1

Tree Value Forestry aktuell

Auf meinen kritischen Beitrag vom 30.10.2016 zu Tree Value Forestry GmbH nehme ich Bezug.

Dieser Beitrag brachte mir dann allerdings eine sehr fragliche Abmahnung des Haus & Hof-Anwaltes obiger Firma mit neun Seiten langen Ausführungen ein mit der Aufforderung, eine Unterlassungs- und Verpflichtungsvereinbarung zu unterzeichnen. Und zur abschließenden Krönung des Ganzen stellte er mir noch Abmahnkosten in Höhe von € 1.822,96 in Rechnung mit dem Hinweis, bei Nichtbeachtung meinerseits der Tree Value Forestry zu empfehlen, seine Ansprüche und diese Abmahnkosten gerichtlich durchzusetzen.

Mein Anwalt, spezialisiert auf solche Anlageprodukte, gab dann entsprechend Antworten (diesen Anwalt kann ich sehr empfehlen/bei Interesse nenne ich gerne diesen Namen), half aber nichts. Versucht wurde es dann ” unter wettbewerbsrechtlichen Gesichtspunkten”, als würde ich ebenfalls Bäume verkaufen. Lächerlich!!

Leider kam es für diesen Anwalt dann völlig anders als gedacht. Tree Value Forestry GmbH wurde vom Verbraucherschutz Hamburg (siehe unten) wegen irreführender Werbung für ein Waldinvestment abgemahnt und führte als Begründung nahezu meine im obigen Beitrag formulierte Kritik auf. Außerdem musste Tree Value Forestry GmbH ihrerseits  eine entsprechende Unterlassungerklärung unterzeichnen.

Hier hat mal wieder ein Anwalt versucht, kraft einer noch bestehenden anwaltlichen Autorität völlig unberechtigte Forderungen aufzustellen aus Gründen wie auch immer und dabei mit Klageandrohungen letztlich auch die Autorität des Gerichtes versucht, in dieses Manöver von ihm mit hineinzuziehen.

Was lernt man daraus? Solchen Anwälten muss man gegenüber grundsätzlich Rückgrat zeigen und vor allem diesen nicht auf den Leim gehen zwecks Erhöhung von deren Honorar.

Interessant wäre nun zu wissen, ob Tree Value Forestry GmbH diese Abmahnkosten tragen muss.

kommentiert am 20. März 2017

Elmar Emde

 

tree value foresty




Atlantic Global Asset Management:weitere Kritik

Es ist doch erstaunlich, wie mein kritischer Beitrag zu obigem Unternehmen die Gemüter erhitzt und Kanonaden von Beschimpfungen produziert.

Es ist auch erstaunlich, welche Berufsgruppen, deren Ausbildung mit der Vermögensanlage so wenig zu tun haben, wie die Ausbildung eines Bäcker mit derjenigen eines Maschinenbauingenieurs.

Ein besonderer Fall ist die Kritik eines Dipl. Physikers, welcher auch Wirtschaftswissenschaft studiert haben soll (wie lange?). In seiner Kritik zu meinen kritischen Ausführungen zu obigem Unternehmen  finden sich Ausdrücke wie „ an-sich-selbst-aufgeilen“, „Weisheit mit den Löffeln gefressen“, „ Gestänkere“, „wilde Spekulationen bis hin zu unqualifizierter Verunglimpfung“, „dummes Zeug“, „Vorurteile eines Besessenen“, „mentaler Müll“, „erbärmliches Verhalten“, „unbelehrbarer Besserwisser“, „tumbes Geschreibsel“, „vorurteilsbelasteter erbärmlicher Mist“ bis hin zum „Deppen“ und „Schwächling und Feigling“, also nicht gerade Ausdrücke, die man von einem gebildeten Akademiker erwartet. Oder habe ich auch bei diesem Kritiker in ein Wespennest gestochen.

Meinen permanenten und neugierigen Nachfragen nach der Art der Anlage, welche so hohe Renditen abwerfen soll, wurde stets ausgewichen. Meine ihm mitgeteilte Vermutung, dass er es selbst nicht weiß, wurde wie folgt beantwortet:

“Ich verdiene mit der Anlage gutes Geld. Viel mehr interessiert mich nicht.“

Somit kann es auch der Handel mit allen unethischen und illegalen Dingen dieser Welt sein, welche der Menschheit schon sehr viel Leid gebracht haben, Hauptsache die Kohle stimmt. Tolles Anlagekonzept!!

Für einen Dipl. Physiker, der eigentlich den Gesetzmäßigkeiten der Natur auf den Grund gehen sollte, also neugierig sein müsste, ist das schon eine sehr merkwürdige Aussage. Aber vielleicht ist er gar kein Dipl. Physiker oder hat auch keine Wirtschaftswissenschaften studiert?

Gemäß seinen jüngsten Veröffentlichungen im Internet ist er seit 1977 als Finanzdienstleister mit Geldgeschäften auf vielerlei Art in der Kapitalanlagebranche beruflich beschäftigt. Die Schwerpunkte seiner Anlageberatung liegen im Bereich der Photovoltaik, Edelholz, Warenterminhandel und Digitaloptionen (binäre Optionen), somit alles high-risk-Bereiche. Auch wirbt er mit seinem Blog mit diesen 6% Rendite (der Atlantic Global Asset Management) pro Woche, welches ihn somit als einen Vermittler für Atlantic Global Asset Management  und damit Provisionsempfänger ausweist.

Somit scheint sein Studium der Physik nicht den gewünschten beruflichen Erfolg gebracht zu haben. Gerne wird jedoch mit solchen Berufsbildern in der Anlagebranche geworben, um damit eine Aura eines hoch wissenschaftlichen Beraters zu erlangen. So auch der bekannte Fonds  „Long-Term-Capital-Management“- (LTCM), welcher sich mit dem Nobelpreisträger Schole als einen der Partner  brüstete, aber dennoch Ende der neunziger Jahre nahezu in die Insolvenz geriet, hätten die kommerziellen Banken diesem Fonds nicht gerettet.

Interessant ist auch in diesem Zusammenhang, dass dieser Kritiker ganz stolz in seinem Blog die Bescheinigung  der IHK vom 26.1.2015 veröffentlicht, welche ihn als geprüften  Finanzanlagefachmann der IHK ausweist. Das könnte bedeuten, dass er anscheinend seit 1977 mit einer nicht gerade fundierten Expertise unterwegs war.

Man kann jetzt von solchen IHK-Bescheinigungen halten was man will, jedoch möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass nahezu jeder Bankberater in der Vermögensabteilung, welcher das gesamte Sammelsurium der strukturierten Finanzprodukte den Anlegern andient oder andienen muss, eine solche Bescheinigung vorweisen kann. Zudem ist es einer von den Investmentbanken vorgegebener Lehrstoff und somit mit Fragezeichen zu versehen.

Daher wäre es nur recht und billig, wenn dieser Kritiker auch sein Diplom, welches ihn als Diplom Physiker ausweist, veröffentlicht.

Weiteres zu Atlantic Global Asset Management (AGAM).

Es sei daran erinnert, dass dieses Unternehmen über eine Finanzlizenz von Kap Verde, einem afrikanischen Insel-Staat besitzt.  Die Republik Kap Verde liegt im Zentralatlantik vor der Westküste Afrikas, womit die Finanzlizenz unter diesem Aspekt kritisch gesehen werden muss.

Bilanzeinsicht zu AGAM ist nach meinen Recherchen kaum möglich, da die Aufträge an unterschiedliche internationale Brokergesellschaften verteilt werden, welche diese Anlagen tätigen. Um sich daraus ein Bild zu zimmern, müsste man von allen Brokergesellschaften die Bilanzeinsicht bekommen, welches aufgrund der Internationalität so gut wie unmöglich ist.

Im Internet finden sich zudem mehrere kritische Hinweise zu diesem Fonds unter anderem ein sehr lesenswerter unter

burrenblog.com/2016/05/20/questra-holding-gut-getarnt-ist-halb-gewonnen/

welche dieses Unternehmen u.a. über seine weltweiten Verschachtelungen in ein Glaskugelunternehmen klassifiziert.

Außerdem finden sich im Internet neben div. Warnungen von Rechtsanwälten auch  Warnungen der belgischen und österreichischen Finanzaufsicht.

Ich bekräftige daher meine Warnungen, welche in meinen beiden Beiträgen „Atlantic Global Asset Management“ vom 24.11.2016 und „Atlantic Global Asset Management, Reaktionen!“ vom 13.12.2016 zum Ausdruck kamen.

26. Februar 2017

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

siehe auch www.emde-fiveko.de




Binäre Optionen

Erst kürzlich konnte ich wieder eine Werbeanzeige auf meinem Smartphone zu „binäre Optionen“ bzw. zu „binäres Handeln“ lesen.

Da werden Personen zitiert, welche mit dieser Form des Zockens ohne Probleme angeblich reich geworden sind, das Bild mit dem Porsche darf dabei natürlich nicht fehlen, und dass es sehr einfach wäre, risikolos reich zu werden. Man hätte diese Form der Geldanlage bewusst in der Öffentlichkeit verschwiegen, da man nicht haben wolle, dass alle dann wohlhabend / reich würden.

Ein solchen Blödsinn habe ich schon lange nicht mehr gelesen, aber leider werden darauf wieder viele einfältige Anleger darauf hereinfallen und somit Geld verlieren.

Diesen Gutgläubigen sei schon jetzt gesagt, dass es eine wundersame Geldvermehrung für alle nicht gibt und man mit binären Optionen grundsätzlich die Option auf einen Totalverlust zeichnet, zumal ein Großteil der anbietenden Broker als dubios bezeichnet werden kann.

Wenn einer Geld gewinnt, verliert es ein anderer oder viele andere.

Diesen finanzphysikalischen Grundsatz konnte bisher noch keiner aushebeln. Bestes Beispiel ist das Lotto. Viele leisten in der Hoffnung auf einen Millionengewinn Woche für Woche ihren Beitrag, aber nur wenige Lottospieler gewinnen.

Und so ist es auch mit dem „binären Handeln“ auf online-Plattformen. Hier kann man nur gewinnen oder verlieren (siehe hierzu viele kritische Ausführungen im Internet). Eine Mischform gibt es kaum.

Zudem lockt man mit kleinen Anfangsbeträgen, die dann bei angeblichen Erfolg immer größer werden mit der wahrscheinlichen Folge, bei einem größeren Betrag dann alles zu verlieren. Das erinnert an die klassischen Schneeballsysteme, welche mit dieser gleichen Methode gutgläubigen bzw. einfältigen Anlegern gekonnt das Geld aus der Tasche ziehen.

Binäres Handeln ist eine ungewisse Wette, welche mit den heutigen technischen Möglichkeiten locker manipuliert werden kann, und ein Spiel, das die Spielsucht anheizt und krank machen kann.

Also Finger weg von diesem Teufelszeug.

6. Januar 2016

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

siehe auch www.emde-fiveko.de




Bafin knickt vor Investmentbankern ein

Mit der Zurücknahme des vorgesehenen Verbotes von Bonitätsanleihen ist die Bafin/Bankenaufsicht mal wieder vor den Investmentbankern eingeknickt. Dieser € 6 Milliarden schwere Markt wird hauptsächlich von der LBBW (45% Marktanteil), der DekaBank (32%), der HVB (10%) und der DZ-Bank (7%) dominiert und wen wundert es, die maßgeblichen Herren dieser Banken sind Investmentbanker.

Angefangen bei der LBBW, welche jetzt vom ehemaligen Vorstand der Deutsche Bank, der deutschen Oberinvestmentbank, Herrn Rainer Neske, geleitet wird. Das zuständige Vorstandsmitglied für das Asset Management, Herr Ingo Mandt, kann man aufgrund seines Werdegangs als Investmentbanker bezeichnen.

Die DekaBank wird seit 1. November 2012 von Herrn Michael Rüdiger geleitet, welcher die DekaBank mit neuen Produkten, d.h. mit Investmentbank-Produkten wieder auf Kurs bringen sollte. Herr Rüdiger hat davor als Investmentbanker und CEO in der Credit Suisse, zuständig für den Bereich Zentraleuropa gearbeitet.

Der Vorstandsvorsitzende der HVB, Herr Dr. Theodor Weimer kommt von Goldman Sachs, mehr braucht man dazu nicht sagen.

Und was die DZ-Bank betrifft, so hat deren Vorstandsvorsitzender, Herr Wolfgang Kirsch lange Jahre im Corporate & Investmentbank-Bereich der Deutsche Bank gearbeitet, ist somit auch ein Investmentbanker.

Bevor ich fortfahre möchte ich auf meinen Beitrag „Bonitätsanleihen“ vom 31. Juli 2016, in welchem ich die Komplexität und das hohe Risiko und die totale  Intransparenz dieses strukturierten Finanzproduktes analysiert habe, und auf den Beitrag „Bafin wacht auf“ vom 1. August 2016, welcher auch das Presseecho kritisiert, verweisen

Nunmehr ist die Bafin bereit, die Bonitätsanleihen unter folgenden Auflagen zu akzeptieren:

  • Künftig sollen sie nicht mehr Bonitätsanleihen heißen sondern „Bonitätsabhängige Schuldverschreibungen“. Dem kann man nur zustimmen.
  • Die Referenzschuldner, auf die sich diese Schuldverschreibungen beziehen, sollen nur noch guter Bonität (Ratingeinstufung „Investmentgrade“) sein dürfen und über die Börsen gehandelte Aktien und Anleihen verfügen müssen.

Anmerkung Herausgeber: Das ist zwar ein guter Ansatz, jedoch bleibt offen, welche Ratingagentur die Bonitätseinstufung vornehmen soll oder vorgenommen hat. Wenn ich mir die Ratings der inzwischen insolventen oder stark abgewerteten mittelständischen Unternehmensanleihen vor deren Emission anschaue, die vornehmlich von  Hermes und VC Creditreform vorgenommen und mit solchen Ratings geratet worden waren, muss man diese Auflage äußerst skeptisch betrachten. Des Weiteren kann man derzeit sehr gut beobachten, wie solche BBB-Investment-Grade-Ratings auf Ramsch-Niveau abstürzen. Außerdem führen die Umstände, dass Aktien und Anleihen über Börsen gehandelt werden, nicht automatisch zu einer entsprechenden akzeptablen Bonität. Man braucht sich nur die vielen an den Börsen gehandelten Penny-Stocks anschauen, hinter denen keinerlei Substanz steckt und von den Telefonverkäufern wärmstens empfohlen werden.

  • Die bonitätsabhängige Schuldverschreibung soll sich nur noch auf einen Referenzschuldner beziehen und nicht auf mehrere. Das ist schon einmal ein positiver Punkt, dennoch hebt das nicht die äußerst intransparente Festlegung der Bonität bzw. des Ratings (und dann wer erstellt diese usw.) auf.
  • Die Mindeststückelung soll nun € 10.000 betragen. Ich glaube nicht, dass dies die provisionssüchtigen Finanzproduktvertriebler davon abhalten wird, diese mit äußerst hohem Risiko behafteten Anleihen auch an kleine Rentner in dieser Stückelung zu vertreiben.
  • Dieses Produkt darf nicht mehr an besonders risikaverse Anleger vertrieben werden. Das man dies als Auflage aufnimmt, ist schon bezeichnend und zeigt schon, wie bisher vorgegangen worden ist, d.h. man hat risikoaversen Anlegern trotz Hinweis dennoch Finanzschrot angedreht.

Ein gewichtiges, von den Investmentbankern vorgebrachtes Argument, dass es bisher noch keine Klagen zu den Bonitätsanleihen gegeben hat, scheint auch die Bafin-Oberen beeindruckt zu haben. Nur stimmt das leider nicht, wenn man „Bonitätsanleihen“ in google eingibt und einem sofort Hinweise von Rechtsanwaltskanzleien entgegen blinken, welche den Anlegern Schadensersatzansprüche diesbezüglich schmackhaft machen wollen. Zudem gibt es diese mittel- bis langfristigen „Anleihen“ auf dem deutschen Markt noch nicht sehr lange, befinden sich somit noch in der ursprünglichen Laufzeit. Interessant wird es aber, wenn diese „Anleihen“ fällig werden.

Kurzum, das Zocken wird nun wieder von der Aufsicht toleriert und mit dem dünnen Mantel der Selbstverpflichtung umhüllt. Vor der Finanzkrise wurde auch ein Derivate – Codex kreiert, die Finanzkrise hat dann gezeigt, was dieser Codex wert war, nämlich null-komma-nichts.

Bei der Komplexität dieses Produktes bedarf es eines Verbraucherschutzes, genauso wie beim Vertrieb von Pharmazeutika. Ein solchen Verbraucherschutz mit der liberalen Brille abzulehnen, ist genauso falsch und vertrauensenttäuschend wie der Verkauf solcher Produkte und fördert letztlich nur die Ausbeutung der Anleger.

Letztlich zeigt aber auch das Einknicken der Bafin, wie groß die Macht der Investmentbanken geworden ist.

20. Dezember 2016

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

 Siehe auch www.emde-fiveko.de