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Steuersenkungsversprechenszeit

Es ist mal wieder Bundestagswahlzeit und schon sprießen wieder Steuersenkungsabsichten landauf und landab aus dem Boden. Forciert wurde dies durch Studie des Arbeitgeber nahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), welche  4,2 Mio Arbeitnehmer mit einem Spitzensteuersatz von 42% entdeckte.

Die CDU, insbesondere der Finanzminister, Herr Schäuble, sind damit offiziell aufgeweckt worden, wobei doch schon jetzt sich jeder ausmalen kann, dass es zu Steuersenkungen  nicht kommen wird, da eine Fortsetzung der großen Koalition derzeit die wahrscheinlichste Variante sein wird und somit die Steuersenkungsversprechungen der Kompromissbereitschaft von Frau Merkel zum Opfer fallen werden. Außerdem werden wieder die berühmten Gegenrechnungen aufgemacht, als gäbe es ein Recht oder die Pflicht des Staates, sein bisher erhobenes Steueraufkommen stets aufrechterhalten zu dürfen.

Bei allem Respekt vor der Berichterstattung  zu dieser Studie des IW bleibt allerdings festzuhalten, dass die eigentliche Belastung der Bürger viel höher ist. Die 42% beziehen sich nur auf den Einkommenssteuerspitzensatz, hinzukommen noch der Solidaritätszuschlag, den Herr Schäuble bis 2030 abschaffen will (wer glaubt, wird selig / Herr Schäuble ist dann 87 Jahre alt) und die Kirchensteuer, so dass sich letztlich die Steuerbelastung auf rd. 47% beläuft.

Weitere Positionen sind die monatlich anfallenden Sozialabgaben wie Krankenversicherung und Arbeitslosenversicherung sowie die zusätzlichen Steuern, welche man durch die Lebenshaltung noch weiter an den Staat bezahlen muss, wie die Mehrwertsteuer für die Lebensmittel, Benzinsteuer, KfZ-Steuer, Tabaksteuer, Branntweinsteuer, Stromsteuer, Versicherungssteuer, bei Kauf einer Immobilie Grunderwerbsteuer etc. etc. nebst den kommunalen Abgaben, welche durch die immer größer werden kommunalen Verwaltungen einer ständigen Erhöhung unterliegen.

In meinem Betrag vom 18. März 2015 mit dem Titel „Staat fördert Altersarmut“ habe ich folgende Beispielsrechnung anhand eines Angestellten-Gehaltes in einem mittelständischen Betrieb  aufgemacht, da diese Steuerbelastung nicht nur höhere Einkommen belastet, sondern auch die der Mittelschicht, welche den größten Teil der Bevölkerung ausmachen:

Bruttogehalt € 2.800 + Sozialabgaben des Arbeitgebers € 608,86 = € 3.408,86 Gesamtpersonalaufwand des Unternehmens für den Mitarbeiter.

Bruttogehalt € 2.800 abzüglich aller Abgaben über € 1.046,59 = € 1.753,41 Nettogehalt.

Das bedeutet, dass von einem Gesamtaufwand des Arbeitgebers in Höhe von € 3.408,86 ein Betrag von € 1.655,45 = rd. 49 % in das staatliche System (Einkommenssteuer, Krankenkasse, Rentenver­sicherung usw.) fließen.

Von diesen € 1.753,41 muss der Arbeitnehmer dann die erwähnten sonstigen Abgaben wie Mehrwertsteuer, die diversen Stromsteuern usw. usw. nebst den kommunalen Abgaben bezahlen. Berücksichtigt man dann diese Beträge, kann man von weiteren rd. € 300 – € 500 pro Monat – je nachdem – ausgehen, so dass das echte Nettogehalt bei diesem Beispiel bei etwa € 1.400 liegen dürfte, somit wären                                      € 2.008,86 in den Staasapparat geflossen.

Von diesen rd. € 1.400 sind Miete (enhält umgelegte Grundsteuer u.ä. ) oder noch diverse Kreditraten (Kontoabschlüsse werden jetzt auch noch mit Mehrwertsteuer belastet) z.B. für die Finanzierung des Autos usw. aufzubringen.  Hat man dann noch (kleine) Kinder zu versorgen, sieht die Rechnung noch katastrophaler aus, bzw. manche Familien bewegen sich damit hart an der Armuts- und Verschuldungsgrenze.

Da bleibt für Sonderausgaben wie Urlaub oder für die Altersvorsorge kaum mehr etwas übrig. Die Altersvorsorge-Programme der Banken und Versicherungen haben zwar steuerliche Vergünstigungskomponenten, diese werden aber letztlich von den hohen Gebühren dieser Institute am Anfang und während der Laufzeit mehr als aufgefressen und dienen nur als langfristige Einkommensquellen der Finanzindustrie.

Das ist eine Ausbeutung der Bürger par excellence zu Gunsten der nicht endenden Ausgabenwünsche der Politik, welche den Bürgern grundsätzlich eine Mündigkeit für Eigenleistung absprechen, und es machen sich nirgendwo Absichten breit, diesen ausbeuterischen Wahnsinn zu stoppen.

Diese Schilderung der Steuerbelastungen ist symptomatisch auch auf alle Berufsgruppen übertragbar. Der Grenzsteuersatz von 42% ab Gewinn / Einkommen von rd. € 53.000 wurde zwar durch mehrere Schritte von 53%  noch in 1999 auf die jetzige Größe v on 42% gesenkt, allerdings dabei auch die Höhe des Einkommens von damals € 61.376 auf die jetzigen rd. € 53.000

Diese Relationen haben sich seit 1958 mehrmals jeweils nach „Steuerreformen“ verschoben, erschreckend hierbei ist jedoch die Feststellung, dass sich die Höhe des Jahreseinkommens, bei der dieser Höchststeuersatz einsetzt, seit 1958, also innerhalb von 59 Jahren, kaum verändert hat. In 1958 kam ab einem Jahreseinkommen von € 56.263 der Grenzsteuersatz von 53% zur Geltung, momentan wird dieser von 42% bei einem Jahreseinkommen von rd. € 53.000 berechnet.

Berücksichtigt man die in diesen 59 Jahren erfolgte Geldentwertung und die Einkommenssteigerungen, müsste diese Einkommensgrenze eigentlich deutlich höher liegen, Presseberichten sprechen von rd. € 1,5 Mio.

Es wird daher endlich Zeit, nicht nur die imaginäre soziale Gerechtigkeit, sondern auch die Leistungsgerechtigkeit als Maßstab des Steueraufkommens heranzuziehen.

Die steuerliche Belastung der Leistungsträger unserer Gesellschaft, letztlich der Mittelstand, hat unerträgliche Ausmaße angenommen und ist zum Zahlmeister der Steuervermeidungskünste der Konzerne sowie der nicht enden wollenden Sozialansprüche der Geringverdiener  mutiert. Die Politik sollte aber nicht vergessen, dass nur mit der noch gemäßigten Mittelschicht Wahlen gewonnen werden können. Man braucht sich allerdings nicht wundern, wenn durch diese Leistungsungerechtigkeit die Mittelschicht – und nicht nur diese – sukzessive an den rechten Rand unserer Gesellschaft abdriftet, insbesondere bei Betrachtung der hohen Ausgaben für das von Frau Merkel hervorgerufene unkontrollierte und mit sehr hohen Folgekosten belastete Flüchtlingsdrama sowie der unverändert hohen Kostenkonsequenzen aus der Finanzkrise. Das Ergebnis daraus sind letztlich die Negativ- / Nullzinsen und damit eine Vermögensenteignung der Mittelschicht – nebst der oben erwähnten hohen Belastungen zu Gunsten des Staatsapparates – , sehr zur Freude der Ausgaben willigen Politik, welche dieses Drama mit einer nicht öffentlich geäußerten Zustimmung begleiten.

Wenn man dann die Nöte vieler Rentner aufgrund einer zu geringen Rente sowie das auf dem Zahnfleisch gehende Gesundheitswesen nebst dem Investitionsstau im Bildungswesen dagegen hält, schwillt einem die Faust in der Tasche.

26. April 2017

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

siehe auch www.emde-fiveko.de




Allgemeiner Marktkommentar / Anlagestrategie Nr. 4

Beitrag von Ottmar Beck, Vermögensverwalter / Schweiz

Wilen, den 2. April 2017

Sehr geehrte Damen und Herren,

lassen Sie uns heute einmal einen Blick auf die wichtigsten Einflussfaktoren der Märkte werfen. Seit dem Zweiten Weltkrieg gab es zwischen den USA und Europa einen sehr starken wirtschaftlichen Zusammenhalt. Heute greifen in den USA Unsicherheit und Protektionismus um sich, während in Europa der Populismus auf dem Vormarsch ist. Auch die beiden Mächte Russland und China auf der Weltbühne selbstbewusster auf. Es könnte sein, dass wir uns in einer Ära befinden, in der sich die Weltmächte neu positionieren. Das ist – zumindest in der Vergangenheit – nie ohne militärische und politische Macht- proben ausgegangen. Ein zweiter wichtiger Faktor ist die „Trumphoria“. Die Erwartungen der Trump-Wähler sind so hoch, dass es unwahrscheinlich ist, dass sie erfüllt werden. Seine Wähler erwarten die Entrümpelung der Regulationen, Steuererleichterungen, Restriktionen bei der Einwanderung, Einfuhrumsatzsteuern und höhere Staatsausgaben. Das ist einfach zu fordern, aber schwierig umzusetzen.
Die Situation von Trump wird immer mit der von Reagan verglichen, aber die folgende Aufstellung zeigt die völlig unterschiedlichen wirtschaftlichen Ausgangspunkte deutlich:

Reagan Trump
1981 1989 2017  ?
Arbeitslosigkeit 7,2 % 5,3 %  4,7 %  ?
Inflation 12,5 % 4,4 % 2,1 % ?
Fed Funds Rate 18 % 8,75 % 0,75 %  ?

Anders verhält es sich bei der Entwicklung der Staatsverschuldung im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) der USA. Zu Beginn der Regierung Reagan machten die Schulden 30 Prozent des BIP aus, heute sind es rund 108 Prozent. Das bedeutet aber auch: Trumps Möglichkeiten, sie weiter deutlich zu erhöhen, sind wesentlich eingeschränkter als jene Reagans. In diesem Zusammenhang ist es sicher auch nicht verkehrt, sich in Erinnerung zu rufen, dass dieses Verhältnis für Italien bei 133 und für Spanien bei 100 Prozent liegt.
Ein weiterer wichtiger Punkt für Trump ist die Reduzierung des Handelsdefizits. Dieses lag 2015 bei 773 Milliarden US-Dollar, insgesamt lagen die Importe bei 2.242 und die Exporte bei 1.469 Milliarden US- Dollar. Interessant an dieser Statistik ist, dass auf der Importseite China Elektronik für 482, Mexiko Autos für 295 und Deutschland Autoteile für 124 Milliarden US-Dollar in die USA lieferten. Auf der anderen Seite standen 206 Milliarden Exporte an Mexiko für Maschinen, 145 Milliarden für Sojabohnen an China und 50 Milliarden US-Dollar für pharmazeutische Produkte an Deutschland. Allein diese Statistik zeigt, wie kompliziert es sein wird, das Problem des Handels- defizits zu lösen. Das lässt sich auch an dem viel- leicht im Moment bekanntesten amerikanischen Produkt, dem iPhone 7, zeigen. 92 Prozent der Produktionskosten entstehen im Ausland und nur 8 Prozent in den USA. In einem iPhone sollen bei einem Kaufpreis von 649 US-Dollar allerdings auch nur 255 US-Dollar Materialkosten stecken.

Auch an der Inflationsrate dürfte sich in den nächsten Jahren nichts wesentlich ändern: Die Kerninflationsrate ist seit Jahren relativ stabil. Für Ausschläge sorgten hauptsächlich die Energie- und Agrarpreise.
Fassen wir die wichtigsten Themen zusammen:
 Die Weltordnung kann sich ändern.
 Politische Risiken und Chancen gibt es zur- zeit viele, finanzpolitisch gibt es kaum Bewe- gungsspielraum, trotzdem wird die Ver- schuldung wachsen.
 Das Wachstum wird weiter auf niedrigem Niveau bleiben.
 Der weltweite Handel wird bestehen blei- ben, dabei aber kaum wachsen.
 Die Inflation wird unter Nichtberücksichti- gung von Öl- und Agrarpreisen stabil und niedrig bleiben.

Aktien
Aufgrund der niedrigen Zinsen wurde in den letzten zwei Jahren verstärkt in Aktien mit hoher Dividendenrendite investiert. Auch viele Anleger, deren Sicherheitsbedürfnis eigentlich verlangt, nur in festverzinsliche Wertpapiere anzulegen, haben wegen der im Vergleich zu den niedrigen Zinsen hohen Dividendenrenditen in diese Aktien investiert. Die folgende Aufstellung mahnt indes zur Vorsicht:

Bild 1

Quelle: FactSet, S&P und AB

Die Norma-Gruppe, Spezialist für Verbindungselemente aus Maintal, hat für 2016 ein gutes Unternehmensergebnis präsentiert. Allerdings sprach Werner Deggim, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens, von „Einbußen auf dem stark eingebrochenen Markt für Nutzfahrzeuge und landwirtschaftliche Maschinen“, die das Wachstum gebremst hätten. Probleme im Nutzfahrzeugbereich sind für die Wirtschaft jedoch immer kritisch zu sehen, denn: Transport und Bau sind nach wie vor die Hauptschlagadern der Wirtschaft.

Festverzinsliche Wertpapiere
EZB-Chef Mario Draghi hat kürzlich erklärt, das Deflationsrisiko in der Eurozone sei weitgehend verschwunden. Die Aufgabe der EZB ist es, die Preisstabilität zu gewährleisten. Als Preisstabilität hat der EZB-Rat eine Preissteigerungsrate von unter, aber nahe 2 Prozent definiert. Bis vor drei Jahren lag die Kerninflationsrate bei knapp 1,5 Prozent, danach meist unter 1 Prozent. Diese Zahlen dürften zeigen, dass die Deflationsgefahr nie real war. Der Rückgang der Inflationsrate dürfte vielmehr auf die gesunkenen Ölpreise zurückzuführen sein. Außerdem gibt es keine Anzeichen dafür, dass die negativen Begleiterscheinungen einer Deflation – zum Beispiel Nachfragerückgang, Kapazitätsüberhang, Kreditverknappung und Investitionsstau – in den letzten Jahren aufgetreten sind. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass das Verfehlen des Inflationsziels nicht zu einer Deflation geführt hat. Auch dürfte sich mit der Annäherung an das Inflationsziel von 2 Prozent nichts zum Besseren wenden. Schließlich ist eine höhere Inflation kein Wachstumstreiber, denn Inflation löst kein Wachstum aus, sondern ist lediglich dessen Folge. Der befürchtete Renditeanstieg bei Anleihen dürfte deshalb auch geringer ausfallen als erwartet, da die Zahlungsfähigkeit der hoch verschuldeten Staaten in der Eurozone sonst gefährdet wäre. Ein Anstieg um mehr als 1 Prozent bei zehnjährigen Bundesanleihen erscheint mir daher unwahrscheinlich. Ohne eine nennenswerte Neuemissionstätigkeit des Bundes dürfte nur die Fortsetzung der EZB- Anleihenrückkäufe für einen Anstieg der Kurse sorgen. Geht man allerdings davon aus, dass sich die Konjunktur weltweit im zweiten Halbjahr abschwächen und die gesamtwirtschaftliche Nachfrage insgesamt sehr niedrig sein wird, dann dürfte der Renditeanstieg begrenzt sein. Für die USA haben die Marktteilnehmer die erwarteten Zinsschritte der Notenbank bereits berücksichtigt. Daher dürfte es auch hier nicht zu überproportionalen weiteren Zinssteigerungen kommen.

Gold und Öl

Wir empfehlen Gold oder Goldminenaktien nicht, weil wir das totale wirtschaftliche Chaos, eine zweite Weimarer Republik oder den Kollaps des US-Dollars befürchten. Wir glauben nur, dass die finanziellen und wirtschaftlichen Ungleichgewichte die Anlageströme in nicht allzu ferner Zukunft von den teilweise überbewerten Finanzanlagen hin zu Gold und Goldminenaktien leiten werden. Betrachtet man das relativ kleine, frei zur Verfügung stehende Anlagevolumen der Edelmetallwerte sollte allein dies zu signifikant höheren Preisen führen. Zumindest in der Vergangenheit ist Gold nie in Konkurs gegangen oder wurde wie eine Papierwährung entwertet.

US-Dollar

Die Schweizer Nationalbank (SNB) ist mittlerweile einer der großen Aktionäre an der Wall Street: Zum Jahresende 2016 hatte sie insgesamt US-Aktien im Werte von 63 Milliarden US-Dollar in ihrem Besitz. Der Wert des gesamten Aktienportfolios der SNB beträgt 140 Milliarden Franken. Die SNB investiert ihre Devisenanlagen zu einem Fünftel in ausländische Aktien. Diese werden weltweit indexnah und breit diversifiziert angelegt. Eine der größten Beteiligungen der SNB ist Apple mit einem Wert von 1,7 Milliarden US-Dollar zum Jahresende 2016. Unter dem Strich ist dieses Portfolio in den letzten Jahren stetig gewachsen, da die SNB seit Jahren Fremdwährungsanlagen kauft, um den Franken zu schwächen. Die Frage ist: Was passiert, wenn die Börsen den Rückwärtsgang einschalten? Aber eine Nationalbank kann wahrscheinlich jeden Verlust verkraften.

Gerne werfe ich einen Blick auf den Big-Mac-Index. Der Big-Mac-Index vergleicht die Preise eines Big Mac in verschiedenen Ländern, um damit den relativen Währungswert zu bewerten. Demnach ist der US-Dollar gegenüber seinen wichtigsten Handels- partnern zu teuer. Liegt der Big-Mac-Index richtig, muss der Euro an Wert gewinnen. Das heißt aber auch: Die Wirtschaft in Amerika verliert an Schwung und die Zinsen stagnieren oder fallen sogar wieder.

Bild 3

Der Index sagt allerdings wenig über den heutigen und morgigen Wechselkurs aus. Er zeigt eher auf, wohin sich die Kurse auf lange Sicht bewegen wer den. Zumindest in der Vergangenheit lag er besser als mancher Analyst.

Bild 5

Immobilen
Immobilien sind nicht mein Thema. Ich verstehe davon nicht genug. Aber letzte Woche erhielt ich ein Angebot, in einen amerikanischen Mall (Einkaufszentrum) REIT (Immobilienfonds) zu investieren. Auf dem Papier hat er eine gute Rendite. Nun leben viele Geschäfte in den Einkaufszentren davon, dass ein Ankermieter die Kunden anzieht. Meistens sind das große Kaufhäuser. Deren Kursentwicklung kenne ich:
J.C. Penny verlor seit 2007 94 Prozent, Macy’s in den letzten zwei Jahren 50 Prozent. Fakt ist: Die traditionellen Kaufhäuser verlieren Marktanteile an die Onlineanbieter. So will Macy’s 14 Prozent oder 100 Geschäfte und J.C. Penny 120 Geschäfte in diesem Jahr schließen. Gemäß Business Insider sollen 3.500 Einzelhandelsgeschäfte in diesem Jahr geschlossen werden. Das Immobilienberatungsunternehmen Green Street Advisors rechnet mit der Schließung von 340 Einkaufszentren in den Vereinigten Staaten. Das ist circa ein Drittel des Bestands. Dabei fällt mir ein, dass ich auch in Zürich im letzten halben Jahr leer stehende Geschäfte gesehen habe. Das ist mir in den letzten zehn Jahren noch nie aufgefallen.

Portfoliostrategie

Wir werden weiterhin in festverzinslichen Wertpapieren, Gold und Liquidität investiert bleiben. Die Positionen in Liquidität und liquiden festverzinslichen Wertpapieren geben uns genügend Spielraum, um unsere Aktienbestände bei günstigeren Kursen zu erhöhen. Das entspricht nicht unserer Basisstrategie aber unser Ziel ist nicht der maximale Gewinn, sondern der Werterhalt des Vermögens über die Zeit. Rückwirken wäre s besser gewesen der Strategie zu folgen und auch in diesem Jahr den Aktienanteil über den Winter zu halten. Aber lassen Sie mich die Gründe an einem kleinen Beispiel mit zwei Anleger und unterschiedlicher Strategie darstellen:

Anleger 1  Anleger 2
Wertentwicklung Portfolio Wertentwicklung Portfolio
100 100
Jahr 1 10% 110 -1%  99
Jahr 2 -30% 77 -5%  94
Jahr 3 10% 85 8% 102
Jahr 4 10% 93 6% 108

dieses Beispiel zeigt deutlich, dass es vor allem gilt große Verluste zu vermeiden. Im Moment sind Aktien zumindest nach allen historischen Massstäben sehr hoch bewertet und die politischen Risiken sind imminent. Da wir nicht von Umsätzen und Gebühren leben, können wir geduldig abwarten bis die Risiken für den Aktienkauf sich wieder auf einem vertretbaren Niveau befinden.

Mit freundlichen Grüßen

O. Beck

Diese Veröffentlichung dient ausschließlich der Information und stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung zur Abgabe von Kauf-, Verkaufs- oder Zeichnungsaufträgen dar. Sie sind auch keine Entscheidungshilfen in rechtlichen, steuerlichen, wirtschaftlichen oder anderen Belangen. Alle Informationen beruhen auf Quellen, die wir als zuverlässig erachten. Sie dienen lediglich der Information und begründen kein Haftungsobligo. Anlagen können plötzlichen und erheblichen Wertverlusten unterworfen sein, mit der Folge, dass der Anleger möglicherweise nicht den investierten Gesamtbetrag zurückerhält. Bei Aktien bestehen gegenüber festverzinslichen Wertpapieren neben höheren Renditechancen auch wesentlich größere Risiken; ein Totalverlust kann nicht ausgeschlossen werden. Die individuellen Anlageziele, die Finanzlage oder die besonderen Bedürfnisse einzelner Empfänger wurden nicht berücksichtigt. Nutzer, die den Kauf der auf diesen Seiten beschriebenen Wertpapiere in Erwägung ziehen, sollten im Hinblick auf die Ausstattung der Wertpapiere und Risiken, die mit diesen Wertpapieren verbunden sind, vor Erwerb der Wertpapiere die allein rechtlich verbindlichen endgültigen Angebotsbedingungen lesen, die in den endgültigen, offiziellen Verkaufsprospekt, gegebenenfalls aktualisiert durch Nachträge, einbezogen sind. Alleinige Grundlage für den Anteilerwerb sind die Verkaufsunterlagen zu den Sondervermögen. Verkaufsunterlagen zu allen Sondervermögen sind kostenlos bei der Kapitalverwaltungsgesellschaft und der zuständigen Depotbank erhältlich.

Dax: 7,25% – Euro Stoxx 50 P: 6,82% – SMI: 5,34% – RexP: -0,31% – SBI: -0,20% – Gold(in US$): 8,51%
per 31.03.2017




Atomindustrie (EDF) unverschämt

An der deutschen Grenze zu Frankreich, etwa nur 30 km südwestlich von Freiburg entfernt, steht das mit 40 Jahren älteste Atomkraftwerk Frankreichs in Fessenheim, zudem in einer aktiven Erdbebenzone. Seit Jahren wird die Stilllegung des mit vielen Pannen versehenen Atomkraftwerkes von der deutschen Bundesregierung sowie von zahlreichen Umweltverbänden auf deutscher, französischer und Schweizer Seite gefordert. Selbst der französische Präsident Hollande hat sogar die Schließung dieses Pannenkraftwerkes bis Ende 2016 versprochen, geschehen ist bisher aber noch nichts. Nun soll jetzt  die französische Umweltministerin Royal die Schließung Fessenheims auf den Weg gebracht haben,

Dagegen sträubt sich der Betreiber EDF seit vielen Jahren gewaltig und will es noch weiter betreiben, bis das neue Atomkraftwerk im nordfranzösischen Flamanville, ebenfalls schon in der Bauphase ein Pannenreaktor, ans Netz geht, welches bei einer Fortsetzung der Pannenserie in Flamanville ein Hinausschieben bis zum St. Nimmerleinstag vermutlich bedeuten wird.  Selbst wenn das Atomkraftwerk jetzt abgeschaltet werden würde, besteht immer noch die Gefahr der Abklingbecken, d.h. die atomaren Brennstäbe müssten noch jahrelang gekühlt werden, bis sie dann endgültig gelagert werden können und bekanntlich haben diese Abklingbecken in Fukushima ebenfalls zu der dortigen Havarie  aufgrund der nicht mehr möglichen Abkühlung der darin befindlichen Brennstäbe mit beigetragen.

An dieser Verzögerungstaktik von EDF  kann man aber sehen, dass EDF das Risiko für die Bevölkerung völlig schnuppe und nur das momentane Cash aus Fessenheim wichtig ist. Und die Krönung der Unverschämtheit ist die Forderung von EDF an den französischen Staat, für das „vorzeitige“ Schließen von Fessenheim noch eine Entschädigungssumme von € 490 Millionen zu verlangen.

Fessenheim grenzt an eines der stärksten Wirtschaftsgebiete am Oberrhein in Deutschland, welches wichtige Industrien beherbergt und einen maßgeblichen Anteil an der deutschen Wirtschaftsleistung darstellt. Allein im Dreieck Mannheim – Basel – Bodensee werden mehr Waren produziert als in allen fünf neuen Bundesländer zusammen. Nicht zu vergessen ist das starke Wirtschaftsgebiet Elsaß, welches ebenfalls einen wichtigen Baustein im Bruttosozialprodukt von Frankreich ist.

Bei einer nicht mehr auszuschließenden Havarie von Fessenheim würde das aufgrund der vorherrschenden südwestlichen Luftströmung die Verseuchung des gesamten Oberrheins bis Mannheim, wenn nicht sogar bis Frankfurt bedeuten  und damit das Auslöschen einer erheblichen Wirtschaftskraft von Deutschland und Frankreich, bei ungünstigen Witterungsverhältnissen inklusive eines Großteils von Baden-Württemberg. Man denke nur an die Folgen von Tschernobyl, einem  über 1.000 km entfernten havarierten Atommeiler.

Die damit entstehenden gigantischen Kosten der Entschädigung in zweistelliger Billionenhöhe würde weder EDF noch der französische Staat tragen können, die Leidtragenden wären mal wieder die Bürger, welche ihre Gesundheit, ihr aufgebautes Vermögen und somit ihre Existenz inklusive ihrer Zukunftsaussichten verlieren würden, eine gigantische Flüchtlingswelle wäre zudem die Folge.

Normalerweise müsste EDF für solche Fälle eine Rückstellung bilden, bzw. eine entsprechende Haftpflichtversicherung abschließen, für die sich aber sicherlich keine Versicherungsgesellschaft finden lassen wird. Beide Maßnahmen sind daher zu teuer bzw. nicht machbar und würden die Produktion des Atomstroms unrentabel machen, womit grundsätzlich auch die Rentabilität des Atomstroms in Frage gestellt werden muss. Somit wurden diese Probleme einfach unter den Tisch gekehrt nach dem Motto „to big to fail“, die dummen Bürger müssen dann eben die Folgekosten tragen., wie bei den Banken auch.

Kurzum, der größte Umweltverschmutzer will für die Beendigung der Umweltverschmutzung noch eine Entschädigung dafür haben, dass er nicht mehr die Umwelt verschmutzt. Ein Irrsinn!!!

Insgesamt kann man schon jetzt festhalten, dass die Kosten der Stromerzeugung über die 58 Atommeiler in Frankreich künftig enorm sein werden und damit absolut unwirtschaftlich sind. Für das vorgesehene Endlager in Lothringen rechnet man mit Kosten von etwa € 30 Milliarden. Ausgelegt soll dieses Endlager für 100 bis max 140 Jahre sein, letztlich ein Witz, wenn die Überwachung dieses gefährlichen Atommülls etwa mehr als eine Million Jahre bis zu dessen Ungefährlichkeit beanspruchen soll.  Was ist dann nach diesen 100 bzw. 140 Jahren? Wer trägt diese Folgekosten? EDF? Gibt es die in 100 bis 140 Jahren noch? Sollte nur einer der 58 Atommeiler havarieren, müsste dieses Unternehmen aufgrund der immensen  Schadensansprüche Insolvenz anmelden. Und dann? Wer trägt die Abbaukosten dieser 58 Atommeiler, sollte der französische Staat sich endlich auch zu einem Ausstieg aus der atomaren Stromerzeugung bekennen, was dringend notwendig ist?

Überträgt man dies auf die über 440 Atommeiler weltweit, kann einem Angst und Bange werden.

Der Umweltverband ” BUND Regionalverband Südlicher Oberrhein / Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland” hat sich zu zur Strahlungsdauer des Atommüll wie folgt geäußert:

In einem AKW entsteht in einem Jahr pro Megawatt Leistung ca. die kurz- und langlebige Radioaktivität einer Hiroshimabombe. Das heißt: allein im AKW Leibstadt entsteht die Radioaktivität von ca. 1100 Hiroshimabomben. Ein Teil dieser Radioaktivität zerfällt nach relativ kurzer Zeit. Manche radioaktiven Abfälle zerfallen innerhalb weniger Jahre z.B. Krypton-85: Halbwertszeit 10,76 Jahre. Wogegen andere radioaktive Gifte extrem lange Halbwertszeiten aufweisen: z.B. Jod-129: Halbwertszeit 17.000.000 Jahre. Ins Endlager kommt ein “Cocktail” aus vielen verschiedenen radioaktiven Abfallstoffen. Ein atomares Endlager muss also Sicherheit über viele Halbwertszeiten geben, über Zeiträume, die unser Vorstellungsvermögen sprengen. Es fällt schwer, sich die Gefahren und Gefährdungszeiträume von Atommüll vorzustellen.

Halbwertszeiten einiger radioaktiver Nuklide:

Element Formelzeichen Halbwertszeit
Tellur 128Te ca. 7·1024 Jahre (7 Quadrillionen Jahre)
Bismut 209Bi ca. 1,9·1019 Jahre (19 Trillionen Jahre)
Thorium 232Th 14,05 Mrd. Jahre
Uran 238U 4,468 Mrd. Jahre
Uran 235U 704 Mio. Jahre
Plutonium 239Pu 24.110 Jahre
Kohlenstoff 14C 5.730 Jahre
Radium 226Ra 1.602 Jahre
Plutonium 238Pu 87,74 Jahre
Caesium 137Cs 30,2 Jahre
Tritium 3H 12,36 Jahre
Cobalt 60Co 5,3 Jahre
Schwefel 35S 87,5 Tage
Radon 222Rn 3,8 Tage
Francium 223Fr 22 Minuten
Thorium 223Th 0,6 Sekunden
Polonium 212Po 0,3 µs
Beryllium 8Be 9 · 10-17 s (90 Trillionstelsekunden)

Das Aufzeigen allein dieser Punkte veranschaulicht sehr deutlich, wie unlösbar dieses Atomproblem ist, und dass die Herren der Atomindustrie, insbesondere hier der Vorstand von EDF in Frankreich, völlig wider besseres Wissen unverantwortlich mit den eigenen Mitbürgern und den Nachbarn, wenn nicht sogar mit ganz Europa umgeht. Wenn diese Atomindustrie so ungefährlich ist, wie diese Herren immer wieder behaupten, warum bauen sie ihre Villen dann nicht unmittelbar neben einem Atommeiler?

Damit diese Unverantwortlichkeit auch beim Namen genannt werden kann, veröffentlicht dieser Blog die derzeitigen Vorstandsmitglieder von EDF, welche für diese Verzögerung und die Gefährdung von Europa durch das Festhalten an der atomaren Stromerzeugung verantwortlich sind  und zwar wie folgt:

  • Levy, Jean Bernard / Chairman
  • Benayoun, Marc
  • Cahuzac, Antoine
  • Lacour Veronique
  • Laigneau, Marianne
  • Lafontaine, Henri
  • Minière, Dominique
  • Girre, Xavier
  • de Rivaz, Vincent
  • Todorov, Pierre
  • Torrion, Philippe
  • Ursat, Xavier
  • Rossi, Simone
  • Perra, Alexandre

Hinzufügen möchte ich noch die französischen Politiker, da der französische Staat mehr als 80% der Anteile von EDF hält und somit es noch zusätzlich über diese Funktion in der Hand hält, dieser hohen Gefahr für Frankreich und Europa ein Ende zu bereiten.

13. April 2017

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

Siehe auch www.emde-fiveko.de




ETF-Commerzbank-Gewurschtel

Vorab möchte ich auf die diversen Beiträge zu den ETF`s verweisen, in welchen diese hoch riskante Anlageform mehrmals kritisch beleuchtet wurde. Es sind folgende:

  • Indexfonds (ETF`s) und Stiftungen vom 6.1.2015
  • ETF`s die Brandbeschleuniger vom 17.3.2015
  • ETF`s werthaltig? vom 6.12.2015
  • ETF-Anleihen vom 7.8.2016

Nunmehr nimmt das Risikoprodukt ETF denselben Lauf wie die Investmentfonds. Zunächst wurde ein Fonds strukturiert, der sich auf Dax-Aktien beschränkt und evtl. auch erfolgreich war, dann wurde ein Investmentfonds nur für Renten geschaffen, später wurden daraus Mischfonds, welche sich aus Aktien und Renten zusammensetzten, versetzt mit allen möglichen Derivaten, und zuguterletzt kamen findige Investmentbanker auf die Idee, angeblich nur die guten Fonds zu einem weiteren Fonds zusammenzuschmieden, woraus dann die so genannten Dachfonds entstanden. Befand sich dann in einem Vermögensverwaltungsmandat ein solcher Dachfonds, war die Rendite dieses Vermögensverwaltungsmandates letztlich durch drei angefallene Gebühren belastet, nämlich durch die Gebühren des Vermögensverwalters, des Dachfonds und der Fonds, welcher der Dachfonds innehatte. Eine schöne Gelddruckmaschine für die Fondsstrukturierer.

In den Evolutionsphasen dieser Investmentfonds packte man immer mehr Anlageschrott dazu und – damit keiner es merkte – verwurschtelte man diese Fondsgebilde mit  weiteren Fonds, bis zuletzt keiner mehr wusste, welche Risiken diese strukturierten Finanzprodukte enthielten. Das Ergebnis waren dann die Subprimes, die Auslöser der Finanzkrise.

Sehen wir uns nun die Entwicklung der ETF`s an, welche in börsengängiger Form (was heisst das?) von vielen Anlagegurus als der ultimative Anlagetipp gepriesen werden.

Zunächst entwickelte man ein Konstrukt, welches einen bekannten Index wie  den Dow Jones abbildete. Dieses Konstrukt enthielt alle Aktien, aus welchen sich dieser Index  zusammensetzte. Der Kurs dieses Indexfonds stieg und fiel dann wie  der Index stieg und fiel. Für den Anleger zunächst eine feine Sache, da zum einen damit eine automatische Streuung auf unterschiedliche Aktien stattfand und zum anderen die Kosten dieses Indexfonds gegenüber den herkömmlichen Investmentfonds deutlich niedriger waren.

Dem ETF auf den Dow Jones folgten dann ETF`s auf alle anderen bekannten Börsen- Indices und machten somit den Investmentfonds große Konkurrenz. Problem dieser Indexfonds war und ist jedoch, dass die Abbildung eines solchen Fonds durch eine physische Unterlegung dieser Aktien bei hoher Nachfrage nach diesem Indexfonds nicht geleistet werden kann und man daher die physische Unterlegung teilweise durch eine synthetische (über Optionen etc.) Unterlegung ersetzt(e). Bei einem Zusammenbruch des überblähten Derivate-Marktes hätten somit auch die meisten Indexfonds erhebliche Existenzprobleme. Aufgrund der zwischenzeitlich großen Anzahl von Indexfonds muss man daher sogar davon ausgehen, dass die meisten Indexfonds nicht physisch unterlegt sind.

Den Strukturierern der Investmentbanken reichte aber dieser Fokus auf die bekannten Indices nicht aus und schnell erfand man andere Indices, welche Renten und  Branchen abbildeten, sowie große Konzerne, Regionen, Länder, Kontinente und selbst eigen konzipierte Depots mit allen unterschiedlichen Werten rundeten das ETF-Angebot ab. In der Bilanz der Deutschen Bank konnte ich vor Jahren 162 unterschiedliche Indices nachlesen, wobei sofort die Frage auftauchte, wer diese Indices erstellt und letztlich auf ihre Richtigkeit / Seriosität überprüft? Nach den bekannt gewordenen Indices-Manipulationen sicherlich keine unberechtigte Frage.

Der Vorteil dieses damit entstandenen ETF-Mischmasches für die Finanzindustrie war die still und leise einhergehende Unterbringung von Hochrisiken aller Art – ähnlich den Subprimes –  zu Lasten der gutgläubigen Anleger. Besonders bei exotischen Indices aus komplexen Zusammensetzungen muss auch die Frage nach dem richtigen Kursverlauf des jeweiligen Indices gestellt werden.

Die nächste Stufe der ETF – Intransparenz, oder besser gesagt des ETF-Gewurschtels ist nun das Angebot der Commerzbank, Anteile an ETF-Depots, welche sich aus unterschiedlichen ETF`s mit unterschiedlichen Indices  vergleichbar mit den unübersichtlichen und nunmehr nicht mehr verkaufbaren Dachfonds – dem gutgläubigen Anlegerpublikum verkaufen zu wollen. Auch hier taucht dann die Frage nach der Kursbildung auf, welche letztlich nur von der Commerzbank erfolgen kann. Und für diesen hoch risikobehafteten Anlageschrott will sie dann auch noch eine über dem Durchschnitt liegende Gebühr verlangen. Somit würden auch hier wieder doppelte und dreifache Gebühren anfallen und die Rendite an diesem Depot entsprechend einschränken, ganz abgesehen vom Risiko, Kapital zu verlieren.

Somit wiederholt sich auch hier wieder die Geschichte, nur mit anderem Namen und Vorzeichen.

Der risikobewusste Anleger sollte daher die Finger von diesem Anlagegewurschtel lassen.

6. April 2017

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

Siehe auch www.emde-fiveko.de