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Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 10

Ein Beitrag von Ottmar Beck, Vermögensverwalter / Schweiz

 

Wilen, den 7. Oktober 2020

Sehr geehrte Damen und Herren,

Biden oder Trump – außer dem Ton wird sich nichts ändern. Seit Monaten ist ein zentraler Aufruf in Bidens Wahlprogramm »Kauft amerikanisch«. Beide Herren sind Protektionisten. So will Biden Staatsaufträge praktisch nur noch an US-Firmen vergeben. Auch wird Biden Importzölle gegenüber China, der EU und anderen bestimmt nicht aufheben. Es gibt sogar Überlegungen, amerikanische Waren möglichst nur noch von Frachtern unter US-Flagge transportieren zu lassen.

Darüber hinaus will Biden die Gangart gegenüber Unternehmen verschärfen, die Arbeitsplätze ins Ausland verlagern. Sie sollen mit einer Strafsteuer belegt werden. Das politische Ergebnis ist bei beiden das gleiche: Amerika schottet sich ab und sucht sein Heil in der Isolation. Wird Biden gewählt, werden die Börsen nach einem kurzen Aufatmen die Wahrheit, die für weitere Kurssteigerungen nicht vorteilhaft ist, erkennen.

Die deutsche Regierung hat im März dieses Jahres die Pflicht, Insolvenz anzumelden, vorübergehend ausgesetzt. Das heißt Unternehmen, die eigentlich pleite sind, mussten noch nicht Insolvenz anmelden. Der Gesetzesgeber hat nun erkannt, dass damit weitere Zom- bieunternehmen entstehen, die nur dank der staatlichen Hilfe überleben. Deshalb sind zahlungsunfähige Unternehmen seit dem 1. Oktober wieder verpflichtet, Insolvenz anzumelden. Da zahlreiche Firmen und ganze Branchen wie zum Beispiel Hotels, Messe, Reisen, Kultur und Gastronomie starke, wenn nicht gar dramatische Umsatzeinbrüche erlitten haben, wird die Insolvenzwelle wohl erst noch kommen. Der Inkassodienstleister Creditreform schätzt, dass 15 Prozent aller Firmen Zombieunternehmen sind. Das wird sich auf die Beschäftigungszahlen auswirken.

Meine große Sorge ist, dass die Banken sich schwer tun, Kredite an kleine und mittelständige Firmen zu vergeben. Das hatten wir Anfang 2008 schon einmal. Darüber hinaus wurden die Bilanzen der Unternehmen durch COVID-19 stark in Mitleidenschaft gezogen. Sie zu reparieren bedeutet, weniger zu investieren und die Ausgaben (in Form von Stellenabbau und Gehaltskürzungen) zu senken. Die Schuldenarie der Unternehmen ist vorbei.

Die Zentralbanken haben im Moment einen Boden unter die Aktienmärkte gelegt. Sie haben eine Menge kostenloser Munition. Die neue riskante Strategie könnte lauten: Kaufen Sie die Dips. Ich könnte mich irren, aber ich glaube, dass dies die richtige Strategie ist – leider nur für den Augenblick. Die Zentralbanken springen immer dann ein, wenn es zu heiß wird, sagen wir bei –15 bis –20 Prozent. Der Punkt ist, dass nach jedem Dip immer mehr Feuerkraft investiert werden muss. Ich weiß zwar auch nicht, wann das Ende kommt, aber ich vermute, dass es auf Vertrauen ankommt. Wenn das Vertrauen in die Zentralbanken verloren geht, dann wird es einen erheblichen Rückgang an den Märkten geben. Was dieses Vertrauen für mich kippen lässt, ist die Inflation. Die Zentralbanken haben der Deflation den Kampf angesagt und sie werden den Inflationsgeist aus der Flasche lassen. Dann schwenkt das Pendel auf die andere Seite und die Inflation wird steigen. Das wird der Punkt sein, an dem die Marktteilnehmer das Vertrauen endgültig verlieren und die Märkte werden neu bewertet werden.

Das wird nicht in den nächsten zwei Monaten geschehen – und vielleicht auch nicht in den nächsten zwei Jahren –, aber es wird geschehen. Deflation jetzt, Inflation später. Das ist meine Basisannahme.

Festverzinsliche Wertpapiere

Gibt es eine bessere Auswahl als staatliche festverzinsliche Wertpapiere (USA, Deutschland, Schweiz, China, Japan)? Die höhere Rendite beim Kauf von Unternehmensanleihen lohnt sich im Moment nicht, da die Belohnung für die Übernahme von mehr Kreditrisiken nicht sehr groß ist. Außerdem bewegen sich Unternehmensanleihen von geringerer Qualität stärker parallel zum Aktienmarkt. Bei einer Investition in Fremdwährungsanleihen müssen Sie auch noch die Entwicklung des Währungskurses in die Endabrechnung mit einbeziehen.

Allerdings kann man nur damit arbeiten, was die Finanzmärkte anbieten. Bei dem heutigen Szenario können Sie nur in die Tischkante beißen und weiter in Staatsanleihen oder Liquidität auf dem Konto investieren, wenn Sie Ihr Portfolio nach wie vor diversifizieren wollen. Eine solche Entscheidung erachte ich nach wie vor als sinnvoll. Allerdings müssen Sie dann auch mit einem niedrigeren Ertrag aus Ihrem Portfolio rechnen.

Aktien

Obwohl die Anleger an den Börsen die Hoffnung nicht aufgeben und auf eine weitere Konjunkturstütze der Vereinigten Staaten wegen der Corona-Krise erwarten, schlagen sich inzwischen negative Meldungen in den Kursen nieder, vor allem bei Aktien von Unternehmen, die nicht zur Technologiebranche gehören. So wurde letzte Woche die Bayer-Aktie mit einem Ab- schlag von 12 Prozent gehandelt, nachdem der Konzern bekannt gab, dass er für das kommende Jahr nur noch einen Umsatz etwa auf dem Niveau von 2020 und ein geringeres Ergebnis erwartet.

Ich will sie nicht langweilen, aber das Investieren in Call-Optionen ist ein Markt für professionelle Investo ren. Dennoch haben in den USA inzwischen die Kleinanleger diesen Markt übernommen.

Seit Mitte Juli sind 60 Prozent der eröffneten Kaufoptionen (das heißt Käufe) Verträge von 10 oder weniger Stück. Diese kleinen Geschäfte gehen eindeutig auf das Konto von Kleinanlegern, die sich aufs Spekulieren verlegt haben. Was auch immer unbestreitbarer wird, ist die Tatsache, dass sich diese Kleinspekulanten über den schnellen Lauf der Zeit kaum Gedanken machen. Der prozentuale Anteil des Einzelaktienvolumens (das heißt nicht auf einen Index) bei Optionen, die in weniger als zwei Wochen verfallen, ist auf 60 Prozent ge- stiegen.


Zwei Wochen sind ein sehr kurzer Zeitraum. Die Risiken sind bei dieser Art der Spekulation sehr hoch. Wenige sollten bereit sein, dieses Risiko einzugehen.

Doch im August explodierten die Optionszahlen: Das Volumen von Single-Stock-Optionen war mit 18,4 Millionen Kontrakten pro Tag das höchste aller Zeiten – und ein Anstieg um ca. 80 Prozent im Vergleich zu 2019, wie von Barron in einem Artikel hervorhob. Was war geschehen? Apple und Tesla kündigten einen 4- für-1- und 5-für-1-Split an, ihre Kurse schossen in die Höhe und die Kaufoptionen explodierten, obwohl diese Aktion absolut keinen realen Wert schafft. Das alles sieht mehr nach Spielkasino als nach solidem Wertzuwachs aus. Vorsicht ist also weiter angesagt.

2018 zahlten US-Unternehmen insgesamt 1,25 Billionen Dollar in Dividenden und Rückkäufen aus. Nach Angaben der Financial Times entspricht dies dem Wert allen Golds, das jemals abgebaut wurde. 60 Prozent der Unternehmen haben Rückkäufe getätigt. Und sie tun dies in einer Zeit, in der das Preis-Umsatz-Verhältnis – eine der besten Messgrößen für die Vorhersage langfristiger Renditen – höher ist als Anfang 2000 (das heißt kurz vor dem Platzen der Technologieblase) und das konjunkturbereinigte Shiller P/E (CAPE, Durchschnitt 16,74) gleichzeitig bei etwa 30 liegt. Aber diejenigen, die sich auf Rückkäufe verlassen, um die Aktienkurse weiter in die Höhe zu treiben, werden enttäuscht sein, wenn sie erfahren, dass die Rückkäufe ohne die großen Technologiewerte um etwa 67 Prozent gesunken sind. Einschließlich der fünf größten Technologiewerte sind sie um 56 Prozent zurückgegangen. Das muss zu einem massiven Angebots- und Nachfrageproblem führen. Wer soll diese Geldquelle ersetzen?

Außerdem bereichern Rückkäufe oft das obere Management und blasen die Gewinne auf. Dies gilt insbesondere für die großen Technologieunternehmen, die derzeit für die meisten Rückkäufe verantwortlich sind. Denn die Mehrheit der Rückkäufe ist eigentlich eine versteckte Art, Arbeitnehmer zu bezahlen. Ein normales Unternehmen müsste ein viel höheres Gehalt bezahlen, was den freien Cashflow reduzieren würde.

Durch die Auslagerung eines Großteils der Lohn- und Gehaltskosten an die Börse sind die großen Technologieunternehmen in der Lage, ihre Ausgaben niedrig zu halten und ihre Liquidität zu schonen.

Und wenn ich den Informationen trauen darf, ist der Aktienrückkauf eine Gold-Bonanza für die Insider der Unternehmen des Nasdaq-100-Index. Insider sollen im letzten Quartal für 10,4 Milliarden Dollar Aktien verkauft haben, circa 170 Prozent mehr als im letzten Jahr. Gleichzeitig stürzten die Insider-Käufe den Nasdaq 100 auf 35 Millionen Dollar, was einem Rückgang von circa 70 Prozent im Vergleich zum letzten Jahr bedeutet. Auf der anderen Seite sind die Gewinne des Nasdaq 100 gegenüber dem letzten Jahr um 18 Prozent gesunken, aber die aktienbasierte Vergütung stieg um 14 Prozent. Nasdaq-100-Unternehmen sollen im letzten Quartal 20 Milliarden Dollar an aktienbasierten Vergütungen ausgezahlt haben, was 26 Prozent der Einkünfte ausmacht (2010: 9 Prozent), ein Anstieg um fast das Dreifache in nur zehn Jahren!

Wenn diese Party zu Ende ist, wird sich die Börse wieder auf eine realistische Bewertung zurückziehen.

Rohstoffe

In den letzten zwei Jahren ist der Goldpreis stark gestiegen. Von August 2018 von 1.160 US-Dollar auf über 2.000 US-Dollar – ein Gewinn von beinahe 80 Prozent. Da war die Korrektur 2020 beinahe überfällig. Die Frage ist nun, ob wir eine ähnliche Entwicklung wie in den letzten beiden Zyklen erhalten. Am Ende des Bretton-Woods-Systems 1971 stieg Gold zwischen 1970 und 1980 um rund 2.000 Prozent. Allerdings hatten wir damals eine extrem hohe Inflationsrate. Aber auch inflationsbereinigt lag die Steigerung immer noch bei 800 Prozent. Zwischen 2001 und 2011, dem nächsten Goldzyklus, stieg der Goldpreis um 630 Prozent. Angesichts dieser Zahlen ist ein Preisziel von 10 US-Dollar, von dem man oft hört, nicht ganz so absurd, wie es aussieht. Das ist natürlich kein Ziel für die nächsten Jahre, aber vielleicht für das Ende unserer Dekade. Diese Goldrallye startete im August 2018 bei einem Dow-zu-Gold-Verhältnis von ungefähr 22. 1970 lag das Verhältnis bei 24 und 2001 lag es sogar bei 40. Es gibt noch eine andere Ähnlichkeit: Zwischen 1970 und 1980 sowie 2001 und 2011 hat sich der Aktienmarkt letztendlich nicht bewegt (auch wenn es zu einigen kräftigen Korrekturen kam), während der Goldpreis stetig stieg. Die Märkte wiederholen sich nicht, aber der Rhythmus ist oft derselbe. Ein Risiko bleibt also und macht Gold zu einem gefährlichen In- vestment, denn es ist unmöglich, den tatsächlichen Wert für Gold zu berechnen. Es hat letztendlich keinen Nutzen und es ist schwer, einen Grund dafür zu finden, ob 10.000 oder 2.000 US-Dollar ein fairer Wert für Gold ist.

Ich rechne damit, dass der durchschnittliche realisierte Goldpreis im dritten Quartal etwas höher als 1900 US$ pro Unze liegen wird. Das sind beinahe 200 US$ pro Unze (+12%) mehr als im zweiten Quartal (was selbst ein Rekord war). Der größte Teil der zusätzlichen Einnahmen (nach Steuern) wird direkt in das Ergebnis einfließen. Nach der Schliessung vieler Minen wegen der Pandemie wurden beinahe alle Minen im dritten Quartal wieder eröffnet. Eine höhere Produktion sollte darüber hinaus die durchschnittlichen Stückkosten senken. Die Goldminen werden in den nächsten Wochen für das dritte Quartal fabelhafte Berichte veröffentlichen, die ihre Kurse nach oben treiben sollten

China

Für Anleger wird China zum Muss. Das Problem ist zum einen – zumindest für mich – die Sprache und zum anderen, inwieweit man glaubhafte Informationen erhalten kann. Die chinesischen Aktien haben im Februar und März weniger verloren als die Titel an den meisten anderen Börsen. Und auch die Erholung läuft dort zügiger. Der CSI-300-Index, der die größten in Shanghai und Shenzhen gehandelten Titel enthält, hat seit Jahresbeginn in Renminbi rund 13 Prozent zugelegt. Der breiter gefasste und in Dollar ausgewiesene MSCI-China-Index hat in diesem Jahr ein Plus von 14 Prozent erzielt. Ein Grund hierfür dürfte sein, dass die Chinesen derzeit ihr Geld nicht auf Auslandsreisen ausgeben können. Sie tun es umso mehr zu Hause.

Daher gibt es positive Nachrichten aus den Bereichen Konsum und Dienstleistungen, die zunehmend für das Wirtschaftswachstum in China sorgen. Wenn man den Zahlen trauen darf, betrug die Belegungsquote der chinesischen Hotels im August bereits wieder 70 Prozent und der inländische Flugverkehr hat sogar ein Niveau von 90 Prozent im Vergleich zu vor Corona erreicht.

Wie sehr die beiden Nationen China und Amerika voneinander abweichen, zeigen die Reden auf dem virtuellen Parkett der Generalversammlung der Vereinten Nationen. In seiner Rede machte US-Präsident Donald Trump China Vorwürfe wegen der Verschmutzung der Umwelt. Daraufhin gab Chinas Präsident Xi Jinping das Versprechen ab, bis 2060 klimaneutral zu werden.

China ist bei Weitem der größte Treibhausgasemittent der Welt. Allerdings zeigt diese Reaktion, wie sehr man bestrebt ist, China als neuen Weltmachtführer der Wirtschaft und in Bezug auf eine saubere Energiebilanz darzustellen. Dazu ist die USA nicht mehr bereit und das wird langfristige Konsequenzen haben, obwohl niemand weiß, wie China Klimaneutralität definieren wird.

Private Equity/Immobilien

Eine Bemerkung zu Private Equity, für das ich allerdings alles andere als ein Spezialist bin. Zwei Schlüsselfaktoren bei der Anlage sind Dividende und Wachstum. Angesichts einer Rendite von 0 bei Staatsanleihen drängt viel Geld in öffentlich gehandelte Investitionsbereiche wie Private-Equity- und Venture- Kapital. Obwohl im ersten Quartal 2020 Private Equity den größten Verlust seit der Rezession 2007-2009 ein gefahren hat, der allerdings im zweiten Quartal wieder reingeholt wurde.

Die jetzige Lage führt zu einem Allokationsparadox. Während die Welt und die Zukunft immer unsicherer werden, fließt immer mehr Geld in Anlagen mit wenig oder gar keiner Liquidität. Das ist merkwürdig. Denn wenn die Zukunft immer unsicherer wird, sollten Anleger illiquide Strategien eigentlich wie die Pest meiden und in liquiden, wenn auch nicht rentablen Angeboten Schutz suchen. Stattdessen passiert genau das Gegen teil.

Nehmen wir ein anderes Beispiel aus der Immobilienindustrie. Vor zwei Jahren war es eine gute Idee, in Geschäfts- und Bürogebäude zu investieren. Uni- bailRodamco-Westfield ist einer der größten Vermieter von Büro- und Gewerbeimmobilien in Europa. In den letzten Jahren ist die Marktkapitalisierung von 27 Milliarden Euro auf 4,2 Milliarden gesunken. Oder anders ausgedrückt: Der Kurs fiel in zwei Jahren von 170 auf 30 Euro.

In einer Welt, in der es immer schwieriger wird, Einkommen zu erwirtschaften, scheint es sehr sinnvoll zu sein, auf Liquidität zu verzichten (insbesondere für diejenigen, die sie nicht sofort brauchen) im Tausch gegen Einkommen. Doch in vielen Fällen werden die Mehreinnahmen durch eine Bilanzverlängerung (mehr Kredite) erzielt. Die Erhöhung der Hebelwirkung erhöht typischerweise die Fragilität. Macht in einer Zeit sich beschleunigender kreativer Zerstörung, rapider gesellschaftlicher Verschiebungen und wachsender geopolitischer Unsicherheit eine zunehmende Fragilität wirklich Sinn?

Wenn die Zinssätze fallen, steigen die Vermögens- preise und der Wert der Aktien nimmt rasch zu. Natürlich funktioniert das in beide Richtungen: Sobald die Zinssätze nicht mehr fallen und niedrig bleiben oder steigen, wird die Hebelwirkung, die Renditen zerstören anstatt sie in die Höhe zu treiben. Und nicht nur steigende Zinssätze zerstören Renditen. Denken Sie an den Kauf eines Immobilienobjekts. Eine Immobilie zu kaufen, deren Rendite höher ist als die verlangten Zinssätze – ein Kinderspiel! Dann schlug Covid-19 zu und die Mietzahlungen wurden gemindert oder ausgesetzt oder werden ganz ausfallen. Sehr schnell steht dann das Eigenkapital des Käufers vor der Vernichtung und die Bank steht mit Nachforderungen wegen ihrer Sicherheit vor der Tür.

Stellen Sie sich vor jeder Investition deshalb diese Fragen:

  1. Hat Ihre neue Investition langfristig einen Wettbewerbsvorteil und ein Management das diesen erfolgreich nutzen kann?
  2. Liegt die Mehrrendite nur in irgendeiner Art von Finanzengineering begründet?

Können Sie die erste Frage mit Ja beantworten – sehr gut, schlagen Sie zu! Beantworten Sie aber die zweite Frage mit Ja – ganz schlecht, lassen Sie besser die Finger davon!

Portfoliostrategie

Trotz der Korrektur seit Anfang September ist der Aktienmarkt immer noch extrem überbewertet und es gibt wenig Aktien mit preiswerten Einstandskursen. Lediglich Goldminen und Gold können eine interessante Anlage für die nächsten zehn Jahre sein. Im Juni letzten Jahres habe ich die letzte Aktie (abgesehen von Goldminenaktien) verkauft. Sie haben sicherlich auch bemerkt, dass ich seit dieser Zeit nichts auf Twitter veröffentlicht habe. Vor einer Woche habe ich nun angefangen, Goldminenaktien wieder aufzustocken, mit der Absicht, diese Positionen in den nächsten Monaten noch einmal zu verdoppeln.

Im September setzte an den Aktienmärkten eine Korrekturbewegung ein: Der Dow Jones Industrial ist um 4,83 Prozent gefallen, der S&P 500 hat 6,08 Prozent verloren und der Nasdaq 100 8,07 Prozent, allerdings jeweils nach einem beeindruckenden Anstieg. Der DAX schlug mit 3,64 Prozent und der SMI mit 1,91 Prozent dieselbe Richtung ein. Ich bleibe dabei: Wir sind schlicht und einfach nach wie vor in einer Blase gefangen. Die extremen Bewertungen machen es schwierig, langfristig gute Investments zu einem vernünftigen Preis zu finden. Erinnern Sie sich an 1972. Damals war Walt Disney extrem hoch bewertet, dennoch war die Aktie in den nächsten 48 Jahren eine hervorragende Investition. Sie mussten aber Nerven aus Stahl haben, denn Disney brauchte 13 Jahre, um das Preisniveau von 1972 wieder zu erreichen. Für Sie als Anleger eine verlorene Dekade. Und ich glaube, dass viele Anleger jetzt ebenfalls wieder eine verlorene Dekade vor sich

haben. Auf fallende Kurse zu setzen, wäre zum jetzigen Zeitpunkt vielleicht die richtige Anlagestrategie. Aber ich wäre hiermit extrem vorsichtig. Denn obwohl der Markt überbewertet ist, kann ein von Liquidität und Euphorie getriebener Markt noch weiter steigen.

Da ich zumindest nicht ganz ohne Aktien leben kann, habe ich mich entschlossen, neben Goldminenaktien noch in Svenska Handelsbanken (obwohl ich von Banken nicht viel halte) und die Simon Property Group demnächst zu investieren.

Die Svenska Handelsbanken ist wie alle Banken preiswert, aber kurz- bis mittelfristig nach wie vor riskant, und notiert im Moment bei einer P/E-Ratio unter 9. Sie ist – das gefällt mir – bei der Kreditvergabe extrem risikoscheu. Das kann man an der niedrigen Nettokre- ditverlustquote (sieh Bild folgende Seite) erkennen, die im zweiten Quartal 2020 bei 0 lag. Außerdem ist die Bank auch gut durch die Finanzkrise von 2008/2009 gekommen Im Moment notiert die Aktie 45 Prozent unter ihrem Hoch vom März 2015. Wenn das Management bei seiner Aussage, die Dividende bei 5,50 schwedischen Kronen zu halten, bleibt, wird die Dividendenrendite bei 7 Prozent liegen. Da das Management aber in der Vergangenheit immer sehr konservativ war, könnte die Dividende für das Jahr 2020 ausfallen. In den letzten zwei Wochen fiel die Aktie um 10 Prozent – und das aus zwei Gründen: Am 15. September gab Handelsbanken UK bekannt, dass die Methode zur Berechnung der Kapitalanforderung für das Kreditrisiko auf Gruppenebene geändert hat.

Am 16. September kündigte das Management eine Änderung der Strategie an. Bisher hat die Bank sehr stark auf ihr Zweigstellennetz gesetzt. Dieses will die Bank nun bis Ende 2021 von 380 auf 200 Filialen reduzieren. Als Folge davon wird sie sich von 1.000 Mitarbeitern trennen. Auf der anderen Seite investiert sie weiterhin in ihre digitalen Kunden-Angebote (insgesamt 1 Milliarde Kronen in den nächsten zwei Jahren). Da die Schweden dem bargeldlosen Zahlungsverkehr extrem positiv gegenüberstehen, dürfte dies die richtige Strategie sein.

Mein zweites Investment – und das dürfte Sie überraschen – ist die Simon Property Group. Eine amerikanische Immobiliengesellschaft und dazu noch der größte Betreiber von Einkaufszentren in den Vereinigten Staaten. Die Gesellschaft war zum 31. September 2019 an 204 Objekten in den USA beteiligt (106 Einkaufszentren, 69 Premium-Outlets und andere Objekte). Darüber hinaus gehören ihr 29 Premium-Outlets in Asien, Europa und Kanada. Natürlich steht die Gesellschaft vor hohen Risiken und ein zweiter Lockdown hätte weitere negative Konsequenzen. Allein im zweiten Quartal sind die Gewinne um 24 Prozent zurückgegangen. Die Gewinne pro Aktie sind von 1,60 auf 0,83 US-Dollar gefallen. Im letzten Quartal hat die Gesellschaft eine Dividende von 1,30 US-Dollar (8,2 Prozent) gezahlt, im Vorquartal waren es allerdings noch 2,10 US-Dollar. Wenn ich mich selbst und auch mein Umfeld betrachte, wollen wir alle aber nicht nur aus dem Internet leben. Fühlen, sehen und riechen sind immer noch Eigenschaften, die unser Einkaufserlebnis prägen. Es ist ein Risiko, aber ich werde es wa- gen.

Ich halte in den aufgeführten Werten Positionen. Daneben befinden sich nur Bargeld, Anleihen und Gold in meinem Depot.

Kurs/Kauf Kurs/Ist Wert- Wert- Wertzuwachs
Euro Euro zuwachs zuwachs Kurs/Verk. nach Realisation
30. Sep in Euro in Prozent Euro in Prozent
Dignity PLC Montag, 5. Feb. 18 8.59 Montag, 4. Juni 18 11.87 38.26%
General Electric 12.30 Montag, 4. Juni 18 11.95 -2.85%
Agnico-Eagle Mines 36.00 Dienstag, 19. Mai 20 62.19 72.75%
Shire PLC 35.52 Montag, 3. Dez. 18 51.40 44.71%
Transocean LTD Montag, 9. April 18 8.00 Montag, 30. April 18 10.20 27.50%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 4. Juni 18 82.32 Montag, 6. Aug. 18 86.73 5.36%
Goldcorp 11.88 Mittwoch, 17. April 19 9.92 -16.52%
Agnico-Eagle Mines Dienstag, 14. Aug. 18 33.68 Freitag, 31. Juli 20 66.90 98.63%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 3. Dez. 18 66.99 Mittwoch, 6. März 19 72.47 8.18%
Kraft Heinz Company Mittwoch, 6. März 19 29.06 Mittwoch, 29. Mai 19 25.77 -11.32%
Newmont Mining Mittwoch, 17. April 19 30.26 54.32 24.07 79.54%
Shell Donnerstag, 11. Feb. 20 23.88 Donnerstag, 23.April 20 16.52 -30.81%
Total Donnerstag, 11. Feb. 20 45.12 Donnerstag, 23.April 20 32.25 -28.52%
Exxon Donnerstag, 11. Feb. 20 55.44 Donnerstag, 23.April 20 40.31 -27.30%
Equinor ASA Donnerstag, 12. März 20 9.72 Mittwoch, 8. April 20 12.30 26.57%
Hornbach Holding AG Donnerstag, 12. März 20 40.50 Montag, 8. Juni 20 63.90 57.78%
Agnico-Eagle Mines Donnerstag, 24. Sep. 20 67.11 67.93 0.82 1.22%
Wheaton Donnerstag, 24. Sep. 20 41.76 41.86 0.10 0.25%
Newmont Mining Donnerstag, 24. Sep. 20 53.04 54.32 1.28 2.41%
Alamos Donnerstag, 24. Sep. 20 7.59 7.55 -0.04 -0.53%
Pretium Donnerstag, 24. Sep. 20 10.84 10.95 0.11 1.01%
Svenska Handelsbanken
Simon Property Group
Totaler Wertzuwachs bei gleich grosser Anlage in jedem Titel 13.99% 17.49%

Mit freundlichen Grüßen

Ottmar Beck

DAX –3,47 % | EURO STOXX 50 P –13,11 % | SMI –3,52 % | RexP 1,24 % | SBI 1,76 % | Gold (in US-Dollar): 24,40 %

per 30. September 2020

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Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 09

Ein Beitrag von Herrn Ottmar Beck / Vermögensverwalter/Schweiz

Wilen, den 8. September 2020

Sehr geehrte Damen und Herren,

eines der Dinge, die wir in diesem Jahr beobachten konnten, ist, dass es eine unglaublich effektive Politik ist, Geld in die Hände von Haushalten mit niedrigerem Einkommen zu geben. Dieses Geld wird ausgegeben und damit die Theorie der Trickle-up-Ökonomie bestätigt. Dies wird eine weitere Diskussion über Steuererhöhungen anheizen, um die Kaufkraft auf Menschen zu verlagern, die – anders als reiche Haushalte, die es sparen und die Preise für Vermögenswerte in die Höhe treiben – eher geneigt oder gezwungen sind, dieses Geld auszugeben. Daher hört man vielerorts auch wieder die Forderung nach einem bedingungslosen Grundeinkommen.

Beispiellose staatliche Anreize haben es mehr Unternehmen ermöglicht, Kredite zu niedrigeren Zinssätzen aufzunehmen als je zuvor. Doch von diesem Kredit werden kleinere Firmen, die unser wirtschaftliches Rückgrat sind, ausgeschlossen. Das dürfte die Erholung behindern, bevor sie richtig begonnen hat. Den Konzernen wurde geholfen und erhielten damit Zugang zu den billigsten Finanzierungen, die es je gab.

Aber für Unternehmen, die nicht groß genug sind, um festverzinsliche Wertpapiere aufzulegen und beschäftigungspolitisch interessant zu sein, sind die Aussichten schlecht. Die Banken verschärfen die Bedingungen für Kredite an kleinere Firmen in atemberaubendem Tempo. Dieser Mangel an Krediten für kleinere und mittlere Unternehmen kann noch viele in den Bankrott treiben. Angesichts der Tatsache, dass die kleinen Unternehmen in der Summe die meisten Menschen beschäftigen, ist dies kritisch für unsere Wirtschaft. Anders ausgedrückt: Boomende Anleihemärkte bedeuten, dass die Großen größer werden.

Der Anteil der großen Unternehmen, die den Anleihemarkt nutzen, ist daher auch sprunghaft auf über 70 Prozent aller Kreditnehmer gestiegen und die durchschnittliche Größe der Kreditnehmer – gemessen an den Einnahmen – ist laut der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) doppelt so groß wie zu Beginn der Krise. Das heißt: Die größten Unternehmen mit dem bestem Zugang zu Kapital in großem Umfang Kapital erhalten, sich niedrigere Finanzierungskosten sichern und massive Cash-Puffer aufbauen, die ihnen – zumindest theoretisch – für die kommenden Jahre einen Vorteil verschaffen werden. Vor diesem Hintergrund ist es schon ironisch, wenn Politik und Zentralbanken erklären, dass sie über die Auswirkungen der Monopolstellung bestimmter Unternehmen auf die Gesamtwirtschaft besorgt ist.

Und hier noch ein Kommentar aus The Economist aus dem Jahr 1858!!!!!!!

Festverzinsliche Wertpapiere

Die amerikanische Notenbank hat nun eine historische Änderung ihrer geldpolitischen Strategie vorgenommen. Künftig steht nicht mehr eine Inflationsrate von 2 Prozent im Vordergrund, sondern das Beschäftigungsziel wird das Hauptaugenmerk der Fed sein. 2 Prozent bleiben zwar stehen, sind aber nur noch das durchschnittliche Ziel über einen langen Zeitraum, d. h., dass eine niedrigere Teuerung wie zurzeit mit weit höheren Raten über 2 Prozent in der Zukunft ausgeglichen werden kann. Das bedeutet, dass die US- Geldpolitik auch bei einer gut laufenden Wirtschaft locker bleiben kann. Damit werden die Daten des Gehaltszahlungstags Freitag zur wichtigsten Basis für alle Analysten und Händler. Stellen Sie sich auf eine höhere Volatilität an diesen Tagen ein. Bei dem derzeit schwer angeschlagenen US-Arbeitsmarkt wird es daher über einen längeren Zeitraum keine Zinserhöhung geben. Das wird Donald Trump mit Vergnügen hören, denn ohne eine Trendwende bei den Arbeitslosenzahlen sinken seine Chancen auf eine zweite Amtszeit.

Allerdings lässt sich über die Inflationsrate vortrefflich streiten. Folgende Daten, leider wieder nur aus den USA und nicht aus Deutschland oder der Schweiz, wurden von Reuters erfasst:

Eier

Laut Nielsen-Daten stiegen die Preise vom 22. Juli bis zum 22. August um 16,5 Prozent auf 2,45 Dollar. Im gleichen Zeitraum stiegen die Dollar-Verkäufe um 18,6 und die Volumenverkäufe um 1,8 Prozent. Im zweiten Quartal stiegen die Preise um 28 Prozent, der Dollar-Absatz um 41,8 und der Volumenabsatz um 10,8 Prozent.

Ketchup

Die Preise stiegen vom 22. Juli bis zum 22. August um 4,9 Prozent auf 2,57 Dollar. Im gleichen Zeitraum stiegen die Dollar-Verkäufe um 19,2 und die Volumenverkäufe um 13,5 Prozent. Im zweiten Quartal stiegen die Preise um 7,2 Prozent, der Dollar-Absatz um 30,2 und der Volumenabsatz um 21,5 Prozent. Die Kunden zahlten in den vier Wochen bis zum 8. August fast 10 Prozent mehr für Kraft-Heinz-Saucen wie Ketchup, Senf und Mayonnaise. Vor der Pandemie waren die Preise nach den von Bernstein analysierten Nielsen-Daten rückläufig.

Schuhe: Nike Air Max Herren

Nach Angaben des Bekleidungsdatenunternehmens StyleSage stiegen die Preise im Juli gegenüber dem Vorjahr um 10,5 Prozent auf 106,23 Dollar. Nike verkaufte im Juli 63 Prozent seiner Online-Bestände, im Vorjahr waren es 10 Prozent. Die Preise blieben im April etwa unverändert, stiegen im Mai um 0,7 und im Juni um 6,5 Prozent.

Toyota Rav4

Nach Angaben von Toyota stiegen die Preise von Ende Juni bis Ende Juli um 3 Prozent. Im gleichen Zeitraum fielen die Volumenverkäufe um 8,3 Prozent.

Und das sind nur einige Beispiele. So sind auch die Preise für Babywindeln um 8,8 und die Preise für verpacktes Wasser um 7,1 Prozent im zweiten Quartal gestiegen. Ich frage mich, wie und mit welcher Absicht die Inflationspreise berechnet werden – und wer sie berechnet.

Festverzinsliche Wertpapiere taugen im Moment wenig zur langfristigen Geldanlage. Staatspapiere aus Amerika, Deutschland, Schweiz und auch China sind zur kurzfristigen Aufbewahrung von liquiden Mitteln wichtig, da sie hoch liquide sind und jederzeit bei Kursrückgängen an den Märkten zu Käufen realer Werte eingesetzt werden können.

Aktien

Nur drei Aktien – Apple, Amazon und Microsoft – machen mehr als 16 Prozent des S&P 500 und mehr als ein Drittel des Nasdaq 100 aus. Zusammen werden sie jetzt mit fast 5 Billionen US-Dollar bewertet. Das ist mehr als die gesamte deutsche Wirtschaft. Die Liquidität der Zentralbanken findet ihren Weg von den Anleihemärkten an die Aktienmärkte und niemand weiß, wann die Musik aufhört zu spielen. Aber sie wird aufhören. Und dann kommt der Reset.

Für diejenigen, die die FAANGM noch nicht kennen: Es sind Facebook, Amazon, Apple, Netflix, Google und Microsoft. Ich möchte mich heute allerdings mit einer kleineren Gruppe von Tech-Aktien und ihre Auswirkungen auf ETFs beschäftigen. Die kombinierte Markt- bewertung der sieben FAANGM-Aktien beträgt ca. 8,3 Milliarden US-Dollar. Apple allein hat eine Marktbewertung von 2,3 Billionen US-Dollar und ist damit mehr wert als alle Aktien im Russel 2000 (dem Index für kleine Aktien mit ca. 2.000 Werten). Dabei ist Apple in den letzten vier Jahren kaum gewachsen und hat ein Preis-Gewinn-Verhältnis von 41 und ein Preis- Buchwert-Verhältnis von 30. Der S&P 500 ist um ca. 11 Prozent gestiegen, wobei die Steigerung komplett auf den FAANGM-Werten beruht; 60 Prozent aller Werte im S&P 500 notieren niedriger als vor einem Jahr. Was hat das nun für Auswirkungen auf ETFs?

Betrachten wir die zwei großen Vanguard ETFs. Hier sind die fünf größten Beteiligungen Apple, Microsoft, Amazon, Alphabet (Google) und Facebook. Insgesamt sind 1,5 Billionen US-Dollar in diesen fünf Werten investiert. Dabei ist es egal, ob Sie mit Ihrer Anlage eine internationale Diversifikation wie im Vanguard Total World ETF (20 Milliarden US-Dollar) verfolgen oder ob Sie in den Trend ESG (Environmental, Social and Governance), also nachhaltig investieren möchten wie mit dem Vanguard ESG US-Stock Fund. Wollen Sie die- sen Werten entkommen, sollten Sie in den Vanguard Midcap ETF investieren. Allerdings ist dort der größte Wert Tesla. Die siebthöchst bewertete Aktie in den USA. Midcap? Der bekannte Magellan-Fonds von Fidelity nennt ebenfalls als seine Top-Holdings Microsoft, Apple, Amazon, Facebook, Visa und Alphabet. Im MSCI World UCITS ETF der DWS sind natürlich die fünf größten Positionen Apple, Microsoft, Amazon, Facebook und Alphabet. Jeder Dollar oder Euro der in diese ETFs fließt wird zu einem Teil wieder in diese Werte investiert. Ich habe meine Lektion in der Baisse 2000 bis 2002 auf die harte Art gelernt. Kaufen führt zu mehr kaufen, aber wenn es umgekehrt ist, führt der Verkauf zu mehr Verkäufen.

Lassen sie mich noch zwei bekannte und erfolgreiche Investoren zitieren:

John Templeton:  Zu kaufen, wenn andere mutlos verkaufen, und zu verkaufen, wenn andere gierig kaufen, erfordert die größte Tapferkeit und zahlt die größte Belohnung.

Warren Buffet:    Sei ängstlich, wenn andere gierig sind, und gierig, wenn andere ängstlich sind. Mein Kommentar:  Leichter gesagt als getan.

Dazu noch drei Grafiken:

Rohstoffe

Oft ist es die richtige Idee, Anlagen überzugewichten, die aufgrund schlechter Performance bei den Anlegern in Ungnade gefallen sind und oft auch geradezu gehasst werden. Nehmen Sie zum Beispiel Goldminenaktien: Anfang 2016 nach fünf Jahren negativer Rendite und davor mit fünf Jahren hoher Gewinne. 2011, nach einer großen Wertsteigerung aufgrund der Überzeugung der Anleger, dass die Gelddruckmaschine der Fed eine hohe Inflation verursachen würde, waren sie beliebt. Fünf Jahre später waren Goldminenaktien völlig abgestürzt. Obwohl sie in letzter Zeit deutliche Gewinne erwirtschaftet haben, sind Goldminenaktien immer noch weit von ihren Höchstständen aus 2011 entfernt, obwohl der Goldpreis selbst einen neuen Höchststand erreicht hat. Meiner Meinung nach bedeutet das nach wie vor, dass Goldminenaktien in Zukunft noch viel höher notieren können.

Trotz der erheblichen Aufwendungen während der Pandemie für Sicherheitsmaßnahmen für das Personal, Unterbrechung der Lieferketten und in einigen Fällen von der Regierung vorgeschriebenen Schließungen sind die Margen im zweiten Quartal erheblich gestiegen. Mehrere Hersteller haben daher ihre Dividende erhöht. Nun, die protektionistische Politik hat eine positive Auswirkung auf den Goldpreis und damit auch auf die Goldminenunternehmen. Darüber hinaus gibt es positive Anzeichen für ein wachsendes Interesse an Goldminenaktien. Dies wurde durch Warren Buffetts Berkshire Hathaway hervorgerufen, der eine Investition in der Größenordnung von ca. 500 Millionen US-Dollar in Barrick Gold getätigt hat. Dabei sollte man allerdings nicht aus den Augen verlieren, dass Berkshire Hathaway über 100 Milliarden US-Dollar Liquidität verfügt. Allerdings war Warren Buffett bisher dafür bekannt, dass er Investitionen in Gold für völlig absurd hielt.

Leider muss ich hier auch konstatieren, dass ich bereits zweimal meine Investments in Goldminen im Rahmen des Aufwärtstrends reduziert habe. Allerdings heißt es auch: An mitgenommenen Gewinnen ist noch niemand gestorben. Ich wollte immer bei zurückgehenden Kursen meine Bestände wieder aufstocken. So wie es aussieht, dürften neue Zukäufe jedoch teurer werden als die Verkäufe eingebracht haben.

In Zukunft könnten die Dividenden von Goldminenaktien von den Anlegern auch neu bewertet werden, schließlich werden in vielen Sektoren in nächster Zeit die Dividenden fallen. Goldminen könnten hingegen ihre Dividenden erhöhen und das bei steigenden Margen. Das kann ein wesentlicher Treiber für das Neubewertungspotenzial des Sektors in den kommenden Monaten und Jahren werden.

China

Inzwischen ist China der größte Erdölimporteur der Welt. Wie lange noch wird China daher bereit sein, für sein Rohöl in US-Dollar zahlen?

Louis Gave, Mitgründer von Gavekal Research, stellt fest: Die Tatsache, dass der weltgrößte Rohstoffimporteur diese Importe mit der Währung einer anderen Nation bezahlt, war eine Anomalie, selbst als die USA und China miteinander auskamen. Sie entstand, weil Chinas Nachfrage nach Rohstoffen nach 2000 so schnell wuchs, dass kein paralleles Finanzsystem rechtzeitig errichtet werden konnte. Doch wenn die Feindseligkeit der USA gegenüber Peking zunimmt, werden sich die chinesischen Politiker unweigerlich über die Fähigkeit der US-Banken ärgern, den lebenswichtigen Handel ihres Landes zu finanzieren. Seine Analyse zeigt, dass dies in einem von vier möglichen Szenarien enden wird:

  1. China könnte einfach bei seiner Abhängigkeit vom US-Dollar bleiben. Dies ist das Szenario, das der Markt heute einpreist.
  2. Die USA könnten dazu übergehen, China vom US-Dollar-System abzuschneiden. Dies würde wahrscheinlich zu einer Implosion des chinesischen Wirtschaftswachstums führen, die Rohstoffpreise in einen Abgrund und die Weltwirtschaft in eine deflationäre Rezession stürzen, die die 1930er Jahre wie einen Spaziergang im Park aussehen lassen könnte.
  3. China könnte eine Art Gold-Renminbi-Standard für einen Großteil seines Handels einführen. Dies wäre für Gold bullish und für den Dollar bearish.
  4. China könnte Rohstoffexporteure davon überzeugen, den Renminbi zu akzeptieren, was für Renminbi-Anleihen eine Hausse wäre.

Hoffen wir, dass wir Szenario 2 zu unseren Lebzeiten nicht erleben werden, aber offensichtlich sind die Szenarien 3 und 4 beide negativ für den US-Dollar. An den Märkten werden die Preise für chinesische Rohstoffkäufe weiterhin in US-Dollar festgelegt, aber jeder geopolitische Wind – sowohl in China als auch in den USA – weht in die andere Richtung.

Der atemberaubende Aufstieg Chinas zu einer global führenden Wirtschaftsmacht innerhalb von drei Jahrzehnten macht es zu einem Nachfolgekandidaten als führende Wirtschaftsmacht nach den USA. Mit seinem Geld und dem gigantischen Infrastrukturprogramm „One belt, one road“ will China seinen Anspruch, die zukünftig führende Großmacht zu sein, unterstreichen. Im Zuge dieser Machtverschiebung kann sich auch der Renminbi als Weltreservewährung etablieren. Neben der Stärkung der chinesischen Währung sollte der Investor noch folgende Dinge beachten:

  1. Verschiebung seiner Investitionen in mögliche Gewinnerländer
  2. Eine deutliche Reduktion aller Anlagen in US- Dollar und den USA
  3. Parken von Vermögenswerten in unabhängigen Finanzzentren wie zum Beispiel Singapur oder Luxemburg
  4. Investitionen in reale Werte, zu denen neben Edelmetallen und Land auch produktive Unternehmen gehören sollten

Währung

Das technische Modell hat gewonnen und wie Sie der Rubrik China entnehmen können, gibt es jetzt auch genügend fundamentale Gründe, die gegen einen starken Dollar sprechen. Allerdings gibt eine Weltwährung so schnell nicht auf. Kommt es zu einem Crash an den Aktienmärkten oder werden die politischen Spannungen stärker, wird sich der Dollar wieder erholen.

Dann wird es Zeit, Positionen abzubauen. Im Moment bleibe ich dabei: Wir werden in der nächsten Zeit im Verhältnis Euro zu US-Dollar eine Berg- und Talfahrt erleben, ähnlich der von 2000 bis 2002, und können somit einen Kurs von 1,10 vielleicht noch einmal erleben.

Portfoliostrategie

Wie angekündigt habe ich mich von der Aktie Agnico Eagle getrennt. Auf der Einkaufsliste stehen Agnico, Wheaton, Newmont, Alamos, Pretium, Sibanye, New Gold, Pure Gold und Hecla. Nicht unbedingt in dieser Reihenfolge und nur, wenn der Preis – zumindest nach meinen Kriterien – stimmt. Noch einmal die Warnung: Das ist kein ausgeglichenes Portfolio. Besprechen Sie mit Ihrem Berater, ob einer der Werte zu Ihnen passt, wenn Sie Interesse haben. Die aufgeführten Werte decken die Bereiche etablierter Goldminenwert, Übernahme- bis Turn-around-Kandidat, wie zum Beispiel Pretium, ab.

Ich halte in jedem der aufgeführten Werte eine Position. Es bleibt dabei: In meinem Hauptdepotbefinden sich nur Bargeld, Anleihen und Gold.

Kurs/Kauf Kurs/Ist Wert- Wert- Wertzuwachs
Euro Euro zuwachs zuwachs Kurs/Verk. nach Realisation
31. Aug in Euro in Prozent Euro in Prozent
Dignity PLC Montag, 5. Feb. 18 8.59 Montag, 4. Juni 18 11.87 38.26%
General Electric 12.30 Montag, 4. Juni 18 11.95 -2.85%
Agnico-Eagle Mines 36.00 Dienstag, 19. Mai 20 62.19 72.75%
Shire PLC 35.52 Montag, 3. Dez. 18 51.40 44.71%
Transocean LTD Montag, 9. April 18 8.00 Montag, 30. April 18 10.20 27.50%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 4. Juni 18 82.32 Montag, 6. Aug. 18 86.73 5.36%
Goldcorp 11.88 Mittwoch, 17. April 19 9.92 -16.52%
Agnico-Eagle Mines Dienstag, 14. Aug. 18 33.68 Freitag, 31. Juli 20 66.90 98.63%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 3. Dez. 18 66.99 Mittwoch, 6. März 19 72.47 8.18%
Kraft Heinz Company Mittwoch, 6. März 19 29.06 Mittwoch, 29. Mai 19 25.77 -11.32%
Newmont Mining Mittwoch, 17. April 19 30.26 56.37 26.12 86.32%
Shell Donnerstag, 11. Feb. 20 23.88 Donnerstag, 23.April 20 16.52 -30.81%
Total Donnerstag, 11. Feb. 20 45.12 Donnerstag, 23.April 20 32.25 -28.52%
Exxon Donnerstag, 11. Feb. 20 55.44 Donnerstag, 23.April 20 40.31 -27.30%
Equinor ASA Donnerstag, 12. März 20 9.72 Mittwoch, 8. April 20 12.30 26.57%
Hornbach Holding AG Donnerstag, 12. März 20 40.50 Montag, 8. Juni 20 63.90 57.78%
Totaler Wertzuwachs bei gleich großer Anlage in jedem Titel 86.32% 17.49%

Mit freundlichen Grüßen

Ottmar Beck

DAX –2,85 % | EURO STOXX 50 P –11,04 % | SMI –4,01 % | RexP 1,18 % | SBI 0,42 % | Gold (in US-Dollar): 29,71 %

per 31. August 2020

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Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 08

Beitrag von Herrn Ottmar Beck, Vermögensverwalter / Schweiz

 

Wilen, den 28. Juli 2020

Sehr geehrte Damen und Herren,

aus persönlichen Gründen erscheint dieser Informationsbrief etwas früher als sonst.

Am Ende dieses Monats steht die US-Wirtschaft vor einer kritischen Phase: Die erweiterte Arbeitslosenversicherung, die den Arbeitslosen wöchentlich 600 US-Dollar zusätzlich auszahlte, läuft aus. Dies sowie die Zahlung von 1.200 US-Dollar für diejenigen, die weniger als 75.000 US-Dollar im Jahr verdienen, und zusätzliche 500 US-Dollar für jedes Kind waren ein wesentlicher Bestandteil des im März verabschiede- ten ersten Konjunkturprogramms. Noch steht nicht fest, ob es verlängert wird. Allerdings arbeitet die Trump-Verwaltung daran, eine praktische Erweiterung des Programms zu finden. Berichte deuten darauf hin, dass die Fortschritte vielversprechend sind. Trotzdem hat die Verzögerung bei der Fertigstellung einer neuen Version dieses Programms bereits ausgereicht, um die Verbraucher zu verunsichern. Diese Unsicherheit wird sich in den Zahlen im Juli zeigen, da die Haushalte ihre Ausgaben in Ersparnisse umwandeln müssen (sparen bedeutet hier auch die Rückzahlung von Schulden) und der Liquiditätsmangel das Risiko von Zahlungsrückständen erhöht.

Die Grafik zeigt deutlich, dass vor allem der Konsum der unteren und mittleren Einkommensklassen durch diese Unterstützung nach der kritischen Phase kaum reduziert wurde. Das Beispiel dürfte für viele Industrieländer in der westlichen Welt zutreffen. Die Frage bleibt, was passiert, wenn diese Unterstützung eingestellt oder langsam zurückgeführt wird.


Es gibt sicherlich viele Haushalte, die in dieser Krise schwere finanzielle Einbußen verkraften müssen. Dennoch kann man festhalten, dass die Nettoeinkommen in allen Einkommensklassen gestiegen sind. Die aggressiven finanzpolitischen Maßnahmen weltweit haben dazu beigetragen, das Unglück zu mildern. Es sollte dabei aber immer einkalkuliert werden, wie umfangreich sie sind. In der ganzen Welt wird über eine Ausweitung und Verlängerung dieser Maßnahmen diskutiert. Irgendwann aber werden sie zurückgeführt werden müssen.

Da bisher in Amerika die Nettoeinkommen insgesamt kaum gesunken sind, sind auch die kumulierten Einzelhandelsverkäufe (wenn auch in den verschiedenen Sektoren unterschiedlich stark) nicht dahinter zurückgeblieben. Betrachtet man allerdings nur die Lohn- und Gehaltszahlungen sieht die Entwicklung schlimm aus. Selbst eine teilweise Erholung ist noch lange nicht in Sicht.

Es wird sich zeigen, ob die Pandemie zu einer Reform unseres Wirtschaftssystems führt, das in den letzten Jahrzehnten den Wert der Arbeitskraft geschwächt und den Abbau des Wohlfahrtsstaats gefördert hat und gleichzeitig zu einem Boom der Vermögenspreise und einer immer niedrigeren Inflation geführt hat – bei einem mittelmäßigen Lohnwachstum. Letzte Woche twitterte Srinivas Thiruvadanthai vom Jerome Levy Forecasting Center Folgendes:

Was er damit meint ist: „Wenn Sie Bill Gates 100 Euro geben, wird das Geld wahrscheinlich gespart. Wenn Sie dem Durchschnittsbürger 100 Euro geben, werden sie wahrscheinlich ausgegeben. Ungleichheit drückt in diesem Sinne also die Nachfrage. Seiner Ansicht nach bestand die Lösung in der Vergangenheit darin, die Einkommensungleichheit durch Blasen auszugleichen. Nur würde heute das Platzen der Blase die Einkommensungleichheit noch schlimmer machen. Um aus der Stagnationsfalle zu kommen und einen neuen Boom auszulösen, plädiert er für riesige Infrastrukturprogramme, direkte Zuschüsse zur Einstellung von Mitarbeitern und die Schaffung von Lehrlings- und Lohnsubventionsprogrammen. Auf der anderen Seite heißt das natürlich auch: Irgendwo muss das Geld herkommen. Und die historische Erfahrung lehrt: Nach jeder Pandemie stieg die Abgaben- und Steuer- last.

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) wird oft auch als Notenbank der Notenbanken bezeichnet. Da sie unabhängig ist, gehört sie seit Jahren zu den Mahnern vor den Folgen der Politik des immer billigeren Geldes. Sie sieht eine Häufung von Finanzkrisen, die Abhängigkeit von Vermögenspreisblasen und eine zunehmende realwirtschaftliche Zombifizierung voraus. Den Kommentar der Basler Experten zu lesen lohnt sich immer.

Festverzinsliche Wertpapiere

Wirecard war ein Betrugsfall. Aber die Liste der Unternehmenskonkurse wegen Überschuldung wird immer länger:

Herabstufungen von Anleihen sind im Moment an der Tagesordnung. Am wichtigsten dabei ist, dass eine steigende Anzahl von Herabstufungen in der Regel einer Periode steigender Zahlungsausfälle vorangehen. Folgende Grafik zeigt, wie sich Herab- und Her- aufstufungen in der Vergangenheit entwickelt haben.

Bei Anleihen von Unternehmen sind im Moment bestimmt einige Schnäppchen zu machen. Liquidität und Sicherheit gibt es im Moment jedoch nur bei deutschen und amerikanischen Staatsanleihen.

Aktien

Analysten senken die Gewinnschätzungen und der Internationale Währungsfonds (IWF) senkte seine Schätzungen zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) für fast alle Länder, aber die Euphorie und FOMO (auf Deutsch: die Angst, etwas zu verpassen) treiben die Aktienkurse in die Höhe. Ähnlich wie bei früheren Rezessionen dauert es eine gewisse Zeit, bis sich die (negativen) Folgen zeigen und bevor wir das Gesamtbild erkennen können. Die bevorstehenden Wahlen in den USA und der weitere Verlauf von COVID-19 werden auch den Aktienmarkt beeinflussen und zu einem hohen Maß an Unsicherheit führen. In einer Zeit, in der die Märkte stark schwanken und die Nachrichten manchmal negativ sind und Schlag auf Schlag kommen, werde ich vier verschiedene Aspekte betrachten, die nicht nur den Aktienmarkt gerade jetzt antreiben, sondern auch das Risiko für einen gewaltigen Rückschlag extrem hoch machen.

Wirtschaft

Über die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen habe ich schon in der Einleitung geschrieben, zudem haben sich aber in einigen Ländern auch die Regeln zur Konkursanmeldung geändert. Deutschland verzichtet zum Beispiel auf die Pflicht, einen Konkursantrag zu stellen, wenn das Unternehmen Probleme aufgrund von COVID-19 hat und erwartet, dass die Liquiditätsprobleme zu lösen sind.

Das führt definitiv dazu, dass die Wirtschaft in einer besseren Verfassung zu sein scheint, als sie tatsächlich ist. Denn die Zahl der Konkurse ist eher gering. Es wird jedoch erwartet, dass sie deutlich steigen. Auch die Gewinnschätzungen für den S&P 500 werden, konträr zu den steigenden Kursen, immer niedriger.

Quelle: FactSet Earnings Insight

Psychologie

Wie wir in den letzten Wochen beobachten konnten, gehen Fundamentaldaten und Stimmung nicht immer Hand in Hand. Während das fundamentale Bild von Millionen Arbeitslosen, Institutionen wie dem IWF, die den schlimmsten Rückgang seit der Großen Depression erwarten, und weiter sinkenden Gewinnschätzungen geprägt ist, ist der Aktien- markt fast auf sein Vorkrisenniveau gestiegen und weist eines der extremsten Bewertungsniveaus der Geschichte auf. Es scheint, als würden die Investoren völlig leugnen, dass die Pandemie, der Lockdown und die Regeln zur sozialen Distanzierung in den kommenden Quartalen Auswirkungen auf die Wirtschaft haben werden, was zu einem steigenden Kurs- Gewinn-Verhältnis geführt hat.

Robert Shiller argumentiert in seinem Buch „Irrationaler Überschwang“, das eine Blase innerhalb weniger Tage platzt – in der Regel dauert es aber eine ganze Weile bis Millionen Anleger erkennen, dass sie falsch liegen. Auch im Moment ist es üblich, dass Anleger die Dips kaufen, da sie jedes Mal wieder mit einer Erholung rechnen. Hilfreich ist im Moment sicherlich auch, dass die Anleger davon ausgehen, dass sie im Zweifelsfall von den Notenbanken gerettet werden.

Politik

Ein weiterer Faktor der zumindest kurzfristig einen großen Einfluss auf den Aktienmarkt hat, ist die Politik. Da die Präsidentschaftswahl in den USA immer näher rückt, werden die Umfragen einen zunehmenden Einfluss haben. Das könnte dazu führen, dass die Schwankungen immer größer werden, je näher der November rückt. Im Moment wird Biden weit vor Trump gesehen. Wir sollten aber auch daran denken, dass Hillary Clinton in den Umfragen 2016 konstant vor Trump lag.

Quelle: RealClearPolitics

Und auch dieser Chart mahnt zur Vorsicht:

Neben den Wahlen ist noch der Handelskrieg – oder Weltvormachtskrieg – zwischen den Vereinigten Staaten und China ein wichtiger Faktor für die zukünftige Aktienkursentwicklung.

Epidemiologie

Die größte Unsicherheit ist im Moment die COVID-19-Pandemie. Niemand weiß, ob sie eingedämmt ist oder ob es eine zweite Welle gibt. Ein Impfstoff ist noch nicht gefunden und nach wie vor wissen die Ärzte nicht genau, wie ein Patient gezielt zu behandeln ist. Weltweit nehmen die Fälle weiterhin täglich zu und einige Länder – zum Beispiel Brasilien und Indien – steuern auf ein massives Problem zu.

Der Aktienmarkt und die Wirtschaft gehen über kurze Zeiträume oft nicht Hand in Hand. Oft sehen wir Übertreibungen in beide Richtungen und eine Bewegung in Wellen. Wir wissen auch, dass der Aktienmarkt ein Frühindikator für die Wirtschaft und den künftigen Cashflow ist. Aber irgendwann gibt es einen Punkt, an dem die erwarteten zukünftigen Renditen für die meisten Anleger keinen Sinn mehr ergeben. Viele Anleger werden dann für die zu erwartenden einstelligen Renditen (oder vielleicht sogar über mehrere Jahre negativen Renditen) auf absehbare Zeit keine Aktien mehr kaufen wollen. Angesichts der bereits aufgeführten Faktoren geben mir die Aktienkurse ein Rätsel auf. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass sie sich in den nächsten Jahren wieder an die Performance der zugrunde liegenden Unternehmensdaten anpassen werden.

Rohstoffe

Die Aussage der chinesischen Zentralbank, dass sie ihre Goldbestände jenen der USA angleichen will, sollte als strategisches Thema für Gold unterstützend sein. China ist zwar mit einer Goldproduktion von 420 Tonnen pro Jahr der größte Goldproduzent, muss jedoch, um amerikanische Verhältnisse zu erreichen, deutlich auf dem freien Markt hinzukaufen.


Währung

Bereits in den letzten beiden Briefen habe ich auf die Kursentwicklung des US-Dollars hingewiesen. Ich war jedoch der Meinung, dass es weiterhin ratsam ist, den Dollar zu halten. Im Moment liefert allerdings das von mir genutzte technische Modell sowie die fundamentale Aussicht ein anderes Ergebnis.

Meine technische Analyse spricht für einen schwächer werdenden Dollar. Allerdings bewegt sich der Währungskurs seit 2015 seitwärts – und daran hat sich bislang nichts geändert.

Unter fundamentalen Gesichtspunkten betrachtet erstarkt eine Währung, deren Wirtschaft in einem rückläufigen Umfeld am besten abschneidet. Das war in einer schrumpfenden Weltwirtschaft immer der US- Dollar. Der Grund dafür ist, dass der Dollar das globale Finanzsystem dominiert. Weltweit gibt es eine hohe Verschuldung im US-Dollar. Allein die Schwellenländer haben sich in den letzten Jahren mit 13 Milliarden US- Dollar verschuldet. In einer Expansionsphase werden Kredite in der Regel ständig verlängert oder sogar erhöht. Wird die Welt restriktiver, werden oder sollen Schulden bei Fälligkeit gezahlt werden. Das heißt, der Schuldner muss auf dem Markt Dollars kaufen. Denn im Grunde genommen sind die US-Dollar-Schulden außerhalb der USA eine riesige Short-Position im US- Dollar. Wenn also die Weltwirtschaft schrumpft, sind die Verlierer die Exporteure. Das trifft vor allem Deutschland und China. Sie werden in einer schwachen Weltwirtschaft weniger exportieren. In den USA sieht das anders aus. Sie haben ein riesiges Handelsdefizit gegenüber dem Rest der Welt. Wenn sie nun weniger importieren, weil sie weniger konsumieren, dann schrumpft das Defizit natürlich. Das heißt: Der große Nettoimporteur der Welt ist ein Nutznießer, während die Nettoexporteure relative Verlierer sind. Das ist der Grund, warum es in der nächsten Zeit einen enormen Kapitalfluss in den US-Dollar geben sollte. Dann müsste der Dollar weiterhin stark bleiben, bis sich im nächsten Aufschwung seine strukturellen Mängel offenbaren.

Hinzu kommt, dass in Europa im Moment die Schwächeren Hilfe von den Stärkeren wollen. Das wird noch ein langer Kampf werden und in der Zwischenzeit hält der Druck auf die schwächeren Nationen und Volkswirtschaften in Europa an. Sollte das Paket endgültig, was ich glaube, verabschiedet werden, wird die Auseinandersetzung für die Verteilung in den einzelnen Nationen die politischen Systeme deutlich belasten. So soll der Aufbaufonds aussehen:

Und das ist eine Meinung aus Deutschland zu dieser Verteilung:„Bevor überhaupt nur ein Cent von Deutschland gespendet wird, setzen wir in Deutschland das Renteneintrittsalter auf 58 Jahre Weiblich und 62 Jahre Männlich zurück (wie in Italien), oder generell auf 62 Jahre wie in Frankreich. Dazu erhöhen wir das Rentenniveau wie in Italien und Frankreich auf 74%-93%. Anschliessend senken wir unsere Steuern und Abgaben auf das Niveau der Süd-Länder. Dann und nur dann kann eine Diskussion über das „Geld verschenken“ beginnen.“

Die Banksysteme in den schwächeren Ländern werden kaum in der Lage sein, alle Kreditverluste, die in den nächsten Quartalen auf sie zukommen, aufzufangen. Da wir in Europa die Bail-in-Klausel haben, bedeutet das, dass die Einleger ihre Einlagen verlieren und im Gegenzug Aktien der Bank erhalten könnten. Damit wird das Eigenkapital der Bank um das Geld der Einleger erhöht. Wenn die Einleger das merken, könnten sie versucht sein, größere Beträge ins Ausland zu transferieren. In einem solchen Fall müssten die schwächsten Länder Kapitalkontrollen einführen. Das ist die Vertrauensschwäche, mit der der Euro schon heute leben muss.

Ich befürchte daher, dass wir in der nächsten Zeit im Verhältnis Euro zu US-Dollar eine Berg- und Talfahrt erleben werden ähnlich der von 2015 bis 2017 oder 2000 bis 2002. Daher werde ich im Moment meine US-Dollar-Positionen halten und den Euro aufmerksam beobachten.

Portfoliostrategie

Ich bin immer noch der Meinung, dass sich die Märkte in einem Baisse-Zyklus befinden. Nach wie vor kann ich mir einen weiteren Rückgang um 30 bis 40 Prozent vorstellen. Auch in diesen Märkten wird es Gewinner geben, die man allerdings mit der Lupe suchen muss. Auch heute heißt es schon: „Der Gewinner erhält alles.“

Zykliker und Value-Aktien werden zu den Verlierern gehören, denn sie brauchen Wirtschaftswachstum, um sich positiv zu entwickeln. Dieses Wirtschaftswachstum werden wir aber in den nächsten 2 bis 3 Jahren nicht sehen. Leider gibt es keine Märkte mehr, in die man langfristig investieren kann. In den nächsten Jahren dürfte handeln, kaufen und verkaufen angesagt sein. Wohl dem, der es kann!

Die Angst vor der Hyperinflation ist kein Grund Gold zu besitzen. Die wirtschaftlichen Probleme und Verwerfungen sind der wahre Grund, ebenso das wachsende Misstrauen gegenüber den Regierungen und leider auch dem rechtlichen Gefüge unserer Gesellschaftsordnung. Deswegen werden immer mehr Menschen einen Teil ihres Geldes außerhalb des Systems anlegen. Da Gold keine Verbindlichkeiten hat und außerhalb des Systems gehalten werden kann, wird es zukünftig weiteren Zulauf erhalten.

Wegen der schnell gestiegenen Kurse der Goldminenaktien werde ich mich auch von der Aktie Agnico Eagle trennen. Daher wird in der unten stehenden Tabelle nur noch die Aktie Newmont Mining im Bestand bleiben.

Kurs/Kauf Kurs/Ist Wert- Wert- Wertzuwachs
Euro Euro zuwachs zuwachs Kurs/Verk. nach Realisation
28. Jul in Euro in Prozent Euro in Prozent
Dignity PLC Montag, 5. Feb. 18 8,59 Montag, 4. Juni 18 11,87 38,26%
General Electric 12,30 Montag, 4. Juni 18 11,95 -2,85%
Agnico-Eagle Mines 36,00 Dienstag, 19. Mai 20 62,19 72,75%
Shire PLC 35,52 Montag, 3. Dez. 18 51,40 44,71%
Transocean LTD Montag, 9. April 18 8,00 Montag, 30. April 18 10,20 27,50%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 4. Juni 18 82,32 Montag, 6. Aug. 18 86,73 5,36%
Goldcorp 11,88 Mittwoch, 17. April 19 9,92 -16,52%
Agnico-Eagle Mines Dienstag, 14. Aug. 18 33,68 64,65 30,97 91,95%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 3. Dez. 18 66,99 Mittwoch, 6. März 19 72,47 8,18%
Kraft Heinz Company Mittwoch, 6. März 19 29,06 Mittwoch, 29. Mai 19 25,77 -11,32%
Newmont Mining Mittwoch, 17. April 19 30,26 58,57 28,32 93,59%
Shell Donnerstag, 11. Feb. 20 23,88 Donnerstag, 23.April 20 16,52 -30,81%
Total Donnerstag, 11. Feb. 20 45,12 Donnerstag, 23.April 20 32,25 -28,52%
Exxon Donnerstag, 11. Feb. 20 55,44 Donnerstag, 23.April 20 40,31 -27,30%
Equinor ASA Donnerstag, 12. März 20 9,72 Mittwoch, 8. April 20 12,30 26,57%
Hornbach Holding AG Donnerstag, 12. März 20 40,50 Montag, 8. Juni 20 63,90 57,78%
Totaler Wertzuwachs bei gleich großer Anlage in jedem Titel 92,77% 11,70%

Ich halte in allen aufgeführten Werten eine Position. Es bleibt dabei: In meinem Hauptdepot befinden sich nur Bargeld, Anleihen und Gold.

Mit freundlichen Grüßen

Ottmar Beck

DAX –2,90 % | EURO STOXX 50 P –10,27 % | SMI –2,67 % | RexP 0,98 % | SBI 2,12 % | Gold (in US-Dollar): 28,92 %

per 28. Juli 2020

Diese Veröffentlichung dient ausschließlich der Information und stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung zur Abgabe von Kauf-, Verkaufs- oder Zeichnungsaufträgen dar. Sie sind auch keine Entscheidungshilfen in rechtlichen, steuerlichen, wirtschaftlichen oder anderen Belangen. Alle Informationen beruhen auf Quellen, die wir als zuverlässig erachten. Sie dienen lediglich der Information und begründen kein Haftungsobligo. Anlagen können plötzlichen und erheblichen Wertverlusten unterworfen sein, mit der Folge, dass der Anleger möglicherweise nicht den investierten Gesamtbetrag zurückerhält. Bei Aktien bestehen gegenüber festverzinslichen Wertpapieren neben höheren Renditechancen auch wesentlich größere Risiken; ein Totalverlust kann nicht ausgeschlossen werden. Die individuellen Anlageziele, die Finanzlage oder die besonderen Bedürfnisse einzelner Empfänger wurden nicht berücksichtigt. Nutzer, die den Kauf der auf diesen Seiten beschriebenen Wertpapiere in Erwägung ziehen, sollten im Hinblick auf die Ausstattung der Wertpapiere und Risiken, die mit diesen Wertpapieren verbunden sind, vor Erwerb der Wertpapiere die allein rechtlich verbindlichen endgültigen Angebotsbedingungen lesen, die in den endgültigen, offiziellen Verkaufsprospekt, gegebenenfalls aktualisiert durch Nachträge, einbezogen sind. Alleinige Grundlage für den Anteilerwerb sind die Verkaufsunterlagen zu den Sondervermögen. Verkaufs- unterlagen zu allen Sondervermögen sind kostenlos bei der Kapitalverwaltungsgesellschaft und der zuständigen Depotbank erhältlich.

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Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 7

Beitrag von Ottmar Beck / Vermögensverwalter/Schweiz

 

Wilen, den 4. Juli 2020

Sehr geehrte Damen und Herren,

die sozialen Systeme in den Industrieländern sowie die vielfach aufgelegten Unterstützungszahlungen der Regierungen haben den wirtschaftlichen Schaden des Shutdown deutlich gemindert. Im Moment haben 45 Millionen Amerikaner einen Antrag auf Gelder aus der Arbeitslosenversicherung gestellt. Dabei kann allerdings im nächsten Monat ein Problem aus den USA auf uns zukommen. Die Verbraucherausgaben in den USA wurden durch weitaus umfassendere Programme unterstützt als die auf Unternehmen ausgerichteten Programme zur Bindung von Arbeitnehmern. Nach dem CARES-Gesetz wurde jedem Amerikaner, der weniger als 99.000 Dollar im Jahr verdient, ein Scheck über 1.200 Dollar ausgestellt und eine höhere Arbeitslosenunterstützung von 600 Dollar/Woche zur Verfügung gestellt. Das hat für viele Arbeitnehmer Einkommensverluste mehr als ausgeglichen. Diese Leistung über 600 US-Dollar soll, sofern sie nicht verlän- gert wird, am 31. Juli auslaufen. Danach wird nur noch die Arbeitslosenunterstützung mit einem nationalen Durchschnitt von etwa 378 Dollar pro Woche ausgezahlt. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage hat ergeben, dass fast ein Viertel der Befragten der Meinung ist, dass es kein Ablaufdatum für das zusätzliche Geld gibt. Darüber hinaus glauben die befragten Erwachsenen, die Arbeitslosengeld erhalten, dass die Zahlungen steuerfrei sind. Das ist aber nicht der Fall. Laut einer im vergangenen Monat veröffentlichen Studie der Universität Chicago verdienen im Moment zwei Drittel der arbeitslosen Amerikaner mit den zusätzlichen Pandemiegeldern mehr, als sie zuvor als Arbeit- nehmer verdient haben. Bei der derzeit prekären finanziellen Situation vieler amerikanischer Haushalte kann dies im August, September oder bei den Steuerzahlungen nächstes Jahr erneut zu einem deutlichen Konsumverzicht führen. Sollten die Sonderzahlungen nicht verlängert werden und es somit zu einem erzwungenen Konsumverzicht im August und September kommen, kann dies zu einem Einbruch an den Börsen in den immer gefährlichen Monaten September oder Oktober führen.

Besonders interessant sind im Moment die Daten, die wir über den Zustand der Wirtschaft erhalten. Nehmen wir zum Beispiel die Daten des französischen Einkaufsmanager-Index:

Diese Daten zeigen eine deutliche wirtschaftliche Erholung in Frankreich. Wobei die neuen Zahlen über dem wichtigen Niveau von 50 liegen. Dieses Niveau macht den Unterschied zwischen Kontraktion und Expansion aus. Dabei sollte man allerdings nicht vergessen, dass diese Daten die Veränderungsrate im verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor darstellen und nicht den absoluten Zustand der Wirtschaft wiedergeben. Der Wert, der im Juni bei 51,3 lag, sagt also nichts darüber aus, inwieweit die französische Wirtschaft wieder wachsen muss, um auf den Stand vor dem Ausbruch des Coronavirus zu kommen. Sie zeigt nur die relative Veränderung an.

Eine gute Entwicklung, aber kein Grund zum Jubeln. Also Vorsicht mit der Datenflut.

Festverzinsliche Wertpapiere

Im Moment belaufen sich die weltweiten Schulden auf ca. 255 Billionen US-Dollar. Das entspricht etwa dem Dreifachen der jährlichen globalen Wirtschaftsleistung. In den nächsten Jahren dürften die Schulden aller Staaten, Unternehmen und Privathaushalte auf ca. 320 Billionen US-Dollar steigen. Dies schätzt der internationale Bankenverband Institute of International Finance. Die Hälfte dieser Schulden dürfte auf die USA und China entfallen, was auch etwa ihrem ökonomischen Gewicht entspricht.

Was die Anhänger der Modern Monetary Theory (MMT) schon länger propagieren, wird jetzt umgesetzt. Diese Theorie besagt, dass sich ein Staat mit eigener Währung beliebig hoch verschulden und durch die eigene Notenbank finanzieren kann. Als Beispiel wird immer die Bank of Japan genannt, die dies schon seit 25 Jahren tut. Ich kann zwar davor beliebig oft warnen, aber ich glaube, wir müssen uns daran gewöhnen. Die Frage ist, wie lange das Ganze gut geht, wenn alle es tun. Ich fürchte, dass der Vertrauensverlust nicht langsam, sondern mit Macht kommt. Die Inflation und die Zinsen würden dann sprunghaft steigen.

Aktien

Keine Umsätze, keine Gewinne, keine Probleme?

Was haben wir in den letzten Monaten erlebt: einen tiefen, durch Angst angeheizten Ausverkauf, gefolgt von einer raschen und von Gier getriebenen Erholung. Insbesondere dieser von der Gier getriebene Aufschwung hat zu verrückt überteuerten Aktien geführt. Niemand spricht im Moment über die massive Diskrepanz zwischen den Aktienkursen und den Fundamentaldaten. Um Jeremy Grantham zu zitieren: Wir befinden uns jetzt in den oberen 1 Prozent der Aktienmarktbewertungen und in den unteren 1 Prozent der wirtschaftlichen Ergebnisse (basierend auf der aktualisierten Rückgangsrate des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im zweiten Quartal). Eine einfache Art, diese Lücke zu demonstrieren, ist die unten stehende Grafik, die den gesamten Aktienwert zusammen mit den gesamten Unternehmensgewinnen darstellt.

Letzten Endes sind die Preise an der Börse eine kollektive Meinungsäußerung aller Marktteilnehmer, die sich durch den Kauf und Verkauf von Aktien eines Unternehmens ausdrückt. Zuletzt wurden die Gewinner oft durch das Aufspringen auf den Zug des nächsten großen Dings (wie zum Beispiel die neueste Technologie, Kryptowährungen oder Fleischalternativen) und nicht durch methodische Investitionen in Unter- nehmen mit starken Bilanzen und Gewinn-und- Verlust-Rechnungen bestimmt. Unternehmen sollten Marktanteile gewinnen, den Umsatz steigern und die Rentabilität erhöhen. Auf diese Weise können Unternehmen den Aktionären einen Wertzuwachs verschaffen, Dividenden erhöhen und ihre Schuldenlast senken. Der Unternehmenswert vieler neuer Unternehmen besteht allerdings auf Werten wie „die Welt verändern“ und „Emissionen reduzieren“. Nicht dass dies schlechte Ziele sind, aber die Bewertung sollte trotzdem zumindest teilweise auf traditionellen Werten beruhen.

Nehmen wir als Beispiel den Aktienkurs von Nikola Motors (Bild 3). Diese Aktie ist inzwischen höher bewertet als die von Ford und Fiat Chrysler zusammen. In den ersten Tagen nach Börsengang wurde das Unternehmen mit ca. 1 Milliarde US-Dollar bewertet. Vom 3. bis 9. Juni erhöhte sich die Bewertung des Unternehmens auf 28,7 Milliarden US-Dollar. Dieser Anstieg wurde hauptsächlich durch die Käufe von Robinhood-Investoren verursacht. Die Reaktion auf eine Aussage des Vorstandsvorsitzenden von Nicola, „Oh, wir sind sechs oder acht Monate von Gewinnen entfernt“, zeigt die Geisteshaltung der Investoren:

„Das ist egal. Wir sagen, sie verändern die Welt. Sie werden die Emissionen mehr reduzieren als jeder andere, deshalb sind wir investiert.“

Man muss es sich auf der Zunge zergehen lassen: Das Unternehmen hat bis heute genau 0 Dollar an Einnahmen und erwartet bis 2021 auch keine Einnahmen.

Der Name Robinhood kommt übrigens von dem gleichnamigen Gratisbroker für Millennials (13 Millionen Nutzer, Durchschnittsalter 31 Jahre). Die Robin- hood-Trading-App verzeichnet seit Jahresbeginn bereits gut drei Millionen neue Accounts. Die neuen Aktionäre mögen Titel wie Tesla, Nikola und den Corona-Impfstoff-Hoffnungsträger Moderna, aber auch heruntergeprügelte Papiere wie Boeing, United Airlines oder sogar den insolventen Autovermieter Hertz. Das geht aus einer Auswertung der Depots von Robinhood hervor.

Quelle: Robintrack.net

Wenn in der Zukunft die überschüssige Spekulation aus dem System gelöscht wird, wird das dazu führen, dass viele Anleger Geld verlieren und dann nach Sicherheit in Wertpapieren suchen, die Einnahmen und Gewinne über unbewiesene Versprechungen stellen.

Auch der SMI notiert wieder über 10.000 Punkten. Zu einem neuen Allzeithoch fehlen gerade mal 10 Prozent. Auch in der Schweiz interessiert es niemanden, dass die Welt eine ganz andere ist als noch vor drei Monaten. Auch der Schweizer Markt geht davon aus, dass die Zentralbanken den Markt schier unbegrenzt mit Liquidität versorgen und im Zweifelsfall auch Aktien kaufen würden. Auch wenn sich die Anlegerweisheit, „Don’t fight the Fed“, in den letzten Jahren bewährt hat, sollte die fundamentale Betrachtung nicht zu kurz kommen. Die Aktienkurse sind der Realwirtschaft, wie bereits gesagt, weit vorausgeeilt. Das zeigt auch die Differenz zwischen den Rohstoffpreisen und dem Index Nasdaq Composite. Wenn man diesen durch den Index Bloomberg Commodity teilt, ergibt sich historisch gesehen ein Ergebnis von 20. Zurzeit der Dotcom-Blase ist er kaum über 50 gestiegen. Im Moment notiert er auf dem unglaublichen Wert von 140, so hoch wie noch nie.

Deutschland hat zu den größten Gewinnern der Globalisierung gehört. Jetzt sind für die deutsche exportabhängige Wirtschaft die Folgen von Corona das pure Gift. Denn exportorientierte Industrien sind auf prosperierende Zielmärkte angewiesen, ansonsten brechen die Ausfuhren zwangsläufig ein. Die Unterbrechung der Lieferketten wird in Zukunft dafür sorgen, dass die deutschen Unternehmen ihre Fertigung de- zentralisieren und lokalisieren müssen, was gleichzeitig Arbeitsplätze in Deutschland gefährdet. Ein Beispiel dafür ist die Norma Group aus Maintal. Der hessische Autozulieferer und Hersteller von Schlauchschellen hat alle 29 Standorte des Unternehmens überprüft. Er wird Stellen an seinem Stammsitz abbauen und seinen Standort in Thüringen schließen. Die Produktion wird zum Großteil nach Tschechien verlagert.

Darüber hinaus kann die deutsche Exportindustrie in den eskalierenden Konflikt zwischen USA und China zwischen alle Fronten geraten. Es ist nur zu hoffen, dass sich die Industrie in Zukunft nicht für einen der beiden größten Märkte China oder USA entscheiden muss.

Sie alle kennen den Satz: „Sell in May and go away“. Allerdings haben in acht der letzten zehn Jahre die Zeiträume nach dem Mai Gewinne verzeichnet. So ein Ergebnis kann bei Anlegern die „Vielleicht funktioniert das nicht mehr“-Reaktion auslösen. Die Realität ist aber, dass der Aktienmarkt historisch gesehen auch während dieser Phase einige Jahre gut läuft und dann verheerende Rückgänge erleidet. Folgende Abbildung zeigt den kumulativen prozentualen Kursgewinn für den Dow Jones in den Monaten Juni bis Oktober seit 1950. Die roten Balken zeigen die Spitzen früherer positiver Perioden. Nach solch positiven Perioden sind dann immer deutlich negative Perioden aufgetreten. Allerdings ist eine Performance in der Vergangenheit niemals eine Garantie für zukünftige Ergebnisse.

Rohstoffe

An den Kapitalmärkten könnte ein Strukturbruch stattgefunden haben. Viele Modelle funktionieren im heutigen Marktumfeld nicht mehr. So war die Volatilität sehr lange niedrig und stieg dann exponentiell an. Im Normalfall würde das bedeuten: Aktien verkaufen. Doch wegen der massiven Interventionen der Zentralbanken war das falsch. So wie es im Moment aussieht, sind aufgrund der künstlichen Liquidität der Notenbanken die meisten Anlagegattungen austauschbar geworden. Immer weniger Anlageklassen können zur Absicherung herangezogen werden. Sie weisen eine immer höhere Korrelation zueinander auf. In diesem Sinne sind auch Staatsanleihen kein sicherer Hafen mehr. Sie garantieren nur noch Liquidität. Gold ist eine der wenigen Anlagen, bei der die Absicherung noch funktioniert. Es ist richtig, dass in den ersten Wochen des Kursverfalls Gold kurzfristig auch nicht als Absicherung funktionierte. Es diente wohl einigen Anlegern dazu, möglichst schnell Liquidität zu schaffen. Im weiteren Verlauf ist der Preis allerdings wieder gestiegen. Dasselbe Phänomen gab es auch schon in der Finanzkrise von 2008 und 2009.

Im Juni ist der Goldpreis wieder gestiegen. Das ist umso erstaunlicher, weil die Käufe der Goldinvestoren für die Preisdynamik entscheidend sind und die Goldkäufe in einigen wichtigen Nachfrageländern sehr niedrig sind. Da seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie die Schwellenländer-Währungen gegenüber dem Dollar teilweise deutlich abgewertet haben, hat sich Gold in wichtigen Konsumländern überproportional verteuert. In Indien sind zum Beispiel die Goldimporte durch die rekordhohen lokalen Preise und die Unterbrechung der Lieferketten im Lockdown fast  zum Erliegen gekommen. Dennoch: Gold hat weiter Aufwärtspotenzial, einmal weil es als sicherer Hafen gilt und, zweitens, weil die Lockerungen der Haushalts- und Geldpolitik die Geldwertstabilität beeinträchtigt. Darüber hinaus wird Gold in jenen Ländern, an denen Zweifel an der Schuldtragfähigkeit besteht, weiter Zulauf bekommen.

„Münzen aus Gold waren schon im römischen Reich (im Jahr 300 n. Chr.) ein beliebtes Zahlungsmittel. Eine aufwendige Tunika kostete im Schnitt zwei Aurei – der Aurei war eine etwa 8,2 Gramm schwere römische Münze mit hohem Goldgehalt. Auch in der heutigen Zeit würde man für zwei Aurei einen hochwertigen Anzug bekommen. Umgerechnet entspräche das bei einem Goldpreis von rund 1700 US- Dollar je Unze einem Kaufpreis für den Anzug von etwa 870 Franken. Ein klares Beispiel für einen konstanten Goldwert.“

Aus: Märkte und Zertifikate, Juni 2020, BNP PARIBAS

Währung

Wie ich bereits im letzten Brief schrieb, bin ich für den US Dollar immer noch positiv eingestellt, aber mit wachsender Vorsicht. Man sollte seine Entscheidung niemals wegen eines einzigen Charts (siehe unten) ändern. Allerdings häufen sich die Vorzeichen, dass der Dollar seine beste Zeit hinter sich hat. Dabei dürf te auch der Ausgang der Wahlen im November eine wichtige Rolle spielen.

Portfoliostrategie

Angesichts der großen Unsicherheit, die derzeit aus der Wirtschaft und der bevorstehenden Wahl im November in den USA bestehen, und angesichts des Potenzials für eine bessere Kaufgelegenheit im späteren Verlauf des Jahres sollten Anleger meiner Meinung nach der Versuchung widerstehen, nach der überaus deutlichen Aktienerholung allzu leichtsinnig zu werden.

Der schnelle Kauf der Hornbach Aktie zu dem eigentlich zu tiefen Limit sowie der erfolgreiche Verkauf war auch ein gutes Stück Glück. Ich bin kein Händler. Eine langfristig ruhige Anlagestrategie ist erfolgreicher.

Die im letzte Brief geäußerte Absicht, in den nächsten Wochen Agnico Eagle deutlich günstiger zurückzukaufen, die Position Newmont Mining zu verdoppeln und Alamos Gold, Hecla Mining und Pan American Silver hinzuzukaufen, hat bisher nicht geklappt. Der übliche Rückgang des Goldpreises bis Mitte Juni ist diesmal nur in homöopathischen Schritten erfolgt und jetzt notiert Gold schon wieder auf einem neuen Höchststand. Die Aktienkurse schwanken stärker. Agnico Eagle ist zwar von unserem Verkaufspreis von 62,19 auf 51,02 Euro gefallen, notiert aber heute wieder bei 56,92 Euro. Ich werde weiter warten. In einer großen Korrekturphase (siehe oben), die uns noch bevorstehen kann, verlieren oft auch Goldminen-Aktien. Sie können sich der schlechten Stimmung nicht entziehen und werden oft verkauft, um Liquiditätsprobleme zu lösen. Mittelfristig holen sie dann aber schnell wieder auf. Bleiben wir also wachsam.

Kurs/Kauf Kurs/Ist Wert- Wert- Wertzuwachs
Euro Euro zuwachs zuwachs Kurs/Verk. nach Realisation
30. Jun in Euro in Prozent Euro in Prozent
Dignity PLC Montag, 5. Feb. 18 8,59 Montag, 4. Juni 18 11,87 38,26%
General Electric 12,30 Montag, 4. Juni 18 11,95 -2,85%
Agnico-Eagle Mines 36,00 Dienstag, 19. Mai 20 62,19 72,75%
Shire PLC 35,52 Montag, 3. Dez. 18 51,40 44,71%
Transocean LTD Montag, 9. April 18 8,00 Montag, 30. April 18 10,20 27,50%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 4. Juni 18 82,32 Montag, 6. Aug. 18 86,73 5,36%
Goldcorp 11,88 Mittwoch, 17. April 19 9,92 -16,52%
Agnico-Eagle Mines Dienstag, 14. Aug. 18 33,68 55,21 21,53 63,93%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 3. Dez. 18 66,99 Mittwoch, 6. März 19 72,47 8,18%
Kraft Heinz Company Mittwoch, 6. März 19 29,06 Mittwoch, 29. Mai 19 25,77 -11,32%
Newmont Mining Mittwoch, 17. April 19 30,26 54,95 24,70 81,62%
Shell Donnerstag, 11. Feb. 20 23,88 Donnerstag, 23.April 20 16,52 -30,81%
Total Donnerstag, 11. Feb. 20 45,12 Donnerstag, 23.April 20 32,25 -28,52%
Exxon Donnerstag, 11. Feb. 20 55,44 Donnerstag, 23.April 20 40,31 -27,30%
Equinor ASA Donnerstag, 12. März 20 9,72 Mittwoch, 8. April 20 12,30 26,57%
Hornbach Holding AG Donnerstag, 12. März 20 40,50 Montag, 8. Juni 20 63,90 57,78%
Totaler Wertzuwachs bei gleich großer Anlage in jedem Titel 72,77% 11,70%

Ich halte in allen aufgeführten Werten eine Position. Es bleibt dabei: In meinem Hauptdepot befinden sich nur Bargeld, Anleihen und Gold.

Mit freundlichen Grüßen

Ottmar Beck

DAX –6,87 % | EURO STOXX 50 P –12,37 % | SMI –4,87 % | RexP 0,86 % | SBI 1,29 % | Gold (in US-Dollar): 17,50 %

per 30. Juni 2020

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