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Big Brother Microsoft

Seit einiger Zeit nerven mich die Aufforderungen von Microsoft, eine tägliche Agenda zu erstellen, wie in einem Terminkalender.

Angefangen mit dem Festhalten von heutigen Ereignissen und sonstigen Unternehmungen, welche man täglich plant, womit natürlich Einkäufe etc. gemeint sind.

Will man dieser permanenten Aufforderung antworten, bzw. mitteilen, dass einem diese Aushorchungen nerven und unverschämt sind, ist das nicht möglich, da die E-Mail-Adresse  no-reply@microsoft.com ist.

Das ist Big Brother -Manier und sollte abgeschafft und verboten werden. Was gehen microsoft meine Tagespläne an? Hintergrund dieser Aushorchungen ist das Sammeln von Daten, welche sich herrlich an die Wirtschaft für viel Geld verkaufen lassen. Letztlich ist das eine Kopie des Geschäftsmodells von facebook & Co., womit man sehr günstig an sehr wertvolle Marketingdaten kommen kann.

Eigentlich müssten die Nutzer dieser sozialen Medien entsprechendes Geld von diesen für das offenherzige Ausplaudern ihrer persönlichsten Dinge erhalten.

Die Aushorchung der Bürger wird immer abstruser und gefährlicher. Aus Bequemlichkeit legen die Nutzer dieser Möglichkeiten ihre privatesten Dinge offen und werden dadurch gläsern, tragen ihr smartphone wie ein heiligen Reliquie mit sich herum und merken dabei nicht, wie hieraus Bewegungsprofile erstellt werden können. Selbst der Einblick in ihr privates Umfeld wird ohne Not zugelassen. Vielen ist noch nicht klar, dass man auch bei offenen und ausgeschalteten  Lap-Top von dritter Seite in die Privaträume schauen kann. Bei meinen Lap-Tops haben ich daher sämtlich Kameras zugeklebt. Dies ist auch bei den neuen Fernseher mit Internetanschluss möglich, weshalb ich das bei  meinem TV-Gerät nicht zugelassen habe.

Holzauge sei wachsam. Wie schnell kann eine freiheitliche Demokratie durch politische Umstürze – wie wir es derzeit in der Türkei und auch in den USA erfahren – zu einer autokratischen Diktatur führen, welche diese Möglichkeiten der exzessiven Aushorchung über Big Data für deren politische Ziele negativ nutzen können.

Deshalb sollte jeder Nutzer vorsichtig mit seinen Daten umgehen, um später nicht darüber zu stolpern.

5. Juni 2017

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

Siehe auch www.emde-fiveko.de