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Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 6

Aktueller  Beitrag von Herrrn Ottmar Beck, Vermögemnsverwalter /Schweiz

 

Wilen, den 5. Juni 2020

Sehr geehrte Damen und Herren,

derzeit beschäftigen wir uns mit einzelnen Buchstaben. Gibt es eine schnelle Erholung der Konjunktur, also ein V? Oder erhalten wir ein W, bei dem wir uns zwischen dem Auf und Ab hin- und herbewegen? Viele glauben an ein U mit einer vielleicht langen Durststrecke. Oder gibt es ein L, bei dem sich keine Erholung einstellen wird? Auf alle Fälle wird es, da der Look- down weltweit langsam aufgehoben wird, eine Erholung geben. Man geht wieder essen und einkaufen.

Der ifo-Konjunkturindikator ist besser ausgefallen als erwartet. Aber es ging nicht um die aktuelle Geschäftslage, sondern die zukünftige Entwicklung. Die Kurse an den Märkten zeigen, dass sich die Akteure an den Aktienmärkten schon auf ein V festgelegt haben. Ich betrachte das mit Skepsis. Wir haben weltweit immer noch zahllose Arbeitslose und Kurzarbeiter.

Wir haben, zum Beispiel in den USA, in weniger als zwei Monaten mehr Arbeitsplätze verloren als in den letzten acht Rezessionen zusammen und das wird sich nicht mit derselben Geschwindigkeit ändern.

Insolvenzen stehen an und es gibt ungenutzte Fertigungskapazitäten. Wie soll sich bei dieser Lage die Situation recht bald normalisieren? Darüber hinaus kann eine zweite Corona-Welle auf uns zukommen und auch der chinesisch-amerikanische Konflikt hat sich wieder verschärft. Auch dieser Konflikt wird uns weiter beschäftigen, denn scheinbar beabsichtigt US- Präsident Trump, China als Hauptverantwortlichen für die Corona-Pandemie zu brandmarken. Diese Strategie dürfte er wohl bis zum Ende seines Wahlkampfs beibehalten.

Die Regierungen haben auch eine „fiskalische Klippe“ geschaffen. Was passiert, wenn die Regierungen die Ersatzprogramme für die Einkommen beenden, die derzeit den entlassenen oder auf Kurzarbeit gesetzten Arbeitnehmern und Unternehmen helfen? Schließlich sind das keine fiskalischen Anreize mit zukünftiger Multiplikatorenwirkung oder Rückzahlung wie Investitionen in die Infrastruktur oder Ausbildung.

Es ist reines Wunschdenken, zu glauben, dass das weltweite Einkommen durch den voraussichtlich dauerhaften Verlust von Millionen von Arbeitsplätzen in der Zukunft nicht negativ beeinflusst wird. Da in unserer Welt der größte Anteil des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus Verbraucherausgaben besteht, fällt es mir schwer, Hinweise darauf zu finden, dass die langfristige Trendlinie für Unternehmensgewinne auf wundersame Weise unangetastet bleiben soll. Der ifo-Index der deutschen Wirtschaft zeigt oft die richtige Tendenz der weltweiten Gewinnentwicklung an. Was auch ein Zeichen dafür ist, wie sehr Deutschland von der weltweiten Konjunkturentwicklung abhängt. Die folgende Grafik deutet einen weltweiten Rückgang der Gewinne um 70 Prozent an. Wenn nur ein Teil davon wahr wird, passt das nicht zur Entwicklung an den Börsen.

Die Diskrepanz zwischen der Zuversicht an den Märkten und einer Realwirtschaft, die sich im Tal der Tränen befindet, dürfte auch in Zukunft für deutliche Schwankungen an den Märkten sorgen.

Darüber hinaus dürfte heute schon klar sein, dass die Rettungspakete nicht durch Arbeit bezahlt werden, sondern durch Kapital, was höhere Steuersätze auf Kapitalgewinne und Unternehmenseinkommen mit sich bringt. Was die Regierungen heute veranlassen, ist einfach eine Übertragung zukünftiger Steuerzahlungen auf die heutigen Haushalte und Unternehmen, die arbeitslos sind, aus irgendeinem Grund kein Geld haben, keine Ersparnisse und keine Liquidität, um den Shutdown aus Gesundheits- und Sicherheitszwecken zu überstehen. Das sagt schon eine Menge aus. Höhere Steuern haben zum Beispiel auch den USA in den 1930er Jahren geholfen, die Weltwirtschaftskrise zu überwinden. Die Körperschaftssteuer stieg von 1929 bis 1939 von 11 auf 19 Prozent, die Kapitalertragssteuersätze stiegen von 12,5 auf 22,5 Prozent und die Einkommenssteuersätze für Privatpersonen von 24 auf 62 Prozent. Bereiten Sie sich also vor.

Festverzinsliche Wertpapiere

Ein kürzlich veröffentlichter Bericht der San Francisco Fed befasst sich mit den längerfristigen wirtschaftlichen Folgen von 15 Pandemien seit dem 14. Jahrhundert. Das Hauptergebnis zeigt eine säkulare Verschiebung hin zu größeren vorsorglichen Ersparnissen und einem Rückgang der Investitionsnachfrage. Das erzeugt eine dauerhafte Abwärtsbewegung der Zinssätze. Daher können auch für Amerika in Zukunft negative Anleiherenditen nicht ausgeschlossen werden. Der Bericht kam zu dem Schluss, dass nach einer Pandemie der Zinssatz jahrzehntelang sinkt und etwa 20 Jahre später seinen Tiefpunkt erreicht. Dennoch kaufe ich langfristige US-Treasuries.

Die Zinsen sind niedrig, ob Sie aber einen Kredit erhalten, steht auf einem anderen Blatt. Das folgende Diagramm ist recht aussagekräftig. Es zeigt die Diskrepanz zwischen der Lockerung der Geldpolitik und der Verschärfung der Kreditvergabestandards durch die Banken. Mit anderen Worten: Die Benchmark- Zinssätze mögen zwar niedrig sein, aber es ist schwieriger, tatsächlich einen Kredit zu bekommen. Es ist völlig verständlich, dass die Banken angesichts der Beeinträchtigung der Kreditqualität, der Servicefähigkeit und der Bilanzen als direkte Folge des wirtschaftlichen Abschaltschocks der Pandemie diese Haltung einnehmen.

Aktien

Ist auf die längste Börsenhausse der Geschichte die kürzeste Baisse der Historie gefolgt? Was muss man glauben, wenn man davon überzeugt ist, dass die Erholung der Börse berechtigt ist, und sogar annimmt, wir stünden vor einem neuen Bullenmarkt?

  1. Dass der Einbruch rasch wieder aufgeholt wird und wir uns nach ein paar Monaten nur noch vage daran erinnern
  2. Dass es nicht zu einer weiteren Ansteckungswelle kommt, die erneut zu Einschränkungen der Wirtschaft führt
  3. Dass die Politik der Notenbanken und Staaten auf jeden Fall wieder zum ursprünglichen Zustand zurückführen kann

Ich glaube nicht, dass diese drei Punkte so schnell in Erfüllung gehen werden.

Der Schweizer Investor und Marktbeobachter Felix Zulauf ist auch nicht optimistisch, aber er sieht auch kein Szenario wie in der Großen Depression voraus. Er nennt drei wesentliche Unterschiede zwischen damals und heute:

  1. In den 1930er Jahren gab es keine Sozialhilfe. Heute betragen die Transferzahlungen in einigen Ländern hingegen bis zu 40 Prozent des BIPs
  2. Die Staatsdefizite sind zu Beginn dieser Rezession viel größer als zur Zeit der Großen Depression.
  3. Das demografische Bild ist ganz anders, mit niedrigen Geburtenraten und/oder negativem Bevölkerungswachstum in einigen Staaten.

Herr Zulauf geht davon aus, dass es im Wesentlichen so wie in Japan nach 1989 aussehen wird: kein Wachstum für viele Jahre und einen    de facto verstaatlichten Anleihemarkt. Die Versuche, die Beschäftigung zu erhöhen, wird die Wirtschaft weniger effizient machen. Er weist auch darauf hin, dass bei negativen Anleiherenditen viele Pensionsfonds mehr auszahlen müssen, als sie verdienen. Dies bedeutet, dass wir Vermögen von künftigen Generationen auf die heutigen Rentner umverteilen. Das Ergebnis wird eine Bevölkerung sein, die im Laufe der Zeit real immer ärmer wird.

Die DAX-Konzerne haben für das erste Quartal trotz der heraufziehenden Corona-Krise noch vergleichsweise gute Ergebnisse gemeldet. Die Rückgänge schlagen erst im zweiten Quartal zu Buche – und dies in den einzelnen Branchen unterschiedlich stark. Zu diesem Ergebnis kommen soeben vorgelegte Studien der Unternehmensberatung EY und der Commerzbank. Laut EY konnten die DAX-Konzerne im ersten Quartal ihren Umsatz noch um 1,6 Prozent steigern.

Der kumulierte operative Gewinn (Ebit) sank dagegen um 24 Prozent. Immerhin elf Unternehmen schafften sogar noch ein Gewinnplus. Da die Krise erst in der zweiten März-Hälfte die globale Produktion lahmgelegt habe, sei ein „tiefrotes zweites Quartal“ zu erwarten, sagte EY-Chef Hubert Barth. Die Commerzbank weist in ihrer Studie darauf hin, dass die Schlüsselbranchen in Deutschland sehr unterschiedlich von der Corona-Krise betroffen seien. So hat zum Beispiel Siemens seine Gewinnprognose für 2020 zurückgezogen. Der industrielle Rückgang wird sich hier vor allem im laufenden Quartal (April bis Juni) in den Zahlen niederschlagen, danach hofft der Münchner Industriekonzern auf eine Erholung: „Wir erwarten, im dritten Quartal die Talsohle zu erreichen“, sagte Vorstandschef Joe Kaeser am Freitag. Das Gewinnziel für 2020 könne man „nicht mehr bestätigen“, hieß es zudem in der Quartalsmitteilung. Man will sich auch von zwei Unternehmensbereichen trennen. Kommt hier das amerikanische Konzept „so schlank, gewinnträchtig und anfällig wie möglich“ zum Zuge?

Noch halten sich dank Staatshilfen und langer Bearbeitungszeiten die Insolvenzen in Grenzen. Doch Euler Hermes erwartet eine Ausfallwelle in Rekordhöhe. Der Kreditversicherer Euler Hermes der zur Allianz gehört, sieht die wahre Krise erst noch kommen. Die tiefe Rezession in der Weltwirtschaft und im Welthandel dürfte eine Insolvenzwelle von unbekanntem Ausmaß auslösen. Euler Hermes erwartet eine Zunahme der Insolvenzen in diesem Jahr um 20 Prozent. In den Vereinigten Staaten dürften die Unternehmensinsolvenzen um 25 Prozent steigen, in Europa um 19 Prozent und in China um 15 Prozent. Der Chefvolkswirt von Allianz und Euler Hermes, Ludovic Subran, vergleicht die Corona-Krise mit einem „schwarzen Schwan“. Eine Hiobsbotschaft jage die nächste: von Exportkrise über ein Beben an den Finanzmärkten, Ölpreisschock bis hin zu einem praktisch weltweiten Konsumschock. 2020 soll die Weltwirtschaft voraussichtlich doppelt so stark wie in der Finanzkrise einbrechen. Die Verluste seien so hoch wie die Wirtschaftskraft (BIP) von Deutschland und Japan zusammen.

Gerade deswegen ist eine Konzentration – wenn Sie überhaupt Aktien halten wollen – auf Unternehmen mit einer stabilen Dividende wichtig. Dividenden werden knapper werden und ein verlässliches Auszahlungswachstum wird wichtiger als die Dividendenrendite sein.

In diesem Umfeld ist es wichtig zu wissen – oder zumindest zu erahnen –, welche Themen dieses Jahrzehnt die Bühne betreten. Jedes Jahrzehnt des letzten Jahrhunderts wurde von einem oder zwei großen Wirtschaftsthemen beherrscht und Investoren hätten allein dadurch, dass sie eines dieser großen Themen richtig verstanden und entsprechend investiert hätten, enorme finanzielle Gewinne erzielen können. Von den Nifty-Fifty in den 1950er Jahren über Rohstoffe in den 2000er Jahren bis hin zu FAANG-Aktien (Facebook, Apple, Amazon, Netflix, Google) im letzten Jahrzehnt waren diese Themen fast immer eine Überraschung. Aber obwohl es nie leicht ist, sie im Voraus richtig einzuschätzen, so Chen Zhao, Chefstratege von Alpine Macro, ist es doch immer nützlich, bei Investitionsentscheidungen über die langfristigen großen Makrothemen nachzudenken. Zhao glaubt, dass die Investitionslandschaft in den kommenden Jahren von den Themen Gold, IT, Pharmazeutika, Biotech und vielleicht von 5G dominiert werden könnte. Ich favorisiere Gold und Biotech.

Schwellenländer

Karen Harris von Bain & Co. ist auf die Dekodierung globaler Trends spezialisiert. Sie leitet die Macro Trend Group von Bain, einem wichtigen Teil der Unternehmensberatung des Unternehmens. Sie ist davon überzeugt, dass das Coronavirus mehrere bereits laufende Entwicklungen beschleunigen wird und ein Testfeld für die Eliminierung menschlicher Arbeit ist.

Die gegenwärtige Furcht vor menschlichem Kontakt zwingt uns alle, nicht menschliche Schnittstellen in einer Weise zu akzeptieren, wie wir es früher nicht unbedingt wollten. Frau Harris weist darauf hin, dass wir bereits dabei waren, die Arbeit von variablen Kosten (Löhnen) zu weitgehend fixen Kosten von Maschinen zu machen. Diese Krise wird das beschleunigen. Kombiniert mit geopolitischen Faktoren deutet sie auf eine Verlagerung der Produktion hin zu den Endmärkten hin. Die Arbeitskosten werden ihre Bedeutung für die Definition der Wettbewerbsfähigkeit verlieren.

Schon jetzt ist klar, dass viele Unternehmen in Zukunft ihr Handeln stärker auf die Risikovermeidung konzentrieren werden. Die seit Jahrzehnten bestimmende Handlungsweise mit kosteneffektiven globalen Lieferketten und Just-in-Time-Lagerverwaltung wird stärker einem lokalisierten Ansatz weichen, der zu einer Repatriierung bestimmter Wirtschaftsaktivitäten führen wird. Ebenso wird die Neigung, durch staatliche Vorgaben die Versorgungssicherheit durch Produktion vor Ort zu gewährleisten, für bestimmte Sektoren steigen, die im jeweiligen nationalen Interesse sind. Damit wird die Beschäftigung in den Schwellenländern zurückgehen – mit den entsprechenden sozialen Folgen. Das wird auch die Bevölkerungswanderungstendenzen aus ärmeren Ländern in reichere verstärken.

Der schwelende und anhaltende Konflikt zwischen China und den USA wird auch in Zukunft nicht beigelegt werden. Letztendlich geht es zukünftig darum, wer die Weltmacht Nummer eins ist. Hierzu ein Diagramm von Ray Dalio, Co-Chief Investment Officer und Co-Chairman von Bridgewater Associates, L.P. Die Linien des Diagramms zeigen die relative Macht der elf mächtigsten Imperien der letzten 500 Jahre. In dem unten stehenden Diagramm können Sie sehen, wo die USA und China gegenwärtig in ihren Zyklen stehen. Wie Sie sehen können, sind die Vereinigten Staaten heute immer noch das mächtigste Reich, es befindet sich aber im relativen Niedergang, die chinesische Macht nimmt rasch zu und keine andere Macht kommt ihr nahe. Ich werde daher zukünftig die Entwicklung in China nicht mehr in der Rubrik Schwellen- länder kommentieren.

Es wird trotzdem in Zukunft in den Schwellenländer noch viele interessante Investitionsmöglichkeiten geben. Afrika dürfte immer interessanter werden.

Immobilien

Ich habe und werde das Thema Immobilien in diesem Brief wegen meiner Unkenntnis meiden, aber einen Kommentar von Frau Harris will ich doch zitieren: „Die heutigen städtischen Gebiete sind im Grunde eine alte Technologie, die für die industrielle Revolution entwickelt wurde. Die Produzenten benötigten eine große Anzahl von Arbeitern in unmittelbarer Nähe der Fabriken. Das ist mit der zunehmenden Automatisierung nicht mehr der Fall, sodass Städte weniger wichtig sind. Zu diesem Trend kommt noch hinzu, dass die Angst vor dem Coronavirus dazu führt, dass wohlhabende Menschen aus den Städten fliehen. Dies wird sich auf Gewerbeimmobilien und Wohnungen auswirken.“

Rohstoffe

Eines meiner Hauptthemen für die nächsten Jahre ist und bleibt Gold, und die in diesem Bereich tätigen Unternehmen. Gold bietet eine sehr gute Absicherung gegen die Instabilität, die durch die Extreme von Deflation und Inflation hervorgerufen werden. Wenn es eine Deflation gibt und die Zinssätze niedrig bleiben oder negativ werden, sind die Opportunitätskosten für das Halten von Gold gleich null. Gibt es eine Inflation, wird sich Gold gut als Wertaufbewahrung bewähren. Und die im Moment so einhellig positive Meinung zu Gold – die ich so bislang nur selten gesehen habe – lässt sich am haussierenden Goldpreis ablesen. Eine vollkommen logische Entwicklung, wenn man bedenkt, dass die Zentralbanken in rasendem Tempo Geld drucken und die Welt von einer Pandemie heimgesucht wird. Rechnet man die Handels- spannungen zwischen den USA und China hinzu, dann scheint es eine gute Zeit zu sein, einen sicheren Hafen aufzusuchen.

Das Problem ist, dass wir alle diese Faktoren kennen. Die Anleger gewöhnen sich langsam an die Nachrichten über das Virus. Und seit Donald Trump die Präsidentschaft übernommen hat, sind Spannungen zwischen den USA und China zur Normalität geworden. Diese Goldrallye braucht bald etwas Neues, sonst könnte eine böse Korrektur bevorstehen. Daher habe ich – siehe Twitter vom 19. Mai – meine Goldminenpositionen etwas zurückgeschraubt. Inzwischen hat der Goldpreis reagiert und einige Minenwerte sind um bis zu 20 Prozent gefallen.

Ich habe mir noch einmal den Goldmarkt in den siebziger Jahren angeschaut, der von Mitte 1979 bis Januar 1980 mit einem parabolischen Verlauf endete. Der Goldpreis stieg damals in weniger als neun Monaten von 250 US-Dollar pro Unze auf 850 US-Dollar. Eine ähnliche Bewegung würde heute den Goldpreis im Frühjahr 2021 auf 6.000 US-Dollar steigen lassen. Interessant an dieser Preisentwicklung war für mich, dass der übliche Verkaufsdruck für Gold in diesem Sommer ausfiel. Es gab nur eine kurze Periode der Konsolidierung.

Auch in diesem Jahr war der Rückgang des Goldpreises bis Anfang Juni im historischen Vergleich sehr gering. Ich möchte daher noch einmal auf den Vergleich des amerikanischen Budgetdefizits mit Gold von Meridian Macro Research hinweisen. Die beiden Kurse sind atemberaubend negativ korreliert, vor allem wenn man bedenkt, dass das 12-Monats-Defizit in den USA wahrscheinlich 4 Billionen US-Dollar überschreiten wird.

Währung

Auch der Währungsmarkt ist im Umfeld der Coronavirus-Pandemie in Turbulenzen geraten. In den vergangenen Jahren war es ein lohnendes Geschäft, Kredite mit extrem niedrigen Zinsen im Euro aufzunehmen, diese in US-Dollar zu tauschen und anzulegen. In Krisen werden solche Positionen jedoch meist schnellstmöglich aufgelöst und die eingegangenen Kredite zurückgezahlt. Dadurch stieg die Euro-Nachfrage. Hinzu dürfte auch der Einbruch des Ölpreises gekommen sein. Da am Ölmarkt in US-Dollar abgerechnet wird, ist mit dem Rückgang der Nachfrage auch die Nachfrage nach US-Dollar zurückgegangen. Der Anstieg des Euros dürfte daher weniger ein Zeichen der Stärke sein, sondern resultiert aus der Rückabwicklung von Carry Trades und dem Nachfragerückgang bei Öl.

Bislang haben sich die europäischen Nordländer immer gegen eine europäische Haftungsgemeinschaft gewendet. Sollte diese Haltung aufgeweicht werden, wird der Euro wieder unter Druck geraten. Noch sehe ich keine Veranlassung meine Position zu ändern.

Portfoliostrategie

Wie ich am 19. Mai auf Twitter geschrieben habe, war es in meinen Augen an der Zeit, die Goldminenpositionen zu reduzieren. Ich habe daher am 19. Mai die Position von Agnico Eagle Mines (Kurs vom 3. Juni: 51,84 Euro) halbiert. Da mir die Erholung an den Märkten viel zu schnell ging, werde ich auch die Position Hornbach Holding AG verkaufen.

Aufgrund meiner Einschätzung – siehe oben unter „Rohstoffe“ – habe ich die Absicht, in den nächsten Wochen Agnico Eagle deutlich günstiger zurückzukaufen, die Position Newmont Mining zu verdoppeln und Alamos Gold hinzuzukaufen. Auch Hecla Mining und Pan American Silver stehen auf der Einkaufsliste.

Kurs/Kauf Kurs/Ist Wert- Wert- Wertzuwachs
Euro Euro zuwachs zuwachs Kurs/Verk. nach Realisation
29. Mai in Euro in Prozent Euro in Prozent
Dignity PLC Montag, 5. Feb. 18 8,59 Montag, 4. Juni 18 11,87 38,26%
General Electric 12,30 Montag, 4. Juni 18 11,95 -2,85%
Agnico-Eagle Mines 36,00 Dienstag, 19. Mai 20 62,19 72,75%
Shire PLC 35,52 Montag, 3. Dez. 18 51,40 44,71%
Transocean LTD Montag, 9. April 18 8,00 Montag, 30. April 18 10,20 27,50%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 4. Juni 18 82,32 Montag, 6. Aug. 18 86,73 5,36%
Goldcorp 11,88 Mittwoch, 17. April 19 9,92 -16,52%
Agnico-Eagle Mines Dienstag, 14. Aug. 18 33,68 58,49 24,81 73,66%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 3. Dez. 18 66,99 Mittwoch, 6. März 19 72,47 8,18%
Kraft Heinz Company Mittwoch, 6. März 19 29,06 Mittwoch, 29. Mai 19 25,77 -11,32%
Newmont Mining Mittwoch, 17. April 19 30,26 52,68 22,43 74,12%
Shell Donnerstag, 11. Feb. 20 23,88 Donnerstag, 23.April 20 16,52 -30,81%
Total Donnerstag, 11. Feb. 20 45,12 Donnerstag, 23.April 20 32,25 -28,52%
Exxon Donnerstag, 11. Feb. 20 55,44 Donnerstag, 23.April 20 40,31 -27,30%
Equinor ASA Donnerstag, 12. März 20 9,72 Mittwoch, 8. April 20 12,30 26,57%
Hornbach Holding AG Donnerstag, 12. März 20 40,50 63,80 23,30 57,53%
Totaler Wertzuwachs bei gleich großer Anlage in jedem Titel 51,33% 8,15%

Ich halte in allen aufgeführten Werten eine Position. Es bleibt dabei: In meinem Hauptdepot befinden sich nur Bargeld, Anleihen und Gold.

Mit freundlichen Grüßen

Ottmar Beck

DAX –12,35 % | EURO STOXX 50 P –17,64 % | SMI –6,69 % | RexP 0,41 % | SBI 1,64 % | Gold (in US-Dollar): 13,98 %

per 29. Mai 2020

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Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 05

Beitrag von Ottmnar Beck, Vermögensverwalter/Schweiz

 

Wilen, den 6. Mai 2020

Die Aktienmärkte setzen eindeutig auf eine V-förmige Erholung der Märkte.

Ich denke, die Tiefe und Dauer dieser Krise wird noch viele überraschen.

Aber vorerst vertrauen die Anleger auf die Zentralbanken.

Sehr geehrte Damen und Herren,

das Coronavirus hat die Welt verunsichert. In den kommenden Monaten könnte sich das Gefühl der Unsicherheit zuspitzen, auch wenn die Freiheiten wieder zunehmen. Wer geht denn ins Kino, selbst wenn er dürfte?! Wenn Sie früher jedes Wochenende mit Ihrer Familie essen gegangen sind, werden Sie – wenn die Restaurants wieder geöffnet sind – zusätzlich jeden Mittwoch essen gehen? Obwohl man teilweise Schlangen vor den Geschäften sieht, zeigen die ersten Erfahrungen nach der teilweisen Öffnung des Einzelhandels drastisch einbrechende Umsätze. Dies ist aufgrund der schlechten Perspektiven auch nachvollziehbar. Längst befinden wir uns in einer sich selbst verstärkenden Abwärtsspirale aus zurückhaltenden Konsumenten und reduzierten Umsatzerwartungen der Unternehmen. Dafür ist nicht nur Corona, sondern auch der fallende Ölpreis, der in vielen Ländern eine Abwärtsspirale in Gang setzt, verantwortlich. In der Vergangenheit haben niedrige Ölpreise oft zur Destabilisierung ganzer Regionen beigetragen. Denken Sie nur an den Niedergang der Sowjetunion in den achtzi- ger Jahren. Von 2014 bis 2016 kam es zu sozialen Un- ruhen im Nahen Osten und in Westafrika, als der Ölpreis fiel.

Von dem Gedanken an die Allmacht des Staates sollten wir uns lösen. Die riesigen Transfersummen, die die Regierungen weltweit ausschütten, sollen die Wirtschaft stabilisieren. Sie sollen weggebrochene Einkommen kompensieren, um die Abwärtsspirale zu bremsen oder sogar aufzuhalten. Damit werden aber auch die unvermeidlichen Anpassungsprozesse unserer Wirtschaft verhindert. In unserem Wirtschaftssystem gehört es eigentlich dazu, in guten Jahren zu sparen, um in schlechten genug Vermögen zu haben, um zu überleben. Wenn man aber die Bilanzen bis zum letzten Pfennig kürzt, die Gewinne zu teilweise mehr als 100 Prozent ausschüttet, Aktien zurückkauft und keine Rücklagen dotiert, bleibt einem nichts anderes übrig, als in der Krise nach dem Staat zu rufen. Mit dieser Art von Wirtschaft haben wir ja Erfahrung. In Deutschland erhalten die Betreiber von Windrädern ja selbst dann Geld, wenn sie keinen Strom produzieren oder er nicht benötigt wird. Wie lange wir uns diesen Luxus noch werden leisten können, wird die Zukunft zeigen.

Die unterbrochenen Produktions- und Lieferketten, der Einbruch des Konsumentenvertrauens und die staatlichen Schutzmaßnahmen haben die Wirtschaft weltweit lahmgelegt. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir schnell zur Normalität zurückkehren, ist gering. Zu groß sind die negativen Effekte auf Gewinne, Liquidität und Verschuldung der Unternehmen. Darüber hinaus ist der Albtraum zumindest eines jeden früheren Zentralbankers eingetreten: Die Geldpolitik ist nicht mehr unabhängig. Jetzt bestimmen die Regierungen über die Neuverschuldung und die Gangart der Geldpolitik. Damit werden Zinsen, die über ein Niveau von nominal 2 oder 3 Prozent hinausgehen oder überhaupt real positiv sind, in Zukunft eher die Ausnahme sein.

Festverzinsliche Wertpapiere

Bisher lief im Hinblick auf die Europäische Zentralbank (EZB) alles auf ein Szenario des Durchwurstelns hinaus. Normalisierungsbemühungen und erneute Lockerungen lösten einander ab – das hat ein Ende. Für die EZB gibt es kein Zurück mehr. Ihr permanenter Krisenmodus wird sich nicht mehr ändern und gefährdet das Vertrauen der Menschen in die Notenbank. Immer mehr zeigt sich die wahre Absicht der EZB : den hoch verschuldeten Staaten unter die Arme zu greifen. Das Inflationsziel der EZB, dass auch ein Über- schießen erlaubt, gefährdet die Stabilität des Euros. Und die künstlich niedrigen Zinsen lassen Vermögensblasen entstehen. Ihre ultralockere Geldpolitik im Dienste der Eurorettung wird die EZB allerdings fortsetzen, bis sie die Kontrolle über den Geldschöpfungsprozess verliert.

Dasselbe zeigt sich auch in Amerika. Was die Fed und das amerikanische Finanzministerium getan haben, ist erstaunlich. Die Fed druckt Geld und kauft Anleihen vom Staat. Die Staatsanleihen sind dann ein Vermögenswert in den Büchern der Fed. Das Finanzministerium nimmt dann das Geld und verwendet es zur Finanzierung einer Zweckgesellschaft (Special Purpose Vehicle, SPV). Als Nächstes beauftragt das Finanzministerium die Fed damit, die Zweckgesellschaft zu verwalten. Dann beauftragt die Fed eine Firma wie BlackRock mit der Durchführung der Wertpapierkäufe. Das ist leider kein Witz. Es gibt Leute, die die Meinung vertreten, die Fed verstößt damit gegen den Federal Reserve Act.

Die Sparanstrengungen des privaten Sektors und die Zinspolitik der Zentralbanken werden die Zinsen weit über das Ende der Pandemie hinaus künstlich niedrig halten. Trotzdem, siehe die Rohstoffrubrik, ist die Gefahr steigender Inflationsraten trotz niedriger Zinsen nicht gebannt.

Aktien

Man kann spüren, wie sich die Stimmung verändert. Neue Therapien werden angekündigt und viele Impfstoffe sind in der Entwicklung. Die Einführung wird schwierig, aber aufgrund der Situation machbar sein. Der Stimmungsumschwung in Verbindung mit großzügigen Steuergeldern und Liquiditätsspritzen gibt den Anleger Vertrauen, sodass die Aktienkurse steigen. Eigentlich sollte man gegen diesen Trend nicht ankämpfen, aber ich frage mich, wie dauerhaft er sein wird. Wenn ich die Lage als Kleinunternehmer betrachte, so glaube ich, dass bei Weitem überschätzt wird, wie schnell sich die Wirtschaft erholen kann. Die Regeln haben sich geändert. Ganze Branchen sind in ihrer jetzigen Form nicht mehr lebensfähig und müssen neue Wege finden, um Geschäfte zu machen.

Werden Immobilieneigentümer gezwungen sein, niedrigere Mieten von Restaurants zu nehmen? Werden die Kosten für unser Essen im Restaurant steigen?

Wird das Haare schneiden doppelt so lang dauern? Werden wir 1000 andere Dinge kaufen?

Die Produktivität geht wesentlich stärker zurück als der Umsatz. So hält der Tourismus ein riesiges Angebot aufrecht, für das es auf unabsehbare Zeit keine oder nur geringe Nachfrage besteht. Die Ölindustrie pumpt weiterhin ein zu großes Angebot aus dem Bo- den, das sie entweder teuer einlagern oder billig verscherbeln muss. In der Luftfahrt stehen die meisten Flugzeuge still und in der Zukunft dürften nicht alle wieder abheben. Das alles wird das Verhältnis von Kosten und Ertrag verschlechtern. Die geringere Auslastung dürfte in den meisten Branchen die Kosten pro Angebotseinheit vergrößern. So benötigen die Produzenten höhere Personalkapazitäten, mehr Fläche oder mehr natürliche Ressourcen, um gleich viel Umsatz zu erwirtschaften. Darüber hinaus müssen sie wegen regulatorischer Vorgaben für das Personal aufwendigere Sonderregelungen treffen, um weiter verkaufen zu können. Hilfen vom Staat lassen sich kurzfristig rechtfertigen, langfristig stehen wir jedoch vor einem Dilemma. Denn die Politik wird gezwungen sein, zuzulassen, dass die Wirtschaft ihr Angebot der gesunkenen Nachfrage anpasst. Das wiederum heißt: höhere Arbeitslosigkeit, sinkende Gewinne und letztendlich Liquidation von Unternehmen.

In den letzten Jahren hat der Dienstleistungssektor Wachstum und Beschäftigung gefördert. Das Coronavirus und die Reaktion darauf wirkten ein Bombenabwurf auf den Kern der Dienstleistungswirtschaft. Es gibt keine zweite Chance, das Hotelzimmer, den Platz im Flugzeug, das Essen im Restaurant, den Haarschnitt, die Taxifahrt oder einen Cocktail zu verkaufen. Anders als in der Industrie kann nicht auf Vorrat pro- duziert werden. Die Einnahmen sind verloren, während die meisten Fixkosten weiter liefen und laufen.

Die folgende Tabelle zeigt, dass der Durchschnittshaushalt die Taschen zuhält oder zuhalten muss. Er wird seine Ersparnisse aufbauen, bis das Vertrauen zurückgewonnen ist. Die Verbraucherausgaben werden frühestens zum Ende des Jahres zur Erholung der Wirtschaft beitragen. Die Arbeitslosenmeldungen signalisieren auch, dass eine nachhaltige Verbesserung des Konsums ohne eine Erholung des Arbeits- markts ausbleiben wird.

Eine internationale Studie der Beratungsfirma Oliver Wyman ergab, dass fast drei Viertel der Schweizer damit rechnen, ihren Konsum maximal für 3 bis 4 Monate zurückfahren zu müssen, nur jeder 20. Schweizer rechnet damit, sich für einen Zeitraum von einem Jahr einschränken zu müssen. Genau das aber denkt in Frankreich und den USA jeder achte, in Deutschland und Großbritannien jeder siebte, in Spanien jeder fünfte und in Italien sogar jeder vierte. Während in der Schweiz 77 Prozent der Befragten sagten, dass ihr Haushaltseinkommen nicht gesunken sei, gaben in Spanien 60 Prozent an, sie hätten weniger Geld.

In den nächsten Monaten, vor allem im Juli/August und während der Berichterstattung zum ersten Halbjahr 2020, erwarte ich ein Trommelfeuer schlechter Unternehmensnachrichten. Viele Konzerne, die unter der aktuellen Krise leiden, haben nur wenige Rücklagen. Das ist besonders problematisch, da die Unternehmen im Moment keine Umsätze haben und damit auch kein neues Geld in ihre Kassen gespült wird. Bei der Lufthansa reichte das Geld in der Kasse zum Beispiel, laut Geschäftsbericht 2019, um nur 9 Prozent der kurzfristigen Schulden zu begleichen. Die Autokonzerne schneiden ebenfalls schlecht ab.

Hätte ich Ihnen im letzten Jahr gesagt, dass die weltweiten Smartphone-Lieferungen im Jahr 2020 (derzeit–15 Prozent) enttäuschend sein werden und behauptet, dass der Kurs der Apple-Aktie dennoch um 83 Prozent und die Marktkapitalisierung um circa 600 Milliarden US-Dollar steigen würde, hätten Sie mir vermutlich nicht geglaubt. Und dennoch hätte ich recht gehabt. Immer noch wird über die 200- Milliarden-Dollar-Liquidität in der Bilanz des Unternehmens gesprochen. Das stimmt aber inzwischen nur noch zum Teil. Dagegen steht eine Verschuldung von 110 Milliarden Dollar. Und das Nettoguthaben wird mit Sicherheit weiter fallen. Das dürfte auch der Grund sein, warum Apple, zur Enttäuschung der Anleger, sein Aktienrückkaufprogramm zur Verbesserung des Gewinnverhältnisses pro Aktie von 75 Milliarden auf 50 Milliarden US-Dollar gekürzt hat. Die Zukunft wird uns zeigen, wo die Aktienmärkte in einem Jahr stehen.

Schwellenländer

Die Schwellenländer werden leiden. Wenn bisher viele Unternehmen darauf vertraut haben, dass die rechte Menge zur rechten Zeit am richtigen Ort angeliefert wird und deshalb keine Lager aufgebaut haben, wird sich dies in Zukunft ändern. Das Vertrauen in das System ist ordentlich beschädigt. Damit wird ein Umdenken erfolgen – zumindest bis zu einem gewissen Grad. Produktionsstandorte werden verlagert werden. Es wird nicht mehr dort produziert werden, wo es am günstigsten ist, sondern auch da, wo die Lieferkette ungefährdeter ist. Damit wird nicht nur noch nach Kostengesichtspunkten entschieden. Darüber hinaus werden in Zukunft auch größere Lager vor Ort aufgebaut werden. Diese neue Kosten-Risiko-Abwägung wird zum einen zu höheren Verkaufspreisen oder niedrigeren Margen und zum anderen zu einer Verlagerung von Arbeit aus den Schwellenländern führen.

China dürfte das nicht treffen. Denn China ist kein Schwellenland mehr. Bisher hieß es immer, wenn die US-Wirtschaft niest, bekommt der Rest der Welt Schnupfen. Heute bekommen wir auch Schnupfen, wenn China niest. Das belegen die Absatzzahlen von BMW. Rund 750.000 Fahrzeuge hat BMW 2019 an chinesische Kunden ausgeliefert – mehr als in Deutschland und den USA zusammengenommen. Da der Tourismus für rund 5 Prozent des chinesischen Bruttoinlandsprodukts sorgt, war es für die politische Führung Chinas wichtig, die Ausbreitung des Coronavirus so schnell wie möglich einzudämmen. Darüber hinaus will die Staatsspitze das Land vom billigen Lieferanten zu einer eigenständigen Volkswirtschaft mit kräftigem Binnenkonsum umbauen. Dazu braucht es das Vertrauen der Bevölkerung in die Zukunft und das Virus – ob noch existent oder nicht – muss aus den Schlagzeilen verschwinden. Im Moment sind Aktien aus Schwel- lenländern daher mit hohem Risiko behaftet.

Rohstoffwerte

Inflation entsteht, wenn zu viel Geld zu wenige Waren jagt, und das könnte in den nächsten Jahren der Fall sein. Es besteht kein Zweifel über den Teil „zu viel Geld“, und wenn ein geringeres Angebot an Rohstoffen alltäglicher wird, könnte das folgende Diagramm in einigen Jahren ganz anders aussehen. Mit anderen Worten, wir könnten an der Schwelle zu einer jener seismischen Verschiebungen auf den Finanzmärkten stehen, wie sie etwa alle zehn Jahre vorkommen. Sind Sie darauf vorbereitet? Wenn nicht, ist die gute Nachricht: Es bleibt noch Zeit … für den Augenblick.

Auch Rohstoffe folgen dem Gesetz von Angebot und Nachfrage:

Eine meiner Goldminenaktien – Agnico – lieferte einen hervorragenden Bericht über das erste Quartal, senkte aber die Prognose für 2020 aufgrund der Auswirkungen von COVID-19. Kommentar der Geschäftsführung: „Wir erwarten ein starkes zweites Halbjahr mit einer vierteljährlichen Goldproduktion, die voraussichtlich auf ein Niveau ähnlich dem des vierten Quartals 2019 zurückkehren wird.“ Agnico hatte im vierten Quartal 2019 eine Rekordproduktion. Bis zum Juli sollten alle Betriebe wieder arbeiten und zusammen mit dem viel höheren Goldpreis sollte Agnico sehr gute Umsatz-, Gewinn- und Cashflow-Zahlen vorlegen. Bei jedem signifikanten Ausverkauf in den nächsten Monaten werde ich daher zu den Käufern gehören.

Niedrige Ölpreise haben immer wieder zu großen Verwerfungen in ganzen Weltregionen geführt. Derzeit stehen die Ölpreise je nach Sorte bei 15 bis 20 US- Dollar pro Fass. Aufgrund der hohen Dividendenrenditen der großen Erdölgesellschaften hatte ich im Februar drei Werte gekauft – die Anlage war ein Desaster. Nach einem Kursverfall von ca. 50 Prozent habe ich noch eine vierte, Equinor, hinzugefügt. Da die Zeiten des gemütlichen Kaufmanns vorbei sind, halte ich meine Leser über Twitter auf dem aktuellen Stand der Dinge. Am 8. April twitterte ich: „Die Erdölgesellschaften, die im Plus sind, verkauft. Den Rest weiter gehalten. In dem Markt ab und zu Gewinne mitzunehmen schadet nichts.“ In der Folge habe ich am selben Tag Equinor verkauft. Am 23. April gab Equinor bekannt, dass sie die Bardividende für das erste Quartal 2020 um 67 Prozent senken. Das war ein wichtiges Signal, um auch die restlichen Erdölwerte mit Verlust zu verkaufen. Twitter vom 23. April: „Ölgesellschaften für Dividendensicherheit bekannt. Jetzt senkt Equinor die Bardividende für das erste Quartal 2020 um 67 Pro- zent. Während die meisten Öl-Majors bereits Investitionen und Rückkäufe gekürzt haben, könnten jetzt die Dividenden gesenkt werden. Ölwerte mit Verlust verkauft.“ Inzwischen hat auch Royal Dutch Shell bekannt gegeben, dass sie die vierteljährliche Dividende von 0,4193 (Vorjahr) auf 0,16 Euro senkt. Auf den Aktienkurs hat sich das bisher noch nicht ausgewirkt. Die meisten Analysten gehen bei der Einschätzung des Unternehmenswerts der Erdölgesellschaften nicht von dem derzeitigen Spot-Preis für Rohöl von 20 US- Dollar, sondern von einem für 2021 geschätzten Preis von 40 US-Dollar für ein Fass aus. Allerdings würden laut den Analysten selbst bei diesem Preis die meisten Erdölgesellschaften trotz deutlicher Kürzungen des Budgets mit einem Minus abschließen. Das Umfeld dürfte für die Gesellschaften in den nächsten zwei Jahren nicht besser werden und ich habe mich daher entschlossen, in den sauren Apfel zu beißen und die Verluste im Aktiendepot zu realisieren. Aber man muss die Reißleine ziehen, wenn es nötig ist

Währung

Nur das zum Thema in „In Dollar we trust“ (auch wenn ich kurzfristig weiter Dollar halten würde):

Portfoliostrategie

 Compounding ist fantastisch auf dem Weg nach oben, aber auf dem Weg nach unten ist es gnadenlos. Wenn Ihr Investitionskonto um 30 Prozent steigt und dann wieder um 30 Prozent sinkt, wachsen Ihre 100.000 auf 130.000, bevor sie auf 91.000 zurückgehen. Leider denken die meisten Leute, 30 nach oben und dann 30 nach unten, koste sie nichts – aber das ist einfach nicht der Fall. 50 Prozent verloren – etwas, das während der letzten beiden Rezessionen vorkam – und Sie müssen anschließend 100 Prozent Gewinn machen, um Ihren Verlust wieder auszugleichen.

Der nachhaltige Erfolg bei der Geldanlage hängt zum einen von der Strategie und zum anderen von der Disziplin ab. Das heftige Beben an den Börsen hat viele Anleger aber dermaßen in Angst und Schrecken versetzt, dass die geplante Strategie oft nur noch Schall und Rauch ist.

Nach wie vor ist mein Ausblick für Aktien von Vorsicht geprägt. Bis ich mehr Klarheit über das Coronavirus habe und besser weiß, wie es sich bekämpfen lässt, setze ich meine Strategie zur Begrenzung des Risikos fort. Sowohl in meinem Euro- als auch in meinem Schweizer-Franken-Depot halte ich keine Aktien. Da ich aber der Versuchung, ab und zu in Aktien zu investieren, nicht wieder stehen kann, habe ich ein kleines Aktiendepot, in dem sich die unten aufgeführten Werte befinden. Es besteht ein hohes Risiko, da es nicht diversifiziert ist, hier dominieren Goldmienenaktien. In der Vergangenheit hat Gold oft während der Monate Juni und Juli zur Schwäche geneigt. In diesem Fall werde ich neu eine Position in Alamos Gold kaufen. Allerdings nur, wenn sich der Preis der Aktie wieder zwischen 6 und 7 US-Dollar bewegt.

Kurs/Kauf Kurs/Ist Wert- Wert- Wertzuwachs
Euro Euro zuwachs zuwachs Kurs/Verk. nach Realisation
30. Apr in Euro in Prozent Euro in Prozent
Dignity PLC Montag, 5. Feb. 18 8,59 Montag, 4. Juni 18 11,87 38,26%
General Electric 12,30 Montag, 4. Juni 18 11,95 -2,85%
Agnico-Eagle Mines 36,00 53,56 17,56 48,78%
Shire PLC 35,52 Montag, 3. Dez. 18 51,40 44,71%
Transocean LTD Montag, 9. April 18 8,00 Montag, 30. April 18 10,20 27,50%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 4. Juni 18 82,32 Montag, 6. Aug. 18 86,73 5,36%
Goldcorp 11,88 Mittwoch, 17. April 19 9,92 -16,52%
Agnico-Eagle Mines Dienstag, 14. Aug. 18 33,68 53,56 19,88 59,03%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 3. Dez. 18 66,99 Mittwoch, 6. März 19 72,47 8,18%
Kraft Heinz Company Mittwoch, 6. März 19 29,06 Mittwoch, 29. Mai 19 25,77 -11,32%
Newmont Mining Mittwoch, 17. April 19 30,26 54,26 24,01 79,34%
Shell Donnerstag, 11. Feb. 20 23,88 Donnerstag, 23.April 20 16,52 -30,81%
Total Donnerstag, 11. Feb. 20 45,12 Donnerstag, 23.April 20 32,25 -28,52%
Exxon Donnerstag, 11. Feb. 20 55,44 Donnerstag, 23.April 20 40,31 -27,30%
Equinor ASA Donnerstag, 12. März 20 9,72 Mittwoch, 8. April 20 12,30 26,57%
Hornbach Holding AG Donnerstag, 12. März 20 40,50 52,00 11,50 28,40%
Totaler Wertzuwachs bei gleich grosser Anlage in jedem Titel 53,89% 2,77%

Ich halte in allen aufgeführten Werten eine Position. Es bleibt dabei: In meinem Hauptdepot befinden sich nur Bargeld, eine Anleihe und Gold.

Mit freundlichen Grüßen

Ottmar Beck

DAX –17,83 % | EURO STOXX 50 P –21,37 % | SMI –8,80 % | RexP 0,75 % | SBI 2,26 % | Gold (in US-Dollar): 11,25 %

per 30. April 2020

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Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 4

Wilen, den 3. April 2020

Wir sind in die aktuelle Krise mit einem Finanzsystem eingetreten, in dem von den politischen Entscheidungsträgern Anreize gesetzt wurden, um übermäßige Schulden und Hebelwirkungen einzugehen. Die Turbulenzen, die wir derzeit erleben, sind das Ergebnis der Auflösung dieser Hebelwirkungen. Der primäre Auslöser der Turbulenzen ist der Einbruch der Wirtschaftstätigkeit aufgrund des COVID-19-Virus. Aber die Tatsache, dass die Finanzierungs- und Handelsmärkte nicht gut funktionieren, ist auf die übermäßige Hebelwirkung zurückzuführen, die im Finanzsystem abgebaut werden muss.“

Scott Minerd, Globaler Chief Investment Officer von Guggenheim Partners und Vorsitzender von Guggenheim Investments

Sehr geehrte Damen und Herren,

Corona tötet. Corona gefährdet Existenzen. Corona bringt alte Gewissheiten ins Wanken. Wir sind alle verunsichert. Den meisten von uns ist angst und bange, wenn nicht um sich selbst, dann um ihre Angehörigen und Bekannten. Unternehmer wissen nicht, ob es ihre Firma am Jahresende noch geben wird. Angestellte fürchten um ihren Arbeitsplatz. Wie sich herausstellt, sind wir alle nicht gerüstet für eine Pande- mie. Daher gibt es keinen Grund zur Entspannung.

Halten wir uns also an ruhiges, rationales Denken – besonders in dieser Krise. Ich bin davon überzeugt, dass der Ausbruch der Pandemie nicht zu einer Überreaktion des Markts geführt hat. Sie war diesmal der Auslöser für die Korrektur völlig überbewerteter Märkte. Im Unterschied zu 2000 und 2008 werden wir allerdings länger mit der Schadensbekämpfung und Wiederherstellung prosperierender wirtschaftlicher Verhältnisse zu kämpfen haben. Denn die aktuelle Krise berührt die meisten Menschen und Unternehmen unmittelbarer als jene von 2008. Damals waren „nur“ die Banken zu retten. Diesmal sind alle Unternehmen betroffen. Kunden und Beschäftigte bleiben weg, Rohwaren und Vorprodukte fehlen. Damit müssen viele Firmen ihren Betrieb einschränken oder schließen. Heute sind insbesondere die kleinen und mittleren Firmen, die Stütze der deutschen Wirtschaft, gefährdet.

In den vergangenen Jahren haben die Verbraucher einen großen Teil zum Wirtschaftswachstum beigetragen. Nach der Coronavirus-Panik, bei der Bars, Restaurants und die meisten öffentlichen Veranstaltungen und Räume abgesagt oder geschlossen wurden, wird dies nicht mehr lange so bleiben. Die meisten Ausgaben wurden gestoppt, sei es, weil Restaurants und Bars geschlossen, Konferenzen abgesagt und Reisen eingestellt wurden oder weil viele der in diesen dienstleistungsorientierten Branchen tätigen Personen aufgrund der erzwungenen Schließung keine Arbeit mehr haben. Dieser Mangel an Konsumausgaben wird noch viel länger anhalten als die Schließungen.

Auch die Lagerbestände, die viele Menschen mit Dingen wie Toilettenpapier und nicht verderblichen Artikeln angelegt haben, müssen erst wieder abgebaut werden. Das wird ihre Ausgaben noch viele Monate nach dem Ende der Coronavirus-Angst verringern.

Aus der Geschichte können wir lernen, dass es bei bei großen Wohlstandsunterschieden in einer Gesell- schaft und in einem wirtschaftlichen Abschwung viele Konflikte über die Aufteilung dieses Wohlstands geben wird. Wenn immer mehr Geld gedruckt wird und dieses zu einem großen Teil in den Kauf von Finanzanlagen fließt, vergrößert das die Vermögenslücke, da der Kauf von Finanzanlagen deren Preis in die Höhe treibt. Das kommt den Wohlhabenden zugute, die mehr Finanzanlagen als Arme besitzen.

Festverzinsliche Wertpapiere

Wie wollen die Amerikaner je ihre privaten Schulden bezahlen?

Und das packen die Staaten jetzt noch auf den schon bestehenden Schuldenturm:

Folgende Rechnung für die Corona-Rettungspakete habe ich, ohne Gewähr, Pi mal Daumen aufgestellt:

USA Deutschland
2 Bill. $ Congress 165 Mrd. Beteiligung an den EZB-Anleihekäufen
4 Bill. $ Fed und Treasury 156 Mrd. Neuschuldenaufnahme Bund
600 Wirtschaftsstabilisierungsfonds
6 Bill. $ Total 921 Mrd. Total
350 Mio. Einwohner 81,4 Mio. Einwohner
17.000 $ neue Schulden/Einwohner 11.314 neue Schulden/Einwohner
68.000 $ neue Schulden/4-köpfige Familie 45.258 neue Schulden/4-köpfige Familie

Kleiner wird die Rechnung bestimmt nicht, denn ein Teil der Bürgschaften bleibt nicht virtuelle Zusage, sondern verwandelt sich in handfeste Kosten. Natürlich werden wir und die folgende Generation es schaffen, aber es wird unbequem, teuer und schwer sein. Wir werden Opfer bringen müssen und es wird kein Trost sein, das alle sie bringen müssen.

Aktien

Die groß angelegten fiskalischen Maßnahmen werden nur dazu beitragen, den Schock abzufedern, ein starker Einbruch der Wirtschaftstätigkeit wird damit aber nicht vermieden. Die Analysten sollten dabei sein, ihre Wachstumsprognosen zu revidieren. Obwohl die BIP-Schätzungen zum jetzigen Zeitpunkt natürlich äußerst spekulativ sind, da sich die Situation schnell ändert.

Denn es hängt davon ab, wie lange sich das Virus aus- breitet und wie hart die in den kommenden Wochen getroffenen Eindämmungsmaßnahmen sein werden. Aber die Wirtschaftsaktivität wird sowohl im zweiten als auch im dritten Quartal stark zurückgehen. Der Markt hat schneller reagiert. Er erwartet für die Dividenden europäischer Aktien einen Rückgang von 45 Prozent. Das zumindest zeigen die Preise für Dividenden-Futures. Danach werden wir auf den Index EURO STOXX 50 nur noch eine Ausschüttung von 65 Euro (2019: 120 Euro) erhalten. H&M, Jenoptik und Ford waren die ersten Unternehmen, die die Dividende strichen. In der Schweiz haben Valora und Calida denselben Schritt getan. Die Analysten tun sich allerdings schwer, die Lage auf die Gewinne der Unternehmen herunterzubrechen und bisher kaum angepasst.

Obige Grafik aus Finanz und Wirtschaft illustriert, dass in dem Monat (braune Balken) und in den Monaten (graue Balken) vor dem 13. März die Prognosen nur zögerlich reduziert wurden. In der Schweiz wurden sie sogar noch angehoben. Rechnen Sie damit, dass es bei der Berichtsaison zum ersten Quartal zu einer Welle von Gewinnrevisionen kommt.

Der Kursrückgang zum Beispiel im DAX vom Hoch bei 13.800 Punkten bis zum jüngsten Verlaufstief bei 8.240 beträgt bisher 40 Prozent in gerade mal drei Wochen. Trotzdem könnte der große Aufwärtstrend, der seit 1982 besteht, im Bereich von 8.000 Punkten diesmal, bei der Berichterstattung zum ersten Quartal, durchbrochen werden. Allerdings könnte der seit 1982 bestehende Aufwärtstrend, der zurzeit bei 8000 Punkten steht, mit der Berichterstattung zum ersten Quartal 2020 nach unten durchbrochen werden.

Der oft gehörte Vergleich von 1987 mit 2020 für den amerikanischen Aktienmarkt stimmt nicht. Die Bewertung der CAPE-Ratio lag kurz vor dem Schwarzen Montag 1987 bei etwa 17. In der jetzigen Periode erreicht der Aktienmarkt fast den doppelten Wert, etwa 33. In den vergangenen Jahren schien die Bewertung für viele Anleger keine Rolle zu spielen. Aber wenn man bedenkt, dass der Aktienmarkt derzeit immer noch mit einem Shiller-Kurs-Gewinn-Verhältnis von 24 (nach dem Absturz) gehandelt wird, sollten wir vorsichtig sein, da die Korrekturen (Ausnahme 1987) selten aufhörten, wenn für den Markt immer noch ein so hohes CAPE-Verhältnis berechnet wird.

Ein weiterer Punkt ist der Abstand vom langfristigen Trend. 1987 bewegte sich der S&P 500 unter seiner langfristigen Trendlinie, während wir heute 130 Prozent über ihr liegen, was einer der höchsten Werte seiner Historie ist. Selbst im Jahr 2000 lag der S&P 500 „nur“ 128 Prozent darüber. Allerdings sind wir damals nicht sofort auf die langfristige Trendlinie zurückgefallen, sondern haben weit vorher aufgehört. Erst 2009 fiel der S&P 500 wieder unter die langfristige Trendlinie. Tatsache ist aber auch, dass wir immer von den Höhepunkten unter die langfristige Trendlinie gefallen sind.

Rohstoffwerte

Kein Marktsegment wurde durch die Ankündigung Saudi-Arabiens und Russlands, die Produktion zu erhöhen anstatt sie wie erwartet zu drosseln, so getroffen wie der Energiesektor. Drei riesige Nachfrageschocks: erst der Handelskrieg, dann der Kampf um den Ölpreis und zu guter Letzt der Coronavirus. Der Zusammenbruch der Nachfrage und die Steigerung der Rohöl-Produktion ist beispiellos. Hinzu kommt das warme Wetter in diesem Winter, das ebenfalls den Erdgasverbrauch drückt. Unbestreitbar ist es eine katastrophale Anhäufung von negativen Ereignissen. Allerdings sind sowohl Saudi-Arabien als auch Russ- land aufgrund ihrer hohen Staatsdefizite an höheren Preisen interessiert. Die Saudis können Öl zum niedrigsten Preis in der Welt pumpen, wenn man nur die Barkosten ihrer Felder berücksichtigt. Dennoch hängt der Haushalt des Landes von den Öleinnahmen ab, eine Schätzung besagt, dass der Break-even bei circa 80 Dollar pro Fass liegt, wenn man die gesamten Regierungsausgaben mit einbezieht. Russlands Budget hängt ebenfalls von den Ölexporteinnahmen ab. Es wird vermutet, dass der Breakeven hier niedriger ist und bei circa 42 Dollar pro Fass liegt, obwohl die direkten Produktionskosten hoch sind. Ich denke, beide versuchen, die amerikanische Fracking-Industrie an die Wand zu treiben. Dafür sind beide Länder bereit, kurzfristig unter den niedrigeren Preisen zu leiden.

Langfristig ist das eine gute Nachricht für die großen Ölgesellschaften. Die schwierigen Bedingungen für die Erdölgesellschaften werden wahrscheinlich auch 2020 und 2021 anhalten, da die geringere Nachfrage nicht nur zu niedrigeren Öl- und Erdgaspreisen, sondern auch zu geringeren Margen bei raffinierten Produkten und Petrochemikalien führt. Mit derzeit 24 Dollar pro Fass liegt der Ölpreis der Sorte Brent jedoch deutlich unter der mittelfristig erwarteten Preisschätzung von 60 Dollar pro Fass, sodass die Firmen mit einem starken Abschlag auf den geschätzten fairen Wert gehandelt werden. Der jüngste Ausverkauf hat auch die Dividendenrenditen in die Höhe getrieben. Auch wenn der Ölpreis unter dem Breakeven-Niveau liegt, bin ich der Ansicht, dass Bedenken hinsichtlich der Nachhaltigkeit der Dividenden weitgehend unangebracht sind, da die Unternehmen in der Lage sind, ihre Bilanzen in naher Zukunft zu straffen, die Investitionsausgaben zu reduzieren und die Option der Gratisdividende wieder einzuführen. Ein gutes Beispiel ist Total. Die Firma verfügt über eine solide Bilanz, reichlich Potenzial für Investitionskürzungen und viele langfristige Abnahmeverträge. Wie alle anderen großen Öl-Firmen ist Total bei dem gegenwärtigen Ölpreis nicht in der Lage, die Dividende aus seinem Cashflow zu finanzieren.

Daher wird die Beibehaltung der Dividende vor allem von der Dauer dieser Ölkrise abhängen. Ist das Management der Überzeugung, dass die Ölpreise nicht auf Jahre auf diesem Niveau verharren, sollte die Dividende beibehalten werden. Die Finanzierungslücke kann die Gesellschaft durch Kreditaufnahme überbrücken. Wie wir bereits im letzten Brief schrieben, dürften die Ölpreise mittelfristig eher höher als tiefer notieren. Womit das jetzige Umfeld eine günstige Kaufgelegenheit für Investoren mit einem langfristigen Investitionshorizont ist.

Angesichts dessen, dass die Zentralbanken weltweit immer mehr Liquidität in den Markt pumpen, überall die Zinsen nahezu bei oder unter null stehen, die Politik massive Anreize gibt, die direkte Zahlungen und Steuerstundungen einschließen, sollte der Goldpreis wieder in die Höhe schnellen. Gold hat seit Dekaden eine stark inverse Korrelation mit den Defiziten des US-Haushalts. Die folgende Grafik (Quelle Meridian-Makro-Research) zeigt das 12-Monats-Budgetdefizit und den Goldpreis (invertiert) in den vergangenen Jahren. Jetzt stellen Sie sich vor, was passiert, wenn Sie die blaue Linie von der 1-Billion-Dollar-Marke bis zu den erwartenden 4 Billionen Dollar verlängern. Bei welchem Preis wird Gold (rote Linie) dann notieren, wenn sich die Korrelation auch in der Zukunft fortsetzt?

Gold fängt an, sich so zu verhalten, wie es sich verhalten sollte.

Portfoliostrategie

Auf das Beste hoffen, auf das Schlimmste vorbereitet sein. Wir sind vorbereitet.

Am 4. Dezember 2019 habe ich Ihnen diese Grafik geschickt: „Wenn Sie es hassen, für Dinge zu viel zu bezahlen, tun Sie es nicht“.

Es bleibt dabei – Fortsetzung der Theorie am 22. März 2020:

Das ist die Praxis:

Allerdings war ich war nie ein Fan von Analogien und Daten-Korrelationen. Normalerweise funktionieren sie, bis zu dem Moment, an dem sie funktionieren sollten – und dann verlieren Sie Geld. Trotzdem können wir diese Analogie nicht mehr leugnen, denn wir sind gerade wie 1929 abgestürzt.

Dennoch: Angesichts der hohen Verluste und der historischen Maßnahmen der Notenbank haben die Märkte eine echte Chance, sich zu erholen. Denn nach der ersten Phase des jüngsten Crashs, wäre diese Erholung die zweite Phase der jetzigen Abwärtsbewegung. Typischerweise kommt danach noch eine dritte Phase: theoretisch wieder eine Abwärtsbewegung. Wenn ich dann eine Bodenbildung erkennen kann, werde ich weiter in Aktien investieren. Dann sollten aber auch handfeste Daten vorliegen, damit man nach nüchterner Einschätzung der Fakten investieren kann. Vielleicht zu einem höheren Preis als heute, dafür aber mit einer höheren Sicherheit. Bis dahin werden im beigefügten Portfolio keine Aktien gehalten. Die Anlage ist zwar langweilig, hat aber ihren Zweck, größere Verluste zu vermeiden, erfüllt. Bei der Schnelligkeit der Märkte habe ich mich entschlossen, kurzfristig meine Meinung auf Twitter (Ottmar Beck@1otbe9) bekannt zu geben.

Kurs/Kauf Kurs/Ist Wert- Wert- Wertzuwachs
Euro Euro zuwachs zuwachs Kurs/Verk. nach Realisation
31. Mrz in Euro in Prozent Euro in Prozent
Dignity PLC Montag, 5. Feb. 18 8,59 Montag, 4. Juni 18 11,87 38,26%
General Electric 12,30 Montag, 4. Juni 18 11,95 -2,85%
Agnico-Eagle Mines 36,00 35,51 -0,49 -1,36%
Shire PLC 35,52 Montag, 3. Dez. 18 51,40 44,71%
Transocean LTD Montag, 9. April 18 8,00 Montag, 30. April 18 10,20 27,50%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 4. Juni 18 82,32 Montag, 6. Aug. 18 86,73 5,36%
Goldcorp 11,88 Mittwoch, 17. April 19 9,92 -16,52%
Agnico-Eagle Mines Dienstag, 14. Aug. 18 33,68 35,51 1,83 5,43%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 3. Dez. 18 66,99 Mittwoch, 6. März 19 72,47 8,18%
Kraft Heinz Company Mittwoch, 6. März 19 29,06 Mittwoch, 29. Mai 19 25,77 -11,32%
Newmont Mining Mittwoch, 17. April 19 30,26 40,98 10,73 35,45%
Hornbach Holding AG Limit 40,50
Shell Donnerstag, 11. Feb. 20 23,88 16,30 -7,58 -31,75%
Total Donnerstag, 11. Feb. 20 45,12 33,61 -11,52 -25,52%
Exxon Donnerstag, 11. Feb. 20 55,44 34,40 -21,04 -37,95%
Equinor ASA Donnerstag, 12. März 20 9,72 10,90 1,18 12,16%
Hornbach Holding AG Donnerstag, 12. März 20 40,50 38,10 -2,40 -5,93%
Totaler Wertzuwachs bei gleich großer Anlage in jedem Titel -6,18% 11,67%

Diesen Monat kam mein Limit für die Aktie der Hornbach Holding zum Zuge. Ich hatte das Limit mit 40,50 Euro mit Brief vom 3. Juni 2019 in den Markt gegeben. Damals ist der Kurs der Aktie bis zum Dezember auf 65,30 Euro gestiegen. Am 12. März 2020 wurde sie nun zu 40,50 eingebucht. Mit dem Limit lag ich zu hoch, denn heute notiert die Aktie bei 38,10 Euro.

Aber wer verkauft zum höchsten Kurs und kauft zum niedrigsten? Eine gute Firma, die mir in den nächsten Jahren noch viel Freude machen wird. Meine Position in Erdöl-Aktien habe ich, wie angekündigt, noch um die Aktie Equinor ergänzt. Ansonsten sind Liquidität (auch wenn sie kostet), Bundesanleihen und US- Treasuries meine Favoriten. Ich halte in allen aufgeführten Werten eine Position.

Mit freundlichen Grüßen

Ottmar Beck

DAX –27,60 % | EURO STOXX 50 P –25,34 % | SMI –11,81 % | RexP 0,88 % | SBI -0,55 % | Gold (in US-Dollar): 4,05 %

per 31. März 2020

PS: Ich hoffe, allen Lesern geht es in den gegenwärtigen Umständen gut. Wir sind in der Mitte einer Pandemie und ich bin mir sicher, dass wir damit noch eine ganze Zeit umgehen müssen. Trotzdem werden wir im Laufe der Zeit das Corona-19-Virus unter Kontrolle bringen und unser Leben wird zu einer Art von Normalität zurückkehren. Das wird entweder später in diesem Jahr oder im nächsten Jahr sein. Im Moment liegt unser Augenmerk auf der Pandemie und das sollte auch so sein. Aber ich sorge mich über das, was danach kommen wird, speziell unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten.

Diese Veröffentlichung dient ausschließlich der Information und stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung zur Abgabe von Kauf-, Verkaufs- oder Zeichnungsaufträgen dar. Sie sind auch keine Entscheidungshilfen in rechtlichen, steuerlichen, wirtschaftlichen oder anderen Belangen. Alle Informationen beruhen auf Quellen, die wir als zuverlässig erachten. Sie dienen lediglich der Information und begründen kein Haftungsobligo. Anlagen können plötzlichen und erheblichen Wertverlusten unterworfen sein, mit der Folge, dass der Anleger möglicherweise nicht den investierten Gesamtbetrag zurückerhält. Bei Aktien bestehen gegenüber festverzinslichen Wertpapieren neben höheren Renditechancen auch wesentlich größere Risiken; ein Totalverlust kann nicht ausgeschlossen werden. Die individuellen Anlageziele, die Finanzlage oder die besonderen Bedürfnisse einzelner Empfänger wurden nicht berücksichtigt. Nutzer, die den Kauf der auf diesen Seiten beschriebenen Wertpapiere in Erwägung ziehen, sollten im Hinblick auf die Ausstattung der Wertpapiere und Risiken, die mit diesen Wertpapieren verbunden sind, vor Erwerb der Wertpapiere die allein rechtlich verbindlichen endgültigen Angebotsbedingungen lesen, die in den endgültigen, offiziellen Verkaufsprospekt, gegebenenfalls aktualisiert durch Nachträge, einbezogen sind. Alleinige Grundlage für den Anteilerwerb sind die Verkaufsunterlagen zu den Sondervermögen. Verkaufsunterlagen zu allen Sondervermögen sind kostenlos bei der Kapitalverwaltungsgesellschaft und der zuständigen Depotbank erhältlich.

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Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 3

Beitrag von Ottmar Beck, Vermögensverwalter / Schweiz

 

Wilen, den 9. März 2020

Sehr geehrte Damen und Herren,

da die Börse von den Notenbanken keine Gefahr mehr erwartete, weil diese den Märkten immer zu Hilfe eilten, bedurfte es eines unbekannten Auslösers für die sinkenden Kurse, eines schwarzen Schwans. Dieser ließ lange auf sich warten, weshalb Aktien immer teurer wurden. Das Coronavirus ist jetzt dieser Auslöser – mit negativen Folgen für Konjunktur und Gewinne.

Seine globale Ausbreitung hat eine beachtliche Verkaufswelle an den Aktienmärkten ausgelöst. Es ist ein exogener Schock, der die Marktteilnehmer bei überhöhten Preisen mit plötzlicher Ungewissheit konfrontiert. Das ist, als ob Sie mit einer Nadel in einen Luftballon stechen. Die Finanzmärkte verarbeiten neue Informationen im Normalfall sehr effizient. Sind sie aber mit Ungewissheit konfrontiert, ist es den Anlegern unmöglich, die Effekte richtig einzupreisen. Deshalb reagiert der Markt mit einer Erhöhung der Risikoprämien, fallenden Kursen und der Flucht in die sogenannten sicheren Anlagen wie Staatsanleihen und Gold.

Auf einen von Panik getriebenen Ausverkauf reagieren die Zentralbanken üblicherweise mit Geld. Das erste Helikopter-Geld wurde in Asien annonciert: Jeder Hongkonger Bürger soll 10.000 Hongkong-Dollar (1.300 US-Dollar) als Teil eines neuen Milliarden- Budgets erhalten. Auch die japanische Zentralbank hat gegen die ökonomischen Schäden der Virusepidemie versucht, mit Geld zu intervenieren, und den Banken angeboten, Staatsanleihen im Werte von 500 Milliarden Yen (4,2 Milliarden Euro) zu kaufen. Zugleich kaufte sie für 100 Milliarden Yen börsengehandelte Aktienfonds, um die Aktienkurse zu stützen. An den Terminmärkten wurde fest damit gerechnet, dass die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) die Zinsen bei ihrem nächsten Treffen am 18. März senken wird. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 25 Basis- punkte liegt bei 77 Prozent und mit einer Wahrscheinlichkeit von 22 Prozent rechnen die Terminmärkte sogar mit 50 Basispunkten.

Allerdings hat die Geschwindigkeit der Fed die Marktmeinung überholt. Bereits am Dienstag, dem 3. März wurden die Zinsen um 0,5 Prozentpunkte gesenkt. Die Zentralbanken sind definitiv zur Geisel der Finanzmärkte geworden. Eine Zinssenkung nützt aber überhaupt nichts, um die Ausbreitung der Epidemie zu stoppen, und sie nützt auch nichts, um den Schock über Produktionsausfälle und unterbrochene Lieferketten zu lindern.

Festverzinsliche Wertpapiere

John Ray, früher Portfoliomanager, hat vor 35 Jahren, 1984, langfristige US-Dollar-Anleihen gekauft. Er war im Gegensatz zu allen Marktstrategen der Meinung, dass die Zinsen auf absehbare Zeit nicht weiter steigen würden. Jetzt ist er der Meinung, dass die Zinsen nicht weiter sinken können und sich die Entwicklung umkehren wird, die Zinsen also wieder steigen. Ich bin gespannt, ob er recht behalten wird, denn wir können feststellen, dass die Zinsen seit 600 Jahren sukzessive zurückgehen.

Aktien

Da sich die europäischen Märkte nach wie vor parallel zu den amerikanischen bewegen, ein kurzer Blick auf das, was in den vergangenen 20 Jahren bei Rückgängen von über 10 Prozent in Amerika passierte. Eine Baisse wird durch einen Rückgang von 20 Prozent oder mehr definiert. Es gab elf Ausverkäufe von 10 Prozent oder mehr in den letzten 20 Jahren, nur zwei davon waren größer als –20 Prozent. Es sind die Korrekturen um –40 bis –60 Prozent, vor denen wir uns alle schützen müssen.

Ich rate Ihnen, bleiben Sie ruhig, aber halten Sie sich an Ihre Verlustbegrenzungs-Limite. Die Regel „Buy the Dip“ hat in den letzten zehn Jahren gut funktioniert, da die Zentralbanken immer einschritten. Aber die Pandemierisiken des Coronavirus sind anders gelagert, sie könnten das Wirtschaftswachstum stärker stören. Besonders da die Wirtschaft seit 2009 unter dem langfristigen Wachstum der Wirtschaft insgesamt liegt, sowohl in den USA als auch weltweit.

Es kann durchaus sein, dass durch die Unterbrechung der Handelsketten und die entstandene Verunsicherung die Regel „Buy the Dip“ nicht mehr funktioniert. Julien Bittel, ein Multi-Asset-Fondsmanager bei Pictet Asset Management, hat für diesen Sommer – nach der Börsenkorrektur – ein Aktienhoch vorausgesagt. Sollten Sie nicht mindestens über 30 Prozent Barmittel verfügen, können Sie diese kurzfristige Marktrallye, wenn sie denn kommt, zur Beschaffung von Barmitteln nutzen. Denn er erwartet bis zum vierten Quartal 2020 eine Rezession. Er weist auch auf die Probleme des langfristigen US-Konjunkturzyklus hin, „die mit den weniger zyklischen Bereichen der Wirtschaft zusammenhängen, also mit dem Kreditzyklus, dem Verbrauchervertrauen und den Arbeitsmärkten … Diese Dynamik verlangsamt sich“, sagte er.

Die Verunsicherung in der Wirtschaft zeigt sich auch auf den Gesellschafterversammlungen der Unternehmen. So wurde die Präsentation der Geschäftszahlen 2019 der Beiersdorf AG kurzfristig in eine telefonische Runde umgewandelt. Auch hier zeigten sich die Folgen des Coronavirus. Konzernchef Stefan de Loecker bemerkte: „Der Virus hatte Einfluss auf die Geschäfte im Januar und vor allem im Februar. Aus heutiger Sicht ist es aber nicht möglich, eine genaue Vorausschau zu geben.“

Rohstoffwerte

Der Energie-Subindex für die weltweite Benchmark MSCI World liegt gut ein Fünftel unter dem Stand von Anfang 2017. Der Grund: Der Ölpreis steht derzeit so niedrig wie seit Juli 2017 nicht mehr. Allerdings gehören die Öl-Aktien zu den größten Dividendenzahlern der Welt. Öl wird weiter gebraucht und die Produzenten sind derzeit dabei, den Ausstoß zu reduzieren. Die UBS geht davon aus, dass bei einem Jahresziel für Brent-Öl von 60 US-Dollar je Fass die Aktienkurse der Firmen um 20 Prozent steigen sollten. Da die Zinsen niedrig bleiben werden, dürften sich die Kurse auch wegen der hohen Dividendenzahlungen wieder erhöhen. Jedoch schütten Erdölfirmen teilweise mehr Dividende aus, als sie im Moment verdienen. Wir bleiben dabei und empfehlen zusätzlich zu den bereits empfohlenen Titeln die Aktie Equinor (Zusammenschluss von Statoil und Norsk Hydro) zum Kauf. Denn obwohl wir langfristig weg von Öl und Öl-Produkten hin zu Metallen und erneuerbaren Energien wechseln, soll die Nachfrage nach Rohöl um voraussichtlich etwa 1 Million Fass pro Jahr steigen. Erst ab 2030 könnte Rohöl wegen der Elektromobilität deutlich weniger gefragt sein. Dafür wird die Luftfahrtindustrie deutlich zulegen. Bisher habe ich jedenfalls noch nirgendwo gelesen, dass es auf absehbare Zeit einen deutlichen Rückgang des weltweiten Ölkonsums geben wird.

Langfristig gibt es keine bessere Anlage als Aktien. Doch das aktuelle Bewertungsniveau des Aktienmarkts ist einfach zu hoch. Rohstoffe, Edelmetalle und Immobilien zählen zu den Sachwerten, die insbesondere in Zeiten eines Rückschlags oder gar Crashs bei Aktien Stabilität und Sicherheit versprechen. Hinzu kommt, dass gemessen am Preisverhältnis zwischen Rohstoffen und Aktien, Rohstoffe in den letzten 50 Jahren nicht mehr so günstig waren. So sind zum Beispiel die amerikanischen Energie-Aktien im Vergleich zum S&P 500 auf den tiefsten Stand seit dem Angriff auf Pearl Harbor 1941 gefallen.

Unseren Hunger nach Energie kann man deutlich in Frankfurt am Main beobachten. Rund ein Fünftel des Stromverbrauchs der gesamten Stadt entfällt auf die Rechenzentren. Tag für Tag und rund um die Uhr laufen die Geräte. Die Leistung wächst und wächst – und glaubt man den Branchenvertretern, so stehen wir erst am Anfang der Digitalisierung und ihres Stromverbrauchs.

Inzwischen notiert der Goldminen-ETF GDX wieder wie zu Jahresanfang. Der Goldpreis steht bei 1.652 US- Dollar (plus 10 Prozent). Für die Goldminengesellschaften liegt er 165 US-Dollar über dem realisierten Preis vom vierten Quartal (reiner Gewinn). Wie nervös die Märkte im Moment reagieren, zeigt die Reaktion auf die Präsentation der Zahlen 2019 von Agnico Eagle (AEM). AEM präsentierte für das vierte Quartal sehr gute Zahlen: eine Rekord-Produktion, um 40 Prozent höhere Quartalsumsätze im Vergleich zum Vorjahr und einen höheren Gewinn als erwartet. Aufgrund des Cashflows erhöhte die Gesellschaft ihre Dividende um 14,3 Prozent auf 0,20 Cent pro Quartal. Damit hat die Gesellschaft im sechsten Jahr in Folge ihre Dividende erhöht. Aber trotz all dieser guten Nachrichten hat die Gesellschaft wegen einer für 2020 prognositizierten 3,5 Prozent niedrigeren Produktion (es wird immer noch erwartet, dass die Gesellschaft ihre Produktion bis 2022 um 18 Prozent steigert) 15 Prozent an Kurswert verloren. Dabei sollen vor allem 2021 und 2022 die Kosten weiter gesenkt werden. Ich habe in AEM investiert und meine Position erhöht. Aktien gekauft haben, nach der Bekanntgabe der Ergebnisse, auch der Präsident Ammar Al-Joundi (2.000 Aktien), der unabhängige Direktor Mel Leiderman (2.000 Aktien), Sr. VP Jean Robitaille (2.000 Anteile) und CEO Sean Boyd (5.000 Aktien) von AEM.

Währungen

Betrachten wir den Kursverlauf des US-Dollars wenden sich sowohl die makroökonomischen Daten als auch das Spiel der Kräfte gegen den US-Dollar. In den USA hat sich das Wirtschaftswachstum verlangsamt und nähert sich dem Wachstumstempo der europäischen Länder. Zudem hat die US-Notenbank damit begonnen, die Zinsen zu senken, und damit wird die Zinsdifferenz zu Europa und Japan kleiner. Das macht den US-Dollar unattraktiver. Das bedeutet auch, dass viele der abgeschlossenen Carry Trades aufgelöst werden. Dies könnte zur schnellen Schwächung des US-Dollars führen. Noch lässt sich das an den von mir zur Entscheidungsfindung herangezogenen Indikatoren nicht beobachten. Es kann jedoch im Laufe des nächsten Monats passieren.

Portfoliostrategie

Auf das Beste hoffen, auf das Schlimmste vorbereitet sein. Wir sind vorbereitet.

Kaufen und Halten ist eine gute Anlagestrategie. Man darf aber nicht komplett die zyklische Natur des Aktienmarkts außer Acht lassen. Bevor ich dazu Stellung nehme, soll auch gesagt werden: Wenn man einen Teil seines Geldes in Aktien steckt und es dort belässt, ist dies die richtige Herangehensweise, wenn man das Geld nicht braucht. Trotzdem sollten auch diese Investoren nie vergessen: Wenn der Himmel blau und die See ruhig ist, macht es Spaß zu segeln. Aber die Stürme, die auch immer wieder am Aktienmarkt auftauchen, sind nicht außer Acht zu lassen. Und wie wir wissen, je länger wir in ruhigem Wasser segeln, desto unvorstellbarer erscheinen uns Stürme. Bislang wurden wir immer durch das Shiller-Kurs-Gewinn- Verhältnis (P/E-Verhältnis) rechtzeitig gewarnt.

1929: P/E-Hoch, gefolgt von –89 Prozent Dow-Rückgang in 3 Jahren

1937: P/E-Hoch, gefolgt von –49 Prozent Dow-Rückgang in 7 Monaten (!?)

1965: P/E-Hoch, gefolgt von 17 Jahren seitwärts gerichteter Kursbewegung mit einem Dow-Rückgang um insgesamt –40 Prozent

2000: P/E-Hoch, gefolgt von einem Rückgang des Nasdaq 100 um –83 Prozent in etwas mehr als 30 Monaten 2007: P/E-Hoch, gefolgt von –54 Prozent Dow-Rückgang in 17 Monaten

Nach dem nächsten Höhepunkt: ??

In der Regel folgten auf die Höchststände lange Seitwärtsbewegungen. Im Moment versuchen die Zentralbanken, die Inflation anzufachen. Mit Blick auf die Periode 1965 bis 1982 wird Ihnen das (so glaube ich) nicht gelingen.

Von 1965 bis 1982 entwickelte sich die Börse seitwärts. Technisch gesehen ist dies eine Rendite von 0 Prozent über 17 Jahre (mit zwischenzeitlichen Rückgängen um –20, –30 und –40 Prozent). Aber sie war in Wirklichkeit aufgrund der hohen Inflation in diesem Zeitraum in Amerika noch schlechter. Die Kaufkraft ging in diesem Zeitraum mit –75 Prozent überproportional stark zurück. Anders ausgedrückt: Das Geld, das Sie 1965 beispielsweise in einem S&P-500-Index- Fonds angelegt hätten, hätte 17 Jahre später nur noch 25 Prozent der Kaufkraft entsprochen, das es zu dem Zeitpunkt hatte, als Sie das Geld erstmals angelegt habe.

Das beigefügte Portfolio hat die oberste Aufgabe, Verluste zu vermeiden. Daher werden wir dort nach wie vor noch nicht in Aktien investieren.

Für diejenigen, die das Risiko kennen und in Aktien investieren wollen, haben wir das Thema Energie- und Goldminenaktien aufgegriffen. Exxon (geschätzte Dividendenrendite für 2019 ca. 4,91 Prozent), Royal Dutch (geschätzte Dividendenrendite für 2019 ca. 6,49 Prozent) und Total (geschätzte Dividendenrendite für 2019 ca. 5,47 Prozent) sind interessante Werte. Wie bereits im letzten Brief geschrieben, werde ich jetzt nach einem Kursrückgang von ca. 18 Prozent mit der Dividende bezahlt, um Kursgewinne zu abzuwarten.

Kurs/Kauf Kurs/Ist Wert- Wert- Wertzuwachs
Euro Euro zuwachs zuwachs Kurs/Verk. nach Realisation
28. Feb in Euro in Prozent Euro in Prozent
Dignity PLC Montag, 5. Feb. 18 8,59 Montag, 4. Juni 18 11,87 38,26%
General Electric 12,30 Montag, 4. Juni 18 11,95 -2,85%
Agnico-Eagle Mines 36,00 42,39 6,39 17,75%
Shire PLC 35,52 Montag, 3. Dez. 18 51,40 44,71%
Transocean LTD Montag, 9. April 18 8,00 Montag, 30. April 18 10,20 27,50%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 4. Juni 18 82,32 Montag, 6. Aug. 18 86,73 5,36%
Goldcorp 11,88 Mittwoch, 17. April 19 9,92 -16,52%
Agnico-Eagle Mines Dienstag, 14. Aug. 18 33,68 42,39 8,71 25,86%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 3. Dez. 18 66,99 Mittwoch, 6. März 19 72,47 8,18%
Kraft Heinz Company Mittwoch, 6. März 19 29,06 Mittwoch, 29. Mai 19 25,77 -11,32%
Newmont Mining Mittwoch, 17. April 19 30,26 40,44 10,19 33,66%
Hornbach Holding AG Limit 40,50
Shell Donnerstag, 11. Feb. 20 23,88 20,05 -3,83 -16,04%
Total Donnerstag, 11. Feb. 20 45,12 38,97 -6,15 -13,63%
Exxon Donnerstag, 11. Feb. 20 55,44 46,26 -9,19 -16,57%
Totaler Wertzuwachs bei gleich großer Anlage in jedem Titel 11,67%

Ich halte in allen aufgeführten Werten eine Position. Meine Position in den Erdöl-Aktien werde ich viel- leicht noch um die Aktie Equinor ergänzen. Ansonsten sind Liquidität (auch wenn sie kostet), Bundesanleihen und US-Treasuries meine Favoriten.

Mit freundlichen Grüßen

Ottmar Beck

PS: Am Freitag konnten sich Russland und Saudi- Arabien nicht über eine Reduzierung der Rohölförderung einigen. Jetzt will Saudi-Arabien seine Produktion auf über 10 Millionen Barrel/Tag erhöhen. Da die Saudis einen Preis von über 20 US-Dollar über ein paar Jahre durchhalten können, würde es für Russland auch wegen der übrigen Sanktionen eng werden. Ein Russland in Nöten wird für die Welt gefährlich. Auch kann diese Situation die amerikanische Schieferöl- Industrie zerstören. Am Montagmorgen geht die Abwärtsbewegung weiter. Öl ist im Moment mit 30 Prozent im Minus und der DAX notiert bei ca. 10500, der SMI bei 9012. Bei den U.S. Futures hat man das Trading eingeschränkt. Wie erwartet kommt es zu Zwangsliquidationen. Die ETF-Verkäufe sind ein Grund. Letzte Woche wurden in Europa mehr als 100 Milliarden Euro an ETFs gehandelt. Ich habe an dieser Stelle immer wieder betont, dass der Markt zu hoch bewertet ist – seit Jahren predige ich das. Angemessen fände ich einen DAX zwischen 6000 und 8000 Punkten, allerdings glaube ich nicht, dass wir diese Zielmarke auf geraden Weg erreichen.

DAX –10,05 % | EURO STOXX 50 P –10,90 % | SMI –6,89 % | RexP 1,55 % | SBI 4,84 % | Gold (in US-Dollar): 4,47 %

per 28. Februar 2020

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