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Was sind das für Analysten bei Barclays????

Gestern verlor der Aktienkurs der Commerzbank mehr als 6%  aufgrund eines negativen Analystenkommentars der britischen Großbank Barlays.

Lt. Handelsblatt bemängelten die Analysten von Barclays, dass die Commerzbank weniger Kapital als der breite Branchendurchschnitt generiere. Zudem gebe es ein größeres Risiko bezüglich des Zinsüberschusses in diesem Jahr, der zu hoch prognostiziert worden wäre.

Außerdem – und das ist der Analystenknaller – seien die geplanten Kapitalausschüttungen enttäuschend.

Auf der einen Seite wird bemängelt, dass die Commerzbank zu wenig Kapital generiere, d.h. letztlich zu wenig Kapital ausweisen kann und zudem mit einem geringeren Gewinn in 2023 und 2024 gerechnet werden muss. Auf der anderen Seite findet Barclays die Kapitalausschüttungen enttäuschend, somit zu gering.

Man kann bei dieser Analyse nur den Kopf schütteln. Mir scheint, dass das Analystenteam der Barclays immer noch nicht die Funktion eines Kapitals bei einer Bank ermessen kann bzw. die Auswirkungen von Kapitalausschüttungen nur begrenzt in Bezug auf den Aktienkurs sieht und nicht mit Blick auf ein seriöses Wirtschaften.

Gerade bei den aufgezeigten “enttäuschenden” Gründen müsste die Commerzbank das Thema Kapitalausschüttung und damit Reduzierung des Eigenkapitals sowie Reduzierung der Vorsorge für schlechte Zeiten vollends streichen

Aktienanalysten befeuern mit ihren permanenten Forderungen nach Kapitalausschüttungen nur den kurzfristigen Aktienkurs, langfristige negative Auswirkungen – dann auch auf den Steuerzahler – sind diesen völlig fremd.

Fazit: diese Analyse gehört in den Papierkorb

Ohlsbach, den 6.9.2023

Elmar Emde

 




Putins Täuschungsmanöver Nr. XL

Mittlerweile dürfte es eigentlich bekannt sein, dass Putin ein wahrer Meister im Lügen, im Täuschen und im Verdrehen der Tatsachen ist, um sein verbrecherisches Handeln zu vertuschen.  Er und seine Propagandaclique sind  somit geschickte  Produzenten von Fake News aller Art zur Manipulation ganzer Völker und Politiker.

Insofern ist große Skepsis angesagt an den sehr schnellen Behauptungen des Kremls, dass der Drohnenangriff auf Moskau von den Ukrainern in Gang gesetzt wurde.  Hierzu sprechen einige Überlegungen und offene Fragen dagegen:

  • Wie kann es sein, dass diese Drohnen bzw. Modellflieger den Weg von der Ukraine nach dem rd. 840 Kilometer Kilometer entfernten Moskau finden konnten und dass die russische Luftabwehr diese erst kurz vor Moskau bemerkt hat. Die dadurch geringen Schäden und die bereitwilligste Auskunft eines nahezu gut gelaunten  Putin darüber (weiß er mehr?) sehen eher nach einem Täuschungsmanöver des Kremls aus, um damit noch offene Wunden schließen bzw. diverses Propagandamaterial liefern zu können.
  • Das Internet im Luftraum von Moskau wurde von russischer Seite sehr stark gestört, um angeblich die Zielfunktionen dieser „Drohnen-Modell-Flieger“ stören zu können. War der eigentliche Grund nicht der,  die unangenehmen Nachrichten des Kriegsgeschehens aus der Ukraine aus dem Ausland via Internet für die Moskauer Bevölkerung unterbinden zu können?
  • Die Ukraine sucht händeringend nach weit reichenden Raketen/Waffen, um ihre Offensive besser vorbereiten und durchführen zu können, wobei versprochen wurde, diese nicht gegen Russland einzusetzen. Ein solcher, angeblich von den Ukrainern initiierter  Drohnenangriff würde die Befürchtungen der westlichen Raketenlieferanten erheblich zögern lassen, welches nur Putin und seiner Kriegsmaschinerie zugute kommen würde.
  • Der angebliche Mini-Drohnenangriff der Ukraine auf den Kremel vor einigen Wochen, von vielen Kameras wunderbar zu Propagandazwecken in Szene gesetzt, hat nicht den erhofften Erfolg einer weiteren Mobilisierung der Russen für den Krieg gebracht, dafür aber das Narrativ eines jetzt nun vaterländischen Krieges in den Raum gestellt, welches man mit diesem inszenierten Drohnenangriff auf Moskau nun verstärken will. Straßen-Interviews von Bürgern in Moskau, welche ein noch härteres Eingreifen in der Ukraine fordern, sprechen viel mehr von inszenierten Aussagen diverser Staatsbediensteten. Auch wurden Rufe nach Ausrufung des Kriegsrechts laut, welches auch Putin in die Karten spielen würde.
  • Putin ist mit den angeblich von Tschetschenen ausgeführten Sprengstoffanschlägen in 1999 auf Wohnhäuser in Moskau  letztlich an die Macht gekommen und hat damit den grausamen Tschetschenien-Krieg begonnen bzw. damit seine Präsidenten-Karriere gestartet. Der Versuch einer unabhängigen Untersuchung  dieser Vorfälle  wurde von der russischen Regierung unterbunden, untersuchende Duma-Abgeordnete wurde ermordet. Ebenso eine bekannte Journalistin auf offener Straße erschossen, welche hierzu den FSB verantwortlich gemacht hatte. Der FSB stand damals unter der Leitung von Putin.

Und so könnte man noch viele solcher Aktionen von Putin aufführen. Putin versucht mit allen Mittel das zwischenzeitlich starke westliche Bündnis auseinander zu dividieren, welche allerdings nach sehr plumpen Maßnahmen aussehen.

Auch erscheint mir die Sprengung der Nordstream Pipeline ein von Russland inszeniertes Vorgehen gewesen zu sein. Hier will man der Ukraine die Sprengung dieser Pipeline mit meines Erachtens ebenfalls sehr durchschaubaren Methoden in die Schuhe schieben, um den Westen gegen die Ukraine aufbringen zu können.

Daher gehe ich davon aus, dass dieser Krieg noch sehr sehr  lange dauern wird und somit auch die Weltwirtschaft in sehr unangenehme Situationen bringen wird.

Ohlsbach, den 4. Juni 2023

Elmar Emde

P.S.: per 3.6.2023 fanden insgesamt 17.918 Angriffe, vermutlich von russischer Seite  auf diesen Blog statt.

 

 




Der unterschätzte Ukraine-Krieg

Wenn man die Banken oder Vermögensverwalter mit Blick auf die Gefahren und Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die Börsen anspricht, bekommt man stets die lapidare Antwort, dass dieser Krieg in den Börsenkursen bereits eingepreist wäre.

Die Einpreisung dieses Krieges müsste sich aber in einem deutlich niedrigeren Kursniveau widerspiegeln, welches allerdings nicht der Fall ist, eher das Gegenteil mit den derzeit Rekord verdächtigen hohen Börsenindices

Ich glaube, dass die Börsenakteure diesen Krieg nahezu ausgeblendet haben

und der Meinung sind, dass dieser nach der Offensive der Ukrainer dann vorbei sein wird. Unterstützt werden sie dabei  von den  großen Vermögensverwalter à la Blackrock & Co., welche aus Eigennutz bzw. Förderung der Indexfonds-Blase die Börsenkurse ganz offensichtlich nach oben puschen.

Verfolgt man aber das tägliche Kriegsgeschehen, wird einem schnell klar, dass Putin, komme was da wolle, seinen Willen durchsetzen will. Entweder ihm gelingt die Vereinnahmung der Ukraine und damit der permanente Kriegszustand für ganz Europa auf unabsehbare Zeit oder er selbst wird die weitere Zukunft nicht mehr erleben. Auch wenn das Letztere eintreffen sollte, heißt das noch lange nicht, dass dieser Krieg ein Ende finden wird, dafür gibt es zu viele Putins in diesem imperialen russischen Gebäude.

Momentan verfolgt die russische Propaganda das Narrativ, dass Russland nicht diese Spezialoperation bzw. Krieg  begonnen hat, sondern – wie soll es anders sein – die Nato und die USA, eine vollkommene Verdrehung der Tatsachen, das übliche, auf grasse Lügen und Täuschungen aufgebaute Unterfangen der Putin-Clique. Leider glauben nun sehr viele Russen diesen Schwachsinn, so dass der nächste Schritt, der so genannte vaterländische Krieg und damit die volle Mobilisierung nebst Ausweitung des Krieges nicht mehr allzu weit entfernt sein dürfte bzw. wird.

Putin und seine Clique eskalieren mit den unflätigsten Mitteln im Stile eines Schlägertrupps diesen Krieg wo sie nur können und es ist nirgendwo ein Silberstreif zu sehen, welcher in Richtung Ende eines Krieges bei Unversehrtheit der Grenzen der Ukraine hindeutet.

Putin will unverändert die Ukraine vereinnahmen,

vielleicht würde er sich zunächst mit den eroberten Gebieten abfinden, um später weiter machen zu können. Selenskyj sind aber aufgrund des großen Leids, welches der russische Überfall  dem ukrainischen Volk durch die mutwilligen und bösartigen Bombardierungen mittlerweile zugefügt hat, für Verhandlungen mit Putin letztlich die Hände gebunden. Würde er einem Waffenstillstand  oder Gebietsabtretungen zustimmen, wäre das sein Ende als ukrainischer Präsident.

Außerdem, würden Verträge mit Putin sowieso nichts bringen, er hält sich ja doch an keine Vereinbarungen.

Angenommen, Putin würde diesen von ihm ohne Not begonnen Krieg verlieren, dann muss man davon ausgehen, dass Putin wie ein dumpfer Schläger auf Rache sinnen würde. Oder in Russland wird so etwas ähnliches wie die Dolchstoßlegende, wie damals in Deutschland nach dem verloren gegangenen erste Weltkrieg in den 20er Jahren verbreitet, welches letztlich zum Erstarken der Nazis und schlußendlich zum zweiten Weltkrieg geführt hat.

Kurzum, aus dieser Analyse folgt, dass sich der Westen auf einen langen Krieg und auf eine lange Unterstützung der Ukraine mit Geld und Waffen einstellen muss, woraus eine sukzessive Umstellung auf eine Kriegswirtschaft in Europa die Folge sein wird.

Waffen sind produzierter Schrott,

welcher nur Tod und Zerstörung von aufgebauten  Volkswirtschaften bringt und somit einer Wohlstandsförderung sehr hinderlich ist bzw. unmöglich macht.

Große Kriege haben bisher stets heftige Währungsverluste und somit Währungsreformen nach sich gezogen, auf jeden Fall große Verwerfungen in den weltweiten Volkswirtschaften verursacht mit unabsehbaren Folgen.

Diese Umstände sind den Börsenakteuren, welche solche Umstände aufgrund ihres Lebensalters noch nicht erlebt haben, anscheinend völlig unbekannt und man sollte diesen den Hinweis geben, sich die Wirtschaftsgeschichte des vergangenen Jahrhunderts doch besser zu Gemüte zu führen. Da gab es viele Parallelen zur heutigen Situation und wie heißt es doch so schön:

Die Geschichte wiederholt sich (fast) immer.

Vorsicht ist angesagt und nicht Rendite.

Ohlsbach, den 30. Mai 2023

Elmar Emde




Credit Suisse, SVB: schon wieder das Investmentbanking

In einem Kommentar im Handelsblatt des von mir sehr geschätzten Wirtschaftsjournalisten Michael Maisch wurde das Problem der Credit Suisse auf die Turbulenzen  einer toxischen Mischung  aus chronischen Kontrollschwächen, schlampigen Risikomanagement und falscher Strategie (welche?)  geschoben. Dies zeigt wiederum, dass in den Kreisen des Wirtschaftsjournalismus  die eigentlichen und tiefer greifenden Gründe der derzeitigen Probleme aller Banken weltweit immer noch nicht wahrgenommen werden.

Die eigentlichen Gründe dieser Probleme liegen im Wandel der Banken vom Commercial Banking zum Investmentbanking.

Viele fragen sich nun, egal ob Commercial Banking oder Investmentbanking, letztlich sind es Banken bzw. “Banker”. Dies ist jedoch ein völlig falsches Verständnis vom Begriff „Banker“.

Bevor ich mit meiner Kritik am jetzigen Finanz-/Banksystem und der jetzigen Bankenprobleme fortfahre, bedarf es einer Klarstellung dieser beiden Banker-Typen.

Commercial Banking:

Das Commercial Banking ist das eigentliche Bankgeschäft, so wie wir es seit Jahrzehnten kennen, bzw. so wie es im Wesentlichen die Sparkassen und Volksbanken immer noch erfolgreich betreiben.

Hier werden Kredite an Privatkunden u.a. für Immobilienkäufe sowie für sonstige konsumtive Ausgaben vergeben und an Unternehmen zur Finanzierung ihrer Betriebsmittel, ihrer Investitionen aller Art nebst der Abwicklung des Im- und Exportes und auch deren Finanzierung inklusive der damit zusammenhängenden Devisengeschäfte.

Eine weitere und sehr wichtige Ertragssäule und Refinanzierungsquelle des Kreditgeschäftes spielte dabei das sich daraus ergebende Zinsgeschäft, bzw. Einlagen- / Anlagengeschäft, in welcher durch die unterschiedliche Ausnutzung der Zinsmargen ein wesentlicher Beitrag zum Ertrag der Banken entstand.

Letztlich waren das alles Bankgeschäfte, welche die Banken einiger Maßen im Griff hatten.

Investmentbanking:

Der eigentliche Ursprung des Investmentbankings  liegt im so genannten M & A – Geschäft (Mergers & Acquistion), bei dem die Investmentbanken die Unternehmen bei Unternehmenskäufen beraten und diesen helfen, die erheblichen Kaufpreisfinanzierungen zu stemmen (Beispiel Bayer AG: Kaufpreis von Monsanto war deutlich höher als der Umsatz von Bayer), wobei diese Beratungen mit extrem hohen Gebühren zu Gunsten der Investmentbanker belastet sind, welche damit jegliche Skrupel in Sachen Risiko verlieren. Diese mit hohen Risiken behafteten Kredite müssen dann strukturiert im Markt untergebracht werden, womit die Geburtsstunde der strukturierten Finanzprodukte in den 80er Jahren in den USA und der damit notwendige Handel entstand.

Da die Finanztransaktionen für alle möglichen Kreditgeschäfte immer komplexer wurden, entwickelten sich die strukturierten Finanztitel immer weiter und wurden damit immer komplexer bzw. erreichten mit den Subprimes in 2008 einen sehr unrühmlichen Bekanntheitsgrad.

Später drückte man alle möglichen Risiken mit den unterschiedlichsten und kaum verifizierbaren strukturierten Finanztiteln in den Markt. Anlagegüter wie Aktien und Anleihen ersetzte man durch strukturierte Finanztitel wie Fonds, Zertifikate und Indexfonds aller Art. Investmentbanker mischten somit bei allen going publics, neuen Aktien- und Anleiheemissionen schon aus gehörigem Eigeninteresse (hohe Gebühren) mit und machten sich somit auf allen Ebenen der Banken breit.

Kurzum: Das globale Anlagegeschäft wurde zunehmen nicht verifizierbar bzw zu einem Wettbetrieb und zu Spekulationsgeschäften wie in Wettbüros und damit immer volatiler.

Investmentbanker kann man somit als Produktverkäufer mit kaum zu verifizierenden Risiken bezeichnen. Wenn ein Handelsvertreter den Kunden bewusst ein falsches Produkt andreht, wird er als Betrüger bezeichnet. Und die Investmentbanker? Sie genießen höchstes Ansehen sogar in Regierungskreisen!!!

Entstehungsgeschichte des Investmentbankings:

In den 80 er Jahren des vorigen Jahrhunderts begann der Siegeszug des Investmentbankings zunächst in den USA (nachdem es nach der Weltwirtschaftskrise 1928 verboten worden war) und fasste in den 90 er Jahren  in Europa immer mehr in den Vorständen der Banken Fuß, bis es dort die Regierung übernahmen.

Zur Jahrtausendwende bescherte uns das Investmentbanking  mit der geplatzten Dot.com Blase die erste Krise, mit der Finanzkrise in 2008 dann die zweite. Danach hätte man evtl. erwartet, dass man klüger geworden wäre und man das Investmentbanking zurückfährt.  Aber Flöte gepfiffen, die machten unverändert weiter, seit 2012 unterstützt vom EZB-Präsident und Investmentbanker Drahgi, der mit seinem „whatever it takes“ die ultraleichte Geldpolitik einführte und damit die Märkte sukzessive mit extrem viel Geld flutete bei gleichzeitiger sukzessiver Einführung die Null-/Negativzinspolitik.  Das Geschäftsmodell der Investmentbanker blühte damit regelrecht auf, die Zuwächse der strukturierten Finanztitel, insbesondere der Indexfonds, explodierten regelrecht.

Den Banken wurde aber mit dieser Negativzinspolitik  eine wesentliche Ertragssäule, das Zinsgeschäft, genommen. Dies goutierte der Investmentbanker  Dombret, zum damaligen Zeitpunkt Vorstand der Bundesbank (??), mit dem Hinweis, die Banken sollten doch alternative Einnahmequellen suchen, was die Banken dann auch taten und  somit in risikoreiche Bankgeschäfte, die von den Investmentbankern initiiert worden waren, einstiegen

Eine der vielen Folgen: Die desaströse Entwicklung der Deutsche Bank in den letzten 12 Jahren, ebenso bei vielen anderen Banken, hervorgerufen durch das kriminelle Geschäftsgebaren der Investmentbanker.

Anmerkung: Es ist ein Treppenwitz der Geschichte, dass das von mir geschätzte Handelsblatt gerade diesem Herrn Dombret noch die Gelegenheit gibt, in einem Interview seine Ansicht zu den derzeitigen (von ihm mit initiierten)  Bankenproblemen zum Besten zu geben. Vergessen hat er dabei seine Aussagen wie oben beschrieben. Interessant dabei auch, dass er jetzt tätig ist beim Strategieberatungsunternehmen Oliver Wymann und dort Unternehmen und Banken berät (???) 

Zusammenfassung:

  • Die Märkte wurden aufgrund der Draghi-Geldpolitik mit Liquidität vollgestopft und dieses viele Geld  suchte Anlage. Alle möglichen skurrilen Start-ups auf der Suche nach einem zweiten Google usw. schossen aus dem Boden und wurden mit Unmengen von Geld vollgestopft. Die meisten entwickelten sich zu Cash-Burner ohne Aussicht auf Erfolg, viele davon zu Betrügern, der größte Teil ging sogar pleite. Bei der Geldversorgung mischten die Investmentbanker gegen hohe Gebühren kräftig mit.
  • Folge waren auch die ungesund steigenden Aktienkurse, siehe Tesla, Apple & Co, welche jetzt alle mit extremen Kurseinbußen zu kämpfen haben, den Anlegern und Banken aber auch hohe Wertberichtigungen bei ihren Eigenanlagen einbrachten.
  • Weiteres Thema Kryptowährungen, ein Produkt der vom Investmentbanking geschürten Gier, zwischenzeitlich ein Billionenmarkt. Auch hier wurden Unsummen an Geld eingesetzt und verloren, die Struktur und das Marketing dafür kreierten die Investmentbanker, natürlich gegen hohe Gebühren.
  • Unternehmen kauften auf Teufel komm raus weitere Unternehmen auf, verschuldeten sich dabei über die Halskrause (siehe Bayer), obwohl die Finanzgeschichte gezeigt hatte, dass die meisten Übernahmegeschäfte in einem Fiasko und mit hohen Verlusten endeten. Folge daraus ist die Überlastung der Bilanz sehr vieler Unternehmen mit hohen und teilweise wertlosen good wills (Firmenwerten), die zudem – wie bei Fresenius – noch höher sind als das Eigenkapital. Noch zu unterstreichen: Dieses M&A Geschäft ist für die Investmentbanken insofern sehr lukrativ, da sie für die Beratung, die Strukturierung des Verkaufsprozesses, das dafür notwendige Marketing, der Platzierung der meistens erforderlichen Anleihen und dann evtl. noch Pflege des Aktienkurses usw, usw, hohe Gebühren in Millionenhöhe, bei großen Deals in zwei- bis dreistelliger Höhe vereinnahmen können.
  • Die Liste könnte ich jetzt mit vielen weiteren Beispielen von Bankgeschäften, an denen die Investmentbanker kräftig (zu Lasten der Anleger) verdienen, aufzählen.

Credit Suisse:

Auf der Suche nach neuen Einnahmequellen (auch in der Schweiz folgte man der abstrusen Geldpolitik von Draghi & Co) wurden von den dortigen Investmentbankern Bankgeschäfte eingefädelt, die sich zu extremen Skandalen entwickelten und der Bank sehr viel Geld und Vertrauen gekostet haben. Ich erinnere u.a.  an den Archegos Zusammenbruch, die Greensill-Pleite und die so genannten Thunfisch Bonds, an denen sich CS-Mitarbeiter (Investmentbanker) gütlich getan hatten. Letztlich erinnerte dieses Gebaren an das der Deutsche Bank in den letzten 10 – 15 Jahren.

Die Probleme der Credit Suisse wurden nun noch verstärkt durch Leerverkäufe zu Gunsten Weniger (Hedgefonds = Investmentbanker) und schickten damit die Kurse und damit das Finanzsystem noch mehr in den Keller.

Sillicon Valley Bank (SVB):

Diese Bank war zunächst der Profiteur der hohen Geldschwemme und der Niedrigzinspolitik der Zentralbanken.  Durch das billige Geld schossen an jeder Ecke Start-ups aus dem Boden und diese wurden bei Finanzierungsrunden mit unfassbar hohen Geldsummen in bis zu zweistelliger Milliardenhöhe zugeschüttet, obwohl die meisten davon über keine funktionierende Buchhaltung und Risikomanagement verfügten, sie waren eben Cash-Burner. Diese Gelder fanden zunächst Niederschlag  auf den Konten der SVB , welche diese u.a. in amerikanischen Staatsanleihen anlegte, deren Verzinsung „dank“ der Niedrigzinspolitik äußerst mager waren.

Nachdem sich die Erkenntnis bezüglich der unseriösen und einseitigen Kundenstruktur der SVB langsam durchgesetzt hatte, wurden Gelder abgezogen. Zunächst im geringen Maße, dieser Abfluss wuchs dann aber immer mehr zu einem riesigen Strom an, so dass die SVB gezwungen war, die zwischenzeitlich im Kurs aufgrund der Zinserhöhungen stark gefallenen Anleihen zu verkaufen, womit sich zum Liquiditätsabfluss auch noch hohe Verluste gesellten. Leerverkäufe der Investmentbanker taten dann noch den Rest, der perfekte Bankenrun entstand.

Fazit:

Solange die Investmentbanker mit ihrem Zockergeschäften weltweit in den Banken die Geschäftspolitik bestimmen, werden in Zukunft noch weitere Banken mit ähnlichen Problemen wie die bei der Credit Suisse oder der SVB in das Licht der Öffentlichkeit kommen. Das ganze Finanzsystem hat hochgradiges Fieber und die Ärzte in der EZB, welche es senken könnten, sind ihrem Länderdünkel verhaftet und durch die vergangene abstruse Geldpolitik dank des Herrn Draghi extrem geschwächt.

Die Bankgeschäfte entwickelten sich in den letzten drei Jahrzehnten dadurch  größtenteils zu unseriösen, unkontrollierbaren  reinen Wetten und Spekulationsgeschäften. Die Instrumente dafür hatte die Fraktion der Investmentbanker geschaffen, welche am Aufstieg, aber auch am Abstieg einer Bank/ bzw.Wirtschaft sehr kräftig mitverdienen. Martialisch ausgedrückt: Sie sind die perfekten Kriegsgewinnler!!

Und jetzt soll die UBS, eine der Ober-Investmentbanken und der Großmeister der strukturierten Finanztitel evtl. noch die Credit Suisse übernehmen. Was für ein Wahnsinn!!!

Damit würde sich der Schweizer Staat in die Hände weniger Investmentbanker der UBS begeben und damit indirekt ihre Souveränität verlieren. Die UBS könnte dann machen was sie will.

Auch Blackrock, ein Produkt des Investmentbankings und äußerst systemrelevant, hat ebenfalls den Hut in den Ring geworfen. Ein Zeichen für hochgradiges 40° Fieber des ganzen Finanzsystems.

Man sieht, die Fraktion der Investmentbanker funktioniert und wir alle dürfen das finanzieren.

Ohlsbach, den 19. März 2023

Elmar Emde