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Mischfonds

Nach der gängigen Definition sind Mischfonds Investmentfonds, die sowohl in Aktien, Rentenpapieren, Geldmarktitel als auch in Immobilien-Sondervermögen anlegen.

Kurzum, das Fondsmanagement darf alles auf dem Wertpapiermarkt kaufen und verkaufen, darf nach Belieben  die Risiken durch Derivate absichern (wie bei den anderen Investmentfonds auch) und schafft damit eine Intransparenz, die es keinem außen stehenden Risikomanager erlaubt, die wirklichen Risiken hieraus und die dahinter versteckte Gebührenpolitik  verifizieren zu können.

Wie der Name daher schon sagt, ein  Mischfonds oder besser ein Mischmaschfonds.

Verkauft wird ein solcher Fonds mit dem Hinweis, dass mit der Variabilität dieser Anlagepolitik Wachstumschancen der Aktienengagements mit Renditen aus festverzinslichen Wertpapieren  und Substanzerträgen aus Immobilien-Sondervermögen kombiniert werden können. Eben eine Mischmasch – Investmentpolitik mit sehr guten Möglichkeiten, entsprechend hohe Gebühren vereinnahmen zu können.

Siehe im Übrigen weitere Ausführungen zu den Investmentfonds.

Juli 2013

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

Siehe auch http://www.emde-fiveko.de




Negativzinsen und die Deutsche Bundesbank

Es ist doch erstaunlich, wie Mitglieder der Deutschen Bundesbank die Investmentbanking-Denke adoptiert haben, eine Denke, welche die Welt in den letzten 20 Jahren schon zweimal an den Rand des Abgrund geführt hat und immer noch führt, bzw. als  Hauptursache für die Finanzkrise in 2008 unbestreitbar gilt.

Auf einer Tagung einer bekannten Wirtschaftszeitung äußerte  der  Bundesbankvorstand Herr Dombret doch tatsächlich die Meinung, dass er sich nicht an der Einführung von Negativzinsen stören würde, sie sogar befürwortete, um die von ihm konstatierte Ertragsschwäche der deutschen Banken u.a. zu verbessern.

Jetzt kann man darüber philosophieren, ob die Negativzinsen die Erträge der deutschen Banken merklich erhöhen, zumal in verschiedenen Kreditbereichen wie Girokredite, Überziehungskredite und Kredite an schwächere Bonitäten zwischenzeitlich zweistellige Margen eingefahren werden, die früher undenkbar waren.

Aber  Herr Dombret hat dieses Kreditgeschäft gar nicht im Fokus, er sieht sogar in der Konzentration auf zinsabhängige Geschäfte, also im Kreditgeschäft, den Grund für die Ertragsschwäche.

Damit legt er den Banken nahe, in das provisionsträchtige Bank-Investmentgeschäft vermehrt einzusteigen. Im Umkehrschluss heißt das, weniger Kreditgeschäft, dafür mehr Provisionsgeschäft mit natürlich den strukturierten Finanzprodukten, womit sich hohe Provisionserträge erzielen lassen, welcher der Anleger bezahlen muss. Da aber die strukturierten Finanzprodukte auf Kreditgeschäfte basieren, frage ich mich, wie das gehen soll?

Macht man sich über den Lebenslauf von Herrn Dombret im Internet schlau, wird einem schnell klar, warum Herr Dombret solche Thesen vertritt. Bevor er  Bundesbankvorstand wurde, war er Vizepräsident des Bank of America Global Investment Banking u.a. in Europa, dem Nahen Osten und Afrika und Co-Head of Rothschild, einer „durch-und-durch-Investmentbank“. Zuvor verbrachte er  10 Jahre bei JP Morgan in London/Frankfurt in der Investmentbanking Abteilung usw. usw. Herr Dombret ist also ein Investmentbanker bis in die Haarspitzen und ich frage mich, was eine Investmentbankideologie, welche nur den Verkauf von Finanzprodukten  im Sinn hat, im Bundesbankvorstand zu suchen hat.

Aber wen wundert es, der EZB-Präsident, Herr Draghi, ehemaliger Vizepräsident von Goldmann Sachs, ist ja auch einer.

Übrigens, bei seiner Erkenntnis der Ertragsschwäche der deutschen Banken hat er sich auf eine Studie von Bain, eine international tätige Beratungsgesellschaft im Investmentbanking gestützt. Was soll da anderes heraus kommen.

3.Dezember 2014

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

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Erfahrungen beim Verkauf von strukturierten Finanzprodukten:

Vor einigen Wochen erhielt der Herausgeber  folgendes  E-Mail:

Ich habe erst vor wenigen Wochen ihr Buch (Die strukturierte Ausbeutung) gelesen und dieses dann mit dem festen Vorsatz, es später erneut zu lesen, auf die Seite gelegt.

Nach der Erstlektüre habe ich die mit meinen jetzt  52  Lenzen „gesammelten Werke“ an Vorsorgeprodukten / Rürup / Fonds / etc. einmal selbst unter die Lupe genommen und dabei festgestellt, dass es sicherlich nicht von Schaden ist, wenn das ein Fachmann auch mal tut.

Aber dann sind wieder andere Dinge in den alltäglichen Vordergrund getreten und es blieb wie schon so oft mal wieder beim Vorsatz.

Nun hatte ich vor einigen Tagen ein Gespräch mit einem Assekuranz-Makler meine private KV betreffend. Leider stellte sich sehr schnell heraus, dass der gar kein wirkliches Interesse an meiner KV hatte. Sein Ziel war ganz alleine an meine Finanz-Unterlagen zu kommen, nur um mir letztlich ein Produkt  seiner Versicherungsgesellschaft   anzubieten………………

Dem Mann hatte ich allerdings einem Bauchgefühl  folgend nur einige wenige verschiedenartigen Verträge  gezeigt, die er dann „analysiert“ hat.

Von Ihnen würde ich gerne wisse, ob Sie Interesse daran haben, meine div. Verträge ( in dem Fall natürlich alle zusammen ) zu bewerten und vielleicht auch etwas zu dem mir angebotenen Produkt dieser Versicherungsgesellschaft  zu sagen.

Ich würde aktuell gerne verhindern, dass ich ein möglicherweise gutes Angebot einfach aus Unkenntnis nicht annehme  /   andererseits möchte ich natürlich auch keinen für mich schädlichen Vertrag unterzeichnen.

Gruß,…….

(damit nicht alle möglichen Vertriebseinheiten der Finanzindustrie den Versender jetzt anschreiben, bleibt sein Name  anonym)

Anmerkung des Herausgebers:

Auch hier kann man sehen, dass die Versicherungsgesellschaften immer mehr den   Verkauf von strukturierten Finanzprodukten unter der Überschrift „Vorsorge“ fokussieren.

Die Versicherungsgesellschaften müssen in Ihrer von der EZB durch das Niedrigzinsumfeld verordneten Not  daher aufpassen, nicht in dasselbe juristische Kreuzfeuer zu geraten, in welches derzeit sehr viele Banken stehen.

Das Gespräch mit dem Versender dieses E-Mail fand bereits  statt.

2.Dezember 2014

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

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Maut für PkW`s:

Die Garküche der Erfindung neuer Abgaben für den Staat hat mal wieder zugeschlagen. Die PkW- Maut ist geboren, zwar über eine Sturzgeburt, aber geboren ist sie. Das „Steuer- und Abgabenerhöhungs-Gen“ der Politiker konnte wieder einmal seine Wirkung zeigen.

Begründet wird diese neue Abgabe natürlich mit der Schließung einer „Gerechtigkeitslücke“ und nur mit der Belastung der „bösen“ Ausländer, die unsere Autobahnen kostenlos als Überquerungshilfen in den Süden – oder wo auch immer hin –  benutzen, wobei  die hohe Benzinsteuer beim Tanken dieser Ausländer geflissentlich unter dem Tisch gehalten wird.

Kosten soll Sie den deutschen Steuerzahler nichts, damit wird die deutsche Seele zunächst beruhigt, wobei auch hier wieder unterschlagen wird, dass die Einführung  und die Verwaltung dieser PKW-Maut die Einstellung einer hohen Anzahl von Beamten (mit Pensionsanspruch) und Verwaltungsfachleuten bedingt, ganz zu schweigen von den hohen Kosten der zu modifizierenden Abrechnungssystemen und deren Software zur Bewältigung dieses neu geschaffenen Bürokratiemonsters. Mich würde es daher nicht wundern, dass dieser auf bayerischen Stammtischen geborene Bürokratieunsinn saldiert ein Verlustgeschäft wird.

Keinem scheint aber klar zu sein, dass damit für die Zukunft – nachdem einige Jahre vergangen sind – eine neue Möglichkeit geschaffen wurde, den Steuerzahlern sukzessive weiter in die Tasche zu greifen. Erst gestern unterstrich unser Finanzminister diese Feststellung. Man denke nur an die sukzessiv angestiegene Mehrwertsteuer (für den Steuerzahler ist kein Mehrwert zu entdecken), die Soli-Abgabe, welche nur einige Jahre gelten sollte oder  die vom deutschen Kaiser eingeführte und immer noch bestehende Sektsteuer zur Finanzierung der kaiserlichen Marine, welche schon seit 100 Jahren auf dem Meeresboden  des Skagerrak dahinrostet.

Anscheinend kann die Politik die Gerechtigkeitslücke nur durch Steuer- und Abgabenerhöhungen und Schaffung neuer Bürokratiemonster befriedigen. Wie wäre es, wenn man es mit dem Abbau der hohen Steuern versuchen würde, dass diejenigen, welche den größten Mehrwert für den Staat bringen, auch Spaß daran haben?

Mich würde nur interessieren, was wohl Herr Stoiber, welcher seit November 2007 bis Oktober 2014 in Brüssel ehrenamtlicher Leiter einer EU-Arbeitsgruppe zum Bürokratieabbau war, zu diesem „depperten“ Bürokratieunsinn wohl sagen würde?

Hohe Steuern und Abgaben vermindern das eigene Vorsorgebestreben der Bürger und schaffen damit eine immer größere Abhängigkeit vom Staat und damit auch von der Finanzindustrie.

2. Dezember 2014

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

Siehe auch http://www.emde-fiveko.de