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Atlantic Global Asset Management-Bafin

Nachdem im Markt die Nachricht kursierte und Anleger mir stolz berichteten, dass Atlantic Global Asset Management GmbH,  ein deutscher Ableger der Atlantic Global Asset Management, in Deutschland eine Finanzlizenz beantragt hat, welche dann bei der Bafin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) beantragt werden muss, habe ich die Bafin schriftlich um Stellungnahme gebeten, ob dies der Fall wäre.

Daraufhin erhielt ich mit Schreiben vom 14.8.2017  von der Bafin folgende Nachricht auf meine Anfrage:

„Wer in Deutschland gewerbsmäßig Bankgeschäfte betreiben oder Finanzdienstleistungen  erbringen will, bedarf einer vorherigen, schriftlichen Erlaubnis der Bafin (§32 Abs.1 Kreditwesengesetz KWG).

Ich kann Ihnen bestätigen, dass das von Ihnen genannte Unternehmen über keine Erlaubnis verfügt. Mir liegt außerdem kein Antrag dieses Unternehmens auf Erteilung  einer Erlaubnis nach § 32 KWG vor.

Insoweit verweise ich Sie auf die Mitteilung meiner Behörde vom 27.7.2017, die Sie unter https://www.bafin.de/dok/9777850  finden.

Bitte beachten Sie, dass ich hinsichtlich einzelner Verfahren und Ermittlungen der Verschwiegenheitspflicht nach § 9 KWG unterliege und keine näheren Auskünfte erteilen darf.

Sollten  Ihnen Informationen zu Kontaktpersonen, Vermittlern, Konten oder Verträge der Atlantic Global Asset Management vorliegen, können Sie mir diese zur Verfügung stellen.

gez. Sladek  „

 

Unter der erwähnten InternetAdresse  http://www.bafin.de/dok/9777850  (Publikationen & Daten der Bafin) ist dann  folgendes veröffentlicht worden:

„Betreff: Atlantic Global Asset Management / Questra Holdings Inc: Keine Anträge für “Banklizenz”

Datum: 27.07.2017

Zwei Unternehmen, die unter den Namen „Atlantic Global Asset Management“ und „Questra Holdings Inc“ firmieren, behaupten, bei der Bafin eine Erlaubnis für das Erbringen von Finanzdienstleistungen in Deutschland nach § 32 Absatz 1 Kreditwesengesetz (KWG http://www.gesetze-im-internet.de/kredwg/index.html) beantragt zu haben.

Die entsprechenden Anträge liegen der Bafin jedoch nicht vor.“

Diese Mitteilungen der Bafin zu kommentieren erübrigt sich. Anscheinend gibt es diesbezüglich schon Ermittlungen.

Ich kann nur hoffen, dass die  jeweiligen Anleger, welche mit solchen falschen Behauptungen an der Nase herumgeführt werden,  jetzt endlich wach werden und die entsprechenden Konsequenzen ziehen.

18. August 2017

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

Siehe auch www.emde-fiveko.de




Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie

Beitrag von Ottmar Beck, Vermögensverwalter/Schweiz

Wilen, den 3. August 2017 Nr.8

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Welt wird immer noch vom von den Notenbanken bereitgestellten Geld überflutet. Da die Realwirtschaft das Geld nicht gebrauchen kann, fließt es in die Kapitalmärkte. Die Weltwirtschaft kann mit Blick auf die Demografie in den entwickelten Ländern, mit der Verschuldung, den nicht ausgelasteten Kapazitäten in der Industrie nicht mit der alten Geschwindigkeit wachsen. Jetzt ist auch noch das weltweite Kreditwachstum eingebrochen, da China auf die Bremse getreten ist. (China ist für die Hälfte des Weltwirtschaftswachstums verantwortlich.) Im Ergebnis führt das zu den heutigen Preisblasen ohne Wachstum und monetäre Inflation ohne Teuerung. In diesem Umfeld kann allein die Überzeugung, dass in Zukunft die Notenbanken eine straffere Geldpolitik umsetzen werden, zu Rückschlägen an den Aktienmärkten führen. Sollte es in den nächsten 18 Monaten zu einer Rezession kommen, wissen wir aus Erfahrung, dass Aktien die Hälfte an Wert verlieren können. Allerdings werden dann die Zentralbanken wiederum eine 180°-Wende vollziehen und die Druckerpressen weiter laufen lassen.

Festverzinsliche Wertpapiere

Die folgende Grafik könnte bedeuten, dass die größten Zinserhöhungen in den USA – zumindest bei den langen Laufzeiten – schon hinter uns liegen. So sind im Laufe eines Jahres die Zinsen der 30-jährigen US- Schatzanweisungen um 40 Prozent und die der 10- jährigen um
75 Prozent gestiegen. Auch das sollte uns vorsichtig machen, denn in der Vergangenheit folgten auf solch rapide Zinsanstiege immer unruhige Zeiten für die Anleger.

 

STMX

Zinserhöhungen in einer Welt mit niedriger Inflation, einer schwach wachsenden Wirtschaft und eines in der Privatwirtschaft zurückgehenden Kreditgeschäfts sind außergewöhnlich. Allerdings müssen die Zentralbanken aufgrund ihrer stark gewachsenen Bilanz- summe etwas unternehmen. Darüber hinaus wächst der Druck sowohl auf Frau Yellen als auch auf Herrn Draghi, etwas zu tun, da ihre Tage im Amt gezählt sind. Denn nach wie vor sind die Zinsen in den Industrieländern real negativ.

Global Central Bank Policy Rates

Wie wankelmütig auch Notenbankpräsidenten sind, zeigt die Reaktion von Mario Draghi auf seine eigene Rede vom 27. Juni 2017. In dieser Rede führte er aus, dass die Europäische Zentralbank (EZB) dem konjunkturellen Aufschwung vertraut und man daher die geldpolitischen Parameter anpassen könnte. Nach dieser Rede stiegen die Renditen über alle Laufzeiten hinweg, gleichzeitig wertete der Euro gegenüber dem Dollar um 3 Prozent auf. Im Rahmen der Notenbanksitzung im Juli hat Mario Draghi mit der Aussage, dass die EZB bei der Inflation noch nicht am Ziel sei und man deshalb die Geldpolitik noch für eine lange Zeit expansiv ausrichten müsse, seine Aussage von vier Wochen zuvor wieder zurückgenommen. Die EZB muss spätestens im Oktober entscheiden, wie es geldpolitisch weitergeht, denn das aktuelle Quantitative-Easing(QE)-Programm (Kauf von Anleihen im Wert von 60 Milliarden Euro pro Monat) läuft im Dezember aus. Kritisch wird sein, dass der EZB die Anleihen ausgehen. Denn zum Ende des Jahres wird die Notenbank rund 30 Prozent aller deutschen, niederländischen, finnischen und spanischen Staatsanleihen besitzen.

Schon allein deswegen muss die EZB ihr Kaufprogramm zurückführen. Ob sie allerdings an der Zinsschraube dreht, steht in den Sternen. Zinsen wie etwa 1997, als es für festverzinsliche Wertpapiere mit zehnjähriger Laufzeit ca. 5,3 Prozent pro Jahr gab, sind vorbei. Heute liegen die Renditen für deutsche zehnjährige Staatsanleihen bei ca. 0,6 Prozent im Jahr. Warum also Papiere kaufen, die kaum Zinsen und bei steigenden Zinsen auch noch Verluste bringen? Natürlich können Zinsen steigen. Aber im gegenwärtigen Umfeld werden sie nicht über Nacht um 1 oder 2 Prozent anziehen. Wenn überhaupt werden sie ganz allmählich steigen. Das hat zur Folge, dass sich die Verluste nur langsam einstellen.

Darüber hinaus haben jene Anleger, die die Wertpapiere bis zur Endfälligkeit halten, überhaupt keine nominellen Verluste zu verbuchen.
Sie müssen nur auf einen höheren Ertrag verzichten, den sie bei einer Anlage in Anleihen mit höheren Zinsen bekommen hätten.

Aktien

Die negative Entwicklung des US-Dollars spiegelt sich im DAX-Index wider. In kürzester Zeit hat der Euro gegenüber dem Dollar aufgewertet: von 1,04 auf 1,14 US-Dollar. Die Firma Bayer hat zum Beispiel vor wenigen Tagen ihre Gewinnprognose reduziert. Als Grund nannte sie die ungünstige Währungsentwicklung. Daraufhin fiel der Aktienkurs von Bayer um beinahe 8 Prozent. Das zeigt, welchen Einfluss der schwächere Dollar auf die Aktienkurse vor allem von stark exportorientierten Firmen in Europa hat. Auch wenn es früher oder später zu einer Gegenbewegung beim Dollar kommt: Währungsbewegungen verlaufen unter Schwankungen meist langfristig.

Zuletzt notierte der US-Dollar 1985, 2001 und 2016 am höchsten. Von 1969 bis 1979 wertete der US- Dollar hingegen ab, was für deutsche Aktien ein Nullsummenspiel war, selbst während des Abschwungs zwischen 1985 bis 1995 und 2001 bis 2011 konnten die Anleger mit deutschen Aktien nur leicht dazu gewinnen. Im Gegensatz dazu haben sich in den Jahren steigender Dollar-Notierungen die Kurse der deutschen Aktien positiv entwickelt.

Viele Börsenexperten raten, Aktien langfristig zu halten. Mir ist immer noch der Rat von André Kostolany im Ohr: „In die Apotheke gehen, Schlaftabletten kaufen, sie einnehmen, eine Palette erstklassiger Aktien kaufen, den Wecker auf vier Jahre einstellen und dann schlafen.“
Ich habe unter langfristiger Anlage allerdings immer zehn Jahre verstanden.

Das Forschungsinstitut der Credit Suisse stellte Ende Juni eine Langfriststudie vor, in der die Performance von 22 Aktienmärkten zwischen 1900 und 2016 analysiert wurde. Für die Schweiz ergab sich ein realer Wertzuwachs von 4,4 Prozent pro Jahr. Betrachtet man die kumulierte reale Rendite gab es in allen 22 untersuchten Ländern während dieser 117 Jahre Durststrecken von mehr als zehn Jahren. In Deutschland, Frankreich, Italien oder auch Japan dauerte die längste negative Periode länger als 25 Jahre. Auf dem größten Aktienmarkt der Welt, den USA, waren es 16 Jahre (1905–1920). Die längste negative Periode in der Schweiz von 1907 bis 1931 dauert 25 Jahre. Deswegen zahlt sich Vorsicht aus. Und die Insider in den USA sind wieder extrem vorsichtig geworden.

Insider Transaction

Zwei der größten Staatsfonds der Welt haben vor unsicheren Zeiten gewarnt. Temasek Holdings und GIC, die beiden Fonds von Singapur, bauen stärkere Barpositionen auf. „Die Bewertungen an den Märkten sind hoch, die Geldpolitik wird schrittweise gestrafft werden und es gibt politische Risiken“, sagte der Chefstratege Michael Buchanan. Der Vorstandsvorsitzende von GIC hatte am Tag zuvor vor überzogenen Bewertungen, politischen Unsicherheiten und ungelösten wirtschaftlichen Schieflagen gewarnt.

The S & P 500 Tends

Kursentwicklung des S&P 500 in den letzten 20 Jahren (blau) und der Verlauf 2017 (gelb)

Rohstoffe

Das Institut of International Finance hat errechnet, dass sich die weltweiten Schulden auf 216.000 Milliarden Dollar belaufen. Das entspricht 325 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung. Im Ergebnis erwirtschaften daher zum Beispiel in den USA und auch in China 4 Dollar Neuverschuldung nur noch 1 Dollar Wachstum. Bei dieser Lage ist in meinen Augen Gold ein stabiler Anker bei der Geldanlage. Denn es lässt sich weder von Regierungen herstellen noch entwerten. Die Goldmenge wächst nur ca. 1,5 Prozent im Jahr. Und bezogen auf die Vorräte und die Jahresproduktion der Minen reichen die zu den derzeitigen Preisen abbaubaren Reserven nur noch etwa 15 Jahre. Auch das dürfte den Goldpreis stützen. Darüber hinaus ist Gold überaus liquide und wird, im Gegensatz zu vielen Währungen, auf der ganzen Welt als Zahlungsmittel akzeptiert. Ein Grund, warum die 20 Zentralbanken mit den größten Goldreserven ihren Goldbestand 2015 und 2016 um 1.100 Tonnen aufgestockt haben. Dieser Trend setzte sich 2017 fort.

Energiepreise sind wichtig. Denn in allen Produkten steckt in irgendeiner Form Energie. Doch auch zu tiefe Energiepreise sind ein Problem, denn dann brechen die Investitionen ein. Das hat sich in den letzten Jahren in den USA gezeigt.

Die Kürzung der Erdölfördermengen durch die OPEC- Staaten wurde durch die steigende Produktion in den USA ausgeglichen. Bereits 2015 wurde das seit 40 Jahren bestehende Exportverbot für Erdöl aufgehoben. Die neuesten Schätzungen gehen davon aus, dass die USA heute 9,2 Millionen Fässer pro Tag und 2018 bis zu 10 Millionen Fässer pro Tag produzieren werden. The Wall Street Journal geht davon aus, dass die USA bereits 2017 1 Million Fässer pro Tag exportieren werden. Inzwischen ist beim Fracking ein schnelles Hoch- und Herunterfahren der Produktion möglich. Damit dürfte die USA, inzwischen der drittgrößte Produzent von Rohöl, in der Zukunft der Swing Producer sein, was den Ölpreis in den nächsten Jahren zwischen 40 und 60 US-Dollar halten dürfte. Vielleicht ist das der Grund, warum sowohl der Hedgefonds Elliot als auch Aberdeen Asset Management BHP Billiton überzeugen wollen, ihr Ölgeschäft zu verkaufen. Während Elliot hofft, dass der Verkaufserlös von ca. 22 Milliarden US-Dollar an die Aktionäre ausgeschüttet wird, soll nach Meinung der Schotten ein Teil des Geldes dazu genutzt werden, die Minensparte zu stärken. Die Firma will am Ölgeschäft allerdings unbedingt festhalten.

Währung

Im Moment zelebriert der Euro sein Comeback und der Dollar ist so schwach wie lange nicht mehr. Seit Jahresbeginn hat der Dollar gegenüber dem Euro mehr als 13 Prozent an Wert verloren. Die jüngsten Kursgewinne wurden durch das abermalige Scheitern von Trump, das Gesundheitssystem Obamacare umzubauen, ausgelöst. Inzwischen gehen die Märkte davon aus, ass auch das Großprojekt der Steuerreform in diesem Jahr nicht mehr umgesetzt wird.

Nach der schlechten Bilanz des ersten halben Jahres von Trumps Amtszeit sind die Erwartungen gering, bis zum Jahresende noch etwas politisch Relevantes zu erreichen. Die gegenwärtige Euro-Stärke ist auch eine zusätzliche Belastung für die EZB. Das kann eine geldpolitische Straffung noch weiter hinauszögern. Wegen der Stärke des Euro notiert sowohl der S & P 500 als auch Gold in Euro gerechnet im Minus.

Die Stärke des Euros ist auch der Schweiz zugute gekommen. Die deutliche Überbewertung des Schweizer Frankens hat sich wieder etwas zurückgebildet. Mit dem jetzigen Kurs von 1,14 Franken je Euro können Schweizer Unternehmen wieder besser leben. Vor allem jene, die ihre Kosten in den vergangenen Jahren entschlossen gesenkt haben und inzwischen über weitere Produktionsstätten im Ausland verfügen. Sollte die EZB im Herbst ankündigen, dass sie ihre Anleihekäufe herunter fährt, kann dies zu einer weiteren Aufwertung des Euro führen. Denn die Schweizerische Nationalbank (SNB) wird ihre expansive Geldpolitik vorerst beibehalten.

Das größte Risiko für den Euro ist und bleibt allerdings das konjunkturelle Schlusslicht und politische Minenfeld Italien.

Immobilien

In meinem Brief vom 2. April hatte ich Sie auf die Gefahr von Investitionen in Immobilien des Einzelhandels in Amerika hingewiesen. Bis zum Ende des Jahres sollen 8.000 Geschäfte geschlossen werden. Was jedoch des einen Leid, ist des anderen Freud. Während die Einzelhandelsumsätze immer weiter zurückgehen, haben sich die Umsätze im Internet seit dem Jahre 2000 beinahe verzehnfacht. Dies zieht ein hohes Wachstum im Bereich von Lagerhäusern nach sich. So hat sich zum Beispiel der Bedarf allein von Amazon seit 2007 um 35 Prozent pro Jahr erhöht. Statistiken gehen davon aus, dass in Zukunft der Bedarf an Lagerhäusern weiter steigen wird. Die einfachste Art, an diesem Trend teilzuhaben, ist der Kauf eines REITs, der auf den Bau von Lagerhäusern und Verteilerzentren spezialisiert ist. Beispiele hierfür sind zum Beispiel Duke Realty, DCT Industrial Trust oder First Industrial Realty Trust. Diese Firmen sind alle an der New Yorker Börse notiert. Natürlich gibt es in diesem Bereich eine Vielzahl von Gesellschaften. Sie sollten sich vor einem Kauf also von einem ausgewiesenen Experten beraten lassen.

Portfoliostrategie

Im Moment ist es wichtig, das Kapital zu erhalten. Wie ich oben unter „Aktien“ ausgeführt habe, konnte der DAX in den Jahren, in denen der US-Dollar an Wert verlor, nichts hinzugewinnen. Allerdings bewegten sich die Kurse während dieser Zeit nicht seitwärts, vielmehr befanden sie sich auf einer Berg- und Talfahrt. Während dieser Zeit konnte man Aktien teilweise zum halben Kurs kaufen, zum Beispiel in den Jahren 1971, 1987 oder 2002. Auf diese Gelegenheit muss man in Ruhe warten. Dann kommt der richtige Zeitpunkt, zu dem man sein bis dahin erhaltenes Kapital erneut in Aktien investieren kann.

Mit freundlichen Grüßen Ottmar Beck

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Dax: 5,55% – Euro Stoxx 50 P: 7,02% – SMI: 10,16% – RexP: -0,97% – SBI: -1,59% – Gold(in US$): 10,13% per 31.07.2017




Atlantic Global Asset Management – grass!

Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie die vermeintliche Rendite Anleger blind macht.

Zu Atlantic Global Asset Management (AGAM) erreichten mich wieder diverse Zuschriften, welche dies in erschreckender Weise belegen.

Die grasseste Behauptung war, dass Atlantic Bank ausgeschrieben Atlantic Global Asset Managment wäre. Neugierig wie ich nun mal bin haben aber meine neuerlich aufgenommenen Recherchen etwas ganz anderes ergeben. Zum einen hat die Atlantic Bank Group ihren Sitz in Lome, Togo und die AGAM in Kap Verde, von dort bekam sie die „Finanzlizenz“ und zum anderen konnte ich keinerlei Hinweise bei der Atlantic Bank Group finden, wonach evtl. die AGAM die Holding oder eine Tochtergesellschaft der Atlantic Bank Group wäre.

Auf meinen Hinweis darauf erhielt ich vom Komentator dann keine Antwort mehr, würde mir diese aber wünschen, nobody is perfect.

Hier hat sich die AGAM anscheinend die Namensähnlichkeit zu Nutze gemacht und behauptet  diese Identität mit der Atlantic Bank Group, worauf die gutgläubigen Anleger dann einfach darauf reinfallen.

Auch wurde ich von derselben Person darauf hingewiesen, dass die Bilanz der AGAM angefordert werden könnte. Das habe ich mehrmals getan, erhalten habe ich aber keine. Vermutlich wurde hier die AGAM auch mit der Atlantic Bank Group verwechselt, deren Bilanz man einsehen kann.

Auf meinen kritischen Hinweis, dass ein Finanzinstitut mit Sitz in Portugal (war aus der früheren homepage entnommen) nicht das beste Umfeld für Finanzexpertisen hätte, wurde ich auch darauf hingewiesen, dass die AGAM nicht den Sitz in Portugal hätte,  sondern in Kap Verde,  in einem westafrikanischen Staat, als wäre dort das Umfeld für Finanzexpertisen besser (????)

AGAM wäre zudem eine klassische Investmentbank, welche die Rendite über Börsengänge, Private Equity-Geschäfte und dem Wertpapierhandel u.a. verdienen würde. Nur schade, dass dieses Institut bei Börsengängen meines Wissens  z.B. als Agent bei Neuemissionen noch nicht in Erscheinung getreten ist, ebenso bei Private Equity Deals usw. Mir ist dieses Institut jedenfalls noch nicht bei solchen Geschäften aufgefallen. Vielleicht kann mich ein Leser  diesbezüglich eines Besseren belehren. Aber nicht nur schreiben, sondern auch belegen.

Zu den vielen Behauptungen gehört auch, dass die deutsche Tochter Atlantic Global Asset Managment GmbH eine Finanzlizenz beantragt haben  und diese auch bekommen soll. Habe daher eine diesbezügliche Anfrage bei der Bafin gestartet, eine Antwort habe ich noch nicht erhalten.

Fazit:

Die Anlagepolitik der AGAM ist für mich völlig diffus, deren Bonität konnte ich bis heute nicht verifizieren u.a. aufgrund ihrer schleierhaften und auf „internationale Plätze“ verteiltes  Geschäft bzw. Politik u.a. mit Bitcoins und ähnlichen  kaum zu verifizierenden Produkten. Bilanzen habe ich nirgendwo gefunden, auch nicht wie viel Vermögen dieses Institut verwaltet. Dieser Mangel an Transparenz wird mit einer ungewöhnlichen Ausschüttungspolitik (6% pro Woche) überdeckt, welche einem Schneeballsystem ähnelt. Charakter eines Schneeballsystems ist eine hohe Ausschüttungspolitik, um die Investoren zu immer noch mehr Kapitaleinlagen zu bewegen, womit die Ausschüttungspraxis am Leben gehalten und finanziert werden kann. Irgendwann reißt dann der Faden und die Kapitaleinlagen sind dann größtenteils verschwunden.

Ich würde mir wünschen, dass ich von den vielen Kommentatoren mit Fakten eines besseren belehrt würde. Bisher waren dies aber nur unqualifizierte und unflätige Kommentare.

6. August 2017

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

siehe auch www.emde-fiveko.de




Bad Banks – legale Betrugsvehikel

Der Kapitalmarkt ist ein wichtiger Bestandteil unseres Finanzsystems und trägt zur Finanzierungsdiversifikation bei. Teilnehmer sind Kreditsuchende bzw.  die Kreditnehmer wie Unternehmen, Staaten usw, welche über den Kapitalmarkt durch Ausgabe von Schuldtiteln / u.a. Anleihen (= andere Form eines Kredites) begeben, Kredite  und diese Kredite  bei den Anlegern = Kreditgeber, der zweite Teilnehmer auf dem Kapitalmarkt, aufnehmen. Diese Anleger setzen sich letztlich aus der Masse der Sparer und Steuerzahler zusammen, wovon die wenigsten über eine fundierte Kreditexpertise verfügen, um die Risiken aus diesen Schuldtiteln bzw. aus diesen Unternehmenskrediten  ermessen zu können.

Die Ratingagenturen bringen etwas Licht in dieses Dunkel, wobei es auch hier große Unterschiede gibt. Die in Deutschland bekannten Agenturen Creditreform und Hermes haben sich durch zahlreiche Pleiten bei den von ihnen gerateten mittelständischen Unternehmen keinen guten Ruf erarbeitet und vor der Finanzkrise konnte man das auch bei den großen US-amerikanischen Ratingagenturen S&P und moody`s ebenfalls feststellen.  Dennoch geben sie gewisse Anhaltspunkte, welche jedoch die meisten Anleger aufgrund der fehlenden Finanzexpertise nicht verstehen. Die Emissionsprospekte nehmen zwischenzeitlich einen Umfang von über 200 Seiten ein, den die Wenigsten lesen und das darin juristisch formulierte Finanzkauderwelsch auch verstehen. Ich behaupte sogar, dass man die Masse der Bankberater ebenfalls in diese Kategorie einstellen kann.

Insofern müsste der Kapitalmarkt vor den schwarzen Schafen geschützt werden, welche nur das Ausnehmen und Betrügen der Anleger durch Verlagerung von äußerst intransparenten Risiken im Sinne haben. Sicherlich, es gibt die staatliche Bafin, welche gewisse Mindestanforderungen an Kapitalmarktprodukte stellt und diese angeblich überwacht, sich aber nicht über das Risiko auslässt, dem eigentlich wichtigsten Teil der Kapitalanlage. Und vor der Finanzkrise hatte sie sogar die Terminologie der Investmentbanken übernommen und deren Finanzprodukte  sogar als am Finanzmarkt üblich dargestellt. Ebenso verfuhr sie letztlich bei den geschlossenen Fonds, welche viele Anleger arm gemacht haben.

Kurzum, dem Staat als fürsorgendes Organ der Bürger sollte eigentlich den Kapitalmarkt und damit  die Anleger vor Verlusten schützen, zumal bei deren hohen Verlusten der Schaden letztlich den Sozialkassen und damit dem Staat und den  Steuerzahlern wieder auf die Füße fällt.

Das Gegenteil ist jedoch der Fall und das aus vielerlei Gründen. Der aktuellste Fall  ist der Aktionsplan der EU-Finanzminister gegen notleidende Kredite, wonach nationale Bad Banks die Problemdarlehen der Banken bündeln, verbriefen und am Kapitalmarkt verkaufen sollen.

Das heißt nun, die nationalen Bad Banks sollen die insolvenzgefährdeten und damit wertberichtigungsbedürftigen Kredite der Banken aufnehmen, verbriefen bzw. dadurch schön machen – wie die subprimes aus den USA vor der Finanzkrise – , um sie den unwissenden Anlegern über wiederum strukturierte Finanzprodukte wie Investmentfonds oder ETF`s auf alle möglichen exotischen Indices wieder in die Depots buchen, besser gesagt andrehen zu können.

Jetzt kann man sicherlich vorbringen, dass man sein Geld nicht in Finanzprodukte investieren soll, die man nicht versteht. Richtig, aber was gibt es denn auf dem Anlagemarkt außer strukturierte und hoch intransparente Finanzprodukte zu kaufen? Dass das so ist, dafür hat der Investmentbanker Draghi mit seinem Ankaufprogramm gesorgt, welches den Anlegern zum einen bei normalen Anlagen keinen  Zins mehr gestattet und zum anderen nur noch Anlagen mit hohem Risiko übrig lässt. Bankanleihen werden übrigens nicht von der EZB angekauft, warum wohl?

Das ist kein normaler Kapitalmarkt, die von den EU-Finanzministern beschlossenen nationalen Bad Banks ist ein sanktionierter legalisierter Betrug am Anleger, welcher den Investmentbanken wieder eine Menge Arbeit und risikolose Einnahmen verschaffen wird, den Anlegern dagegen wieder hohe Verluste. Ich erinnere daran. Dass wir es einer Investmentbank, nämlich Goldman Sachs, zu verdanken haben, dass durch Verlagerung von Schulden in die Zukunft das schwache und marode Griechenland Europa an den Rand der Spaltung gebracht und zudem eine Menge Substanz gekostet hat.

Inzwischen ist die Politik schlauer geworden und bedient sich nun dieser Instrumentarien der Investmentbanken. Der Zweck heiligt eben die Mittel.

Ein weiterer, vielen nicht geläufiger und betrugscharakteristischen Punkt ist die so genannte Haftungskaskade (nachzulesen in diesem Blog unter „Haftungskaskade“ vom 27.11.2014), welche die EU-Finanzminister im Dezember 2013 beschlossen haben. Damit will man angeblich bei Bankinsolvenzen die Steuerzahler schützen, belastet damit aber all jene leistungsfähigen Steuerzahler, welche mehr als € 100.000 pro Person auf dem Konto dieser Bank haben. Geschützt werden die Verursacher dieser seit langen Jahren bestehenden Finanzmisere, nämlich die Banken selbst sowie die Zentralbank mit ihrer fatalen Geldpolitik, welche sich für Ihre Kredite an die Banken Sicherheiten geben lassen, die ein Anleger von seiner Bank nicht erhält. Wenn ein Einleger dies verlangt, stößt man auf schieres Unverständnis. Andere Welt eben!

Jetzt wird argumentiert, dass der Anleger selbst Schuld ist, wenn er einer solchen Bank Geld leiht bzw. dort Geld anlegt. Andererseits soll einer, der dieses Argument vorbringt, dem Anleger erzählen, wie man bei einer Bank die Bonität bei diesen kryptographischen Bilanzen  feststellen kann, wenn selbst deren Wirtschaftsprüfungsgesellschaften dies auch vor der Finanzkrise nicht konnten.

Im Übrigen trägt zu diesen kryptographischen Bankbilanzen auch wiederum die Politik bei, indem sie den Banken u.a. bei Kauf von Staatsanleihen die Nichtunterlegung durch Eigenkapital gestattet. Somit war das „harte Kernkapital“ geboren, welches u.a. durch Weglassung dieser risikolosen (Staatsanleihen-)Aktiva und damit Verkürzung der Bilanzsumme entstand. So weist z.B. die Commerzbank per 31.3.2017 bei einer Bilanzsumme von € 490,2 Milliarden eine „Kernkapitalquote“ von 12,5% aus, obwohl die Eigenkapitalquote gerechnet auf die Bilanzsumme nur 6,08 %  beträgt. Somit verfügt die Commerzbank über eine risikolose Aktiva von rd. € 240 Milliarden. Ähnliche Verhältnisse findet man bei allen übrigen Banken.

Fazit:

Mit diesem Beschluss, nationale Bad Banks zu schaffen, verdichtet sich immer mehr die Vermutung, dass die EZB diese fatale Geldpolitik u.a. durch Ankauf von guten Anleihen (keine Bankanleihen)  nicht  wegen der Deflationsgefahr betreibt, sondern hauptsächlich wegen der Schaffung von Möglichkeiten, schlechte Risiken über Verbriefungen und damit über die strukturierten Finanzprodukte den Anlegern in deren Depots buchen zu können.

Herr Draghi will damit auf dem Risikorücken der Anleger das Bankenproblem sehr perfide lösen und merkt dabei nicht – oder nimmt es billigend in Kauf – wie er die Ertragsbasis der Banken sukzessive zerstört und damit ein neues Bankenproblem schafft. Und die EU-Finanzminister helfen dabei ordentlich mit.

17. Juli 2017

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

Siehe auch www.emde-fiveko.de