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Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 8

Wilen, den 5. August 2018

Sehr geehrte Damen und Herren,

Gewinne sind so etwas wie Muttermilch für die Aktienkursentwicklung. Und Liquidität ist so etwas wie Sauerstoff für uns Anleger. Sie ist unser bester Freund in einem Bullenmarkt und der größte Angsthase in einem Bärenmarkt. Auch ein Kind kann eine Weile ohne Muttermilch leben, aber nicht ohne Sauerstoff. Ein wichtiger Indikator hierfür ist die World Monetary Base von Gavekal.

Wenn der Indikator wächst, kann man relativ gelassen in die Zukunft schauen, denn das nominale Wachstum der globalen Wirtschaft ist recht solide. Aber wenn er fällt, sollte man sich Gedanken über eine mögliche Rezession machen. Und er fällt zurzeit. Es sieht so aus, als würde die Welt die siebte internationale Dollar-Liquiditätskrise sei 1973 erleben.

Festverzinsliche Wertpapiere

„Die Zinsen jetzt anzuheben, schadet allem, was wir erreicht haben“, twittert Donald Trump. Denn der Präsident der Vereinigten Staaten will sowohl die heilsame Wirkung seiner Abschottung beweisen als auch die Wahlen im November gewinnen. Ein Dämpfer der Wirtschaft durch höhere Kredite käme für ihn daher zur falschen Zeit. Darüber hinaus gibt es ein weiteres Problem: Die Finanzierung der steigenden amerikanischen Staatsschulden wird immer teurer. Die Amerikaner kämpfen auch damit, dass sich sowohl die Chinesen als auch die Russen beim Kauf von amerikanischen Staatspapieren zurückhalten. In den Monaten April und Mai ist der russische Bestand an amerikanischen Staatspapieren von 96 Milliarden auf 15 Milliarden US-Dollar gefallen. Beide Staaten sichern sich gegen eine mögliche Beschlagnahmung ihrer Dollar-Bestände ab.

Das Schuldenmachen geht aber lustig weiter. Die neuesten Daten des Bankenverbandes Institut of International Finance (IIF) zeigen, dass die Schulden im ersten Quartal 2018 um 8 Billionen US-Dollar auf 247 Billionen US-Dollar gestiegen sind. Da diese Summe 318 Prozent des globalen Bruttoinlandspro- dukts ausmacht, müsste die Weltbevölkerung drei Jahre lang arbeiten, um die Schulden zurückzuzahlen.

In meinem letzten Brief habe ich darauf hingewiesen, dass wir vielleicht am Ende der Wirtschaftszyklen und am Beginn eines Kreditzyklus stehen. Der letzte langfristige Schuldenzyklus ging in den dreißiger Jahren zu Ende. Im Moment ist die Situation in vielen Aspekten sehr ähnlich, wobei das Ergebnis nicht das gleiche sein muss. Damals sah es für festverzinsliche Wertpapiere so aus:

1932 kam es sowohl zu einem Aktien- als auch einem Anleihe-Crash, weil Anleger Angst vor fehlender Liquidität und einer erneuten Inflation infolge massiver staatlich finanzierter Konjunkturprogramme hatten. Zwei Gründe, warum ich die Goldposition nicht aufgeben will.

Aktien

Auch bei den Firmen hat das billige Geld Schaden angerichtet. Ist Geld zu lange zu preiswert, tendieren große Gesellschaften dazu, schlechte Geschäfte zu tätigen. Ein Beispiel hierfür ist General Electric. Der Konzern hat in den letzten Jahren bei beinahe sämtlichen Übernahmen zu viel bezahlt. Auch in diesem Jahr sind die Unternehmenskäufe schon wieder um 65 Prozent gestiegen. Darüber hinaus kaufen viele Aktiengesellschaften ihre überbewerteten Aktien an der Börse zurück. In der nächsten Krise werden Sie überrascht sein, wie viele Gesellschaften neues Kapital zu einem viel niedrigeren Preis brauchen werden, um ihre bilanziellen Verhältnisse in Ordnung zu bringen und nicht von den Ratingagenturen abgewertet zu werden.

Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, hat das Wall Street Journal gerade wieder berichtet, dass die Insider im hohen Maße ihre Optionen ausüben und Aktien verkaufen. Ein interessantes Beispiel dafür ist Mark Zuckerberg: Er verkaufte seine Aktien rechtzeitig – Kurs 15. Juli 2018: 207.32 US-Dollar, Kurs 31.Juli 2018: 172.58 US-Dollar.

Um weiter optimistisch für die Entwicklung der Aktienkurse zu sein, müssen Sie an drei Dinge glauben:

  1. Die Gewinnspanne muss weiter wachsen. (Aber zurzeit ist die Gewinnmarge auf einem mehrjährigen Jahreshöchststand und wir alle wissen, dass Gewinnmargen dazu neigen, zum Mittelwert zurückzukehren.)
  2. Die Wirtschaft wird weiter robust (Sieht man die Probleme in Europa, China und Japan ist es schwierig, daran zu glauben.)

      3.  Die Kurs-Gewinn-Verhältnisse werden weiter steigen.

(Die schlechte Nachricht: Bullenmärkte endeten in der Vergangenheit immer etwa dort, wo die Bewertungsmaßstäbe heute sind.)

Langfristig werden die Aktienkurse immer nur vom Gewinnwachstum und der Veränderung des Kurs- Gewinn-Verhältnisses getrieben. Im Moment muss ich allerdings immer wieder an die Bemerkung von Charlie Munger (Berkshire Hathaway) denken:

„Wenn Sie nicht über die Lage verwirrt sind, dann verstehen Sie sie nicht sehr gut.“

Nicht nur die Unternehmen sind hoch verschuldet. In den USA sind es auch die Spekulanten. Rund 670 Milliarden US-Dollar haben sich Anleger in Amerika geliehen, um dieses Geld in Aktien zu investieren. Zum ersten Mal seit 1929 liegt diese Summe wieder bei mehr als 3 Prozent des Bruttoinlandprodukts. Kommt es zu einem Einbruch an der Börse, müssen die Spekulanten um jeden Preis verkaufen, um ihren Verpflichtungen nachzukommen. Das kann den Fall der Börse noch erheblich verstärken.

Schwellenländer

Immer wieder signalisiert der amerikanische Präsident, dass das massive Handelsplus im Handel mit China drastisch fallen soll, d. h., dass China nicht mehr die Dollars verdienen kann, die es für den Einkauf seiner Rohstoffbasis braucht.

China kann darauf reagieren, indem es entweder seinen Rohstoffverbrauch reduziert oder seine Partner zwingt, in Zukunft in Renminbi abzurechnen. Die erste Möglichkeit dürfte keine Lösung sein, da damit das Wachstum sowohl in China als auch in der Welt leiden und China ein Beschäftigungsproblem bekommen würde. Der zweiten Möglichkeit ist mehr Bedeutung beizumessen, da China schon seit geraumer Zeit versucht, den Renminbi als Weltreservewährung auch gegenüber dem US-Dollar zu platzieren.

Interessant ist auch eine Aufstellung der Bank of America Merrill Lynch (BoA ML) über die Verschuldung der einzelnen Länder im Verhältnis zum jeweiligen Bruttoinlandsprodukt.

Da sieht zum Beispiel die Türkei auf den ersten Blick viel besser aus als viele Industrieländer. Allerdings hat sie ihre Schulden meist in Fremdwährung aufgenommen. Die Analyse der BofA ML sieht vor allem in Schweden, Norwegen und Kanada Risiken. In diesen Ländern hat wegen der steigenden Immobilienpreise die Verschuldung der privaten Haushalte stark zugenommen.

Rohstoffe

Gold gibt immer mehr ein Rätsel auf. Aber der folgende Chart zeigt eine deutliche Relation zwischen dem amerikanischen Staatshaushalt und Gold. Dass das Haushaltsdefizit in den USA steigt, ist im Moment wohl unstrittig.

Sowohl Russland als auch China horten weiter Gold, wohl auch um eine kleine Gegenposition zum Dollar zu haben. Allein zwischen April und Mai stieg der russische Bestand um 37 auf inzwischen mehr als 1.900 Tonnen. Auf der anderen Seite haben Hedge-fonds und andere Investoren ihre Anti-Gold- Positionierung kontinuierlich gesteigert. Das Wall Street Journal berichtet, dass diese Wetten ihren seit Einführung der Statistik 2006 bislang höchsten Wert erreicht haben.

Gründe dafür sollen der steigende US-Dollar und die steigenden Zinsen sein. Da Gold in US-Dollar gehandelt wird, verteuert sich das Edelmetall außerhalb des Dollar-Raums. Durch das Steigen der Zinsen, steigen auch die Opportunitätskosten für das Halten von Gold. Allerdings muss man bei näherer Betrachtung festhalten, dass die Realzinsen beinahe weltweit negativ sind. So ist zum Beispiel die Rendite der US-Staatsanleihen zuletzt auf knapp unter 3 Prozent gestiegen – die US-Inflationsrate lag im Mai bei 2,8 Prozent. Das sind Zeiten, in denen Gold normalerweise haussiert. Als die Spekulanten Anfang 2015 ebenfalls stark gegen den Goldpreis wetteten, stieg der Goldpreis innerhalb von sechs Monaten um 300 US-Dollar. Denn wenn er erst einmal anfängt zu steigen, müssen die bestehenden Short-Positionen eingedeckt werden.

Analysten sind wie das Orakel von Delphi. Namensänderungen in der Fondsindustrie sind in der Prognose oft besser. Der 2,3 Milliarden Dollar schwere Vanguard Precious Metals and Mining Fund änderte seinen Namen in Global Capital Cycles Fund. Die im Fonds gehaltenen Minenaktien wurden von 80 auf 25 Prozent reduziert. Damit will die Gesellschaft das Portfolio diversifizieren. Übrigens: Vor dem Mai 2001 hieß dieser Fonds noch Vanguard Gold and Precious Metals Fund. Doch dann wurde „Gold“ ersatzlos gestrichen. Hoffen wir also das Beste.

Portfoliostrategie

Der Monat Juli war durch weiter sinkende Kurse der Goldminenaktien und Gold und vor allem durch den Anstieg der Aktienmärkte, die in der Spitze für den Monat Juli bis zu 6 Prozent (SMI) betragen haben, geprägt.

ANHEUSER- BUSCH INBEV N.V. notierte am 25 Juli bei 91,46 Euro. Inzwischen ist die Aktie wieder auf 86.91 Euro gefallen. In diesem Umfeld nehme ich gerne Gewinne mit. Die Aktie wird, sofern sie am 7.August über 86 Euro notiert, verkauft.

Gold- und Edelmetallaktien sind in diesem Jahr unter Druck geraten. Der Preis des physischen Goldes hat 6,04 Prozent (in Euro: 4,04 Prozent) verloren. Er scheint sich aber jenseits von 1.200 US-Dollar stabilisiert zu haben. Es fällt auf, dass die Inflation weltweit weiter anzieht und dementsprechend die realen Zinsen unter Druck geraten. Das ist normalerweise positiv für den Goldpreis. Was aber nach wie vor komplett fehlt, ist – trotz Handelskrieg – der Faktor Angst.

Nach den neuesten Berichten von Goldcorp liegen die Kosteneinsparungen im zweiten Quartal im Plan. Das Produktionsvolumen konnte die Analystenziele allerdings nicht ganz erfüllen. Neben einer höheren Steuerbelastung mussten auch noch Wechselkursverluste im 2. Quartal verbucht werden. Der positive Ausblick für das gesamte Jahr bleibt allerdings bestehen. Auch das dritte Quartal wird hinsichtlich des Produktionsvolumens enttäuschen, da in der Penasquito Mine die Überholungsarbeiten noch beendet werden müssen.

Agnico Eagle hat die Ergebnisse des zweiten Quartals am 25. Juli bekannt gegeben. Sowohl die Goldreserven als auch der Goldgehalt sind weiter gestiegen.

Die Produktion soll bis 2020 wie geplant 2.000.000 Unzen erreichen. Für dieses Jahr sind 1.580.000 Unzen geplant. Die Gesellschaft zahlt nun 0,44 Cent jährlich als Dividende aus. Die Dividendenrendite von 1 Prozent soll jährlich erhöht werden. Die Gesellschaft verfügt über 800 Millionen US-Dollar Liquidität. Darüber hinaus hat die Gesellschaft ein niedriges Risikoprofil und macht konstant Gewinne, die sie zu einem idealen Kandidaten für ein längerfristiges Investment machen. Durch eine markant höhere Steuerzahlung (Steuerrate von 88 Prozent für das zweite Quartal) ist die Aktie unter Druck geraten. Das wird sich in den kommenden Quartalen wieder relativieren. Sollte die Aktie noch einmal das Niveau vom März 2018 (38 bis 39 US-Dollar) erreichen, empfehlen wir zu zukaufen.

Mit freundlichen Grüßen

Ottmar Beck

Dax: -1,40% – Euro Stoxx 50 P: -2,91% – SMI: -2,21% – RexP: 0,55% – SBI: -1,77% – Gold(in US$): -6,04%

per 31.07.2018

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Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 5

Beitrag von Ottmar Beck, Vermögensverwalter / Schweiz

Wilen, den 27. April 2018

„As we look back throughout history, it quickly becomes obvious

that Christopher Columbus was the world’s first modern central banker.

He left without knowing where he was going,

when he arrived he did not know where he was,

and he did it all with other people’s money.“

Charles Gave

Sehr geehrte Damen und Herren,

sowohl Gold als auch die Kurse der festverzinslichen Wertpapiere signalisieren eine Wende bei der Inflation. In der Vergangenheit hat das Verhältnis zwischen Goldpreis und langfristigen US-Anleihen meistens korrekt die Entwicklung der Inflationsrate vorhergesagt. Denn Gold hat keinen Zins, eine langfristige Anleihe schon (jedenfalls die meiste Zeit). Wenn über eine lange Zeitperiode – zum Beispiel vier Jahre– die Preisentwicklung von Gold die jährliche Gesamtrendite von Anleihen übertrifft, dann stieg in der Vergangenheit die Inflation oder zumindest die Inflationserwartung. In diesem Szenario sind Investoren bereit, auf einen nominalen Gewinn für einen spekulativen Kapitalgewinn in Gold zu verzichten. Die folgende Grafik zeigt Ihnen, dass in der Vergangenheit die Inflationsrate immer dann langfristig stieg, wenn das Verhältnis dieser beiden Anlagegüter durch den Vierjahresdurchschnitt gebrochen wurde.

Wie wichtig das wirtschaftliche Umfeld für die Geldanlage ist, zeigen die beiden folgenden Grafiken deutlich.

Festverzinsliche Wertpapiere

Quelle: Hedgeye

So sehen die Cartoonisten die Entwicklung der Zinsen von Volcker zu Powell.

Die letzten Wochen haben gezeigt, dass die Zinsen steigen werden. Der MSCI-World-Index ist in US-Dollar seit Jahresanfang in der Spitze um 12 Prozent gefallen, die Umsätze des US-Einzelhandels waren enttäuschend und sowohl die Europäische Zentralbank (EZB), die Bank of Japan als auch die People’s Bank of China haben die Zinsentwicklung sehr zurückhaltend kommentiert. Wenn in diesem Umfeld die 30-jährigen Zinsen nicht fallen, könnte der Tiefpunkt der US-Zinsen und damit auch der weltweiten Zinsen im Juni 2016 erreicht worden sein. Natürlich kann bei einer Rezession – und die erwarten wir – der Zins noch einmal kurzfristig fallen, am grundsätzlichen Trend steigender Zinsen ändert das aber nichts. Denn wie sonst sollten die Anleihenmärkte auch bei schwachem Wachstum das Angebot von Staatsanleihen, um die steigende Verschuldung zu finanzieren, bewältigen können? Die einzige Alternative wären höhere Steuern, um die weiter steigenden Ausgaben zu finanzieren. Wahrscheinlich dürfte beides kommen.

Jetzt will auch der Index-Anbieter Bloomberg chinesische Staats- und Zentralbankanleihen in seinen globalen Anleiheindex aufnehmen. Dieser Index gehört zu den wichtigsten Anleiheindizes in der Welt. Bis 2020 sollen chinesische Staatspapiere 5,5 Prozent des Index repräsentieren. Der Renminbi ist damit nach dem Dollar, Euro und Yen die viertgrößte Währung im Anleihekorb. Da sich viele Fonds an dem Index orientie- ren, werden hohe Beträge in Chinas Anleihemärkte investiert werden. Allein von passiven Investmentprodukten dürften 100 Milliarden US-Dollar in den chinesischen Anleihemarkt fliessen. Auch wegen dieser Nachfrage sind die Renminbi-Anleihen trotz vermutlich steigender Zinsen eine interessante Anlagemöglichkeit. Zumindest hat China dafür gesorgt, dass chinesische Staatsanleihen während der letzten fünf Jahre auf US-Dollar-Basis immer ein bisschen besser rentierten als die entsprechenden US-Dollar- Staatsanleihen. Mehr dazu unten unter „Währungen“.

Aktien

Erinnern wir uns: Ende der achtziger Jahre machten japanische Aktien mehr als 40 Prozent des globalen Börsenwerts aus, obwohl Japans Anteil an der Weltwirtschaft nur 16 Prozent lag. In den dann folgenden drei Jahren büßte der japanische Leitindex über 60 Prozent seines Werts ein. Derzeit haben sich die amerikanischen Aktien ähnlich stark von ihrem konjunkturellen Fundament entkoppelt. Daher könnte der amerikanischen Börse das gleiche Schicksal wie Japan drohen. Die folgende Grafik zeigt deutlich, dass der Wertzuwachs amerikanischer Aktien in den letzten Jahren hauptsächlich auf der Erhöhung des Kurs-Gewinn- Verhältnisses beruht. In der Hausse von 2004 bis 2008 wuchsen die Erträge schneller als die Umsätze (höhere Margen) und die Börsenkurse (fallendes Kurs- Gewinn-Verhältnis von 23 auf 17). Seit 2011 sind die Margen stabil, die Gewinne sind hauptsächlich durch finanztechnische Maßnahmen um circa 50 Prozent gestiegen, während sich die Kurse verdoppelt haben.

Derzeit scheinen viele US-Investoren noch zu prüfen, ob sie wie in den vergangenen Jahren die durch Steu- errückzahlungen im April/Mai vereinnahmten Gelder wieder investieren. In Verbindung mit neuen Wertpa-

pierkrediten steht damit noch eine grosse Kaufkraft an der Seitenlinie. Viel scheint davon abzuhängen, ob der Handelsstreit mit China weiter eskaliert.

Währungen

Der Zyklus des US-Dollars dauert zwischen sechs und acht Jahren. Im Moment nimmt der Wert des Dollars und daran dürfte sich noch eine Weile lang nichts ändern.

China ist hingegen gerade dabei, den Devisenkurs für den Renminbi und den Markt für Inlandsanleihen Stück für Stück zu liberalisieren. Im gleichen Tempo wird der Markt für fremde Investoren geöffnet. Für die chinesische kommunistische Partei, die in der Vergangenheit immer sowohl die Zinsen als auch den Devisenkurs kontrollieren wollte, ist dies ein großer Schritt. Die Chinesen tun dies aber nur, weil sie sich davon einen Vorteil versprechen. Und der große Vorteil ist, dass sie in Zukunft in ihrer Währung weltweit Handel treiben können: Wenn die Währung stabil und konvertierbar ist, können die Chinesen ihre Handelsverträge in Renminbi abschließen. Damit kann der Handel von Banken in Renminbi finanziert werden und die Zentralbanken in der Welt werden einen größeren Anteil ihrer Reserven in Renminbi halten. Damit ist auch klar, dass die Chinesen für einen stabilen Wechselkurs sorgen werden, da die weltweiten Zentralbanken und Anleger nur dann in den Renminbi in vestieren, wenn der Wechselkurs stabil bleibt. Der Renminbi wird damit die Deutsche Mark Asiens und die Reservewährung dieses Kontinents werden.

Ein Beispiel: Bisher musste China als einer der größten Erdölimporteure der Welt, seine Rechnungen in US- Dollar begleichen – in Zukunft werden Katar, Russland und andere Erdöl exportierende Länder in Renminbi bezahlt werden. Damit wird die Nachfrage nach US- Dollar sinken und China muss nur noch Renminbis drucken. Die chinesische Notenbank wird die neue Bundesbank. Der Aufstand 1989 auf dem Tian’anmen- Platz wird in China noch heute im Wesentlichen mit der damaligen Inflationsrate von 20 Prozent begründet, zumindest ist das die in China am weitesten verbreitete Meinung. Für die chinesischen Kommunisten ist eine hohe Inflationsrate daher das größte Übel – allein deshalb wird China die Inflation konsequent bekämpfen.

Portfoliostrategie

In Italien, hoch verschuldet und wettbewerbsschwach, könnte die nächste Krise für Europa entstehen. Die Italiener haben bei ihrer Wahl mehrheitlich populistische Parteien auf der rechten und linken Seite gewählt. Insgesamt haben die europakritischen Parteien bei den Parlamentswahlen 70 Prozent der Stimmen auf sich vereint. Gemeinsam ist diesen Parteien, dass sie im Wahlkampf niedrigere Steuern und höhere Sozialleistungen versprochen haben – was sich das Land nicht leisten kann. Setzen sie sich durch, würde das schwindende Vertrauen in die Zahlungsfähigkeit die Zinsen trotz Draghi anziehen lassen. Außerdem muss sich die EZB dann fragen lassen, ob sie ein Land, das das finanzpolitische Euro-Regelwerk bricht, weiterhin unterstützt. Noch ist es nicht so weit, da die Parteien sich bisher noch nicht auf eine Regierung einigen konnten. Aber es steht definitiv fest, dass Italien zu groß und zu hoch verschuldet ist, um mit dem Euro-Rettungsschirm aufgefangen zu werden. Ein Austritt aus der Eurozone, den die rechte Lega Nord immer wieder gefordert hat, würde die Stabilität der Währungsunion generell infrage stellen. Auch hier zeigt sich wieder, dass der Einfluss der Wirtschaft zurückgeht und der der Politik, wohl kaum in unserem Sinne, überproportional zunimmt.

Ein weiteres Beispiel ist die Schweizer Aktiengesellschaft Sulzer. Die US-Sanktionen gegen russische Oligarchen und Firmen hatten für sie Konsequenzen.

Über Nacht wurden die Konten des Schweizer Industriekonzerns in den USA eingefroren, da der russische Multimilliardär Viktor Vekselberg über seine Holding 63,4 Prozent der Aktien hielt. Der Kurs fiel schlagartig um 16 Prozent. Die beiden Großbanken UBS und Credit Suisse haben sofort den Handel mit Sulzer-Aktien eingestellt, da beide Banken einen Standard definiert haben, wonach mindestens die jeweils aktuell erlassenen Sanktionen der Schweiz, der Vereinten Nationen, der EU und der USA berücksichtigt und weltweit umgesetzt werden. Erst nachdem Sulzer von ihrem Großaktionär die eigenen Aktien zurückgekauft hat und somit sein Anteil unter 49 Prozent sank, wurden die Geschäftskonten wieder freigegeben.

Angesichts dieses politischen Hin und Her erwarten die deutschen Unternehmen für die Zukunft schwächere Geschäfte. So hat der Frühindikator, der ifo Geschäftsklimaindex, in den letzten Monaten kontinuierlich nachgegeben.

Wir bleiben dabei und raten auch weiterhin dazu, Gold und/oder Goldminenaktien als Krisenversicherung in diesem so unsicheren Börsenjahr im Portfolio zu halten. Auf Sicht der nächsten Jahre sehen wir in diesem Bereich nach wie vor enorme Chancen.  Gewinn wachsen in diesem Umfeld nicht in den Him- mel. Daher hatte ich betont, dass bis auf Dignity und Agnico die aufgeführten Wertpapiere, in meinen Augen, nur für eine kurze Anlagedauer geeignet sind.

Daher würde ich Transocean jetzt verkaufen oder die Position um die Hälfte reduzieren. Für Shire besteht ein Übernahmeangebot von Takeda in Höhe von 47 Pfund (rund 53,65 Euro). Bloomberg berichtet am Dienstag beide Seiten stünden kurz vor einen Abschluss. Legen Sie ein Verkaufslimit von 45 britischen Pfund (oder 51.5€) in den Markt. An Gewinnmitnahmen ist noch niemand gestorben. Das sind bisher die Ergebnisse:

 

Montag Freitag Wert- Wert-
05. Feb 27. Apr zuwachs zuwachs
Kurs Kurs
Euro Euro in Euro in Prozent
Dignity PLC 8,59 11,60 3,02 35,12%
General Electric 12,30 11,83 -0,47 -3,82%
Agnico-Eagle Mines 36,00 36,23 0,23 0,64%
Shire PLC 35,52 44,11 8,59 24,18%
Montag
09. April
Transocean LTD 8,00 10,20 2,20 27,50%
Totaler Wertzuwachs bei gleich grosser Anlage in jedem Titel 16,72%

Mit freundlichen Grüßen

Ottmar Beck

 

Dax: -2,61% – Euro Stoxx 50 P: 1,23% – SMI: -5,74% – RexP: -0,22% – SBI: -2,34% – Gold(in US$): 1,17%

per 27.04.2018

Diese Veröffentlichung dient ausschließlich der Information und stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung zur Abgabe von Kauf-, Verkaufs- oder Zeichnungsaufträgen dar. Sie sind auch keine Entscheidungshilfen in rechtlichen, steuerlichen, wirtschaftlichen oder anderen Belangen. Alle Informationen beruhen auf Quellen, die wir als zuverlässig erachten. Sie dienen lediglich der Information und begründen kein Haftungsobligo. Anlagen können plötzlichen und erheblichen Wertverlusten unterworfen sein, mit der Folge, dass der Anleger möglicherweise nicht den investierten Gesamtbetrag zurückerhält. Bei Aktien bestehen gegenüber festverzinslichen Wertpapieren neben höheren Renditechancen auch wesentlich größere Risiken; ein Totalverlust kann nicht ausgeschlossen werden. Die individuellen Anlageziele, die Finanzlage oder die besonderen Bedürfnisse einzelner Empfänger wurden nicht berücksichtigt. Nutzer, die den Kauf der auf diesen Seiten beschriebenen Wertpapiere in Erwägung ziehen, sollten im Hinblick auf die Ausstattung der Wertpapiere und Risiken, die mit diesen Wertpapieren verbunden sind, vor Erwerb der Wertpapiere die allein rechtlich verbindlichen endgültigen Angebotsbedingungen lesen, die in den endgültigen, offiziellen Verkaufsprospekt, gegebenenfalls aktualisiert durch Nachträge, einbezogen sind. Alleinige Grundlage für den Anteilerwerb sind die Verkaufsunterlagen zu den Sondervermögen. Verkaufsunterlagen zu allen Sondervermögen sind kostenlos bei der Kapitalverwaltungsgesellschaft und der zuständigen Depotbank erhältlich.




Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 11

Ein Beitrag von Herrn Ottmar Beck,  Wilen Schweiz, Vermögensverwalter

Wilen, den 7. November 2017

Sehr geehrte Damen und Herren,

Kurswechsel bei der Europäischen Zentralbank (EZB)? Nein. Die Notenbank fährt ihre Anleihekäufe um die Hälfte von 60 auf 30 Milliarden Euro pro Monat herunter, aber gleichzeitig verlängert sie die Laufzeit des Kaufprogramms um weitere neun Monate.
Die multimilliardenschwere Liquiditätsaktion geht bis mindestens Ende September 2018 weiter. Damit werden weitere 270 Milliarden Euro in die Märkte gepumpt. Darüber hinaus betonte Herr Draghi, falls sich der Ausblick eintrübe, sei man jederzeit bereit, die Wertpapierkäufe wieder auszuweiten. Insgesamt hat die EZB bis September nächsten Jahres damit 2,55 Billionen Euro in die Märkte gepumpt.

Die EZB will nach wie vor mit der Geldschwemme das Wirtschaftswachstum ankurbeln. Wenn wir nach Japan schauen, stellt sich jedoch die Frage, ob diese Politik gesund ist. Die aggressive und expansive Geldpolitik in Japan hat den Yen geschwächt und den Unternehmen Rekordgewinne beschert. Das ist ein Teil der Erklärung für den japanischen Börsenaufschwung. Daneben hat allerdings die japanische Zentralbank direkt Aktien gekauft. Vielleicht sieht das das Draghi-Programm auch noch vor. In den letzten Jahren wuchs die japanische Wirtschaft trotzdem nur um durchschnittlich 1,3 Prozent. Die Arbeitslosenquote ist auch wegen der Überalterung die niedrigste seit über 20 Jahren. Allerdings hat die Zentralbank die Inflationsrate nicht auf die angestrebten 2 Prozent heben können. Sie liegt nach wie vor bei
0,7 Prozent. Dafür ist die Staatsverschuldung inzwischen auf 240 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung gestiegen. Davon stehen
40 Prozent in den Büchern der japanischen Zentralbank. Der Misserfolg dieser Wirtschaftspolitik zeigt sich daran, dass die Unternehmen ihre Rekordgewinne thesaurieren und kaum investieren. Ihnen fehlt das Vertrauen in die Stabilität der Erholung und zudem sind ausreichende Produktionskapazitäten vorhanden.

Auch die Haushalte sparen, da die hohe Staatsverschuldung und die unsichere Finanzlage der Pensionskassen die Bevölkerung zwingen, in die private Vorsorge zu investieren.

Auch für die EZB wird es immer schwieriger, die Zinsen zu erhöhen, denn einige Staaten können sich wegen der hohen Altlasten keine höheren Zinsen leisten. Darauf muss die EZB Rücksicht nehmen. Dies zeigt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln, die sich die Tragfähigkeit der Staatsschulden der Krisenstaaten Italien, Spanien und Portugal angeschaut hat. Auch bei einer anhaltend guten wirtschaftlichen Entwicklung und kaum steigenden Zinsen werden diese Staaten nicht in der Lage sein, ihre Schulden unter den kritischen Wert von 100 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu bringen. Die Schulden im Privatsektor und bei der Staatsverschuldung sind so groß, dass sie auf „normalem Wege“ nicht mehr abgebaut werden können.

Entwicklung von Staatsschulden

 

Festverzinsliche Wertpapiere

Die EZB wird die Zinsen weiterhin manipulieren und die Umverteilung von den Gläubigern, den Sparern, hin zu den Schuldnern wird weitergehen. Die Profiteure sind die hoch verschuldeten Staaten. Die von Draghi angestrebte Inflationsmarke von 2 Prozent wird in absehbarer Zeit nicht erreicht werden. In den meisten Ländern der Welt ist die Inflation niedrig.

Die Globalisierung drückt auf die Preise und wegen des scharfen Wettbewerbs kommt kaum Teuerung auf. In den südlichen Ländern Europas kommt noch hinzu, dass die Arbeitslosigkeit immer noch hoch ist und daher die Löhne nur langsam steigen. Die Amtszeit von Herrn Draghi endet im Oktober 2019 bis dahin werden die Zinsen wohl niedrig bleiben und auf seinen Nachfolger kommt die undankbare Aufgabe zu, die Quasistaatsfinanzierung der klammen Südstaaten zu kappen.

Aktien

Aktien

 

Scott McNeely war der CEO von Sun Microsystems, dessen Wert während der Hightech-Blase mit dem Zehnfachen seines Umsatzes angegeben wurde. Ein paar Jahre später machte er folgende Bemerkung:

„Bei einer Bewertung der Firma mit dem Zehnfachen des Umsatzes muss ich, um den Anlegern dieses Geld wieder zurückzuzahlen, 100 Prozent der Umsätze für zehn Jahre als Dividende auszahlen. Ich nehme an, die Anleger würden es mir danken. Ich müsste allerdings keine Materialkosten haben, was für einen Computerhersteller kaum möglich ist. Es setzt auch null Betriebskosten voraus, bei

39.000 Angestellten sehr schwierig. Ebenfalls können wir dann keine Steuern zahlen, was dem Finanzamt nicht gefallen wird. Außer- dem wäre die Voraussetzung, dass Sie als Anleger auch keine Steuern auf die Dividen- de zahlen, was illegal ist. Die Firma könnte außerdem in den nächsten zehn Jahren keine Mittel für Weiterentwicklungen aufbringen, damit wäre der gegenwärtige Umsatz kaum zu halten. Würden Sie auf Basis dieser Annahmen die Aktie zu 64 US-Dollar kaufen? Erkennen Sie, wie absurd diese Annahmen waren!“

Falls es Sie interessiert: Auf dem Höhepunkt der Hightech-Blase wurden 29 der im S&P 500 notierten Aktien mit dem Zehnfachen ihres Umsatzes bewertet. Heute sind es 28. Facebook wird aktuell mit dem mehr als Fünfzehnfachen seines Umsatzes bewertet. Ironischerweise liegt die Zentrale von Facebook jetzt in den alten Gebäuden von Sun.

Sie haben vielleicht schon einmal den Ausdruck: drei Schritte und ein Stolpern gehört (three steps and a stumble). Das heißt, wenn die amerikanische Zentralbank die Zinsen dreimal hintereinander angehoben hat, wird es wahrscheinlicher, dass die Kurse am Aktienmarkt sinken. In der folgenden Grafik von Ned Davis ist mit S jeweils die dritte aufeinanderfolgende Zinserhöhung gekennzeichnet. Beinahe jedes Mal folgte daraufhin eine Rezession. Auch das gegenwärtige Signal steht wieder auf S. In der Vergangenheit ist der Dow-Jones-Index durchschnittlich um 17,9 Prozent von einem Verkaufssignal gesunken.

Dow Jones

Gold

Der Goldpreis bewegt sich im Moment weiter um die Marke von 1.300 US-Dollar. Allerdings ist die Produktion rückläufig, was dem Goldpreis auf mittlere Sicht einen gewaltigen Auftrieb geben wird. Von den siebziger bis in die neunziger Jahre wurde jedes Jahrzehnt ein Vorkommen von rund 50 Millionen Unzen Gold entdeckt. Hinzu kamen unzählige kleinere Funde. Das hat sich grundlegend geändert. Aufgrund der drastisch zurückgegangenen Investitionen gab es in den letzten Jahren keine großen Goldfunde mehr.

Daher wissen viele Firmen nicht, wie sie die bestehenden Vorkommen ersetzen sollen. Zwar beginnt die Branche jetzt wieder, in Forschung und Entwicklung zu investieren, aber bis eine Goldmine vollständig in Betrieb gehen kann, dauert es rund sieben Jahre. Die Produktion wird daher in den kommenden Jahren zurückgehen, gleichgültig, was der Goldpreis macht.

 

Devisen

Die jetzt wohl kommenden Steueränderungen in den USA könnten nach Meinung der Analysten in den nächsten zwei Jahren zu einem um 0,5 Prozent höheren Wachstum führen. Das wiederum würde die Wirtschaft weiter beleben und es könnte im Ergebnis zu Gehaltszuwächsen und einer steigenden Inflationsrate kommen. Die Fed müsste dann konsequenterweise die Zinsen weiter anheben. Eine Kombination von finanzpolitischem Stimulus und geldpolitischer Straffung ist für den US-Dollar positiv zu bewerten. Hinzu kommt, dass ein Großteil der Welt in Dollar verschuldet ist. Bei einem Anstieg des Dollarkurses werden einige Schuldner möglichst schnell versuchen, diese Schulden zurückzuführen. Das könnte zu einer zusätzlichen Nachfrage nach US- Dollar führen. Auf der anderen Seite wird – wie wir bereits oben ausgeführt haben – die EZB ihre Zinsen nicht so schnell erhöhen und somit könnte auch die Zinsdifferenz immer stärker für den US-Dollar sprechen.

 

Portfoliostrategie

Bisher habe ich mich geirrt mit meiner pessimistischen Sicht auf Wirtschaft und Märkte, die Börsen boomen. Die US-Börsen steigen unbeeindruckt von steigenden Zinsen und politischen Wirrungen höher und höher. Nur wenige bemängeln eine abnehmende Marktbreite, eine schon fast unglaubliche Marktruhe und die seit Monaten nicht mehr vorhandene Volatilität. Die meisten glauben wohl an den ewigen Aufschwung trotz Rekordschulden, schlechter demografischer Entwicklung und geringem Produktivitätszuwachs. Vielleicht müssen die Pessimisten noch lernen, dass es möglich ist, Wohlstand durch Gelddrucken zu schaffen. Aber es ist letztendlich dieselbe Politik, die uns auch in die letzte Krise geführt hat: eine Geldpolitik, die vor allem auf neue Kredite setzt, um zusätzliche Nachfrage zu generieren, um die Probleme zu verdecken.

Ich bleibe bei meiner vorsichtigen Auffassung, auch wenn ich in einem Jahr immer noch Gegenstand der Kritik sein kann. Doch wie 1999 und 2007 kann es sich lohnen, auf kritische Stimmen zu hören. Sieben Gründe sprechen dafür, dass sich der Boom an den Börsen in der Endphase befindet:

  1. Sorglosigkeit der Anleger
  2. Die Märkte sind im historischen Vergleich teuer
  3. Niedrige Zinsen rechtfertigen keine höhere Be- wertung
  4. Gewinne der Unternehmen sind durch Financial Engineering geprägt
  5. Die Notenbanken sind nicht allmächtig
  6. Liquiditätsillusion
  7. Spekulation auf Kredit

 

Es bleibt dabei: Ein hoher Anteil Liquidität ist eine gute Ausgangsposition. Wer in Aktien investieren will oder muss, sollte auf Unternehmen mit einer starken Bilanz setzen. In einem Abschwung werden zwar auch solche Aktien korrigieren, aber weitaus weniger als der breite Markt.

 

Mit freundlichen Grüßen Ottmar Beck

 

Diese Veröffentlichung dient ausschließlich der Information und stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung zur Abgabe von Kauf-, Verkaufs- oder Zeichnungsaufträgen dar. Sie sind auch keine Entschei- dungshilfen in rechtlichen, steuerlichen, wirtschaftlichen oder anderen Belangen. Alle Informationen beruhen auf Quellen, die wir als zuverläs- sig erachten. Sie dienen lediglich der Information und begründen kein Haftungsobligo. Anlagen können plötzlichen und erheblichen Wertver- lusten unterworfen sein, mit der Folge, dass der Anleger möglicherweise nicht den investierten Gesamtbetrag zurückerhält. Bei Aktien bestehen gegenüber festverzinslichen Wertpapieren neben höheren Renditechan- cen auch wesentlich größere Risiken; ein Totalverlust kann nicht ausge- schlossen werden. Die individuellen Anlageziele, die Finanzlage oder die besonderen Bedürfnisse einzelner Empfänger wurden nicht berücksich- tigt. Nutzer, die den Kauf der auf diesen Seiten beschriebenen Wertpa- piere in Erwägung ziehen, sollten im Hinblick auf die Ausstattung der Wertpapiere und Risiken, die mit diesen Wertpapieren verbunden sind, vor Erwerb der Wertpapiere die allein rechtlich verbindlichen endgülti- gen Angebotsbedingungen lesen, die in den endgültigen, offiziellen Verkaufsprospekt, gegebenenfalls aktualisiert durch Nachträge, einbe- zogen sind. Alleinige Grundlage für den Anteilerwerb sind die Verkaufs- unterlagen zu den Sondervermögen. Verkaufsunterlagen zu allen Son- dervermögen sind kostenlos bei der Kapitalverwaltungsgesellschaft und der zuständigen Depotbank erhältlich.




Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie

Beitrag von Ottmar Beck, Vermögensverwalter/Schweiz

Wilen, den 3. August 2017 Nr.8

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Welt wird immer noch vom von den Notenbanken bereitgestellten Geld überflutet. Da die Realwirtschaft das Geld nicht gebrauchen kann, fließt es in die Kapitalmärkte. Die Weltwirtschaft kann mit Blick auf die Demografie in den entwickelten Ländern, mit der Verschuldung, den nicht ausgelasteten Kapazitäten in der Industrie nicht mit der alten Geschwindigkeit wachsen. Jetzt ist auch noch das weltweite Kreditwachstum eingebrochen, da China auf die Bremse getreten ist. (China ist für die Hälfte des Weltwirtschaftswachstums verantwortlich.) Im Ergebnis führt das zu den heutigen Preisblasen ohne Wachstum und monetäre Inflation ohne Teuerung. In diesem Umfeld kann allein die Überzeugung, dass in Zukunft die Notenbanken eine straffere Geldpolitik umsetzen werden, zu Rückschlägen an den Aktienmärkten führen. Sollte es in den nächsten 18 Monaten zu einer Rezession kommen, wissen wir aus Erfahrung, dass Aktien die Hälfte an Wert verlieren können. Allerdings werden dann die Zentralbanken wiederum eine 180°-Wende vollziehen und die Druckerpressen weiter laufen lassen.

Festverzinsliche Wertpapiere

Die folgende Grafik könnte bedeuten, dass die größten Zinserhöhungen in den USA – zumindest bei den langen Laufzeiten – schon hinter uns liegen. So sind im Laufe eines Jahres die Zinsen der 30-jährigen US- Schatzanweisungen um 40 Prozent und die der 10- jährigen um
75 Prozent gestiegen. Auch das sollte uns vorsichtig machen, denn in der Vergangenheit folgten auf solch rapide Zinsanstiege immer unruhige Zeiten für die Anleger.

 

STMX

Zinserhöhungen in einer Welt mit niedriger Inflation, einer schwach wachsenden Wirtschaft und eines in der Privatwirtschaft zurückgehenden Kreditgeschäfts sind außergewöhnlich. Allerdings müssen die Zentralbanken aufgrund ihrer stark gewachsenen Bilanz- summe etwas unternehmen. Darüber hinaus wächst der Druck sowohl auf Frau Yellen als auch auf Herrn Draghi, etwas zu tun, da ihre Tage im Amt gezählt sind. Denn nach wie vor sind die Zinsen in den Industrieländern real negativ.

Global Central Bank Policy Rates

Wie wankelmütig auch Notenbankpräsidenten sind, zeigt die Reaktion von Mario Draghi auf seine eigene Rede vom 27. Juni 2017. In dieser Rede führte er aus, dass die Europäische Zentralbank (EZB) dem konjunkturellen Aufschwung vertraut und man daher die geldpolitischen Parameter anpassen könnte. Nach dieser Rede stiegen die Renditen über alle Laufzeiten hinweg, gleichzeitig wertete der Euro gegenüber dem Dollar um 3 Prozent auf. Im Rahmen der Notenbanksitzung im Juli hat Mario Draghi mit der Aussage, dass die EZB bei der Inflation noch nicht am Ziel sei und man deshalb die Geldpolitik noch für eine lange Zeit expansiv ausrichten müsse, seine Aussage von vier Wochen zuvor wieder zurückgenommen. Die EZB muss spätestens im Oktober entscheiden, wie es geldpolitisch weitergeht, denn das aktuelle Quantitative-Easing(QE)-Programm (Kauf von Anleihen im Wert von 60 Milliarden Euro pro Monat) läuft im Dezember aus. Kritisch wird sein, dass der EZB die Anleihen ausgehen. Denn zum Ende des Jahres wird die Notenbank rund 30 Prozent aller deutschen, niederländischen, finnischen und spanischen Staatsanleihen besitzen.

Schon allein deswegen muss die EZB ihr Kaufprogramm zurückführen. Ob sie allerdings an der Zinsschraube dreht, steht in den Sternen. Zinsen wie etwa 1997, als es für festverzinsliche Wertpapiere mit zehnjähriger Laufzeit ca. 5,3 Prozent pro Jahr gab, sind vorbei. Heute liegen die Renditen für deutsche zehnjährige Staatsanleihen bei ca. 0,6 Prozent im Jahr. Warum also Papiere kaufen, die kaum Zinsen und bei steigenden Zinsen auch noch Verluste bringen? Natürlich können Zinsen steigen. Aber im gegenwärtigen Umfeld werden sie nicht über Nacht um 1 oder 2 Prozent anziehen. Wenn überhaupt werden sie ganz allmählich steigen. Das hat zur Folge, dass sich die Verluste nur langsam einstellen.

Darüber hinaus haben jene Anleger, die die Wertpapiere bis zur Endfälligkeit halten, überhaupt keine nominellen Verluste zu verbuchen.
Sie müssen nur auf einen höheren Ertrag verzichten, den sie bei einer Anlage in Anleihen mit höheren Zinsen bekommen hätten.

Aktien

Die negative Entwicklung des US-Dollars spiegelt sich im DAX-Index wider. In kürzester Zeit hat der Euro gegenüber dem Dollar aufgewertet: von 1,04 auf 1,14 US-Dollar. Die Firma Bayer hat zum Beispiel vor wenigen Tagen ihre Gewinnprognose reduziert. Als Grund nannte sie die ungünstige Währungsentwicklung. Daraufhin fiel der Aktienkurs von Bayer um beinahe 8 Prozent. Das zeigt, welchen Einfluss der schwächere Dollar auf die Aktienkurse vor allem von stark exportorientierten Firmen in Europa hat. Auch wenn es früher oder später zu einer Gegenbewegung beim Dollar kommt: Währungsbewegungen verlaufen unter Schwankungen meist langfristig.

Zuletzt notierte der US-Dollar 1985, 2001 und 2016 am höchsten. Von 1969 bis 1979 wertete der US- Dollar hingegen ab, was für deutsche Aktien ein Nullsummenspiel war, selbst während des Abschwungs zwischen 1985 bis 1995 und 2001 bis 2011 konnten die Anleger mit deutschen Aktien nur leicht dazu gewinnen. Im Gegensatz dazu haben sich in den Jahren steigender Dollar-Notierungen die Kurse der deutschen Aktien positiv entwickelt.

Viele Börsenexperten raten, Aktien langfristig zu halten. Mir ist immer noch der Rat von André Kostolany im Ohr: „In die Apotheke gehen, Schlaftabletten kaufen, sie einnehmen, eine Palette erstklassiger Aktien kaufen, den Wecker auf vier Jahre einstellen und dann schlafen.“
Ich habe unter langfristiger Anlage allerdings immer zehn Jahre verstanden.

Das Forschungsinstitut der Credit Suisse stellte Ende Juni eine Langfriststudie vor, in der die Performance von 22 Aktienmärkten zwischen 1900 und 2016 analysiert wurde. Für die Schweiz ergab sich ein realer Wertzuwachs von 4,4 Prozent pro Jahr. Betrachtet man die kumulierte reale Rendite gab es in allen 22 untersuchten Ländern während dieser 117 Jahre Durststrecken von mehr als zehn Jahren. In Deutschland, Frankreich, Italien oder auch Japan dauerte die längste negative Periode länger als 25 Jahre. Auf dem größten Aktienmarkt der Welt, den USA, waren es 16 Jahre (1905–1920). Die längste negative Periode in der Schweiz von 1907 bis 1931 dauert 25 Jahre. Deswegen zahlt sich Vorsicht aus. Und die Insider in den USA sind wieder extrem vorsichtig geworden.

Insider Transaction

Zwei der größten Staatsfonds der Welt haben vor unsicheren Zeiten gewarnt. Temasek Holdings und GIC, die beiden Fonds von Singapur, bauen stärkere Barpositionen auf. „Die Bewertungen an den Märkten sind hoch, die Geldpolitik wird schrittweise gestrafft werden und es gibt politische Risiken“, sagte der Chefstratege Michael Buchanan. Der Vorstandsvorsitzende von GIC hatte am Tag zuvor vor überzogenen Bewertungen, politischen Unsicherheiten und ungelösten wirtschaftlichen Schieflagen gewarnt.

The S & P 500 Tends

Kursentwicklung des S&P 500 in den letzten 20 Jahren (blau) und der Verlauf 2017 (gelb)

Rohstoffe

Das Institut of International Finance hat errechnet, dass sich die weltweiten Schulden auf 216.000 Milliarden Dollar belaufen. Das entspricht 325 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung. Im Ergebnis erwirtschaften daher zum Beispiel in den USA und auch in China 4 Dollar Neuverschuldung nur noch 1 Dollar Wachstum. Bei dieser Lage ist in meinen Augen Gold ein stabiler Anker bei der Geldanlage. Denn es lässt sich weder von Regierungen herstellen noch entwerten. Die Goldmenge wächst nur ca. 1,5 Prozent im Jahr. Und bezogen auf die Vorräte und die Jahresproduktion der Minen reichen die zu den derzeitigen Preisen abbaubaren Reserven nur noch etwa 15 Jahre. Auch das dürfte den Goldpreis stützen. Darüber hinaus ist Gold überaus liquide und wird, im Gegensatz zu vielen Währungen, auf der ganzen Welt als Zahlungsmittel akzeptiert. Ein Grund, warum die 20 Zentralbanken mit den größten Goldreserven ihren Goldbestand 2015 und 2016 um 1.100 Tonnen aufgestockt haben. Dieser Trend setzte sich 2017 fort.

Energiepreise sind wichtig. Denn in allen Produkten steckt in irgendeiner Form Energie. Doch auch zu tiefe Energiepreise sind ein Problem, denn dann brechen die Investitionen ein. Das hat sich in den letzten Jahren in den USA gezeigt.

Die Kürzung der Erdölfördermengen durch die OPEC- Staaten wurde durch die steigende Produktion in den USA ausgeglichen. Bereits 2015 wurde das seit 40 Jahren bestehende Exportverbot für Erdöl aufgehoben. Die neuesten Schätzungen gehen davon aus, dass die USA heute 9,2 Millionen Fässer pro Tag und 2018 bis zu 10 Millionen Fässer pro Tag produzieren werden. The Wall Street Journal geht davon aus, dass die USA bereits 2017 1 Million Fässer pro Tag exportieren werden. Inzwischen ist beim Fracking ein schnelles Hoch- und Herunterfahren der Produktion möglich. Damit dürfte die USA, inzwischen der drittgrößte Produzent von Rohöl, in der Zukunft der Swing Producer sein, was den Ölpreis in den nächsten Jahren zwischen 40 und 60 US-Dollar halten dürfte. Vielleicht ist das der Grund, warum sowohl der Hedgefonds Elliot als auch Aberdeen Asset Management BHP Billiton überzeugen wollen, ihr Ölgeschäft zu verkaufen. Während Elliot hofft, dass der Verkaufserlös von ca. 22 Milliarden US-Dollar an die Aktionäre ausgeschüttet wird, soll nach Meinung der Schotten ein Teil des Geldes dazu genutzt werden, die Minensparte zu stärken. Die Firma will am Ölgeschäft allerdings unbedingt festhalten.

Währung

Im Moment zelebriert der Euro sein Comeback und der Dollar ist so schwach wie lange nicht mehr. Seit Jahresbeginn hat der Dollar gegenüber dem Euro mehr als 13 Prozent an Wert verloren. Die jüngsten Kursgewinne wurden durch das abermalige Scheitern von Trump, das Gesundheitssystem Obamacare umzubauen, ausgelöst. Inzwischen gehen die Märkte davon aus, ass auch das Großprojekt der Steuerreform in diesem Jahr nicht mehr umgesetzt wird.

Nach der schlechten Bilanz des ersten halben Jahres von Trumps Amtszeit sind die Erwartungen gering, bis zum Jahresende noch etwas politisch Relevantes zu erreichen. Die gegenwärtige Euro-Stärke ist auch eine zusätzliche Belastung für die EZB. Das kann eine geldpolitische Straffung noch weiter hinauszögern. Wegen der Stärke des Euro notiert sowohl der S & P 500 als auch Gold in Euro gerechnet im Minus.

Die Stärke des Euros ist auch der Schweiz zugute gekommen. Die deutliche Überbewertung des Schweizer Frankens hat sich wieder etwas zurückgebildet. Mit dem jetzigen Kurs von 1,14 Franken je Euro können Schweizer Unternehmen wieder besser leben. Vor allem jene, die ihre Kosten in den vergangenen Jahren entschlossen gesenkt haben und inzwischen über weitere Produktionsstätten im Ausland verfügen. Sollte die EZB im Herbst ankündigen, dass sie ihre Anleihekäufe herunter fährt, kann dies zu einer weiteren Aufwertung des Euro führen. Denn die Schweizerische Nationalbank (SNB) wird ihre expansive Geldpolitik vorerst beibehalten.

Das größte Risiko für den Euro ist und bleibt allerdings das konjunkturelle Schlusslicht und politische Minenfeld Italien.

Immobilien

In meinem Brief vom 2. April hatte ich Sie auf die Gefahr von Investitionen in Immobilien des Einzelhandels in Amerika hingewiesen. Bis zum Ende des Jahres sollen 8.000 Geschäfte geschlossen werden. Was jedoch des einen Leid, ist des anderen Freud. Während die Einzelhandelsumsätze immer weiter zurückgehen, haben sich die Umsätze im Internet seit dem Jahre 2000 beinahe verzehnfacht. Dies zieht ein hohes Wachstum im Bereich von Lagerhäusern nach sich. So hat sich zum Beispiel der Bedarf allein von Amazon seit 2007 um 35 Prozent pro Jahr erhöht. Statistiken gehen davon aus, dass in Zukunft der Bedarf an Lagerhäusern weiter steigen wird. Die einfachste Art, an diesem Trend teilzuhaben, ist der Kauf eines REITs, der auf den Bau von Lagerhäusern und Verteilerzentren spezialisiert ist. Beispiele hierfür sind zum Beispiel Duke Realty, DCT Industrial Trust oder First Industrial Realty Trust. Diese Firmen sind alle an der New Yorker Börse notiert. Natürlich gibt es in diesem Bereich eine Vielzahl von Gesellschaften. Sie sollten sich vor einem Kauf also von einem ausgewiesenen Experten beraten lassen.

Portfoliostrategie

Im Moment ist es wichtig, das Kapital zu erhalten. Wie ich oben unter „Aktien“ ausgeführt habe, konnte der DAX in den Jahren, in denen der US-Dollar an Wert verlor, nichts hinzugewinnen. Allerdings bewegten sich die Kurse während dieser Zeit nicht seitwärts, vielmehr befanden sie sich auf einer Berg- und Talfahrt. Während dieser Zeit konnte man Aktien teilweise zum halben Kurs kaufen, zum Beispiel in den Jahren 1971, 1987 oder 2002. Auf diese Gelegenheit muss man in Ruhe warten. Dann kommt der richtige Zeitpunkt, zu dem man sein bis dahin erhaltenes Kapital erneut in Aktien investieren kann.

Mit freundlichen Grüßen Ottmar Beck

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Dax: 5,55% – Euro Stoxx 50 P: 7,02% – SMI: 10,16% – RexP: -0,97% – SBI: -1,59% – Gold(in US$): 10,13% per 31.07.2017