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Fondssparpläne, ein Ausbeutungsprodukt

In der Welt am Sonntag vom 3.9.2017 konnte man unter der Überschrift „Endlich richtig sparen“  einen Lobgesang auf die Fondssparpläne nachlesen, welcher mich sehr an ähnliche Ausführungen der Vertriebsorganisationen der Investmentfonds erinnerte. Auf der Titelseite wurde dieser Beitrag  sogar als Lustobjekt der Deutschen mit dem Obertitel „Die neue Lust der Deutschen am Fondssparen“ angekündigt.

Meine sehr kritische Einstellung zu den Investmentfonds habe ich in zahlreichen Beiträgen in diesem Blog mehrmals dargelegt bzw. ich halte von dieser Form der Vermögensanlage so gut wie gar nichts. Hintergrund ist die nicht vorhandene Transparenz sowohl im Risiko als auch bei den Kosten, zumal trotz aller Kostendarlegungen diese nicht gegeben ist. Dafür gibt es einfach zu viele Incentiv-Schlupflöcher. Außerdem sind Investmentfonds ideale Anlagevehikel, um Risiken aller Art zu verstecken, zu finden in der Rubrik „Alternative Anlagen“. Diese haben letztlich dazu beigetragen, dass die Risiken der deutschen Bad Banks im Markt größtenteils untergebracht werden konnten.

Fondssparpläne will man mit diesem Artikel vor allem dem breiten Publikum schmackhaft machen, die jahrelang in einen solchen Fonds einzahlen sollen, somit jahrelang alle möglichen Risiken unbemerkt in ihr Depot gebucht bekommen und womit allerdings die Höhen und Tiefen der Börse egalisiert werden sollen. Ob dies auch stimmt, hängt vom jeweiligen Fonds und dem wechselnden Fondsmanagement ab, da auch in dieser Branche eine nicht unerhebliche Personalfluktuation herrscht. Außerdem verschwindet dieser Vorteil beim voraussichtlichen Ende des Sparplanes, da keiner weiß, wie der Kurs des dahintersteckenden Fonds zu diesem Zeitpunkt ist und ob sich die Börsen zu diesem Zeitpunkt in einer Baisse- oder Hausse-Situation befinden. Es wird zwar richtigerweise empfohlen, zu unterschiedlichen Zeitpunkten unterschiedlich hohe Tranchen zu verkaufen, ein sicherer Tipp ist das jedenfalls nicht, insbesondere wenn eine längere Baisse-Periode herrscht.

Nicht dezidiert herausgestellt wurde hierbei jedoch, dass mit jedem monatlichen Kauf eines Fondsanteils der klassische Ausgabenaufschlag von  3% bis 5% +x  fällig wird und letztlich damit von Anfang an die Rendite dieses Sparplanes entsprechend reduziert, ganz zu schweigen von den jährlich anfallenden Managementgebühren usw.

Da Fondssparpläne einen langfristigen Charakter haben, bedeutet das eine langfristige Einnahme von Ausgabeaufschlägen und Managementgebühren für die Fondsgesellschaften und langfristige Provisionseinnahmen für die Fondsvertreiber. Das ist eine langfristige Ausbeutung der Anleger, die zudem mit schwer verständlichen und intransparenten Fondsdepotauszügen bedient werden.

Beim Studium dieses Artikels wurden dann die Marktführer in Deutschland beim Fondssparen lobend erwähnt. Zufall?

Als regelmäßiger Leser der Welt am Sonntag fiel mir stets auf, dass die Welt am Sonntag sehr große Sympathien für die strukturierten Finanzprodukte hegt. Sonderseiten werden zu diesen Themen aufgelegt mit sicherlich entsprechend profitablen Anzeigen für die Zeitung.

Oder man lässt Vertreter dieser Mischmasch-Industrie entsprechend und ausführlich zu Wort kommen.

Das Vermögensanlagegeschäft ist ein umgekehrtes Kreditgeschäft, d.h. der Anleger ist der Kreditgeber, die Anlage/das Anlageprodukt (letztlich Kreditersatzprodukte) der Kreditnehmer. Fonds setzen sich aus diversen Kreditersatzprodukten zusammen, seien es jetzt Aktien (Aktien ersetzen Bankkredite des Emittenten) oder Rentenfonds (Anleihen ersetzen ebenfalls Bankkredite) usw. Das bedeutet letztlich, dass man – um das Risiko eines Fonds eruieren zu können – sich die Bonitäten dieser jeweiligen Kreditersatzprodukte anschauen müsste, welches bei der Anzahl der Positionen und der wechselnden Bestände nahezu unmöglich ist.

Kurzum, Fondssparpläne sollte man meiden, da deren Risiko nicht überschaubar ist.

6. September 2017

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

Siehe auch www.emde-fiveko.de




ETF`s = heiße Luft

In der heutigen Welt am Sonntag wird in einem Beitrag von Holger Zschäpitz über den (beängstigenden) Boom des „Wunderprodukts“  ETF (Indexfonds) berichtet und dass dieser langsam unheimlich wird. Ein sehr lesenswerter Artikel.

Interessant hierbei ist die Info des Marktbarometers Bloomberg, dass es  in Übersee (wie sollte es auch anders sein/ gemeint sind sicherlich wieder die USA)  inzwischen mehr Indices (Marktbarometer) gibt als Aktien, bzw. rd. 4.000 Aktien stehen rd. 6.000 Indices gegenüber. Das bedeutet, dass aus einer Aktie 1,5fache Finanzprodukte zusammenkonstruiert wurden, bzw. 33% der Indexfonds aus heißer Luft bestehen. Ein gefährliches Gemisch, welches sich bei einem Crash als solches entpuppen werden.

Dies ist nur möglich, wenn Indexfonds nicht physisch sondern synthetisch unterlegt werden, welches man bei fast allen Indexfonds voraussetzen kann. Es wird zwar vehement behauptet, dass dies nicht der Fall wäre, rein praktisch gesehen ist dies aber nicht möglich. Außerdem habe ich bisher noch keinen Indexfonds gesehen, der eine synthetische Unterlegung kategorisch ausschließt (nachzulesen auf den hinteren Seiten der jeweiligen Produktbeschreibungen, auch fact sheets genannt).

Damit werden letztlich keine Märkte abgebildet, sondern Märkte aktiv gestaltet. Aufgrund des großen Erfolges der Indexfonds und der damit ausgelösten Zukäufe, befeuert durch die Zentralbanken -Liquiditätsschwemme, erhalten Unternehmen Marktwerte, welche mit rationalen Argumenten nicht mehr zu erklären sind. Ein gern gesehener Baustein dieser Indices ist z.B. die Apple-Aktie, welche man in 300 ganz unterschiedlichen Indexprodukten wiederfinden kann. Letztlich ist das auch der Grund für deren hohe Marktkapitalisierung von über 800 Milliarden US$ , also knapp einer Billion US$.

Allein schon die Tatsache, dass Apple in 300 ganz unterschiedlichen Indices vertreten ist, zeigt schon, dass es sehr exotische Indices gibt, welche mit der Abbildung DAX, EuroStoxx oder Dow Jones wenig vereinbar sind, sich aus allen möglichen Papieren zusammensetzen können und damit auf ein hohes Risiko dieser Produkte hinweisen. Ob es bei einem nicht ausbleibenden Finanzcrash genügend Käufer von Indexfonds geben wird, ist daher äußerst fraglich und könnte zu einem ähnlichen Desaster führen, wie bei den US-Subprimes, welche die Auslöser der Finanzkrise 2008 waren. Marktwerte werden dann zusammenschrumpfen wie Eis in der Tropensonne.

Allein die Tatsache, dass es mehr ETF-Indices gibt als Aktien (bei Gold dürfte dieses Verhältnis ebenfalls Gültigkeit besitzen), zeigt, dass in diesen Produkten wunderbar die Risiken, insbesondere die Bankrisiken, dieser Welt versteckt werden können und auch versteckt werden.

Bei den ETF-Anlagen zeigt sich wiederum der Herdentrieb der Anleger, angeführt von Warren Buffet, der börsennotierte Indexfonds den Anlegern empfohlen hat. Und Blackrock hat 2/3 der Kundengelder in Indexfonds investiert und hat sich damit zu einen globalen Gefährder des weltweiten Finanzsystems katapultiert.

Der nächste Finanzcrash wird daher alles bisher Bekannte bei Weitem übertreffen.

Abschließend möchte ich noch auf die diversen sehr kritischen und ablehnenden Kommentare zum Thema ETF hinweisen, welche unter „search“ und Eingabe „ETF“ abgerufen werden können.

20. August 2017

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

Siehe auch www.emde-fiveko.de




Orclass, Betrugsfälle häufen sich

Eine Leserin dieses Blogs mit den Namen Sonia schrieb mir folgendes e-Mail:

Dear Sir,

 My name is Sonia, I’m looking for information about the company Orclass.

I’ ve read an article wrote by you ( kritafip.de) about this.

Nowadays the shares seem to be delisted,  or, at least they have stopped trading.

Last summer, DYH  shares…

 There are a lot of investors who have lost all their money in Spain.

Could you help me? I only need some information.

Best regards

 Sonia

 Damit bestätigen sich meine Befürchtungen, dass die Telefonverkäufer den Kurs von orclass durch solche Aktionen hochgepuscht haben, damit die dahinter stehenden alten  „Investoren“ zu einem Zeitpunkt x ihre eigenen Bestände so schnell wie möglich wieder loswerden konnten, allerdings mit dem Ergebnis, dass der Kurs dann abstürzte und die „ Aktie“ damit letztlich ausgelistet werden musste. Ein klassisches, aber betrügerisches Austricksen von Investoren, welche sich durch hohe Renditeversprechungen über das Ohr hauen lassen. Das ist eine perfide Art des Betrugs, welche die Unwissenheit und auch Dummheit von gierigen  Investoren schamlos ausgenutzt haben.

Der Leserin Sonia habe ich daraufhin folgendes E-Mail zugesandt:

Dear Sonia,

the best would be to speak with your lawyer as orclass is – in my opinion – a fraud company which acts from different countries with different people only with the target to betray someone in a very perfidious  way.

Therefore I fear that the chances to get back the invested money are not most likely.

Sorry to say this to you but I am not lawyer I am a risk manager and your e-mail confirms my bad analysis about orclass.

My advice for your future investments is not to trust someone only on the telephone with high yields promises. These are empty promises and the  telephone advicer are mostly  fraudster.

Kind regards

Elmar Emde

E-Emde Finanz- und Vermögenskoordination

-Family Office Center

-Treasury Competence Center

e.emde@emde–fiveko.de

Den hier abgegebenen kostenlosen Rat sollten sich all jene, welche nur auf Renditen schauen und dabei den gesunden Menschenverstand ausschalten, beherzigen, hoffentlich ! (allein mir fehlt der Glaube hierzu)

20.Juli 2017

Elmar Emde

Auitor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

Siehe auch www.emde-fiveko.de




Orclass- weitere Reaktionen

Ein Leser und Kommentator dieses Blogs äußerte sich zu orclass nicht sehr schmeichelhaft. Zwecks Vermeidung irgendwelcher anwaltlichen Reaktionen sei nur auf soviel hingewiesen, dass nach dessen Meinung die website von orclass kopiert worden wäre und der website eines Vermögensverwalters entspräche.

Auch hier zwecks Vermeidung von (Schleich)Werbung, habe ich die web-Adresse dieses Vermögensverwalters hier nicht aufgeführt.

Solche Reaktionen sollten den Investor aber noch mehr zur Vorsicht bei orclass ermahnen.

2. Juli 2017

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”