1

Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 10

Wilen, den 4. September 2017

Sehr geehrte Damen und Herren,

unübersehbares Ergebnis der Wahl in Deutschland ist der große Verlust der beiden größten Parteien und der Zugewinn der kleinen Parteien. Daher dürften die CDU/CSU zukünftig stärker nach rechts und die SPD stärker nach links rücken. Das macht auch in Zukunft eine große Koalition schwieriger, wenn nicht unmöglich. Im Moment bleibt für eine Regierung nur noch die Jamaika-Koalition. Aufgrund der teilweise gegensätzlichen Positionen können die Koalitionsgespräche womöglich Monate dauern. Da die aktuelle Regierung bis zum Abschluss der Verhandlungen an der Macht bleibt, sind außer politischem Stillstand keine Turbulenzen zu erwarten. An den Börsen können jedoch Forderungen, wie zum Beispiel die der Grünen, den Verbrennungsmotor abzuschaffen, zu Irritationen führen, sodass sich die Handelsspanne des DAX vermutlich weiter zwischen 11.800 und 12.800 Punkten bewegen wird (26.1.: 12.848, 16.5.:12.804, 29.8.: 11.868, 29.9.: 12.828).

Bisher kaufte die amerikanische Notenbank Fed für monatlich ca. 20 Milliarden US-Dollar Anleihen, um fällig gewordene, zurückgezahlte Anleihen auszugleichen. In Zukunft will sie nur noch Anleihen für 10 Milliarden US-Dollar pro Monat kaufen. Obwohl dies nur eine sehr vorsichtige Rücknahme der Anleiheankäufe ist, kann sich dies negativ auswirken, da sie in einer Zeit mit schwachem Konjunkturwachstum – unter 2 Prozent – kommt. Allerdings wirken monetäre Bremsmaßnahmen der Notenbank an der Börse immer erst längerfristig.

Festverzinsliche Wertpapiere

Im Moment ist eins klar: Die Zinsen können nur noch steigen. Die Frage ist allerdings wann, über welchen Zeitraum und in welchem Umfang. Dazu besteht die Gefahr, dass die nächste Rezession die Pläne der Notenbanken schneller über den Haufen wirft, als wir denken. Das Ansteigen der Zinsen ist Fluch und Segen zugleich. Auf der einen Seite gibt es dann wieder höhere Renditen, auf der anderen Seite steigen die Risiken und die Kurse werden gedrückt. Da keine rasch ansteigende Inflation in Sicht ist, gehen wir von einem sehr moderaten Zinsanstieg aus. Wer Interesse hat kann in indische Staatsanleihen investieren. Die Rendite zehnjähriger indischer Staatsanleihen liegt bei circa 6,5 Prozent und der neueste Konsumentenpreisindex liegt in Indien bei 2,4 Prozent. Damit gehören die realen Zinsen zu den höchsten der Welt. Darüber hinaus war in den letzten Jahren kaum eine Korrelation zu den großen westlichen Anleihemärkten zu erkennen. Dies liegt daran, dass indische Anleger nicht im Ausland investieren können. Auch versuchen die indischen Behörden, Ausländer vom Markteintritt abzuhalten. Der Markt ist nach China der zweitgrößte Schwellenländer- Anleihemarkt. Aufgrund der hohen Eintrittsschwellen sollte man über einen Fonds in den Markt investieren. Da wir unsere beiden Musterdepots so einfach wie möglich halten wollen, nehmen wir keine Änderungen vor.

Aktien

Warum empfehle ich immer wieder, in der Zeit zwischen Mai und Oktober bei Aktien-Investitionen vorsichtig zu sein? Ich weiß, dass niemand voraussagen kann, wann der Markt seinen Tief- oder Höchstpunkt erreicht. Aber wir wissen ebenso, dass der Aktienmarkt eine lange Geschichte von signifikanten Kursrückgängen, manchmal mehr als drastisch, in der Periode zwischen Juni und Oktober hat. In der von uns betrachteten Periode haben sich amerikanische Staatsanleihen seit 1981 in 33 von 36 Zeitperioden positiv entwickelt. Auch der S&P-500-Index hat in 28 Jahren positiv und nur in 8 Jahren negativ abgeschlossen. Allerdings ist nicht die Frage nach der Anzahl der Gewinne oder der Verluste wichtig, vielmehr ist die Größenordnung der Gewinne oder Verluste von Bedeutung. Betrachtet man folgende Grafik, stellt man fest, dass in der fraglichen Zeitperiode der kumulative Gewinn für Anleihen bei 280 Prozent lag, wohingegen der S&P 500 bei
71 Prozent lag. Das ist ein Verhältnis von 4 zu 1.

Cumulative Return

 

Die folgende Grafik zeigt Ihnen im Jahresvergleich den Gewinn/Verlust des S&P 500 in der Zeit von Mai bis Oktober. Es ist deutlich zu sehen, dass die meisten Jahre positiv abgeschlossen haben. Leider haben fünf der acht negativen Jahre einen Verlust von über 12 Prozent gemacht. Für eine langfristige Wertentwicklung sind diese Zahlen verheerend.

 

Occasional large losses

 

Die dritte Grafik zeigt Ihnen die Entwicklung der amerikanische Staatsanleihen (Treasury Bonds) abzüglich des Gewinns oder Verlusts für den S&P 500 von Mai bis Oktober. Hier kommen wir zu einem Resultat von 50 zu 50. Festverzinsliche Anleihen haben den Wettstreit 17-mal gewonnen, der S&P 500 19-mal. Trotzdem haben auf kumulativer Basis festverzinsliche Anleihen, wegen der hohen Verluste des S&P 500, von Zeit zu Zeit besser abgeschnitten.

Intermediate Term Treasury

Im Moment deutet sich wieder eine positive Periode für Aktien an. Da ich die Entwicklung auch nicht kenne, bleiben wir weiterhin bis Ende Oktober vorsichtig.

ETFs (Exchange Traded Funds)

Ich bin kein Gegner von ETFs. Vor allem dann nicht, wenn sie seriös einen Markt abbilden. Ich spreche hier nicht von ETFs, die gezielt in nicht liquide Märkte investieren wie zum Beispiel ETFs, die sich auf junge Minenunternehmen spezialisiert haben. Denn viele dieser Unternehmen werden kaum gehandelt und haben auch langfristig geschäftlich wenig Erfolg. Hier wird die Illusion von Liquidität mithilfe von ETFs erzeugt. Dasselbe gilt für die ETFs, die in Ramschanleihen (Junk Bonds) investieren. Junk Bonds können in Stressphasen äußerst illiquide sein. Im Jahre 2015 gab es ETFs, die kurzfristig 30 Prozent Verluste machten, während der zugrunde liegende Index nur um
10 Prozent nachgab.

Wann immer eine Anlagestrategie so populär ist wie heute das passive Investieren, muss sich jeder Anleger fragen: Waren vergleichbare Strategien in der Vergangenheit letztendlich erfolgreich? Man kann die Ähnlichkeiten zur Entwicklung der Investment- Trusts in den späten 1920er Jahren nicht außer Acht lassen. Natürlich tut die Investment-Industrie alles, um jedes Anlegerbedürfnis mit neuen Aktien- Produkten zu erfüllen. Man denke nur an die Hunderte von Aktieneinführungen zur Hochzeit der High- tech-Blase. Ich erwarte zwar nicht, dass die Blase der ETFs genauso schlimm endet, aber auch passive Investoren werden lernen, was ein Bärenmarkt ist.

Wenn die Börsen fallen, bevorzugen Anleger immer Absolute-Return-Produkte und aktive Manager. In Haussemärkten werden Relative-Return-Produkte bevorzugt, weil nur diese mit den steigenden Märkten mithalten können. Die Art der Anlage ist also ein Zeichen für die Risikobereitschaft der Anleger. Wer in Relative-Return-Produkte investiert, sucht das Risiko, das heißt, der Anleger schreckt auch vor deut- lichen Kursrückgängen nicht zurück, um möglichst stark vom Aufwärtstrend zu profitieren. Im Gegensatz dazu bevorzugt der risikoscheue Anleger eine Strategie, die die Kursverluste begrenzt. Dafür ist er bereit, auf einen Teil der Rendite zu verzichten. Natürlich hängt die Anlagestrategie auch immer vom betrachteten Zeitraum und Geldbedarf des Anlegers ab. Aber ein Relative-Return-Investment zeigt, dass man verglichen mit dem Index eine möglichst hohe Rendite zu den niedrigsten Kosten erwirtschaften möchte. Wir müssen uns daher fragen, ob die wachsende Popularität des passiven Investments nicht ein Zeichen dafür ist, dass die Risikobereitschaft steigt, dabei aber jegliche Erfahrung vergangener Anlagezyklen in den Wind geschlagen wird. Und wäre das nicht die Definition von Anlage-Wahnsinn?
Die Vergangenheit hat immer wieder gezeigt, dass es für jene Anleger, die an einer solchen Entwicklung teilnehmen, ein böses Erwachen geben wird. Einige der wichtigsten historischen Bewertungsmodelle weisen bereits darauf hin.

Diagramm

Portfoliostrategie

Wechselkurse spielen vor allem für Anleiheinvestoren eine immer wichtigere Rolle. Denn das Auf und Ab beeinflusst die Gesamtrendite der Anlage in festverzinslichen Wertpapieren. Anleger sollten deshalb entweder nur in ihrer Heimatwährung, in abgesicherten Produkten oder mit einer aktiven Handelsstrategie in Fremdwährungsanleihen investieren.

Wir hatten beim Alltrust 50 im Frühjahr dazu geraten, den US-Dollar bei einem Kurs von ca. 1,07 Euro abzusichern. Ebenfalls empfahlen wir, die Absicherung im letzten Monat wieder aufzuheben. Da das Wirtschaftswachstum in Europa anzieht, die politischen Risikoprämien sinken und die Euphorie hinsichtlich zukünftiger Reformen unter Präsident Trump nachgelassen hat, hat sich das als richtiger Rat herausgestellt. Wir gehen nach wie vor von einem sich langfristig weiter abschwächenden US-Dollar aus. Jedoch spricht viel dafür, dass er nun unter einigen Schwankungen längere Zeit seitwärts tendieren wird. Sollte es zu einer militärischen Auseinandersetzung mit Nordkorea kommen oder sollten die Aktienkurse stärker einbrechen, dürfte der US-Dollar wie üblich wieder an Stärke gewinnen.

In den Musterdepots investieren wir in der Anlageart festverzinsliche Wertpapiere grundsätzlich nur in der lokalen Währung.

Es bleibt dabei: Ein hoher Anteil Liquidität ist eine gute Ausgangsposition. Wer in Aktien investieren will oder muss, sollte auf Unternehmen mit einer starken Bilanz setzen. In einem Abschwung werden zwar auch solche Aktien fallen, aber weitaus weniger als der breite Markt.

 

 

Mit freundlichen Grüßen Ottmar Beck

 

 

Diese Veröffentlichung dient ausschließlich der Information und stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung zur Abgabe von Kauf-, Verkaufs- oder Zeichnungsaufträgen dar. Sie sind auch keine Entscheidungshilfen in rechtlichen, steuerlichen, wirtschaftlichen oder anderen Belangen. Alle Informationen beruhen auf Quellen, die wir als zuverlässig erachten. Sie dienen lediglich der Information und begründen kein Haftungsobligo. Anlagen können plötzlichen und erheblichen Wertverlusten unterworfen sein, mit der Folge, dass der Anleger möglicherweise nicht den investierten Gesamtbetrag zurückerhält. Bei Aktien bestehen gegenüber festverzinslichen Wertpapieren neben höheren Renditechancen auch wesentlich größere Risiken; ein Totalverlust kann nicht ausgeschlossen werden. Die individuellen Anlageziele, die Finanzlage oder die besonderen Bedürfnisse einzelner Empfänger wurden nicht berücksichtigt. Nutzer, die den Kauf der auf diesen Seiten beschriebenen Wertpapiere in Erwägung ziehen, sollten im Hinblick auf die Ausstattung der Wertpapiere und Risiken, die mit diesen Wertpapieren verbunden sind, vor Erwerb der Wertpapiere die allein rechtlich verbindlichen endgültigen Angebotsbedingungen lesen, die in den endgültigen, offiziellen Verkaufsprospekt, gegebenenfalls aktualisiert durch Nachträge, einbezogen sind. Alleinige Grundlage für den Anteilerwerb sind die Verkaufs- unterlagen zu den Sondervermögen. Verkaufsunterlagen zu allen Sondervermögen sind kostenlos bei der Kapitalverwaltungsgesellschaft und der zuständigen Depotbank erhältlich.

 




Keine Angst vor dem Crash?

Unter dieser Überschrift wurde in einer Lokalzeitung ein Interview mit Herrn Jürgen Kurz, Pressesprecher des DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz) abgedruckt, in welchem er die Meinung vertritt, dass man vor einem Crash an den Börsen keine Angst haben sollte, denn irgendwann kommt ein neues Allzeithoch.

Schaut man nach Japan, warten die japanischen Aktienbesitzer, welche zum Allzeithoch des Nikkei-Indexes von 40.000 Punkten in 1987 Aktien gekauft haben, nunmehr schon 30 Jahre darauf, dass dieses Allzeithoch wieder erreicht wird. Momentan steht der Nikkei Index bei rd. 20.000 Punkten. (Siehe beiliegenden Chart)

 

Diagramm Crash

 

Mit den Allzeithochs an den Börsen ist das so eine Sache. Keiner kann sagen, ob das das Allzeithoch  war oder ob noch eines kommt  und wehe wenn man auf dieses Allzeithoch jahrelang, oder wie in Japan jahrzehntelang, warten muss.

Insofern ist das Plädoyer von Herrn Kurz unverantwortlich und treibt damit die Anleger bei einem solchen Höchststand in eine sehr spekulative Anlageform, die im Wesentlichen  durch die unverantwortliche  Politik des Investmentbankers Draghi getrieben ist.

Als Vertreter des DSW, welcher als Anlegerschützer auftritt, hätte ich mir eine kritischere Haltung gewünscht, ebenso zu den von ihm empfohlenen Fonds und insbesondere zu den Fondssparplänen, welche sehr intransparent, mit hohen Risiken behaftet und in den meisten Fällen zu teuer sind bzw. den Fonds ein langfristiges Einkommen zu Lasten der Anleger bescheren, kurzum Ausbeutungsinstrumentarien sind (siehe hierzu den Beitrag “Fondssparpläne, ein Ausbeutungsprodukt” vom 6.9.2017)

Mit dem Hinweis auf Streuung/ Diversifikation werden diese verkauft und entsprechen  dem derzeitigen Mainstream, den man an jeder Ecke derzeit hören kann und ist  daher mit äußerster Vorsicht zu genießen.

Anlegerschutz? Meines Erachtens keinesfalls.

23. Oktober 2017

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

siehe auch www.emde-fiveko.de

 

 

 




Wem gehört die Welt

Buchkritik

Das Buch von Hans-Jürgen Jakobs mit dem Titel „Wem gehört die Welt“ ist sehr lesenswert und kann nur empfohlen werden.

In den beiden ersten Teilen dieses 680 Seiten umfassendes Buches werden die Funktionäre der großen Unternehmen und teilweise deren Entstehungsgeschichten dargelegt. Diese Ausführungen lassen nur vermuten, wie aufwändig die dahinter steckende Recherchearbeit war.

Ob allerdings diese Funktionäre noch in einigen Jahren ihre Funktionen wahrnehmen können und die Schlagzeilen beherrschen, bleibt aufgrund der hohen Fluktuationsraten der CEO´s bei diesen Mega-Companies fraglich und könnte dieses Buch bald zum Geschichtsbuch werden lassen. Dennoch ist es  sehr informativ und bietet die Grundlage für den lesenswertesten dritten Teil mit der Überschrift

„ Wem die Welt wirklich gehört, und wie wir sie wieder  zurückgewinnen können“.

Dieser Teil ist letztlich eine Analyse aus den gewonnenen Erkenntnissen aus den vorgehenden Abschnitten dieses Buches und zeigt auch die Gefahren und Tendenzen auf, welches dieser Blackrock-Kapitalismus in Gang gesetzt hat.

Für mich ist es letztlich ein Beleg dafür, wie das Investmentbanking die Welt seit mehr als 20 Jahren verändert hat und nur Wenigen in dieser Welt unermesslichen Reichtum auf Kosten der restlichen Weltbevölkerung beschert hat und immer noch bescheren wird. Das kann nicht gut gehen und wird zu großen Verwerfungen und Revolutionen in der Welt führen bzw. hat diese Welt mit den daraus hervorgebrachten Politikern in eine Zeitspanne zurückversetzt, wie wir sie nach dem ersten Weltkrieg leider kennenlernen mussten.

15. September2017

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

Siehe auch www.Emde-fiveko.de




Investmentbanking am Ende?

Von wegen!

Im Handelsblatt vom 21.9.2017 fand ich einen Kommentar des renommierten Korrespondenten Frank Wiebe mit der obiger Schlagzeile. Als kritischer Beobachter dieser Finanzzunft elektrisierte mich diese Behauptung entsprechend, musste dann beim Lesen dieses Kommentars feststellen, dass Herr Wiebe das Investmentbanking der Banken meinte, womit er nur teilweise Recht hat.

Allerdings haben sich die Herren dieser Zunft zwischenzeitlich in ganz andere, wesentlich ertragreichere und machtvollere Bereiche der Finanzindustrie niedergelassen. Damit meine ich den Bereich der mächtigen Vermögensverwalter wie Blackrock & Co., der Schattenbanken inkl. der Hedgefonds aller Kategorie sowie die vielen Staatsfonds auf der Welt, welche derzeit zusammen  den größten Teil des derzeitigen Finanzvermögen von US$  270 Billionen verwalten und damit die Welt beherrschen.

Investmentbanking ist nicht nur das M & A Geschäft und der Handel mit Wertpapieren, sondern auch das Strukturieren derselben. Die Geldpolitik der Zentralbanken und damit das Leerkaufen der Anleihemärkte und das Puschen der Aktienmärkte auf bisher nicht bekannte Höhen hat dazu geführt, dass sich der Wertpapiermarkt nahezu nur noch aus strukturierten Finanzprodukten zusammensetzt bzw. diese nur noch angeboten werden, die irgendeiner strukturieren muss. Das sind natürlich die entsprechenden Abteilungen in den Investmentbanken oder den oben genannten Institutionen.

Die Banken spielen dabei keine große Rolle mehr, zumal diese diesen mächtigen Mitspielern teilweise gehören und sie denen ihre Politik aufdrücken können. Beispiele hierzu gibt es genug.

Hierbei spielen auch die ETF´s eine immer unrühmlichere Rolle. Ganz abgesehen davon, dass sie extrem komplex und für die Anleger aufgrund der vielen nicht verifizierbaren Derivate kaum durchschaubar sind, sammelt sich damit bei diesen Institutionen eine enorme unkontrollierte Marktmacht an und treibt damit die Aktien immer weiter in die Höhe. Blackrock zum Beispiel hat zwei Drittel des verwalteten Vermögens von US$ 4,8 Billionen in börsengehandelte ETF`s angelegt, womit die Firmenwerte  von Apple & Co. in nicht erklärbare Höhe gerutscht sind. Hier brauen sich systemische Risiken ungeahnten Ausmaßes an.

Insofern ist das Investmentbanking nicht am Ende, sondern in voller Blüte und wird vermutlich wieder zu Finanzkrisen, ich befürchte in noch nicht bekannten Ausmaßen führen.

8.Oktober 2017

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

Siehe auch www.emde-fiveko.de