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Kreditverbriefungen kommen wieder

Die Verbriefung von Kreditforderungen zu einem neuen Wertpapier haben letztlich die Finanzkrise ausgelöst und galten bisher als toxische Wertpapiere. Nunmehr erleben diese intransparenten Verbriefungswertpapiere wieder eine Renaissance, dank der EZB.

Vorab möchte ich aber darlegen, was Kreditverbriefungen sind.

Vergibt eine Bank einen Kredit, hat die Bank mittlerweile das Recht, fixiert im Darlehensvertrag, diese Kreditforderung zum Zwecke der Refinanzierung zu verkaufen, es sei denn, man verlangt die Streichung dieser Paragraphen im Kreditvertrag, welches ich grundsätzlich empfehlen würde, um nicht künftig als Ansprechpartner einen jungen Vertreter eines Hedgefonds haben zu wollen. Gängig ist der Verkauf an die Zentralbank zwecks Generierung von Liquidität, aber auch Finanzgesellschaften und Versicherungen gehören zu den Käufern.

Kredite beinhalten von Anfang aufgrund von vielen Imponderablen das Risiko eines Ausfalls, egal wie goldumrändert die Bilanz zum Zeitpunkt der Kreditvergabe ist, insbesondere bei langen Laufzeiten. Insofern ist der Verkauf von Krediten und damit Entlastung der Bankbilanz ein für die Bank attraktives Thema. Für den Käufer von Kreditverbriefungen, welche sich zudem aus einer Vielzahl von Krediten zusammensetzen, besteht das Problem der Bewertung einer solchen Kreditverbriefung. Diese setzen sich aus  unterschiedlichen Kreditnehmern mit unterschiedlichen Bonitäten und somit unterschiedlichen Strukturen, dahinter stehenden Unternehmerpersönlichkeiten und Banksicherheiten, die sich von Zeit zu Zeit in ihrem Wert erheblich verändern können, zusammen.

Das ist letztlich ein gewaltiges Risikopotenzial, welches man mit noch so vielen Ratingsystemen nicht in den Griff bekommen kann. Somit entledigt sich die Bank eines letztlich unkalkulierbaren Risikos und hat damit die Möglichkeit, auch schlechten Bonitäten Kredite zu vergeben, da sie diese auf dem gierigen Renditemarkt loswerden kann. Diese Grundstruktur, von den Investmentbankern geschaffen, hat letztlich die Finanzkrise vor 8 Jahren ausgelöst.

Früher haben die Banken die Einlagen ihrer Kunden an Kreditnehmer weiter vergeben und übernahmen damit auch gegenüber den Einlegern das Kreditrisiko, welches heute durch den Weiterverkauf weitestgehend entfällt, bzw. die Einleger durch den Kauf von Investmentfonds, u.a. die Käufer der Kreditverbriefungen, unbewußterweise übernehmen. Ein gesunde und professionelle Risikovermeidungsstruktur wurde damit ausgehebelt gegenüber den Einlegern, aber auch gegenüber den Kreditnehmern, welche sich nicht mehr sicher sein können, ob die Banken, welche das Kreditrisiko an irgendwelche Investoren weitergegeben haben, noch Interesse an einem Bestand des in Schwierigkeiten geratenen Unternehmens haben. Damit werden wiederum Investmentbankern alle möglichen Tore zur Ertragsverbesserung eröffnet und diese Spezies, welche diese Struktur geschaffen haben, profitieren hierbei wiederum und das nicht zu knapp.

Nunmehr erleben die Kreditverbriefungen wieder eine Renaissance, auch aufgrund des von der EZB geschaffenen Anlagenotstandes und der damit sehr ausgedünnten Anlagemöglichkeiten. Hinzu kommt, dass die EZB durch den Ankauf der Kreditverbriefungen zu dieser Renaissance bewußt beigetragen hat. Wen wundert es, ist doch der Präsident dieses Instituts ein Goldman Sachs Investmentbanker und der oberste Bankenaufseher Dombret ein aus dem M&A Bereich kommender Investmentbanker.

Es wiederholt sich fast alles im Leben, so nun auch dieses Geschäftsgebaren mit der Folge, dass die Auswüchse in diesem Bereich wieder zunehmen werden und somit wiederum der Boden bereitet wird für das rechte und linke Spektrum unserer Gesellschaft bzw. für eine noch viel größere künftige Finanzkrise.

4. Dezember 2016

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturerite Ausbeutung

Siehe auch www.emde-fiveko.de




tree value forestry GmbH

Bei einer Suche nach Finanzdaten in Internet poppte eine Werbeeinblendung der tree  value forestry GmbH mit zweistelligen Renditehinweisen auf. Um Näheres darüber zu erfahren bat ich um Zusendung von Unterlagen.

Zuerst erreichte mich der Anruf eines höflichen Vertreters dieser Firma zwecks Führung eines Vorgesprächs, ich bat aber vor einem solchen Gespräch um Zusendung von aussagefähigen Unterlagen, um mir darüber zuerst ein Bild machen zu können.

Prompt erhielt ich kurz darauf schon eingescannte Unterlagen mit entsprechenden Presseartikeln, wobei ein Bericht mit den Schlagzeilen „Anlagestrategie der US-Eliteunis / Die Strategien der schlauesten Anleger der Welt“ besonders hervor stach. Darin wurde von den Anlagestrategien der Stiftungen der Unis Harvard, Yale, Stanford und anderen Elite-Unis berichtet, welche in 2014 mit einer Rendite von 15.5% aufwarten konnten. Zurückzuführen wäre das durch einen Anlagemix, wobei der größte Teil davon aus Investitionen mit alternativen Anlagen stammen würden. So investierte Harvard seit 2008 massiv in Nutzwald bzw. US$ 3 Milliarden = 10% des damaligen Stiftungsvermögens in Farmland und Wälder. Und weil diese Investments sehr erfolgreich waren, soll die Vermögensverwaltung  von Harvard weltweit weitere Waldinvestments planen.

Dieser Bericht stammte aus der Wirtschaftswoche vom 19.2.2015. In der FAZ vom 24.9.2016 wurde mit der Schlagzeile „Harvard verliert zwei Milliarden Dollar“ davon berichtet, dass Harvard ein Baumplantagenbesitzer in Argentinien sei und schwierige Umstände bei zwei Geldanlagen in Lateinamerika  als einen Grund für den Verlust genannt wurde.

Einige Tage später erreichte mich dann ein 47-seitiges Prospekt mit Kurzinformationen und entsprechenden Vertragsunterlagen inklusive eines Urlaubsprospektes der Dominikanischen Republik, in welcher sich die Baumplantage befindet. Das darin beschriebene Konzept sieht vor, dass der Anleger bei tree value forestry 9 Jahre alte Mahagoni- Bäume für € 225,- kaufen kann, zwischenzeitlich soll der Kaufpreis schon nahe der € 300,- Grenze liegen. Nach 15 Jahren wird ein Verkaufspreis von etwa € 600 angenommen, welches einer Verzinsung von etwa 8- 10% gleichkommen würde.

Tree vallue forestry kauft mit dem Geld der Anleger die Bäume von der Plantagen – Firma Mahagoni Trees Value E.I.R.L. mit Sitz in der Dominikanischen Republik, welche Eigentümerin des dortigen Grund und Bodens ist, auf dem die Mahagonibäume aufwachsen. Des Weiteren würde die Pflege dieser Bäume diese Plantagenfirma übernehmen.

Der Anleger hat es letztlich zunächst mit zwei Risikopotenzialen zu tun. Risikopotenzial Nr. 1 ist die tree value forestry GmbH selbst als unmittelbarer Vertragspartner, der das Anlagegeld entgegennimmt, um damit diese Mahagoni Bäume bei der Plantagenfirma zu kaufen. Hierzu sollte man deren Bonität kennen, um dieses Risikopotenzial eingrenzen zu können, womit die Vorlage einer aktuellen Bilanz notwendig wäre bzw. sollte Gegenstand im Verkaufsprospekt sein. Jedoch Fehlanzeige.

Aus einer Handelsregistereintragungen vom 10.11.2015  konnte recherchiert werden, dass der Gesellschaftsvertrag der  true value forestry GmbH vom 9.3.2012 stammte, die Firma somit erst 4 Jahre besteht, das Stammkapital geringe € 25.000 beträgt und Veljko Richling-Kovacevic als neuer Geschäftsführer bestellt worden ist. Herr Richling-Kovacevic war davor in mehreren Unternehmen (Consulting/ Handels- und Vertriebsgesellschaft/Kapitalanlagegesellschaft) als Geschäftsführer tätig gewesen, sein Vorgänger  war Versicherungsmakler und der ebenfalls mit dieser Handelsregistereintragung erloschene Prokurist war davor Heilpraktiker. Ist oder war das ein Beleg für eine entsprechende Expertise für Waldinvestments?

Um dieses Risikopotenzial Nr. 1 zu minimieren, wurde vorgeschlagen einen hiesigen Treuhänder und Rechtsanwalt mit dem Namen „Hans im Glück“ und in der Dominikanischen Republik mit dem Namen „Sancho Sanches“,  einzuschalten. Beim Lesen dieser Namen fühlte ich mich an der Nase herumgeführt.

(Anmerkung: Von Seiten des Unternehmens wurde zwischenzeitlich mitgeteilt, dass dies eben in einem Entwurf Platzhalternamen gewesen waren bzw. es sich um einen nicht zur Veröffentlichung freigegebenen Entwurf handelte. Dies sollte aus Gründen der Fairness nicht unerwähnt bleiben)

Risikopotenzial Nr. 2 ist die Baumplantagenfirma in der Dominikanischen Republik, welche Eigentümerin der Grundstücke ist, auf welchem die Bäume aufwachsen sollen. Nach deutschem Grundbuchrecht sind Bäume Bestandteile eines Grundstücks, welches man für die Dominikanische Republik evtl. auch annehmen kann. Sollte nun die Baumplantagenfirma die Grundstücke und die Bäume über einen Bankkredit erstanden haben, würde sich die Kredit gebende Bank aufgrund der Langfristigkeit eine grundbuchliche Absicherung in Form von Hypotheken u.ä. geben lassen, die Bank hätte somit ein erstrangiges Verwertungsrecht auch bezogen auf die Bäume.

Um dieses Risikopotenzial ebenfalls einschränken zu können, wäre auch hier die aktuelle Einsicht in die Bilanz der Baumplantagenfirma notwendig. Jedoch auch hier Fehlanzeige

Der Telefonanruf des höflichen Vertreters ließ nicht lange auf sich warten. Auf meine erste Frage, wer denn der Gesellschafter der true value forestry GmbH wäre, stellte dieser die Gegenfrage „Was ist denn ein Gesellschafter?“. Daraufhin klärte ich ihn auf, dass der Gesellschafter der Eigentümer der true value forestry GmbH wäre, worauf er die Antwort gab, dass dies Herr Richling wäre. Kurz darauf gab er mich dann weiter an Herrn Richling, welcher mir in einem absoluten Schnellsprachkurs das Konzept seines Unternehmens erklärte. Ich bat ihn daraufhin, mir doch diese beiden aktuellen Bilanzen zuzusenden, welches er dann auch noch nachholen wollte, erhalten habe ich bis dato aber keine dieser beiden Bilanzen. Das war vor etwa 1 ½ Monaten.

Vor ca. 2 Wochen erhielt ich dann wiederum einen Anruf eines anderen Verkäufers mit sympathischer Stimme, welcher sich nach meiner Entscheidung erkundigen wollte. Unter Hinweis darauf, dass ich immer noch auf diese beiden Bilanzen warte, war das Gespräch nach einigen Sekunden und er Zusicherung, dass ich diese kurzfristig erhalten würde sehr schnell beendet. Bis heute habe ich diese ebenfalls nicht erhalten.

Wichtige Vertragsbestandteile:

Zur Sicherung einer langfristigen Bewirtschaftung  wird mit dem Anleger ein Vertrag von zunächst 5 Jahren abgeschlossen. Der Vertrag  würde unabhängig davon  in jedem Fall nach der Fällung sämtlicher  vom Käufer erworbenen Bäume sowie Verkauf  des Holzes automatisch mit der Auszahlung  des hieraus resultierenden Nettoerlöses enden.

Dieser kauft damit schon einen 9 Jahre alten Baum, nach 5 Jahren wäre dieser dann 14 Jahre alt bzw. seien wir nicht so genau, er wäre dann etwa 14-15 Jahre alt.  Mit diesem Alter wäre der Mahagoni-Baum meines Wissens aber nicht für die Möbelproduktion zu gebrauchen, sondern eher für Holzkisten u.ä. Mahagoni-Bäume müssten ein Alter von mind. 40 Jahre erreichen, um wertvoll für die Möbelproduktion zu werden. Eine Verlängerung des Vertrages kann man mit true value forestry zwar vereinbaren, man müsste dann aber pro Jahr eine Zusatzgebühr von  1% des vom Käufer  geleisteten Kaufpreises bezahlen. Abweichend hiervon  beträgt die Zusatzgebühr  für jedes weitere Lebensjahr  1% des Bruttoverkaufserlöses, sofern ein Verkaufskommissionsvertrag zwischen dem Käufer und der true value forestry GmbH zustande gekommen ist, welches meistens der Fall sein dürfte, da dem Anleger nicht zugemutet werden kann, seine Bäume in Lateinamerika selbst vermarkten zu müssen. Besteht ein solcher Verkaufskommissionsvertrag muss der Anleger bei Verkauf der Bäume eine Verwertungsgebühr  von 10% und eine Managementgebühr von 5% des Bruttoverkaufserlöses bezahlen.

Insofern kann eine Verlängerung des Vertrages sehr teuer werden und ob ein 15 Jahre alter Baum den prognostizierten Preis von ca. € 600 Euro erreichen wird, ist letztlich sehr fraglich.

Sollte andererseits der Anleger aus dem Vertrag wieder aussteigen wollen – aus Gründen wie auch immer – muss er 15% des nach Einschätzung  von true value forestry  zu erwartenden Bruttoverkaufserlöses  per Vorklasse bezahlen. Letztlich hängt damit der Anleger vollkommen von der true value forestry ab und es ist daher nicht auszuschließen, dass damit der größte Teil seiner Anlage im Nirwana verschwindet. Bedenkt man, dass ein Mahagonibaumsetzling nur € 0,40 kostet, erscheint der Kaufpreis der 9 Jahre alten Bäume von € 225,- + x weit überzeichnet.

Fazit:

Der Kaufpreis der Bäume ist zu hoch, der prognostizierte Verkaufspreis ist fraglich und erst nach 5 Jahren + x verifizierbar, die später anfallenden Gebühren sind recht saftig und lassen evtl. künftige Gewinne zusammenschmelzen bzw. kaum entstehen. Darüber hinaus gibt es Unsicherheiten bezüglich des bestehenden Rechtsrahmens in der Dominikanischen Republik, zudem muss für das Baumfällen eine Genehmigung eingeholt werden. Eigentumsrechte am Grundstück sind erst ab einer Kaufsumme von € 300.000 möglich und ob Rechte an den Bäumen generell separiert werden können, sollte von einem versierten Juristen im Recht der Dominikanischen Republik überprüft werden. Außerdem kann niemand sagen, wie sich dort der Rechtsrahmen in Zukunft positiv oder negativ verändern wird.

Es bestehen große Unsicherheiten in Bezug auf die Bonität der true value forestry GmbH und der Baumplantagenfirma, welche durch Einsichtnahme in deren Bilanzen und jährlicher Berichterstattung ausgeräumt werden könnten. Zur Offenlegung dieser Bilanzen und zur laufenden Berichterstattung scheint man aber nicht bereit zu sein. Was mit den Geldern aus den erzielten Kaufpreisen der Bäume, deren Setzlinge deutlich niedriger sind, in der Zwischenzeit geschieht, bleibt somit völlig im Dunklen.

Es handelt sich hiermit um ein hoch riskantes Spekulationsgeschäft mit langfristigen Ungewissheiten, an der nur die Initiatoren verdienen.

30.Oktober 2016

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

siehe auch www.emde-fiveko.de

 




Orclass.com

Die sonore Stimme  von angeblich der Barclays Bank in London hat mich anscheinend in sein Herz eingeschlossen und mir wiederum eine Kaufgelegenheit mit orclass.com angeboten. Vermutlich hat er meinen kritischen Beitrag zu „Design your home“ vom 6.6.2016 nicht gelesen, welchen er mir damals ebenfalls schon als Kaufgelegenheit angeboten hatte und bei der sich herausstellte, dass es eine Luftnummer war, bei der Anleger innerhalb weniger Tage  durch einen enormen, man kann sagen bewusst herbei geführten Kurssturz, Geld verloren haben.

Die Informationen zu orclass.com sind im Internet sehr spärlich. Die bereits im April dieses Jahres angekündigten neuen Internetseiten sind bis dato immer noch nicht „in Betrieb“ genommen worden.

Der Geschäftsgegenstand dieser französischen Aktiengesellschaft  ist der Handel mit allen Metallen, chemischen Produkten und ähnlichen, sich daraus ergebenden  Produkten für  die Industrie.  Hauptgeschäftszweig wäre der diesbezügliche Internethandel.

Die letzte im Internet recherchierbare Bilanz datiert bereits per 31.12.2013  und ist zudem für die meisten Deutschen schwer analysierbar, da sie zum einen in französischer Sprache verfasst worden ist und zum anderen eine Magerbilanz darstellt, der wichtige Details für eine Analyse fehlen.

Demnach konnte bei einem Umsatz von € 2,2 Mio. ein magerer Jahresüberschuss von € 25.500 erzielt werden. Ertragsparameter wie EBITDA oder EBIT Fehlanzeige. Die Bilanz weist mit einem Eigenkapital von € 202.800 eine gute Eigenkapitalquote von 44% aus, allerdings ist nicht ersichtlich, welche Gegenpositionen zur Verminderung des Eigenkapitals (z.B. eigene Aktien und ähnliche Positionen) sich auf der Aktivseite der Bilanz befinden. Und außerdem, seit diesem Bilanzstichtag sind zwischenzeitlich  2 ¾  Jahre vergangen, diese kleinen Ziffern sind somit veraltet.

Betrachtet man nun den Aktienkurs dieses Unternehmens seit Oktober 2014, stellt man im Mai 2016 nach einem bisherigen Dahindümpeln von € 1 zwei hektische Sprünge auf etwa € 2,20, danach Anfang Juli 2016 ein Abschmieren auf etwa € 1,70 fest, um Ende Juli plötzlich  auf € 3 hochzuschießen. Seitdem dümpelt er um die € 3,16.

Mit diesem Verlauf wird offensichtlich, dass hier mit solchen Telefonakquisitionen à la Barclays Bank der Kurs erfolgreich nach oben akquiriert werden konnte. Es fragt sich nur, welches Interesse an solchen ca 200% starken Kurssprüngen steckt. Will hier jemand Kasse machen wie bei “Design your home” und sucht nur einen Dummen, der darauf hereinfällt und ihm einen zu hohen Preis dafür bezahlt?

Vielleicht irre ich mich hierbei, allerdings lasse ich mich gerne durch nachvollziehbare Unterlagen eines Besseren belehren.

Ein Engagement in diese Aktie ist daher brandgefährlich und sollte bei dieser spärlichen Informationslage dringend vermieden werden.

30. September 2016

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

Siehe auch www.emde-fiveko.de




Grundsteuererhöhung droht!

Grundsteuererhöhung droht

Ein weiterer Griff in die Taschen der Bürger droht durch eine Grundsteuererhöhung.

Es ist zum Davonlaufen. Schon wieder wird an einer Steuererhöhung gebastelt, nämlich an der Erhöhung der Grundsteuer. Begründet wird das damit, dass die Grundsteuer auf der Grundlage von Werten aus dem Jahr 1964 (im Westen) und 1935 (im Osten) erhoben werden.

Da sich seitdem die Preise regional und lokal unterschiedlich entwickelt haben, wäre nicht mehr sichergestellt, dass Gleiches gleich besteuert wird.

Hierzu muss daran erinnert werden, dass eine Grundsteuererhöhung nicht nur die Wohlhabenden in dieser Republik trifft, sondern alle Mieter, da die Grundsteuer umgelegt werden kann, und somit eine Steuererhöhung auf breiter Front für alle darstellt.

Wenn man aber beklagt, dass sich diese Besteuerungsgrundlagen auf alte und überholte Werte stützen, dann sollte man auch den Wert des Einkommens, bzw. die Einkommensgrenze, ab da der Bürger den Höchststeuersatz zu berappen hat, auch dem gegenwärtigen Preisniveau angleichen.

Vor etwa 60 Jahren lag diese Einkommensgrenze bereits bei € 58.000, jetzt liegt sie bei nahezu  € 53.000 und müsste eigentlich somit preis- und inflationsbereinigt bei etwa € 1,5 Mio liegen. Die Einführung einer solchen Grenze, wäre eine echte Steuerreform, aber mir fehlt der Glaube dazu. Eine solche Steuerentlastung muss ja stets durch andere Einnahmen neutralisiert werden, damit der Status quo der Ausgaben erhalten bleibt.

Diese Neuregelung oder im Politikerdeutsch „aufkommensneutrale Reform der Grundsteuer“ bedeutet nichts anderes als eine weitere Steuererhöhung.

Haben wir nicht schon genug Steuern zu bezahlen?

25. September 2016

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausabeutung”

siehe auch www.emde-fiveko.de