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Tsipras hat doch Recht!

Beitrag von Ottmar Beck, Alltrust AG, Schweiz

Sehr geehrter Herr Emde,

Tsipras macht Ernst. Das dritte Hilfspaket, neue Kredite, wird wohl nach den Vorleistungen der Griechen von den Gläubigerstaaten ausgezahlt werden. Offiziell gibt es zwar kein Transferprogramm, aber wie will man sonst einen Kredit bezeichnen, der nie mehr zurückgezahlt werden kann? Die Politiker Europas erreichen mit dieser Verschleierungstaktik allerdings, dass sie eine schwere Entscheidung nicht fällen müssen. Ihr Vorteil heute: Ihre Nachfolger müssen es ausbaden. Clemens Fuest, Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung, fordert daher Ehrlichkeit gegenüber dem Steuerzahler und eine Erhöhung des deutschen Solidaritätszuschlags auf 8 Prozent, um die Rettungsaktion zu bezahlen.

Ich bin zwar kein Freund Griechenlands, aber das Land hat nach Berechnungen von „Bloomberg Businessweek“ seine strukturelle primäre Haushaltsbilanz von 2009 bis 2015 um 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) verbessert, von –18 auf +2 Prozent. Die Sparanstrengung Irlands beliefen sich in dieser Zeit nur auf 9 Prozent, die Spaniens auf 7 Prozent des BIPs. Die Altersrenten wurden in Griechenland seit 2010 von 850 auf 500 Euro pro Monat gekürzt, die Lehrergehälter von 1.300 auf 800 Euro. Aufgrund der neuen Gesetze soll es nun zu neuen Belastungen und Auszahlungskürzungen kommen. Das jetzt wahrscheinlichste Szenario ist: Die Depression wird sich verschärfen, mit weiter zunehmender Arbeitslosigkeit und steigenden Schulden. Nicht Sahra Wagenknecht, Herr Varoufakis und die anderen Linken behaupten dies, sondern das ist die Mehrheitsmeinung von Topökonomen, der „Financial Times“ und des „Economist“.

Warten wir ab, inwieweit die neuen Gesetze umgesetzt werden können. Sicherlich will Europa und vor allem der europäische Steuerzahler nicht für die griechischen Exzesse der Vergangenheit (allerdings auch die Verantwortungslosigkeit der deutschen und französischen Gläubigerbanken) aufkommen, aber die Schuld der Vergangenheit ist letztlich irrelevant. Es muss eine Lösung her. Ich glaube, die aktuelle Lösung wird nicht funktionieren. Einige Akteure in diesem Spiel sind wohl zu dem Schluss gekommen, dass man die Griechen noch einmal teuer scheitern lassen muss, damit ihr Austritt aus dem Euro möglich wird.

Die meisten Länder der Eurozone bewegen sich mit einem Staatsschulden-BIP-Verhältnis von circa 100 Prozent auf einem langfristig nicht zu tragenden Schuldenniveau. Griechenland lässt uns nur erahnen, was uns noch bevorsteht. Die Fiskalunion auf Kosten der finanziell starken Länder ist für ein vereinigtes Europa überlebenswichtig. Bisher ist sie allerdings mehr Fiktion als Wirklichkeit. Kommt sie nicht, drohen die Ungleichgewichte in Europa die Eurozone nachhaltig zu destabilisieren – und das ist eine fürchterliche Bedrohung.

Mit freundlichen Grüßen

Ottmar Beck

Alltrust AG

Höh-Rohnenweg 31

CH-8832 Wilen

 

Telefon   +41 43 535 45 22

Telefax   +41 43 536 11 59

Mobil      +41 79 420 74 93

E-Mail     ottmar.beck@alltrust.ch

www.alltrust.ch

Wertentwicklung 2015:

3-Säulen-Portfolio : 1,15%,

Benchmark(50%Aktien/50%Obligationen): 8,48%

Benchmark(50%Aktien/25%Rohstoffaktien/50%Obligationen): 0,91%

Diese Veröffentlichung dient ausschließlich der Information und stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung zur Abgabe von Kauf-, Verkaufs- oder Zeichnungsaufträgen dar. Alle Informationen beruhen auf Quellen, die wir als zuverlässig erachten. Sie dienen lediglich der Information und begründen kein Haftungsobligo. Anlagen können plötzlichen und erheblichen Wertverlusten unterworfen sein, mit der Folge, dass der Anleger möglicherweise nicht den investierten Gesamtbetrag zurückerhält. Bei Aktien bestehen gegenüber festverzinslichen Wertpapieren neben höheren Renditechancen auch wesentlich größere Risiken; ein Totalverlust kann nicht ausgeschlossen werden. Die individuellen Anlageziele, die Finanzlage oder die besonderen Bedürfnisse einzelner Empfänger wurden nicht berücksichtigt.

 

 




Der teure Aktienmarkt- die wichtigste Bewertungskennzahl

Beitrag von Ottmar Beck, Alltrust AG, Schweiz

Sehr geehrter Herr Emde,

Kann man überhaupt die Kursentwicklung an den Aktienmärkten prognostizieren? Wer weiß? Einer der bekanntesten Anleger, Warren Buffett, schrieb 1992 in einem Brief an seine Aktionäre: „Aktien können nicht für immer eine bessere Wertentwicklung wie die zugrunde liegenden Firmen erzielen. Deswegen bin ich zuversichtlich, dass die Wertentwicklung in den nächsten 10 Jahren  deutlich unter der der letzten 10 Jahre liegen wird.“ Nun, von 1982 bis 1993 hat sich der Wert von Aktien vervierfacht. Die nächsten 10 Jahre bis 2003 trat dann nur noch eine Verdoppelung ein. 1999 schrieb er dann: „Es kann nicht immer so weitergehen. Die zukünftige Wertentwicklung hängt immer von der Bewertung der Aktie ab.“ Und in der Tat von 2000 bis 2010 verzeichneten die Aktien einen Verlust von 30 Prozent. Wenn wir nun nicht an Prognosen glauben, worin lag Warren Buffetts Erfolg? Glück?

Seine beliebteste Bewertungskennzahl ist der totale Wert des Aktienmarkts im Verhältnis zum BIP. Die folgende Grafik zeigt, warum er Aktien in den achtziger Jahren für so attraktiv hielt und warum er 1999 so vorsichtig wurde. Übrigens die Dekade von 1972 bis 1982 verlief für Investoren auch enttäuschend.

Beitrag v. 6.8.2015 der teure Aktienmarkt

Von der heutigen Bewertung ausgehend wird es über die nächsten 10 Jahre kaum eine Chance geben, den üblichen historischen Wertzuwachs bei Aktien zu erzielen. Zumindest aber sollte Sie die Bewertung davor bewahren, die Vergangenheit zu extrapolieren, ohne das Investment gründlich zu analysieren.

Wir sollten in den nächsten sechs Monaten fünf Sektoren aufmerksam beobachten:

  1. Chinesische Aktien- und Immobilienblase
  2. US-Aktienhausse
  3. Ölpreis und die US-Fracking-Industrie
  4. Rohstoffpreise
  5. Zinsentwicklung und vielleicht Zinserhöhung in den USA

Hinzu kommt von September bis Mitte Oktober die jährliche Crash-Saison.

Wir haben in Goldminenaktien als Sicherheit gegen das ewige Gelddrucken investiert, denn auf den Finanzmärkten gibt es ein Tauziehen zwischen Papier- und Sachwerten. Im Moment sind Aktien zu teuer und festverzinsliche Werte überteuert. Noch besteht das Vertrauen, dass die festverzinslichen Werte zurückgezahlt werden – auch Griechenland soll zurückzahlen –, Aktien ihre hohen Dividenden beibehalten und ein Unternehmenswert übrig bleibt. Auch eine Währung ist ein Versprechen, nämlich die Summe aller produktiven Fähigkeiten eines Landes geteilt durch seine Einwohnerzahl. Das sind alles Papierversprechen. Wenn das Vertrauen hoch ist, braucht niemand Gold. Anders sieht es aus, wenn das Vertrauen enttäuscht wird. Ich bin in puncto Regierungen eine misstrauische Person und glaube an keine Versprechungen. Daher bleibt der Goldminenanteil von 10 Prozent im Portfolio, auch wenn er in den letzten drei Monaten für einen Verlust von vier Prozent gesorgt hat.

Wie sieht die zukünftige Entwicklung des Goldpreises aus? Wie bewertet man Gold, das keine Zahlungsströme hat? Wir können nur die Investitionsnachfrage (das ist schwierig) gegen die Produktion setzen. Die Bewertung von Gold ist daher völlig subjektiv. Nützte jeder Bitcoins, wäre Gold völlig überflüssig. Im Wesentlichen wird in Gold investiert, wenn Menschen glauben, dass ihre Regierung kein Interesse am Erhalt der Kaufkraft ihrer Währung hat oder die öffentlichen Schulden monetisiert werden.

Heute können wir täglich beobachten, wie viele Länder weltweit ihre Währungen abwerten und gleichzeitig die Verschuldung wächst. Werden die Defizite in der Zukunft höher oder niedriger? Höher. Bingo, wir haben einen Gewinner. Unter der Annahme, dass der langfristig faire Wert vieler Goldminengesellschaften schon heute über dem Marktpreis liegt, repräsentieren sie einen Wert mit hohem Discount, wenn wir einen langen Zeithorizont haben.

Mit freundlichen Grüßen

Ottmar Beck

Alltrust AG

Höh-Rohnenweg 31

CH-8832 Wilen

Telefon   +41 43 535 45 22

Telefax   +41 43 536 11 59

Mobil      +41 79 420 74 93

E-Mail     ottmar.beck@alltrust.ch

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 3-Säulen-Portfolio : 1,15%,

Benchmark(50%Aktien/50%Obligationen): 8,48%

Benchmark(50%Aktien/25%Rohstoffaktien/50%Obligationen): 0,91%

Diese Veröffentlichung dient ausschließlich der Information und stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung zur Abgabe von Kauf-, Verkaufs- oder Zeichnungsaufträgen dar. Alle Informationen beruhen auf Quellen, die wir als zuverlässig erachten. Sie dienen lediglich der Information und begründen kein Haftungsobligo. Anlagen können plötzlichen und erheblichen Wertverlusten unterworfen sein, mit der Folge, dass der Anleger möglicherweise nicht den investierten Gesamtbetrag zurückerhält. Bei Aktien bestehen gegenüber festverzinslichen Wertpapieren neben höheren Renditechancen auch wesentlich größere Risiken; ein Totalverlust kann nicht ausgeschlossen werden. Die individuellen Anlageziele, die Finanzlage oder die besonderen Bedürfnisse einzelner Empfänger wurden nicht berücksichtigt.



Group of Thirty (G 30), ein Gruppe von Sittenwächter oder eine Gruppe von Pharisäern?

Die G 30, welche sich aus einer Reihe von bekannten Finanzexperten und Wissenschaftlern zusammensetzt, hat jetzt in einem mehrseitigen Positionspapier den schleppenden Kulturwandel der Banken kritisiert. Übrigens ein Thema, welches ich seit Jahren schon anprangere, insbesondere in meinem Buch „Die strukturierte Ausbeutung, welches in 2013 erschienen ist. Kulturwandel wäre ein großes Wort, dem aber nicht Taten folgten.

Diese Aussage kann man nur dick unterstreichen, denn am Verhalten der Banken im Vermögensanlagegeschäft hat sich seit der Lehmann-Pleite kaum etwas verändert, trotz aller Bekenntnisse der verantwortlichen Banker.

Nach wie vor werden hoch intransparente strukturierte Wertpapiere verkauft, deren Inhalte nicht einmal die verkaufenden Banker verstehen, da sie die umfangreichen Fact-sheets (Wertpapierbeschreibungen) aus Zeitnot kaum lesen können und daher von ihren Zentralen nur über zusammengefasste Flyer informiert werden.

Geändert hat sich der Beratungsbogen, welche die Kunden unterzeichnen müssen, aber in den wenigsten Fällen verstehen. Wer gibt schon gerne zu, dass er etwas nicht verstanden hat, was ihm ein rhetorisch ausgebildeter und eloquenter Banker erklärt hat. Damit hat man den Banken die rechtliche Handhabe gegeben, für den Verkauf dieses und jenes Mischmasch-Produktes enthaftet zu werden.

In dem Positionspapier der G 30 wird von „ethischen Schwächen“, „ vom moralisch Besten soll gelernt werden“, “ein Wertewandel soll sich vollziehen“ und  „das Top-Management (Anmerkung: der Antreiber dieser Malaise) soll Kulturwandel zur Chefsache machen“(?). Mit Verlaub alles idealistisches Blabla und  geht völlig an der Ursache und an den bestehenden Rechtsstrukturen vorbei.

Die Gründe für die vielen Strafzahlungen und Verfehlungen der Banken liegen eindeutig im Geschäftsbereich des Investmentbankings, dem man einen legalen und legitimen Rahmen/ Charakter  gegeben hat. Dieser Bereich ist verantwortlich für die vielen strukturierten Finanzprodukte, die Verursacher der Finanzkrise, das ist unstreitig. Sie haben derzeit nur ein anderes Gesicht und werden zwischenzeitlich über alle Banken, selbst in den kleinsten Dörfern, vertrieben. Aufgrund der Marktmanipulationen durch die EZB und FED (Bezeichnung von Stephen S.Roach/ Wirtschaftswissenschaftler  und Mitglied des Kollegiums der Universität Yale) gibt es auch keine seriösen und sicheren Anlagealternativen mehr und fördert damit über das Investmentbanking eine gigantische Vermögensverschiebung weltweit zugunsten Weniger und keiner merkt das.

Ich erinnere mich noch an eine Fernsehsendung mit kleinen Kindern, denen man ein Überraschungsei vor die Nase gesetzt hatte und welche aufgefordert wurden, das Schokoladenei nicht zu öffnen und den Inhalt, meistens ein kleines Spielzeug, nicht  herauszunehmen. Es erfolgte kein diesbezügliches Verbot sondern nur die Anmahnung, das Ei nicht anzurühren. Die Kinder wurden dann mit dem Überraschungsei alleine gelassen und  dabei unbemerkt gefilmt. Man konnte nun sehen, wie schwer es den Kindern fiel, dieser Anweisung zu folgen. Schließlich, nach vielen lustigen Grimassen und einem kindlichen „Hin- und Her – Überlegen“, waren plötzlich alle Schranken gebrochen und das Schokoladenei war genussvoll verzehrt und das Spielzeug in Beschlag genommen.

Ähnlich ist es mit dem Investmentbanking. Dieses Geschäft ist so anziehungsstark und genussvoll profitabel, dass keine Bank mehr darauf verzichten will. Wenn dann dieser Bereich aufgrund einer extremen Lobbyarbeit noch einen legalen und legitimen Anstrich bekommen hat, braucht man sich nicht wundern, wenn dieser Geschäftsbereich mit aller Macht weiter betrieben und dafür die Kunden schmerzhaft mit dem Segen des Gesetzes zur Kasse gebeten werden.

Ohne eindeutiges Verbot weiter Bereiche des Investmentbankings und Rückbesinnung auf Werte „des ehrbaren Kaufmannns“, wird es auch in Zukunft Skandale und Prozesse geben, insbesondere dann, wenn die Kunden merken, wie man Ihnen mit all den Fonds, Zertifikaten und ETF`s die Verluste aufgedrückt hat. Dann wird man auch die Rolle der Aufsichtsämter wieder hinterfragen müssen, die schon vor und nach der Finanzkrise kläglich versagt haben. Einer der momentanen Oberaufseher, die Deutsche Bundesbank, empfiehlt den Banken sogar, sich vom Zinsgeschäft unabhängig zu machen und in andere Segmente zu investieren, was nichts anderes heißt, als Investmentbanking zu betreiben.

Aber schauen wir uns die „Group of Thirty (G 30 ) einmal genauer an. Die einen drücken dieser Gruppe ein renommiertes Siegel auf, die anderen nennen diese Gruppe einen Lobbyclub der Finanzmafia. Bei Betrachtung einiger einflussreicher Mitglieder wird man die Erkenntnis nicht los, dass hier das Investmentbanking keine unwesentliche Rolle in der jeweiligen  Berufskarriere gespielt hat oder immer noch spielt.

Das von allen bekannteste Mitglied, der EZB-Präsident Mario Draghi, ist von Goldman Sachs kommend ein eingefleischter Investmentbanker und fördert mit seiner Niedrigzinspolitik diesen Geschäftsbereich europaweit außerordentlich stark und mittlerweile auch sehr umstritten.

Der honorige Herr Axel A.Weber, ehemaliger Chef der Deutschen Bundesbank und jetziger Chairman der UBS, ist zwar einer der Kritiker der EZB-Politik, lässt aber über seine Vermögensverwaltung ein wahres Sammelsurium von Mischmaschprodukten an die Anleger verkaufen. Selbst eingefleischten Family-Officern hat er diese intransparenten Finanzprodukte  bei einer Veranstaltung wärmstens empfohlen.

Timothy Geitner, als ehemaliger amerikanischer Finanzminister wurde er vom Goldman Sachs Gewächs Robert Rubin beraten und ist nun der Präsident von Warburg Pincus, einer global agierenden Private Equity Gesellschaft, man nennt diese Unternehmen auch Heuschrecken, was sicherlich nicht alle sind.

Auch Gerd Häusler, momentaner Aufsichtsratschef der Bayerischen Landesbank und der BHF Kleinwort Benson-Group, welche vom umstrittenen Lenny Fischer zusammengezimmert wurde, war vorher Vorstandsmitglied der Dresdner Bank, ein Opfer der Investmentbanker, und daneben der Aufsichtsratschef der Investmentbank Kleinwort-Benson, ist somit ebenfalls ein überzeugter Investmentbanker.

Auch fällt auf, dass einige Mitglieder der G 30 ebenfalls Mitglieder der mächtigen Trilateralen Kommission und des Council of Foreign Relations sind, auf die Goldman Sachs einen „gewissen Einfluss“ haben soll.

Dass sich am Thema Investmentbanking nichts ändern wird, hat der neue Deutsche Bank Co-Chef und Investmentbanker  John Cryan deutlich zum Ausdruck gebracht. Nicht die Art des Geschäftes ändert sich, sondern die Kostenstruktur, d.h. es werden tausende von Arbeitsplätzen wegfallen, nur damit  die heilige Kuh Investmentbanking weitere entsprechend hohe  Erträge einfahren kann. Zwar soll dieses Geschäft auch beschnitten werden (wer glaubt wird selig!), jedoch wird das Handelsgeschäft immer mehr über Computer abgewickelt, die schneller und effizienter als Menschen arbeiten und derzeit auch das kriminelle Front-running der Hochfrequenzhändler erlauben.

Kurzum, Investmentbanker oder Investmentbanking-Befürworter tummeln sich in dieser Gruppe, so dass der moralische Apell an die Banken etwas Lachhaftes bekommt, bzw. sich jeder die Frage stellen muss, ob es sich hier um eine Gruppe von Sittenwächtern oder um eine Gruppe von Pharisäern handelt, welche die Ursache unserer derzeitigen Probleme übertünchen wollen, damit das Investmentbanking „fröhliche Urständ“ feiern kann. Man kann diesen Apell als einen von vielen weiteren Marketing Gags  bezeichnen.

Genauso wie es in der Straßenverkehrsordnung Verbote gibt zwecks Vermeidung von Anarchie im Straßenverkehr, muss die Finanzordnung um den Verbot weiter Bereiche des Investmentbankings erweitert werden. Alles andere ist nur ein Herumdoktern an den Symptomen.

2. August 2015

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

 Siehe auch http://www.emde-fiveko.de