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Indexfonds (ETF`s) und Stiftungen

Im Finanzteil einer Tageszeitung erschien ein Presseartikel mit der Schlagzeile „Indexfonds sind für Stiftungen bestens geeignet“. Diese Aussage kann meines Erachtens so nicht stehen bleiben und jeder Stiftungsvorstand sei davor gewarnt, sich damit auf das Feld der Spekulation einzulassen.

Es ist doch immer wieder interessant, wie aufgrund der politischen Niedrigzinsphase solche Empfehlung aus dem Boden schießen. Zu Recht wird am Anfang des Artikels darauf hingewiesen, dass eine hohe Rendite auch ein hohes Risiko beinhaltet. Gegen Ende des Artikels wird dann plötzlich auf die hohe Rendite des Depots des zitierten Honorarberaters ganz stolz verwiesen. Steckte da nicht auch ein hohes Risiko und hatte dieser bisher nicht nur Glück?

ETF`s sind reine Spekulationspapiere und abhängig von der jeweiligen Börsenentwicklung. Letztlich sind sie keine eigenen Papiere, also kein eigenes Produkt, sondern eine Ableitung von originären Wertpapieren oder eine Forderung auf solche. D.h. aus einem Papier wird ein weiteres produziert. Zwischenzeitlich gibt es eine Vielzahl von exotisch anmutenden Mischmasch-Indices (Deutsche Bank handelt mit über 160 Indices), deren Zusammensetzungen keiner entsprechenden Kontrolle unterliegen und – wie die Vergangenheit gezeigt hat – von den Banken auch manipuliert werden (können). Auch kann nicht ausgeschlossen werden, dass angeblich physisch unterlegte Indices aus Kostengründen nicht doch durch synthetische Papiere (Derivate/ Optionen) unterlegt worden sind, womit dann auch noch ein Adressenausfallrisiko der Derivate- / Optionen – Risikoübernehmer entsteht. Leider musste ich beim Studium solcher „Fact-Sheets“ auf Seite xy ganz hinten und sehr klein gedruckt diesen Hinweis öfters feststellen.

Bei Aktien unterlegten Indices gewähren sie der Bank/ dem Produzenten  noch eine Reihe von Zusatzgeschäften außerhalb des Blickfeldes des Anlegers, an deren Erträge der Anleger nicht beteiligt wird.

Bevor man den Stiftungen große Renditeaugen macht und diese dabei auf ein hohes Risikopferd setzt, wäre eine Beratung auf Kapitalerhalt sicherlich der bessere Weg, zumal nichts bleibt, wie es ist. Auch diese Niedrigzinsphase wird einmal ein Ende haben. Lieber den vollen Stiftungszweck temporär zurückschrauben als Stiftungskapital zu verlieren.

Für einen  Honorarberater sind solche Darlegungen verständlich, da er seine Leistungen herausstellen muss, damit seine Rechnungen an den Anleger/Kunden akzeptiert werden. Gleichzeitig wird hier aber auch ein Webfehler des Honorarberatungsgesetzes offensichtlich, da damit der Honorarberater auf mehr Risiko setzen muss, um in der heutigen Zeit eine akzeptable Rendite vorweisen zu können. Der Honorarberater lebt von seiner Leistung und leider fokussiert sich der Blick der Anleger immer noch nur auf die Rendite und nicht auf die Sicherheit. Dazu gelernt haben leider nur wenige. Aufklärung tut Not, scheut aber die Finanzindustrie.

Das nutzt aber auch die Politik aus. Mit ihrer  Hilfe und die sowohl von Herrn Draghi als auch von der FED entstand die Niedrigzinsphase und damit ein absoluter Anlage- und Renditenotstand, um die Anleger auf diesen strukturierten Anlagekrimskrams und damit auf die dahinter steckenden Risiken zu hieven zwecks Entlastung der Bankbilanzen, die dadurch ihre toxischen Papiere u.a.  über die Anleihe ETF`s wunderbar auf die unwissenden Anleger verteilen können (siehe auch weitere Ausführungen zu den ETF`s unter Strukturierte Finanzprodukte unter „E“ in diesem Blog).

6. Januar 2015

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

Siehe auch http://www.emde-fiveko.de




Kulturwandel Banken: Resümee

Betrachtet man die derzeitigen Presseinformationen aller Banken, wird das Investmentbanking in allen Banken mehr oder minder gestärkt. Selbst kleine Privatbanken wie das ehrwürdige Bankhaus Lampe hat jetzt einen Investmentbanker in die Führungsriege berufen zwecks Stärkung des Kapitalmarktgeschäftes mit den mittelständischen Kunden, eine Umschreibung für das Investmentbanking.

Ist das alles ein Kulturwandel der Banken?

Ich glaube, dass derzeit eine gigantische Desinformationskampagne stattfindet und ein Doppelspiel gespielt wird, welche dem Anleger einerseits eine reuige Finanzindustrie vorgaukeln soll, um anderer­seits mit Hilfe der geheimen Wahrscheinlichkeitsrechnungen, welche kein Banker mit Kulturwandels­ab­sichten in den Mund genommen hat, dem Anleger noch weiter und noch mehr sein Geld aus seiner Tasche ziehen zu können.

Es ist eher ein Kulturwandel zu mehr Investmentbanking, zu mehr strukturierten Finanzprodukten und somit zu mehr Spekulationen, zwar nicht nur auf der Bankenebene sondern immer mehr zur Kunden­ebene, wodurch die Investmentbanker genauso gut verdienen als bisher. Dabei helfen die niedrigen, von der Politik herunter gedrückten Zinsen fabelhaft, den Rendite- Leidensdruck zu erhöhen zwecks Umleitung auf die strukturierten Finanz­produkte und deren leere Renditeversprechungen, die alles und nichts enthalten können.

Die Politik, die US-amerikanische Zentralbank (FED) sowie die Europäische Zentralbank (EZB), welche von einem italienischen Investmentbanker namens Draghi geleitet und stark beeinflusst wird, leistet somit eine Steilvorlage für die konzertierte strukturierte Ausbeutung der Anleger, ja der Bürger, denn nicht nur die Reichen sind davon betroffen, sondern hauptsächlich die Masse der Normalbürger.

Hier findet eine klassische Umverteilung von Vermögen auf nur wenige Personen der Finanzindustrie mit Hilfe des gesamten Derivateinstrumentariums statt. Die Schar der Investmentbanker entwickelt sich somit zu einer neuen „Adels­schicht“, die in der Vergangenheit ihr Vermögen auf der Ausbeutung und dem Leid der ihr Untergebenen aufgebaut hatte, genauso wie es die Investmentbanker derzeit mit ihren strukturierten Finanz­produkten sukzessive vollziehen.

Die hier beispielhaft aufgeführten Banken könnten um sämtliche Namen der europäischen Bankenlandschaft erweitert werden, egal ob es jetzt die UniCredit, deren Homepage nur so von strukturierten Finanzprodukten wim­melt, oder „seriöse“ Privatbanken sind. Sie alle aufzuführen, würde zu zahllosen Beiträgen in diesem Blog führen. Wo man hinschaut, erobern unverändert die Investmentbanker mit ihrer strukturierten Finanz­produktdenke die Bankenlandschaft und prahlen sogar damit.

Selbst die primär auf das Anlagegeschäft ausgerichtete und bisher honorige Berenberg Bank ließ in 2013 verlauten, dass sie mit den Invest­mentbankern das viertbeste Jahresergebnis in ihrer Geschichte eingefahren hat. Beigetragen haben sollen hierzu die Börsengänge und der Aktienhandel, was immer das heißen mag.

Bei einer im Handelsblatt veröffentlichten „Profi-Anlage­empfehlung“ des Leiters des Private Banking und Asset Management- Bereiches der Berenberg Bank wurden neben den traditionellen Anlageklassen auch alternative Investments als Bei­mischung als interessant herausgestellt, weil sie das Chance-Risiko-Profil (?) eines Portfolios verbessern können. Die gesamte „Profi-Anlageempfehlung“ bezog sich dann in diesem Artikel nur auf die alternativen Investments. Es wurde von Risiko­diversifikation, Asset-Allokation, Optimierung der Portfoliorendite, Korrelationen, Synergien bei der Risikodiversifikation usw. ge­sprochen, letztlich das gesamte Investmentbanking – Vokabular herunter geleiert und damit der Anleger auf das gesamte Sammel­surium der Investmentbanking – Produkte eingeschworen.

Hier einige Beispiele:

  • Source ETC auf den Index S&P GSCI Industrial Metals Index (wer stellt diesen täglich zusammen?), welches aber eine Inhaberschuldverschreibung sein soll, mit denen Anleger ohne Terminkontrakte oder mittels physischem Erwerbs an der Wertentwicklung von Rohstoffen partizipieren können = Wettschein.
  • ETC Xetra-Gold der Deutsche Börse
  • Investments in „Catastrophe Bonds“, also Anleihen die von Versicherern oder Rückversicherern zur Absicherung von deren Extremrisiken begeben werden. An­merkung: die Profis, die solche Risiken einschätzen können, wollen sie loswerden. Warum wohl?
  • Investments in den BSF European Absolute Return D2 von Blackrock, der auf eine absolute positive Rendite unabhängig von den Marktbewegungen abzielt (?). Anmerkung: dann kann man sich auch eine Bundesanleihe kaufen.

Aktuell wurden jetzt vom „Global Chief Investment Officer“  in seiner “Profi-Anlageempfehlung” Schwellenländeranleihen in US$ natürlich in Form von drei entsprechenden Fonds empfohlen, und zwar von der Axa (Ausgabeaufschlag 0%,Verwaltungsgebühr 0,55%), Muzenich (Ausgabeaufschlag 2%, Verwaltungsgebühr 0,5%)  und Berenberg (Ausgabeaufschlag 5%, Verwaltungsgebühr 0,25%), und das in einer Zeit, in welcher die hohen Risiken und Verluste dieser als Wunderwaffe des Anlagespektrums gepriesenen modischen Schwellenländerpapiere brutal offenbar wurden. Hier würde sich der Anleger das unübersehbare Schwellenländerrisiko und US$ Risiko einkaufen, ganz zu schweigen vom Risiko des unbekannten Fondsmanagements und dessen evtl. Fehlinvestitionen. Anmerkung: Die Nichtberechnung eines Ausgabeaufschlages bedeutet keinen günstigen Einkauf, dieser kann sogar teurer sein durch eine kaum nachprüfbare entsprechende Gestaltung des Kurses.

Diese Beispiele zeigen, dass auch die „honorigen“ Privatbanken diese fraglichen Anlagen feilbieten und nur zu dem einen Zweck, hohe (Vertriebs)Provisionenen außerhalb des Blickfeldes des Anlegers vereinnahmen zu können.

Selbst ein ehemaliges hochrangiges Mitglied der Bundesbank, die Juristin und Vizechefin Sabine Lautenschläger, hauptverantwortlich zuständig für die Aufsicht über Großbanken und ausgewählte Kreditbanken, zuletzt von 2008 bis 2011 Exekutivdirektorin Bankenaufsicht, nunmehr seit Januar 2014 Direktoriumsmitglied der EZB, kritisiert nur die Symptome und nicht die Ursache dieses Strukturierungswahnsinns = strukturierte Ausbeutung.

Kein Geringerer als Herr Anju Jain hat im Zusammenhang mit dem LIBOR-Skandal geäußert, dass man eine Kultur, die sich über Jahr­zehnte entwickelt hat (mit seinem wesentlichen Beitrag), nicht über Nacht geändert werden kann (Anmerkung:und daher weiter betrieben wird). Frage ist nur, welche Kultur er ändern will?

Die Auswirkung dieses ungesunden Mischmasch-Verkaufs wird sich spätestens beim nächsten Finanzcrash zeigen und vielen Anlegern, die an die Aussagen der Produktverkäufer geglaubt haben oder dem Aberglauben verfallen sind, dass Geld für sie arbeiten muss, die Augen öffnen und zwar brutal.

Der propagierte Kulturwandel ist dann einer, wenn man wieder zu den seriösen Wurzeln des Bankgeschäftes zurückkehrt und die strukturierten Finanzprodukte sogar ganz verbietet und damit der weltweit immensen strukturierten Ausbeutung der Bürger deut­liche Grenzen setzt. Damit würden sich auch keine irrwitzigen Ver­dienstmöglichkeiten einiger weniger Investmentbanker /­ Händler ergeben und die Boni-Diskussion wäre überflüssig. Im Übrigen lässt sich daran der Ausbeutungsgrad in etwa in Zahlen messen.

Die Rückbesinnung auf ein seriöses Bankgeschäft ist sicherlich ein sehr frommer Wunsch und ich fürchte, nicht mehr durchführbar, dafür sind die Strukturen schon viel zu stark auf Spekulation aus­gerichtet und damit der (menschlichen) Gier und Unwissenheit der Menschen eine zu breite Entfaltungsmöglichkeit gegeben. Jeder Anleger sollte sich dessen bewusst sein und sein Vermögen auf eine sichere und nachhaltige Basis stellen, auch wenn sich damit keine großen Renditen derzeit erzielen lassen und  entsprechenden, sehr zahlreichen Sirenen nicht zuhören.

Mit meiner Einschätzung eines seriösen Bankings scheine ich aber nicht alleine zu stehen. Selbst aus dem Hause Ernst & Young wird konstatiert, dass die Herausforderung für die Banken darin be­stehe, ein stabiles und seriöses Kreditgeschäft zu schaffen.

Dem wäre nichts mehr hinzuzufügen.

5.Januar 2015

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

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Kulturwandel Barclays Bank (= der britischen Banken)?

Einen Lichtblick, aber nur einen kleinen, konnte man in einem  sehr überraschenden Pressebericht (Handelsblatt vom 18.1.2013), welcher den Kulturwandel der britischen Barclays Bank behandelte, wahrnehmen. Anzumerken wäre noch, dass gerade die britischen Banken den Kulturwandel auf ihre Fahnen geschrieben haben, zumal sie von der Bankenaufsicht in England und den USA sehr kräftig aufgrund ihres Fehlverhaltens, oder besser gesagt Betrug am Kunden, zu hohen Geldstrafen verdonnert worden waren und immer noch werden.

Aufgrund des Libor-Skandals, d. h. die Manipulation des LIBOR-Zins­satzes, an der die Barclays Bank maßgeblich mitgewirkt und die vielen Anlegern viel Vermögen gekostet hatte (die tatsächliche Schadenssumme wird sicherlich nie veröffentlicht werden) musste bekanntlich der alte Vorstandschef Bob Diamond seinen Platz räumen. Sein Nachfolger wurde ein Herr Anthony Jenkins, ein Karriere Banker (lt. Zeitung The Guardian), der seine Karriere hauptsächlich über das Kreditgeschäft und das Kreditkarten­geschäft gestaltet hatte. Auch daran kann man sehen, dass man auch Karriere mit dem herkömmlichen Bankgeschäft machen kann.

In einem Brief an seine 140.000 Mitarbeiter äußerte er folgende, sehr selbstkritische Worte:

„Über einen Zeitraum von beinahe 20 Jahren wurde die Banken­branche zu aggressiv und koppelte sich von den Bedürfnissen von Verbrauchern und Kunden ab. Nie wieder dürfen wir uns in eine Position begeben, in der wir Menschen belohnen, die Geld auf unethische Weise verdienen.

Aber es mag einige geben, die sich mit meinem Prinzip, das Leistung so klar mit der Einhaltung unserer Werte verbindet, nicht wohl­fühlen. Meine Botschaft an diese Menschen ist einfach: Die Regeln haben sich geändert, Barclays ist nicht der Platz für Sie. Sie werden sich nicht wohlfühlen, und, um ehrlich zu sein, wir würden uns mit Ihnen auch nicht wohlfühlen“.

Diese Worte verlangen einen großen Respekt ab, Mr. Jenkins – dachte ich –  könnte eigentlich mein Buch geschrieben haben. Die vorgenannten Herren der er­wähnten Banken in den davor veröffentlichten Beiträgen könnten sich daran ein Beispiel nehmen. Jedenfalls ist es ein klares Eingeständnis der verqueren und betrügerischen Machen­schaften der Bankenbranche der letzten 20 Jahre. Ich erinnere daran, dass in diesen 20 Jahren das jetzige Investmentbanking entstanden ist und es letztlich diese Auswüchse zu verantworten hat.

In dem Pressebericht wurde dann die Frage gestellt, wie denn nun die Werte genau aussehen, an denen der neue Vorstandschef seine Mitarbeiter messen will? Vier Prinzipien (erinnert doch irgendwie an die der Deutsche Bank) wurden dabei von Herrn Jenkins in den Fokus gestellt:

  • Respekt
  • Service
  • Integrität
  • Verantwortung

Was aber ist an diesen Prinzipien wirklich neu? Eigentlich hat man das von jedem Banker bisher vorausgesetzt.

Aber

  • anscheinend gab es keinen Respekt vor den Kunden und den Gesetzen der Gesellschaft,
  • anscheinend gab es keinen Service für die Kunden (wovon ich aus meiner Treasury Arbeit bei Unternehmens-Mandaten mit Bezug auf britischen Banken ein leidvolles Lied singen kann)
  • anscheinend gab es unter den Banken keine integren Banker, sondern nur Verkäufer mit unlauteren Absichten und
  • anscheinend gab es bisher verantwortungslose Banker bis in die obersten Spitzen der Banken, die nur an den eigenen pekuniären Vorteil gedacht haben, egal, ob es für den Anleger schädlich war.

Für mich sind das nur leere Worte, die auch ein Politiker von sich hätte geben können.

Kein Wort davon, dass vom unlauteren Verkauf strukturierter Finanzprodukte, basierend auf Wahrscheinlichkeitsrechnungen mit In­sidercharakter, und dem Verkauf von komplexen Derivaten Abstand genommen wird usw. usw.

Jeden Geschäftsbereich soll Jenkins bereits unter die Lupe ge­nommen haben und dabei nicht nur auf Renditen, sondern auch auf die Gefahren, welche den guten Ruf der Bank gefährden können, geachtet haben. Anscheinend war bisher der Ruf der Bank nicht so wichtig gemäß dem Sprichwort „Ist erst der Ruf ruiniert, lebt es sich weiter ungeniert“.

Das Handelsblatt fragt dann des Weiteren, dass sich an zwei Punkten ablesen lassen wird, wie ernst es Barclays mit dem Kultur­wandel wirklich meint:

  • Macht das Geldhaus Ernst mit dem Rückzug aus dem um­strittenen Handel mit Agrarrohstoffen und
  • gibt die Bank das fragwürdige Geschäft mit der Steuer­optimierung auf?

Auch hier kann man sich fragen, ob das die einzigen Punkte sind, die ein solches Haus auf den Weg der Tugend zurückbringen sollen? Hat auch das Handelsblatt die eigentlichen Treiber unserer Probleme, nämlich den strukturierten Mischmasch, nicht erkannt?

Bei der wenige Wochen später vorgestellten neuen Strategie hat Jenkins dann tatsächlich verkündet, dass auf die Spekulation mit Lebensmitteln sowie das umstrittene Geschäft mit den Steuerspar­modellen verzichtet werden soll. Somit hofft anscheinend die Bank, sich wieder als vertrauenswürdiges Haus präsentieren zu können.

Als man dann noch lesen konnte, dass Mr. Jenkins eng mit dem Auf­sichts­rats­vorsitzenden, Sir David Walker, dessen Karriere im Investmentbanking begründet liegt und der die Geschäftsbereiche Privatkundengeschäft (retail banking) mit dem Investmentbanking verzahnen möchte, hat mich das an Aussagen von Anju Jain und vieler anderer aus dieser Branche wieder auf den Boden der Tat­sachen zurückgeworfen.

Die Vorstellung der neuen Strategie im Februar 2012 unterstrich ganz eindeutig meine Analyse. Es wurde ganz klar festgelegt, dass das britische Geldhaus auch künftig Investmentbanking im großen Stil betreiben wird und die Finanzprodukte daraus den Privatkundenwieder andrehen wird. Barclays wird daher ein mehr oder minder ernsthafter Konkurrent der Deutsche Bank bleiben.

Der ausgerufene Kulturwandel der Barclays Bank ist ebenfalls keiner und entpuppt sich auch hier als reiner Marketinggag, bzw. ist eine reine Desinformationsmaßnahme, um unverändert die strukturierten Finanzprodukte mit einem fragwürdigen Vertrauenssiegel unter das Volk gewinnbringend mischen zu können.

Für diese Reihe „Kulturwandel der Banken?“ habe ich die Barclays Bank als Beispiel für das britische Bankensystem genommen, welches unverändert der ganzen Welt die strukturierten Finanzprodukte verscherbelt.

Das Bruttosozialprodukt von Großbritannien setzt sich zu ca. 40% aus dem Dienstleistungssektor zusammen, ist somit ein sehr wichtiger Wirtschaftszweig für Großbritannien. In den letzten Wochen konnte man aus der Presse vernehmen, dass es der britischen Wirtschaft wieder deutlich besser geht, wobei der Dienstleistungssektor (= Banken) hierzu wieder einen maßgeblichen Anteil geliefert hat.  Diese verbesserte Wirtschaftsleistung  ist auch der Grund, warum Großbritannien € 2,1 Milliarden in die Brüsseler Kasse gemäß Vertrag einzahlen muss (vergleichbar mit dem Länderfinanzausgleich in Deutschland), wogegen sich die britische Regierung vehement dagegen wehren will.

Man kann somit nur festhalten, dass es dem britischen Bankensystem = i.W. die Investmentbanken wieder gelungen ist, Europa über ihr Finanzsystem auszubeuten, sich dafür aber nicht an die beschlossenen Vereinbarungen zum weiteren Aufbau Europas halten und beteiligen will. Unterstrichen wird die positive Entwicklung auf dem Dienstleistungssektor (= Banken) durch aktuelle Presseberichte, wonach Goldman Sachs, die Ober-Investmentbank und “Oberverstrukturierer” von Risiken seinen Londonern Top-Bankern im Durchschnitt rd. € 3,9 Mio an Boni für deren geleistete Arbeit / Verscherbelei in 2014 auskehren wird  und zwar deutlich mehr als der Durchschnitt der europäischen Konkurrenz (rd. € 1,7 Mio.)

Großbritannien hat schon jahrhundertelang die Welt ausgebeutet und wird dies über ihre Investmentbanken weiterhin tun.

3.Januar 2015

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

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Kulturwandel Goldman Sachs? Ein Kulturschwindel

Goldman Sachs stellt den absoluten Prototyp einer Investmentbank dar, bezeichnet sich selbst als weltweit tätiges  Investmentbanking- und Wertpapierhandelsunternehmen (siehe Homepage).

Von vielen Skandalen konnte man in den vergangenen Jahren lesen. Einer der schwerwiegendsten war die Unterstützung des griechischen Staates bei der Verschleierung der Staatsverschuldung durch deren Transformation in die Zukunft, wodurch diese mit Hilfe des Derivateinstrumentariums verschwanden und somit die Aufnahme Griechenlands in den Euro-Raum möglich geworden war, jetzt aber den Anlegern weltweit hohe Vermögensverluste in die Milliarden eingebracht hat. Die europäischen Institutionen und die Käufer von griechischen Staatsanleihen sind damit schlichtweg betrogen worden.

Außerdem war zu vernehmen, dass Goldman Sachs nach Verbriefung und Verkauf von schrottigen Immobilienkrediten, auch Subprimes genannt, dagegen gewettet hatte, da aufgrund der ihr bekannten äußerst schlechten Bonität dieser Subprimes die Wahrscheinlichkeit eines Kurssturzes sehr hoch war. Es gab sogar diesbezügliche An­hörungen im US- amerikanischen Senat mit sehr einsilbigen Goldman-Vertretern zur Finanzkrise, an dessen Rad Goldman Sachs gehörig und weltweit führend mitgedreht hatte und dadurch hohe Gewinne einfahren konnte. Herr Blankfein sprach sogar von einem von „Gott gewolltem Handeln“, eine ungeheure Anmaßung, wie so vieles, was im Namen Gottes verbrochen worden war.

Eines muss man den US-amerikanischen Behörden lassen, in Sachen Regulierung und Verfolgung von kriminellen Insidergeschäften sind sie stringenter, als in Europa, verdienen aber auch daran sehr gut bei Betrachtung der hohen Geldbußen. Hier in Europa dümpelt alles noch vor sich hin.

Allerdings stellt sich hier ganz dringend die Frage nach der Rechtsstaatlichkeit. Man muss nur das entsprechende Geld zur Verfügung haben und schwuppdiwupp kann man sich freikaufen. Das gilt letztlich für alle Investmentbanken und ihren kriminellen Machenschaften. Muss sich das Gesetz den verfügbaren Milliarden unterordnen?

Gibt man in Google „Goldman Sachs Strafen“ ein, kommt man mit dem Lesen der vielen bereits verhängten Strafen zu vielen Geschäftsvorgängen dieser „Gottesjünger“ nicht mehr nach, man kann es auch als Vorstrafenregister bezeichnen. Solche Strafen werden nur für ungesetzmäßiges Handeln vergeben. Bei der Höhe dieser Strafen, welche in der Gesamtsumme schon längst viele Milliarden US$ überschritten haben, bekommt man nur eine vage Vorstellung dafür, wieviel Geld diese Investmentbank davor schon zu Lasten Ihrer Kunden verdient haben muss, um diese gewaltigen Summen einfach so bezahlen zu können. Solches Handeln scheint hier das Geschäftsprinzip dieses Hauses zu sein, so dass sich auch der amerikanische Staat gezwungen sah, nach der Pleite von Lehman eine Reihe von Regulierungen für die Wall Street einzuführen, die auch Goldman Sachs hart trafen.

Allerdings ist die Wall Street, allen voran Goldman Sachs, sehr an­passungs­fähig in der Umgehung von diesen neu geschaffenen Regulierungen, konstatierte der von allen Instituten gefürchtete Staranalyst Mike Mayo schon in 2011.

Spekulieren auf eigene Rechnung (Eigenhandel) verbietet die so­genannte „Volcker-Regel“ (Paul Volcker war ehemaliger US- Noten­bankenchef). Aufgrund von Recherchen fand Bloomberg heraus, dass Goldman Sachs nicht alle Eigenhandelsabteilungen geschlossen hatte. Eine Einheit soll immer noch Gelder der Bank im Volumen von einer Milliarde anlegen.

Um dies auch legal vornehmen zu können, lege diese Einheit nach den Worten des Goldman Sprechers angeblich „langfristig“ an, wobei unter langfristig ein Zeitraum von mehr als 60 Tagen gemeint ist, welches nach der Volcker-Regel prinzipiell erlaubt sein soll.

Die Frage ist jetzt nur, wie man diese „Langfristigkeit“ ausfüllt, bzw. noch weiter über Derivate umgeht. Nach den Bilanzregeln bedeutet langfristig länger als ein Jahr, mittelfristig für einen Zeitraum von einem bis 4 Jahre minus einen Tag und langfristig ab vier Jahren Laufzeit.

Daran kann man aber wieder sehen, wie die Wall Street ihre Intelligenz einsetzt, die Regulierungen zu umgehen und wird das wiederum mit Hilfe des unbegrenzten Derivatesammelsuriums, basierend auf einer der besten Wahrscheinlichkeitsrechnungen auch schaffen.

Goldman Sachs verfügt nicht nur über exzellente Wahrschein­lichkeits­rech­nungen und in die Zukunft schauende Rechnersysteme, nicht zu vergessen sind hierbei deren Hochfrequenzsysteme, mit denen man die eigene Ertragskraft zu Lasten der Kunden optimieren kann, sondern auch über erstklassige politische und wirtschaftliche Kontakte, die sich wie eine Krake über die Macht­zentren der Welt stülpen und somit diese Rechner mit weiteren, nicht für jedermann bestimmte Informationen füttern. Man kann diese Kontakte als eine Art „back-up“ (Absicherung) der Wahrscheinlich­keitsrechnungen bezeichnen, sollten so genannte non-mar­ket-forces, womit die Politik und ihr nicht ausgeprägter wirt­schafts­politische Sachverstand gemeint ist, die Marktgesetzte über den Haufen wirft, bzw. außer Kraft setzt. Man könnte dieses Back-up auch als eine Art weiteres Insiderwissen bezeichnen.

In dieser Phase befinden wir uns seit 2011 im Zuge der Euro-Schuldenkrise, in der die Politik und die EZB nebst FED völlig gegen die Marktgesetze entscheiden, bzw. entschieden haben, ungesunde Wirtschaftsrelationen damit entstanden sind, die irgendwann ein­mal kollabieren müssen und so sicher wie das Amen in der Kirche zum nächsten Finanzcrash führen werden. Selbst die privaten deutschen Banken befürchten deshalb eine neue Finanzkrise, sollte die Geldschwemme der vom Club Med angeführten EZB, dem der Italiener und Investmentbanker Draghi (war früher Vizepräsident bei Goldman Sachs) vorsteht, noch lange anhalten.

Diese nahezu mafiösen Verbindungen von Goldman Sachs zur Politik geißelte in der Polit- Satire Sendung „Neues aus der Anstalt“ am 13.11.2012 Herr Pelzig mit fränkischem Akzent in einem Sketch wie folgt (genauer Wortlaut wird wiedergegeben /­ er be­diente sich dabei eines Flip Charts, auf dem die Porträtfotos der erwähnten Personen wie ein Konzernschaubild sternförmig aufgeheftet und per Filzstift miteinander verbunden wurden):

Pelzig:

… So … So ja meine Damen und Herren, es gab in diesem grauen Novembermonat (2012) durchaus auch Lichtblicke ich meine z. B. die Wiederwahl von Herrn Obama. Bitte, ich möchte das jetzt nicht überbewerten, aber ich bin ehrlich, es hat mich doch jetzt eine wenig überrascht, weil diese Wiederwahl die Wallstreet, die Finanzindustrie, die Banken, hatten doch sehr auf Romney gesetzt und ihm die Milliarden wirklich für den Wahlkampf eben rein­ge­bla­sen, gell, und fast hätte es auch geklappt und dann kam der Hurrikan Sandy, eine Naturkatastrophe, auf die hofft wahrschein­lich auch der Steinbrück (Anmerkung: war zu dieser Zeit Kanzlerkandidat der SPD), ja, und interessant fand ich, dass einen Tag nach der US-Wahl die Aktienkurse der amerikanischen Groß­banken aber wirklich in den Keller gesaust sind.

Allein Goldman Sachs hat verloren um 6,6 % und ich habe gedacht, ja super, dann beweist doch am Ende entscheidet nicht nur das große Geld und ich habe mich gefragt, beginnt jetzt vielleicht eine neue Zeit.

Und bevor Sie sich solchen Gedanken hingeben möchte ich Ihnen beweisen, dass da keinen Anlass besteht zu einem Optimismus und dass es einer Bank wie Goldman Sachs wirklich am Arsch vorbei gehen kann, wer da grade jeweils den amerikanischen Präsidenten spielt, weil, die haben genug eigene Leut.

Jetzt schauen Sie her, Goldman Sachs, großer Krisengewinner und wieder mit einem Milliarden schweren Quartalsgewinn.

Der US-Chef von Goldman Sachs, das ist Herr Lloyd Blankfein ein Mann, der in der Bronx aufgewachsen ist und deswegen sehr gut weiß, wie man anderen auf die Fresse gibt.

Der Deutschlandchef von Goldman Sachs ist Alexander Dibelius und fürs internationale Geschäft im Vorsitz sitzt bei Goldman Sachs der Ire Peter Sutherland, ein Ire, ehemaliger EU Kommissar und Mitglied in der Trilateralen Kommission.

Die Trilaterale Kommission, das muss ich jetzt ganz kurz erklären.

Die Trilaterale Kommission ist eine kleine, sehr feine und private Politikberaterin in Washington, da sitzen 300 bis 400 Leut mit sehr viel Macht. Da sitzen z. B. in der Trilateralen Kommission sitzen z. B. Leut wie Lukas Papademos, kennen wir noch, griechischer Übergangsregierungsschef oder in der Trilateralen Kommission bis vor kurzem auch noch der italienische Regierungschef Mario Monti.

Was verbindet Papademos und Monti darüber hinaus?

Richtig, beide waren einmal bei Goldman Sachs.

In der Trilateralen Kommission aber auch vertreten Paul Wolfowitz. Paul Wolfowitz war einmal Chef der Weltbank, musste dann aber sein Pöstli abgeben, weil er seine Freundin protegiert hat. Er hatte ihr in der Weltbank ein Pöstli zugeschoben mit Gehaltserhöhung, musste zurücktreten, sein Nachfolger wurde Robert Zoellick.

Wo war Zoellick vorher? Richtig bei Goldman Sachs.

Zoellick bitte niemals verwechseln mit dem Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz Robert Zollitsch. Ah, Robert Zollitsch hat an dieser Tafel eigentlich überhaupt nichts zu suchen, aber ich lass ihn mal hängen, man weiß ja nicht.

Und im Übrigen fällt mir ja gerade ein und auf, Peter Sutherland ist ja nicht nur im Vorsitz von Goldman Sachs International und in der Trilateralen Kommission, sondern er ist ja auch noch Berater der apostolischen Güterverwaltung. Und wo hockt die apostolische Güterverwaltung? In Rom! Und wer hängt dauernd in Rom herum? Zollitsch jetzt habe ich dich doch am Haken … ah.

Goldman Sachs, Goldman Sachs hat aber noch andere Nutztiere laufen am großen Straßenstrich der Macht. Z. B. Petros Christodouviou war bei Goldman Sachs und was macht er heute? Chef der Griechischen Schuldneragentur. (Anmerkung des Ver­fassers: Goldman Sachs hat Griechenland geholfen, durch fragwürdig Swap-Geschäfte die Schulden von Griechenland in die Zukunft verschwinden zu lassen zwecks besserer Darstellung und Aufnahme in die EG)

 

Oder Charles Henrie de Croisset war lange 7 Jahr bei Goldman Sachs. Was macht der Franzose heut? Er überwacht in Frankreich die Finanzaufsicht oder Philip D. Murphy war 23 Jahre bei Goldman Sachs. Was macht er heute? Er ist US Botschafter in Berlin. Philip D. Murphy, auch Mitglied der Atlantikbrücke.

Die Atlantikbrücke, das muss ich jetzt ganz kurz erklären.

Die Atlantikbrücke ist ein Elitenetzwerk, ein deutsch- amerikanisches Elitenetzwerk, da hocken Politiker, Finanzgesindel, Journalisten, ja, denken über die Zukunft nach, eine Denkfabrik und sie kümmern sich auch um den politischen Nachwuchs der Zukunft. Die Atlantikbrücke hat Förderprogramme, young leadership, Förderprogramm von den Programmen der Atlantikbrücke z. B. haben profitiert Cem Özdemir von den Grünen oder Julia Glöckner von der CDU. Aber die Atlantikbrücke hat auch gefördert, halten sie sich fest, zu Gutenberg, Christian Wulff und Silvane Koch Merlin … man möchte sich vor Vergnügen in die Hose schiffen.

Mitglied, Mitglied in der Atlantikbrücke auch Goldman Sachs Chef Alexander Dibelius und unsere geschätzte Kanzlerin, die allerdings sich ganz direkt beraten lässt von Alexander Dibelius von Goldman Sachs.

Sehen wir mal hier, ah ja, Robert Rubin, ja war mal Finanzminister unter dem Clinton und wo kam er her? Genau von Goldman Sachs. Ja was macht Robert Rubin heut? Er berät den Timothy Geithner, den jetzt noch amtierenden Finanzminister, allerdings ist der Geithner nur noch bis Januar (2013) im Amt, dann mag er nicht mehr, dann braucht er ein neues Pöstli!

Wo geht er hin? Ich wes es nicht, ich vermute mal zu Goldman Sachs.

Geithner war noch nie bei Goldman Sachs und deswegen hat er einen ganz engen Mitarbeiter, Mark Patterson und wo war Mark Patterson vorher? Bei Goldman Sachs. Timothy Geithner übrigens auch ehemaliges Mitglied der Trilateralen Kommission und Mitglied im Council on Foreign Relations.

Den Council on Foreign Relations muss ich jetzt ganz kurz erklären.

Der Council on Foreign Relations, das ist eine der mächtigsten Denkfabriken der Welt, da hocken drei- vier Tausend wirklich mächtige Oberheinzen, ja, und die denken nach über die Zukunft und nachdenken über die Zukunft, das kostet Geld. Und wo kommt das Geld her für das Council on Foreign Relations? Wo kommst her? wo kommst her? Unter anderem von Goldman Sachs.

Mitglied im Council on Foreign Relations ist auch Henry Paulson. Er war mal Finanzminister unter George W Bush. Und wo war er vor­her? Bei der Sparkasse in Lüdenscheid, nein, Spässle, nein Spässle. Wo war Paulson vorher? Wo war Paulson vorher? Natürlich er war der alleroberste Chef von Goldman Sachs.

Paulson dadurch sehr gut vernetzt mit E. Gerald Corrigan. Corrigan war der amerikanische Notenbankchef. Und was macht er jetzt?

Er ist jetzt bei Goldman Sachs. Aber er ist auch Mitglied Council on Foreign Relations und er ist Mitglied in der Group of thirty.

Die Group oft Thirty, das muss ich jetzt ganz kurz erklären.

Das ist eine ja eine ja eine ja eine eine eine ist ein Lobbyclub der Finanzmafia. Da ist der Corrigan drin. Und wer ist noch in der Group of Thirty? Mario Draghgi!! Und wo war Mario Draghi vorher? Bei Goldman Sachs und was macht Mario Draghi jetzt? Er ist Chef der EZB und wer war auch bei der EZB? Mein Würzburger Landsmann Otmar Issing war jahrelang Chefökonom und Berater der Kanzlerin. Und was mach Otmar Issing jetzt? Der berät Goldman Sachs und deswegen ist Issing vernetzt mit Jean Claude Trichet und hier die Verbindung der Vorgänger von Mario Draghi. Was mach Trichet jetzt? Er ist in der Group of Thirty und in der Trilaterealen Kommission und deswegen kennt er auch den Papademos und den Mario Monti und die kennen sich alle und der war in Rom, in Rom des … dess dess… dess…dess ….desss

Priol: Ruhig ruhig Brauner, ganz ruhig, ruhig, ganz ruhig das haben sie sehr schön gemacht Herr Doktor, sehr schön, fast perfekt

Pelzig: Wieso fast?

Priol: Ja pass auf, Sie haben ein paar kleine Fehlerlein ein­geschlichen, wenn ich Ihnen das als ihr Öffentlichkeitsarbeiter mal so sagen darf!

Pelzig: Was Fehler, wo wo?

Priol: Robert Zoellik ist auch Mitglied der Trilateralen Kommission und in der Group of Thirty

Pelzig:  Ach ja, Klugscheißer, das weiß ich auch

Priol: Ja warum haben sie es dann nicht gezeigt

Pelzig: Ich wollte keinen verwirren!

Anmerkung des Verfassers: Herr Josef Ackermann ist ebenfalls Mit­glied der Trilateralen Kommission. Außerdem kann dieser Sketch auf YouTube abgerufen werden (www.youtube.com/watch?v=_PSDXtQL-Aw).

Die mit sehr vielen Lacheffekten unterbrochene Darstellung des Goldman Sachs Netzwerkes als Paradepferd des Investment Bankings gibt ein gutes Bild über deren Verwicklungen  mit der Politik sowie mit den maßgeblichen Finanzinstitutionen in der Welt und lässt einem das Lachen eigentlich gefrieren. Solche Netzwerke haben nur ein Ziel, nämlich den Informationsvorsprung gegenüber den Anlegern, welche letztlich die Dummen sind, auszu­bauen und in harte Dollars umzusetzen. Staaten in Staaten ent­stehen und stellen letztlich eine Gefahr für eine freiheitliche Demo­kratie dar.

Resümierend kann man somit festhalten, dass sich alle Systeme gegenseitig stützen und befruchten und damit ein hohes Ent­wicklungstempo vorlegen. Die Resultate hieraus lassen sich in den hohen Gewinnen dieser Institute ablesen, welche die Anleger be­zahlen und noch dazu das Risiko daraus zu tragen haben. Es ist daher kaum zu glauben, dass dieses Geschäftsgebaren zu Gunsten eines fairen Bankings aufgegeben wird.

Mich wundert es aber immer wieder, dass ehemalige hochrangige Vertreter dieser mit vielen und hohen Vorstrafen belasteten Investmentbank es schaffen, in die höchsten Ämter von wichtigen Finanzinstitutionen (siehe u.a. EZB/ Deutsche Bank, siehe Sketch von H. Pelzig) berufen zu werden.

Verkehrte Welt !

26. Dezember 2014

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

Siehe auch http://www.emde-fiveko.de