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Situation unverändert

Heute ist es genau 10 Jahre her, als mit der Ad hoc Meldung der IKB, wonach sie von einer existenzgefährdenden Schieflage aufgrund der Subprime-Krise in den USA berichtete, die weltweite Finanzkrise begann.

Die Folgen daraus bis zur Lehman-Pleite und den diversen Bankzusammenbrüchen inkl. der Milliarden-Staatshilfen zur Rettung des Weltfinanzsystems und der damit einhergehenden Aufblähung der Staatshaushalte und deren hohe Verschuldungen sind bekannt. In der Politik hat man vermeintlich alles versucht, um eine solche existenzbedrohende Situation für das Weltfinanzsystem nicht noch einmal entstehen zu lassen.

Die Regulierungen wurden verschärft, in der Folge dann überzogen, Abwicklungsmechanismen wurden geschaffen nebst den dazugehörigen diverse Einheiten mit dem Ergebnis der von den europäischen Finanzministern geschaffenen Haftungskaskade, welche die Steuerzahler vor Bankpleiten schützen soll. Sogar die EZB als Währungshüter in der EU spielte dabei mit und warf den Rettungsanker, wobei sie damit die Verschuldung vieler europäischer Staaten nur noch gefördert hat und  Marktsituationen schuf, die uns alle noch sehr teuer zu stehen kommen werden.

Als Manta galt, dass nie wieder der Steuerzahler die Banken retten muss.

Bei näherer Betrachtung muss man allerdings feststellen, dass genau das nicht stattfindet und diese Aktionen nur eines im Sinn haben, nämlich das Investmentbanking, letztlich mit Ihren Finanzprodukten die Verursacher dieser Weltfinanzkrise und davor  der dotcom-Krise, und deren strukturierte Finanzprodukte in ihren Grundfesten zu erhalten. Ihr Treiben wurde damit einfach geschützt und damit der unveränderte zügellose Verkauf der strukturierten Finanzprodukte, nur jetzt mit anderen Namen versehen wie  u.a. ETF  oder Zertifikate der unterschiedlichsten Art, natürlich auch der „gute alte“ Publikumsfond.

Bestes Beispiel ist die Haftungskaskade, welche die Rangstelle der Bankgläubiger bei einer Bankinsolvenz festlegt. Nur wer sind diese Bankgläubiger? Natürlich die Kunden der Bank mit Guthaben über € 100.000 und damit die leistungsfähigen Steuerzahler. Geschützt werden dabei die Zentralbanken, welche jetzt zu den Mitverursachern zählen und die Banken, die sich insbesondere nach der Finanzkrise für Ihre Darlehen an Banken – wie die Zentralbanken/EZB – Sicherheiten geben lassen. Verlangt so etwas ein Festgeldkunde von seiner Bank, zeigt man ihm letztlich den Vogel.

Und dass die Politik dieses betrügerische Treiben noch fördert wird mit der Schaffung von nationalen Bad Banks offensichtlich. Diese Bad Banks sollen die notleidenden Kredite der Banken aufnehmen, diese verbriefen bzw. hübscher machen, um Sie dem Kapitalmarkt zuführen zu können (=beides Aufgabe der Investmentbanken). Nur dieser Kapitalmarkt sind all jene, die sich in diese Anlageformen und damit unbewußter Aufnahme dieser notleidenenden Kredite treiben lassen, wozu der Investmentbanker Draghi/EZB die Vorlage liefert und den Anleihemarkt leer kauft, damit nur noch diese strukturierten Finanzprodukte übrig bleiben.

Damit hat die europäische Politik  legale Betrugsvehikel geschaffen und sanktioniert damit ein illegales Geschäftsgebaren. Die Autoindustrie geißelt die Politik wegen der betrügerischen Machenschaften bei den Dieselautos, im Finanzbereich fördert sie diese Politik.

Fazit:

Es hat sich nichts geändert, der Steuerzahler wird unverändert mit intransparenten Finanzproduktmischmasch vollgepumpt bis zu nächsten damit  unausweichlichen Megafinanzkrise.

Ich frage mich, warum man die Investmentbanken nicht ebenso zur Schadensbekämpfung in die Pflicht nimmt, wie man es jetzt von der Autoindustrie fordert? Verkehrte Welt!

30. Juli 2017

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

Siehe auch www.emde-fiveko.de




Trumps Diktaturvorbereitungen

Es kann einen fast die Sprache verschlagen.

Jetzt prüft oder lässt Mr. Trump prüfen, ob er sich in Bezug auf seine Russlandaffäre selbst begnadigen kann und damit auch seine Familie. Das bedeutet, er lässt prüfen, ob er als Präsident der Vereinigten Staaten und damit sein familiärer Hofstaat über dem Gesetz steht und seine illegalen Machenschaften durch Selbstbegnadigung legalisieren kann.

Demnach könnte er und sein Familienclan alle möglichen Verbrechen begehen oder sogar Leute auf der Straße erschießen (wie er es selbst einmal formuliert hat) und wenn es herauskommt, begnadigt er sich und seine Getreuen einfach.

Das ist die Haltung von Diktatoren und nicht die eines dem Rechtsstaat verpflichteten demokratischen Präsidenten, das sind die ersten Vorbereitungsschritte in Richtung Diktatur der schlimmsten Art.

Hinzu kommen seine Bestrebungen, die mit der Aufklärung seiner Affären beauftragten Ermittler durch entsprechende Nachforschungen zu diskreditieren. Das ist ein Verhalten, wie wir es von der Mafia kennen, zu der er ja gute Kontakte unterhalten soll.

Demnach scheint es so, dass er mit allen nur erdenkbaren Mitteln an seinem Präsidentenstuhl kleben bleiben will, ebenfalls ein Merkmal von Diktaturen.

Wann wacht die republikanische Partei der USA  und somit der Kongress und der Senat in Washington endlich auf und bereitet diesem Trauerspiel der Demokratie, welches dieser Herr Trump versucht, extrem fortzusetzen zwecks deren Aushebelung, ein Ende.

Erinnern wir uns an die Weimarer Republik und deren Ende durch Hitler. Auch hier haben Beschwichtiger diesem Schreihals den Weg letztlich bereitet und nichts gegen die Demontage der damaligen Demokratie getan, bis sie selbst im Gefängnis oder KZ landeten.

25. Juli 2017

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

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Orclass, Betrugsfälle häufen sich

Eine Leserin dieses Blogs mit den Namen Sonia schrieb mir folgendes e-Mail:

Dear Sir,

 My name is Sonia, I’m looking for information about the company Orclass.

I’ ve read an article wrote by you ( kritafip.de) about this.

Nowadays the shares seem to be delisted,  or, at least they have stopped trading.

Last summer, DYH  shares…

 There are a lot of investors who have lost all their money in Spain.

Could you help me? I only need some information.

Best regards

 Sonia

 Damit bestätigen sich meine Befürchtungen, dass die Telefonverkäufer den Kurs von orclass durch solche Aktionen hochgepuscht haben, damit die dahinter stehenden alten  „Investoren“ zu einem Zeitpunkt x ihre eigenen Bestände so schnell wie möglich wieder loswerden konnten, allerdings mit dem Ergebnis, dass der Kurs dann abstürzte und die „ Aktie“ damit letztlich ausgelistet werden musste. Ein klassisches, aber betrügerisches Austricksen von Investoren, welche sich durch hohe Renditeversprechungen über das Ohr hauen lassen. Das ist eine perfide Art des Betrugs, welche die Unwissenheit und auch Dummheit von gierigen  Investoren schamlos ausgenutzt haben.

Der Leserin Sonia habe ich daraufhin folgendes E-Mail zugesandt:

Dear Sonia,

the best would be to speak with your lawyer as orclass is – in my opinion – a fraud company which acts from different countries with different people only with the target to betray someone in a very perfidious  way.

Therefore I fear that the chances to get back the invested money are not most likely.

Sorry to say this to you but I am not lawyer I am a risk manager and your e-mail confirms my bad analysis about orclass.

My advice for your future investments is not to trust someone only on the telephone with high yields promises. These are empty promises and the  telephone advicer are mostly  fraudster.

Kind regards

Elmar Emde

E-Emde Finanz- und Vermögenskoordination

-Family Office Center

-Treasury Competence Center

e.emde@emde–fiveko.de

Den hier abgegebenen kostenlosen Rat sollten sich all jene, welche nur auf Renditen schauen und dabei den gesunden Menschenverstand ausschalten, beherzigen, hoffentlich ! (allein mir fehlt der Glaube hierzu)

20.Juli 2017

Elmar Emde

Auitor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

Siehe auch www.emde-fiveko.de




Bad Banks – legale Betrugsvehikel

Der Kapitalmarkt ist ein wichtiger Bestandteil unseres Finanzsystems und trägt zur Finanzierungsdiversifikation bei. Teilnehmer sind Kreditsuchende bzw.  die Kreditnehmer wie Unternehmen, Staaten usw, welche über den Kapitalmarkt durch Ausgabe von Schuldtiteln / u.a. Anleihen (= andere Form eines Kredites) begeben, Kredite  und diese Kredite  bei den Anlegern = Kreditgeber, der zweite Teilnehmer auf dem Kapitalmarkt, aufnehmen. Diese Anleger setzen sich letztlich aus der Masse der Sparer und Steuerzahler zusammen, wovon die wenigsten über eine fundierte Kreditexpertise verfügen, um die Risiken aus diesen Schuldtiteln bzw. aus diesen Unternehmenskrediten  ermessen zu können.

Die Ratingagenturen bringen etwas Licht in dieses Dunkel, wobei es auch hier große Unterschiede gibt. Die in Deutschland bekannten Agenturen Creditreform und Hermes haben sich durch zahlreiche Pleiten bei den von ihnen gerateten mittelständischen Unternehmen keinen guten Ruf erarbeitet und vor der Finanzkrise konnte man das auch bei den großen US-amerikanischen Ratingagenturen S&P und moody`s ebenfalls feststellen.  Dennoch geben sie gewisse Anhaltspunkte, welche jedoch die meisten Anleger aufgrund der fehlenden Finanzexpertise nicht verstehen. Die Emissionsprospekte nehmen zwischenzeitlich einen Umfang von über 200 Seiten ein, den die Wenigsten lesen und das darin juristisch formulierte Finanzkauderwelsch auch verstehen. Ich behaupte sogar, dass man die Masse der Bankberater ebenfalls in diese Kategorie einstellen kann.

Insofern müsste der Kapitalmarkt vor den schwarzen Schafen geschützt werden, welche nur das Ausnehmen und Betrügen der Anleger durch Verlagerung von äußerst intransparenten Risiken im Sinne haben. Sicherlich, es gibt die staatliche Bafin, welche gewisse Mindestanforderungen an Kapitalmarktprodukte stellt und diese angeblich überwacht, sich aber nicht über das Risiko auslässt, dem eigentlich wichtigsten Teil der Kapitalanlage. Und vor der Finanzkrise hatte sie sogar die Terminologie der Investmentbanken übernommen und deren Finanzprodukte  sogar als am Finanzmarkt üblich dargestellt. Ebenso verfuhr sie letztlich bei den geschlossenen Fonds, welche viele Anleger arm gemacht haben.

Kurzum, dem Staat als fürsorgendes Organ der Bürger sollte eigentlich den Kapitalmarkt und damit  die Anleger vor Verlusten schützen, zumal bei deren hohen Verlusten der Schaden letztlich den Sozialkassen und damit dem Staat und den  Steuerzahlern wieder auf die Füße fällt.

Das Gegenteil ist jedoch der Fall und das aus vielerlei Gründen. Der aktuellste Fall  ist der Aktionsplan der EU-Finanzminister gegen notleidende Kredite, wonach nationale Bad Banks die Problemdarlehen der Banken bündeln, verbriefen und am Kapitalmarkt verkaufen sollen.

Das heißt nun, die nationalen Bad Banks sollen die insolvenzgefährdeten und damit wertberichtigungsbedürftigen Kredite der Banken aufnehmen, verbriefen bzw. dadurch schön machen – wie die subprimes aus den USA vor der Finanzkrise – , um sie den unwissenden Anlegern über wiederum strukturierte Finanzprodukte wie Investmentfonds oder ETF`s auf alle möglichen exotischen Indices wieder in die Depots buchen, besser gesagt andrehen zu können.

Jetzt kann man sicherlich vorbringen, dass man sein Geld nicht in Finanzprodukte investieren soll, die man nicht versteht. Richtig, aber was gibt es denn auf dem Anlagemarkt außer strukturierte und hoch intransparente Finanzprodukte zu kaufen? Dass das so ist, dafür hat der Investmentbanker Draghi mit seinem Ankaufprogramm gesorgt, welches den Anlegern zum einen bei normalen Anlagen keinen  Zins mehr gestattet und zum anderen nur noch Anlagen mit hohem Risiko übrig lässt. Bankanleihen werden übrigens nicht von der EZB angekauft, warum wohl?

Das ist kein normaler Kapitalmarkt, die von den EU-Finanzministern beschlossenen nationalen Bad Banks ist ein sanktionierter legalisierter Betrug am Anleger, welcher den Investmentbanken wieder eine Menge Arbeit und risikolose Einnahmen verschaffen wird, den Anlegern dagegen wieder hohe Verluste. Ich erinnere daran. Dass wir es einer Investmentbank, nämlich Goldman Sachs, zu verdanken haben, dass durch Verlagerung von Schulden in die Zukunft das schwache und marode Griechenland Europa an den Rand der Spaltung gebracht und zudem eine Menge Substanz gekostet hat.

Inzwischen ist die Politik schlauer geworden und bedient sich nun dieser Instrumentarien der Investmentbanken. Der Zweck heiligt eben die Mittel.

Ein weiterer, vielen nicht geläufiger und betrugscharakteristischen Punkt ist die so genannte Haftungskaskade (nachzulesen in diesem Blog unter „Haftungskaskade“ vom 27.11.2014), welche die EU-Finanzminister im Dezember 2013 beschlossen haben. Damit will man angeblich bei Bankinsolvenzen die Steuerzahler schützen, belastet damit aber all jene leistungsfähigen Steuerzahler, welche mehr als € 100.000 pro Person auf dem Konto dieser Bank haben. Geschützt werden die Verursacher dieser seit langen Jahren bestehenden Finanzmisere, nämlich die Banken selbst sowie die Zentralbank mit ihrer fatalen Geldpolitik, welche sich für Ihre Kredite an die Banken Sicherheiten geben lassen, die ein Anleger von seiner Bank nicht erhält. Wenn ein Einleger dies verlangt, stößt man auf schieres Unverständnis. Andere Welt eben!

Jetzt wird argumentiert, dass der Anleger selbst Schuld ist, wenn er einer solchen Bank Geld leiht bzw. dort Geld anlegt. Andererseits soll einer, der dieses Argument vorbringt, dem Anleger erzählen, wie man bei einer Bank die Bonität bei diesen kryptographischen Bilanzen  feststellen kann, wenn selbst deren Wirtschaftsprüfungsgesellschaften dies auch vor der Finanzkrise nicht konnten.

Im Übrigen trägt zu diesen kryptographischen Bankbilanzen auch wiederum die Politik bei, indem sie den Banken u.a. bei Kauf von Staatsanleihen die Nichtunterlegung durch Eigenkapital gestattet. Somit war das „harte Kernkapital“ geboren, welches u.a. durch Weglassung dieser risikolosen (Staatsanleihen-)Aktiva und damit Verkürzung der Bilanzsumme entstand. So weist z.B. die Commerzbank per 31.3.2017 bei einer Bilanzsumme von € 490,2 Milliarden eine „Kernkapitalquote“ von 12,5% aus, obwohl die Eigenkapitalquote gerechnet auf die Bilanzsumme nur 6,08 %  beträgt. Somit verfügt die Commerzbank über eine risikolose Aktiva von rd. € 240 Milliarden. Ähnliche Verhältnisse findet man bei allen übrigen Banken.

Fazit:

Mit diesem Beschluss, nationale Bad Banks zu schaffen, verdichtet sich immer mehr die Vermutung, dass die EZB diese fatale Geldpolitik u.a. durch Ankauf von guten Anleihen (keine Bankanleihen)  nicht  wegen der Deflationsgefahr betreibt, sondern hauptsächlich wegen der Schaffung von Möglichkeiten, schlechte Risiken über Verbriefungen und damit über die strukturierten Finanzprodukte den Anlegern in deren Depots buchen zu können.

Herr Draghi will damit auf dem Risikorücken der Anleger das Bankenproblem sehr perfide lösen und merkt dabei nicht – oder nimmt es billigend in Kauf – wie er die Ertragsbasis der Banken sukzessive zerstört und damit ein neues Bankenproblem schafft. Und die EU-Finanzminister helfen dabei ordentlich mit.

17. Juli 2017

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

Siehe auch www.emde-fiveko.de