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Bilanzsumme Bad Banks vs. Eigenkapital der Mutterbank

Mit der Erfindung der Bad Banks hat man die Öffentlichkeit wiederum an der Nase herumgeführt und damit suggeriert, diese Risiken separieren zu können. Man stelle sich vor, in der Realwirtschaft bzw. bei den mittelständischen Unternehmen würde man auch so vorgehen, also die Guten ins Töpfen, die schlechten ins Kröpfchen und alles wäre wieder in Ordnung. Gelinde gesagt, die Kredit gebenden Banken selbst würden dem Unternehmen die rote Karte zeigen, dann aber zu Recht.

Vergleicht man zum Stichtag 31.12.2012 die Bilanzsumme der Bad Banks, die sich aus den toxischen und wie man auch so schön umschrieben hat zu der  „nicht zum Kerngeschäft gehörender“ Aktiva (auf neudeutsch „non core assets“) zusammensetzt,  mit dem ausgewiesenen Eigenkapital des jeweiligen Mutterkonzerns, kann es einem schon schummerig vor den Augen werden, wie die nachfolgende Tabelle zeigt:

Konzern – Bank
Konzern- Bilanzsumme in Mrd. EUR
Konzern-Eigenkapital zur Konzern-Bilanzsumme per 31.12.2012
Eigenkapital- Quote
Bilanzsumme der Bad Banks (= non-core-assets) bei Start
Bilanzsumme der Bad Bank I. Quartal 2013
Deutsche Bank
2.012  Mrd. €
54,4 Mrd €
2,70%
125 Mrd.€
91 Mrd. €
Commerzbank
636 Mrd. €
27,0 Mrd. €
4,25%
177 Mrd €
159 Mrd. €
BayernLB
232  Mrd. €
12.9 Mrd. €
5,60%
80 Mrd. €
29 Mrd. €
LBBW
336 Mrd. €
20,0 Mrd. €
5,96%
95 Mrd. €
22 Mrd. €
HSH Nordbank
131 Mrd. €
5,3  Mrd. €
4,04%
103 Mrd. €
52 Mrd. €
insgesamt
119,6 Mrd. €
580 Mrd. €
353 Mrd. €

Differenz Bilanzsumme Bad Banks beim Start  zur Bilanzsumme Bad Banks per I.Quartal 2014 :  227 Mrd. €

Demnach war zu diesem Zeitpunkt die Bilanzsumme dieser Bad Banks deutlich höher, als das ausgewiesene Eigenkapital der jeweiligen Mutterbank. Kurzum diese Banken, darunter auch die  Deutsche Bank, wären bei entsprechenden Wertberichtigungen insolvent gegangen. Besonders grausam ist jedoch die Erkenntnis, dass zum I. Quartal 2012 schon  € 227 Milliarden wieder in den Markt gepumpt, bzw. der breiten Masse der Anleger  in die Depots über strukturierte Finanzprodukte (u.a. Investmentfonds) gebucht  worden waren.

Jetzt kommt sicherlich der Einwand, dass man diese in der Zwischenzeit aber wieder zu akzeptablen Preisen  hätte verkaufen können, also ein Wert für diese toxischen Papiere bestanden hätte. Ich frage mich aber dann, warum diese verkauften Papiere auch von diesen Banken als sehr risikobehaftete Papiere unverändert  bezeichnet wurden und andererseits ist bisher ein solcher Kaufvertrag nicht veröffentlicht worden, um diese Behauptung zu untermauern. Es wäre doch sehr interessant, zu welchen Bedingungen diese Käufer den Banken diese risikobehafteten Anlagen abgenommen haben. Bestand da evtl. eine Rücknahmeverpflichtung für den Fall der Unverkäuflichkeit?

Durch die Ankündigung der EZB, verbriefte Kreditforderungen (ABS-Papiere) von den Banken zu übernehmen, zogen zudem die Preise dieses Wertpapiersegmentes wieder deutlich zu Luftnummern an und dienen nunmehr wiederum als Argument für den Wert dieser Papiere und Verkauf an die unwissenden Anleger. Ob das Bestand hat, bleibt äußerst fraglich.

Fazit: Auch hier ist die schreckliche Erkenntnis die, dass es nicht anders gegangen wäre, um das Finanzsystem nicht völlig kollabieren zu lassen. Es untermauert aber auch dennoch die Erkenntnis, keinerlei strukturierte Finanzprodukte zu kaufen.

10. Dezember 2014

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

Siehe auch http://www.emde-fiveko.de




Bad Banks und ihr toxischer Anlageschrott

In den letzten Wochen konnte man in kleinen Pressenotizen lesen, dass die Bad Banks ihre toxischen Papiere deutlich reduzieren konnten.

Die LBBW verkündete ganz stolz per Rundschreiben an die Kunden mit dem Titel  „Tue Gutes und rede darüber“, dass sie Ihre Risikoaktiva von € 93 Mrd. auf € 3 Mrd. abgebaut hat. Ebenso die BayernLB, welche an den bayerischen Staat rd. € 2 Mrd. wieder zurückzahlen konnte. Bei den Geschäftsbanken wie Deutsche Bank und Commerzbank ist dies nicht anderes.

Jetzt stellt sich aber die Frage, wohin diese toxischen Papiere gegangen sind, bzw. wer diese gekauft hat. Selbst die Bafin konnte hierauf keine befriedigende Antwort geben, geschweige denn die Banker an der Verkaufsfront.

Aus diversen Pressenotizen bleibt nur der Schluss übrig, dass Hedgefonds und Investmentbanken und ähnliche Institutionen diese übernommen haben, um sie mit anderen Papieren wieder zu vermischen zwecks Verkauf an die Investmentfonds aller Kategorien, welche diese in die Rubrik „Beimischungen aufnehmen, um diese toxischen Risiken so breit wie möglich zu verteilen. Also alles wie gehabt, es hat sich nichts verändert!!

Außerdem frage ich mich, ob der Verkauf dieser toxischen Papiere überhaupt rechtens ist. Pharmazeutika mit toxischen Nebenwirkungen werden vom Markt genommen zu Lasten des Herstellers. Warum kann man diese toxischen Produkte nicht wieder den neunmal klugen Investmentbanken, die diese strukturiert haben, zurückgeben?

Die schreckliche Erkenntnis ist, dass eine breite Verteilung dieses Anlageschrotts der einzige Ausweg ist, um unser Finanzsystem wieder auf die richtige Spur zu setzen, denn eine Rückgabe an die Hersteller dieser toxischen Papiere ist leider  nur sehr schwer möglich – auch hier nimmt die Finanzindustrie gegenüber der Realwirtschaft wieder eine Sonderstellung ein –  und würde unser Finanzsystem zusammenbrechen lassen.

Fazit:

Strukturierte Finanzprodukte und Wertpapiere der Banken sollten unverändert keinen Zugang zu ordentlichen Wertpapierdepots finden, sollen doch andere in dieses Verlustnäpfchen treten.

8. Dezember 2014

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

Siehe auch http://www.emde-fiveko.de

 

 

 

 




Die Draghi – Formel

Draghi  = extremes Niedrigzinsniveau

Extremes Niedrigzinsniveau = Anlagenotstand aller Investoren (Sparer / Institutionelle)

Anlagenotstand der Investoren = Fehlleitung des Kapitals in Risikokanäle  u.a. in strukturierte Finanzprodukte

Strukturierte Finanzprodukte = Möglichkeit der Banken toxische Wertpapiere breit zu streuen

Breite Streuung der toxischen Papiere = Sanierung der Banken zu Lasten aller Investoren

Sanierung der Banken = absehbare hohe Verluste aller Investoren in den Wertpapierdepots

(Anmerkung: Investoren sind Versicherungen, Bausparkassen, Pensionskassen, Stiftungen, Sparer)

Hohe Verluste in den Wertpapierdepots = absehbare und verteilte Volks- und Altersarmut

Absehbare Volks- und Altersarmut = Unruhen in der Bevölkerung

Unruhen in der Bevölkerung = möglicher Zusammenbruch des demokratischen Wirtschaftssystems!

Ist das eine Politik der Geldwertstabilität?

Anmerkung:

Die von der EZB / Herrn Draghi festgestellte zu niedrige Inflation und die damit von ihm legitimierten Maßnahmen zu deren Erhöhung ergeben sich aus einem Warenkorb mit unterschiedlicher Zusammensetzung, die sich anscheinend je nach „übergeordneter“ Sichtweise verändert.

Auf einem Konvent der Landesregierung von Baden Württemberg im Juli 2008 befragte ich damals die vortragende Wirtschaftsweise, Frau Beatrice Weder die Mauro (von 2004 bis 2012 jetzt Verwaltungsrat der UBS) wie es sein kann, dass aufgrund der damals stark gestiegenen Benzinpreise die Inflation so niedrig wäre.

Sie begründete es mit der Herausnahme  der Energiepreise aus dem Warenkorb, da deren Volatilität zu hoch wäre und somit die Inflationsrate zu starken Schwankungen ausgesetzt wäre, welches zu Fehlleitungen in der Geldpolitik führen könnte.

Jetzt sind die stark gesunkenen Energiepreise wieder im Warenkorb enthalten und müssen als Begründung für die gesunkene Inflationsrate herhalten.

Ich glaube, man führt uns alle an der Nase herum. Blickt man auf die Einkaufsrechnungen im Supermarkt oder betrachtet die Preise auf dem Aktien- und Immobilienmarkt (insbesondere Baupreise), muss man an dieser niedrigen Inflationsrate große Zweifel anmelden.

Fazit: Papiervermögen sukzessive in sichere und nachhaltige  Substanzvermögen wandeln. So wurden alte Vermögen über die Jahrhunderte bewahrt.

7. Dezember 2014

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

Siehe auch http://www.emde-fiveko.de




EZB, Verbriefungen, Investmentbanken: eine Symbiose

In einer kleinen Pressenotiz konnte man erfahren, dass die EZB der Deutsche Bank und anderen Instituten den Zuschlag  dafür gegeben hat, die EZB bei dem Ankauf der kreditbesicherten Wertpapiere (ABS) zu beraten. Wenn das keine Offenbarungen des Ursprungs der Finanzkrise ist! Hierbei möchte ich in Erinnerung rufen, dass die ABS-Papiere der hauptsächliche Grund für die Finanzkrise in 2008 waren und hier die Deutsche Bank sowie vermutlich alle, die jetzt die EZB beraten dürfen, Hauptakteure dieser Finanzkrise waren.

Des Weiteren kann man in dieser Pressenotiz lesen, dass die Fondsmanager-Abteilungen (=Investmentbanker-Abteilungen) der Banken eine Vorauswahl der zu kaufenden Papiere treffen sollen. Letztlich heißt das nichts anderes, dass diese Herren die Anlagen aussuchen werden, welche sie loswerden wollen, um sie der EZB zu verkaufen bzw. dem  Steuerzahler wieder aufdrücken zu können. Somit bleibt zu befürchten, dass in den Banken trotz „Stresstest“ noch eine Menge Risiken schlummern, welche die EZB den Banken auf dem Risikorücken der Steuerzahler (haften für die EZB) abnehmen will.

Hier kann man auch wieder sehen, wie sich die Investmentbanker gegenseitig stützen. Herr Draghi, selbst ein Investmentbanker (ehemaliger Vizepräsident von Goldmann Sachs) mit der entsprechenden Investmentbanker-Ideologie, gibt den Investmentbanker-Kollegen wiederum die Möglichkeit, zu Lasten der Steuerzahler sich weiter dumm und dusselig zu verdienen. Zuerst vereinnahmen sie bei der Strukturierung der (toxischen) Finanzprodukte und deren  Vertrieb entsprechend hohe Provisionen, dann noch bei der Beratung der EZB und schließlich noch beim Verkauf dieser Papiere an die EZB, welche allein durch die Ankündigung des Aufkaufs im Preis gestiegen sind und somit einen künstlichen Mehrwert darstellen, um die unwissenden Anleger noch mehr auf diese Anlageform zu locken.

Vergleichbar ist das mit einem Bankräuber, der eine Bank ausgeraubt hat, zwar erwischt wird, für viel Geld von der Bank ein Beratungsmandat erhält, wie ein Bankraub verhindert werden kann, wobei er seine Beute aber behalten darf. Allerdings eröffnen sich damit für den Bankräuber neue Perspektiven,  wie er diese Bank erneut ausrauben kann.

Fazit: die Investmentbanker verdienen wie vor der Finanzkrise recht ordentlich an den strukturierten Finanzprodukten und an der immer noch bestehenden Not der europäischen Banken. Aufgrund dieser Intransparenz der Risiken sollten diese nebst  Bankaktien und –anleihen unverändert nicht den Weg in ein ordentliches Wertpapierdepot finden.

6. Dezember 2014

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

Siehe auch http://www.emde-fiveko.de