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Vonovias grüner Anstrich (?)

Probleme der Energiegewinnung über erneuerbare Energien erkannt:

Im Handelsblatt (14.6.2022) kritisierte Frau Helene von Roeder, Vorstandsmitglied und CFO der Vonovia SE, das größte Wohnungsunternehmen in Deutschland mit rd. 1 Million Wohnungen, in einem Gastbeitrag unter dem Titel „Ohne energieeffiziente Immobilien geht es nicht“, die derzeitige Situation der Gebäudebeheizung und zählte auf, wie man in Zukunft die hohen Treibhausgasemissionen der Gebäude deutlich reduzieren kann, um zu einer weitestgehenden Klimaneutralität zu kommen.

Mit der Aufzählung der Probleme bezüglich der Gewinnung von Energie durch die erneuerbaren Energien kann man Frau von Roeder nur zustimmen. Die Photovoltaik-Module sind immer noch nicht effizient genug, ebenso die Wärmepumpen, welche jetzt viel zu viel Strom benötigen – vor allem im Winter – und somit bei zu großer Umstellung auf die Wohnungen und Häuser die weitere Frage auftaucht, wo der viele Strom herkommen soll, zumal dann auch noch der Straßenverkehr elektrifiziert werden soll.

Jedoch hätte ich mir von Frau von Roeder den Hinweis gewünscht, dass es naiv und realitätsfern ist, alles in wenigen Jahren nur auf erneuerbare Energien umstellen zu können. Wir werden in den nächsten 30 Jahren + x ohne die fossilen Energieträger in allen Bereichen nicht auskommen können.

Außerdem spielt – wie Frau von Roeder  richtig dargelegt hat –  die Bezahlbarkeit eine große Rolle, welche sich sowohl bei der Umstellung auf Wärmepumpen als auch bei der Installation von Photovoltaik-Modulen nur die Wenigsten leisten können, geschweige denn die Dämmung der bestehenden Häuser oder das Auswechseln der alten Fenster.

Eigeninitiative hierzu von Vonovia nicht erkennbar:

Allerdings kann man aus diesen Kommentar bereits heraus lesen, dass Frau von Roeder dem Staat bei dieser Umstellung eine maßgebliche ordnende Rolle zuordnet, u.a. durch entsprechende Förderung der hierfür notwendigen Forschungsprojekte, da unser Energieproblem letztlich ein technisches Problem ist.

Aber letztlich bleibt offen, warum Vonovia nicht in diesem Bereich selbst forscht, zumal eine umweltgerechte und emissionsfreie Beheizung ihrer nahezu 1 Million Wohnungen einen großen Beitrag zum Klimaschutz beitragen würde. In der Konzernbilanz von Vonovia per 31.12.2021 kann man aber keine F&E Aufwendungen erkennen, allerdings Zuwendungen der öffentlichen Hand für alle möglichen Dinge.

Übernahme von Deutsche Wohnen hat keinen zusätzlichen Wohnraum geschaffen:

Andererseits gibt Vonovia für Akquisitionen wie z.B. für die Übernahme der Deutsche Wohnen rd. € 18,2 Mrd. aus , womit letztlich keine einzige weitere Wohnung geschaffen wurde trotz der bestehenden Wohnungsnot.

Wie viele zusätzliche Wohnungen unter Berücksichtigung Ihrer im Kommentar geforderten Umstellungen hätte Vonovia mit diesem Geldbetrag bauen und damit zum Umweltschutz beitragen können?

Vielmehr ist das Ziel von Vonovia die Beglückung der Aktionäre und seines eigenen  Vorstands, der damit durch die automatisch steigenden Gehälter und Bonis (der Größe des Unternehmens angepasst !!) immer reicher werden.

Investmentbanking auch hier die treibende Kraft:

Die Politik von Frau von Roeder, als eingefleischte Investmentbankerin (berufliche Stationen: Deutsche Bank, UBS, Merril Lynch, Morgan Stanley, Credit Suisse) ist sehr durchsichtig. Je größer Vonovia wird, umso größer ist das Gewicht von Vonovia, den Staat für alles Mögliche unter Druck setzen zu können in Form von Zuteilungen von Zuschüssen aller Art, die wiederum der Steuerzahler und Ihre Mieter aufbringen müssen. Nicht zu vergessen ist die mit Übernahmen steigende Marktmacht und die damit einhergehende Mieterhöhungskapazität. Dadurch verbessert sich die Gewinn- und Verlustrechnung und damit auch das Einkommen des Vonovia-Vorstandes inkl. Aufsichtsrat = typische Vorgehensweise der Investmentbanker.

Insofern nehmen die Bemühungen um Nachhaltigkeit von Vonovia, auch deren Nachhaltigkeitsreportagen  sowie der Kommentar von Frau von Roeder im Handelsblatt sehr heuchlerische Züge an und können in den Bereich des green washing eingereiht werden. Vonovia braucht sich daher nicht wundern, wenn immer mehr der Ruf nach Enteignung der großen Wohnungsgesellschaften insbesondere von Vonovia laut werden.

Aber halt, das käme dann der Expertise von Frau von Roeder als Investmentbankerin sicherlich sehr entgegen. Aufspaltung von Konzernen auf unterschiedlichste Weise, Börsengänge  und Verlagerung von Assets in Fonds ebenfalls unterschiedlichster Art mit nicht immer attraktiven Immobilien gehören ja zu Ihrem Handwerkszeug.

Diese Vorgehensweise entspräche dann getreu dem Wahlspruch der Investmentbanker

„Zuerst akquirieren, dann strukturieren und sich dann so schnell wie möglich verdünnisieren“.

Ohlsbach, den 27.6.2022

Elmar Emde




Krypto-Onecoin ein Fanal

Gier siegt über Vernunft:

Es ist doch immer wieder interessant, aber auch frustrierend, wie die Gier über die Vernunft siegt. Das beste Beispiel sind die Kryptowährungen, insbesondere der Onecoin (Handelsblatt Artikel vom 31.5.2022).

Am Landgericht Münster findet derzeit ein Prozess bzw. die strafrechtliche Aufarbeitung des milliardenschweren Betrugs um die Kryptowährung Onecoin statt. Insgesamt sollen mehr als vier Milliarden  Euros im Feuer stehen und verschwunden sein. Ruja Ignatova, die deutsch-bulgarische Erfinderin des Onecoin, welcher angeblich den Bitcoin – meines Erachtens ebenfalls eine Luftnummer – ablösen sollte, ist inzwischen untergetaucht, man vermutet mit Hilfe russischer Verbindungsleute (Ein Schelm wer hier böses denkt).

Hohe Komplexität überfordert das Gericht:

Aufgrund der damit verbundenen sehr hohen Komplexität, welcher verschiedene ehrenamtliche Richter (Schöffen)  anscheinend nicht mehr folgen konnten, verbunden mit diversen Krankheitsausfällen dieser Richter, scheint die strafrechtliche Aufarbeitung dieses Betrugsfalles vor einem entscheidenden Rückschlag und somit vor einer Aussetzung zu stehen, bzw. ins Leere zu laufen.

Man kann jetzt sicherlich voraussetzen, dass die Richter, auch die ehrenamtlichen, in Deutschland intelligente und Fakten basierte Menschen sind. Wenn aber selbst diese die Sachverhalte dieses komplexen Falles nicht mehr ermessen können, muss man sich fragen, ob die vielen gierigen Anleger diesen Sachverhalt jemals verstanden haben und sich anscheinend nur auf beschwichtigende Äußerungen obskurer Beteiligter verlassen haben.

Besonders bezeichnend für solche gehirnlosen Anleger war aufgrund der Aussetzung des Prozesses die wütende Äußerung eines 66-jährigen Geschädigten, der sich eigentlich erhofft hatte, dass er über diesen Prozess sein Geld aus den Onecoins eines Tages wieder bekommt.

Hätte er doch sein Gehirn früher in Gang gesetzt, dann wäre ihm das mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht passiert.

Kryptowährungen leben von der Gier:

Bei den anderen Kryptowährungen sieht es nicht viel besser aus. Obwohl diese Anlagen sehr sicher sein sollen, wurden schon bis zu einer Milliarde Euros in Form von Bitcoins regelrecht geklaut. Ganz abgesehen von den extremen Kursschwankungen juckt es vermutlich vielen in den gierigen Fingern und lassen sich wider besseres Wissen auf solche Schrottanlagen ein.

Zu beobachten ist dieses Verhalten allerdings sehr oft. Anstatt vernünftig an ein Anlagegeschäft/Investment heran zu gehen und primär die Sicherheit anstatt die Rendite zu sehen, glauben viele Anleger, die Risiken selbst sehr gut ermessen zu können und investieren wie wild drauf los. Ist das Kind dann in den Brunnen gefallen und das investierte Geld im Nirvana verschwunden, sind die Klagen groß nach dem Motto “…hätte ich doch nur”. Und zu Guter letzt, wird damit noch die Allgemeinheit in Form von teuren Prozessen belastet und wiederum ertönt der  Ruf nach dem Staat

Gier frisst Verstand, mal wieder!!

Ohlsbach, den 31.5.2022

Elmar Emde




Ziel von Putin

Schaffung eines weiteren Erpressungspotenzials

Verfolgt man die Entwicklung des Ukraine Krieges, muss einem völlig klar werden, dass das Ziel von Putin die Schaffung eines weiteren Erpressungspotenzials ist. Auf dem Gebiet der Energielieferungen wäre es Putin fast gelungen, hat aber nicht mit der hoffentlich anhaltenden Einigkeit des Westens bzw. der Demokratien gerechnet.

Nunmehr versucht er auf dem archaischen und somit militärischen Weg ein weiteres und somit effizienteres Erpressungspotenzial zu schaffen, nämlich mit Hilfe des Hungers in der Welt die dafür notwendigen Weizenlieferungen zu unterbinden. Neben Russland kommen zu einem sehr großen Teil erhebliche Weizenmengen und sonstige Nahrungsmittel aus der Ukraine. Aufgrund dieser großen Mengen von Nahrungsmittel müssen die  größtenteils über die Schwarzmeerhäfen der Ukraine verschifft werden.

Wäre dieser Weg einmal militärisch versperrt, könnte Putin nach Gutdünken diese Weizenlieferungen zulassen oder verweigern und damit erheblichen politischen bzw. imperialistischen Druck ausüben / umsetzen. Hungersnöte überall in der Welt und Aufstände wären die Folgen.

Diese dann auf dem Schienenweg in den Export zu geben, will Putin durch die in den letzten Wochen vermehrten Raketenangriffe auf das Schienennetz / auf die Infrastruktur der Ukraine verhindern. Was für ein Verbrechen!!!!

Eroberung der ukrainischen Schwarzmeerküste

Insofern ist das Ziel von Putin die Eroberung des gesamten Südens der Ukraine bzw. die Einnahme der gesamten ukrainischen Schwarzmeerküste. Das ist letztlich auch der Grund, warum Odessa, der letzte noch verbliebene größere  Schwarzmeerhafen, in den letzten Tagen vermehrt beschossen wird und in Transnistrien  verstärkte militärische Bewegungen der dortigen russischen Truppen  zu beobachten sind.

Kompromiss?

Es ist mir daher ein Rätsel, wie man bei diesem Putin zu einen Kompromiss kommen will, wie er jetzt von allen möglichen gut meinenden, aber naiven Menschen gefordert wird. Wie soll denn dieser Kompromiss aussehen? Dazu hört man relativ wenig!

Putin pfeift auf die Diplomatie, macht sich darüber sogar lustig und will nur eines, nämlich den Krieg und diesen will er unter allen Umständen gewinnen. Die Eroberung der Ukraine (früher oder später) bzw. später die Erneuerung des russischen Imperiums, das wäre der Kompromiss, den sich dieser Kriegsverbrecher Putin vorstellen kann. Sein Laufbursche und Gefährte Medwedew sprach sogar von einem Eurasien von Lissabon bis Wladiwostok unter russischer Führung. Ist das der Kompromiss?

Auf Hitlers Spuren

Auch wenn viele das nicht wahrhaben wollen, wir erleben derzeit eine Neuauflage eines Eroberungsfeldzuges à la Hitler, den man nur mit militärischen Mitteln stoppen kann. Die brutale Behandlung der ukrainischen Zivilbevölkerung, die Internierung in KZ-ähnlichen Internierungslager mit brutalen Verhörmethoden sowie die Verschleppung von über hunderttausend Ukrainer in die ländlichen/sibirischen Landesteile erinnern doch sehr an die Schergen der SS unter Hitler. Putin und seine Schergen sind die Nationalsozialisten und nicht Selensky, was für eine Verdrehung der Gegebenheiten/Geschichte und Verdummung des russischen Volkes.

Wer Geschichte vergisst, läuft Gefahr, sie wieder zu erleben. Das sollte sich Frau Schwarzer und all die Unterzeichner/Mitläufer des Briefes an Scholz hinter die Ohren schreiben. Im Übrigen war Bundeskanzler Scholz der falsche Adressat, das wäre Putin gewesen, der sich im Übrigen schon über diesen Brief lustig gemacht hat.

Dieser Brief befürwortet im Übrigen das Recht des Stärkeren und negiert das Völkerrecht in vielen Schattierungen. Man kann vor solchen Plädoyers nur warnen und hoffen, dass das Einknicken vor Gewalt nicht Schule macht. Sollte sich Putin durchsetzen, bedeutet das ein sukzessives Siechtum der europäischen Wirtschaft. Investoren aus Übersee werden sich aufgrund der permanenten Kriegsgefahr in Europa sukzessive zurückziehen. Hungeraufstände in allen Teilen der Welt werden extreme Flüchtlingswellen extrem auslösen und den Demokratien voll auf die Füsse fallen. Aggression und Zwietracht werden die Folge sein und Putin wird sich ins Fäustchen lachen.

Ohlsbach, den 9.5.2022

Elmar Emde




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