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Schmutziger Trump: ein Vasall Putins?

Der derzeitige Wahlkampf in den USA gewinnt so langsam an Fahrt, ebenso die Schmutzkampagnen des Donald Trump und seiner Gefolgsleute, welche aus der untersten Gosse stammen.

Eigentlich ist es unverständlich, dass ein Politiker mit einer so schmutzigen Vergangenheit wieder als Kandidat für das höchste politische Amt in der Welt kandidieren und auf eine solch große Gefolgschaft zählen kann.

Angefangen mit seinem unrühmlichen Gebaren als Geschäftsmann  und den daraus folgenden diversen 6 Insolvenzen, welche viele Unternehmer, Handwerker und Arbeiter ist Elend gestürzt haben und fortgesetzt, seit seinem Auftauchen auf der politischen Bühne mit seinen unzähligen persönlichen Beleidigungen, Verunglimpfungen auch von Frauen und unzähligen Straftaten (allein 4 Verfahren beinhalten  91  Anklagepunkte) , die eines Al Capones würdig sind.

Bestes Beispiel für eine dieser Schmutzkampagnen ist sein Theater und auch seine Angst vor der Popikone Taylor Swift aufgrund ihrer 290 Millionen Follower auf X , die sich erlaubt hatte, in 2020 die Amerikaner aufzurufen, zur Wahl zu gehen und eine republikanische Senatorin, welche die Frauenrechte in den USA einschränken wollte, zu kritisieren. Letztlich sind das ganz normale Dinge in einer freiheitlichen Demokratie, hatten aber eine Schmutzkampagne von Trump-Gefolgsleuten  gegen Taylor Swift durch Veröffentlichung von KI-gefälschten pornographische Fotos von ihr zur Folge. Und jetzt soll sie sogar als Agentin des Pentagon agieren, welches der Trump nahe Sender Fox derzeit genüsslich verbreitet. Welch ein kompletter Unsinn!!

Hinzu kommt, dass er mit seinen ständigen Behauptungen, dass die gegen ihn laufenden  Strafverfahren eine reine Hexenjagd wären, den Rechtsstaat USA  verunglimpft und damit schon einen Beweis dafür liefert, dass er den Rechtsstaat, der ihn derzeit noch vor seinen Verbrechen  schützt, abschaffen  und somit ein Willkür-Rechtssystem aus der Taufe heben will.

Ganz unverständlich ist es für mich, dass es die US-Justiz  bisher nicht geschafft hat, diesen Mann, welcher zum Sturm auf das Capitol und damit zu einen von ihm vorbereiteten Putsch bzw Umsturz der Demokratie  seine Anhänger ganz offensichtlich aufgerufen hatte, rechtlich zu belangen. Vielmehr lässt sich die Justiz von den Trump-Anwälten auf der Nase rumtanzen.

Interessant hierbei ist, dass die Trump-Anwälte die Meinung vertreten, dass man einen amtierenden Präsidenten, der Trump zu diesem Zeitpunkt offiziell noch war, aufgrund dieser Präsidenten-Immunität nicht für Straftaten belangen kann, womit sie indirekt zugeben, dass er eine Straftat begangen hat.

Und jetzt das unselige Drama und die politischen Spielereien in Kindergartenmanier  mit dem ausgehandelten Haushalts-Kompromiss, welcher die Hilfe für Israel, für die Ukraine,  für Taiwan und der südlichen Grenzsicherung der USA zwecks Unterbindung der illegalen Einwanderung  vorsieht. In allen diesen Problemfeldern hat Putin seine Hände im Spiel, auch bei der illegalen Einwanderung in die USA, die er auch in Europa sehr professionell orchestriert hat.

Diesen Kompromiss will Trump unbedingt zu Fall bringen und spielt damit Putin voll in die Hände, nur um dem Präsidenten Joe Biden keinen Erfolg zu gönnen und die USA ins Chaos zu stürzen.

Oder hat er eine entsprechende Order aus dem Kreml erhalten?

Man kann einfach das Gefühl nicht loswerden, dass Trump im Sinne Putins agiert, welcher Trump in verschieden Belangen anscheinend in seinen Händen hat.

Allein seine kürzlichen Aussagen zur Nato, womit er Putin ermutigt hat zu tun und lassen, was er will, nährt den Verdacht, dass er zum Sprachrohr von Putin aufgestiegen und sein Vasalle ist.

Bekannt aus verschiedenen Publikationen ist auch, dass Trump von obskuren russischen Oligarchen Gelder für seine Projekte erhalten hat. Bekanntlich sind die russischen Oligarchen nur die Buchhalter von Putins Vermögen, womit der Verdacht eines entsprechenden Erpressungspotenzials sehr nahe liegt.

Warum hat er sich jahrelang geweigert, seine Steuerunterlagen zu veröffentlichen, was bisher jeder Präsident vor ihm vorgenommen hat.

Warum fanden  bei seinem Treffen mit Putin und Lawrow Gespräche nur unter vier Augen statt, was bei der damaligen politischen Lage ein no-go war. Wurden darin nicht seine persönlichen Belange besprochen bzw. hat er dabei entsprechende Order bekommen ?

Mit seiner Einflussnahme auf den Senat spielt dieser Trump mit dem Leben von vielen hunderttausend Menschen, nur damit allein sein übergroßes Ego befriedigt werden kann, welches Putin zu nutzen weiß.

Putin ist ein Meister der Bestechung auf allen Ebenen, warum auch nicht bei einem charakterschwachen amerikanischen Präsidenten mit psychopathischen Anwandlungen, der persönlich in Geldnot ist. 

Und dieses unselige Spiel tragen die Republikaner im US Senat noch mit, welche Schande.

Ich glaube, diese Partei ist sich nicht bewusst, welchen Schaden sie mit Ihrer Blockadehaltung für die USA und deren Wohlstand anrichtet. Oder spielt auch hier Bestechung eine große Rolle?

Trump hat in seiner Zeit als Präsident einmal unter großem Entsetzen die Frage gestellt hat, warum die Atombombe nicht eingesetzt werden soll? Und dieser Mann behauptet, den Ukrainekrieg in 24 Stunden beenden zu können (mit Atomkrieg?), das heißt nichts anderes als ein Nachgeben gegenüber Putin und seinen Weltmachtsphantasien im Sinne des untergegangenen Sowjetimperiums. Das bedeutet aber auch, das damit Europa in einen Kriegszustand versetzt wird mit unabsehbaren Folgen für unseren Wohlstand. Ein kappen der Nato wird die weitere Folge sein, welche uns nahezu 80 Jahre Frieden in Europa gebracht hat, und des Weiteren Flüchtlingsströme ohne Ende in zweistelliger Millionenhöhe (auch im Sinne Putins!!!!).

Ein gebildeter Menschen kann daher zu diesen sehr charakterschwachen Mann mit psychopathischen Anwandlungen à la Mussolini nur den Kopf schütteln mit der Frage, ob die Trumpwähler in den USA noch recht bei Sinnen sind. Jedenfalls stellt das den Trumpanhängern kein gutes und intelligentes  Zeugnis aus, man muss eher feststellen, dass eine große Anzahl, wenn nicht sogar die Mehrheit als dumm und ungebildet bezeichnet werden muss. In seiner Amtszeit als Präsident hatte Trump nicht ohne Hintergedanken das Bildungsbudget im Staatshaushalt drastisch gekürzt  zu Gunsten des Militärs.

Letztlich ist das auch der Grund, warum so große Unternehmen dort entstanden sind. Wenig kluge Leute nutzen die Dummheit der Masse aus und bringen daher ihre Produkte bestens unter. Tesla und die vielen insolvent gegangenen start-ups mit unvorstellbar hohen  Börsenwerten von vielen Milliarden US$ sind das beste Beispiel dafür.

Ich kann daher nur hoffen, dass dieser Mann nicht zum US-Präsidenten gewählt wird. Er würde nach seinen eigenen Worten den ersten Tag als Präsident wie ein Diktator regieren, d.h. alle demokratischen Institutionen abschaffen (Vorbereitungen dazu laufen schon) und seinen Rachegelüsten bei allen, seien es Richter, Staatsanwälte oder die Politiker der Demokraten, die ihm schaden wollten, freien Lauf lassen.

Ohlsbach, den 11. Februar 2024

Elmar Emde

 




Boeing`s Desaster wegen Rückkauf eigener Aktien

In diesem Blog wurde bereits in vielen Beiträgen vor den schädlichen Auswirkungen des Rückkaufs von eigenen Aktien gewarnt.

Die aktuelle und die vergangenen Krisen der letzten Jahre bei Boeing sind letztlich auf den Rückkauf eigener  Aktien in der Zeit von 2013 bis 2019 mit einem Volumen von US$ 43 Milliarden zurückzuführen und zeigt ganz deutlich, wie sich solche Rückkäufe eigener Aktien sehr negativ auf die Entwicklung und Existenz eines Unternehmens auswirken.

Anstatt diese Summe in einen funktionierenden Betrieb (u.a. in die sehr wichtige Qualitätssicherung) zu investieren und Reserven zu schaffen, wurde damit hauptsächlich der Börsenkurs gepuscht und Personalaufwendungen in  Form von Aktienoptionen für die Vorstände und Führungskräfte letztlich in der Bilanz aktiviert.

Anders ausgedrückt, das Unternehmen wurde mit Blick auf Einzelinteressen Weniger, welche nicht mit dem Interesse des Unternehmens in Einklang zu bringen sind, regelrecht in eine finanzielle Schieflage gebracht, böse Zungen sagen auch ausgenommen.

Während dieser Zeit wurden die Lieferanten von Boeing zwecks Erhöhung des Boeing  Ertrags genötigt, ihre Preise zu senken, alles mit dem wesentlichen Blick auf einen höheren Börsenkurs mit der Folge, dass die Lieferanten die Personalkosten durch Entlassungen senken mussten, letztlich eine typische einfaltslose Empfehlungen von Unternehmensberatern, wie bei vielen solcher Fälle. Hinzu kam dann noch die Pandemie, so dass sowohl bei Boeing als auch bei den Lieferanten aufgrund des Kostendrucks auch die besten Mitarbeiter und Spezialisten von sich aus  das Feld räumten und somit Pfusch bei den abgelieferten Produkten nicht ausblieb.

Dieser Pfusch führte vor 5 Jahren zum Absturz zweier Flugzeuge mit insgesamt 346 Todesopfern und zu sehr teuren Rückrufaktionen, welche Boeing  ab 2019 bis 2022 Verluste vor Steuern in Höhe von insgesamt 26,79 Milliarden US$ einbrachten.

Zusammen mit den zurückgekauften eigenen Aktien auch der vielen Vorjahre in Höhe von insgesamt 50,8 Milliarden US$ (eigene Aktien reduzieren das Eigenkapital)  musste  Boeing per 31.12.2022 – wie auch im Vorjahr – ein  Negativkapital über  insgesamt  15,9 (Vj.14,8) Milliarden US$ ausweisen  und kann somit als Insolvenz gefährdet betrachtet werden. Hätte man keine eigenen Aktien zurückgekauft, hätte Boeing noch über ein positives Eigenkapital von 34,9 Milliarden verfügen können und wäre gewappnet gewesen für die vielen Risiken in dieser Branche, so auch jetzt mit den sich ankündigenden weiteren Misslichkeiten.

In 2024 erlebten aktuell  177 Passagiere der Alaska Airline ein Alptraumszenario. Während eines Flugs verlor eine Boeing  737 Max 9  eine verschlossene Ausgangstür  in 5.000 Meter Höhe, worauf der Kapitän sofort den Flug abbrach und wieder landete. Opfer gab es keine, was wäre aber passiert, wenn das Flugzeug die reguläre Flughöhe von 12.000 Metern erreicht hätte.

Konsequenz daraus war dann ein Startverbot aller Mittelstreckenjet des Typs 737 Max, eines der Flagschiffe von Boeing, die daraus resultierenden Kosten dürften Boeing nun in noch weit höhere Problemzonen bringen.

Erschwerend kam nun hinzu, dass vor wenigen Tagen ein Riss in der Cockpitscheibe eine Maschine des Typs Boeing 737-800 zur Landung  in Japan zwang. Die Maschine war dadurch zwar nicht in Gefahr, zeigt aber, mit welchen Qualitätsproblemem Boeing auch bei Maschinen  anderen Typs zu kämpfen bzw. welche hohe Defizite Boeing bei der Qualitätskontrolle zu bewältigen hat. Wer will da noch in ein Boeing Flugzeug steigen.

Für die Bewältigung dieser  Probleme benötigt Boeing frisches Kapital und vermutlich auch ein grundlegend anderes Management. Jetzt könnte sie die zurück gekauften eigenen Aktien wieder auf den Markt werfen, Frage ist nur zu welchen Preis und ob die Investoren die Aktie eines Insolvenz gefährdeten Unternehmens noch haben wollen.

Bedenkt man noch, dass der CEO David Calhoun, der seit 2021 an der Spitze von Boeing steht, kein technischer Experte ist, sondern seine Expertise aus aus dem Private Equity Bereich, zuletzt bei Blackstone, geschöpft hat, wird die Investmentbank-Denke sowohl des Aufsichtsrates als auch des Managements klar und stellt eine technische Weiterentwicklung infrage.

Diese negative Boeing Story wird sich in Zukunft leider vielmals wiederholen, da der Rückkauf eigener Aktien, eine Cash-Cow der Investmentbanker, leider zum Tagesgeschäft der kurzfristig denkenden Vorstände geworden ist.

Besonders irritierend sind solche Rückkäufe bei Banken, welche ihren Kunden ständig Vorträge über eine gesunde Bilanz halten, selbst aber nicht daran denken. Deutsche Bank und Commerzbank spielen auch auf diesem Klavier des Rückkauf-Hypes

Wichtig ist es daher, sich bei Anlagen in Bank- und Unternehmensanleihen stets auch die Aktivseite  der Bilanz näher anzusehen, da sich dort die Eigenkapital reduzierenden eigenen Aktien sowie die fraglichen Werte der goodwills und sonstiger immaterieller Anlagegüter befinden, welche teilweise in der Gesamtheit höher sind als das Eigenkapital, so wie bei Boeing.

Auch zeigen solche Bilanzstrukturen, dass das Management dieser Unternehmen hauptsächlich an die Aktionäre und ihr eigenes Portfolio denkt und weniger an die Mitarbeiter und damit an die Weiterentwicklung des Unternehmens.

Ohlsbach, den 16. Januar 2024

Elmar Emde




Finanzprobleme der Ampel: neuer Raubzug der Investmentbanker?

Das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zu den Finanzierungskapriolen des Bundeshaushaltes hat die verantwortliche Ampelregierung in gehörige Schwierigkeiten gebracht. Natürlich taucht die Frage auf, wie nun die dadurch fehlenden € 60 Milliarden + X refinanziert werden sollen?

Als effektive (Ersatz) Lösung der Finanzierungsprobleme der Ampelregierung schlägt Herr Christian Sewing, Vorstandschef der Deutsche Bank, die Aktivierung des Verbriefungsmarktes mit einfacheren Regeln wie bisher vor, ohne allerdings Vorschläge zu unterbreiten, wie man die negativen Seiten eines solchen Verbriefungsmarktes, welcher zur Finanzkrise in 2008 führte, unterbinden kann.

Demnach würde es wieder so aussehen, dass Kredite aller Risikokategorien verbrieft, je nachdem von Fonds aller Art als Diversifikation übernommen und dem privaten Anlagepublikum als die Anlage schlechthin verkauft werden.

Das ist der klassische Werdegang, wie Banken die Risiken aus ihren Bilanzen bereinigen und sie auf die Privatanleger abwälzen. Und diese Privatanleger, welche damit in die Rolle eines Kreditgebers schlüpfen, sollen nun beurteilen können, wie hoch das Risiko einer solchen Anlage ist.

Kredite beurteilen zu können bedarf einer langen Zeit an fachlicher Erfahrung und vor allem an Menschenkenntnis, um einen Kreditnehmer in Gänze beurteilen zu können.

Einem Privatanleger kann man zwecks Beurteilung des Kreditrisikos weder eine Expertise im Kreditgeschäft unterstellen noch kann er den Einsatz seiner Menschenkenntnis beim Kauf eines aus unterschiedlichen Emittenten zusammengesetzten Fondproduktes anbringen, wenn ein Bankangestellter oder irgendein Vertriebsmitarbeiter einer Fondsgesellschaft ihm ein solches schon vorgekautes und strukturiertes Fondsprodukt verkaufen will. Erfahrungsgemäß kann man den meisten Vertriebsmitarbeitern einer Bank oder eines Fonds diese essentiellen Fähigkeiten oder wie diese Finanzprodukte entstanden sind nicht unterstellen.

Kurzum, der Vorschlag von Herrn Sewing , verbunden mit Erleichterungen für den Verbriefungsmarkt, würde wiederum dazu führen, dass die Investmentbanker (u.a. seines Hauses) auf breitester Front

diese Risiken akquirieren, dann strukturieren und sich dann ganz schnell wieder verdünnisieren bzw. dem Privatanleger das Risiko überlassen.

Finanzkrise 2008 lässt grüßen. Wie sagte doch einer seiner Vorgänger, Herr Dr. Ackermann, im heute journal, angesprochen auf die Finanzkrise in 2008:  „Wenn die Risiken allokiert (dem Anleger angedreht worden) sind, ist die Finanzkrise vorbei“. Nur ist das kein redliches Anlagegeschäft und gegenüber den Anlegern verantwortungslos.

Mein Vorschlag wäre, dass die Banken bei solchen Fondsprodukten generell 10% ( + X ) des Risikos grundsätzlich gegenüber dem Privatanleger (nicht gegenüber dem Fonds) übernehmen.

Das würde Vertrauen in diese Verbriefungsprodukte schaffen, da dann der Anleger davon ausgehen kann, dass die Bank die Risiken voll abgeschätzt und gering sieht, womit der Vertriebserfolg sicherlich garantiert wäre. Die Banken müssten somit aus reiner Ideenlosigkeit nicht ständig den unsäglichen Rückkauf ihrer eigenen Aktien vornehmen, zumal diese Aktionen an der Börse erfahrungsgemäß nur ein Strohfeuer entfachen, womit aber  – und das wird dabei vergessen –   das Eigenkapital der Bank entsprechend  langfristig reduziert wird.

Andererseits empfehlen die Banken, insbesondere den Firmenkunden, einen guten Eigenkapitalstock vorzuhalten, ist auch ein wesentlicher Punkt beim Unternehmensrating, mit ihrer eigenen Bilanz treiben sie dann Schindluder (u.a. hartes Kernkapital???), indem sie aus kurzsichtigen Erwägungen eigene Aktien zurückkaufen (= Kapitalentnahme) und damit ihre Eigenkapitalbasis langfristig schmälern.

Mein Vorschlag der Risikobeteiligung der Banken wird vermutlich keinen Wiederhall finden, genau wie die immer wieder geforderten Steuererleichterungen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen der Volkswirtschaft insgesamt.

Ohlsbach, den 27.11.2023

Elmar Emde

 




Putins Truppen im Westen – Folge 2

Das Putin-gefärbte Interview eines deutschen, hoch dekorierten Generals

Ein interessanter Diskussionspartner machte mich auf ein Interview mit dem General a.D. Harald Kujat, einem hochdekorierten General in vielen sehr wichtigen Ämtern in der Bundeswehr und Nato, welches von Herrn Philip Hopf, Geschäftsführer der Hopf-Klinkmüller Capital Management GmbH & Co. KG,(HCKM) geführt wurde.

In der Annahme, eine wohl fundierte Analyse zum Ukraine-Krieg zu erhalten, opferte ich 56 Minuten meiner wertvollen Zeit (=Dauer des Interviews), musste dabei allerdings feststellen, dass ich es hier mit einem weiteren Ableger von Putins Truppen zu tun hatte,  welche die Fakten verfälscht und im wesentlichen Sinne von Putin darstellen.

Vorab noch folgende  Anmerkungen:

Nach Medienberichten und Selbstdarstellung des Instituts war Herr Kujat mindestens im Gründungsjahr 2016 Aufsichtsratsmitglied des Instituts Dialogue of Civilizations Research Institute . Das Institut ist ein von Wladimir Jakunin  und dessen Frau geleiteter Thinktank. Jakunin gilt als Freund des russischen Präsidenten Wladimir Putin . Erst nach dem Einmarsch der Russen in 2022 hat Herr Kujat (lt. Wikipedia) veröffentlicht, dass er diesem russischen Thinktank  nicht mehr angehört (Zwischenzeit???).

Hier ergibt sich ein weiteres Bild der Strategie von Putin, welcher zahlreichen europäischen Politikern a.D. (darunter hochdekorierte Sozialdemokraten) lukrative Jobs in russischen Unternehmen angeboten hatte, welche entsprechenden Lobbyismus für Putin betrieben haben und womit seine eigentlichen (Kriegs-) Absichten verschleiert wurden. Bestes Beispiel hierzu  ist Gerhard Schröder.

Zu HCKM/Philip Hopf:

Fragestellungen und das permanente und sorgenvolle Kopfnicken zu falschen und gefärbten Äußerungen von Herrn Kujat  von Herrn Hopf, welche nicht gerade eine objektive Sichtweise von Herrn Hopf wiedergaben, lassen den Schluss zu, dass Herr Philip Hopf sehr Russland – und AfD-freundlich zu sein scheint. Seine dabei permanente Infragestellung der hiesigen freien Medien passt in diese Denke, ich frage ich mich nur, woher Herr Hopf dann seine Infos für sein Kapitalmanagementgeschäft nimmt?

Im Übrigen scheint eine von HCKM in der Homepage dargelegte  70%ige Trefferquote bei allen Tradingbereichen  doch sehr weit her geholt zu sein. (siehe auch Urteile im Internet).

Zum Interview von Herrn Kujat:

Er stellt die Sachlage so dar, dass der Westen letztlich den Ukrainekrieg verklausuliert provoziert hat und nicht auf die Sicherheitsinteressen von Russland eingegangen ist. Das stimmt ganz und gar nicht. In der UN-Charta, welche Herr Kujat als Militär vermutlich nicht kennt/ er denkt nur in militärischen Dimensionen alter Schule à la Clausewitz, wird  das Selbstbestimmungsrecht der Völker – auch von Russland unterzeichnet – festlegt. Und dieses Selbstbestimmungsrecht haben die Staaten des Ostblocks umgesetzt und sich aus guten Gründen für die Nato frei entschieden. Warum haben sich diese Staaten nicht für die Russische Föderation entschieden, hätten Sie ebenfalls machen können?,  was sie aber aus den gemachten Erfahrungen mit Russland  alle nicht wollten. Hier nochmal die Frage, ob Sicherheitsinteressen eines diktatorischen/menschenfeindlichen und für die Nachbarstaaten  übermächtigen Staates, der diese als sein Hegemonial-/Untertanengebiet ohne eigene Bestimmungsmöglichkeiten betrachtet,  über der UN-Charta stehen?

Seine Anmerkungen, dass die weit gediehenen (Friedens-)Verhandlungen in der Türkei  kurz nach dem Überfall auf Druck des Westens beendet worden sind , stimmt auch wiederum nicht. Anlass waren die Gräueltaten der Russen in Butscha und Irpin gewesen, auf die Selenskij nach Bekanntwerden sofort entschieden hatte, die zu diesem Zeitpunkt laufenden Verhandlungen mit Russland sofort abzubrechen. Diese Behauptung von Kujat ist eine  Behauptung der AfD bzw. das Narrativ von Putin, der jetzt sogar behauptet, dass diese Gräueltaten  die Ukraine selbst begangen hatte.

Frage: Für wie dumm hält Putin die Menschen?

Auch sein Hinweis, dass Putin zu Friedensverhandlungen bereit wäre, nur aber der Westen, insbesondere die USA dies nicht wollen, ist die typische Selbstdarstellung  von Putin, der sich somit als Friedensfürst gebiert. Dass diese These nicht stimmt, kann man am Nahostkonflikt sehen. Auch da hat man den  USA einen großen Einfluss auf Israel unterstellt, die laufende Entwicklung sieht aber anders aus. Putin ist jedoch nur zu Verhandlungen bereit, wenn er seinen Willen durchgesetzt bekommt, d.h. Kapitulation der Ukraine. Er täuscht somit Friedensverhandlungen  vor und betreibt das typische Täter-Opfer – Umkehr-Modell, genau wie jetzt die Hamas in Israel und ist, wie man in Bayern so schön sagt, absolut hinterfotzig. 

Im Übrigen wäre ein solcher Kapitulationsfrieden kein Frieden, sondern nur eine Verschnaufpause für weitere Eroberungszüge von Putin. 

Auch mit seinem Hinweis, dass die Ukraine mit den Angriffen auf Militärstützpunkte in Russland zu Verteidigungszwecken eine weitere Eskalationsstufe gezündet hätte,

ist schon ein sehr starkes Stück und dreht sie Sachlage völlig um.

Die Ukraine wird letztlich von Kujat als  Eskalationstreiber benannt, obwohl die Ukraine tagtäglich mit jeder Form von zahlreichen russischen Raketen und Bomben aus sicheren Stellungen in Russland beschossen wird, sogar damit Getreidespeicher bewusst vernichtet werden, und die Ukraine sich  somit nur mit diesen Nadelstichen zu wehren versucht. Der  Putin schraubt mit seinen Bombardierungen diese Eskalationsstufe eigentlich täglich nach oben und betreibt durch solche Figuren wie Herrn  Kujat wiederum das typische Opfer-Täter-Umkehrspiel.

Auch ist dieses Interview ist schon etwas älter. Er behauptet, dass die Ukrainer den Dnepr nicht überschritten hätten, was zu diesem Zeitpunkt nachweislich nicht stimmte, und das die Amis die Atacms Raketen nicht liefern würden, was ebenfalls nicht stimmt.

Er schildert den Zustand der ukrainischen Armee mit den schlimmsten Worten (im äußersten kritischen Zustand/exorbitante Verluste/würde sich verzetteln), lobt aber dagegen den Zustand der russischen Armee über den Klee, als wäre der Zustand ideal und wäre der ukrainischen Armee überlegen. Die russische Armee  wäre äußerst effektiv, hätte riesige Fähigkeiten, wäre sogar derzeit die stärkste der Welt (stimmt auch nicht), kurzum er bewundert die russische Armee, wie sie nur ein Militär alter Schule bewundern kann und schürt damit die Ängste im Sinne Putins.

Diese Äußerungen erinnern mich an diejenigen von General a.D. Egon Ramms, welcher der Ukraine nur eine 14-tägige Überlebenschance gab und zuletzt mit Sarah Wagenknecht und Alice Schwarzer auf der Bühne stand mit der Forderung, keine Waffen an die Ukraine zu liefern. Das Schlimme dabei ist, dass dieser General Ramms auch noch militärpolitischer Berater von Angelika Merkel war (auch ein von Putin infizierter General?)

Ich frage mich aber nur, warum die russische Armee in der Ukraine solche Schlappen hat hinnehmen müssen, trotz dieser so tollen Überlegenheit und das mit einer Armee, die sogar die Luftüberlegenheit besaß. Vor Kiew sind sie schmerzlich geschlagen und besiegt worden, die Gebiete um Charkiw haben sie verloren, ebenso um Cherson und südlich des Dnepr hat die ukrainische Armee auch schon Brückenköpfe aufbauen können. Kein Wort darüber, dass viele russische Männer ins Ausland fliehen (so auch in der Ukraine) , um dem Militär zu entgehen usw. usw.

Bei  Fragen zu Israel erwähnt Herr Hopf nur Gaza und nochmal Gaza, nennt aber nicht den eigentlichen Anlass dieses Krieges mit keinem Wort (AfD Rhetorik)  und hat versucht, Herrn Kujat auf diesen Pfad zu locken. Dieser ließ sich aber darauf nicht ein, aber auch hier brachte Kujat Russland ins Spiel, welche helfen soll, dort Frieden zu schaffen.

Ist das nicht heuchlerisch?

Russland, dass selbst einen grausamen Angriffskrieg ohne Not und mit äußerst kruden Begründungen in der Ukraine angezettelt hatte und dort immer noch führt, somit  Menschen bewusst umbringen lässt, soll nun als Friedensfürst erscheinen? Kujat vergisst dabei des Weiteren, dass Russland in Syrien einen Krieg zusammen mit Assad gegen die syrische Bevölkerung mit grausamsten Mitteln führt.

Zusammenfassend leibt festzuhalten, dass Herr Kujat ein Russlandbewunderer ist, somit nicht ernst genommen werden kann und  auf den Pfaden von Gerhard Schröder wandert, in dessen Amtszeit Kujat seine größten Karrieresprünge gemacht hat und somit auch seine krassen außenpolitischen Begründungen zu Russland teilt. 2005, nach der verlorenen Wahl von Gerhard Schröder, wurde er dann in den Ruhestand versetzt.

Kujat ist immer noch ein Militär alter Schule und verkennt, dass sich die Art der Kriegsführung total verändert hat, in welcher IT und  Raketen die Schlacht bestimmen und weniger Panzer (Aussage von Saljuschnin/Befehlshaber der russischen Armee). Auch verkennt er, dass zu seiner Zeit Putin noch als Demokrat galt und sich zum Diktator sukzessiv erst dann gewandelt hatte, nachdem er merkte, dass die Russen ihm nicht folgen wollten und zunehmend Demonstrationen gegen ihn die Folge waren.

In dieser Zeit ist meines Erachtens Kujat, inzwischen 82 Jahre alt,  stehen geblieben und folgt somit der von Putin initiierten Denke  der AfD, welche diesbezüglich auch zurück geblieben ist.

Auch wenn Kujat ein hoher General war, Gerhard Schröder war sogar Bundeskanzler, so heisst das nicht, dass seine Meinung oder die von Schröder die unwiderruflich  richtige ist. Er sollte daher lieber seinen Lebensabend genießen, als solche durchsichtigen und gefärbten politischen Äußerungen unter dem Deckmantel eines hoch dekorierten Militärs von sich geben.

Das schadet nur seinem Ruf, wenn er diesen nicht schon damit kaputt gemacht hat, wie Gerhard Schröder.

Ohlsbach, den 9. November 2023

Elmar Emde