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Tesla und die Tomaten

…auf den Augen der Investoren.

Es ist schon erstaunlich, wie sich einige vermeintliche Experten zu Tesla in einer fast übergöttlichen Sympathie äußern und dann das Ganze damit beschließen, dass Sie von den Zahlen und Fakten von Tesla überzeugt sind. So Herr Frank Thelen, ein ehemaliger Juror der Fernsehsendung „Die Höhle der Löwen“ , in seinem Gastkommentar  im Handelsblatt vom 24. Januar 2020.

Tesla ist ein Batterie basiertes Auto, d.h. der Elektromotor wird von einer aufladbaren Batterie angetrieben, die nach einem gewissen Verbrauch wieder aufgeladen werden muss. Wir haben jetzt allein in der Bundesrepublik ca. 54 Millionen PkW`s (andere Zahlen sprechen von 47 Millionen), davon sollen nach dem Willen der Bundesregierung zunächst nur 1 Million PkW`s die Straßen in Deutschland befahren.

Jetzt stellt sich zunächst die Frage, ob wir genügend Strom für die Aufladung von nur 1 Million PkW`s zur Verfügung haben. Hierzu möchte ich auf Herrn Prof. Lesch, bekannt aus verschiedenen naturwissenschaftlichen Fernsehsendungen (darunter Lex Cosmos und Terra X), verweisen, der dies wie folgt beantwortet hat:

Jedes Auto zieht pro Aufladung 350 kW x 1 Million PkW`s = 350 Gigawatt, die permanent vorgehalten werden müssten. Das gesamte deutsche Stromnetz hält aber nur 68,5 Gigawatt vor.

Allein ein 54stigstel oder 47igstel der PkW`s in Deutschland würde schon das deutsche Stromnetz total überfordern. Man mag sich nicht ausdenken, was mit dem deutschen Stromnetz passieren würde, wenn 2, 4 oder 10 Millionen Elektrofahrzeuge die Straßen in Deutschland bevölkern und meistens über Nacht aufgeladen werden. Oder gedacht in europäischen Dimensionen, sämtliche Kraftwerke wären nicht in der Lage diesen Strom zu produzieren, es käme zu Blackouts.

Allein diese elementare, strukturelle und notwendige, aber fehlende Basis lässt schon erhebliche Zweifel an der Zukunftsfähigkeit von Elektrofahrzeugen aufkommen.

Weiteres Thema Reichweite. Tesla stellt auf Ihrer Homepage nur 6 unterschiedliche Fahrzeuge mit unterschiedlichen Reichweiten vor (und mit diesem mageren Produktprogramm ist Tesla deutlich wertvoller als VW oder Daimler oder BMW, man fasst es nicht!!!).

Das Model 5 soll über eine Reichweite von 610 km, das Model 3 von 530+ km, das Model X von 507 km, das Model Y von 505 km, der Roadster von unglaublichen 1.000 km und der als Panzer gebaute Cybertruck (kann in Deutschland nicht zugelassen werden) enthält keine Reichweitenangabe, ist vermutlich nur ein Marketing-Gag.

Wenn ich mir die Stress-Berichte der mir bekannten Tesla-Fahrer anhöre, muss ich  sehr große Zweifel an diesen Reichweitenangaben hegen und wäre Anlass für das Verkehrsbundesamt, diese Angaben – ähnlich wie beim Dieselskandal – zu überprüfen. Probleme sehe ich grundsätzlich im Winter für die Leistung der Batterie, es sei denn, man verfügt über eine geheizte Garage (wie beheizt, klimaneutral?), und somit auch für die Reichweite, es sei denn, man schaltet die Heizung, Radio und das Licht aus und verzichtet im Sommer auf die Klimaanlage.

Wenn man den Presseberichten Glauben schenken darf, ist die Batterietechnik noch weit von den Reichweiten der Verbrennungsmotoren entfernt. Die jetzigen Batterien kommen ohne Kobalt, welches mit viel Energieaufwand und unter prekären Verhältnissen gefördert werden muss (Energiebilanz?), kaum aus. Die Kobalt freie Eisenphosphat-Variante gibt es zwar schon lange, wurde aber bisher im Niedrigpreissegment in China eingesetzt und bringt nicht die Reichweitenleistung wie die Kobalt basierte Batterie. Tesla soll sich daher diesbezüglich mit einem chinesischen Batteriehersteller in Verhandlung befinden, genaues weiß man aber nicht.

Nächstes Thema Digitalisierung. Wie ich aus einem Gastkommentar des Handelsblattes (21.2.2020) von Stephan Noller (Digitalunternehmer) mit dem Titel „Von Tesla für die Digitalisierung lernen“ erfahren konnte, fand man in den Tesla-Fahrzeugen eine vor allem elaborierte und extrem leistungsfähige Dateninfrastruktur. Die hohe Anzahl von Sensoren würde erhebliche Mengen von Daten erzeugen, die permanent in die Tesla-Cloud hochgeladen werden. Eine leistungsfähige KI (Künstliche Intelligenz)-Schaltzentrale wäre wiederum in der Lage, riesige Datenmengen in hoher Geschwindigkeit zu verarbeiten und intelligente, datengetriebene Entscheidungen zu treffen. Tesla verfolge eine Datenstrategie, und das physische Auto wäre teilweise fast nur noch ein Objekt, um diese Datensphäre zu ermöglichen.

Hoppla, habe ich mich dabei gefragt. Geht es jetzt um das Auto oder um die Erlangung von Daten? Ist das Tesla-Auto eine Errungenschaft der Mobilität oder eine Alexa auf vier Rädern, nur geschaffen zu dem Zweck, ein wertvolles Bewegungsprofil zu generieren und zu erstellen zwecks Verkauf an die Wirtschaft, so wie es Google, Facebook, Master- und Visacard usw. täglich machen?

Erklärt wird das mit dem autonomen Fahren, dessen Umsetzung meines Erachtens aber sehr fraglich aufgrund des extrem komplizierten Umfeldes ist, lässt sich damit aber auch gut verkaufen.

Letztes Thema, die Zahlen von Tesla. Erst kürzlich hat man wieder gejubelt, weil Tesla in den letzten zwei Quartalen einen Gewinn ausweisen konnte. Per September 2019 waren es US$ 150 Mio. und per Dezember 2019 US$ 132 Mio. (Gesamtverlust in 2019 aber immer noch US$ 775 Millionen), zusammen also US$ 282 Mio. Allerdings findet man auf der Passivseite der Bilanz eine Position „deferred revenue“ (übersetzt: verzögerte Umsätze = Rückstellung) in Höhe von 1,207 Milliarden US$, welche vom 31.12.2018 auf den 31.12.2019 um US$ 216 Millionen angewachsen war und somit 77% des Gewinns der letzten beiden Quartale ausmachen.

Diese Rückstellungs-Position „deferred revenue“  basiert auf ein Versprechen von Herrn Musk, ein ertragreiches IT-update einzuführen, welches aber erst noch entwickelt werden muss. Das ist weiche Bilanzierung der höchsten Kategorie und lässt vermuten, dass die gesamte Bilanzierung von Tesla auf eine maximale Dehnung aller möglichen weichen Auswahlmöglichkeiten basiert, somit keine harten Zahlen darstellen und erhebliches Verlustpotenzial beinhalten. Hält Herr Musk sein Versprechen nicht ein, müsste diese Rückstellung ertragswirksam aufgelöst werden mit der Folge eines evtl. hohen Verlustausweises.

Des Weiteren befinden sich „unter dem Strich“ erhebliche Eventualverbindlichkeiten von US$ 11,739 Milliarden, zusammen mit den passivierten Verbindlichkeiten von US$ 26,199 Milliarden sitzt Tesla letztlich auf US$ 37,938 Milliarden Schulden , bei einem Eigenkapital unter Abzug der „goodwills“ von  US$ 5,503 Milliarden (= 14,5%).

Und ein solches Unternehmen, welches teilweise noch in Zelten produzieren soll und jährlich immer noch hohe Verluste schreibt, hat nach dem Börsenkurs einen Wert von US$ 165,7 Milliarden, also mehr als VW und Daimler zusammen oder nahezu so viel wie VW, Daimler und BMW zusammen. Das ist irrational und basiert auf äußerst vagen Visionen mit erheblichen Fragezeichen.

Herr Frank Thelen lobte Herrn Musk für seine wohl weltbeste Marketingabteilung, die letztlich diesen hohen Börsenkurs mit heißer Luft nach oben katapultiert hat. Das ist vielleicht auch der Grund für diesen hohen Börsenkurs, man kann so etwas auch als Schaumschlägerei bezeichnen. Lässt man die Wirtschaftsgeschichte Revue passieren, stellt man leider immer wieder fest, dass eine solche Schaumschlägerei den Investoren, die vor lauter $-.Zeichen in den Augen den gesunden Menschenverstand verloren habe, erhebliche Verluste zu verzeichnen hatten.

Für mich völlig unverständlich ist die Kehrtwendung von VW in Richtung  einer alleinigen Produktion von E-Autos. Herr Dies steht nach Presseberichten in sehr guten Kontakt zu Elon Musk und hat sich vermutlich von seinem Charisma  – wie auch viel andere – einfangen lassen. Hoffentlich geht das gut.

2. März 2020

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”




Capital Group Festgeldanlagen Nr.3

Wie aus der Verbrauchermitteilung der Bafin vom 2.10.2019

https://www.bafin.de/SharedDocs/Veroeffentlichungen/DE/Verbrauchermitteilung/unerlaubte/2019/meldung_191002_Capital_Group_SP.html

zur Capital Group SP z o. o: hervorgeht, hat die Bafin die Einstellung  und Abwicklung des unerlaubt betriebenen  Einlagengeschäftes angeordnet.

Außerdem weist die Bafin darauf hin, das “Capital Group” (in meinem Beitrag Vapital Group Festgeldanlagen vom 19.6.2019 hatte ich die fehlende Rechtsbezeichnung schon moniert) mit Sitz in Polen in keiner Beziehung weder  zu dem Unternehmen “Capital Group” mit Hauptsitz in Los Angeles, Kalifornien, USA,  noch  zu dem Unternehmen “The Capital Group” mit Sitz in Bethesda, Maryland, USA, steht.

Wie aus meinem Schriftwechsel mit dem Vermittler “Capital Consulting” hervorgeht, hat dieser Vermittler so getan, als wäre die Capital Group in Warschau eine Tochter dieser oben genannten Unternehmen in den USA.

Leider muss daher vermutet werden, dass hier Betrüger am Werk waren. Die Bafin habe ich daher entsprechend informiert.

Von einem Umtausch in Aktien wäre abzuraten, da dies noch mehr Schaden anrichten könnte. Den Geschädigten ist daher dringend zu empfehlen, ihren Rechtsbeistand zu kontaktieren.

7. Oktober 2019

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung

 




Capital Group Festgeldanlagen Nr. 2

Nachdem ich auf meinen  Beitrag “Capital Group Festgeldanlagen “eine Menge Kommentare erhalten habe, woraus ich schließen muss, dass hier Betrüger am Werk waren, möchte ich den Interessenten / den Geschädigten meinen Schriftwechsel mit dem Vermittler, der Capital Consulting,  in diesem Blog zur Einsicht bringen.

Das letzte E-Mail, auf das ich dann keine Antwort mehr erhalten habe, befindet sich am Anfang, das letzte am Ende. Der Autor hat aufgrund der dubiosen Äußerungen kein Geld angelegt.

Aus Datenschutzgründen habe ich nicht nicht die gesamte Adresse der Capital Consulting aufgeführt. Sollte Bedarf danach bestehen bitte ich um Anfrage per E-Mail an e.emde@emde-fiveko.de .

Gleichzeitig ist dieser Schriftwechsel eine Leitlinie, wie man sich bei künftigen und solch ominösen Festgeldangeboten heran arbeiten sollte. Es zeigt aber auch, dass der Anleger sich vorher an die Finanzfachleuten mit Erfahrungen wenden sollte.

6. Oktober 2019

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

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Von: Elmar Emde [mailto:e.emde@emde-fiveko.de]
Gesendet: Freitag, 5. Juli 2019 14:00
An: ‘invest@capitalconsultings.de’
Betreff: AW: Dividendenausschüttungen

Sehr geehrte Frau Hassel,

vielen Dank für die Links, allerdings reichen die darin aufgeführten Zahlen nicht aus, um die Bonität zufriedenstellend analysieren zu können.

Da solche Investmentfirmen äußerst kompliziert strukturiert sind, wäre ein Rating von einer seriösen Ratinggesellschaft, die sich die Ziffern dann genauer und tiefer anschauen als wir es können, sehr zielführend. Leider habe ich keines gefunden.

Viele Grüße

Elmar Emde

Finanz- und Vermögenskoordination

– Family Office Center

– Treasury Competence Center

Anmerkung des Autors: Diese so genannten Zahlen (Umsatz etc.) gaben keine Hinweise über die Bonität , letztlich nur allgemeines Bla-bla.

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Gesendet: Donnerstag, 27. Juni 2019 17:25
An: ‘Elmar Emde’
Betreff: Dividendenausschüttungen

Sehr geehrter Herr Emde,

Dies sind die Zahlen der Capital Group in Polen.

Nachfolgend die Aktuellen Presseberichte :

onvista.de

wallstreet-online.de

  Mit freundlichen Grüßen

 Sarah Hassel

-Senior Sales Representative-

  Capital Consulting

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An: ‘invest@capitalconsultings.de’
Betreff: WG: Festgeldangebot The Capital Group

Sehr geehrte Frau Hassel,

bekomme ich von Ihnen noch eine Antwort?

Viele Grüße

Elmar Emde

E. Emde Finanz- und Vermögenskoordination

Family Office Center

Treasury Competence Center

 

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Von: Elmar Emde [mailto:e.emde@emde-fiveko.de]
Gesendet: Mittwoch, 15. Mai 2019 10:41
An: ‘invest@capitalconsultings.de’
Betreff: AW: Festgeldangebot The Capital Group

Sehr geehrte Frau Hassel,

wenn die Capital Group in Warschau eine selbstständige Niederlassung ist, müsste ich von dieser ein Bonitätsurteil bekommen oder die Konzern-Mutter haftet für sie, dann müsste ich zur Konzernmutter Bonitätsaussagen bekommen.

Bitte um Nachsicht, Ihre Ausführungen geben nur allgemeine Daten wider.

Viele Grüße

Elmar Emde

E. Emde Finanz- und Vermögenskoordination

Family Office Center

Treasury Competence Center

 

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Von: invest@capitalconsultings.de [mailto:invest@capitalconsultings.de]
Gesendet: Dienstag, 14. Mai 2019 18:11
An: ‘Elmar Emde’
Betreff: Festgeldangebot The Capital Group

Sehr geehrter Herr Emde,

gerne beantworte ich Ihnen die aufgeführten Fragen.

Richtig, Festgeldanlagen sind Termingelder kurz-mittelfristig bei Kreditinstituten wie The Capital Group Inc.

Die Capital Group ist seit zwei Jahren mit einer selbstständigen Zweigniederlassung sesshaft in Warschau und wurde speziell für die Kunden & Investoren aus dem europäischen Raum aufgebaut.

Die Capital Group ist ein amerikanisches Finanzdienstleistungsunternehmen. Mit einem verwalteten Vermögen von 1,9 Milliarden US-Dollar zählt sie zu den ältesten und größten Vermögensverwaltungsgesellschaften der Welt.

Das 1931 in Los Angeles, Kalifornien, gegründete Unternehmen befindet sich in Privatbesitz und hat Büros rund um den Globus in Amerika, Asien, Australien und Europa.

Gerne können Sie mehr über die Muttergesellschaft The Capital Group USA im Internet erfahren.

Die Capital Group beschäftigt weltweit mehr als 7.000 Mitarbeiter und agiert wie oben erwähnt mit verschiedenen Zweigniederlassungen um den ganzen Globus.

Die Capital Group bietet eine Reihe von Produkten an, darunter mehr als 40 Investmentfonds über seine Tochtergesellschaft American Funds, separat verwaltete Konten (oder kollektive Investmentfonds), Private Equity, Investment Services für vermögende Anleger in den USA, Europa, Asien etc. und eine Reihe anderer Angebote für institutionelle Kunden und Privatanleger weltweit.

Bei weiteren Fragen oder Unklarheiten stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

 Sarah Hassel

-Senior Sales Representative-

 Capital Consulting

 

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Von: Elmar Emde [mailto:e.emde@emde-fiveko.de]
Gesendet: Dienstag, 14. Mai 2019 14:26
An: invest@capitalconsultings.de
Betreff: WG: Festgeldangebot – Zinstabelle

Sehr geehrte Frau Hassel,

ein Festgeld ist letztlich ein Kredit an den Festgeldnehmer. In diesem Fall ist es die Capital Group (Rechtsbezeichnung fehlt) in Warschau, dessen Bonität zu prüfen wäre. Daraus ergeben sich nun folgende Fragen:

  • Die Capital Group ist eine weit verzweigte Investmentgesellschaft, welche sich im Private Equity Markt tummelt. In welchem Kontext die Capital Group, Warschau, steht, konnte ich aus dem Internet nicht recherchieren.
  • Da es sich anscheinend bei der Capital Group in Warschau um eine Niederlassung handelt, gibt es eine Garantie der Muttergesellschaft und wer ist genau die Muttergesellschaft.
  • Wie setzt sich der Konzern Capital-Group weltweit zusammen?
  • Wie kann die Capital Group, Warschau, bonitätsmäßig überhaupt erfasst werden?
  • In Ihrer Werbebroschüre sollen damit Investitionen  bei einem Versicherer GovtechTM in den USA finanziert werden. Warum wurde dann die Capital Group Warschau eingeschaltet?

Vielen Dank im Voraus für Ihre Auskünfte hierzu und viele Grüße

Elmar Emde

E.Emde Finanz- und Vermögenskoordination

Family Office Center

Treasury Competence Center

 

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Von: Elmar Emde [mailto:e.emde@emde-fiveko.de]
Gesendet: Dienstag, 7. Mai 2019 14:04
An: ‘invest@capitalconsultings.de’
Betreff: AW: Festgeldangebot – Zinstabelle

…anbei meine Angaben darunter in Rot

Von: invest@capitalconsultings.de [mailto:invest@capitalconsultings.de]
Gesendet: Dienstag, 7. Mai 2019 13:45
An: ‘Elmar Emde’
Betreff: RE: Festgeldangebot – Zinstabelle

Sehr geehrter Herr Emde,

Ich danke Ihnen für die schnelle Rückmeldung.

Für die Erstellung des Vertrags bräuchte ich die folgenden Angaben:

  • Anlagesumme

€ 20.000

  • Laufzeit

evtl. 6 Monate

  • Wie Sie die Zinsausschüttungen gerne hätten ( monatlich, quartalsweise,  halbjährlich oder jährlich )

monatlích

Anschließend würde ich Ihnen den Vertrag zukommen lassen, den Sie dann gerne überprüft und unterschrieben an uns zurück senden können.

Bei Fragen oder Unklarheiten stehe ich gerne jederzeit zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

 Sarah Hassel

-Senior Sales Representative-

  Capital Consulting

 

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From: Elmar Emde <e.emde@emde-fiveko.de>
Sent: Tuesday, May 7, 2019 2:39 PM
To: invest@capitalconsultings.de
Subject: AW: Festgeldangebot – Zinstabelle

Sehr geehrte Frau Hassel,

wenn ich mich jetzt entscheiden sollte, bei der Capital Group ein Festgeld zu hinterlegen, wie sieht dann der Vertrag hierzu aus?

Vielen Dank im Voraus und viele Grüße

Elmar Emde

E. Emde Finanz- und Vermögenskoordination

Family Office Center

Treasury Competence Center

 

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Von: invest@capitalconsultings.de [mailto:invest@capitalconsultings.de]
Gesendet: Montag, 6. Mai 2019 17:58
An: ‘Elmar Emde’
Betreff: RE: Festgeldangebot – Zinstabelle

Sehr geehrter Herr Emde,

Es handelt sich nicht um ein Nachrangdarlehen, im Anhang finden Sie die Allgemeine Informationen zum Unternehmen und der Anlagemöglichkeiten.

Die Capital Group bietet eine Festgeldanlage mit garantierter Verzinsung und einer Mintestlaufzeit von 12 Monaten an.

Wie Sie im anhängenden Dokument erkennen können gibt es die Capital Group seit 25 Jahren und seit 2 Jahren haben Sie einen sitz in Europa.

Wünsche Ihnen noch einen schönen Abend.

Mit freundlichen Grüßen

 Sarah Hassel

-Senior Sales Representative-

  Capital Consulting

 

 

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From: Elmar Emde <e.emde@emde-fiveko.de>
Sent: Monday, May 6, 2019 4:48 PM
To: invest@capitalconsultings.de
Subject: AW: Festgeldangebot – Zinstabelle

Sehr geehrte Frau Hassel,

handelt es sich hier um ein Nachrang-ähnliche Anlage?

Wird das Geld bei der Capital-Group angelegt und haftet auch dafür?

Viele Grüße

Elmar Emde

E. Emde Finanz- und Vermögenskoordination

Family Office Center

Treasury Competence Center

 

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Von: invest@capitalconsultings.de [mailto:invest@capitalconsultings.de]
Gesendet: Freitag, 3. Mai 2019 13:02
An: e.emde@emde-fiveko.de
Betreff: Festgeldangebot – Zinstabelle

Sehr geehrter Herr Emde,

wir freuen uns sehr, Sie bei Ihrer Investition begleiten zu dürfen und wollen Ihnen gerne, bezugnehmend auf das freundliche Gespräch, ein Angebot zur Festgeldanlage unterbreiten.

Beispiel:

Investitionssumme:                     20.000 €
Laufzeit :                                       12 Monate
Zinssatz :                                      4,90 %
Auszahlung :                                Quartalsweise

Um von dieser Anlagechance profitieren zu können, werden wir uns gerne nochmal mit Ihnen in Verbindung setzen.

Im Anhang finden Sie allgemeine Details zur Festgeldanlage.

Unsere Anlageexperten stehen Ihnen jederzeit für weitere Fragen und Investitionsmöglichkeiten zur Verfügung und freuen sich darauf, Sie bald als unseren nächsten, zufriedenen Kunden begrüßen zu dürfen.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Sarah Hassel

-Senior Sales Representative-

  

Capital Consulting

 

 




Capital Group Festgeldanlagen

Anfang Mai wurde ich wieder mal von einer freundlichen Dame telefonisch auf eine Festgeldanlage angesprochen, welche mir Zinssätze von 4,9% für Festgeldanlagen mit einer Laufzeit von 12 Monaten angeboten hatte. Diese weit über dem Markt liegenden Festgeldkonditionen regten meine Neugier an; ich wollte feststellen, welcher Anbieter dahintersteckt.

Prompt kam ein E-Mail von der Capital Consulting, einer „Agentur, die keine Fragen offen lässt“ (damit wird auf der homepage der Capital Consulting geworben), was sich aber bald als eine falsche Aussage herausstellte.

Kapitalnehmer des Festgeldes sollte gemäß den zuerst übersandten Unterlagen die „Capital Group“ sein, welche damit  das Tochterunternehmen „GovtechTM , Bethesda/Maryland/USA“ finanzieren würde. Die „GovtechTM“ wäre das einzige Versicherungsunternehmen, das sich auf staatliche IT-Auftragnehmer spezialisiert hat und würde somit Versicherungslösungen anbieten, die ausschließlich  auf IT-Auftragnehmer von Regierungsbehörden  und Technologieunternehmen abzielt und sich hauptsächlich auf Verträge des Bundes und der Länder konzentriert.

Diese Aussage klang zunächst nicht schlecht, obwohl der vergangene shut-down des Herrn Trump mich hierbei etwas skeptisch werden ließ, so dass ich die freundliche Dame bat, mir den entsprechenden Festgeldvertrag zukommen zu lassen.

Daraus konnte ich dann entnehmen, dass der Kapitalnehmer des Festgeldes die „Capital Group (ohne Rechtsbezeichnung) in Warschau/Polen wäre. Angabe gemäß wäre das eine selbstständige Zweigniederlassung der Capital Group Inc., welche speziell für die Kunden und Investoren aus dem europäischen Raum aufgebaut worden wäre.

Da somit der Kapitalnehmer keine europäische Bank ist, wodurch € 100.000 grundsätzlich abgesichert wären, verlangte ich nach einem Bonitätsurteil dieser Zweigniederlassung oder – da naheliegend – eine Garantie der Konzernmutter bzw. auch dann eine Bonitätsaussage zur Konzernmutter, welche naturgemäß auch eine Übersicht zur Konzern-Struktur, wie sich die Capital-Group zusammensetzt, enthalten müsste.

Diese Anfragen wurden bisher nicht beantwortet, auch auf meine E-Mail –Erinnerung vor knapp 14 Tagen nicht (siehe oben).

Bonitätsaussagen zur Capital Group Inc. sind äußerst mager, ein Rating der bekannten Ratinggesellschaften konnte ich nicht finden. Somit ist meines Erachtens Vorsicht angesagt.

Der geneigte Investor, welcher bei der Capital Group sein Erspartes u.a. in Form von Festgeld und dann noch in Warschau anlegen möchte, sollte ebenfalls diese Bonitätsfragen stellen und bei unbefriedigenden Antworten lieber darauf verzichten.  Im worst-case Gelder aus dem Ausland wieder zurück zu bekommen ist zudem sehr mühsam, zeitintensiv und fraglich.

Ich erinnere hierbei wiederholt an den von vielen nicht wahrgenommenen Umstand, dass der Festgeldgeber ein Kreditgeber und der Festgeldnehmer der Kreditnehmer ist. Somit ist das ein reines Kreditgeschäft und der Kreditgeber sollte sich über die Bonität des Kreditnehmers in Kenntnis setzen, um das Risiko seiner Anlage feststellen zu können.

Die Capital Group ist eine US-amerikanische Investmentgesellschaft und diese sind grundsätzlich risikoreichen Engagements nicht abgeneigt.

19. Juni 2019

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”