor allem auf neue Kredite setzt, um zusätzliche Nachfrage zu generieren, um die Probleme zu verdecken.

Ich bleibe bei meiner vorsichtigen Auffassung, auch wenn ich in einem Jahr immer noch Gegenstand der Kritik sein kann. Doch wie 1999 und 2007 kann es sich lohnen, auf kritische Stimmen zu hören. Sieben Gründe sprechen dafür, dass sich der Boom an den Börsen in der Endphase befindet:

  1. Sorglosigkeit der Anleger
  2. Die Märkte sind im historischen Vergleich teuer
  3. Niedrige Zinsen rechtfertigen keine höhere Be- wertung
  4. Gewinne der Unternehmen sind durch Financial Engineering geprägt
  5. Die Notenbanken sind nicht allmächtig
  6. Liquiditätsillusion
  7. Spekulation auf Kredit

 

Es bleibt dabei: Ein hoher Anteil Liquidität ist eine gute Ausgangsposition. Wer in Aktien investieren will oder muss, sollte auf Unternehmen mit einer starken Bilanz setzen. In einem Abschwung werden zwar auch solche Aktien korrigieren, aber weitaus weniger als der breite Markt.

 

Mit freundlichen Grüßen Ottmar Beck

 

Diese Veröffentlichung dient ausschließlich der Information und stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung zur Abgabe von Kauf-, Verkaufs- oder Zeichnungsaufträgen dar. Sie sind auch keine Entschei- dungshilfen in rechtlichen, steuerlichen, wirtschaftlichen oder anderen Belangen. Alle Informationen beruhen auf Quellen, die wir als zuverläs- sig erachten. Sie dienen lediglich der Information und begründen kein Haftungsobligo. Anlagen können plötzlichen und erheblichen Wertver- lusten unterworfen sein, mit der Folge, dass der Anleger möglicherweise nicht den investierten Gesamtbetrag zurückerhält. Bei Aktien bestehen gegenüber festverzinslichen Wertpapieren neben höheren Renditechan- cen auch wesentlich größere Risiken; ein Totalverlust kann nicht ausge- schlossen werden. Die individuellen Anlageziele, die Finanzlage oder die besonderen Bedürfnisse einzelner Empfänger wurden nicht berücksich- tigt. Nutzer, die den Kauf der auf diesen Seiten beschriebenen Wertpa- piere in Erwägung ziehen, sollten im Hinblick auf die Ausstattung der Wertpapiere und Risiken, die mit diesen Wertpapieren verbunden sind, vor Erwerb der Wertpapiere die allein rechtlich verbindlichen endgülti- gen Angebotsbedingungen lesen, die in den endgültigen, offiziellen Verkaufsprospekt, gegebenenfalls aktualisiert durch Nachträge, einbe- zogen sind. Alleinige Grundlage für den Anteilerwerb sind die Verkaufs- unterlagen zu den Sondervermögen. Verkaufsunterlagen zu allen Son- dervermögen sind kostenlos bei der Kapitalverwaltungsgesellschaft und der zuständigen Depotbank erhältlich.




Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 7

Beitrag von Ottmar Beck, Vermögensverwalter.

Wilen, den 5. Juli 2017

Sehr geehrte Damen und Herren

es ist schwierig zu wissen, was an den Börsen in der nächsten Woche, im nächsten Monat oder sogar im nächsten halben Jahr passiert. Alles kann passieren und wird vielleicht auch. Jede Prognose kann falsch sein. Das sollte uns aber nicht davon abhalten, zumindest zu versuchen, immer wieder den Standort zu bestimmen und daraus Schlüsse für die Zukunft zu ziehen. Und die Einstellung „Nichts spielt eine Rolle, die Börse geht einfach nach oben“, kann ich nicht verstehen. Bewertungen haben, so lange die Börse existiert, immer eine Rolle gespielt.

Eine der wichtigsten Fragen ist für mich: Wenn ETFs in größerem Maße verkauft werden – wer wird sie kaufen? Die parabolische Entwicklung der passiven Kapitalanlagen (ETFs, Indexfonds und Pensionskassen, Versicherungsgesellschaften und Trust-Fonds, die passiv direkt in Aktien investieren) wird früher oder später auch ihre negativen Seiten zeigen. Vanguard, der Mitbegründer und einer der größten Verfechter passiver Anlagestrategien, hält heute allein bei 468 Aktien aus dem S&P 500 mehr als 5 Prozent pro Aktie.

 

Passives Investieren stellt die Grundlage der Finanzmarktinvestition auf den Kopf, nämlich die Funktion der effizienten Kapitalallokation. Bei der passiven Investitionsentscheidung ist es heute wichtiger, dass eine Gesellschaft in einem populären Index vertreten ist als ein gesundes Geschäftsmodell oder solide Finanzen. Wir haben inzwischen ein Investitionsumfeld, in dem auch die Aktienkurse schlecht geführter Unternehmen steigen, da über den Index auch ihre Kurse mit nach oben gezogen werden.

In der passiven Investmentwelt sind die Fakten zu einer Gesellschaft nicht mehr so wichtig. Das zeigt sich besonders bei kapitalisierungsgewichteten Indizes. Immer mehr Geld fließt in Firmen wie Apple und Amazon allein aus dem Grund, weil sie groß sind.

Dieser Geldfluss führt zu höheren Preisen – und damit fließt noch mehr Geld in diese Aktien. Die fünf Werte Apple, Alphabet, Microsoft, Amazon und Facebook repräsentieren inzwischen 42 Prozent des NASDAQs und 13 Prozent des S&P 500. Das heißt, mit jedem Kauf eines Index, der auf dem NASDAQ beruht, fließen 42 Prozent der Mittel in diese fünf Aktien. Die anderen 58 Prozent verteilen sich auf die übrigen 95 Indexwerte. Wird Geld in die größten 25 Firmen investiert, bleiben weniger als 1 Prozent pro Aktie für die restlichen 75. Apple allein macht 12 Prozent des NASDAQ-Index und 4 Prozent des S&P 500 aus. Das allein dürfte erklären, warum der NASDAQ eine bessere Performance ausweist als der S&P 500.

Overall cumulative flows into active and passive funds

 

Sollte es jedoch zu einer Korrektur an den Märkten kommen, wird die Übergewichtung einiger weniger Aktien und das Investieren in ETFs auch übergroße Auswirkungen auf der negativen Seite haben. Denn wer wird ETFs kaufen, wenn sie im großen Stil verkauft werden? Gibt es zu wenig Käufer, müssen Portfoliomanager die einzelnen Aktien gemäß ihrem Indexanteil an der Börse verkaufen.
Das bedeutet: Diese Aktien werden viel schneller fallen, als sie gestiegen sind. Dazu kommt, dass in einer solchen Periode die Quant- und Algorithmusmodelle, die bisher alle „Kaufen, kaufen und kaufen“ sagen plötzlich für eine bestimmte Zeit auf verkaufen umschwenken werden.

Festverzinsliche Wertpapiere

Neben allen politischen Problemen bleibt die hohe Verschuldung unser größtes Problem. Die Statistiken der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich zeigen deutlich, dass eine höhere Verschuldung ein niedrigeres Wachstum bedingt.

 

 

Und die Politiker werden für eine weiterhin hohe Verschuldung sorgen. Jetzt hat sogar der Internationale Währungsfonds Japan aufgefordert, die expansive Geld- und Fiskalpolitik beizubehalten. Das heißt aber auch: Die Zinsen werden bis zum Finale niedrig bleiben, um die Zinsbelastung für die Staatshaushalte auf niedrigem Niveau zu halten. 1 Prozent Zinssteigerung kostet zum Beispiel den amerikanischen Finanzminister circa 200 Milliarden Dollar und auch der Haushaltsüberschuss von Herrn Schäuble dürfte sich drastisch reduzieren. Aber so weit dürfte es nicht kommen. Von der starken Nachfrage nach sogenannten sicheren Kapitalanlagen profitieren vor allem Staatsanleihen mit guter Bonität. Die Nachfrage wird die Kurse dieser Anleihen weiter hoch sein lassen und ihre Renditen werden niedrig bleiben.

Wir befinden uns in der Mitte einer sogenannten „Sparschwemme“. Aus den Schwellenländern schwemmt unentwegt der Leistungsbilanzüberschuss auch in amerikanische und europäische Anleihen. Sonst müssten zumindest in den USA, wo die amerikanische Notenbank Fed seit Dezember 2015 ihren Leitzins mehrfach erhöht hat, die Renditen amerikanischer Staatsanleihen stärker gestiegen sein. Im Dezember 2015 notierten allerdings die zehnjährigen Staatsanleihen auf demselben Stand wie heute. Hinzu kommt, dass die Fed ab dem Herbst ihre Anleihebestände allmählich reduzieren will.

Kommt Griechenland mit einer Jahrhundertanleihe? Argentinien hat sich getraut. Die Käufer haben wohl vergessen, dass Argentinien in den vergangenen zwei Jahrhunderten im Durchschnitt mehr als jedes dritte Jahr zahlungsunfähig war. Claudia Calich, Rentenfondsmanagerin bei der britischen Fondsmanagementgesellschaft M&G, hat versucht, die Ausfallwahrscheinlichkeit zu berechnen. Leider reicht das Modell nur für eine Anleihelaufzeit von 50 Jahren. Aber immerhin liegt da die Ausfallwahrscheinlichkeit bei 97,6 Prozent. 100 Jahre Laufzeit sollten risikoreicher als 50 Jahre sein. Zu 100 Prozent Ausfall gibt es ja immer noch 2,4 Prozent Steigerung. 2,8 Milliarden Dollar zu knapp 8 Prozent wurden platziert. Da hoffen die Investoren wohl auf eine schnelle Besserung der argentinischen wirtschaftlichen Fundamentaldaten, dann einen schnellen Gewinn und noch d… Käufer. Der letzte Käufer zieht den Kürzeren.

Aktien

Der Automobilmarkt zeigt in den USA und China die ersten Schwächen. Zusätzlich nehmen jetzt in den USA auch die Steuereinnahmen und das Kreditwachstum ab.

 

Graue Zonen: Rezession

Martin Barnes, Bank Credit Analyst, weist darauf hin, dass die gegenwärtige wirtschaftliche Erholung das Bruttoinlandsprodukt weniger stark wachsen ließ als in allen Zyklen zuvor. Die Laufzeit liegt im Moment an dritter Stelle. In zwei Jahren würde auch hier einneuer Rekord aufgestellt werden.

 

Er sieht die größten Probleme bei den irreversiblen Trends der Mitarbeiterproduktivität und der sinken- den Zahl der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter.

 

 

Die Aktienkurse haben sich im Vergleich zur wirtschaftlichen Erholung seit 2009 allerdings überproportional gut entwickelt. Denn langfristig folgt das Wachstum der Börsenkurse dem der Ökonomie.

Wenn das reale Wachstum des Bruttoinlandsprodukts für die nächsten Jahre bei 2 Prozent bleibt, können die Börsenkurse nicht schneller wachsen: Sie werden die höheren Zuwächse wieder abgeben müssen.

 

 

In der Vergangenheit ist es jedes Mal, nachdem ein amerikanischer Präsident nach zwei Amtsperioden das Weiße Haus verlassen hat, im ersten Jahr der neuen Regierung zu einer Rezession gekommen. Wird unter Trump alles anders?

Eine Warnung aus Kanada? David Rosenberg, zuständig für 9 Milliarden Dollar bei Gluskin Sheff + Associates, meint, die kanadischen Immobilienpreise müssten um 40 Prozent fallen, um das historische Verhältnis zwischen Preis und Haushaltseinkommen wiederherzustellen. Jetzt hat Kanada eine Immobilienblase!

Rohstoffe

Aktien teuer, Rohstoffe preiswert? – Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.

 

 

Der Kauf von Goldminenaktien durch Insider geht weiter. Eric Sprott, Vorstandsvorsitzender von Kirk- land Lake Gold, hat eine Million Aktien im Markt gekauft. Insiderkäufe gibt es auch bei Alamos Gold (CFO und VP), Detour Gold (3 Direktoren), Goldcorp. und Pretium Resources.

 

Portfoliostrategie

Diese Hausse wird nicht gut enden, aber sie wird mit Sicherheit enden. Am Ende steht die Frage: Wer wird jetzt noch kaufen? In dem oben beschriebenen Szenario werden die Preise für gute und schlechte Aktien auf ein Niveau fallen, das irgendwann wieder Käufer anzieht. Deshalb betrachten wir das Halten von Liquidität nach wie vor als Möglichkeit, stark gefallene, aber eigentlich wertvolle Aktien zu erwer- ben. Der Preis für Liquidität ist überdies zurzeit nicht sehr hoch. Man verdient daran nichts, aber das Halten von Bargeld ist wegen der niedrigen Inflation beinahe kostenlos. Selbst die negativen Zinsen in der Schweiz halten uns nicht davon ab.

Denken Sie zurück an den März 2009. Die Zeit wird kommen, wenn wir unsere Bargeldbestände zum Kauf von Aktien günstig einsetzen können.

 

Mit freundlichen Grüßen Ottmar Beck

 

Dax: 7,35% – Euro Stoxx 50 P: 6,71% – SMI: 8,36% – RexP: -1,01% – SBI: -1,05% – Gold(in US$): 7,84%

per 30.06.2017

Diese Veröffentlichung dient ausschließlich der Information und stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung zur Abgabe von Kauf-, Verkaufs- oder Zeichnungsaufträgen dar. Sie sind auch keine Entscheidungshilfen in rechtlichen, steuerlichen, wirtschaftlichen oder anderen Belangen. Alle Informationen beruhen auf Quellen, die wir als zuverlässig erachten. Sie dienen lediglich der Information und begründen kein Haftungsobligo. Anlagen können plötzlichen und erheblichen Wertverlusten unterworfen sein, mit der Folge, dass der Anleger möglicherweise nicht den investierten Gesamtbetrag zurückerhält. Bei Aktien bestehen gegenüber festverzinslichen Wertpapieren neben höheren Renditechancen auch wesentlich größere Risiken; ein Totalverlust kann nicht ausgeschlossen werden. Die individuellen Anlageziele, die Finanzlage oder die besonderen Bedürfnisse einzelner Empfänger wurden nicht berücksichtigt. Nutzer, die den Kauf der auf diesen Seiten beschriebenen Wertpapiere in Erwägung ziehen, sollten im Hinblick auf die Ausstattung der Wertpapiere und Risiken, die mit diesen Wertpapieren verbunden sind, vor Erwerb der Wertpapiere die allein rechtlich verbindlichen endgültigen Angebotsbedingungen lesen, die in den endgültigen, offiziellen Verkaufsprospekt, gegebenenfalls aktualisiert durch Nachträge, einbezogen sind. Alleinige Grundlage für den Anteilerwerb sind die Verkaufsunterlagen zu den Sondervermögen. Verkaufsunterlagen zu allen Sondervermögen sind kostenlos bei der Kapitalverwaltungsgesellschaft und der zuständigen Depotbank erhältlich.

 




Allgemeiner Marktkommentar Nov. 2016

Beitrag von Ottmar Beck, Vermögensverwalter.

Anmerkung des Herausgebers: In der Analyse der wirtschaftlichen Entwicklung teile ich die Meinung von Herrn Beck, Kontrovers stehe ich allerdings zu dem empfohlenen Anlageprodukt “ETF”, welches ich in verschiedenen Beiträgen als gefährlich empfinde und heftig kritisiert habe.

Da dieser Blog nicht nur eine Meinung wiedergeben soll, sondern eine Vielfalt davon, sind auch solche Darstellungen in diesem Blog sehr willkommen.

Elmar Emde, 15. November 2016

Sehr geehrte Damen und Herren,

wenn Sie diesen Brief lesen, kennen Sie bereits den Ausgang der Wahl in den USA oder das Ergebnis steht kurz bevor. In den letzten Wochen haben wir gelernt, dass die Fed auch die Fiskalpolitik in ihre Entscheidungsfindung mit einbezieht. Diese hat die Wirtschaft bis jetzt noch nicht stimuliert, aber das wird sich bald ändern.

Die schlechte Nachricht ist, dass entweder Trump oder Clinton Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika wird. Clinton will Steuern erhöhen und mehr Geld in Ausbildung und Infrastruktur investieren. Trump will die Steuern senken und noch mehr Geld für eine Mauer zu Mexiko, für die Infrastruktur und das Militär ausgeben. Egal, wie Sie es sehen, diese Ausgabenpolitik wird sich stimulierend auf die Wirtschaft auswirken. Einige Mitglieder der Fed haben bereits in ihren Reden darauf Bezug genommen und explizit darauf hingewiesen, dass wenn die Regierung die Wirtschaft stimuliert, die Zentralbank die Geldpolitik straffen muss. Das heißt nichts anderes als: leichte Zinserhöhungen nach der Wahl.

Wenn wir die bisherigen Umfragen für den Ausgang der Wahlen in den USA betrachten, so gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Clinton wird Präsidentin. Die Republikaner behalten oder verlieren die Mehrheit im Senat, behalten aber die Mehrheit im Repräsentantenhaus.
2. Trump wird Präsident. Die Republikaner behalten oder verlieren die Mehrheit im Senat, behalten aber die Mehrheit im Repräsentantenhaus.

Was aber passiert, wenn folgende Möglichkeit eintritt? Clinton wird Präsidentin. Die Demokraten erringen die Mehrheit im Senat und auch im Repräsentantenhaus. Bisher hat noch niemand über diese Möglichkeit nachgedacht. Viele glauben, dass bei einem Sieg Trumps der US-Aktienmarkt fallen wird. Vielleicht. Aber über diese Möglichkeit wird seit über einem Jahr nachgedacht, sie wäre daher für den Markt nichts Neues. Entscheidend wird für die Aktienmärkte sein, welche Partei mit welchem Präsidenten das Repräsentantenhaus dominiert. Die dritte Möglichkeit ist das Problem. Denn dann hat die demokratische Präsidentin Clinton für ihre Ausgabenpolitik freie Bahn. In diesem Fall wird der amerikanische Aktienmarkt sicher um 10 bis 15 Prozent fallen und der Volatilitätsindex VIX wird in wenigen Tagen bei 30 stehen. Es muss nicht so kommen und das letzte Szenario ist sicherlich das unwahrscheinlichste – aber der Markt ist darauf auch am wenigsten vorbereitet. Und der Brexit hat ja schon gezeigt, dass man heute auf alle Möglichkeiten vorbereitet sein muss.

Aktien

Nov. 16 Bild 1
Die obige Grafik zeigt den Index des Institute for Supply Management (ISM). Er basiert auf einer Umfrage bei mehr als 300 produzierenden Unternehmen. Im September ist dieser Index von 49,4 auf 51,5 Prozent gesprungen. Trotzdem sagen die meisten Wirtschaftswissenschaftler, dass die produzierende Industrie der USA unter schwierigen Rahmenbedingungen arbeite. Im Vorfeld einer so wichtigen Wahl wird es immer einen Unterschied geben zwischen dem, was einem erzählt wird, und den ökonomischen Daten. Schließlich ist es in niemandes Interesse, dem Wähler vor einer Wahl zu sagen, wie die Situation wirklich aussieht. Tatsache ist jedoch, dass die Frachtbeförderung, der Einzelhandel, die Verkaufszahlen in der Gastronomie und die Auftragseingänge bei Industrie- und Gebrauchsgütern auf eine Rezession hindeuten. Der ISM korreliert hervorragend mit der amerikanischen Börse. Er erreichte 2011 seinen Spitzenwert und schwankt seither um die 50. Die Vergangenheit hat gezeigt: Sobald dieser Indikator auf 46 fällt, steigt die Wahrscheinlichkeit einer Rezession auf 85 Prozent.

Aus der Wirtschaft kommen immer mehr negative Meldungen.

Der Vorstandsvorsitzende von ABB verwies bei der Präsentation der Ergebnisse des dritten Quartals auf die makroökonomischen Unsicherheiten infolge des Brexit-Votums und der Wahlen in Amerika. Der Umsatz von ABB fiel im dritten Quartal um 3 Prozent und der Auftragseingang ging um 14 Prozent zurück. Aufgrund der Kostensenkungsprogramme stagnierten die Erlöse. Trotzdem fiel der Kurs der Aktie nach dieser Nachricht um 7 Prozent.

Wenn die Wirtschaft läuft, profitieren die Logistikkonzerne. Allerdings musste Kühne & Nagel im dritten Quartal einen Gewinnrückgang hinnehmen. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen im dritten Quartal 4,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Konzernchef Detlef Trefger erklärte in einem Kommuniqué: „Die zurückhaltende Konsumentenstimmung in Teilen der EU und in den USA im dritten Quartal 2016 führte im Markt zu geringeren Exporten aus Asien.“ Es macht sich immer mehr bemerkbar, dass – nachdem die Geschäfte in Europa und Lateinamerika schon länger schwächeln – nun auch aus den USA schwächere Zahlen gemeldet werden.

Caterpillar, einer der größten Hersteller von Bau-und Bergbaufahrzeugen, hat zum zweiten Mal in diesem Jahr vor schlechteren Ergebnissen gewarnt. Ebenfalls sagte das Management, dass es auch für 2017 keine besseren Zahlen erwartet. Gegenüber dem dritten Quartal letzten Jahres fiel der Umsatz von 11 auf 9,2 Milliarden US-Dollar. Für das gesamte Jahr wird ein Ergebnisrückgang von 3,55 auf 3,25 US-Dollar pro Aktie erwartet. Wie üblich enthalten diese Zahlen nicht die angefallenen Restrukturierungskosten: In den letzten drei Jahren wurden 20 Prozent der Mitarbeiter entlassen. Die Gesellschaft hofft 2017 auf höhere Umsätze aus China und anderen Schwellenmärkten, warnt aber davor, dass sowohl in Nordamerika als auch in Europa die Absatzmärkte deutliche Schwächen zeigen. Darüber hinaus leidet die Firma auch an dem großen Vorrat an Maschinen, die gebraucht oder zur Vermietung dem Markt zur Verfügung stehen.

Für Deutschland ist die Automobilproduktion von großer wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Bedeutung. Der Wechsel vom Verbrennungsmotor zu einer alternativen Antriebsart steht mittelfristig an. Und damit könnte den deutschen Autobauern ein Debakel bevorstehen. Denn dies bedeutet milliardenhohe Abschreibungen auf die alten Produktionsstätten und der Wechsel zu wartungsarmen und somit renditeschwachen Elektroautos. Denn soweit ich informiert bin, haben Elektroautos keinen Anlasser, kein Getriebe, keinen Auspuff, keine Benzinpumpe, keinen Vergaser und keinen Kühler mehr. Das wird und muss für die klassische Automobil- und Zuliefererindustrie zu einem Problem werden. Immer wenn es politisch getriebene Umwälzungen in einem Markt gibt, kann es für Unternehmen wirtschaftlich enorme Probleme geben. Hierzu liefert die jüngste Vergangenheit mit der Entwicklung von RWE und E.ON gutes Anschauungsmaterial. Auch wenn die Automobilbauer überleben werden – vielleicht auch mit staatlicher Unterstützung –, wird es für Aktionäre keine angenehme Zeit werden. Die klassische Automobilaktie dürfte für die nächsten Jahre kein gutes Investment sein.

Festverzinsliche Anlagen

Schuldner mit schlechter Bonität haben in den vergangenen Jahren von den niedrigen Zinsen profitiert und viel Geld am Kapitalmarkt aufgenommen. Inzwischen ist die Verschuldung für sogenannte Ramschanleihen wieder auf ein neues Rekordniveau gestiegen. Gemessen am Verhältnis Schulden zu Vermögenswerte beträgt der Verschuldungsgrad derzeit 4,6 (siehe blaue Balken im folgenden Diagramm) und war damit höher als in der Vergangenheit. Historisch gesehen haben diese hohen Werte immer zu vermehrten Kreditausfällen geführt. In allen Fällen waren sie auch mit einer Abschwächung der Konjunktur verbunden. Die Grafik zeigt auch, dass die Ausfallraten seit dem Tief von 2014 wieder steigen.

Nov. 2016 Bild 2

Wie auch in der Vergangenheit werden diese Schuldenberge zum Problem, wenn sich die Wirtschaft abkühlt. Dies wird zu einem drastischen Anstieg von Unternehmenspleiten führen.

Gold

Gold ist in diesem Jahr in US-Dollar um ca. 18 Prozent gestiegen. Allerdings begann die erste Oktoberwoche mit der schlechtesten 7-Tage-Wertentwicklung in über drei Jahren. Inzwischen hat Gold in den letzten drei Monaten 6 Prozent an Wert verloren. Die Konsolidierung des Goldpreises hat den ganzen Oktober angehalten.

Trotzdem bleibt der langfristige Ausblick für Gold weiter positiv. Dies trifft auch für Goldminen-Aktien zu. Diese schneiden typischerweise in steigenden Märkten besser und in fallenden Märkten schlechter ab als das Metall selbst. Mitte September haben sich die Führungskräfte der Goldminenunternehmen in Colorado zum Precious Metal Summit getroffen. Wichtige Punkte der Konferenz für Anleger sind: Trotz gefallener Förderkosten senken die Goldkonzerne weiter ihre Kosten. Die Unternehmen gehen davon aus, dass die Förderkosten pro Unze Gold bis zum Jahr 2018 weiter sinken werden. Ebenso haben die niedrigen Goldnotierungen die Unternehmen gezwungen, bestehende Projekte unter die Lupe zu nehmen. Durch die Anpassung oder Aufstockung früherer Projekte konnten sie beim Ausbau oder der Verlängerung der Lebenszeit von Minen Erfolge verzeichnen. So wie es aussieht, wird es allerdings in den nächsten zwei Jahren nicht zu weiteren Dividendenerhöhungen kommen. Der zur Verfügung stehende Cashflow wird zur Entwicklung bestehender Projekte und in vielen Fällen auch zum weiteren Schuldenabbau genutzt werden.

Portfoliostrategie

Vermögenswerte und Wirtschaft sollten über einen langen Zeitraum parallel zueinander verlaufen. Überstieg in der Vergangenheit der Wert der Vermögenswerte den Wert der Wirtschaft wesentlich, haben wir uns in einer Blase befunden. Die folgende Grafik vergleicht den Wert der Vermögenswerte (Aktien, Anleihen und Immobilien) mit dem Bruttoinlandsprodukt. Wir können deutlich sehen, dass die gegenwärtige Blase größer ist als jene, der 2008/2009 die Finanzkrise folgte.

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Eigentlich sind Wahlen für die Märkte eher nebensächliche Ereignisse, die die Kurse nur kurzfristig bewegen. Eine alte Börsenweisheit lautet: „Politische Börsen haben kurze Beine.“ Dieser Satz impliziert: Egal, wer gewinnt, für die Märkte wird das im schlimmsten Fall nur ein kurzer Aufreger sein. In wenigen Fällen kann der Einfluss allerdings bei schlimmen politischen Krisen durchaus massiv und dauerhaft sein. Ob der Wahlausgang in den USA diesmal in diese Kategorie fällt, kann man unmöglich vorhersagen – alles ist möglich. Wie wir bereits am Anfang des Briefes bemerkten, ist für den Ausgang der Wahl entscheidend, welcher Mehrheit sich die/der neue Präsident(in) im Repräsentantenhaus gegenübersieht. Wird die demokratische Kandidatin Präsidentin und die Republikaner behalten die Mehrheit im Repräsentantenhaus, wird das amerikanische System der „checks and balances“ weiter funktionieren.

Das diesjährige Ergebnis stellt uns nicht zufrieden. Wenn wir jedoch die Wertentwicklung des Euro Stoxx 50 Performance Index mit -3,89 Prozent und des Schweizer SMI mit -11,23 Prozent betrachten, so ist das Ergebnis bisher durchaus vertretbar. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es in der Endabrechnung immer besser war viele kleine Verluste zu ertragen als einen Großen. Für uns gibt es daher keine Eile. Auf einen Ausgang der Wahl werden wir nicht spekulieren. Wir werden in Ruhe die Ergebnisse abwarten und dann mit langfristiger Sicht die Portfolios weiter ausrichten. Gemäß unsere Strategie und den zu Grunde liegenden Faktoren müssen wir jetzt mit den zur Verfügung stehenden Geldern für 20 Prozent des Depotwertes den S&P 400 US MID CAP ETF (IE00B4YBJ215) und für jeweils 10 Prozent drei Sub-indices des STOXX Europa 600 (Retail – A0AE1U, Techno. – 965855, Pers. & Household Goods A0AE1T) kaufen. Nach der Wahl werden wir diese Transaktion vornehmen. Entweder kaufen wir dann mit niedrigeren Kurs oder in steigenden Kurse hinein. Wir werden Sie mit einem kurzen E-Mail informieren wenn wir den Kauf tätigen.

Ich freue mich auf einen regen Austausch mit Ihnen.

Mit freundlichen Grüßen

O. Beck

Dax: -0,73% – Euro Stoxx 50 P: -3,89% – SMI: -11,23% – RexP: 2,33% – SBI: 4,58% – Gold(in US$): 20,38%

per 31.10.2016

Diese Veröffentlichung dient ausschließlich der Information und stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung zur Abgabe von Kauf-, Verkaufs- oder Zeichnungsaufträgen dar. Sie sind auch keine Entscheidungshilfen in rechtlichen, steuerlichen, wirtschaftlichen oder anderen Belangen. Alle Informationen beruhen auf Quellen, die wir als zuverlässig erachten. Sie dienen lediglich der Information und begründen kein Haftungsobligo. Anlagen können plötzlichen und erheblichen Wertverlusten unterworfen sein, mit der Folge, dass der Anleger möglicherweise nicht den investierten Gesamtbetrag zurückerhält. Bei Aktien bestehen gegenüber festverzinslichen Wertpapieren neben höheren Renditechancen auch wesentlich größere Risiken; ein Totalverlust kann nicht ausgeschlossen werden. Die individuellen Anlageziele, die Finanzlage oder die besonderen Bedürfnisse einzelner Empfänger wurden nicht berücksichtigt. Nutzer, die den Kauf der auf diesen Seiten beschriebenen Wertpapiere in Erwägung ziehen, sollten im Hinblick auf die Ausstattung der Wertpapiere und Risiken, die mit diesen Wertpapieren verbunden sind, vor Erwerb der Wertpapiere die allein rechtlich verbindlichen endgültigen Angebotsbedingungen lesen, die in den endgültigen, offiziellen Verkaufsprospekt, gegebenenfalls aktualisiert durch Nachträge, einbezogen sind. Alleinige Grundlage für den Anteilerwerb sind die Verkaufsunterlagen zu den Sondervermögen. Verkaufsunterlagen zu allen Sondervermögen sind kostenlos bei der Kapitalverwaltungsgesellschaft und der zuständigen Depotbank erhältlich.