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Investmentbanker nehmen die Welt aus

Die Bosten Consulting Group, eine von den Banken gerne beschäftigte Unternehmensberatungsgesellschaft und eine der  Vorbereiter des angelsächsischen Bankings in Europa, welches letztlich auch zu den Problemen der europäischen Banken geführt hat, stellte jetzt in einer Studie fest, dass von 2009 bis 2014 die Banken weltweit rd. € 170 Milliarden Euro für Bußgelder  und Vergleichszahlungen aufbringen mussten. Allein 2014 waren es knapp 67 Milliarden Euro.

Diese Strafzahlungen haben Ihren Ursprung – wie wir zwischenzeitlich alle erfahren haben – im angelsächsischen Investmentbanking.

Addiert man zu dieser Summe der Strafzahlungen noch die ungewöhnlich hohen Boni der Investmentbanker in diesem Zeitraum hinzu, kann man feststellen, dass diese kleine Spezies von Bankern die Welt in einer Form ausnehmen, die man kriminell nennen kann.

16. Mai 2015

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

Siehe auch http://www.emde-fiveko.de




Teufelskreis Überschuldung

Die hohe Verschuldung der Staaten ist für Politiker eine große Last und in einem Umfeld von niedrigen Wachstums- und Inflationsraten schwer zu steuern. In diesem Umfeld helfen niedrige Zinsen, wenn zugleich über regulatorische Maßnahmen der Bedarf der Finanzinstitute an Staatsanleihen hoch gehalten wird. Es gibt nur vier Wege, um die Verschuldung zu reduzieren: eine restriktivere Finanzpolitik, höheres Wachstum, steigende Inflationsraten oder – als letztes Hilfsmittel – der Staatsbankrott. Am Ende der ausufernden globalen Verschuldungskrise wird es für Risikoanlagen gefährlich, dann nämlich, wenn die wichtigsten Wirtschaftsräume in eine Rezession gleiten und Zinsen und Inflation immer noch niedrig sind.

Über die Unabhängigkeit der Zentralbanken von der Politik kann man mit Sicherheit vortrefflich streiten. Tatsache ist jedoch, dass sie im Moment die finanzielle Repression unterstützen. Sie ermöglichen es den Staaten, auch mit hoher Staatsverschuldung leichter zu leben, da sie versuchen, in nächster Zukunft die Zinsen unter dem nominalen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts zu halten. Hinzu kommt, dass Anleihen mit hohen Zinsen durch solche mit niedrigen Zinsen ersetzt werden, was zu einer Reduzierung des Schuldendiensts führt, manchmal auch bei steigenden Schulden. Damit wird zwar von Regierungsseite eine Stabilisierung des Verhältnisses von Schulden zum Bruttoinlandsprodukt erreicht. Ist die monetäre Geldpolitik jedoch dauerhaft, verschleiert sie den faktischen Staatsbankrott des betreffenden Staates und führt – da die Geldmenge im Vergleich zur vorhandenen Gütermenge aufgeblasen wird – zu einer Inflationsspirale. So weit ist es allerdings im Moment noch nicht.

Dieser Teufelskreis aus mangelndem Wachstum und Überschuldung wird langfristig dazu führen, dass der Konsum einbricht. Nehmen wir noch die in den meisten Industrieländern ungünstige demografische Entwicklung hinzu, so ergeben sich dauerhaft mäßige Aussichten für die Unternehmen. Das wird sich früher oder später auch in den Gewinnen der Unternehmen niederschlagen. Der Versuch der Europäischen Zentralbank (EZB), durch die Abwertung der Währung den Unternehmen der Eurozone mehr Wachstumsmöglichkeiten zu bescheren, ist in der Vergangenheit langfristig immer auf ein Nullsummenspiel hinausgelaufen. Denn Wachstum in der globalisierten Welt wird vom Wachstum der Weltwirtschaft bestimmt. Kurzfristig hilft diese Abwertung in erster Linie Deutschland. Was die Unterschiede in der wirtschaftlichen Entwicklung der Eurozone verstärken wird. Damit wird sich auch der politische Druck auf Deutschland erhöhen, die Rechnung zu bezahlen.

Die von den Zentralbanken befeuerten Währungsbewegungen schaden im Moment vor allem den Entwicklungsländern. Diese haben in der Vergangenheit hohe Schulden vor allem in US-Dollar aufgenommen und können durch die rasche Aufwertung des letzten halben Jahres destabilisiert werden. Nach Angaben der Bank für Zahlungsausgleich haben Unternehmen aus den Schwellenländern Verbindlichkeiten von über 2 Billionen US-Dollar in ihren Bilanzen stehen. Hinzu kommt, dass viele Unternehmen der Schwellenländer in der Vergangenheit von den hohen Rohstoffpreisen profitiert haben und jetzt doppelt unter der Entwicklung leiden.

Gemäß FactSet Research Systems haben die 500 im S&P 500 notierten Gesellschaften Kassenbestände von 1,4 Billionen US-Dollar. 2014 haben diese Gesellschaften 903 Milliarden US-Dollar an ihre Aktionäre ausgeschüttet – 350 Milliarden an Dividenden und 553 Milliarden für Aktienrückkäufe. Für 2015 erwartet S&P, dass eine Summe von über 1 Billion US-Dollar an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Vor allem durch diese Rückkaufaktivitäten wird der amerikanische Aktienmarkt inzwischen mehr durch Financial Engineering als durch Profitabilität in die Höhe getrieben. Allerdings dürfte 2016 für ähnliche Aktivitäten wesentlich weniger Liquidität zur Verfügung stehen. Ein typisches Beispiel hierfür ist General Electric. Im letzten Monat gab die Gesellschaft bekannt, dass sie bis 2018 90 Milliarden US-Dollar an ihre Aktionäre ausschütten wird. Um dieses Geld auszuschütten, wird General Electric Unternehmensteile verkaufen und im Ausland liegende, noch nicht versteuerte Liquidität zurückführen. Diese Rückführung wird die Gesellschaft ca. 4 Milliarden US-Dollar Steuern kosten. Da weder Sie als Privatperson noch eine Gesellschaft gerne Steuern zahlt, scheint zumindest General Electric keine nachhaltige Verwendungsmöglichkeit für diese Gelder im Konzern zu sehen. Sonst würde die Gesellschaft keine derart hohen Ausschüttungen an die Anteilseigner und den Staat vornehmen.

Es hat sich nichts geändert: Der Aufschwung an den Börsen bleibt vor allem von der Geldpolitik getrieben. EZB-Präsident Mario Draghi kündigte im Sommer 2012 an, dass er alles zum Erhalt des Euros tun wolle. Damals lag das Kurs-Gewinn-Verhältnis des DAX bei 9, heute bei 15. Die Gewinne und Umsätze sind allerdings bei Weitem nicht um diese Faktoren gestiegen. Um diese Kurse zu rechtfertigen, brauchen wir eine dynamische Wirtschafts- und Gewinnentwicklung. Da diese aufgrund der oben beschriebenen Fakten nicht zu erwarten ist, bleiben wir weiter vorsichtig.

Mit freundlichen Grüßen

Otmar Beck

Alltrust AG, Schweiz

Wertentwicklung 2015:

Drei Säulen Portfolio: 6,58%, Benchmark: 9,36%

Diese Veröffentlichung dient ausschließlich der Information und stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung zur Abgabe von Kauf-, Verkaufs- oder Zeichnungsaufträgen dar. Alle Informationen beruhen auf Quellen, die wir als zuverlässig erachten. Sie dienen lediglich der Information und begründen kein Haftungsobligo. Anlagen können plötzlichen und erheblichen Wertverlusten unterworfen sein, mit der Folge, dass der Anleger möglicherweise nicht den investierten Gesamtbetrag zurückerhält. Bei Aktien bestehen gegenüber festverzinslichen Wertpapieren neben höheren Renditechancen auch wesentlich größere Risiken; ein Totalverlust kann nicht ausgeschlossen werden. Die individuellen Anlageziele, die Finanzlage oder die besonderen Bedürfnisse einzelner Empfänger wurden nicht berücksichtigt.

Otmar Beck

 

 




Patriarch Classic Dividende 4 Plus

Es ist schon erstaunlich, mit welchen Werbefiguren sich die Fondsbranche bedient, um ihre intransparenten Finanzprodukte an den Mann zu bringen. Früher war es u.a. der Fußballer Günter Netzer mit dem dbi-Fonds, später dann der Fußballer und Fußballtrainer Felix Magath, welcher für hoch komplexe Derivate warb und sogar der Nationaltorhüter Manuel Neuer gibt sich als Werbefrontmann für die Allianz her. Und jetzt Herr Robert Geiss für den Patriarch Classic Dividende 4 Plus Fonds, welcher von Hauck & Aufhäuser, Luxemburg aufgelegt worden ist. Übrigens, Luxemburg ist bekannt dafür, dass die Überprüfung der Fonds nicht so genau genommen wird.

Somit kann man diesen Werbefiguren unterstellen, dass sie zwar in ihrem Medium über eine bewundernswerte Expertise für Ihr jeweiliges Publikum verfügen, in Sachen Finanzexpertise dürfte diese aber recht unterentwickelt sein, zumal es sich hier um sehr komplexe Produkte handelt, die selbst die Vertriebseinheiten der Finanzindustrie selbst kaum mehr verstehen.

Schauen wir uns daher den Patriarch Classic Dividende 4 Plus (PCD4P) einmal näher an.

Momentan verfügt dieser Fonds über ein Volumen von € 13 Mio., per 30.6.2014 – da war er ein halbes Jahr alt – belief sich das Fondsvolumen auf € 8,876 Mio., also eine nicht gerade berauschende Größe.

Die Fondsstrategie wird wie folgt beschrieben (Auszüge):

  • Das Anlageziel des Teilfonds (der Patriarch Fonds – Gruppe von Hauck Aufhäuser) besteht in der Erwirtschaftung einer langfristigen überdurchschnittlichen Rendite. Anmerkung: Diesen Satz findet man nahezu bei jedem Fonds.
  • Bevorzugt werden insbesondere Aktien mit einer hohen Dividende.
  • Der Teilfonds investiert dem Grundsatz folgend, weltweit einschließlich in Schwellenländer (Anmerkung: = hohes Risiko), in Aktien (Anmerkung: jetzt mit hohem Risiko), Renten, Genussscheine (Anmerkung: = hohes Risiko),
  • sowie Zertifikate, welche Aktien, Zinsen und Devisen als unterliegenden Basiswert beinhalten (Anmerkung: der Zertifikatemarkt ist zwischenzeitlich einer der unübersichtlichsten und gewährt dem Fonds enorme Zusatzgeschäfte außerhalb des Gesichtsfeldes des Anlegers; außerdem werden damit große Wertpapierdepots großer Anleger abgesichert = Absicherungsderivat > siehe Ausführungen hierzu unter strukturierte Finanzprodukte > Z > Zertifikate),
  • sowie andere erlaubte Basiswerte (die die Wertentwicklung eines Basiswertes (welche?) 1:1 wiedergeben…) nachbilden. Anmerkung: das kann alles bedeuten = eine offene Tür für alle Formen von strukturierten, damit hoch intransparenten und risikoreichen Finanzprodukten.
  • Mindestens 51% des Netto-Teilfondsvermögens werden in Aktien investiert. Rest? Anmerkung: gerade jetzt bei den Allzeit-Höchstständen bei Aktien ein hohes Risiko.
  • Bis zu 10% des Fondsvermögens können in andere Investmentfonds investiert werden. Anmerkung: somit ist dieser Fonds teilweise auch ein Dachfonds = bis zu 10% des Fondsvermögens stellen dann eine Verwaltung in der Verwaltung dar, welche ebenfalls mit weiteren Provisionen dieses anderen Fondsmanagements belastet sind. Das sollen aber nur Fonds sein, deren Verwaltungsvergütungen nicht höher sind als 3% (?). Zu vermuten bleibt, dass es sich hier um Fonds der Hauck Aufhäuser-Gruppe handelt, womit dieser Gruppe noch mehr Erträge zugeschaufelt werden können. Außerdem gibt es noch andere, dem Anleger kaum bekannte Provisionen, wie z. B. Halteprämien und andere Incentives, welche dem Fonds und damit dem Anleger über die Kursgestaltung belastet werden und sehr attraktiv gestaltet werden können.
  • Der PCD4P-Fonds kann bis 59% in flüssigen Mitteln oder in ähnliche Vermögenswerte (Anmerkung: welche? Geldmarktfonds?> siehe Ausführungen  hierzu unter strukturierte Finanzprodukte) halten.
  • Der PCD4P-Fonds wird keine Derivate zur Erreichung seines Anlagezieles einsetzen. Anmerkung: Was sind dann Zertifikate? Außerdem wird im Verkaufsprospekt einige Absätze darunter unter „Leverage“ der Hinweis abgedruckt, dass je nach Handhabe des Fondsmanagers die durch den Einsatz von Derivaten und anderen Finanzprodukten mit derivativen Komponenten hervorgerufene Hebelwirkung (Leverage) bis zu 50% betragen kann.
  • Die Leverage Berechnung erfolgt auf Basis der Summe der Nennwerte wie in den Boxen 24 und 25 der ESMA-Richtlinie 10-788 dargelegt. Anmerkung: Diese Richtlinie ist in Englisch verfasst und über 40 Seiten lang. Sie ist nur verständlich u.a. mit mathematischen Wissenshintergrund. Letztlich sowohl für die von Herrn Geiss angesprochene Klientel als auch für ihn selbst sicherlich unverständlich.
  • Als Risiken werden genannt: das Marktrisiko, Risiken der zinstragenden Produkte, das Adressenausfall- und Kontrahentenrisiko ( Anmerkung: eben bei Derivaten!!, wobei hier die Investition in Non-Investmentgrade-Anleihen erfolgen kann = hohes Risiko; für viele dürfte diese Bezeichnung ebenfalls unverständlich sein), das Verwahrrisiko, das Konzentrationsrisiko, das Performance-Risiko, das Abwicklungsrisiko, Risiken aus dem Einsatz von Derivaten (hier haben wir sie wieder, die angeblich nicht eingesetzt werden), Risiken im Zusammenhang mit Schuldverschreibungen auf nicht im Fondsvermögen enthaltenen Vermögensgegenständen, Besondere Risiken bei der Anlage in Zertifikaten, Risiken im Zusammenhang mit (weiteren) Zielfonds =Investmentfonds, Risiken im Zusammenhang mit Währungen und Risiken im Zusammenhang mit der Anlage in Schwellenländern.

Der PCD4P-Fonds richtet sich lt. Verkaufsprospekt an potentielle Anleger, die sich all dieser Risiken bewusst sind. Der Anleger in diesen Fonds sollte Erfahrung im Umgang mit Aktien (welche?) oder aktienähnlichen Produkten (= Aktienfonds aller Kategorien, Zertifikate aller Kategorien, Indexfonds aller Kategorien, Optionen usw.) aufweisen. Der Anleger muss in der Lage sein, zeitweilig erhebliche Verluste bis hin zum Totalverlust hinzunehmen, so dass sich der Teilfonds eher als langfristige Anlage eignet, ich möchte noch hinzufügen, als langfristige hohe Einnahmequelle für den Fonds.

Jetzt frage ich den geneigten Leser, ob die Klientel, welche Herr Geiss über die Bildzeitung angesprochen hat, sich dieses Risiko bewußt sein können, d.h. ob diese überhaupt in der Lage sind, alle diese hohen Risiken richtig einordnen zu können?  Wenn man diese Frage verneint, ist das keine Schande, da nur die Allerwenigsten in der Lage sind, diese komplexen Ausbeutungsanlagen in ihrem Risiko zu erkennen, da die meisten auch die hierfür nötige Berufsausbildung nicht besitzen.

Auch frage ich mich, ob Herr Geiss jemals das Verkaufsprospekt studiert hat?  Ohne die Wahrscheinlichkeitsrechnungen, die bei diesem Mischmaschfonds auch eine wichtige Rolle spielen, zu bemühen, kann man davon ausgehen, dass er das nicht getan hat.

Zur Kostenseite bleibt noch zu erwähnen, dass im Verkaufsprospekt  von einer Verkaufsprovision von bis zu 5% die Rede ist, auf den Seiten von onvista und finanzen.net aber nur 2% genannt werden, nebst einer Verwaltungsgebühr von jährlich 1% nebst einer Performance Fee (Ertragsbeteiligung von 10% über der die Hurdle Rate von 5% überschreitende Wertentwicklung des Fonds), die im Übrigen so gestaltet ist, dass sie sogar bei negativer Performance anfallen kann.

Die Vermögensaufstellung per 30.6.2014 weist im Großen und Ganzen eigentlich ganz ordentliche Papiere aus, aber auch einige mit großen Fragezeichen. Auch findet man eine Reihe von Mode-Währungen, die in der Vergangenheit schon abgestürzt sind. Wohl gemerkt, das war die Aufstellung vor etwa 8 Monaten, in welchen sich eine Menge verändert haben kann.

Betrachtet man die Performance ggü. dem MSCI World Index, so muss man feststellen, dass die Performance des PCD4P-Fonds doch deutlich darunter liegt. Auch wäre es unklug, jetzt in diesen Fonds einzusteigen, da dieser Fonds größtenteils auf Aktien basiert, die jetzt Allzeit-Höchststände zu verzeichnen haben und somit bei einem Absturz tief ins Minus fallen können und das auf Jahre hinaus.

Fazit: Der PCD4P-Fonds ist für das normale Publikum, welches über Herrn Geis anscheinend angesprochen werden soll, zu komplex, zu risikoreich und zu intransparent. Warum macht dann die Fondsbranche einen solchen Unsinn? Will sie mit Hilfe dieses prominenten Trash-TV-Stars, wie ihn das Handelsblatt genannt hat, die Fans von Herrn Geiss über den Tisch ziehen?

Damit reich zu werden ist der Speck, mit dem man Mäuse fängt. Herrn Geiss für solche komplexen Finanzprodukte  als Werbefigur einzusetzen ist genauso widersinnig wie den TÜV für ebensolche Finanzprodukte. Umgekehrt nimmt man auch die Wertpapieranalysten auch nicht für die Beurteilung eines KfZ´s.

15. März 2015

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

Siehe auch http://www.emde-fiveko.de

 

 

 




Börsenfieber

Angesichts der ungebremsten Spekulationswut auf dem deutschen Aktienmarkt möchte ich nochmal auf einen Kommentar im Buch „Das Geld“  von Emile Zola hinweisen, welcher eine Börsenkrise um das Jahr 1867 behandelt und zwar  wie folgt:

„Das war die schicksalhafte, regelmäßig wiederkehrende Seuche, deren Verwüstungen alle zehn bis fünfzehn Jahre an den so genannten schwarzen Freitagen, den Markt ausfegen und den Boden mit Trümmern übersäen. Es braucht Jahre, bis das Vertrauen zurückkehrt und die großen Bankhäuser wieder aufgebaut sind – bis eines Tages die Spekulationswut, allmählich neu belebt, wieder aufflammt, das Abenteuer von vorn beginnt, eine neue Krise herbeiführt und in einem Desaster alles zum Einsturz bringt“.

Auch bei dieser beschriebenen Krise stiegen die Börsenkurse in ungeahnte Höhen, um dann innerhalb kürzester Frist in sich zusammen zu brechen.  Sicherlich haben wir es derzeit mit anderen Dimensionen und mit einer anderen Technik zu tun, umso größer könnte dann aber der Fall werden.

Man muss somit festhalten, dass sich am Grundprinzip der Börsen, die durch menschliche Gier befeuerte Spekulationswut, nichts verändert hat, bzw. sich das Wesentliche immer wiederholt, auch der Absturz.

12. März 2015

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

Siehe auch http://www.emde-fiveko.de