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Geschäftsmodell der EZB

Bekanntlich will die von der EZB dominierte Bankenaufsicht die Geschäftsmodelle und deren künftige Ertragsfähigkeit ansehen, welche sie selbst durch ihre unverhältnismäßige Geldpolitik selbst nahezu zerstört hat

Ganz abgesehen davon, dass das hierfür vorgesehene Personal nicht in der Lage ist, diese Prüfung vorzunehmen ( siehe Beitrag “Bankenaufsicht ahnungslos ” vom 15.11.2015), muss eigentlich auch die Frage nach dem Geschäftsmodell der EZB gestellt werden.

Sicherlich soll sie als die Hüterin des Euros fungieren, greift aber mit ihrer Geldpolitik und ihrem Anleihe-Aufkaufprogramm maßgeblich in die Geschäftstätigkeit der Banken ein, benimmt sich somit wie eine Geschäftsbank mit Monopolstellung.

Nicht nur mir erschließen sich die Gründe für ein Anleihekaufprogramm nicht. Die EZB kauft in einer absoluten Niedrigzinsphase Anleihen von Banken und auch von der Industrie in großem Stil (€ 60 Milliarden pro Monat) auf, um u.a. offiziell den Banken zu helfen / Liquidität zu verschaffen (als hätten diese nicht schon genug), damit der Steuerzahler diese im worst case nicht mehr retten muss, bzw, zur Kasse gebeten wird.

Jetzt stellt sich aber die Frage, was die EZB mit den Wertpapieren dann mit über einer Billion Euro machen will. Sicherlich wird sie diese irgendwann wieder in den Markt zurückgeben wollen. Was aber, wenn die Zinsen weltweit steigen und die EZB sich diesem Prozess nicht erwehren kann und dann ebenfalls die Zinsen erhöhen muss, da der Euro zu stark gefallen und vielleicht die Ölpreise wieder stark gestiegen sind.

Richtig, die EZB wird gigantische Abschreibungen vornehmen müssen, welche dann auf die Zentralbanken der europäischen Länder verteilt werden. Und wer zahlt dann diese Verluste? Richtig, der Steuerzahler.

Ist das vielleicht der Grund, warum die EZB mit aller Gewalt die Zinsen niedrig halten will, um für die angekauften Wertpapiere diese Abschreibungen nicht vornehmen zu müssen?

15. November 2015

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

Siehe auch http://www.emde-fiveko.de




Bankenaufsicht ahnungslos

Seit einem Jahr hat die EZB die Oberaufsicht der größten Banken in Europa übernommen, in Deutschland teilen sich die Bafin und die Deutsche Bundesbank nach Abstimmung die Aufsicht der Banken, welche nicht von der EZB offiziell beaufsichtigt werden. Allerdings spielen die Vorgaben der EZB auch hier maßgeblich eine Rolle, bzw. diese dominieren sehr stark sowohl die Bafin als auch die Deutsche Bundesbank und degradieren diese zu Handlangern der EZB.

Die Hauptziele der Bankenaufsicht bestehen  nach § 6 des Kreditwesengesetzes darin, Missstände im Kreditwesen entgegenzuwirken, die

  • die Sicherheit der den Instituten anvertrauten Vermögenswerte gefährden,
  • die ordnungsgemäße Durchführung der Bankgeschäfte beeinträchtigen oder
  • erhebliche Nachteile für die Gesamtwirtschaft nach sich ziehen können.

Die in der Öffentlichkeit vehement diskutierte und kritisierte Doppelrolle der EZB als Bankenaufseherin und gleichzeitig Hüterin der Währung, welche die Geldpolitik in Europa vorgibt, lässt diese drei Grundsätze als reine Worthülsen erscheinen.

Bekanntlich hat die Niedrigzinspolitik der EZB dazu geführt, dass das Einlagengeschäft der Banken nahezu vaporisiert wurde, dadurch auch das Wertpapiergeschäft und deren Gebühren nur noch marginal zum Ertrag der Banken beitragen (Depot- und Abrechnungsgebühren alter Größe sind dadurch nicht mehr durchsetzbar)  und  dadurch wesentlich Ertragsbausteine der Banken entfernt wurden. Zudem wird die Ertragslage der Banken noch durch Negativzinsen belastet, verstärkt durch  unsinnige und sehr kostenträchtige Vorgaben zur Erfüllung der anscheinend immer noch nicht festgelegten Aufsichtspflichten. Die ordnungsgemäße Durchführung der Bankgeschäfte wird damit erheblich beeinträchtigt, welches erhebliche Nachteile für die Gesamtwirtschaft nach sich ziehen wird. Kennen die Bankenaufseher ihre eigenen Grundsätze nicht mehr?  Ahnungslosigkeit auch in der Sache wird damit offenbar.

Wenn das so weiter geht, muss man damit rechnen, dass viele kleinere und mittlere Banken in nicht allzu ferner Zukunft in arge Schwierigkeiten kommen werden.

Schizophren an dieser Situation ist nunmehr, dass sich die EZB, der Verursacher dieser äußerst gefährlichen Misere,  die Geschäftsmodelle und damit die Ertragslage der Banken ansehen und darauf Einfluss nehmen will, sich somit zum Richter über das Wohl und Wehe der Banken aufschwingt. Vernimmt man dann noch aus der Presse, dass die Aufseher selbst nicht wissen, wie das ideale Geschäftsmodell aussieht (O-Ton  von Adam Farkas von der Europäischen Bankenaufsicht), kann man über diese Tapsigkeit nur den Kopf schütteln. Letztlich bleibt aber nur zu vermuten, dass die Investmentbanker, die sich bereits in nahezu allen wichtigen Schaltstellen der Wirtschaft breitgemacht haben (siehe hierzu Beitrag „ Investmentbanker, Verursacher und Nutznießer vom 14.11.2015), das Investmentbanking als das künftige Geschäftsmodell der Banken empfehlen und einführen wollen. Herr Dombret, Vorstand der Deutsche Bundesbank und Bankenaufseher sowie die ehemalige Bafin- Präsidentin und jetzt Direktoriumsmitglied der EZB, Frau Sabine Lautenschläger haben schon mehrfach den Banken empfohlen, sich von zinsabhängigen Bankgeschäft zu verabschieden. Ist damit auch das Kreditgeschäft gemeint? Wenn ja, welches Geschäft meinen dann diese Protagonisten?

Als Beispiel für ein „gesundes“ Banking wurde bereits von Frau Danièle Nouy, Chefin der EZB-Bankenaufsicht, die investmentbankverseuchte J.P. Morgan Bank ins Spiel gebracht, welche sich nach ihren Worten schneller von den Altlasten befreien konnte. Wer diese Altlasten im Wesentlichen aufgenommen hat, das erwähnt Frau Nouy nicht oder noch schlimmer, sie weiß es nicht. Daher kann ich dieser Dame nur empfehlen, sich einmal das Missverhältnis Gesamtsumme aller europäischen Bankbilanzsummen zum europäischen Bruttosozialprodukt (BIB) anzusehen, welche mindestens drei Mal größer ist als das europäische BIB. Im Vergleich dazu beträgt die Summe aller  US-amerikanischen Bankbilanzsummen nur 70 – 80% des US-amerikanischen BIP. Dann wird Frau Nouy sehr schnell feststellen, dass die von der EZB beaufsichtigten Banken nebst den vielen kleineren Banken in Europa die Dummen waren, diesen Anlagedreck in strukturierter Form aufzunehmen. Das war Betrug im höchsten Maße und das kann doch sicherlich nicht allen Ernstes die neue Richtschnur der EZB sein? Wo waren damals die europäischen Bankenaufsichtsämter? Anscheinend haben die sich auch damals von den eloquenten Investmentbankern in Sicherheit wiegen lassen bzw. hatten keine Expertise zum  Thema Investmentbanking, wie auch jetzt.

Aber schauen wir uns doch einmal den beruflichen Werdegang und damit die Expertise der in der Bankenaufsicht tätigen wichtigen Personen, welche die Geschicke der Banken künftig wesentlich beeinflussen werden, an (von Wikipedia /Bafin entnommen).

Beginnen möchte ich mit der Chefin der EZB – Bankenaufsicht, Frau Danièle Nouy, der man einen sehr autoritären Führungsstil nachsagt.

Nach Abschluss der Elitehochschule Institut d` édtudes politiques de Paris (politische Wissenschaft) trat sie (wie ihr Vater) in die Dienste der französischen Notenbank, der Banque de France, ein, arbeitete von 1985 bis 1996 für die Banque de France in New York, danach Vizepräsidentin  des Basler Ausschusses, um danach vor allem diverse Ämter in der Banken- und Versicherungsaufsicht zu übernehmen. Seit 2014 leitet sie die EZB-Bankenaufsicht.

Was kann man daraus erkennen? Frau Nouy ist in ihrem Leben nicht aus der Funktion einer beamteten Kontrolleurin herausgekommen, hat selbst nie eigenes Bankgeschäft generiert, kennt letztlich nicht das Bankgeschäft der Realwirtschaft – wie leider fast alle Mitglieder des Zentralbankrates –  und hat letztlich nur geschaffene Regeln überwacht. Etwas Geschaffenes zu prüfen ist wesentlich leichter, als etwas selbst zu generieren. Unternehmerisches Denken kann man Frau Nouy somit nicht unterstellen.

Fortfahren möchte ich mit dem derzeitigen Präsidenten der Bafin, Herrn Felix Hufeld.

Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Mainz, Freiburg und Harvard fungierte er als Referendar am Kammergericht in Berlin, um von 1992 bis 1999 gleich (?) als Unternehmensberater der Boston Consulting Group (Manager/Principal) zu arbeiten bzw. von 1999 bis 2001 als Ressortleiter weltweite Konzernentwicklung bei der Dresdner Bank die Vorgaben der Boston Consulting Group fort- und umzuzusetzen. In diesen Jahren befanden sich die Banken in Deutschland im Umbruch, bzw. wurden von der Boston Consulting Group auf amerikanische Verhältnisse getrimmt, so auch die Dresdner Bank, die an der Überstrukturierung – hauptsächlich beraten von der Boston Consulting Group – letztlich zugrunde ging (siehe Beitrag vom  10.2.2015   “Dresdner Bank, ein erlebter Niedergang”.

Danach jobte Herr Hufeld beim Versicherungsmakler Marsh GmbH, bei der Agora Beteiligungsgesellschaft, bei der Investmentfirma Westlake Partners , bis er in 2013 Exekutivdirektor  Versicherungsaufsicht in der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht und im März 2015 Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht wurde.

Etwas besorgniserregend ist meines Erachtens seine lange Zeit bei der Boston Consulting Group, welche als Vorboten des angelsächsischen Bankings / Investmentbankings die europäischen Banken dahingehend beraten hatte und somit wesentlich mitverantwortlich an der Fehlentwicklung der europäischen Banken war, welche im Ergebnis zur Bankenkrise führte. Erlebt habe ich das zur Genüge als Mitarbeiter in der Dresdner Bank.

Es kann somit nicht ausgeschlossen werden, dass Herr Hufeld die Investmentbankdenke inhaliert hat, wofür auch seine weiteren Jobs danach sprechen, und somit aus seiner jetzigen Funktion heraus diese weiter umsetzen wird.

Die Vorgängerin von Herrn Hufeld in der Funktion des(r) Präsidenten(tin) der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, Frau Sabine Lautenschläger, nahm folgenden Werdegang:

Juristin, Referentin Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen (Bafin), Leiterin Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, interne  Kommunikation der Bafin, Leiterin der Abteilung  Aufsicht über international tätige Großbanken / qualitative Aufsichtsstandards, Mitglied des Direktoriums und Exekutivdirektorin  Bankenaufsicht der Bafin, Vizepräsidentin Deutsche Bundesbank, Direktoriumsmitglied EZB, Stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsgremium des einheitlichen  Aufsichtsmechanismus

Fazit: Eine Juristin war Bankenaufseherin, Verwaltungsbeamtin, volkswirtschaftliche Kenntnisse nicht sonderlich fundiert. Die Verbindung zum Bankgeschäft der Realwirtschaft besteht hier nur als Kontrolleurin.

Das sind jetzt nur drei wesentliche Personen der Bankenaufsicht. Lässt man die Kritik vieler Banken an dem momentanen Aufsichtsmarathon Revue passieren, welches durch immer neue Vorgaben verschärft wird, kann man eine  sehr große Unsicherheit, wenn nicht sogar große Ahnungslosigkeit dieser Bankenaufseher gegenüber dem komplexen (Investment)Banking feststellen. Ob diese Ahnungslosigkeit durch Einstellung weiterer Kontrolleure abgebaut werden kann, bleibt fraglich. Es wird sich doch kein gut verdienender Investmentbanker mit den mageren Gehaltsklassen der EZB zufrieden geben.

Kontrolleure sind ein eigenes Völkchen und setzen sich insbesondere in den Banken im Wesentlichen aus Juristen, Mitarbeiter von (aufgelösten) Revisionen, Marktfolgebanker aus den Kreditabteilungen und somit nur aus Personal aus den internen Bereichen der Banken zusammen,  welche mit der Generierung von Bankgeschäften bisher nichts zu tun hatten, diese nur beurteilen durften, eben bisher nur kontrolliert haben und somit in den Banken nicht unternehmerisch tätig waren.

Und all diese Personen aus den unteren Rängen der Banken sollen nun die Geschäftsmodelle der Banken hinterfragen und das Schicksal der europäischen Banken bestimmen?

Das kann und darf nicht wahr sein, wenn selbst die Leiter dieser Bankenaufsichtsämter nicht unternehmerisch tätig waren. Vergleichbar wäre das mit einem Elefanten im Porzellanladen, der aufpasst, dass der Inhaber des Porzellanladens kein Porzellan zerbricht.

Wann wacht die Politik endlich auf und macht diesem dilettantischen Unsinn der EZB ein Ende? Es wird nur an den Symptomen herumkuriert, anstatt die eigentliche Ursache zu eliminieren. Diese ist nicht das Kreditgeschäft, sondern das Investmentbanking, welches schon einmal eine Weltwirtschaftskrise, nämlich die in 1929, produziert hatte.

15. November 2015

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

Siehe auch http://www.emde-fiveko.de




Investmentbanker-Liste

Auf die Beiträge in diesem Blog vom 12.Oktober 2015 (Globale Investmentbanken-Offensive) und vom 14. November 2015 (Investmentbanker, Verursacher und Nutznießer) wird Bezug genommen.

Diese Liste wird ständig modifiziert, ist aber unvollständig, da die Halbwertszeit der hier aufgeführten Investmentbanker immer kürzer wird und die Masse der Investmentbanker in Schaltstellen extrem zunimmt. Dies alles nachzuvollziehen ist schwierig. Diese Liste soll aber zeigen, welche Institutionen und Unternehmen unter dem Einfluß des Investmentbankings standen oder noch stehen.

Namen der Investmentbanker
Name Vorname Agenda / jetzige Funktion
Achleitner Paul Aufsichtsratsvorsitzender der Deutsche Bank
Ackermann Josef ehem. Vorstandsvorsitzender der Deutsche Bank
Amine Jim neuer Vorstand der Credit Suisse, Investmentbank der CS
Behrens Oliver Europachef von Morgan Stanley
Blessing Dorothee Von Goldman Sachs kommend, Deutschlandchefin bzw. Vizechefin des europ. Investmentbankings der Investmentbank J.P. Morgan / Ehefrau von Martin Blessing, von Vorstandsvorsitzender der Commerzbank, jetzt Vorstand des priv.Bankenverbandes  BdB
Bannon Stephen Disgnierter Chef-Berater von Donald Trump, Goldman Sachs Investment Banker, ultrarechte Gesinnung wird ihm nachgesagt
Campbell Lorne Ex-Leiter Equities des Investmentbanking-Bereichs der Credit Suisse, ab August 2016 Leiter Vertrieb Institutionelle Kunden der Dekabank
Carney Mark Joseph Govenor Bank of England / Vorsitzender Financial Stability Board
Cohn Gary 2.Mann bei Goldman Sachs (per Deze. 2016), künftig im Beraterstab von Trump,soll nationalen Wirtschaftsrat führen
Corbat Michael Vorstandschef der Citi Bank, der drittgrößten Bank in den USA/ Investmentbank Salomon Brothers
Cryan John Co-Vorsitzender der Deutsche Bank, ab 2016 alleiniger Vorstands-vorsitzender der Deutsche Bank
Dibelius Alexander früher Chef Goldman Sachs Deutschland, jetzt Partner der CVC Private Equity Gesellschaft
Dönges Jutta Chefin der Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung (Bankenabwicklungseinheit), von Goldman Sachs und SEB kommend
Doll Alexander derz. CFO Deutsche Bundesbahn von Barclays, Lazard und UBS kommend
Dombret Andreas Vorstand Deutsche Bundesbank, Bankenaufseher
Draghi Mario Präsident der EZB, früher bei Goldman Sachs
Dudley Bob Chef der FED New York
Evans Michael Präsident von Alibaba, vorher Asienchef von Goldman Sachs
Faber Joachim Aufsichtsratschef der Deutsche Börse AG / von Citigroup kommend
Fels Joachim Chefökonom PIMCO, von Morgan Stanley kommend
Fink Larry Ausbildung bei First Boston, jetzt Chef des größten und gefährlichsten Vermögensverwalters “Black Rock”
Fischer Leonhard Aufsichtsratsvorsitzender BHF Bank, früher Vorstand  Dresdner Bank hauptverantwortlich für deren Niedergang
Fitschen Jürgen Co-Vorsitzender der Deutsche Bank
Gottstein Thomas neuer Vorstand der Credit Suisse, Investmentbank der CS
Guedes Paulo designierter brasilianischer Wirtschaftsminister  in der Regierung des rechtsradikalen neuen Präsidenten Bolsonaro und dessen Berater
Hannaford Joanne Technologiechefin Credit Suisse, davor bei Goldman Sachs
Hu Janice Chinachefin Credit Suisse, vorher stellvertr. Vorsitzende des chinesischen Investmentbankings
Juster Kenneth Wirtschaftsberater v. Donald Trump von Warburg Pincus kommend
Kashkari Neel Chef  der regionalen FED in Minneapolis/ Goldman Sachs Banker
Keitel Stefan ab 1.1.2016 Generalbevollmächtigter der Deka-Bank für die Geschäftsfelder Wertpapiere und Kapitalmarkt
Kengeter Carsten Chef der Deutsche Börse AG, früher bei Goldman Sachs
Knopf David Finanzvorstand von Kraft Heinz (Ketchup) , 29 Jahre alt, erinnert an Investmentbanker Lenny Fischer, welcher mit 34 Jahren Vorstand der Dresdner Bank wurde, welche u.a. über das Investmentbanking stolperte
Kukies Jörg Staatssekretär im Bundesfinanzministerium unter Finanzminister Olaf Scholz /Goldman Sachs
Lewis Stuart Vorstand Deutsche Bank CRO, früher Credit Suisse Financial Products
Machts Christian Leiter Retail Geschäft Deutschland Österreich, Osteuropa bei Black Rock
Macron Emmanuel Wirtschaftsminister (derzeit) von Frankreich, früher Rothschild & Cie, jetzt franz. Staatspräsident
Messemer Annette Bereichsvorstand Kundenbetreuung/ Kapitalmarktsparte
Mnuchin Steven Designierter US-Finanzminister unter Trump, Goldman Sachs Banker
Mustier Jeane-Pierre neuer Chef der Unicredit, von Société Générale kommend, dort Chef des Investmentbankings
Nachtigall Ralf Chefberater für KPMG Europa, früher Co-Leiter Kapitalmarktgeschäft bei  Barclays
O`Hara Tim neuer Vorstand der Credit Suisse, Investmentbank  der CS
Orcel Andrea ab 2019 neuer CEO der Banco Santander, davor Chef der Investmentsparte der UBS, davor bei Meryllynch und nun Chef  von Unicredit
Orlopp Betina CFO Commerzbank
Paulson Hank einflußreicher US-Politiker und Kommentator, zuletzt Finanzminister in der Administration Bush
Pfennig Herbert Vorstandsvorsitzender der Apotheker- und Ärztebank/Investmentbanking Dresdner Bank
Pigasse Matthieu Berater der griechischen und französischen Regierung/von Investmentbank Lazard
Price Quintin Vorstand Deutsche Bank, Head of Deutsche Asset Management früher Black Rock (per Dez. krankheitsbedingt ausgefallen)
Reuther Michael Leiter Investmentbanksparte der Commerzbank
Raghavan Viswas Chef  JP Morgan Europa, davor Lehman Brothers
Ritchie Garth Vorstand Deutsche Bank, Head of Global Markets Derivate Spezialist
Roeder Helene von CEO Investmenbanking und Private Banking & Wealth Management der Credit Suisse > aktuell  CFO von Vonovia, Immobilienkonzern
Rolet Xavier Chef der London Stock Exchange, urspr. Goldman Sachs, Credit First Boston / Dresdner Kleinwort Benson
Roman Emmanuel Chef von Pimco, von Goldman Sachs kommend
Ross Wilbur Designierter Wirtschaftsminister von Trump, Hedsgefondsmanager, spezialisiert auf bankrotte Unternehmen
Rosenfeld Klaus CEO der Schaeffler Gruppe/ Investmentbank Dresdner Bank
Rüdiger Michael Ex-Chef der DEKA-Fonds, u.a. von Credit Suisse Investmentbank-Abteilung, nunmehr Aufsichtsratsvorsitzender von Blackrock Deutschland
Scaramucci Antony Goldman Sachs , designiertes Mitglied des Beraterstabes von Trump (Dezember 2016) und nun Sprecher des Weißen Hauses, aber nur wenige Tage
Schenck Markus CFO Deutsche Bank /ehem. Goldman Sachs
Simsek Mehmet neuer Finanzminister der Türkei (Juni 2023)
Sitohang Helman neuer Vorstand der Credit Suisse, Investmentbank der CS
Staley James künftiger Vorstandsvorsitzender Barclays Bank/ davor CEO J.P.Morgan Investmentbank
Turnbull Malcolm Premier Australien, früher Investmentbanker Effizienz
Urwin Jeffrey Vorstand Deutsche Bank, Head of Corporate & Investmentbank
Venkatakrishnan CoinbatoreSundararajan neuer (Nov.2021) CEO Barclays Bank
Walker David früherer Aufsichtsratsvorsitzender Barclays Bank
Warner Lara neuer Vorstand der Credit Suisse, frühere Finanzchefin der Investmentbank
Weidel Alice u.a. von Goldman Sachs kommend, seit 23.4.2017 zum Spitzduo der AfD gehörend
Weimer Theodor Vorstandsvorsitzender der Hypo-Vereinsbank, Stationen: Mc Kinsey, Bain, Goldman Sachs
Wintels Stefan künftiger Chef der KFW Förderbank, von Citoibank Deutschland kommend, vermutlich eingefädelt von Investmentbanker Kukies /Staatssekretär Finanzministerium
Winters Bill Neuer Vorstandschef der Standard Chartered Bank/ bis 2009 Aufbau des Investmentbankings  bei der J.P.Morgan/ rechte Hand von Jamie Dimon/ danach Partner von Hedgefonds
Woodley Bill Chef der Deutsche Bank America
Wynaendts Alexander nominierter neuer Aufsichtsratsvorsitzender der Deutsche Bank, davor CEO des Versicherungskonzerns Aegon, davor Investmentbanker der ABN Amro Bank

 

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

Siehe auch http://www.emde-fiveko.de




Investmentbanker, Verursacher und Nutznießer

Erinnern wir uns daran, wer die letzten beiden großen Finanzkrisen in 2000 und 2008 verursacht hat. Es waren die Investmentbanker und ihre Instrumentarien, das Sammelsurium des außer Rand und Band geratenen  M&A /going-public-Geschäftes in 2000 und darauf aufbauend die intransparenten Derivate und strukturierten Finanzprodukte, u.a. auch Subprimes genannt, die dann in 2008 kollabierten und den Anlegern gigantische Verluste gebracht haben.

Investmentbanking bedeutet somit nichts anderes als das Verstecken nicht greifbarer Risiken in komplexen Verbriefungen/ strukturierten Finanzprodukten und deren Weiterverkauf an ein breites und unwissendes Anlegerpublikum, denen derzeit diese Produkte unverändert feil geboten und sowohl von der EZB als auch von der Politik sogar noch gefördert werden. Es ist ein skrupelloses Abzocken unwissender Anleger bis hin zum kleinen Sparer, welcher für seine Altersvorsorge jahrelang gespart hat und dann noch strukturierte Finanzprodukte  aufgeschwatzt bekommt.

Die  Niedrigzinspolitik  des Goldman Sachs -Mannes Mario Draghi ist die beste Investmentbank-Förderpolitik. Mittlerweile wehren die Banken die (großen) Guthaben schon ab, da sie dieses Geld nicht unterbringen können, bzw. dann hierfür sogar noch Geld, den Strafzins,  bezahlen müssen. Somit entsteht ein Anlagenotstand gigantischen Ausmaßes, womit alle Anleger, seien es die mit dem Heiligenschein der unfehlbaren Anlageexpertise versehenen „institutionellen Anleger“ (damit unser Geld)  oder der unbedarfte Privatmann. Abhilfe verschaffen nunmehr wiederum die strukturierten Finanzprodukte, womit alle Anleger in die Falle von Chance und Risiko tappen, bzw. über den Tisch gezogen werden, die Investmentbanker aber auf Jahre hinaus gigantisch verdienen. Die Verursacher der Krisen werden somit wieder zum Nutznießer.

Damit diese neue Wirtschaftsordnung auch auf breitester Ebene umgesetzt und vertieft werden kann, hat zwischenzeitlich schon eine globale Investmentbank-Offensive (siehe gleichnamigen Beitrag in diesem Blog vom 12. Oktober 2015) stattgefunden, d.h. an nahezu schon fast allen wichtigen Schaltstellen der Wirtschaft ist dieser Typus von Banker zu finden und setzt natürlich diese Investmentbankideologie in voller Breite um.

Hier nur einige Namen:

Draghi Mario, Präsident der EZB

Kengeter Carsten, Chef der Deutsche Börse AG

Cryan John, Co-Vorstandsvorsitzender der Deutsche Bank

Fitschen Jürgen, Co-Vorstandsvorsitzender der Deutsche Bank

Achleitner Paul, Aufsichtsratsvorsitzender der Deutsche Bank

Dombret Andreas, Vorstand Deutsche Bundesbank und Bankenaufseher

Rüdiger Michael, Chef der Deka-Fonds, will jetzt auch Hedgefonds den Sparkassenkunden anbieten

Corbat Michael, Vorstandschef der Citi Bank

Winters Bill, neuer Vorstandschef der Standard Charters Bank

Carney Mark Joseph, Governor  Bank of England

Staley James, künftiger Vorstandsvorsitzender Barclays Bank

Dudley Bob,  Chef der mächtigen FED New York

Macron Emmanuel, Wirtschaftsminister von Frankreich

Fischer Leonhard, Aufsichtsratsvorsitzender der BHF Bank, GF der RHJ International, früher Vorstand Dresdner                                       Bank und  einer der Hauptverantwortlichen am Niedergang der Dresdner Bank

Ein solches Geschäftsgebaren, welches ein Abladen von undurchsichtigen Risiken auf unwissende Anleger bedeutet, den Investmentbankern aber gigantische Gewinne bescheren, und in Zukunft viele Staaten aufgrund der sich damit verstärkenden Altersarmut schwer belasten werden, findet irgendwann ein Ende, wird erkannt und aufgedeckt.  Die Investmentbankprodukte werden sich dann größtenteils in heiße Luft auflösen, die Protagonisten dieser Entwicklung  plötzlich in Luft auflösen und dann will es aber wieder keiner gewesen sein, als Schuldigen wird man den Markt identifizieren. Dieser Markt wird aber derzeit von einer Vielzahl von Investmentbankern gemacht und gesteuert.

Um das Verschwinden dieser verantwortlichen Personen ins Nirwana  zu verhindern, wird in diesem Blog eine Liste von Investmentbankern, welche dem Autor dieses Beitrags persönlich oder aus der Presse bekannt sind, veröffentlicht (Rubrik “strukturierte Finanzprodukte”, Buchstabe  I  wie Investmentbanker)  und nach weiteren Erkenntnissen laufend aktualisiert. Der geneigte Leser ist dabei aufgerufen, weitere Investmentbanker zu nennen, wenn sie in dieser Liste nicht aufgeführt sind.

Nobody ist perfect, so auch die Meinung des Autors dieses Beitrags. Vielleicht irrt er sich und das Investmentbanking führt die Weltwirtschaft in ganz neue und stabile Höhen  und wird der Menschheit die finanzielle Glückseligkeit bescheren.

Wenn das der Fall ist, kann diese Liste der Investmentbanker in den Schaltstellen der Wirtschaft als Ruhmesliste bezeichnet werden. Wenn nicht, und damit sieht es leider aus, da das Investmentbanking keine win-win-Situationen auslöst, sondern einer in diesem Spiel immer zu den Verlierern zählt, wird diese Liste als Negativliste Bestand haben.

14. November 2015

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

Siehe auch http://www.emde-fiveko.de