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Draghischer Wertpapiermarkt !

Das Anlageangebot auf dem nachhaltigen Wertpapiermarkt ist derzeit äußerst mager und wird immer magerer. Und  die Wertpapiere, die evtl. noch für einen Kauf empfehlenswert sind, rentieren im mittel- bis langfristigen Bereich nur noch mit 0,2%  bis max. 0,5%.

Berücksichtig man dann noch die Transaktionskosten und die Depotgebühr der Banken, kann man von dieser Rendite bis zu 50% abziehen.

Jetzt frage ich mich, wo das hinführen wird?  Sollen wir alle mit Gewalt in die Aktien getrieben werden? Sollen Anleger zu Spekulanten erzogen werden?

Betrachtet man beispielsweise die tägliche DAX-Fieberkurve, die in den letzten Minuten der Börsenzeit teilweise noch schnell einen Zacken nach oben macht, bleibt zu vermuten, dass hier Kräfte zur Stützung am Werk sind, um ja kein Minus entstehen zu lassen. Ist das vielleicht sogar die EZB, da ihr bewusst ist, dass ein Aktiencrash alles nach unten ziehen würde? Hier scheinen sich Haussiers und Baissiers derzeit einen heißen Kampf zu liefern.

Auffallend ist auch, dass ein großer Teil der Presse ein Loblied auf die Aktien singt und sogar den Dividendenschein als künftigen Zinsschein/ Kupon tituliert. Haben diese Spezialisten vergessen, dass auch mal eine Dividende reduziert oder ausfallen kann? Und kommt dann noch  ein Aktienkursverfall hinzu, ist das eine Vermögensvernichtung erster Güte. Sogar Warren Buffet wird jetzt als Empfehler von ETF`s (Indexfonds), einem strukturierten Finanzprodukt, herangezogen, womit die Börsenkurse noch mehr angeheizt werden sollen. Früher hat Warren Buffet solche Produkte als Massenvernichtungswaffen bezeichnet.

Diese hektischen DAX-Fieberkurven und die vielen Loblieder auf die Aktie erinnern sehr stark an ähnliche Börsenhaussen, die letztlich zu einem Crash geführt haben. Wann dieser hier eintritt, ist schwer zu sagen, dann kommt er aber blitzschnell, ähnlich wie beim Schweizer Franken Devisenkurs. Können wir sicher sein, dass die EZB/ Herr Draghi nicht über Nacht ihre/seine Meinung plötzlich ändert?

Dieses dünne und immer dünner werdende Marktangebot von nachhaltigen Wertpapieren und die Verlagerung des Kapitals auf immer risikoreichere Anlagegebiete mit vorprogrammierten Verlusten ist das Ergebnis der Politik von Herrn Draghi, welcher sich damit die Ankurbelung der Wirtschaft erhofft zwecks Abbaus der Verschuldung in Europa. Bisher hat er aber nur das Gegenteil bewirkt und den Schuldenstand der Staaten weiter wachsen lassen.  Und, die Blasen werden immer dicker.

Wenn das so weiter geht, kann Herr Draghi als die tragische Figur dieses Jahrhunderts bezeichnet werden, der für die Erosion des Finanzsystems verantwortlich gemacht wird. Getrieben von der finanziellen Unvernunft der europäischen und der amerikanischen Politiker und deren kaum geänderter Schuldenpolitik, zu der leider auch das (geförderte) Anspruchsdenken der Wähler beigetragen hat, sind letztlich auch die Banken in die Bredouille gebracht worden und hat das Investmentbanking, der Elite-Fakultät im Verschwindenlassen von Verbindlichkeiten,  mehr als befeuert.

Vielleicht sollte es die Politik einmal mit Steuersenkungen versuchen, damit das Geldverdienen den Bürgern wieder Spaß macht und dadurch  auch dem Schwarzmarkt den Boden entzieht. Das wäre das beste Konjunkturprogramm, anstatt den Bürgern des hart verdiente Geld erst wegzunehmen, um es über kostenträchtige Finanzierungsprogramme wieder auszuschütten. Herr Draghi hat in einem Interview zu Recht darauf hingewiesen, dass die Steuerquote in Europa gegenüber Amerika und Asien deutlich zu hoch ist und Steuersenkungen angebracht wären. Aber auf diesem Gebiet wird er nur taube Ohren antreffen.

Herr Draghi versucht verzweifelt die Wand, auf die wir im Schnellzugtempo zufahren, immer weiter weg zu schieben. Das kann auf Dauer nicht gut gehen und wird zu einer Bereinigung führen müssen, im worst case sogar zu einem Schuldenschnitt, und zwar europaweit!

5. Februar 2015

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

Siehe auch http://www.emde-fiveko.de




Zur aktuellen Situation: Kommentar von Alltrust AG, Schweiz

Sehr geehrter Herr Emde,

so wie James Bond die Lizenz zum Töten hat, haben Politiker und Zentralbankchefs die Lizenz zum Lügen. Gerade einmal eine Woche vor der Aufwertung des Schweizer Franken bestätigte Nationalbankpräsident Thomas Jordan, dass die SNB den Wert des Schweizer Franken bei 1,22 Euro halten will. „Die Bindung des Franken an den Euro-kurs ist ein Grundpfeiler der Schweizer Zentralbankpolitik“, betonte der stellvertretende Vorsitzende Jean-Pierre Danthine in einem TV-Interview drei Tage vorher. Es gab keine internationale Abstimmung unter den Zentralbanken. Das ist die neue Realität: Jede Nationalbank steht für sich selbst und ist gefangen im politischen Umfeld ihres jeweiligen Landes. Sie werden das tun, was immer sie glauben nötig ist, um ihrer Regierung zu helfen und einen für ihr Land positiven Wechselkurs zu gestalten.

Am 15. Januar 2015 verloren Schweizer Investoren mindestens 10 Prozent auf Anlagen in Schweizer Aktien und in der Spitze 25 Prozent im Euro-Franken-Wechselkurs. Ausländern wird der sichere Himmel des Schweizer Franken erst in Zukunft Geld kosten und viele werden bereit sein zu zahlen. Denn 0,75 Prozent im Jahr für die Sicherheit auszugeben, klingt für russische Ohren sicherlich immer noch billig. Teuer werden für ausländische Investoren allerdings schon heute ihre Kredite in Schweizer Franken.

40 Prozent des Schweizer Exports gehen in die Eurozone und der Schweizer Franken ist nun 30 Prozent höher bewertet als vor fünf Jahren. 50 Prozent dieser Bewegung ist dabei an einem Tag entstanden. Dieser Tag ging allerdings auch nicht spurlos an der SNB vorbei. Die Citibank berechnete einen Verlust von 60 Milliarden Schweizer Franken für die Nationalbank.

Die zweite „Draghödie“ spielte sich eine Woche später ab, als die Europäische Zentralbank (EZB) das letzte Tabu brach. Die EZB glaubt immer noch, dass die Senkung von Zinsen und die Erhöhung der Geldmenge die Banken veranlassen wird, mehr Mittel für die Kreditvergabe zu günstigeren Konditionen zur Verfügung stellen. Die Realwirtschaft würde dann investieren, weil sie leichter und zu besseren Konditionen an Kredite kommt. Allerdings schwimmen bereits große Teile der Realwirtschaft im Geld und wollen keinen Bankkredit. Unternehmer, die dringend Geld brauchen, erhalten nichts, da den Banken die Risiken zu groß sind. Aber wenn die Banken unter Risikogesichtspunkten keine neuen Kredite vergeben, dann nützen die jüngst beschlossenen Maßnahmen nichts. In den USA haben die Unternehmen zwar vermehrt Kredite aufgenommen, aber sie nicht für Investitionen genutzt, sondern damit eigene Aktien zurückgekauft und hohe Dividendenzahlungen finanziert. Dieser Effekt wird in Europa jedoch wesentlich kleiner sein, da der Aktienbesitz hierzulande nicht so verbreitet ist wie in Amerika. Herr Draghi setzt auch darauf, dass die Verbraucher aufgrund der niedrigen Kreditzinsen noch mehr Geld aufnehmen und damit den Konsum erhöhen. Aber die Konsumenten leiden noch immer unter den Kreditbergen, die sie vor der Finanzkrise aufgetürmt haben. So werden die Banken ihre aus der ersten Runde stammenden Staatsanleihen an die Zentralbank verkaufen und dafür neu emittierte Staatsanleihen kaufen. Es soll aber niemand über eine versteckte Staatsfinanzierung reden. Ein Erfolg bleibt Herrn Draghi: Selbst wenn es ihm nicht gelingt, die europäische Binnennachfrage anzukurbeln, so kommt der sinkende Wert des Euros den europäischen Exporteuren zugute. Aber auch hier ist die Sachlage unsicher. In Japan gingen Prognosen davon aus, dass der fallende Yen-Kurs das Wachstum um gut 2 Prozent anheben würde. Dazu ist es bisher noch nicht gekommen.

Alles riecht nach dem alten Zuckerpillen-Trick. Wenn der Patient glaubt, dass die Pille hilft, wird er schon von allein gesund werden. Hier folgt Herr Draghi wohl Ludwig Erhard, der glaubte, dass 50 Prozent der Wirtschaft Psychologie sei. Zumindest in den nördlichen Ländern Europas könnten sich Privatleute jedoch weigern, diesem Schema zu folgen. Viele machen sich heute Gedanken, wie und ob ihre Ersparnisse im Alter ausreichen. Der Effekt niedriger Zinsen könnte also nicht zu neuen Kreditaufnahmen führen, sondern im Gegenteil zu einer höheren Sparquote, um im Alter den gleichen Betrag wie geplant zur Verfügung haben. Dies trifft besonders dann zu, wenn wir von einer alternden Gesellschaft ausgehen.

Im Zusammenhang mit der oben erwähnten versteckten Staatsfinanzierung: Auch Deutschland ist kein Musterknabe. Im Jahr 2014 lagen die Ausgaben 155 Milliarden Euro über denen von 2008. Bei der Konsolidierung halfen – Dank sei der SPD und ihrer Agenda 2010 – vor allem die sprudelnden Einnahmen (165 Milliarden Euro). Das ist der springende Punkt. Auch die EZB weiß: Ohne Reformen wird die Nachfrage nicht in Gang kommen. Den Politikern fehlt aber der Mut, unangenehme Veränderungen voranzutreiben. Das auch vor dem Hintergrund, das die Agenda 2010 letztendlich zwar erfolgreich war, aber zur Abwahl von Gerhard Schröder und zum Machtverlust der SPD geführt hat.

Der Januar hat gezeigt, dass die Anleger nach wie vor den Zentralbanken vertrauen. Diese haben in den letzten Jahren die Vermögenspreise hoch gehalten und stabilisierend eingegriffen, wenn es zu größeren Rückschlägen oder angedeuteten Trendwechseln kam. Dabei hat gerade das Verhalten der Schweizer Zentralbank gezeigt, dass, wenn das Vertrauen verloren geht, es zu deutlichen und über Nacht eintretenden Verlusten kommt. Der geldpolitisch fabrizierte Kursaufschwung wird sich auch in anderen Ländern ähnlich wie in der Schweiz auflösen. Die Zinsen für zehnjährige Anleihen in Italien und Spanien liegen unter den von zehnjährigen US-Treasurys. Ein Beispiel dafür, dass die extreme Geldpolitik das Vermögen der Anleger, Risiken einzuschätzen, grob verzerrt hat. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann die durch das billige Geld erhöhten Bewertungen auf ihren fundamentalen Wert zusammenfallen.

Nach einem holprigen Start tendierten die Aktienkurse vor allem nach der Entscheidung der EZB stark nach oben. In unserem 3-Säulen-Portfolio haben die Gewinne aus den Aktienanlagen die Sicherungskosten mehr als ausgeglichen. Besonders positiv hat sich im Januar die Performance der Goldminenaktien ausgewirkt. Da der Euro nach wie vor zur Schwäche neigt, konnten wir darüber hinaus, nach der Auflösung unserer Dollarsicherung im letzten Jahr, weitere Zuwächse bei den in US-Dollar notierenden Wertpapieren hinzugewinnen.

 

Mit freundlichen Grüßen

Ottmar Beck

 

P.S: Wertentwicklung verwaltete Depots 2015:

3-Säulen-Portfolio: 4,00 %, Benchmark: 4,34 %

Diese Veröffentlichung dient ausschließlich der Information und stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung zur Abgabe von Kauf-, Verkaufs- oder Zeichnungsaufträgen dar. Alle Informationen beruhen auf Quellen, die wir als zuverlässig erachten. Sie dienen lediglich der Information und begründen kein Haftungsobligo. Anlagen können plötzlichen und erheblichen Wertverlusten unterworfen sein, mit der Folge, dass der Anleger möglicherweise nicht den investierten Gesamtbetrag zurückerhält. Bei Aktien bestehen gegenüber festverzinslichen Wertpapieren neben höheren Renditechancen auch wesentlich größere Risiken; ein Totalverlust kann nicht ausgeschlossen werden. Die individuellen Anlageziele, die Finanzlage oder die besonderen Bedürfnisse einzelner Empfänger wurden nicht berücksichtigt.

 

 

Alltrust AG

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CH-8832 Wilen

 

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Krake Investmentbanking

Griechenland ist derzeit in aller Munde, ein großes Sorgenkind der europäischen Gemeinschaft.

Zugang zur EU hat Griechenland  über ein “Wegderivatieren” ihrer Schulden in Zukunft mit Hilfe von Goldman Sachs erlangt, welches den EU Bürgern noch eine Menge Geld, Lebensvorsorge und Vermögen kosten wird. Dafür ist Goldman Sachs fürstlich belohnt worden.

Nunmehr nimm Griechenland wiederum die Dienste eines Investmentbankers, eines gewissen Matthieu Pigasse der Investmenbank Lazard, an. Durch sein erstes Beratungsmandat soll Lazard zwischen 2010 und 2012 bereits schon € 20 Mio verdient haben und wird vermutlich noch weitere Millionen, die letztlich wieder wir zu bezahlen haben, verdienen.

Es stellt sich nunmehr die Frage nach der Qualität der Beratungsleistungen bzw. ob diese die im Raum stehenden acht- bis 9-stelligen  Beträge dies wert sind. Nach Meinung von Herrn Pigasse sollen sie Gläubiger auf € 100 Milliarden verzichten, um den Schuldenstand zu verringern. Tolle Beratungsleistung.

Herr Pigasse soll der sozialistischen Regierung in Frankreich sehr nahe stehen und ebenfalls beraten haben. Betrachtet man die französische Wirtschaftslage bleiben große Fragen nach dieser Beratungsleistung offen.

Man sieht dadurch wieder, überall dort, wo eine finzanzielle Bredouille besteht, machen sich die Investmentbanker breit, verdienen letztlich an jeder Situation, auch wenn sie von ihnen initiiert wurde.

Übrigens, die Vatikanbank wird ebenfalls von  einem Investmentbanker beraten.

3. Februar 2015

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

Siehe auch http://www.emde-fiveko.de




Bankenaufsicht = Bankennachsicht / Deutsche Bank

Im Zusammenhang mit der Libor-Affäre  lies Herr Anju Jain verlauten, dass ihn diese von allen juristischen Problemfeldern / Affären, mit denen die Deutsche Bank derzeit zu kämpfen hat, am meisten krank macht. Auf einer Veranstaltung bemerkte er dann O-Ton: „ Die wichtigste Beziehung, die wir haben, ist die mit unserer Aufsicht. Wir müssen die Aufsicht davon überzeugen, dass das, was wir tun, richtig ist und wir hoffen, dass sie unsere Meinung teilt“.

Zum einen müsste eigentlich die wichtigste Beziehung einer Bank die zu den Kunden sein und zum anderen glaubt Herr Jain wirklich, dass das Handeln seines Bankhauses, insbesondere der Investmentbanking-Sparte, welches auf vielen Ebenen anscheinend die Gesetze überdehnt bis gebrochen hat und daher weltweit vor Gericht steht, von über 6.000 Fällen ist die Rede, das Richtige ist?

Den Hauptanteil an diesen Negativschlagzeilen und der Flut von Gerichtsprozessen nebst staatsanwaltlichen Ermittlungsverfahren stammen aus der Abteilung, die Herr Jain aufgebaut und bis zur Ernennung zum Co-Vorstandssprecher geleitet und zu verantworten hatte. Es mutet dann einen schon sehr seltsam an, dass er von all diesen Fällen angeblich kein Wissen haben konnte. Ist ihm als verantwortlicher Bereichsleiter – wie er zu dieser Zeit war – nicht aufgefallen, dass einzelne Händler Boni bekommen haben, die sogar weit über den völlig überzogenen Vorstandsgehältern lagen? Eine natürliche Geldvermehrung konnte das nicht gewesen sein, wie es sich dann später herausstellte.

Auch wenn er nichts von diesen Dingen gewußt hatte, so stellt sich doch die Frage nach der politischen und Controlling-Verantwortung. Wie lasch muss doch in seiner Sparte die Aufsicht gewesen sein? Vor einigen Wochen hatte die Bafin Herrn Jain sogar keine Mitschuld an diesen Skandalen attestierte und dies sonderbarerweise auf Einzelfälle geschoben und Herrn Jain somit einen Freibrief ausgestellt. Jedem Sparkassen- oder Volksbankvorstand hätte die Bafin oder der jeweilige Verband bei größeren Risiken sofort in die Wüste geschickt. Milliardenrisiken der von Herrn Jain verantworteten Sparte scheinen somit keine Rolle zu spielen.

Es drängt sich somit der Eindruck auf, dass hier mit zweierlei Maß gemessen wird und Herr Jain die Bankenaufsicht anscheinend von seiner Investmentbankingideologie überzeugen konnte.

Ein weiterer und aktueller Fall einer – nennen wir es –  gewissen Sympathie zu Herrn Jain von Seiten der Aufsicht  ist in der letzten Woche hochgepoppt. Ein hochrangiger Funktionär der neu geschaffenen Bankenaufsicht unter dem Dach der EZB ließ in einem Interview der Welt am Sonntag verlauten, dass in Bezug auf die evtl. Manipulierung des Goldpreises keine Anhaltspunkte gefunden worden seien, welche die Deutsche Bank belasten könnten. Seltsamerweise verwandelte sich dann wenige Tage danach das 4. Quartalsergebnis 2014 der Deutsche Bank  von einem angenommenen Verlust in Höhe einer niedrigen neunstelligen Zahl plötzlich in  einen Quartalsgewinn von über € 400 Mio. Als Begründung wurden geringere Rückstellungen bei den Prozessrisiken angegeben, die anscheinend kurze Zeit vorher höher eingeschätzt wurden. Warum dieser plötzliche Sinneswandel? 1+1=2 !

Ein weiterer mit einem besonderen „Geschmäckle“ versehener Fall ist die seit Monaten anstehende Entscheidung, ob eine Anklage gegen Herrn Fitschen und mehrerer Manager der Deutschen Bank vor der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts München wegen Prozessbetrug zugelassen wird oder nicht. Hinderungsgrund ist der Karrierewunsch des zuständigen Richters, welcher sich auf eine höhere Richterstelle beworben hat und deshalb diesen Fall nicht angehen möchte, obwohl er dies auch unter höheren Weihen weiter abhandeln könnte. Seit wann hängt die Rechtssprechung von Beförderungsmodus der Richter ab?

Sei wie es sei auch unter dem Blickwinkel der nicht gerade skandalfreien bayerischen Justiz. Herrn Fitschen  & Co. haben auf jeden Fall damit Zeit gewonnen.

2. Februar 2015

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

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