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Krankes Finanzsystem

In den letzten drei Jahrzehnten hat sich unser Finanzsystem total verändert und ist in eine Sackgasse geschlittert, aus der es vermutlich nicht mehr herauskommen wird, ohne einen Trümmerhaufen oder politische Verwerfungen zu hinterlassen.

Auslöser dieser Entwicklung war das Erstarken des Kapitalmarktgeschäftes, die Paradedisziplin des Investmentbankings vor allem in den 80er –Jahren und bekam den ersten Dämpfer mit der Dotcom-Krise in 2000 mit der Folge von immensen Vermögensverlusten.

Nach folgenden vier lethargischen Jahren und einem Absturz der Börsen setzte sich das Spiel in einer anderen Form, nämlich in der mehrmals verbrieften Form aller nicht mehr kalkulierbaren Risiken sukzessive wieder fort und ließ das Derivate- und das Verbriefungsvolumen weltweit explodieren.

Nachdem man dann merkte, dass diese verbrieften „Wertpapiere“ nur aus heißer Luft bestanden und wertlos waren, bekam das Finanzsystem den zweiten großen Dämpfer mit der Finanzkrise in 2008.  Auch hier waren die Vermögensverluste gigantisch.

Trotz dieser beiden extremen Finanzkrisen erholte sich die Weltwirtschaft nach einem tiefen Tal der Depression wieder recht schnell und das Spiel ging mit denselben Akteuren/Auslöser der Krisen wieder weiter. Diese saßen und sitzen nun noch immer weltweit an den Schaltstellen der Wirtschaft und Politik, insbesondere aber in den Zentralbanken, um das Gambling mit einer gigantischen Liquiditätsflut zu überdecken, man könnte es als Leichentuch des Finanzsystems bezeichnen.

Dieses Gambling außer Rand und Band, verbrämt und begründet mit fraglichen volkswirtschaftlichen und europäischen Notwendigkeiten, hat die ethische Moral auf den Finanzmärkten dermaßen erodieren lassen, so dass sich frühere rote Linien in Luft aufgelöst haben.

Hier nur die wesentlichsten Kritikpunkte an diesem System:

Zentralbanken:

Für mich sehr verwunderlich ist die Akzeptanz des Negativzinses für Bankguthaben. Man gibt der Bank eine Leistung in Form von Guthaben, womit die Bank auch ihre Kreditgeschäfte refinanzieren kann, und muss dafür noch Geld bezahlen. Wenn man für eine erbrachte Leistung noch bezahlen muss – der Arbeitnehmer bezahlt auch kein Geld für seine erbrachte Arbeit – ist das völlig absurd, macht das bewährte Leistungssystem lächerlich und führt zu Megaverschuldungen der Staaten bei gleichzeitiger Enteignung der (leistungsfähigen) Bürger.

Wenn schon die Zentralbanken die Märkte mit Geld überfluten, dann sollten sie gefälligst dieses Geld, welches anscheinend nicht gebraucht und wodurch die Nutzlosigkeit dieser Politik bestätigt wird, wieder zurücknehmen und dafür nicht noch Geld verlangen.

Die Zentralbanken sind nach deren Satzung die Hüterin der jeweiligen Währung, sollen also vor einem Wertverfall der Währung schützen. Was machen aber diese, sie streben eine Inflation und damit die Enteignung der sparwilligen Bürger an. Das wird lt. Herrn Draghi hingenommen, da nach seinen Worten der Schutz der Sparer nicht in den Statuten der EZB steht. Ein sehr fragwürdiges wirtschaftliches Verständnis Herr Draghi.

Durch den Ankauf von Staats- und Unternehmensanleihen trocknet die EZB  die Anleihemärkte für den Privatanleger regelrecht aus und leitet damit die Kapitalströme in risikoreiche und sehr komplexe Anlagen um, welche das Investmentbanking strukturiert und für ihre Kapitalmarktgeschäfte (u.a. M&A) benötigt. Die Komplexität dieser Finanzprodukte überfordert die meisten Anleger, die Schwelle von guten zu Schrottanlagen ist kaum mehr sichtbar, es blüht der risikoreiche graue Markt. Das ist eine strukturierte und auch gewollte Ausbeutung einer unbedarften Gesellschaft zu Gunsten der Investmentbanker, welche mit Millionengehälter nach Hause gehen.

Darüber hinaus ist es eine offene Staatenfinanzierung, welche die Statuten der EZB zwar nicht vorsehen, aber dies über die Brücke Zweitmarkt , also nicht direkt von den Staaten direkt sondern über die Banken, welche die EZB zudem noch kontrolliert, vollzieht. Somit führt man die Bürger an der Nase herum und es entsteht eine Kumpanei zwischen EZB/Zentralbanken und Banken, welche als Belohnung dafür die Kernkapitalquote als Bonitätsmerkmal aufführen dürfen.

Die Kernkapitalquote errechnete sich grob wie folgt: Bilanzsumme abzüglich definierte (?) „risikolose Aktiva“ (i.W.Staatsanleihen), auf diese verminderte Bilanzsumme errechnet sich dann die Kernkapitalquote, welche dann deutlich höher ist als die Eigenkapitalquote, berechnet auf die gesamte Bilanzsumme. Das ist Augenwischerei, zumal die Staatsanleihen der Südländer alles andere als risikolos sind, es sei denn, die EZB und damit die Bürger Europas haften dafür. Warum darf die Realwirtschaft dann nicht auch so bilanzieren dürfen?

Diese Kungelei – natürlich zur Rettung des Euros (??) – hilft nur der ausgabewilligen Politik, insbesondere im Süden von Europa,  welches wir alle, die Bürger irgendwann bezahlen müssen bzw. schon mit der Enteignung der Sparguthaben, mit dem Negativzins und der Gefährdung unserer Altersvorsorge bezahlen.

Anlageprodukte:

Aufgrund dieser Geldpolitik der Zentralbanken werden den Privatanlegern nur noch zusammen gewürfelte und intransparente Finanzprodukte wie komplexe Fonds aller Art, Sicavs, Zertifikate, Nachranganleihen mit komplexen Bestimmungen, komplexe Bonitätsanleihen usw. angeboten, welche 99% der Anleger nicht verstehen und mangels Alternative zur Vermeidung der Negativzinsen letztlich kaufen, wobei die viel größere Verlustgefahr dieser Finanzprodukte vergessen wird. Komischerweise kaufen die Zentralbanken solch intransparente Finanzprodukte aus guten Gründen nicht auf.

Unterstützt wird diese Verfahrensweise noch durch die Präsidentin der EZB, Frau Lagarde, welche einem Journalisten darauf hingewiesen hat, dass die deutschen Banken gute Anlageberater hätten und dass man auf deren Expertise vertrauen könne.

Liebe Frau Lagarde, mit diesem Hinweis beweisen Sie eindeutig, dass Ihre Expertise in die Beschaffenheit der Expertise des Großteils der Anlageberater der deutschen Banken miserabel ist. Nach meinen Erfahrungen sind die meisten Anlageberater der Banken nicht einmal in der Lage, eine Bilanz zu lesen, geschweige denn zu interpretieren.

Aktienmärkte:

Diese mangelnden Anlagealternativen verbunden mit einer enormen Liquiditätsflut leitet die Kapitalströme außerdem immer mehr auf die Aktienmärkte, worauf man sich dann fragen muss, ob eine solche Liquiditätsflut überhaupt notwendige war und ist. Der Aktienmarkt ist letztlich eine der risikoreichsten Anlagemärkte überhaupt, welche sich derzeit in einer absoluten Hochstimmung befinden. Wo man hinschaut schwärmt man nur noch von den Aktienmärkten und deren Wertsteigerungen, die anscheinend keine Grenzen mehr kennen.

Teilweise entstehen Börsenwerte zum 50-fachen des Gewinns, die somit völlig imaginär sind, da es keinen Käufer zu diesen überzogenen Werten/Preisen gibt oder ein solcher Käufer gerät selbst ins Trudeln wie Bayer.

Gefördert werden diese substanzlosen Werte unverändert durch die Mechanik der Indexfonds, die in der Anzahl und im Volumen stark gestiegen sind und derzeit große Zuflüsse erleben. Dadurch werden sie gezwungen, ständig und sukzessive Aktien zu kaufen, damit sie auch den jeweiligen Index auch abbilden können. Ein permanenter Aktienkauf ist die Folge.

Dadurch entstehen extrem hohe und unbewegliche Aktienbestände und führen zu immer höheren und imaginären Börsenwerten ohne echte Substanz. Letztlich ist das auch der derzeitige Grund der Schaukelbewegungen bei den Börsenkursen.

Ich möchte daher nicht ausschließen, dass diese Indexfonds dasselbe Schicksal erleiden, wie die Subprimes, die Auslöser der Finanzkrise in 2008, dann aber mit einer viel größeren Wucht aufgrund des deutlich größeren Volumens weltweit.

Es gehen Unternehmen an die Börse und erzielen Börsenwerte mit hohen zweistelligen Milliardenbeträgen, obwohl sie in der Vergangenheit nur mit Milliardenverluste aufwarten konnten, die teilweise sogar höher waren als die erzielten Umsätze. Verkauft werden diese Non-Valeurs als der zweite amazon, deren es mittlerweile aber zu viele gibt.

Ein weiteres und hochgejubeltes Projekt sind die Börsengänge von Unternehmen mit der Bezeichnung  SPACS (Special Purpose Acquisition Company), welche durch den Börsengang hohe Börsenwerte in Milliardenhöhe erzielen, obwohl es weder ein Unternehmen mit ansprechenden Produkten besitzen, dafür aber ein Versprechen abgeben, irgendein Unternehmen mit tollen Perspektiven bla bla bla auf den Märkten zu suchen und zu kaufen. Und wie verrückt wird ihnen das Geld hinterher geworfen.

Ähnliche Versprechungen hören wir auch permanent von Herrn Elon Musk in Sachen autonomes Fahren mit Tesla- PkW`s, die bisher nicht eingehalten wurden, die er sogar mit US$ 1,3 Milliarden bilanzieren durfte, und keiner regt sich darüber auf. Schlimmer noch, man wirft ihm trotz äußerst schwacher Ertragslage noch die Milliarden in astronomischen Summen hinterher, womit Tesla angeblich wertvoller ist als VW,BMW und Daimler zusammen  und die ihm Spekulationen auf den Krypto-Märkten erlauben, da seine Tesla PkW`s und weiter angestoßene  Kindheitsträume anscheinend nicht den erwarteten Ertrag bringen.

Unverständlich ist auch, dass dieser so genannte Umwelt-Pionier diese extrem CO2 produzierenden Kryptowährungen unterstützt, die zudem nicht mit Währungen gleichgesetzt werden können, eher mit Tulpenzwiebeln.

Elon Musk ist auch als Batterie-PkW-Pionier der maßgebliche Treiber dafür, dass sowohl die Politik als auch Vorstände der PkW-Produzenten künftig blindlings allein auf diese Batterie betriebenen PkW`s setzen, obwohl man sich schon jetzt ausrechnen kann, dass dafür der notwendige Strom und die Rohstoffe für die Batterien sowie die Infrastruktur nicht zur Verfügung stehen. Und was die CO2 Bilanz dieser  E-Autos angeht, ist die alles andere ist als positiv.

In der EU befinden sich rd. 360 Millionen Fahrzeuge auf den Straßen, bis 2030 sollen in der EU 30 Millionen Fahrzeuge produziert werden. Wie sieht es mit der Lücke von 330 Millionen aus?

Frontrunning:

Dieser Hype auf den Aktienmärkten hat neue Strukturen bei der Wertpapierabwicklung entstehen lassen, welche in früheren Zeiten als illegal eingestuft wurden, heute aber als Handelsplattformen in der Rechtsform von Aktiengesellschaften verkauft werden. Es handelt sich um die so genannten Hochfrequenzhändler, deren Geschäftsgebaren dem illegalen Frontrunning gleichzusetzen ist und früher wie folgt funktionierte:

Nach Eingang einer großen Kauforder für Aktien kaufte der Aktienhändler an der Börse zuerst diese Aktie privat selbst, gab erst danach diese große Kauforder durch, womit der Aktienkurs richtig anstieg, um sofort danach seine Aktien wieder zu verkaufen, womit er dann einen satten Kursgewinn einstreichen konnte. Diese Art der Benachteiligung des Aktienkäufers war früher illegal und wurde bestraft.

Heute erlaubt die digitale Technik es den Hochfrequenzhändlern diese Kauf – oder Verkaufsabsichten auf dem Weg zu Börse digital vorher abzugreifen, wodurch sie dann – nur auf technischem Weg  vor Eintreffen des Kauf- oder Verkaufsauftrages – genauso agieren können, wie beim oben beschriebenen Frontrunning. Dadurch wir der Aktienkäufer entweder beim Kauf mit einem höher Aktienkurs oder beim Verkauf mit einem niedrigeren Aktienkurs benachteiligt.

Dieser Betrug bzw. diese Benachteiligung am Aktienkäufer und –verkäufer wird als liquiditätsfördernd der Märkte verkauft, ist es aber nichts anderes als das oben beschriebene illegale Frontrunning, welches unverständlicherweise von den Börsenaufsichten toleriert wird. Dann könnte man auch den Bankraub, organisiert über Plattformen, tolerieren, da er ja auch liquiditätsfördernd ist.

Wohnungskonzerne:

Seit einigen Monaten versucht der Wohnungskonzern Vonovia seinen Konkurrenten Deutsche Wohnen zu übernehmen, das zuletzt abgegebene  Angebot würde Vonovia € 19 Milliarden kosten.

Obwohl ein sehr hoher Bedarf an neuen Wohnungen in Deutschland besteht, würde mit diesen € 19 Milliarden zunächst keine einzige neue Wohnung entstehen, sondern nur ein übermächtiger Wohnungskonzern, dessen Mieter diese Übernahme mit höheren Mieten zu bezahlen hätten. Nutznießer wären zunächst nur die Aktionäre der Deutsche Wohnen, auch als Investoren bezeichnet. Ob diese aber mit deren Erlös aus dem Verkauf ihrer Aktien an Vonovia den bestehenden Wohnungsbedarf lindern würden, bleibt allerdings äußerst fraglich.

Somit werden damit nur Gelder hin- und hergeschoben ohne Substanzgewinn für das Allgemeinwohl, eher das Gegenteil wird leider eintreten. Mit dieser Übernahme, an der die Investmentbanker hunderte Millionen, wenn nicht sogar Milliarden zu Lasten der vielen Mieter verdienen, muss einem klar werden, welche negativen Einfluss dieses Investmentbanking auf unsere Gesellschaft hat.

Fazit:

Die Zentralbanken, besetzt und gesteuert von den Investmentbanken, haben Strukturen, grasse Aktienhypes und damit eine Unmoral geschaffen, welche mit den Grundsätzen eines ehrlichen Kaufmanns nicht mehr vereinbar sind.

Dabei beruft man sich stets auf eine neue Spezies und Treiber in der Gesellschaft, welche als Investoren bezeichnet werden. Diese Investoren kritisieren dies und das und das muss anders bzw. verbessert werden usw. und sofort reagieren die Banken und Vorstände auf solche Äußerungen wie Marionettenpuppen.

Wer sind aber diese “Investoren”? Es sind sehr mächtige Gruppen, die man in der Investmentbankszene, bei den globalen Vermögensver-waltungsunternehmen und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, gestützt und beraten von weltweit agierenden angelsächsischen  Unternehmensberatungsgesellschaften und Rechtsanwaltssozietäten nebst den  sonstigen Interessenvertreter im Finanzsystem (Versicherungen / Fonds) finden kann . Diese haben nur und nur ihre Renditen im Auge, egal ob es damit zu gesellschaftlichen Verwerfungen kommt oder nicht.

Dieser neue kleine Kreis von „Investoren“ bestimmt letztlich massiv die Geschicke der Menschheit ohne demokratische Legitimationen, ähneln autokratischen Systemen und fördern diese auf vielfältigste Weise.

Wen wundert es daher, dass die Welt immer mehr von solchen autokratischen Systemen gelenkt und beherrscht wird.

Ohlsbach, den 27.8.2021

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”




Offener Brief an an VW-Chef Herbert Diess

Der VW-Konzern, insbesondere der Vorstandsvorsitzende  Herbert Diess,  welcher sich gerne neben dem umstrittenen Elon Musk als E-Auto-Pionier profilieren und in seinem Kielwasser schwimmen möchte, hatte auf einer Langstreckenfahrt mit dem ID4 von VW vom Bodensee zu Gardasee – wie diverse Pressemedien berichteten – alles andere als ein Premium-Ladeerlebnis bzw. machte Bekanntschaft mit der dürftigen Ladeinfrastruktur. Er twitterte ” Zu wenige Ladepunkte am Brenner, alle vier Ladepunkte wären belegt gewesen und an der nächsten Ladestation Trento habe sich  – trotz seiner Kritik im Vorjahr – wenig getan. Kein WC, kein Kaffee, eine Säule außer Betrieb/defekt, traurige Angelegenheit”.

Hierbei muss man sich nun fragen, ob sich Herr Diess und damit der gesamte VW-Vorstand nebst Aufsichtsrat dieser Problematik nicht bewusst war und sie nicht zu blauäugig die Entscheidung getroffen haben, in absehbarer Zeit die gesamte PkW-Produktion nur auf batteriebetriebene E-Autos umzustellen. Kennen diese Damen und Herren in einem der wichtigsten Industriebetriebe in Deutschland nicht die Problematik dieser batteriebetrieben E-Autos.

Da ich mir dessen nicht so sicher bin (Elfenbeinturm-Problematik), sah ich mich genötigt, Herrn Diess den nun folgenden Brief zu schreiben:

Betreff: Alles andere als ein Premium-Ladeerlebnis

Sehr geehrter Herr Diess,

wie ich aus dem Handelsblatt mit obiger Überschrift erfahren habe, machten Sie auf Ihrer jüngsten Langstreckenfahrt mit dem ID4  vom Bodensee zum Gardasee Bekanntschaft  mit der immer noch sehr dürftigen Ladeinfrastruktur.

Eigentlich hat mich Ihre diesbezügliche Unkenntnis über diese Ladeinfrastruktur doch sehr verwundert, da Sie und Ihr Vorstand sehr weitreichende Entscheidungen getroffen haben, den gesamten VW-Konzern in absehbarer Zeit nur noch auf die Produktion von batteriebetriebenen E-PkW`s umzustellen, bei der die Ladeinfrastruktur das Herzstück der Akzeptanz für E-Autos ist.

Ich bin mir aufgrund dieser Berichterstattung nicht sicher, ob Sie die gesamte Problematik der batteriebetriebenen E-Autos kennen und bei dieser fragwürdigen Transformation die Risiken richtig bewertet haben (Elfenbeinturm-Problematik??). Diese stellen sich wie folgt dar:

Problem des Aufladens mit Strom:

Wenn man dem Podcast von Prof. Lesch, bekannt aus wissenschaftlichen Beiträgen des zdf (Lesch Kosmos/ TerraX) glauben schenken darf, benötigen eine Million PkW`s, (ein Zweiundfünfzigstel des gesamten deutsche PkW-Bestandes), welche über Nacht aufgeladen werden, eine Stromleistung von 350 Gigawatt. Das gesamte deutsche Stromnetz liefert aktuell aber nur eine Stromleistung von 68,5 Gigawatt, und das ein Jahr vor der Abschaltung der AKW`s, welche etwa 11% bis 13% des Strombedarfs zur Verfügung stellen, ganz abgesehen von der sukzessiven Schließung der Kohlekraftwerke bis 2038, die Grünen werden dies sicherlich bis 2030 wollen.

Frage deshalb an Sie, wo soll der benötigte Strom allein für die Aufladung eines künftig viel höheren Anteils (in Europa bis 2030 insges. 30 Millionen) an E-Autos herkommen? Die erneuerbaren Energien werden das sicherlich nicht schaffen.

Wie auch aus der Presse zu erfahren war, schlagen schon jetzt die Stromproduzenten bei ca. 500.000 batteriebetriebenen E-Autos Alarm und fordern bestimmte Zeiten, in welchen die E-Autos aufgeladen werden dürfen. Das erinnert an Zeiten in der DDR und deren Mangelwirtschaft.

Probleme der Ladeinfrastruktur:

Allein auf der A2 bewegen sich pro Tag bis zu 90.000 Fahrzeuge, davon ca. 20% Schwerlastfahrzeuge. Bezogen auf die gesamte Bundesrepublik sind das pro Tag mehrere Millionen Pkw`s.

Wenn jetzt nur ein Bruchteil dieser PkW`s nach 300 bis 400 km aufgeladen werden müsste, würde eine solche Aufladestation nicht nur 4 oder 6 Ladeplätze bereitstellen müssen, sondern müsste eine Kapazität von mehreren hundert, wenn nicht sogar mehreren tausend Ladeplätzen haben. Wie viele Quadratkilometer an Flächen müssten dann dafür insgesamt zubetoniert bzw. zusätzlich verdichtet werden, um diese Masse von Fahrzeugen aufladen zu können? Ist das Umwelt gerecht?

Problem mit der CO2 Bilanz:

Eine Studie des Frauenhofer ISI Institutes hat die CO2 Bilanz der unterschiedlichen batteriebetrieben E-Autos errechnet mit folgendem Ergebnis:

  • Ein E-Pkw mit einer 40 kWh großen Batterie, das mit Strom aus der Steckdose geladen wird, muss 72.000 km gefahren werden, um einen CO2- Vorteil gegenüber einem Benziner zu erreichen.
  • Bei einer 58 kWh Batterie sind es schon 100.000 km und
  • bei einer Batterie der Größe von 95 kWh, wie die beim Audi E-tron, würde der Vorteil gegenüber einem Benziner erst nach 166.000 Kilometer eintreten.

Außerdem soll bei der Herstellung eines Elektroautos doppelt so viel Umwelt zerstört werden wie bei einem Benziner. Dieser benötigt im Wesentlichen Stahl, während beim E-Auto die größere Anzahl der Batterierohstoffe bei deren Gewinnung wesentlich höhere ökologische Schäden anrichten, als beim Benziner. Je größer also die Batterie ist, desto größer ist der Umweltschaden.

Daraus haben die Forscher des Frauenhofer Institutes als Fazit gezogen, dass ökologisch gesehen der Trend zu immer größeren Reichweiten und damit immer größeren Batterien Unsinn ist.

Diese drei aufgezeigten Problemzonen, es gibt noch deren weitere, zeigen, dass das batteriebetriebene E-Auto ökologisch gesehen keinen Sinn macht. Ich bin auch sicher, dass der Markt irgendwann diesen Unsinn erkennen wird und die Hersteller abstraft, welche in ihrer Verblendung nur auf das batteriebetriebene Auto gesetzt haben, so wie VW. Ich bin mir auch ganz sicher, dass Sie diese Probleme kennen, warum setzen Sie dann alles auf dieses unsichere und bald lahmende Pferd, anstatt diese Gelder der Forschung für bessere Lösungen zu geben?

Ob für diese Richtung Herr Elon Musk das richtige Vorbild für Sie  ist, wage ich sehr zu bezweifeln. Tesla hat noch keinen richtigen operativen Ertrag erzielen können und hübscht ständig seine intransparente Bilanz und GuV mit fragwürdigen und außerordentlichen Positionen auf, welche mit der PkW-Produktion nichts gemein haben.

In seiner erkannten Not spekuliert er jetzt noch mit den Krypto-Währungen herum, an sich das beste Zeichen dafür, dass er seinem Tesla-Auto keine große Zukunft gibt.

Diesen Brief werde ich in meinem Blog www.kritafip.de veröffentlichen.

Mit freundlichen Grüßen

Elmar Emde

Ohlsbach, den 13.8.2021

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

 




Deutsche Bank Investmentbankverein

Wie aus der Presse zu erfahren war, ist die Deutsche Bank auf der Suche nach einen neuen Aufsichtsratsvorsitzenden. Diese Position hatte der (Goldman Sachs) Investmentbanker Achleitner seit 2021 inne und wird diese Position nach der Hauptversammlung in 2022 aufgeben.

Die Vorsitzende des hierfür notwendigen Nominierungsausschusses zur Findungen eines neuen Aufsichtsratsvorsitzenden ist bereits Mitglied des Aufsichtsrates der Deutschen Bank und ist die (Morgan Stanley) Investmentbankerin Mayree Clark, wohnhaft in den USA.

Heißer Kandidat für diesen Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden ist, jetzt raten Sie mal….natürlich ein (Goldman Sachs) Investmentbanker, nämlich  Herr Theodor Weimer, jetziger Chef der Deutsche Börse AG und bereits Mitglied des Deutsche Bank Aufsichtsrates.

Der Deutsche Bank Aufsichtsrat besteht aus insgesamt 20 Mitgliedern und setzt sich wie folgt zusammen:

  • 10 Mitglieder können der Arbeitnehmerseite zugerechnet werden
  • 1 Politiker a.D. (Sigmar Gabriel > hat den Bankberuf nicht erlernt)
  • 1 IT-Spezialist
  • 1 Wirtschaftsprüfer
  • 1 Commerical Banker  aber
  • 6 Investmentbanker zusammen mit Herrn Achleitner und Frau Mayree Clark.

Daraus kann man nur den Schluss ziehen, dass das Investmentbanking, welches der Deutschen Bank ein äußerst schlechtes Image mit extrem hohen Strafzahlungen beschert hat und im Aufsichtsrat die bestimmende Einheit ist, wieder fröhliche Urstände feiert. Das Ergebnis des 2.Quartals 2021, hauptsächlich gesteigert über das Investmentbanking, unterstreicht diese Annahme.

Man könnte dieses Institut auch Deutsche Investmentbank e.V. betiteln.

Ohlsbach, de 13.8.2021

Elmar Emde

Autor des Buches „Die strukturierte Ausbeutung“

 




Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 8

Wilen, den 3. August 2021

Diejenigen, die die Geschichte nicht studieren, sind dazu verdammt, sie zu wiederholen.

Doch diejenigen, die Geschichte studieren, sind dazu verdammt,

hilflos zuzusehen, während alle anderen sie wiederholen.

Die zwei Realitäten, die Sie nie ändern können: Erstens, dass ein höherpreisiger Vermögenswert

eine niedrigere Rendite als ein niedrigpreisiger Vermögenswert erzeugt.

Und zweitens, dass Sie Ihren Kuchen nicht zugleich aufbewahren und essen können.

Man kann ihn jetzt genießen oder in ferner Zukunft, aber nicht beides –

und der Preis, den wir dafür zahlen, dass dieser Markt immer höher steigt,

ist eine niedrigere 10-Jahres-Rendite vom Höchststand.

Jeremy Grantham, CNBC, 12. November 2020

Sehr geehrte Damen und Herren,

in den letzten Jahren war ich immer vorsichtig, was den Aktienmarkt im Allgemeinen angeht. Aus fundamentaler Sicht sind die Aktienmärkte, vor allem in den USA, extrem überbewertet. Es gibt nur wenige echte Schnäppchen und die Zahl der Aktien, die fair bewertet sind, nimmt ständig ab. Falls Sie es verpasst haben: Die kombinierte Marktkapitalisierung der S&P-500-Werte Facebook, Apple, Netflix, Google, Microsoft, Amazon und Nvidia hat zum ersten Mal die Marke von 10 Milliarden Dollar überschritten. Die Gesamtmarktkapitalisierung des S&P 500 betrug rund 32 Milliarden US-Dollar, was der Summe der Marktkapitalisierung aller 500 im Index enthaltenen Aktien entspricht.

Diese Zahlen bringen mich dazu, immer mehr über Sentiment und die Bedeutung von Erzählungen und Geschichten zu lernen. Ich ziehe jetzt auch, vielleicht zu spät, die Möglichkeit in Betracht, dass der Aktienmarkt in den nächsten Quartalen noch höher steigen könnte. Aber selbst wenn der S&P 500 in den nächsten Quartalen höher klettern könnte – jetzt mit einem Zeithorizont zwischen fünf und zehn Jahren zu investieren, ist immer noch eine schreckliche Idee und wird höchstwahrscheinlich zu Verlusten führen. Daher ist die Frage, ob wir jetzt kaufen sollten oder noch ein paar Jahre warten, eine legitime Frage.

Derzeit wird der S&P 500 mit einem CAPE-Ratio (zyklisch angepasstes Kurs-Gewinn-Verhältnis) von 36,5 gehandelt, was das zweithöchste CAPE-Ratio in der Geschichte ist – nur übertroffen von der Dotcom-Blase in den Jahren 1999 und 2000. Und obwohl die Vorhersagekraft des CAPE-Ratio für die nächsten Quartale sehr begrenzt ist, sagt es viel über die Renditen der nächsten 10 oder 20 Jahre aus: Anleger werden in den nächsten 10 Jahren keine Gewinne machen und höchstwahrscheinlich Geld verlieren. In Anbetracht dieser Fakten müssen wir uns ernsthaft die Frage stellen, ob es eine gute Idee ist, jetzt langfristig zu investieren. Und darauf gibt es zwei Antworten: Ja und Nein.

Ja, denn auf lange Sicht (über mehrere Jahrzehnte) macht ein Verlust in den nächsten 10 bis 15 Jahren nicht viel aus.

Nein, denn es ist ein großer Unterschied, ob wir eine Aktie jetzt kaufen oder vielleicht später mit einem Abschlag von 50 Prozent (oder vielleicht sogar 75 oder 90 Prozent).

Und obwohl wir nicht wissen, was in den nächsten Jahren passieren wird, können wir davon ausgehen, dass wir viele Aktien zu günstigeren Preisen kaufen können, als sie uns jetzt angeboten werden. Die Geschichte lehrt uns, dass das Investieren in den nächsten 10 bis 15 Jahren nicht viel Spaß machen wird.

Festverzinsliche Wertpapiere

Christine Lagarde hat unmissverständlich klar gemacht, dass es innerhalb Europas keine Unterschiede bei den Kreditkosten geben darf. Das heißt zum Beispiel, dass Italien nicht mehr zahlen soll als die Bundesrepublik Deutschland.

Inzwischen gibt es in der Tat kaum noch Unterschiede, was mit Blick auf den viel stärkeren Wirtschaftseinbruch in Italien schon erstaunlich ist. Ich frage mich, wer da noch Eurobonds braucht.

Inzwischen hat die Europäische Zentralbank (EZB) das Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP) auf 1,8 Millionen Euro aufgestockt und dabei beschlossen, im Rahmen des Programms auf Ankaufsobergrenzen bei Staatsanleihen zu verzichten. Damit kann die EZB grenzenlos Anleihen einzelner Länder kaufen, um deren Zinssatz zu drücken. Ich gehe davon aus, dass die EZB auch künftig, wenn die Pandemie längst vorbei ist, an diesem Verfahren festhalten wird. Damit haben wir eine indirekte Form der Staatsfinanzierung. Ebenfalls hat sich bestätigt, dass Christine Lagarde mehr Politikerin als EZB-Chefin ist. Sie hat während der Pandemie eine informelle Schuldenunion eingeführt. Da wir keine Fiskalunion haben, steigt die Gefahr, dass es zu einer Krise kommen kann, wenn die Verschuldung in einigen Ländern völlig aus dem Ruder läuft. So hat Italien in diesem Jahrtausend noch kein einziges Jahr mit einem insgesamt positiven Haushaltssaldo abgeschlossen. Das erinnert mich an einen Satz von Hans Eichel (SPD, ehemaliger deutscher Finanzminister): »Nachhaltiges Wachstum ohne solide Staatsfinanzen geht nicht.« Wir sollten uns also klar machen, dass die Vorstellung, dass Staatsschulden zurückgezahlt werden, nicht den historischen Erfahrungen entspricht.

Aktien

Obwohl ich mittelfristig die Aktienmärkte immer noch negativ einschätze (was bedeutet, dass fast jeder, der jetzt investiert, in den nächsten fünf Jahren und wahrscheinlich sogar in den nächsten zehn Jahren Geld verlieren wird), habe ich meinen Standpunkt aufgegeben, dass ein überbewerteter Aktienmarkt allein schon Grund genug für sinkende Kurse und einen Bärenmarkt ist. Ich habe nicht erkannt, wie wichtig Psychologie ist, aber ich bin immer noch dabei zu lernen, wie wichtig Stimmungen, Erzählungen und Geschichten tatsächlich sind.

Ich habe schon mehrmals über den US-Aktienmarkt (dort gibt es die besseren Zahlen) und die US-Wirtschaft (wenn sie hustet, haben wir Keuchhusten) geschrieben und immer wieder darauf hingewiesen, dass der US-Aktienmarkt überbewertet ist. Ich kann mich nur wiederholen – aber das Bild hat sich nicht verändert.

Quelle: Advisor Perspectives

Quelle: FactSet Earnings Insights

Neben der Messung des Markts durch den Vergleich von Gewinnen und Aktienkursen können wir auch die Margenverschuldung betrachten, die zum Kauf von Vermögenswerten verwendet wird. Ein Blick auf die letzten 25 Jahre (mit zwei extremen Bärenmärkten) zeigt, dass diesen Zusammenbrüchen immer ein steiler Anstieg der Margenverschuldung vorausgegangen ist. Und seit den Tiefstständen im März 2020 sind sie noch einmal stark gestiegen:

Quelle: Advisor Perspectives

Wir können auch die Margenverschuldung mit dem nominalen Bruttoinlandsprodukt (in den USA) vergleichen und erkennen, dass auch hier der höchste Stand seit den späten 1950ern erreicht ist. Und noch eins lässt sich erkennen: der starke Anstieg in den letzten Monaten, der auch für die Monate vor den letzten beiden Bärenmärkten (2000 und 2007) charakteristisch war.

Quelle: HussmanFunds

Das sind alles Zahlen, die wir messen können. Wenn wir über Aktienmärkte, die Wirtschaft oder Unternehmen sprechen, neige ich in der Regel dazu, mich mit Aspekten zu beschäftigen, die ich quantifizieren kann. Ich schaue auf den Gewinn pro Aktie und den Umsatz, ich schaue auf die Gewinnspannen, ich schaue auf den Schuldenstand. Und diese Aspekte sprechen eine klare Sprache: Der Markt ist überbewertet und wir sollten sehr vorsichtig sein.

Allerdings wäre aus fundamentaler Sicht ein Absturz bereits 2019 oder 2020 gerechtfertigt gewesen. Die Annahme, dass eine Überbewertung – gemessen am CAPE-Ratio, dem Kurs-Gewinn-Verhältnis oder dem Verhältnis von Marktkapitalisierung zu Bruttoinlandsprodukt (BIP) – ausreicht, um eine Korrektur oder eine Baisse herbeizuführen, würde voraussetzen, dass die Marktteilnehmer rational handeln. Wie wir wissen, tun sie das nicht. Langfristig werden die Fundamentaldaten bestimmen, wohin sich der Markt bewegt, aber kurzfristig werden Geschichten und Erzählungen (und die daraus resultierenden Überzeugungen) die Richtung des Markts bestimmen. Kennen Sie das be- rühmte Zitat von Benjamin Graham, das besagt, dass der Markt auf kurze Sicht eine Wahlmaschine, auf lange Sicht aber eine Waage sei?

Dr. John. P. Hussman, der mit seinen Analysen vor den beiden letzten großen Krisen der Aktienmärkte (1999/2000 und 2008/2009) warnte, sagt heute:

»Vergleicht man die tatsächlichen 10-Jahres-Gesamtrenditen des S&P 500 mit den implizierten Gesamtrenditen unserer zuverlässigsten Bewertungsmaßstäbe, so zeigen sich mehrere ›Fehler‹, bei denen die tatsächlichen Renditen in den nächsten 10 Jahren entweder deutlich über oder unter den Erwartungen lagen. Zu den größten Fehlern gehören, geordnet nach ihrer Größe, folgende: 1922 (unter den Erwartungen), 2011 (dar- über), 1990 (darüber), 1964 (darunter) und 1997 (darüber).

Was ist so besonders an diesen 10-Jahres-Zeiträumen? Ganz einfach. Addieren Sie einfach 10 Jahre. Der ›Fehler‹ von 1922 entspricht dem 10-Jahres-Zeitraum, der mit dem Tiefpunkt der Depression von 1932 endet. Der ›Fehler‹ von 2011 entspricht dem aktuellen Marktextrem. Der ›Fehler‹ von 1990 entspricht dem Höhepunkt der Technologieblase im Jahr 2000. Der ›Fehler‹ von 1964 entspricht dem säkularen Bewertungs- tief von 1974 und der ›Fehler‹ von 1997 entspricht dem Höchststand der Hypothekenblase von 2007, der der globalen Finanzkrise vorausging.

Wenn Sie also eine Periode beobachten, in der die Bewertungen nicht in signifikanter Weise ›funktioniert‹ haben, sollten Sie entweder sehr besorgt oder sehr begeistert sein, denn das bedeutet höchstwahrscheinlich, dass sich die Marktbewertungen entweder auf einem Blasenhoch oder einem säkularen Tiefpunkt befinden.«

Die nachstehende Grafik veranschaulicht dies, wobei das margenbereinigte Kurs-Gewinn-Verhältnis als Bewertungsmaßstab verwendet wird.

Quelle: HussmanFunds

Die Warnzeichen, aber kein Timing-Signal

Wenn die Absatzpreise den Kosten hinterherlaufen, drückt das die Gewinne

Frosta will wegen steigender Materialkosten die Preise erhöhen. Fisch, Öle, Weizen, Verpackung, Energie sowie Transport würden deutlich teurer, teilte der Bremerhavener Tiefkühlkosthersteller bei der Vorlage des Halbjahresberichts mit. Nur mit Effizienzsteigerungen lasse sich dies nicht ausgleichen. Deshalb würden die Preise für Handelskun- den »zum nächstmöglichen Termin« erhöht, sagte Vorstand Maik Busse den Angaben nach.

Auf gute Nachrichten erfolgt ein Rückgang der Kurse

Der 27. Juli 2021 war ein sehr interessanter Tag, an dem sich das Muster des Ausverkaufs von Technologieunternehmen, nachdem sie bessere als die vorab geschätzten Gewinne verkündet hatten, fortsetzte. Tesla –16 Punkte, Logitech –13 Punkte (–11 Prozent) und Sensata –2,5 Prozent – alle haben niedriger notiert. Könnten alle guten Nachrichten eingebaut sein und in Zukunft nur schlechte Nachrichten erwartet werden?

Das wird die Preise treiben und die Margen drücken

American Airlines teilte am Montag mit, dass aufgrund von verspäteten Treibstofflieferung auf einigen kleinen und mittelgroßen Flughäfen bei bestimmten Flügen Zwischenstopps eingelegt werden müssen. Die Piloten wurden aufgefordert, wenn möglich Treibstoff zu sparen. American Airlines betonte, dass die Verspätungen, die auch andere Fluggesellschaften beträfen, auf einen Mangel an Lkw-Fahrern, Lkws und Treibstofflieferungen zurückzuführen sind.

Rohstoffe

Wenn, wie die Zentralbanken meinen, die Renditen und Inflationserwartungen zurückgehen, befürchten viele, dass die Reflation (finanzpolitische Maßnahme zur Erreichung eines vor einer Deflation vorhandenen höheren Preisniveaus) bereits tot ist. Meiner Meinung nach ist es viel zu früh für eine solche Schlussfolgerung. Die Gold- und Silber- preise korrelieren größtenteils mit den realen und nicht mit den nominalen Renditen; und die realen Renditen deuten darauf hin, dass die Preise für Edelmetalle bald wieder steigen könnten. Wenn Sie auf Edelmetallpreise und Aktien setzen, sind Gold- und Silberminen besser als reine Gold- und Silberbestände. Wichtig ist allerdings, dass die Firmen über genügend langfristige Reserven zum Abbau verfügen.

Historisch gesehen waren Goldminen Cash-Killer. Sie haben viel Geld verschlungen für die Suche, die Erschließung und die Produktion. Dabei war der Cashflow (netto) bzw. der freie Cashflow relativ gering. Auch wenn die Produktionskosten steigen werden, hat der Wandel bereits vor über einem Jahr begonnen, aber viele sehen nur »rot« (negative Cashflow-Rendite) und nicht auch »grün« (positive Cashflow-Rendite).

Auszug aus der Telefonkonferenz von Newmont: »Anhaltender (bis 2022) Kostendruck auf Arbeit, Fracht, Stahl, Energie. Wir gehen davon aus, dass dieser Druck mindestens bis Ende des nächsten Jahres anhalten wird. Aber ich bin mir sicher, dass andere Unternehmen in anderen Branchen einem ähnlichen Druck ausgesetzt sind.« Allerdings wird die Branche das besser als viele andere vertragen.

Währung

Bilder sagen mehr als tausend Worte. Das spricht für eine neue oder zumindest zweite Leitwährung in der Welt.

China

Haben sich im Juli wichtige Spielregeln an den Börsen geändert? Der zunehmende regulatorische Druck der chinesischen Regierung hat im Juli zu wilden Ausschlägen bei chinesischen Aktien geführt. Technologie- und Bildungsaktien waren am stärksten betroffen, da die Anleger eine Reihe von Ankündigungen Pekings abwägten, die darauf abzielen, die Aufsicht in einer Vielzahl von Sektoren zu verschärfen. Die regelmäßigen Berichte über das harte Durchgreifen reichten aus, um die Anleger Ende Juli endgültig zu verschrecken, denn der Hang-Seng-Index in Hongkong fiel im Juli um ca. 11 Prozent, bevor er sich wieder leicht erholte. Für die Anleger stellt sich die Frage, ob dieses Tauziehen zwischen der chinesischen Regierung und den Kapitalmärkten andauern wird – und für wie lange.

In meinen letzten Brief habe ich chinesische Staatsanleihen unter der Rubrik »Festverzinsliche Wertpapiere« wärmstens empfohlen. Ich hätte lieber gleich auch über chinesische Aktien schreiben sollen statt mir den Kommentar für diese Ausgabe aufzuheben.

Chinas bevorstehender demografischer Kollaps wird sich massiv auf Aktien (Gegenwind) und Staatsanleihen (Aufschwung), die bereits die höchste reale Rendite der Welt zahlen, auswirken. Darüber hinaus könnte das jüngste Vor- gehen gegen chinesische Technologieplattformen für chinesische Aktien das bedeuten, was der Chodorkowski-Prozess für russische Aktien bedeutete: Sie werden billiger. Die chinesischen Politiker kümmern sich nicht um die Aktienkurse. Aber die chinesische Politik will den Yuan zu einer Reservewährung machen, was nur möglich ist, wenn chinesische Staatsanleihen auch in den nächsten zehn Jahren ein hervorragendes Wertaufbewahrungsmittel bleiben.

Die vielen chinesischen Jungen, die in den 1970ern geboren wurden und in den 1990ern ins Berufsleben eintraten, haben vergessen, Kinder zu bekommen. Die chinesischen Haushalte hatten die Vorgabe der 1-Kind-Politik. In einem Land ohne Einwanderung bedeutet das, dass sich die Bevölkerung alle 25 Jahre halbieren sollte. Mit Ausnahme der Zerstörung der präkolumbianischen Zivilisationen hat die Menschheit noch nie einen derartigen demografischen Zusammenbruch erlebt, wie er China in den nächsten 20 Jahren bevorsteht. Die Verlangsamung des Wachstums wird massiv sein. Wachstum ist das Ergebnis von Arbeit, Kapital und Produktivität. Robotisierung, hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung und große Sparguthaben werden nicht in der Lage sein, den Zusammenbruch der asiatischen Erwerbsbevölkerung auszugleichen. Was sich am Beispiel Japans ablesen lässt: Japans Hochwachstumsära endete 1989 mit dem Platzen der Immobilienblase. Japanische Staatsanleihen entwickelten sich in den folgenden drei Jahrzehnten um 100 Prozent besser als der Nikkei-225-Index. Denn Aktien sind im Grunde genommen ein Wachstumswert. Dies gilt insbesondere für China, wo die Anleger ernsthafte Probleme der Unternehmensführung, staatliche Eingriffe und den Diebstahl geistigen Eigentums ignorieren müssen, um Zugang zu diesem großen und schnell wachsenden Markt zu erhalten.

Aktionäre werden von der chinesischen Politik nicht geachtet, vor allem wenn ihr Reichtum einen Schatten auf den Ruhm von Xi Jinping wirft oder wenn sie das System kritisieren, das ihren Aufstieg ermöglicht hat. In solchen Fällen erinnert eine gute alte Erpressung vergessliche Tycoons daran, wer der Platzhirsch ist. Die abrupte Absage des 37 Milliarden Dollar schweren Börsengangs von Ant Financial im vergangenen Jahr und das anschließende »Verschwinden« von Jack Ma war diese Stunde.

Erinnern Sie sich an die russische Geschichte. Nach dem Privatisierungsprogramm und dem Chaos der 1990er Jahre entstand aus den Trümmern des Landes eine Klasse fantastisch reicher Oligarchen. Die Oligarchen (so glaube ich) fädelten zunächst den Aufstieg von Wladimir Putin ein, um ihre Interessen zu schützen, und der Kreml betrachtete sie zunächst als modernisierende Kraft für die Wirtschaft, die für die Wiederherstellung der russischen Macht notwendig war. Diese symbiotische Beziehung zwischen Putin und dem Vorsitzenden von Yukos, Michail Chodorkowski, endete 2003, als Russlands reichster Mann begann, Wahlkampf zu machen und Russlands »gelenkte Demokratie« zu kritisieren. Der Oligarch wurde inhaftiert, sein Unternehmen zerschlagen und die russischen Energieaktien wurden mit einem dauerhaften Abschlag bestraft. Chinesische Tech-Aktien haben nach dem harten Durchgreifen gegen das Imperium von Jack Ma unter einer ähnlichen Abwertung gelitten.

Immer wieder wird die optimistisch geäußert, dass Chinas Aktienmarktkapitalisierung nur 83 Prozent des BIPs ausmacht, wohingegen es in den USA 181 Prozent sind. Statt daraus zu schließen, dass sich Chinas Aktien verdoppeln müssen, um mit den USA gleichzuziehen, glaube ich, dass die relativ geringe Größe des chinesischen Aktienmarkts eine Schwachstelle ist. Der Aktienmarkt ist nicht so wichtig, insbesondere für Politiker, die den Großteil ihres Reichtums Immobilien und ihre Macht den persönlichen Beziehungen verdanken.

Im Gegensatz dazu ist in den USA der Aktienmarkt systemisch wichtig: Trump twitterte über tägliche Tageshöchststände des Dow Jones als wären sie die größte Errungenschaft. Es dauerte im Herbst 2018 nur zwei Monate, bis der Aktienmarkt Jerome Powell daran erinnerte, dass das doppelte Mandat der Fed an die unüberwindbare Erwartung permanent steigender Aktienkurse gebunden ist.

Die Daten der OECD zum Aktienbesitz (siehe Grafik unten) erklären diesen Unterschied mit der unterschiedlichen Anlegerstruktur in beiden Ländern: In den USA beherrschen institutionelle Anleger 72 Prozent des Aktienmarkts. Ein Bärenmarkt würde also zu einem politischen Problem, wenn er Banken, Versicherungen und Pensionsfonds vernichten und Wähler daran hindern würde, ihre Altersvorsorgeziele zu erreichen. Chinas Aktienmarkt wird hingegen von Kleinanlegern dominiert. Die Bitte, eine Rettungsaktion für den chinesischen Aktienmarkt zu starten, würde von der chinesischen Regierung mit Sicherheit als absurd abgelehnt.

Privatwirtschaftliche

Unternehmen

Öffentlicher Sektor Strategische

Einzelpersonen

Institutionelle

Investoren

Sonstiger

Streubesitz

Vereinigte Staaten 2% 3% 4% 72% 19%
China 11% 38% 13% 9% 28%
Europa 13% 9% 8% 38% 32%
Quelle: OECD Capital Market Series dataset, FactSet, Thomson Reuters, Bloomberg,

Für den chinesischen Aktienmarkt stellt die Politik also das größte Risiko dar, denn sie vertritt die Meinung, dass es in einem Modell der Gleichheit keine »Klasse der Rentiers« geben kann. Das bedeutet, dass die Überschussrendite des Kapitals die relative Rendite der Arbeit senken muss.

Ich glaube aber, dass der aggressive Ausverkauf enden wird, wenn die Bildungssektoren und die Sektoren für personenbezogene Daten oder finanzbezogene Technik neu bewertet werden. Die Regierung wird über kurz oder lang den Onshore-Aktienmarkt für ausländische Investoren fördern und den Einstieg von Anlegern in die chinesischen Kapitalmärkte begrüßen, wobei sich aus chinesischer Sicht der Handel allerdings auf die Börse im Finanzzentrum Hongkong beschränken sollte, das Peking beherrscht, und nicht in New York. Die Finanzstabilität an Land ist eines der politischen Ziele der People’s Bank of China (Zentralbank). Daher wird die Regierung wahrscheinlich eingreifen, wenn der Ausverkauf außer Kontrolle gerät. Aber sie wird keine ausländischen Investoren reich machen. Die Bonanza der chinesischen Techwerte ist vorbei.

Zufällig stieß ich auf einen Tweet des leitenden Sprechers des chinesischen Außenministeriums, Lijian Zhao, der ein Video des staatlichen Sprachrohrs People’s Daily über die autonomen Lieferfahrzeuge von Cainiao veröffentlichte. Cainiao ist die Logistikabteilung von Alibaba. Angesichts der großen Leserschaft der staatlichen Medien und der großen Fangemeinde von Zhao muss Cainiao durch die »offizielle« Unterstützung viel kostenlose Werbung erhalten ha- ben. Kein Politiker von Rang in China wird eine solche Werbung ohne Absegnung von ganz oben verlauten lassen.

Quelle: https://twitter.com/zlj517/status/1413503468464087042?s=20

Fazit: Die Hightech-Werte Chinas werden sich wieder erholen, aber es wird länger dauern, als ich erwartet habe. In nächster Zeit ist kaufen, verkaufen, kaufen und verkaufen angesagt. Kein strategischer Markt für mich.

Schwellenländer

Die Welt wird immer hungriger. Berichte von Indien bis Südafrika zeigen, dass steigende Lebensmittelpreise und pandemiebedingte Arbeitslosigkeit Familien an den Rand des Existenzminimums treiben. Sie entfachen auch seit Langem bestehende politische Spannungen, da die Zahl der unterernährten Menschen zum ersten Mal seit Jahren wieder gestiegen ist. Legionen von Indern sahen sich im vergangenen Jahr durch Schließungen ihrer wirtschaftlichen Grundlage beraubt, berichtet Archana Chaudhary, als mehr als 15 Millionen allein im Mai auf dem Höhepunkt einer Covid-19-Welle ihre Arbeit verloren. Das führt zu einer Zunahme des Hungers, besonders in städtischen Gebieten – und das in einer Nation, die bereits fast ein Drittel der unterernährten Menschen der Welt stellt.

Eines hat mich der letzte Monat gelehrt: In den Industrieländern entwickeln sich politische Veränderungen, die Auswirkungen auf die Wirtschaft haben, langsam und man kann sie antizipieren. In den Schwellenländern kann ein Minister eines Morgens aufwachen und entscheiden, dass die negativen sozialen Auswirkungen von, sagen wir, Bildungsunternehmen deren Vorteile überwiegen. Und bevor man Zeit hatte zu reagieren, sind die Unternehmen tatsächlich verschwunden.

Portfoliostrategie

Wie geht es mit meinen Chinawerten weiter? Nehmen wir als Beispiel die Divergenz in der Marktkapitalisierung zwischen Amazon und Alibaba. 2017 waren die beiden Unternehmen ungefähr gleich groß. Seitdem hat der E-Commerce weiter zugelegt, ebenso wie das Cloud-Geschäft und die anderen Geschäftsbereiche der beiden Unternehmen. Ihre Preisentwicklung ist jedoch sehr unterschiedlich.

Kurz gesagt, im chinesischen Wert Alibaba hat sich bereits ein Großteil der »schlechten« China-Nachrichten im Preis niedergeschlagen. Die Kursentwicklung von Amazon, das weniger direkt mit China zu tun hat, weist hingegen bessere Ergebnisse und eine bessere Wertentwicklung aus.

Am 29. Dezember 2020 habe ich den chinesische Technologiewert gekauft. Wenn ich ihn damals gut fand, muss ich die Aktie logischerweise jetzt lieben, denn sie ist gut 14 Prozent billiger! Seitdem habe ich gelernt, dass die chinesische Regierung jedes Unternehmen, das sie für problematisch hält, zu Fall bringen kann und wird. Die nahe Zukunft wird schwierig werden, mit hoher Volatilität, Kursen, die durch das kleinste Gerücht bewegt werden und einer großen Zahl von Anlegern, die unabhängig vom Preis aus chinesischen Aktien aussteigen wollen. Aber auf Sicht von ein bis drei Jahren dürfte der Aufbau kleinerer Positionen in Chinas E-Commerce-, Gaming- und Fintech-Riesen sinnvoll sein. Ich bin mir allerdings bewusst, dass das Einzige, was man im Allgemeinen bekommt, wenn man einen Tiefpunkt zum Kaufen auswählt, im besten Fall Kopfschütteln ist. Ich bleibe bei meinen beiden Chinawerten dabei.

Die Goldminen haben sich trotz positiver Ergebnisse und attraktiver Dividenden im Juli nicht berauschend entwickelt. Obwohl die Preise für Edelmetalle und damit auch die Cashflows der Minengesellschaften in den letzten Jahren stark gestiegen sind, spiegeln die Aktienkurse der Gold- und Silberminengesellschaften noch nicht die neue Ära wider, in der sie tätig sind. Saisonal gesehen ist das Timing für Gold jetzt genau richtig. In der Regel sind die Kurse von Gold in der Periode Mai/Juni rückläufig, mit einem Tiefpunkt im Juni. Es ist nun zu erwarten, dass Gold eine aus- gedehnte Erholung bis in den September hinein erlebt. Die August-/September-Rallye ist in der Regel der zweitbeste Zeitraum für Gold und wird nur noch von der Zeit zwischen Mitte Dezember und Februar übertroffen.

Agnico Eagle Mines (AEM)

Das Unternehmen hat die Gewinnerwartungen für das zweite Quartal leicht übertroffen, der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 73 Prozent auf 966 Millionen Dollar. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit betrug im Berichtsjahr 407 Millionen Dollar (1,66 Dollar/Aktie), was zu einer Verdoppelung der Barmittel in der Bilanz führte. AEM teilt auch mit, dass sein Board eine vierteljährliche Bardividende von 0,35 Dollar/Aktie beschlossen hat. CEO Sean Boyd erklärte: »Wir glauben, dass es Spielraum für eine höhere Dividende gibt.« Die Dividendenrendite von AEM beträgt derzeit 2,17 Prozent. AEM sagt, dass sich der Kostendruck aufgrund steigender Preise für viele Rohstoffe und Unterbrechungen in der Lieferkette allmählich in den Preisen für verschiedene Waren und Dienstleistungen niederschlägt, die das Unternehmen in Anspruch nimmt, und dass das Unternehmen weiterhin jedoch auf dem richtigen Weg sei, um die Kostenprognose für 2021 dank funktionsübergreifender Kostenmanagementbemühungen und -initiativen zu erreichen.

Newmont (NEM)

Der Gewinn pro Aktie von Newmont lag im zweiten Quartal mit 83 Cent deutlich (um 9 Prozent) über der Analystenprognose von 78 Cent und um 159 Prozent über dem Vorjahreswert. Der Cashflow von Newmont belief sich auf fast 1 Milliarde Dollar, was es dem Unternehmen ermöglichte, Aktien zurückzukaufen (149 Millionen Dollar), seine 3,7- prozentige Dividende zu zahlen, die Übernahme von GT Gold im Quartal abzuschließen (328 Millionen Dollar), seine ausstehenden Schulden um 550 Millionen Dollar (über 9 Prozent) zu reduzieren und immer noch 4,6 Milliarden Dollar an konsolidierten Barmitteln in seiner Bilanz zu haben.

Alamos (AGI)

Der größte Teil des Umsatzes und der Gewinn /Aktie-Verfehlung (um 1 Cent – 10 Cent vs. 11 erwartet) wird so er- klärt: »Die verkauften Unzen waren niedriger als die Produktion (um 6 Prozent), was auf das Timing der Verschiffungen zurückzuführen ist, wobei die aufgeschobenen Unzen im Juli verkauft wurden.« Daher werden die Einnahmen des laufenden Quartals (Q3) durch die im Juli verkauften aufgeschobenen Unzen angehoben (12 Millionen Dollar).

Außerdem ist die Produktionsprognose für das dritte Quartal höher als für das zweite, was zu einem starken Quartalsbericht für das dritte (und auch das vierte) Quartal führen sollte. Wenn die Computer-Algorithmen daraufhin die AGI-Aktie bei der Schlagzeile (»misses by $ 0,01«) über den Fehlschlag verkauft haben, wissen Sie, was ich tun werde.

Barrick Gold

Die vorläufigen Ergebnisse (ausführlicher Bericht am 9. August) von Barrick Gold sind nicht beeindruckend, liegen aber dennoch im Rahmen der Erwartungen, trotz einiger technischer Probleme in der Goldstrike-Röstanlage von Carlin. Glücklicherweise profitiert das Unternehmen von starken Metallpreisen, insbesondere Kupferpreisen, die 4,40 Dollar pro Pfund erreichen, was dazu beitragen wird, die schwächste Goldproduktion seit 2014 zu mildern. Mit Blick auf die Zukunft hat das Unternehmen angedeutet, dass das zweite Halbjahr 2021 bessere Goldproduktionsquoten aufweisen wird, und es ist zuversichtlich, was die Prognose von 4,055 Millionen Unzen für 2021 (Mittelwert) betrifft.

Exxon (XOM)

Exxon meldete einen Gewinn von 1,10 Dollar pro Aktie, 12 Cent mehr als erwartet, dank höherer Ölpreise und Kostensenkungen.

In den aufgeführten Werten halte ich Positionen. Daneben befinden sich Bargeld, Anleihen und Gold in meinem De pot.

Kurs/Kauf Kurs/Ist Wert- Wert- Wertzuwachs
Euro Euro zuwachs zuwachs Kurs/Verk. nach Realisation
30. Jul in Euro in Prozent Euro in Prozent
Dignity PLC Montag, 5. Feb. 18 8.59 Montag, 4. Juni 18 11.87 38.26%
General Electric 12.30 Montag, 4. Juni 18 11.95 -2.85%
Agnico-Eagle Mines 36.00 Dienstag, 19. Mai 20 62.19 72.75%
Shire PLC 35.52 Montag, 3. Dez. 18 51.40 44.71%
Transocean LTD Montag, 9. April 18 8.00 Montag, 30. April 18 10.20 27.50%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 4. Juni 18 82.32 Montag, 6. Aug. 18 86.73 5.36%
Goldcorp 11.88 Mittwoch, 17. April 19 9.92 -16.52%
Agnico-Eagle Mines Dienstag, 14. Aug. 18 33.68 Freitag, 31. Juli 20 66.90 98.63%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 3. Dez. 18 66.99 Mittwoch, 6. März 19 72.47 8.18%
Kraft Heinz Company Mittwoch, 6. März 19 29.06 Mittwoch, 29. Mai 19 25.77 -11.32%
Newmont Mining Mittwoch, 17. April 19 30.26 Donnerstag, 3. Juni 21 58.60 93.69%
Shell Donnerstag, 11. Feb. 20 23.88 Donnerstag, 23.April 20 16.52 -30.81%
Total Donnerstag, 11. Feb. 20 45.12 Donnerstag, 23.April 20 32.25 -28.52%
Exxon Donnerstag, 11. Feb. 20 55.44 Donnerstag, 23.April 20 40.31 -27.30%
Equinor ASA Donnerstag, 12. März 20 9.72 Mittwoch, 8. April 20 12.30 26.57%
Hornbach Holding AG Donnerstag, 12. März 20 40.50 Montag, 8. Juni 20 63.90 57.78%
Agnico-Eagle Mines Donnerstag, 24. Sep. 20 67.11 54.52 -12.59 -18.76%
Wheaton Donnerstag, 24. Sep. 20 41.76 38.92 -2.84 -6.79%
Newmont Mining Donnerstag, 24. Sep. 20 53.04 52.96 -0.08 -0.15%
Alamos Donnerstag, 24. Sep. 20 7.59 6.84 -0.75 -9.93%
Pretium Donnerstag, 24. Sep. 20 10.84 7.86 -2.98 -27.47%
Svenska Handelsbanken Freitag, 09. Okt. 20 7.28 Donnerstag, 26.Nov. 20 8.68 19.21%
Enbridge Freitag, 18. Dez. 20 27.25 33.19 5.94 21.78%
Alibaba Dienstag, 29. Dez.20 190.40 164.90 -25.50 -13.39%
Pretium Freitag, 05.Feb.21 9.10 6.84 -2.26 -24.84%
Grenke AG Montag, 08.Feb.21 26.44 36.63 10.19 38.54%
IQIYI Mittwoch, 14. April 21 12.85 9.42 -3.43 -26.69%
Exxon Donnerstag, 8. Juli 21 50.76 48.62 -2.14 -4.22%
Alamos
Canadian Natural Resources (C Limit 20 Euro
Totaler Wertzuwachs bei gleich grosser Anlage in jedem Titel -6.54% 22.08%

Mit freundlichen Grüßen

Ottmar Beck

DAX 13,31 % | EURO STOXX 50 P 16,89 % | SMI 13,20 % | RexP –0,09 % | SBI –2,09 % | Gold (in US-Dollar) –4,46 %

per 30. Juli 2021

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