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Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 3

Beitrag von Ottmar Beck, Vermögensverwalter / Schweiz

Wilen, den 7. März 2023

Sehr geehrte Damen und Herren,

als Anleger habe ich eine Vielzahl von Bullen- und Bärenmärkten erlebt und viele frühere studiert. Ich habe gelernt, dass es auf dem Aktienmarkt immer viele Meinungen gibt, die für den Anleger sehr verwirrend sein können. Die Verwirrungen führen dazu, dass sich Bärenmärkte Zeit lassen (sie dauern im Durchschnitt etwa zwei Jahre) und gehen deshalb nicht geradlinig nach unten. Größere Bärenmärkte werden fast immer von mehreren heftigen Erholungen unterbrochen, die dazu führen, dass eine große Zahl von Anlegern davon überzeugt wird, dass der Bärenmarkt beendet ist und eine neue Hausse begonnen hat. In Wirklichkeit handelt es sich bei den Erholungen um »Bullenfallen«, die ein Höchstmaß an Schmerz (und Geldverlusten) verursachen. Ein sehr gutes Beispiel dafür war der Bärenmarkt 2000 bis 2002, der auf die »Tech Bubble« der späten 1990er-Jahre folgte (siehe Grafik unten). Wie Sie aus dieser Grafik ersehen können, gab es mehrere steile Bärenmarktrallyes, die die Anleger täuschten.

Die letzte »Superblase« (laut dem Blasenhistoriker Jeremy Grantham) ist der vom Gelddruck der Zentralbanken angetriebene Bullenmarkt 2009 bis 2021. Es sind die Exzesse dieser Superblase, die der aktuelle Bärenmarkt zu korrigieren versucht. Wir hatten bisher noch nicht einmal die Rezession, die notwendig ist, um die Inflation auf das Ziel der Zentralbanken zu senken. Es liegt also noch ein langer Weg vor uns. Es gibt einige frühe Anzeichen für eine Rezession, wie ein sich verschlechternder Immobilienmarkt (vor allem in den USA) und eine stark invertierte Renditekurve. Rezessionen werden meist durch die Straffung der Zinsen durch die Zentralbanken ausgelöst. Die Zinserhöhungen wirken jedoch mit »langen und variablen Verzögerungen«. Eine Rezession wird wahrscheinlich erst später in diesem oder im nächsten Jahr eintreten. Bislang haben die Gewinne der Unternehmen jedoch alles andere als ihren Tiefpunkt erreicht. Zum jetzigen Zeitpunkt des Konjunkturzyklus und des Bärenmarkts würde ich Aktien nur sehr selektiv und kurzfristig ins Portfolio aufnehmen.

Angesichts dieser schrecklichen Bedingungen bin ich der Meinung, dass wir mitnichten einen neuen Bullenmarkt begonnen haben. Die Zentralbanken werden die Geldpolitik straffen, bis die Märkte und/oder die Wirtschaft zusammenbrechen. Die Arbeitslosenquoten verharren in den wichtigen Industrieländern immer noch auf einem sehr niedrigen Niveau und die Lohninflation ist ein großes Problem. Edelmetalle waren in Zeiten der Volatilität (und der Rezession) in der Regel eine gute Investition, da Anleihen, Aktien und Immobilien in der Regel negativ mit der Inflation korrelieren. In den 152 untersuchten Jahren wiesen nur Rohstoffe eine positive Korrelation auf, was sie zur einzigen echten Absicherung macht.

Festverzinsliche Wertpapiere

Die Zentralbanken in den USA und in Europa haben die Zinssätze auf neue Mehrjahreshöchststände angehoben und gleichzeitig signalisiert, dass eine weitere Straffung bevorsteht und sie bereit sind, die restriktive Geldpolitik für lange Zeit beizubehalten. Das kann für die Anleger schmerzhaft werden, da nur weitere Zinserhöhungen das Wachs- tum bremsen, um den Kostendruck einzudämmen. Ray Dalio von Bridgewater Associates riet den Märkten, Powells Warnung vor höheren Zinsen zu beachten, aber nur wenige scheinen darauf zu hören. Vor diesem Hintergrund ha- ben selbst die relativ aggressiven Maßnahmen der Europäischen Zentralbank – die Anhebung der Zinssätze um einen halben Punkt und die Ankündigung eines weiteren Zinsschritts im nächsten Monat – kaum für Aufsehen gesorgt. Die Anleger sind immer mehr davon überzeugt, dass jede Zinserhöhung nur den Tag näher bringt, an dem die Zentral- banken die Zinsen wieder senken werden, um die Preise für Vermögenswerte hoch zu halten. Auch die Tatsache, dass ähnliche Wetten auf bevorstehende Zinssenkungen schon im letzten Jahr schiefgingen, wird beiseitegeschoben.

Das Schöne an Anleihen ist, dass sie ein stetes Einkommen bieten, selbst wenn die Schuldtitel nicht wirklich im Preis steigen. Das ist die Grundlage für viele der diesjährigen Hausse-Aufrufe bei festverzinslichen Wertpapieren, denn die Renditen liegen auf dem höchsten Stand seit mehreren Jahrzehnten. Douglas Kass, Chef von Seabreeze Partners Management, hat sich also von TINA (There Is No Alternative to equities) verabschiedet und begrüßt TATA (Treasuries Are the Alternative). Denn die derzeitigen Zinsen bei einem geringen Volatilitätsrisiko sind eine Messlatte, die für den Aktienmarkt kaum zu reißen ist. Vor allem, wenn man die nach wie vor hohen Bewertungen und das Schwankungsrisiko der Aktienmärkte in seine Überlegungen miteinbezieht. Kurz- bis mittelfristig sind Zinspapiere zum Überwintern eine Überlegung wert, allerdings sollten Sie nicht vergessen, den Realzins zu beachten, der immer noch deutlich im Minus liegt.

Aktien

Der Vorsitzende der US-Notenbank, Jerome Powell, sagte im Februar, dass die Zinssätze weiter steigen müssen, um die Inflation zu bekämpfen. Seine Äußerungen lassen vermuten, dass der im Dezember prognostizierte Zinshöchst- stand von circa 5 Prozent eine weiche Obergrenze ist. Da die Löhne ein zentraler Treiber für Inflation sind und diese im Durchschnitt bei etwa plus 5 Prozent liegen, müsste die Lohninflation auf 2 Prozent verringert werden, um das Ziel einer Inflationsquote von 2 Prozent zu erreichen. Das ist nur mit einem geringeren nominalen Ausgabenwachs- tum zu schaffen – und dazu ist eine höhere Arbeitslosenquote notwendig. Um eine höhere Arbeitslosenquote zu erreichen, muss das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) deutlich fallen, damit die Gewinnspannen nach unten gedrückt werden. Diese Bedingungen müssen dann extrem lang anhalten, um das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage nach Arbeitskräften so zu verändern, dass ein Lohnwachstum von 2 Prozent entsteht. Davon sind wir im Moment noch meilenweit entfernt. So zeigen zum Beispiel die Daten aus den USA, dass die Arbeitgeber dort im Januar mehr Arbeitsplätze geschaffen haben als erwartet und das unterstreicht die Widerstandsfähigkeit des Ar- beitsmarkts trotz der aggressivsten Straffungskampagne der Federal Reserve seit einer Generation.

Die Arbeitslosenquote in den USA ist mit 3,4 Prozent so niedrig wie seit 53 Jahren nicht mehr und in Deutschland und der Schweiz sieht die Lage nicht anders aus. Die aktuellen Daten deuten also nicht auf eine Schwäche des Arbeitsmarkts hin. Aber jeder der letzten vier Rezessionen ging eine niedrige Arbeitslosigkeit voraus.

Unsere Hauptsorge dürfte jedoch sein, dass sich das Ertragswachstum, vor allem nach Meinung der Unternehmen, in diesem Jahr abschwächen wird. Das ist in den USA in den letzten 23 Jahren nur viermal vorgekommen. Selbst wenn man argumentieren möchte, dass die Gewinne durch die wilden Ausschläge während der Pandemie verzerrt wurden, bleibt der Rückgang offensichtlich. Zumindest unterstreicht er, wie anfällig Aktien sein könnten, wenn die Fed die Zinsen weiter anhebt, als zu Beginn des Jahres erwartet wurde, was auch die Erträge und Umsätze negativ beeinflussen würde.

Es ist die alte Frage: Wissen Insider mehr? Zumindest scheinen die meisten Insider von fallenden Gewinnen und da- mit fallenden Kursen überzeugt zu sein.

Vergessen Sie also all das Gerede über sinkende Inflation, sinkende Löhne, rekordtiefe Arbeitslosigkeit und mögliche sanfte Landungen. Der »schmerzhafteste Bärenmarkt«, so die Strategen der Bank of America, ist immer die »verschobene Apokalypse«.

Rohstoffe

Der Goldpreis ist seit Anfang Februar auf dem Rückzug, weil erwartet wird, dass die Zentralbanken die Zinsen weiter anheben werden. Die Käufe desselben Sektors könnten jedoch die letzte Verteidigungslinie sein, um einen Preisverfall zu verhindern. Aber es kommen viele Faktoren für eine langfristig positive Entwicklung gleichzeitig zusammen:

  • Es gibt ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und
  • Der Einsatz des US-Dollars als Waffe seit Beginn des Kriegs zwischen Russland und der Ukraine hat viele (zu- meist US-unfreundliche) Länder dazu veranlasst, sich Alternativen zuzuwenden, darunter auch
  • Höhere Zinssätze erhöhen die Zinslast für verschuldete Staaten und damit die Haushaltsdefizite, die eine Quelle für neue Geldschöpfung
  • Das Jahrzehnt der 2020er-Jahre wird wahrscheinlich durch ein unterschiedliches Maß an fiskalisch bedingter Inflation geprägt sein, und wenn dies von den Marktteilnehmern als längerfristiges Problem erkannt wird, dürfte Gold zu den großen Nutznießern gehören.

Zusätzlich droht In diesem Sommer in den USA ein Showdown um die Schuldengrenze. Infolgedessen haben die Zentralbanken auf der ganzen Welt Gold in Rekordtempo angehäuft. Auch die Menschen (insbesondere im Osten) sind Käufer. In der Zwischenzeit sinken die Fördermengen von Gold wegen des immer geringeren Goldgehalts in der Erde weiter, die Goldminenbetreiber haben die Exploration zurückgefahren, was zu einem Mangel an neu entdeck- ten Goldreservoirs geführt hat. Darüber hinaus hat der »ESG«-Druck zu Kürzungen bei den Investitionsausgaben geführt, sodass die wichtigsten Produzenten der Welt Schwierigkeiten haben, ihr Produktionsniveau aufrechtzuerhalten.

Crescat Capital hat kürzlich das oben abgebildete Diagramm veröffentlicht, das zeigt, dass die wichtigsten Bullenmärkte bei Gold in Zeiten rückläufiger Goldproduktion auftreten (1970er-Jahre, 2000er-Jahre und heute). Ich würde allerdings nicht in einen Goldminen-ETF investieren, sondern in Aktien von Minen, die noch einen langen Förde- rungszeitraum haben. Denn wann genau die Goldpreise sich deutlich verbessern werden, weiß niemand. Höhere Erlöse werden den Druck auf die Margen (Lohnkosten, Energiekosten) weit überbieten. Ein weiterer positiver Faktor ist der achtjährige Goldzyklus: Wir stehen kurz davor, in eine sehr günstige 4-Jahres-Phase für Gold einzutreten.

Wenn sich die Rückkehr der Inflation als säkulares und nicht als zyklisches Phänomen erweist, war die bis Ende Januar laufende Outperformance von Goldminenaktien wahrscheinlich nur der Anfang eines viel größeren Trends. Die Anleger scheinen jedoch immer noch auf die Idee zu setzen, dass die Inflation lediglich ein zyklisches Phänomen ist. Die Zeit wird es zeigen.

Devisen

Im letzten Brief schrieb ich über den US-Dollar, dass es »wahrscheinlich [ist], dass sich nach einer Reaktion in die Gegenrichtung die Abwertung fortsetzt«. Nun, die Gegenbewegung ist da, und zwar seitdem die Behauptung, die US- Notenbank habe ihre Geldpolitik geändert, durch solide Daten und eine noch solidere, aggressivere Rhetorik der politischen Entscheidungsträger widerlegt wurde. Und sie wird so lange bleiben, bis die Fed ihre Politik in der Tat ändert. Denken Sie auch daran, dass eine restriktivere Fed-Politik die Schwellenländermärkte härter trifft, sodass es für diese Vermögenswerte 2023 wesentlich schwieriger werden dürfte, als die hoffnungsvollen Aussichten im Januar angedeutet haben.

Portfoliostrategie

Sie erinnern sich vielleicht daran, dass ich im letzten Monat darauf hingewiesen habe, dass ich meine Goldminenaktien (Newcrest, Agnico, Alamos, Wheaton, Hecla) stark reduziert habe, da ich seit dem Beginn der Goldrallye Anfang November deutliche Gewinne erzielt hatte und Gold technisch überkauft war. Auch wurde es in der saisonal starken Phase für Gold immer später und ich glaubte, dass es nach dem starken Rückgang des US-Dollars zu einer Gegenbe- wertung kommen könnte, was negativ für den Goldpreis sein würde. Meine Vermutung war richtig, der Februar ließ den Goldpreis deutlich fallen. Ich konnte einen Teil des Schadens vermeiden, der durch die 12-prozentige Korrektur der Goldminenaktien in US-Dollar vom Hoch Ende Januar bis zum 28. Februar entstanden ist. Die relative Stärke des Goldpreises (RSI) von über 70 Prozent (siehe Grafik unten, mittleres Feld) führt in der Regel zumindest zu einem kur- zen Ausverkauf und der Indikator Moving Average Convergence Divergence (MACD) – über 30 im oberen Feld der Grafik – zeigt dies auch. Der RSI des Goldpreises fiel in der vergangenen Woche auf beinahe unter 30, ein Wert, der in der Regel zu Erholungen führt, und auch der MACD ist jetzt günstig. Der Ausverkauf der Edelmetalle beseitigte den überkauften Zustand und führte dazu, dass Gold (und Silber) jetzt überverkauft sind.

Allerdings ist saisonal gesehen jetzt nicht die beste Zeit, um Edelmetalle zu kaufen. Wie Sie der nachstehenden Grafik entnehmen können, die die durchschnittliche Preisentwicklung von Gold in den letzten 46 Jahren zeigt, ist der optimale Zeitpunkt Ende Juni/Anfang Juli, kurz vor dem Aufschwung im Spätsommer. Die eigentlichen Jahrestiefst- stände werden jedoch in der Regel im März – also in diesem Monat – erreicht. In Anbetracht der steilen Korrektur im Februar könnten die Kurse in diesem Monat den neuen Tiefststand des Jahres markieren. Das ist keine feste Regel, sondern nur ein Richtwert. Ich werde noch warten, bin aber bereit, eine erste Tranche wieder zu erwerben.

Mit Anleihen ist kein Geld zu verdienen, war lange mein Credo. Daher hielt ich neben Barliquidität nur das absolute Minimum. Das ist jetzt vorbei. Es macht schließlich einen großen Unterschied, ob ich Anleihen mit einem Zins von nahe null und steigenden Zinsen in das Depot nehme oder inzwischen um die 4 Prozent Zinsen erhalte. Diese 4 Pro- zent schützen zwar nicht vor temporären Kursverlusten bei weiter anziehenden Renditen und die Inflation nagt an dem Kapital, aber die laufenden Zahlungen aus dem Kupon ergeben zumindest eine anständige Grundverzinsung. Außerdem gehe ich davon aus, dass die Zentralbanken irgendwann in der Zukunft trotz hoher Inflation die Zinsen wieder senken. Das Handelsvolumen in den nachfolgend genannten Wertpapieren ist niedrig, also werde ich alle Or- ders mit einem Limit versehen, da die Differenz zwischen An- und Verkaufskurs oft ziemlich auseinanderdriftet. Im nächsten Brief werde ich berichten, ob und zu welchem Kurs ich zum Zuge gekommen bin. Die zugrunde liegende Währung für die Anleihe von Singapur ist der SGD. Für Anleger aus dem Euro- und Schweizer Raum besteht zusätzlich zum Investmentrisiko ein Währungsrisiko.

In den unten aufgeführten Werten halte ich Positionen. Daneben befinden sich Bargeld, Anleihen und Gold in meinem Depot.

Mit freundlichen Grüßen

Ottmar Beck

DAX 10,35 % | EURO STOXX 50 P 11,97 % | SMI 3,44 % | RexP 0,15 % | SBI 1,39 % | Gold (in US-Dollar) 0,11 %

per 28. Februar 2023

Kurs/Kauf Kurs/Ist Wert- Wert- Wertzuwachs
Euro Euro zuwachs zuwachs Kurs/Verk. nach Realisation
28. Feb in Euro in Prozent Euro in Prozent
Dignity PLC Montag, 5. Feb. 18 8.59 Montag, 4. Juni 18 11.87 38.26%
General Electric 12.30 Montag, 4. Juni 18 11.95 -2.85%
Agnico-Eagle Mines 36.00 Dienstag, 19. Mai 20 62.19 72.75%
Shire PLC 35.52 Montag, 3. Dez. 18 51.40 44.71%
Transocean LTD Montag, 9. April 18 8.00 Montag, 30. April 18 10.20 27.50%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 4. Juni 18 82.32 Montag, 6. Aug. 18 86.73 5.36%
Goldcorp 11.88 Mittwoch, 17. April 19 9.92 -16.52%
Agnico-Eagle Mines Dienstag, 14. Aug. 18 33.68 Freitag, 31. Juli 20 66.90 98.63%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 3. Dez. 18 66.99 Mittwoch, 6. März 19 72.47 8.18%
Kraft Heinz Company Mittwoch, 6. März 19 29.06 Mittwoch, 29. Mai 19 25.77 -11.32%
Newmont Mining Mittwoch, 17. April 19 30.26 Donnerstag, 3. Juni 21 58.60 93.69%
Shell Donnerstag, 11. Feb. 20 23.88 Donnerstag, 23.April 20 16.52 -30.81%
Total Donnerstag, 11. Feb. 20 45.12 Donnerstag, 23.April 20 32.25 -28.52%
Exxon Donnerstag, 11. Feb. 20 55.44 Donnerstag, 23.April 20 40.31 -27.30%
Equinor ASA Donnerstag, 12. März 20 9.72 Mittwoch, 8. April 20 12.30 26.57%
Hornbach Holding AG Donnerstag, 12. März 20 40.50 Montag, 8. Juni 20 63.90 57.78%
Agnico-Eagle Mines Donnerstag, 24. Sep. 20 67.11 Montag, 14.März 22 55.28 -17.63%
Wheaton Donnerstag, 24. Sep. 20 41.76 Montag, 14.März 22 42.51 1.81%
Newmont Mining Donnerstag, 24. Sep. 20 53.04 Montag, 14.März 22 69.02 30.13%
Alamos Donnerstag, 24. Sep. 20 7.59 Montag, 14.März 22 7.82 2.98%
Newcrest (früher Pretium) Donnerstag, 24. Sep. 20 10.84 Dienstag, 03.03.2022 14.53 34.04%
Svenska Handelsbanken Freitag, 09. Okt. 20 7.28 Donnerstag, 26.Nov. 20 8.68 19.21%
Enbridge Freitag, 18. Dez. 20 27.25 35.47 8.22 30.17%
Alibaba Dienstag, 29. Dez.20 190.40 Dienstag, 31 Januar 23 101.00 -46.95%
Newcrest (früher Pretium) Freitag, 05.Feb.21 9.10 Montag, 30. Januar 23 12.56 38.02%
Grenke AG Montag, 08.Feb.21 26.44 Montag, 30.November 21 30.60 15.73%
IQIYI Mittwoch, 14. April 21 12.85 Montag,30. Januar 23 5.77 -55.10%
Exxon Donnerstag, 8. Juli 21 50.76 Freitag, 25. Februar 22 67.10 32.19%
Agnico-Eagle Mines Mittwoch, 31. Aug. 21 48.99 Montag,30. Januar 23 52.03 6.21%
Alamos Mittwoch, 31. Aug. 21 6.68 Montag,30. Januar 23 10.23 53.14%
Alibaba Freitag, 26.11.2021 116.50 Dienstag, 31 Januar 23 101.00 -13.30%
Carl Zeiss Meditech Mittwoch, 26.01.2022 137.40 Montag 18.07.2022 132.05 -3.89%
Alamos Donnerstag, 05.05.2022 7.50 9.63 2.13 28.40%
Sibanye Donnerstag, 05.05.2022 12.30 7.65 -4.65 -37.80%
Barrick Donnerstag, 05.05.2022 21.88 15.25 -6.63 -30.30%
Carl Zeiss Meditech Freitag, 06.05.2022 113.00 Montag 01.08.2022 142.00 25.66%
Agnico-Eagle Mines Mittwoch, 01.06.2022 49.75 43.53 -6.22 -12.50%
Wheaton Mittwoch, 01.06.2022 38.70 Montag,30. Januar 23 41.83 8.09%
Hecla Mittwoch, 01.06.2022 4.40 Montag,30. Januar 23 5.70 29.55%
Totaler Wertzuwachs bei gleich grosser Anlage in jedem Titel -4.41% 15.18%

HAFTUNGSAUSSCHLUSS: Ich habe eine Position in den aufgeführten Wertpapieren entweder durch Aktienbesitz, Optionen oder anderen Derivaten. Ich habe diesen Artikel selbst verfasst, und er gibt meine eigene Meinung wieder. Ich stehe in keiner geschäftlichen Beziehung zu einem Unternehmen, dessen Aktien in diesem Artikel erwähnt werden. Dieser Informationsbrief dient ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Alle hierin geäußerten Meinungen sind keine Anlageempfehlungen und sollen nicht als Grundlage für Anlageentscheidungen dienen. Der Autor handelt nicht in der Funktion eines Anlageberaters und ist kein registrierter Anlageberater. Der Autor empfiehlt Anlegern, einen qualifizierten Anlageberater zu konsultieren, bevor sie einen Handel tätigen. Alle hierin enthaltenen Prognosen, Marktausblicke oder Schätzungen sind zukunftsgerichtete Aussagen, die auf be- stimmten Annahmen beruhen und nicht als Hinweis auf tatsächlich eintretende Ereignisse verstanden werden sollten. Bei diesem Artikel handelt es sich nicht um einen Investment- Research-Bericht, sondern um eine zu einem bestimmten Zeitpunkt verfasste Meinung. Die hierin zum Ausdruck gebrachten Meinungen des Autors beziehen sich nur auf einen kleinen Querschnitt von Daten im Zusammenhang mit einer Investition in die genannten Wertpapiere. Jede dargestellte Analyse basiert auf unvollständigen Informationen und ist in ihrem Umfang und ihrer Genauigkeit begrenzt. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen und Daten stammen aus Quellen, die für zuverlässig gehalten werden, deren Richtigkeit und Vollständigkeit jedoch nicht garantiert werden kann. Der Autor lehnt ausdrücklich jede Haftung für Fehler und Auslassungen im Service und für die Nutzung oder Interpretation der hier enthaltenen Informationen durch andere ab. Alle Meinungen, Einschätzungen und Schlussfolgerungen beruhen auf dem besten Wissen und Gewissen des Autors zum Zeitpunkt der Veröffentlichung und können ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Der Autor übernimmt keine Verpflichtung, die Informationen in diesem Dokument zu korrigieren, zu aktualisieren oder zu überarbeiten oder auf andere Weise zusätzliches Material bereitzustellen. Alle Investitionen bergen Risiken einschließlich des Verlusts des Kapitals. Die Wertent- wicklung in der Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Erträge.

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Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 2

Beitrag von Ottmar Beck, Vermögensverwalter / Schweiz

Wilen, den 3. Februar 2023

Vergessen Sie nicht die Grundregel des Investierens:

»Don’t fight the Fed!«

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir befinden uns an einem faszinierenden Wendepunkt an den Märkten. Seit etwas mehr als einem Jahr haben die Aktien stark abgewertet, sich aber kurzfristig immer wieder erholt. Das Ergebnis ist, dass der S&P 500 in den letzten Monaten ein ziemlich enges Wimpelmuster gebildet hat. Dies ist lediglich eine visuelle Darstellung eines heftigen Kampfes, der an den Märkten stattfindet. Bei diesem Tauziehen zwischen Bullen und Bären geht es um die Entwicklung von Inflation, Geldpolitik und Wirtschaft. Die jüngste Aktienrallye wurde von der Vorstellung getrieben, dass die Inflation ohne eine wirtschaftliche Rezession als Katalysator rasch auf das 2-Prozent-Ziel der Zentralbanken zurückgehen wird, was es den Zentralbanken ermöglichen würde, ihre Zinserhöhungskampagne noch in diesem Jahr zu beenden oder sogar umzukehren. Was die Inflation anbelangt, so preisen viele Analysten jetzt einen raschen Rückgang der Inflation im Laufe dieses Jahres ein. Der Aktienmarkt betrachtet dies eindeutig als gute Nachricht. Einen so schnellen Inflationsrückgang hat es jedoch nur während starker wirtschaftlicher Rezessionen gegeben, z. B. nach der großen Finanzkrise vor etwas mehr als einem Jahrzehnt. Dennoch scheint sich der Markt damit zufriedenzugeben, die Möglichkeit einer Rezession zu ignorieren und starke Gewinnsteigerungen in diesem und im nächsten Jahr zu diskontieren. Aber wenn die Gewinne so stark steigen, dass eine Rezession ausgeschlossen ist, dann bedeutet das wahrscheinlich, dass die Inflation nicht wieder auf 2 Prozent zurückgeht. Und wenn die Inflation hoch bleibt, könnten die Zentralbanken unter großen Druck geraten, die Zinssätze länger als vom Markt erwartet auf dem jetzigen Niveau zu belassen, wenn nicht sogar noch weiter anzuheben, als sie bereits angedeutet haben. Wenn die Zentralbanken jedoch gezwungen sind, die Zinssätze weiter zu erhöhen, wird die derzeitige Rezessionswahrscheinlichkeit natürlich ebenfalls steigen. Eine Reihe von Indikatoren, zum Beispiel der Leading-Economic-Index des Conference Board in den USA, deuten darauf hin, dass eine Rezession nicht nur wahrscheinlich ist, sondern möglicherweise bereits begonnen hat. Dies erklärt vielleicht, warum viele Märkte die Inflation so optimistisch einschätzen, und auch, warum sie erwarten, dass die Fed die Zinsen im Laufe des Jahres senken wird, anstatt sie zu erhöhen. Und wenn die amerikanische Zentralbank entgegen ihren jüngsten Prognosen, die darauf hindeuten, dass die Zinssätze für einen längeren Zeitraum höher bleiben werden, die Zinsen noch in diesem Jahr senken sollte, würde sie dies wahrscheinlich nur als Re- aktion auf die überwältigenden Beweise dafür tun, dass die Rezession begonnen hat und der Inflationsdruck infolgedessen weiter nachlassen wird. Natürlich wäre dies dann nicht der positive Katalysator, den sich die Bullen an den Aktienmärkten erhoffen, sondern genau das Gegenteil.

Entweder vermeiden wir also eine Rezession und die Gewinne werden stark steigen, was die Zentralbanken zwingt, noch restriktiver zu werden, als die Märkte derzeit erwarten (was zu einer späteren Rezession führen würde), oder die Inflation wird als Reaktion auf eine starke Rezession zurückgehen, was den Zentralbanken eine erneute Zinssenkung ermöglichen würde. Keines der beiden Szenarien klingt besonders positiv für den Aktienmarkt, insbesondere angesichts der Tatsache, dass die Bewertungen weiterhin auf einem historisch extremen Niveau liegen.

Aber wir werden wohl abwarten müssen, wer zuerst aufgibt: die Bullen oder die Bären.

Festverzinsliche Wertpapiere

Der frühere Chef der Schweizer Nationalbank (SNB) und heutige Vize-Präsident des US-Fondsriesen BlackRock, Philipp Hildebrand, sagte in einem Bloomberg-TV-Interview am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos, dass die Inflation rasch von 9 auf 4 Prozent zurückgehen wird. Es würde sich allerdings als schwierig erweisen, die Teuerung wieder auf den Zielwert von 2 Prozent zu drücken, also die Preisstabilität wiederherzustellen. Christine Lagarde betonte in einer Rede, die Europäische Zentralbank werde alles Notwendige tun, um die Inflation wieder auf ihr Ziel zu bringen, und deutete weitere »signifikante« Zinserhöhungen an, da die Fremdkapitalkosten stetig steigen müssten, um ein ausreichend restriktives Niveau zu erreichen. Auch müssten sie so lange wie nötig auf diesem Niveau bleiben.

Die Preisstabilität wiederherzustellen bedeutet aber eine schwere Rezession und ich glaube nicht, dass die heutigen Zentralbanker dazu bereit sind. Sie wollen die Inflation kontrollieren, ohne die Wirtschaft zu stark zu bremsen. Die Zinsen werden sich daher langfristig entweder seitwärts bewegen oder steigen. Aber da alle Zentralbanken beteuern, »datenabhängig« zu sein, könnten die Zinsen binnen eines Jahres durchaus auch wieder fallen. Der Anleihe- markt glaubt das wenigstens. Die Händler rechnen weiterhin mit Zinssenkungen noch in diesem Jahr. Und in der Tat, eine Anleihe mit einem Zins von null vor einem Jahr ins Depot zu nehmen, ist etwas anderes, als jetzt eine Anleihe mit einer deutlichen Verzinsung zu kaufen. Das schützt zwar nicht vor temporären Kursverlusten bei anziehenden Renditen, aber die laufenden Zahlungen aus dem Kupon ergeben zumindest eine Grundverzinsung.

Aktien

Die Bewertungen von Aktien sind in den USA noch weit von ihren langfristigen Durchschnittswerten entfernt. In der Vergangenheit haben sie sich meist unter dem Trend bewegt, wenn sich die Fundamentaldaten verschlechterten. Zurzeit sprechen der Präsidentschaftszyklus, die nachlassende Inflation, die Stärke des Arbeitsmarkts und die Wiedereröffnung der chinesischen Wirtschaft für eine Erholung der Aktienmärkte. Trotzdem wird es in den nächsten Monaten darauf ankommen, wie stark sich die Fundamentaldaten der Unternehmen verschlechtern.

Langfristig werden für die Geldanlage Probleme wie Bevölkerungsrückgang, Rohstoffknappheit und zunehmende Schäden durch den Klimawandel die Kurse beeinflussen. Die ressourcenbezogenen und geopolitischen Schocks werden diese Probleme noch verschärfen. Und in den nächsten Jahren birgt die Möglichkeit eines Abschwungs auf den globalen Immobilienmärkten angesichts des veränderten Zinsumfelds beängstigende Risiken für die Wirtschaft.

Die folgende Studie von Crestmont Research möchte ich Ihnen nicht vorenthalten: »Die Geschichte des Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) und der späteren Renditen«. Das KGV bestimmt die Rendite. Dies geschieht auf zweierlei Weise: Erstens beeinflusst seine Höhe die Dividendenrendite, da ein hohes KGV zu einer niedrigen Dividendenrendite führt. Zweitens hat sein Ausgangsniveau einen großen Einfluss darauf, ob es in 10-Jahres-Zeiträumen steigt oder fällt, was sich positiv oder negativ auf die Gesamtrendite auswirkt. Die Neigung zu einem Anstieg ist größer, wenn das KGV niedriger ist. Umgekehrt ist es wahrscheinlicher, dass es von einem relativ hohen Niveau aus sinkt. Das Ausgangs-KGV für die nächsten neun Jahrzehnte ist Ihnen bereits bekannt: Es fiel jeweils in die Jahre 2013 bis 2022, was den neun künftigen rollierenden 10-Jahres-Zeiträumen bis 2023 bis 2032 entspricht.

Das Diagramm ist wie folgt zu lesen: Die annualisierten 10-Jahres-Gesamtrenditen (Marktgewinne und Dividenden) sind die grünen Balken, wobei jeder Balken für ein Jahrzehnt steht. Der erste Balken zeigt den Zeitraum 1900 bis 1909, der zweite Balken den Zeitraum 1901 bis 1910 usw. Der Balken ganz rechts ist 2013 bis 2022. Die orangefarbene Linie ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für den Markt zu Beginn jedes 10-Jahres-Zeitraums, wobei der äußerste linke Punkt auf der Linie das KGV für 1900 ist. Mit anderen Worten, die KGV-Linie ist um neun Jahre nach rechts verschoben. Die KGV-Linie spiegelt das KGV für jedes Jahr. Im Diagramm wird das KGV-Niveau zu Beginn der Dekade jedes Balkens mit der Rendite dieser Dekade in Einklang gebracht. Der Punkt auf der orangefarbenen Linie über dem Balken für 2013 bis 2022 ist beispielsweise das KGV für 2013. Beachten Sie, dass die annualisierten 10-Jahres-Gesamtrenditen am besten sind, wenn die orangefarbene KGV-10-Linie unter der langfristigen violetten Linie mit einer annualisierten Gesamtrendite von 10 Prozent liegt. Liegt die orangefarbene KGV-10-Linie darüber, sind die nachfolgenden annualisierten 10-Jahres-Renditen am schlechtesten. Bereits 2019 hat Cresmont vor der kommenden Entwicklung gemahnt.

Ich will Ihnen aber auch nicht diese statistische Wahrheit seit 1959 verheimlichen. Der S&P 500 ist im Januar um 6,18 Prozent gestiegen. Wenn die Aktien seit 1950 im Vorjahr sanken, aber während der Nikolaus-Rallye, in den ersten fünf Tagen und im Januar stiegen, wies der S&P 500 im laufenden Jahr immer ein positives Ergebnis aus.

Wertentwicklung S&P 500 seit 1950
Jahr Nikolaus- Erste Wertentwicklung Wertentwicklung Jahres-
Rallye 5 Tage Januar Vorjahr rendite
in Prozent in Prozent in Prozent in Prozent in Prozent
1954 0.5 1.7 5.1 -6.6 45.0
1958 2.5 3.5 4.3 -14.3 38.1
1961 1.2 1.7 6.3 -3.0 23.1
1963 2.6 1.7 4.9 -11.8 18.9
1971 0.0 1.9 4.2 -0.1 10.8
1975 2.2 7.2 12.3 -29.7 31.5
1995 0.3 0.2 2.4 -1.5 34.1
2012 1.8 1.9 4.4 0.0 13.4
2019 2.7 1.3 7.9 -6.2 28.9
2023 1.4 0.8 6.2 -19.4 ?

Ein weiterer Faktor, der für eine positive Marktentwicklung spricht, ist die Tatsache, dass für sieben Monate des Präsidentschaftszyklus in den USA, vom 1. Oktober des zweiten Jahres (in diesem Zyklus: 2022) bis zum 30. April des dritten Jahres (2023), die Renditen seit 1932 denen der restlichen 41 Monate des Zyklus entsprechen.

Letztendlich spricht auch die enorme Anhäufung von überschüssigem Bargeld, die aus den Covid-19- und anderen Konjunkturprogrammen stammen, für weiter positive Konsumentenausgaben. Die meisten Analysten schätzen, dass die daraus entstandenen Sparguthaben 2022 langsam abgebaut wurden, aber immer noch beachtliche Reserven vorhanden sind. Ende 2023 oder Anfang 2024 dürfte diese besondere Unterstützung für die Wirtschaft wegfallen. Als letzter Faktor versetzt die Möglichkeit einer Zinssenkung die Bullen in Aufregung. Und damit sind wir wieder bei meinem M. Wir könnten an den Aktienmärkten, beginnend im zweiten oder dritten Quartal, eine Erholung beobachten. Das wird aber nichts an dem langfristig negativen Szenario für die folgenden Jahre ändern.

Rohstoffe

Die Performance von Gold war im Vergleich zu anderen Vermögenswerten 2022 relativ stark. Dennoch war es ein enttäuschendes Jahr: mit einer negativen Rendite in US-Dollar und Minenaktien, die aufgrund ihrer Hebelwirkung noch schlechter abschnitten. Faktoren wie der starke US-Dollar und die zunehmende Konkurrenz durch andere sichere, renditestarke Anlagen trugen wahrscheinlich zur Unterperformance von Gold bei. Der Goldpreis beendete – trotz der Tatsache, dass die Inflation 2022 auf ein 40-Jahres-Hoch stieg – den Handel nicht mit einer positiven Note. Das liegt wahrscheinlich daran, dass der Markt und auch die Zentralbanken davon ausgingen, dass die Inflation nur vorübergehend sein würde. Die Analysten gehen nämlich davon aus, dass die Inflation innerhalb weniger Jahre wieder auf das Ziel von 2 Prozent zurückfallen wird.

Die letzte Prognose der Saxo Bank für 2023 lautet: 3.000 US-Dollar pro Unze Gold. Dafür sprechen dieses Jahr gleich- mehrere Faktoren: die geopolitische Unsicherheit, die mangelnde Bereitschaft, sich auf den US-Dollar zu verlassen, und die »Kriegswirtschaftsmentalität«. All dies könnte die Zentralbanker veranlassen, ihre Devisenreserven zu verrin- gern und gleichzeitig mehr Gold zu kaufen. Auch könnten sie, wenn das Wirtschaftsumfeld sich verschlechtert, die Zinsen senken, um einen Zusammenbruch der Schuldenmärkte zu verhindern. Dann könnte der Realzins erneut negativ werden oder bleiben. Bedenken Sie, dass das Angebot an Papiergeld unbegrenzt, während das Angebot an Gold begrenzt ist. Gold sollte also, in Geld ausgedrückt, steigen. Aber wie die nachstehende Grafik zeigt, lag der Goldpreis das letzte Mal, als sich die realen Renditen auf diesem Niveau befanden, im Jahr 2011 und 2018 bei circa 1.400 US-Dollar. Nach diesem Maßstab müssten die realen Renditen wieder auf –1,5 Prozent fallen, um die jetzigen Goldpreise zu rechtfertigen.

Ich bin der Meinung, dass Gold dieses Jahr um 10 Prozent oder mehr steigen könnte und auf Gold fokussierte Aktien, die eine Hebelwirkung für Gold haben, werden sich noch besser entwickeln. Allerdings erwarte ich nach dem furiosen Anstieg des Goldpreises seit Oktober 2022 eine erneute Ausverkaufsphase und werde daher meinen Bestand etwas reduzieren.

China

China hat seine Wirtschaft wieder geöffnet, was in letzter Zeit ein starker Katalysator für chinesische Aktien war und wieder sein könnte. Der Handel hatte sich 2022 aufgrund der drakonischen Abriegelungspolitik Pekings ernsthaft verlangsamt, aber die Lage könnte sich nun endlich verbessern. Die Auswirkungen höherer Aktienrückkäufe durch eine allgemeine Wiederbelebung der chinesischen Wirtschaft und die Entfesselung einer aufgestauten Nachfrage könnte das kränkelnde, auf China ausgerichtete Handelsgeschäft vieler inländischer Unternehmen unterstützen. Es gibt jedoch immer noch Schwierigkeiten, so zum Beispiel die Möglichkeit neuer Covid-19-Sperren angesichts einer steigenden Zahl von Covid-Todesfällen. Leider hängt die Entwicklung der chinesischen Aktien von der Stimmung der Beamten in Peking und Washington, D.C. ab. Die ständigen Kursänderungen Pekings könnten auch zu einem erheblichen Wertverlust von Aktien führen, wie es mehr als zwei Jahre lang der Fall war, als die Regierung mit dem harten Durchgreifen gegen den heimischen Technologiesektor begann, sich in dessen Angelegenheiten einzumischen.

Gleichzeitig könnte die mögliche Einführung neuer Exportbeschränkungen, die derzeit diskutiert werden, zusätzlichen Abwärtsdruck auf die Aktien ausüben. Wenn man dann noch den Bevölkerungsrückgang in China, die mögliche Invasion Taiwans, das VIE-Schlupfloch (Variable Interest Entity (VIE) Structure), das jederzeit geschlossen werden könnte, die fehlenden Kapitalzuflüsse in chinesische Aktien durch große institutionelle Anleger und die Nachricht, dass die Cyberspace-Verwaltung goldene Aktien von einigen der eigenen Unternehmen erworben hat, hinzunimmt, wird klar, dass langfristig orientierte Anleger nur schwer in China investieren können. Daher ändere ich meine Meinung: Es ist besser, seine Portfolios nicht in China zu exponieren, da die fortschreitende Zweiteilung des globalen Systems in Zukunft wahrscheinlich zu weiteren Störungen führen und alle chinesischen Wachstumskatalysatoren in den kommenden Jahren überschatten wird.

Für China-scheue US-Investoren gibt es andere Möglichkeiten, von dem möglichen Wiederaufschwung des Landes zu profitieren. Der Kauf von günstigen japanischen und südkoreanischen Aktien ist ein Ansatz. Beide Länder sind wichtige Exporteure nach China.

Devisen

Die Schlagzeilen haben wieder zugeschlagen! Seit die Finanzmedien im Oktober »gaga für den Dollar« waren, ist der Euro/Dollar-Kurs von 0,962 auf 1,0826 in den letzten vier Monaten gefallen, ein Rückgang von mehr als 12,5 Prozent. Aus technischer Sicht hat der Euro/Dollar-Kurs wieder die Marke vom April 2020 erreicht, die einen wichtigen Widerstand darstellt. Da der Dollar im Vergleich zu seinen wichtigsten Handelspartnern immer noch so überbewertet ist wie eh und je, ist es wahrscheinlich, dass sich nach einer Reaktion in die Gegenrichtung die Abwertung fortsetzt.

Sollte dies der Fall sein, könnte sich das wesentlich auf die künftige Inflation auswirken, ganz zu schweigen von den Preistrends bei Edelmetallen und Rohstoffen.

Portfoliostrategie

Alibaba hat seit seinem Tiefpunkt 74 Prozent an Wert gewonnen. Es kann sein, dass die Aktie aufgrund der wirtschafts- und außenpolitischen Wende Pekings ihren Schwung beibehalten und kurzfristig weiter steigen könnte, nachdem sie jahrelang an Wert verloren und ihre Aktionäre enttäuscht hat.

Auch iQIYI hat nach einem Anstieg von 226 Prozent eine Chance, weiter zu steigen. Aber ich bin doch noch besorgt über das Wachstum der Abonnementeinnahmen von IQ, denn obwohl die durchschnittlichen Einnahmen pro Mitglied in einem Preisumfeld steigen, in dem die Preise nicht zu hoch sind, ist das Abonnementwachstum langsam. Angesichts der Tatsache, dass die Vorschriften strenger werden und Covid-19 ein Comeback feiert, könnte die Zeit- spanne bis zur Erholung der Werbeeinnahmen noch länger werden.

Aufgrund des unter »China« beschriebenen Gesamtbilds habe ich meine Meinung geändert und die deutlichen Erholungen der Kurse beider Aktien genutzt sie zwar immer noch mit Verlust, aber deutlich erholt zu verkaufen. Ebenfalls verkauft habe ich den Fonds ISHARES CHINA CNY BOND UCITS ETF – USD DIS, der in chinesische Renminbi Investment-Grade-Anleihen, die vom chinesischen Finanzministerium und chinesischen „Policy“ Banken (staatliche Stellen, die nicht explizit staatsgarantiert sind) begeben wurden, investiert.

Die Saisonalität bei Edelmetallen ist weiterhin konstruktiv, da sie ihren Höchststand in der Regel Ende Februar bis Anfang April erreichen. Vielleicht haben die Edelmetallproduzenten also noch ein paar Wochen Zeit. Ich glaube allerdings, dass das Pendel zu weit ausgeschlagen ist und die Anleger zu optimistisch geworden sind. Langfristig halte ich Edelmetallaktien nach wie vor für gute Werte, habe aber die Gelegenheit genutzt, um vor der entscheidenden Sitzung der amerikanischen Zentralbank am 1. Februar einige Gewinne zu sichern. Allerdings werde ich, wenn in den nächsten Monaten eine Ausverkaufsperiode kommt, die Positionen, wenn auch in etwas veränderter Form, wieder aufbauen. Langfristig, auf Jahre, ändert sich an meiner positiven Einstellung zu Gold und Edelmetallaktien nichts.

Aber der Markt wird fluktuieren.

In den unten aufgeführten Werten halte ich Positionen. Daneben befinden sich Bargeld, Anleihen und Gold in meinem Depot.

Mit freundlichen Grüßen

Ottmar Beck

DAX 8,65 % | EURO STOXX 50 P 9,88 % | SMI 5,19 % | RexP 0,35 % | SBI 3,04 % | Gold (in US-Dollar) 6,29 %

per 31. Januar 2023

 

Kurs/Kauf Kurs/Ist Wert- Wert- Wertzuwachs
Euro Euro zuwachs zuwachs Kurs/Verk. nach Realisation
31. Jan in Euro in Prozent Euro in Prozent
Dignity PLC Montag, 5. Feb. 18 8.59 Montag, 4. Juni 18 11.87 38.26%
General Electric 12.30 Montag, 4. Juni 18 11.95 -2.85%
Agnico-Eagle Mines 36.00 Dienstag, 19. Mai 20 62.19 72.75%
Shire PLC 35.52 Montag, 3. Dez. 18 51.40 44.71%
Transocean LTD Montag, 9. April 18 8.00 Montag, 30. April 18 10.20 27.50%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 4. Juni 18 82.32 Montag, 6. Aug. 18 86.73 5.36%
Goldcorp 11.88 Mittwoch, 17. April 19 9.92 -16.52%
Agnico-Eagle Mines Dienstag, 14. Aug. 18 33.68 Freitag, 31. Juli 20 66.90 98.63%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 3. Dez. 18 66.99 Mittwoch, 6. März 19 72.47 8.18%
Kraft Heinz Company Mittwoch, 6. März 19 29.06 Mittwoch, 29. Mai 19 25.77 -11.32%
Newmont Mining Mittwoch, 17. April 19 30.26 Donnerstag, 3. Juni 21 58.60 93.69%
Shell Donnerstag, 11. Feb. 20 23.88 Donnerstag, 23.April 20 16.52 -30.81%
Total Donnerstag, 11. Feb. 20 45.12 Donnerstag, 23.April 20 32.25 -28.52%
Exxon Donnerstag, 11. Feb. 20 55.44 Donnerstag, 23.April 20 40.31 -27.30%
Equinor ASA Donnerstag, 12. März 20 9.72 Mittwoch, 8. April 20 12.30 26.57%
Hornbach Holding AG Donnerstag, 12. März 20 40.50 Montag, 8. Juni 20 63.90 57.78%
Agnico-Eagle Mines Donnerstag, 24. Sep. 20 67.11 Montag, 14.März 22 55.28 -17.63%
Wheaton Donnerstag, 24. Sep. 20 41.76 Montag, 14.März 22 42.51 1.81%
Newmont Mining Donnerstag, 24. Sep. 20 53.04 Montag, 14.März 22 69.02 30.13%
Alamos Donnerstag, 24. Sep. 20 7.59 Montag, 14.März 22 7.82 2.98%
Newcrest (früher Pretium) Donnerstag, 24. Sep. 20 10.84 Dienstag, 03.03.2022 14.53 34.04%
Svenska Handelsbanken Freitag, 09. Okt. 20 7.28 Donnerstag, 26.Nov. 20 8.68 19.21%
Enbridge Freitag, 18. Dez. 20 27.25 37.69 10.44 38.31%
Alibaba Dienstag, 29. Dez.20 190.40 Dienstag, 31 Januar 23 101.00 -46.95%
Newcrest (früher Pretium) Freitag, 05.Feb.21 9.10 Montag, 30. Januar 23 12.56 38.02%
Grenke AG Montag, 08.Feb.21 26.44 Montag, 30.November 21 30.60 15.73%
IQIYI Mittwoch, 14. April 21 12.85 Montag,30. Januar 23 5.77 -55.10%
Exxon Donnerstag, 8. Juli 21 50.76 Freitag, 25. Februar 22 67.10 32.19%
Agnico-Eagle Mines Mittwoch, 31. Aug. 21 48.99 Montag,30. Januar 23 52.03 6.21%
Alamos Mittwoch, 31. Aug. 21 6.68 Montag,30. Januar 23 10.23 53.14%
Alibaba Freitag, 26.11.2021 116.50 Dienstag, 31 Januar 23 101.00 -13.30%
Carl Zeiss Meditech Mittwoch, 26.01.2022 137.40 Montag 18.07.2022 132.05 -3.89%
Alamos Donnerstag, 05.05.2022 7.50 10.15 2.65 35.33%
Sibanye Donnerstag, 05.05.2022 12.30 9.90 -2.40 -19.51%
Barrick Donnerstag, 05.05.2022 21.88 17.99 -3.89 -17.78%
Carl Zeiss Meditech Freitag, 06.05.2022 113.00 Montag 01.08.2022 142.00 25.66%
Agnico-Eagle Mines Mittwoch, 01.06.2022 49.75 51.95 2.20 4.42%
Wheaton Mittwoch, 01.06.2022 38.70 Montag,30. Januar 23 41.83 8.09%
Hecla Mittwoch, 01.06.2022 4.40 Montag,30. Januar 23 5.70 29.55%
Totaler Wertzuwachs bei gleich großer Anlage in jedem Titel 8.16% 15.18%

HAFTUNGSAUSSCHLUSS: Ich habe eine Position in den aufgeführten Wertpapieren entweder durch Aktienbesitz, Optionen oder anderen Derivaten. Ich habe diesen Artikel selbst verfasst, und er gibt meine eigene Meinung wieder. Ich stehe in keiner geschäftlichen Beziehung zu einem Unternehmen, dessen Aktien in diesem Artikel erwähnt werden. Dieser Informationsbrief dient ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Alle hierin geäußerten Meinungen sind keine Anlageempfehlungen und sollen nicht als Grundlage für Anlageentscheidungen dienen. Der Autor handelt nicht in der Funktion eines Anlageberaters und ist kein registrierter Anlageberater. Der Autor empfiehlt Anlegern, einen qualifizierten Anlageberater zu konsultieren, bevor sie einen Handel tätigen. Alle hierin enthaltenen Prognosen, Marktausblicke oder Schätzungen sind zukunftsgerichtete Aussagen, die auf bestimmten Annahmen beruhen und nicht als Hinweis auf tatsächlich eintretende Ereignisse verstanden werden sollten. Bei diesem Artikel handelt es sich nicht um einen Investment- Research-Bericht, sondern um eine zu einem bestimmten Zeitpunkt verfasste Meinung. Die hierin zum Ausdruck gebrachten Meinungen des Autors beziehen sich nur auf einen kleinen Querschnitt von Daten im Zusammenhang mit einer Investition in die genannten Wertpapiere. Jede dargestellte Analyse basiert auf unvollständigen Informationen und ist in ihrem Umfang und ihrer Genauigkeit begrenzt. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen und Daten stammen aus Quellen, die für zuverlässig gehalten werden, deren Richtigkeit und Vollständigkeit jedoch nicht garantiert werden kann. Der Autor lehnt ausdrücklich jede Haftung für Fehler und Auslassungen im Service und für die Nutzung oder Interpretation der hier enthaltenen Informationen durch andere ab. Alle Meinungen, Einschätzungen und Schlussfolgerungen beruhen auf dem besten Wissen und Gewissen des Autors zum Zeitpunkt der Veröffentlichung und können ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Der Autor übernimmt keine Verpflichtung, die Informationen in diesem Dokument zu korrigieren, zu aktualisieren oder zu überarbeiten oder auf andere Weise zusätzliches Material bereitzustellen. Alle Investitionen bergen Risiken einschließlich des Verlusts des Kapitals. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Erträge.

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Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 11

Beitrag von Ottmar Beck, Vermögensverwalter / Schweiz

Wilen, den 5. November 2022

»All diese Faktoren, die einen Bullenmarkt auslösen – hören Sie nicht auf sie, sie kehren sich um.

Wir befinden uns in großen Schwierigkeiten. Man muss nicht einmal über Schwarze Schwäne

sprechen,um sich Sorgen zu machen. Für mich macht das Risiko-Ertrags-Verhältnis beim Besitz

von Vermögenswerten keinen Sinn.«

Stanley Druckenmiller, Investor, Hedgefonds-Manager und Philanthrop

Sehr geehrte Damen und Herren,

im Moment sieht es so aus, als ob viele mittelständische Verbraucher der westlichen Welt dank Corona- und weiterer staatlicher Hilfen immer noch einen großen Überschuss an Ersparnissen haben, auf die sie zurückgreifen können, was leider eine schnellere Abkühlung der Preise verhindern wird. Ironischerweise könnten diese überschüssigen Ersparnisse die Inflation verschärfen, die die Zentralbanken durch eine Verlangsamung der Nachfrage in der Wirtschaft abzukühlen suchen. Wenn die Verbraucher es sich leisten können, höhere Preise zu zahlen, haben die Unternehmen kaum einen Anreiz, die Preise zu senken – und damit die Inflation zu senken. Vielmehr sind sie an einer Ausdehnung ihrer Margen interessiert. Sparkassenpräsident Helmut Schleweis fürchtet für die Zukunft, dass künftig 60 Prozent der deutschen Haushalte mit ihren monatlichen Einkommen ihre Ausgaben nicht mehr bestreiten können – oder sogar ins Minus rutschen. Das bedeute, dass auch Menschen mit einem Haushaltsnettoeinkommen von 3.600 Euro betroffen sind, rechnete er kürzlich vor. Ich sehe also mit gemischten Gefühlen zu, wie die überschüssigen Ersparnisse schrumpfen. Einerseits bedeutet das, dass es für die Verbraucher in Zukunft sehr viel schwieriger sein wird, das zu bezahlen, was sie brauchen. Andererseits ist dieser »Schmerz« genau das, was die Zentralbanken erwarten, damit die Preise sinken. Wenn ich mit meiner Einschätzung richtig liege, dass die Zentralbanken beim Zinstrend umschwenken werden, werden wir eine zweite Inflationswelle erleben. Die erste Welle hat zumindest in den USA ihren Höhe- punkt erreicht, die Inflation ist leicht rückläufig. Es ist zwar unwahrscheinlich, dass das 2-Prozent-Ziel der Fed erreicht wird, aber 4 bis 5 Prozent sind wahrscheinlich.

Die demografische Entwicklung weltweit, die Geopolitik, die übermäßige Verschuldung, die Inflation und die höheren Zinssätze setzen den Volkswirtschaften schwer zu. Eine harte wirtschaftliche Landung steht bevor. Irgendwann in den nächsten sechs bis neun Monaten werden die Zentralbanken und die Politiker wieder zur Rettung herbeieilen.

Denken Sie an mein M. Die Märkte werden positiv darauf reagieren. Bis dahin sollten Sie eher defensiv als offensiv agieren: Sichern Sie Ihr Aktienengagement ab, erhöhen Sie Ihre Barmittel bei Kurserholungen (falls Sie das nicht schon getan haben) und bereiten Sie sich auf den Wendepunkt vor. Der Kommentar von Stanley Druckenmiller könnte richtig sein. Allerdings können wir beide auch falsch liegen. Ziehen Sie Ihre eigenen Schlüsse.

Ich glaube, dass wir 2023 eine harte Rezession erleben, die Zentralbanken die Zinsen senken und die Aktienkurse wieder steigen werden. Aber die langfristigen Probleme im Zusammenhang mit der Staatsverschuldung und den Rentenansprüchen bleiben. Wenn die Politiker so weitermachen wie bisher, kommen wir an einen Punkt, an dem die Schulden so hoch sind, dass wir sie nicht mehr bedienen können: Die Zinskosten werden so hoch sein, dass sie unsere Fähigkeit, die nächste Generation zu versorgen, behindern. Das bezeichnet Ray Dalio als das Ende eines langfristigen Schulden-Superzyklus. Ich glaube, wir werden Geld drucken, die Schulden monetarisieren, die Steuern erhöhen, die Sozialleistungen kürzen und uns durch Zahlungsausfälle aus dem Schlamassel ziehen. Wir haben das Fass zum Überlaufen gebracht, aber irgendwann geht auch das zu Ende. Die langfristige Prognose bleibt gleich: eine über- durchschnittliche Rezession und ein überdurchschnittlicher Bärenmarkt in den kommenden Jahren. Der aktuelle Bärenmarkt wird im Vergleich dazu klein erscheinen. Aber noch sind wir nicht an diesem Punkt angelangt.

In den letzten 30 Jahren haben die Zentralbanken die Zinssätze künstlich niedrig gehalten. Aufgrund des umgekehrten Verhältnisses zwischen den Zinssätzen und dem Preis der Anleihen/Aktien selbst wurden die Anlageportfolios aller Investoren künstlich aufgeblasen und die Leute mit Vermögen wurden schneller reich als jene, die arbeiten. Das folgende Beispiel der USA zeigt, wie groß die Diskrepanz ist, die wir wieder werden korrigieren müssen.

Festverzinsliche Wertpapiere

Das letzte veröffentlichte Protokoll der Europäischen Zentralbank (EZB) war hochinteressant. Folgende Punkte waren für die Mitglieder wichtig:

  1. Nicht alle Mitglieder stimmten für eine Erhöhung um 0,75 Prozent. Einige Mitglieder wollten nur eine Erhöhung um 0,5 Prozent
  2. Es könnte sein, dass auch eine Abschwächung des Wachstums nicht ausreicht, um die Inflation auf das Zielniveau von 2 Prozent zu bringen
  3. Die Inflation könnte trotz sinkender Einkommen noch steigen. Das spricht dafür, dass nur eine harte Rezession die Inflation senken
  4. Die EZB befürchtet, dass immer mehr Menschen nicht mehr daran glauben, dass die EZB die Inflation in den Griff bekommt. Das könnte die Inflation sogar noch beschleunigen

Am 2. November 2022 hat die US-Notenbank Fed mit einer weiteren Zinserhöhung um 75 Basispunkte (bei der vierten Sitzung in Folge) den Leitzins auf eine Spanne von 3,75 bis 4 Prozent angehoben, wobei eine weitere Erhöhung um 50 Basispunkte im Dezember wahrscheinlich ist. Dies ist der schnellste und steilste Zinserhöhungszyklus in der Geschichte der Fed und diese Zinserhöhungen kommen zu dem Rekordschuldenberg in den USA (und weltweit) hinzu. Zusätzlich zu den Zinserhöhungen reduziert die Fed gleichzeitig ihre Bilanz um 95 Milliarden Dollar pro Monat – also eine doppelte Straffung. Bislang hat die Fed ihre 9 Billionen Dollar schwere Bilanz um 242 Milliarden Dollar (etwa 3 Prozent) reduziert. Jeder Versuch der Zentralbanken, sich von ihren QE-Gelddruckprogrammen zurückzuziehen, hat bislang zu Marktstörungen geführt. Woraufhin die Zentralbanken einen Rückzieher machten und QE wie- dereinführten. Ich habe die ganze Zeit gesagt, dass sie nie aus dem Schlamassel herauskommen werden, den sie angerichtet haben (einschließlich gigantischer Vermögensblasen) und wir können bereits beobachten, wie die Luft aus den Blasen entweicht. Der Anleihemarkt erlebt sein schlechtestes Jahr in der modernen Geschichte, Aktien befinden sich in einem Bärenmarkt, der Immobilienmarkt ist zum Stillstand gekommen und die Hauspreise (USA) beginnen zu fallen. Die stark überbewerteten und überteuerten FAANG-Aktien wurden vor allem im letzten Monat stark unter Druck gesetzt. Wenn die Zinssätze aufgrund des großen Angebots an Staatsanleihen weiter steigen, werden die Investoren ihre derzeitige, historisch gesehen hohe Allokation in Aktien wahrscheinlich zugunsten von Anleihen ändern, was sich negativ auf den Aktienmarkt auswirken wird. Europa steuert mit Sicherheit auf eine starke Rezession zu und auch Chinas Wirtschaft befindet sich im stärksten Abschwung seit vielen Jahren. Um die derzeit hohen Inflationsraten zu bekämpfen, müssten die Zentralbanken die Geldpolitik viel länger straffen. Doch dazu sind sie wahscheinlich nicht in der Lage. Ich warte einfach auf diesen unvermeidlichen Bruch, der die Zentralbanken (oder die Finanzministerien) dazu zwingt, zu einer lockeren Geldpolitik zurückzukehren – auch wenn die Inflationsraten immer noch zu hoch sind. An diesem Punkt (oder vorher) werden die Anleger beginnen, das Vertrauen in die Zentralbanker zu verlieren und Gold wird seinen Aufwärtstrend wieder aufnehmen.

Die Inflationsrate wird allerdings auch von dem Margenhunger der Industrieunternehmen angetrieben und erst bei einer starken Rezession unter Druck geraten. Denn kommt die Inflation bei den Lebensmitteln tatsächlich von den Preiserhöhungen der Bauern? In den Vereinigten Staaten geben die Verbraucher etwa neunmal so viel Geld für Lebensmittel aus, wie die Landwirte mit dem Verkauf von Agrarerzeugnissen einnehmen. Im Vereinigten Königreich erhalten die Landwirte selbst bei etwas so Grundlegendem wie Milch weit weniger als die Hälfte des Einzelhandelspreises. Der wichtigste Faktor bei den Lebensmittelpreisen in den Industrieländern sind die Arbeits- und Verteilungskosten. Die Arbeitskosten in der Lebensmittelherstellung und im Einzelhandel sind weit weniger gestiegen als die Lebensmittelpreise. So scheint die verarbeitende Industrie das Umfeld zu nutzen, um höhere Preise durchzusetzen:

Der US-Konzern Mars hat vorläufig einen Lieferstopp für einige deutsche Supermärkte ausgesprochen. Grund sollen Streitigkeiten um die Preisgestaltung sein. Trotz intensiver Verhandlungen sieht zum Beispiel Rewe »derzeit keine Basis, die seitens Mars geforderten Preiserhöhungen zu akzeptieren«, teilte ein Pressesprecher auf Anfrage mit.

Aktien

Der Index US Conference Board Top 10 Leading Indicators fasst die zehn effektivsten und zukunftsweisenden Indikatoren zu einem Index zusammen. Er ist gerade auf –1,4 gefallen. In den letzten 40 Jahren hat sich jedes Mal, wenn er unter 0 gefallen war und für zwei Monate dort blieb, eine Rezession entwickelt. Trefferquote: 100 Prozent.

 

Ich schaue immer wieder auf den US-Markt, da er in der Vergangenheit und auch heute der Vorläufer der internationalen Marktentwicklung war. Der Gesamtmarkt in den USA ist weit davon entfernt, eine Kaufgelegenheit zu bieten, da Aktien immer noch zu unangemessen hohen Bewertungsmultiplikatoren gehandelt werden. Dass der S&P 500 etwa 25 Prozent seines Werts verloren hat, könnte mit milden Rezessionen in der Vergangenheit in Einklang stehen, aber der Aktienmarkt ist (noch) überbewertet und es ist gefährlich, davon auszugehen, dass wir kurz vor einem Markttief stehen.

Nach einer 25-prozentigen Korrektur den Dip zu kaufen, klingt zwar gut und es ist auch möglich, dass wir nur einen kurzfristigen Abschwung erlebt haben. In den nächsten Quartalen werden wir jedoch höchstwahrscheinlich tiefere Tiefststände und eine Fortsetzung des Bärenmarkts erleben. Einige Aktien sind bereits um 30 bis 40 Prozent gefallen, aber wenn man sich vergangene Rezessionen ansieht, scheint das Abwärtsrisiko größer zu sein. Bei einem CAPE- Verhältnis von 30 war der US-Markt in den letzten 150 Jahren nie einem Tiefpunkt nahe – es ist derzeit sogar höher als die meisten Höchststände in der Vergangenheit. Der Aktienmarkt hat seinen Tiefpunkt normalerweise bei einem CAPE-Verhältnis um 10 erreicht. Viele Aktien werden aber immer noch mit dem 25- bis 30-fachen Gewinn gehandelt, was für eine Rezession und einen Bärenmarkt zu hoch ist. Einige qualitativ hochwertige Wachstumsunternehmen könnten solche Zahlen rechtfertigen, aber in einer Rezession ist es äußerst unwahrscheinlich, dass Aktien bei diesen Bewertungsmultiplikatoren bleiben. Einige Einzeltitel können gekauft werden, aber es ist nach wie vor schwierig, die Unternehmen zu identifizieren, die unterbewertet sind und in den kommenden Quartalen nicht mit dem Gesamtmarkt mitgerissen werden.

Die Einschätzung der wahrscheinlichen künftigen Entwicklung der Unternehmensgewinne und die Untersuchung von Kursmustern und -impulsen sind zweifellos lohnend, wenn nicht sogar entscheidend für eine erfolgreiche Anlage. Die Fundamentalanalyse gibt Aufschluss über die Trends im Konjunkturzyklus und die technische Analyse zeigt, wie die Anleger auf diese Trends reagieren. Beide sind also am nützlichsten, wenn sie im Zusammenhang mit dem jeweils anderen betrachtet werden. Was die Fundamentaldaten betrifft, so deutet die Geschichte darauf hin, dass der rasante Anstieg des Dollars, der Zinssätze und der Ölpreise eine einzigartige Baisse-Dreierkombination darstellt, die sich wahrscheinlich in den nächsten Jahren sehr negativ auf die Erträge auswirken wird. Langfristige technische Daten, insbesondere das Momentum, scheinen diese Analyse zu bestätigen. Angesichts der Tatsache, dass wir uns der- zeit in einem Bärenmarkt befinden, deutet die Geschichte darauf hin, dass wir erst etwa die Hälfte des Prozesses hin- ter uns haben. Frühere Abschwünge, die durch die oben erwähnte Baisse-Dreiergruppe ausgelöst wurden, waren sowohl langwieriger als auch bedeutender in Bezug auf den Kursrückgang als das, was wir bisher am Aktienmarkt erlebt haben. Natürlich wiederholt sich die Geschichte nicht, aber sie reimt sich oft.

Kurzfristig lässt einen die folgende Statistik über die besten sechs Monate in den Midterm-Jahren hoffen. Seit 1950 ging es 18-mal hoch und nie gab es einen negativen Ausgang. In keinem der anderen Jahre des 4-Jahres-Zyklus gab es einen Verlust. Ich würde dieses Mal allerdings nicht darauf setzen.

Rohstoffe

Auf dem Goldmarkt ist eine globale Migration im Gange, da westliche Investoren Goldbarren abstoßen, während asiatische Käufer den fallenden Preis nutzen, um Schmuck und Barren billig zu erwerben. Steigende Zinssätze, die Gold als Anlage weniger attraktiv machen, führen dazu, dass große Mengen des Metalls aus den Tresoren in Finanzzentren wie New York abgezogen werden und nach Osten wandern, um die Nachfrage auf dem Goldmarkt in Shanghai oder dem Großen Basar in Istanbul zu befriedigen. Nach Angaben der CME Group Inc. und der London Bullion Market Association sind seit Ende April mehr als 527 Tonnen Gold aus den Tresoren in New York und London, die die beiden größten westlichen Märkte abdecken, abgeflossen.

Der Rückgang des Goldpreises um 10 Prozent seit Jahresbeginn bezieht sich auf den US-Dollar. In anderen Währungen hat Gold gut abgeschnitten: In Japan stieg es um 15 Prozent (in Yen), in Euro und chinesischen Renminbi um 3 Prozent, in britischen Pfund um 5 und in türkischer Lira um 26 Prozent. Die Türken versuchen verzweifelt, ihr Vermögen vor der massiven Entwertungspolitik von Präsident Erdoğan zu schützen. Die in den größten Goldverbraucherländern (China, Indien und Türkei) gezahlten Aufschläge auf den Weltkassapreis für Gold lagen in den letzten Wochen durchweg weit über dem normalen Niveau (in China bis zu 50 US-Dollar Aufschlag). Die physische Nachfrage nach Gold aus dem Osten ist auf diesem Niveau enorm. Die chinesische Goldnachfrage ist zwar stark, wäre aber in diesem Jahr ohne die COVID-Beschränkungen des Landes noch höher ausgefallen.

Der World Gold Council (WGC) gab bekannt, dass die Zentralbanken im dritten Quartal eine Rekordmenge von 399 Tonnen Gold gekauft haben. Darunter befanden sich große Zentralbankkäufe aus der Türkei, Usbekistan, Katar und Indien. Nach Angaben des WGC waren auch andere Zentralbanken, die ihre Käufe nicht öffentlich bekannt geben, Käufer. China und Russland sind zwei von denen, die ihre Daten nicht mehr offenlegen. Im laufenden Jahr (bis September) beliefen sich die Goldkäufe der Zentralbanken auf insgesamt 673 Tonnen – das ist bereits mehr als die Gesamtkäufe in jedem vollen Jahr seit 1967. Der Osten hat das getan, was er immer tut, wenn die Goldpreise auf ein attraktives Niveau fallen: Er hat dazu beigetragen, einen Boden für den Goldpreis auf globaler Ebene zu schaffen.

Diesmal scheint die Untergrenze bei über 1.600 US-Dollar zu liegen (Tiefststand 2015: 1.050 US-Dollar; Tiefststand 2018: 1.180 US-Dollar). Der stärkste Dollar seit zwei Jahrzehnten hat den Goldpreis in den USA gebremst. Die Fed hat viel aggressiver als andere große Zentralbanken versucht, die Inflation zu bekämpfen, und die kurzfristigen Treasury-Renditen von fast  4,5 Prozent haben viel Geld aus Übersee in den Dollar gelockt. Dies hat zu einem stark überbewerteten Dollar geführt. Auf der Basis der Kaufkraftparität (PPP) – Ökonomen verwenden PPP, um die Währungen verschiedener Länder anhand eines Warenkorbs miteinander zu vergleichen – ist der Dollar so überbewertet wie seit fünf Jahrzehnten nicht mehr, mit Ausnahme der Zeiträume Mitte der 1980er- und Anfang der 2000er-Jahre. In beiden Fällen brach der Dollar dann über mehrere Jahre hinweg ein und war stark unterbewertet. Wenn sich das Blatt für den Dollar wendet und westliche institutionelle Anleger aufhören, Edelmetalle abzustoßen und ihre minimalen Positionen wieder aufzubauen, könnte es zu einem Ungleichgewicht auf der Angebotsseite und zu dramatischen Preissteigerungen kommen. Die Gold- (und Silber-)Käufe des US-Einzelhandels sind sehr robust, wie die fast 40 Tonnen Gold zeigen, die seit Jahresbeginn von der US-Münzanstalt erworben wurden (fast so viel wie die höchste Menge der letzten zwei Jahrzehnte: 50,86 Tonnen). Die US-Einzelhandelskäufer müssen auch hohe Aufschläge zahlen, vor allem für Silber, für das im letzten Monat in einigen Fällen allein die Aufschläge den Spotpreis überstiegen.

Während wir auf die unvermeidliche Wende in der Geldpolitik der Zentralbanken warten, müssen wir all die düsteren Finanzmedienartikel ertragen, die immer dann erscheinen, wenn der Goldpreis seinen Tiefpunkt erreicht. Es ist eine schwierige Zeit für die Goldminengesellschaften, da sie in diesem Jahr an beiden Enden unter Druck stehen. Die Gold- und Silberpreise sind niedriger und die Kosten steigen, was die Gewinnspannen drückt. Glücklicherweise erzielen die großen Minengesellschaften selbst bei einem Goldpreis von 1.600 bis 1.700 US-Dollar pro Unze immer noch gute Gewinnspannen, haben einen soliden Cashflow und können relativ hohe Dividenden zahlen. Bei den Juniorminen sieht es anders aus. Sie produzieren nicht und sind bei der Finanzierung ihrer Explorations- und Erschließungsprojekte auf die Finanzmärkte angewiesen. Unter der Annahme, dass sie überleben (was bei einigen nicht der Fall sein wird), werden ihre Aktien am stärksten steigen, sobald der Gold- und Silbermarkt wieder anzieht.

Die Prognosen für die Ölnachfrage gehen von einem weiteren Nachfragewachstum im Jahr 2024 und danach aus. Die Pandemie hat zwar zu einem Rückgang des Ölverbrauchs geführt, aber das war nur von kurzer Dauer: Die langfristige Entwicklung der weltweiten Ölnachfrage hat sich dadurch nicht verändert, denn die Nachfrage steigt weiter. Die treibenden Faktoren dafür sind das Bevölkerungswachstum und die steigenden Einkommen – und damit des steigenden Lebensstandards – in den Schwellen- und Entwicklungsländern. Immer mehr Verbraucher in diesen Märkten kaufen ihr erstes Auto, immer mehr Menschen beginnen, mit dem Flugzeug zu reisen, die Verbraucher heizen ihre Häuser nicht mehr mit Holz, sondern mit Öl und Gas und so weiter. Es gibt einige Effizienzgewinne durch neue Technologien, aber seit vielen Jahren sind diese Gewinne nicht groß genug, um die Faktoren auszugleichen, die zu einer wachsen- den globalen Nachfrage führen und es sieht so aus, als würde dieser Trend anhalten. Eine steigende Nachfrage allein führt nicht zwangsläufig zu hohen Preisen, denn es ist möglich, dass auch das Angebot steigt. Dies war in der Vergangenheit in bestimmten Zeiträumen der Fall, z. B. aufgrund des Schieferölbooms in den USA, der zu einem Rückgang der Ölpreise führte, obwohl der weltweite Ölverbrauch stieg. Aber aus verschiedenen Gründen wird das Angebot in absehbarer Zukunft wahrscheinlich nicht allzu sehr zunehmen.

ESG-Erwägungen haben europäische Großkonzerne wie Shell (SHEL) und BP (BP) veranlasst, ihre Explorationsausgaben zu reduzieren. Ihre Ölproduktion wird in Zukunft wahrscheinlich leicht zurückgehen. Auch andere Ölgesellschaften haben den Druck der ESG-Fonds zu spüren bekommen und werden wahrscheinlich keine oder nur geringe Produktionssteigerungen anstreben. Auch Anleger, die nicht nach ESG-Gesichtspunkten investieren, sind nicht sonderlich an einem starken Produktionswachstum interessiert. Stattdessen konzentrieren sie sich stärker auf den freien Cashflow, was sich auch darauf auswirkt, wie die Vorstände und Managementteams der Unternehmen über Kapitalbudgets denken. Viele sind damit zufrieden, das Produktionsniveau stabil zu halten und gleichzeitig einen ho- hen freien Cashflow zu erwirtschaften, der für Dividenden, Rückkäufe und den Schuldenabbau verwendet werden kann. Die Einstellung, um jeden Preis zu wachsen, war vor der Pandemie vor allem bei den Schieferölunternehmen weit verbreitet, aber das ist nicht mehr der Fall. Vor nicht allzu langer Zeit waren einige Leute sicher, dass Öl und Gas für immer billig sein würden, da die Pandemie die Nachfrage vorübergehend reduziert hatte. Jetzt sehen wir jedoch, dass dies nicht der Fall ist: Die Nachfrage steigt auf ein neues Allzeithoch, während das Angebot durch zu geringe Investitionen, ESG-Mandate, zunehmende Regulierung usw. eingeschränkt wird. Hinzu kommt die Bereitschaft der OPEC, die Ausgaben zu kürzen, und es sieht so aus, als könnten die Ölpreise für lange Zeit hoch bleiben. Viele Ölak- tien rechnen nicht mit einem Ölpreis von 80, 90 US-Dollar oder mehr. Ich bin der Meinung, dass viele dieser Aktien in Zukunft attraktive Renditen bieten könnten.

China

Nachdem der chinesische Präsident Xi Jinping im Rahmen einer zweimal im Jahrzehnt stattfindenden Umbildung der Führungsspitze die Macht im Land fest in die Hand genommen hatte, kam es zuerst zu einem Absturz des Yuan und des Aktienmarkts. Tage später erholten sich beide Märkte wieder. Xi hat sich mit loyalen Vertrauten umgeben, eine Verlagerung der Prioritäten von der wirtschaftlichen Entwicklung hin zu Sicherheit und weiterem Machtausbau der Partei signalisiert. Allerdings kann Xi aus seiner gefestigten Position jetzt eine Verbesserung der Beziehungen mit den USA in Betracht ziehen. So sagte er, dass sein Land bereit sei, mit den USA zusammenzuarbeiten, um Wege der Kooperation zu finden. Diese Äußerungen kommen vor einem möglichen Treffen mit Präsident Joe Biden auf einem Gipfel der G 20 im nächsten Monat.

Letztendlich geht es um das Verhältnis von Risiko und Ertrag. Die Risiken sind derzeit immens, und die Unsicherheit ist groß. Meiner Meinung nach ist absehbar, dass China sich zur nächsten dominierenden Weltmacht entwickeln wird. Allerdings ist dieser Weg nicht vorbestimmt und viele verschiedene Ergebnisse sind möglich. Außerdem besteht das Risiko, dass China eine wirtschaftliche Supermacht wird, aber ausländische Investoren nicht daran teilhaben können.

Ray Dalio, »The new world order«

Während die Risiken, mit denen wir konfrontiert sind, ziemlich hoch sind, sind die potenziellen Gewinne ebenfalls gigantisch. Im optimistischsten Szenario investieren wir in qualitativ hochwertige Unternehmen mit einem breiten wirtschaftlichen Schutz, der das bereits überdurchschnittliche Wachstum des chinesischen Bruttoinlandsprodukts noch übertreffen wird. Und wir sind im Moment in der Lage, diese Aktien mit einem extremen Abschlag zu kaufen. Meiner Meinung nach ist es die potenzielle Belohnung wert, das Risiko einzugehen. Und ich weiß, dass ich mich in den letzten Quartalen in Bezug auf chinesische Unternehmen geirrt habe. Ich war schon optimistisch, als die Aktien noch weiter fielen. Und wenn Sie mich vor einem Jahr gefragt hätten, ob ich mir vorstellen könnte, dass die Aktien von Alibaba und IQiyi (Portfolio unten) zu ihrem jetzigen Preis gehandelt werden, wäre die Antwort Nein gewesen. Aber ich glaube immer noch, dass meine These richtig ist – auch wenn wir die »chinesischen Bullen« jetzt an einer Hand abzählen können. Es ist auch lustig, wie viele amerikanische Anleger auf chinesische Aktien setzen und dabei übersehen, dass sich viele Aktien in den Vereinigten Staaten derzeit in einer weitaus schlechteren Verfassung befinden. Das Wachstum in den Vereinigten Staaten wird sich in den kommenden Jahren höchstwahrscheinlich abschwächen. Nichtsdestotrotz werden viele Aktien in den Vereinigten Staaten mit enormen Aufschlägen gehandelt und in den kommenden Quartalen dürften wir eine Wiederholung des derzeitigen chinesischen Börsendramas in den Vereinigten Staaten erleben.

Devisen

Die Probleme des Dollars werden die USA bald wieder beschäftigen. Sie brauchen nur Zeit, um sich zu entwickeln. Ben Inker von GMO hat eine faszinierende Studie über Währungsbewertungen im Vergleich zu Veränderungen an den Aktienmärkten erstellt. Er geht dabei sehr ins Detail, aber im Grunde genommen helfen unterbewertete Währungen den lokalen Aktien, während überbewertete Währungen schaden. Und raten Sie mal, wessen Währung am stärksten überbewertet ist? Inker fügt hinzu: Der heutige starke US-Dollar scheint letztendlich unsere Währung und unser Problem zu sein.

Titelseiten eines Magazins sind ein bewährter Indikator, der zeigt, ob das Vertrauen in einen bestimmten Trend das Stadium der Überheblichkeit erreicht hat. Egal, ob es sich um prominente Befürworter, Titelseiten von Zeitschriften oder etwas anderes handelt, diese Art von Stimmung kommt immer erst am Ende eines Trends auf. Das letzte Mal, als wir so etwas sahen, erreichte der Dollar eine Woche später seinen Höchststand, aber nicht immer muss es so schnell gehen:

Portfoliostrategie

Betrachten Sie es als die Magie des Zinseszinses. Er kann wie ein Wunder wirken, wenn er zu Ihren Gunsten wirkt, und erbarmungslos sein, wenn Sie zu viel verlieren. Und gerade beim Verlieren versagen die Anleger am meisten. Wenn Sie 50 Prozent Ihres Vermögens verlieren, brauchen Sie 100 Prozent um wieder auf die gleiche Höhe zu kommen. Man braucht 150 Prozent, um einen Rückgang von 60 Prozent zu überwinden. Satte 233 Prozent, um einen Rückgang von 70 Prozent zu überwinden. Ich nenne es »die gnadenlose Mathematik des Verlusts«. Konzentrieren Sie sich also auf die Wertentwicklung Ihres Portfolios und versuchen Sie, Ihre Rückgänge auf 20 Prozent oder weniger zu begrenzen. Wie Sie in der Tabelle auf der letzten Seite sehen, hätte ich mich bei manchem Einzelwert besser an diese Regel gehalten Allerdings stimmt sie für mein gesamtes Portfolio dank des Anteils an Bargeld und festverzinslichen Werten noch immer.

Vorletzte Woche stürzte Meta (Facebook) um 25 Prozent ab. Amazon fiel um 21 Prozent, nachdem die Umsatzprognose für das vierte Quartal weit hinter den Erwartungen der Analysten zurückblieb. Microsoft und Google (Alphabet) sind dann auch stark gefallen. Barron’s hatte am 23. August 2021 rechtzeitig gewarnt:

Apple konnte die Gewinnschätzungen für das dritte Quartal dank eines einmaligen Anstiegs der Mac-PC-Verkäufe übertreffen: Sie stiegen im Jahresvergleich um etwa 40 Prozent, aber Apple-Finanzchef Luca Maestri warnte in der Telefonkonferenz, dass er für das vierte Quartal einen »erheblichen Rückgang« der Mac-Verkäufe erwartet. Apples vielbeachtetes Dienstleistungssegment blieb aufgrund schwächerer Verkäufe von Spielesoftware aus dem App Store und schwächerer digitaler Werbeeinnahmen um fast 1 Milliarde Dollar hinter den Erwartungen zurück. Gegen Ende der Telefonkonferenz wurde gefragt, ob das Umsatzwachstum im Dezember-Quartal positiv oder negativ sein würde. Es gab vom Management keine konkrete Antwort, vielmehr wurde nur wiederholt, dass es sich verlangsamen würde. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei 24 (zwischen 2008 und 2016 zwischen 10 und 17) bei nur 1 Prozent Nettoein- kommenswachstum im letzten Quartal. Die Auswirkungen der globalen Rezession beginnen gerade erst, sich zu zeigen. Da Apple aber als letzte der FAANG-Aktien noch aufrecht steht, drängen sich die Anleger in diese Aktie. Sie ist daher stark überbewertet. Geht man aber von einem optimistischen 15-prozentigem Gewinnabschlag in der Rezession und einem Multiplikator von 15 aus, würde das auf einen Abschlag von 45 Prozent auf die Höchststände vor der Pandemie hindeuten. Ich bleibe bei meinen Put-Optionen, werde allerdings die Januar-Position in einen späteren Fälligkeitstermin tauschen.

Agnico Eagle meldete sehr solide Zahlen für das dritte Quartal. Infolgedessen stieg die Aktie in einer Woche, in der der Goldpreis um fast 1 Prozent fiel, um 5 Prozent. Der bereinigte Gewinn pro Aktie lag um 6 Prozent höher als im Vorjahr. In der Pressemitteilung erklärte das Unternehmen: Aufgrund der Kosteninflation im Jahr 2022 werden die Gesamt-Cash-Kosten pro Unze und die all-in sustaining costs (AISC) pro Unze nun voraussichtlich am oberen Ende der prognostizierten Spanne von 725 bis 775 US-Dollar bzw. 1.000 bis 1.050 US-Dollar liegen. Das Unternehmen hat etwa 90 Prozent seines verbleibenden Dieselanteils für 2022 abgesichert und in letzter Zeit gab es laut CEO Kostenentlastungen bei Zyanid, Stahl und anderen Verbrauchsmaterialien. Ein Schaubild in der Präsentation zeigte die Auf- schlüsselung der seit Jahresbeginn erzielten Betriebsgewinnspannen pro Mine (insgesamt 2,4 Milliarden US-Dollar), 77 Prozent kamen aus Kanada, 13 aus Australien, 7 aus Finnland und 3 Prozent aus Mexiko. Es gibt kein anderes großes Goldminenunternehmen, das nur in einem solch politisch stabilen (Rechtssicherheit) Umfeld arbeitet! Agnico hat auch prognostiziert, dass es den Rückgang der Goldreserven in diesem Jahr (und mehr) vollständig ausgleichen werde, ebenfalls eine relative Seltenheit in dieser Branche. Ich fühle mich sehr wohl mit dieser Aktie, der zweitgrößten Aktienposition meines Portfolios.

Alamos Gold ist nicht ganz so sicher wie Agnico Eagle, hat aber ein noch besseres Wachstumspotenzial. Es meldete einen Gewinn pro Aktie von 7 Cents und einen leichten Umsatzanstieg: Die Einnahmen stiegen im Jahresvergleich um 8 Prozent, wobei der durchschnittliche realisierte Goldpreis im Quartal um 3 Prozent niedriger war. CEO John McCluskey: »Wir hatten ein insgesamt solides drittes Quartal, einschließlich unserer höchsten Produktion seit fast zwei Jahren. Unsere Betriebe haben sich gut entwickelt, wobei die Produktion nahe dem oberen Ende der Quartalsprognose lag und eine Steigerung von 19 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal darstellt. Auch unsere Kosten sind im Vergleich zur ersten Jahreshälfte deutlich gesunken und liegen unter den Prognosen für das Gesamtjahr. Mit der starken Leistung im bisherigen Jahresverlauf und den für das vierte Quartal erwarteten noch stärkeren Ergebnissen sind wir weiterhin auf dem besten Weg, die Produktions- und Kostenprognose für das Gesamtjahr zu erreichen.«

Hecla erhöhte seine Prognose für die Jahresproduktion 2022, als es letzten Monat die Produktionszahlen für das dritte Quartal veröffentlichte. Es erwartet nun 13,6 bis 14,1 Millionen Unzen Silber in diesem Jahr – ein Anstieg um 5 Prozent gegenüber den zuvor erwarteten 12,9 bis 13,5 Millionen Unzen. Auch die Goldproduktion soll etwas höher ausfallen als bisher (169.000 bis 180.000 gegenüber 165.000 bis 175.000 Unzen). HL-CEO Phil Baker: »Angesichts der starken operativen Leistung in den letzten neun Monaten in all unseren Minen erhöhen wir unsere Produktionsprognose für 2022. Unser Produktionswachstum macht Hecla zum am schnellsten wachsenden etablierten Silberprodu- zenten und festigt unsere Stellung als größter Silberproduzent in den USA mit dem Potenzial, auch der größte Silberproduzent Kanadas zu werden.«

Die Allianz AG hat derzeit eine attraktive Dividendenrendite von über 6 Prozent und tätigt auch Aktienrückkäufe. Das Management ist für die nächsten Jahre recht optimistisch, aber die sich abzeichnende Rezession könnte die Ergebnisse der Allianz in den kommenden Quartalen beeinträchtigen. Die Allianz scheint derzeit deutlich unterbewertet, aber die Stimmung könnte den Aktienkurs in den kommenden Quartalen nach unten drücken. Wenn Sie bereit sind, vorübergehend noch niedrigere Aktienkurse in Kauf zu nehmen, und wenn Sie es verkraften können, dass Ihre Investition verliert, ist die Allianz zum jetzigen Zeitpunkt langfristig wahrscheinlich ein Kauf. Geraten Sie nur nicht in Panik, wenn der Aktienkurs tiefer fallen sollte, denn das Risiko noch tieferer Aktienkurse ist recht hoch. Ein erneutes Erreichen der COVID-19-Tiefststände scheint in den kommenden Quartalen wahrscheinlich – auch wenn ein solcher Rück- gang derzeit nicht durch die Fundamentaldaten gerechtfertigt scheint. Aus rein fundamentaler Sicht scheint die Allianz zu den aktuellen Kursen ein guter Kauf zu sei.

Die Novartis AG gab ihre Ergebnisse für das dritte Quartal bekannt, in denen die Umsätze in US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr zurückgingen. Dies kann jedoch auf die Stärke des US-Dollars zurückgeführt werden, da die zugrunde liegenden Ergebnisse von Novartis bei konstanten Wechselkursen sehr solide waren. Im Moment wird das Unternehmen durch die Zinsentwicklung negativ beeinflusst, aber der US-Dollar wird wahrscheinlich nicht ewig stark bleiben, weshalb der Gegenwind für die Ergebnisse von Novartis mit der Zeit nachlassen dürfte. Die zugrunde liegende Geschäftsentwicklung war gesund und Novartis hat ein ernst zu nehmendes Programm zur Steigerung der Aktionärsrendite aufgelegt. Insgesamt scheint mir Novartis eine solide Aktie mit geringem Risiko und geringer Volatilität zu sein, die den Anlegern eine Dividendenrendite von rund 4 Prozent und darüber hinaus ein gewisses Kurssteigerungspotenzial bietet.

Ich werde aufgrund meiner Einstellung zu den Aktienmärkten bei beiden Aktien mit einem Kauf weiter warten.

In den auf der folgenden Seite aufgeführten Werten halte ich Positionen. Daneben befinden sich Bargeld, Anleihen und Gold in meinem Depot.

Mit freundlichen Grüßen

Ottmar Beck8

DAX –16,56 % | EURO STOXX 50 P –13,82 % | SMI –15,90 % | RexP –10,76 % | SBI –12,18 % | Gold (in US-Dollar) –10,76 %

per 31. Oktober 2022

 

Kurs/Kauf Kurs/Ist Wert- Wert- Wertzuwachs
Euro Euro zuwachs zuwachs Kurs/Verk. nach Realisation
30. Okt in Euro in Prozent Euro in Prozent
Dignity PLC Montag, 5. Feb. 18 8.59 Montag, 4. Juni 18 11.87 38.26%
General Electric 12.30 Montag, 4. Juni 18 11.95 -2.85%
Agnico-Eagle Mines 36.00 Dienstag, 19. Mai 20 62.19 72.75%
Shire PLC 35.52 Montag, 3. Dez. 18 51.40 44.71%
Transocean LTD Montag, 9. April 18 8.00 Montag, 30. April 18 10.20 27.50%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 4. Juni 18 82.32 Montag, 6. Aug. 18 86.73 5.36%
Goldcorp 11.88 Mittwoch, 17. April 19 9.92 -16.52%
Agnico-Eagle Mines Dienstag, 14. Aug. 18 33.68 Freitag, 31. Juli 20 66.90 98.63%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 3. Dez. 18 66.99 Mittwoch, 6. März 19 72.47 8.18%
Kraft Heinz Company Mittwoch, 6. März 19 29.06 Mittwoch, 29. Mai 19 25.77 -11.32%
Newmont Mining Mittwoch, 17. April 19 30.26 Donnerstag, 3. Juni 21 58.60 93.69%
Shell Donnerstag, 11. Feb. 20 23.88 Donnerstag, 23.April 20 16.52 -30.81%
Total Donnerstag, 11. Feb. 20 45.12 Donnerstag, 23.April 20 32.25 -28.52%
Exxon Donnerstag, 11. Feb. 20 55.44 Donnerstag, 23.April 20 40.31 -27.30%
Equinor ASA Donnerstag, 12. März 20 9.72 Mittwoch, 8. April 20 12.30 26.57%
Hornbach Holding AG Donnerstag, 12. März 20 40.50 Montag, 8. Juni 20 63.90 57.78%
Agnico-Eagle Mines Donnerstag, 24. Sep. 20 67.11 Montag, 14.März 22 55.28 -17.63%
Wheaton Donnerstag, 24. Sep. 20 41.76 Montag, 14.März 22 42.51 1.81%
Newmont Mining Donnerstag, 24. Sep. 20 53.04 Montag, 14.März 22 69.02 30.13%
Alamos Donnerstag, 24. Sep. 20 7.59 Montag, 14.März 22 7.82 2.98%
Newcrest (früher Pretium) Donnerstag, 24. Sep. 20 10.84 Dienstag, 03.03.2022 14.53 34.04%
Svenska Handelsbanken Freitag, 09. Okt. 20 7.28 Donnerstag, 26.Nov. 20 8.68 19.21%
Enbridge Freitag, 18. Dez. 20 27.25 39.42 12.17 44.66%
Alibaba Dienstag, 29. Dez.20 190.40 64.40 -126.00 -66.18%
Newcrest (früher Pretium) Freitag, 05.Feb.21 9.10 9.03 -0.07 -0.77%
Grenke AG Montag, 08.Feb.21 26.44 Montag, 30.November 21 30.60 15.73%
IQIYI Mittwoch, 14. April 21 12.85 2.06 -10.79 -83.97%
Exxon Donnerstag, 8. Juli 21 50.76 Freitag, 25. Februar 22 67.10 32.19%
Agnico-Eagle Mines Mittwoch, 31. Aug. 21 48.99 44.67 -4.32 -8.82%
Alamos Mittwoch, 31. Aug. 21 6.68 7.98 1.30 19.46%
Alibaba Freitag, 26.11.2021 116.50 64.40 -52.10 -44.72%
Carl Zeiss Meditech Mittwoch, 26.01.2022 137.40 Montag 18.07.2022 132.05 -3.89%
Alamos Donnerstag, 05.05.2022 7.50 7.98 0.48 6.40%
Sibanye Donnerstag, 05.05.2022 12.30 9.50 -2.80 -22.76%
Barrick Donnerstag, 05.05.2022 21.88 15.23 -6.65 -30.39%
Carl Zeiss Meditech Freitag, 06.05.2022 113.00 Montag 01.08.2022 142.00 25.66%
Agnico-Eagle Mines Mittwoch, 01.06.2022 49.75 44.67 -5.08 -10.21%
Wheaton Mittwoch, 01.06.2022 38.70 33.09 -5.61 -14.50%
Hecla Mittwoch, 01.06.2022 4.40 4.62 0.22 5.00%
Totaler Wertzuwachs bei gleich großer Anlage in jedem Titel -15.91% 19.09%

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Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 10

Beitrag von Ottmar Beck, Vermögensverwalter / Schweiz

Wilen, den 4. Oktober 2022

»We can ignore reality, but we cannot ignore the consequences of ignoring reality.«

Ayn Rand

Sehr geehrte Damen und Herren,

wahrscheinlich tun auch Sie sich schwer, die sich entfaltende Katastrophe zu verstehen, auf die der globale Aktienmarkt und das wirtschaftliche Umfeld zusteuern. Schließlich hat Ihr Finanzberater Sie immer wieder darauf hingewiesen, »langfristig zu denken« und die Aktienkurse nicht täglich zu überprüfen. Doch die jetzige Situation erfordert Ihre volle Aufmerksamkeit. Haben Sie schon einmal erlebt, dass die Zinssätze weltweit aufgrund der Maßnahmen der US-Notenbank Federal Reserve so schnell gestiegen sind wie jetzt? Überlegen Sie, was das für den Immobilienmarkt bedeutet. Haben Sie schon einmal so häufig gehört, dass über eine »weiche« oder »harte« Landung der Wirtschaft – sicherlich die populärsten Finanzbegriffe des Jahres 2022 – diskutiert wird? Die Furcht vor einer harten Landung bringt jetzt die Energiemärkte in Aufruhr. Haben Sie schon einmal erlebt, dass ein Unternehmen wie FedEx die Ge- winnschätzungen um mehr als 2 Dollar pro Aktien verfehlt und dann sagt, dass es einfach so fast 3 Milliarden Dollar an Kosten einsparen wird? Aktien von Technologieunternehmen wie Nvidia (–57 Prozent), AMD (–52 Prozent) und Amazon (–32 Prozent) haben diesen Wert im Jahresverlauf verloren. Wenn Sie nicht mindestens 60 Jahre alt sind, lautet die Antwort wohl Nein.

Von Aktien bis Anleihen, von Krediten bis Kryptowährungen: Anleger, die einen Zufluchtsort vor dem von den Noten- banken ausgelösten Sturm suchen, der praktisch jede Anlageklasse trifft, finden Trost in einer lange geschmähten Ecke des Markts: Bargeld. Während diese Bestände früher negative oder praktisch keine Rendite abwarfen, erzielt der größte Teil heute Renditen zwischen 0,5 und 2 Prozent. Die plötzlich ansehnliche, allerdings nur nominale Rendite ist einer der Gründe dafür, Ihr Kapital nicht in risikoreichere Anlagen zu investieren, selbst wenn die Kurse auf Mehrjahrestiefstständen liegen. Der andere Grund ist, dass die Marktteilnehmer angesichts der Tatsache, dass die Zentralbanken die Zinssätze weiter anheben, um die Inflation einzudämmen, endlich erkennen, dass die Zentralbanken, solange kein wirtschaftlicher Druck aufkommt, ihre restriktive Politik nicht so bald aufgeben werden, sodass Bargeld das Mittel der Wahl ist, um die Turbulenzen zu überstehen.

Italien wird bald eine neue Regierung haben, die höchstwahrscheinlich von der neuen Premierministerin Giorgia Meloni geführt wird. Schauen wir uns zunächst die Zahlen nach der Wahl an. Die von Meloni geführte Koalition (zu der auch Salvini und Berlusconi gehören) wird wahrscheinlich ca. 235 Sitze (von 400) im Unterhaus und ca. 115 Sitze (von 200) im Oberhaus erringen. Damit ist eine anständig starke Mehrheit in beiden Kammern gesichert, die in Italien wichtig ist. Sie erleichtert den Gesetzgebungsprozess, indem sie ein übermäßiges Hin und Her zwischen den Kammern vermeidet. Allerdings steht das italienische Haushaltsgesetz für 2023 noch aus und wird eine der wichtigsten Prioritäten für die neue Regierung sein. Wenn ich die vielen steuerfreundlichen Reformen zusammenfasse, die die Koalition in den Bereichen Energiekosten, Renten, Unternehmenssteuern usw. vorschlägt, so lautet die vorsichtige Schätzung etwa 50 bis 55 Milliarden Euro (ca. 3 Prozent des Bruttoinlandprodukts, BIP) an zusätzlichen Nettodefizitausgaben. Denn Meloni, Salvini und Berlusconi haben alle ihre Kampagnen mit einem unterschiedlichen Maß an steuerlicher Großzügigkeit geführt – wie es bei italienischen Parteien üblich ist. Das soll, versteht sich, durch die Ausgabe von Anleihen finanziert werden, was im Markt zu Leerverkäufen italienischer Staatsanleihen führen könnte. Allerdings sind diese mit sehr hohen Kosten verbunden (negativer Carry) und die Europäische Zentralbank (EZB) hat ein Transmissionsschutzinstrument (TPI) aktiviert, um sicherzustellen, dass sie ihre Politik weiter straffen kann, ohne dass die Spreads in Italien (oder in der Peripherie) ein Problem darstellen. Allerdings setzt die Aktivierung des TPI voraus, dass sich Italien nicht in einem Verfahren wegen eines makroökonomischen Ungleichgewichts oder eines übermäßigen Defizits befindet – ein Kriterium, das Italien im Moment erfüllt. Wenn die neuen Haushaltsvorschläge der Regierung jedoch sehr aggressiv sind, könnte die Europäische Kommission sie ablehnen. Inzwischen hat die EZB ihre Entscheidung über die Stützungsmaßnahmen für Italien an europäische Bürokraten delegiert, die das neue Haushaltsprogramm der Regierung bewerten müssen, und wir wissen, wie Bürokraten handeln: bürokratisch. Meloni wird keinen sehr freundlichen Start hinlegen. Denn das ist eine grundlegende Verhandlungstaktik, um das Beste her- auszuholen. Die 10-jährigen BTPS könnten in nächster Zeit um die 5-Prozent-Marke schwanken (4,50 Prozent zurzeit).

Die Bank of England wandelt auf Draghis Pfaden. Sie reagiert auf die Auswirkungen der historischen Steuersenkungspläne auf die Märkte und kündigt an, langfristige britische Staatsanleihen in der erforderlichen Menge, »whatever quantities needed«, zu kaufen, obwohl sie sich in einem bestehenden Straffungszyklus befindet. Sie sah sich zum Handeln gezwungen, da sich die Pensionsfonds Berichten zufolge mit massiven Nachschussforderungen konfrontiert sahen, die ihre Solvenz bedrohten, da der britische Anleihemarkt auf eine ungeordnete Abwicklung zusteuerte. Der Gilt-Markt reagierte unmittelbar auf die Ankündigung mit stark sinkenden Renditen, nachdem diese auf den höchsten Stand seit 1998 geklettert waren. Nachdem die britischen Entscheidungsträger eine neue Runde von Anleihekäufen beschlossen hatten, legten alle Aktienmärkte zu. Das zeigt einmal mehr, wie sehr jeder Vermögenswert der Gnade der Währungshüter im Krisenbekämpfungsmodus ausgeliefert ist und dass die Zentralbanken nur eine Strategie im Krisenmodus kennen: Geld drucken. Realistisch betrachtet könnte das britische Vorgehen ein Vorbote für weitere Interventionen der Zentralbanken sein, wenn es wieder zu Turbulenzen kommt. Letzten Endes sind die britischen Währungsbehörden angesichts des enormen gesellschaftlichen und marktwirtschaftlichen Drucks eingeknickt. Ausgelöst wurde das von der Regierung, die die größte Steuersenkung seit 1972 angekündigt hat, ohne genau zu sagen, wie sie finanziert werden soll. Daraufhin ist das Pfund gegenüber dem Dollar auf den niedrigsten Stand aller Zeiten abgestürzt und die Bank of England sah sich gezwungen, angesichts der Sorgen um die Pensionsfonds des Landes zu intervenieren. Im Moment führt das Vereinigte Königreich gleichzeitig zwei gegensätzliche geldpolitische Experimente durch. Wenn die Anleger die Überzeugung gewinnen, dass die Zentralbanken den Zinserhöhungszyklus nur halbherzig durchführen und gleichzeitig über Nacht Milliarden schaffen und vernichten wird das die Unsicherheit an den Märkten schüren, was sie Märkte gar nicht mögen. Gold, das vor der Nachricht über die Anleihekäufe der Bank of England um über 10 US-Dollar gefallen war, stieg wieder um 10 US-Dollar. Irgendwann (bald) wird Gold davon ausgehen, dass die anderen Zentralbanken ebenso handeln werden wie die Bank of England. Denn all diese Zentralbanker reden und handeln hart wegen der Inflation – die Krise du jour –, bis eine Anleihemarktkrise ein größeres Problem darstellt wird.

Festverzinsliche Wertpapiere

Jerome Powell hat vor Kurzem schlechte Nachrichten für die globale Zinswelt verkündet:

  • Laufende Erhöhungen der Zinsen werden angemessen
  • Die Wiederherstellung der Preisstabilität wird wohl noch für einige Zeit eine restriktive Haltung
  • Die Geschichte warnt eindringlich vor einer verfrühten Lockerung der Politik.

Die Fed gründet ihre Entscheidung auf folgende Annahmen:

Das BIP in den USA fällt immer weiter. Das macht eine Rezession in den Augen der Fed sehr wahrscheinlich. Sie will einen Rückgang des Wachstums sehen und das verheißt nichts Gutes für den Aktienmarkt und die Unternehmen im Allgemeinen. Die Ausgaben werden zurückgehen, die Einnahmen der Unternehmen werden sinken und dies wird zu einer Gewinnrezession führen. Dies wiederum wird dazu führen, dass die Unternehmen Mitarbeiter entlassen, was einen Anstieg der Arbeitslosigkeit zur Folge haben wird. Darauf angesprochen meint Powell, dass es zu einem Verlust von über einer Million Arbeitsplätzen kommen könnte, aber es gebe keine andere Möglichkeit, die Inflation zu senken. Dass die Inflation in den USA bis 2024 auf 2 Prozent zurückgeht, dürfte wohl nur eine Hoffnung sein. Und wenn dem so ist, haben wir bis 2024 ein Problem. 12 von 19 Teilnehmern des Federal Open Market Committee erwarten bis Dezember 2023 eine Fed-Funds-Rate zwischen 4,50 und 5,00 Prozent. Zwar ist die Vorhersagekraft des folgenden Punktediagramms gering, aber seine Signalwirkung ist eindeutig – die Fed ist bereit, die Dinge für eine sehr lange Zeit sehr straff zu halten.

Ray Dalio, ist sogar der Meinung, dass die Zinssätze von der Fed auf bis zu 6 Prozent angehoben werden müssten. Letztendlich gibt es jedoch Grenzen dafür, wie hoch die Fed die kurzfristigen Zinssätze anheben und wie lange sie sie dort halten kann. Nehmen wir zum Beispiel an, das US-Finanzministerium müsste für all seine Schuldverschreibungen 6 Prozent Zinsen zahlen. Bei diesem Niveau würde der Zinsaufwand der US-Bundesregierung etwas mehr als 50 Prozent der gesamten Steuereinnahmen ausmachen, siehe die folgende Abbildung, die zeigt, dass die Schuldtitel der US-Bundesregierung multipliziert mit 6 Prozent und dann geteilt durch die aktuellen Steuereinnahmen eine Zahl von ungefähr 50 Prozent ergibt.

Und wenn man dazu noch annimmt, dass sich die wirtschaftliche Entwicklung verlangsamen wird und es zu einer Rezession kommt, kann man davon ausgehen, dass die Steuereinnahmen um mehr als 20 Prozent sinken werden. Damit würden die Zinsausgaben wahrscheinlich auf circa 65 Prozent der Steuereinnahmen steigen. Langfristig ist also ein Zinssatz von 6 Prozent bei dem derzeitigen Schuldenstand nicht tragbar. Selbst bei einem Satz von 4 Prozent beträgt der Zinsaufwand 35 Prozent der Steuereinnahmen. Historisch gesehen, lag der Zinsaufwand der US- Bundesregierung in den letzten 63 Jahren nie über 28 Prozent der Steuereinnahmen. Das kann nur höhere Steuern in den USA oder doch ein niedrigeres Zinsniveau, das lange unter der Inflationsrate liegen wird, bedeuten. Ich gehe da- von aus, dass die US-Notenbank bald aufgeben wird, die Inflation einzudämmen, um zu verhindern, dass die Arbeitslosigkeit 2023/24 in die Höhe schießt und der Schuldenturm der US-Regierung noch höher wird. Wenn diese Entscheidung Anlegern klar wird, könnten wir eine ernsthafte Vertrauenskrise in den Dollar und eine Flut von Panikkäufen bei Gold erleben. Wenn die Fed die Straffung der Geldpolitik über dieses Jahr hinaus fortsetzt, sind eine schwere Rezession mit hoher Arbeitslosigkeit und 2023/24 eine Schuldenkrise so gut wie sicher. Dies wäre eine erstaunlich positive Nachricht für Gold, da eine Flucht in die Sicherheit einsetzen würde. Denn wenn die Wahrscheinlichkeit einer weltweiten Rezession zunimmt, werden das Anleihen mit längeren Laufzeiten einpreisen und ihr Zins wird frühzeitig fallen. Das führt bei weiter hohen Inflationsraten zu weiter negativen Realzinsen.

Nicht zu vergessen ist, dass die Finanzminister zu den Profiteuren der hohen Inflationsrate gehören. So stieg das Einkommen aus der Mehrwertsteuer im ersten Halbjahr in Deutschland um 25,7 Prozent, denn die Einkommen aus der Mehrwertsteuer steigen automatisch mit der steigenden Inflation. Auch drückt die Inflation die Staatsschulden. Das nominale BIP nimmt zu, wenn die Inflation steigt. Wenn das BIP schneller als die Schulden steigt, sinkt die Schuldenquote (Schulden ÷ BIP), allerdings nur die Quote nicht die gesamte Summe der Schulden. Das dürfte Lindner kurzfristig helfen. Aber steigende Beamtengehälter, höhere Sozialkosten und eine Wirtschaft, die vielleicht in die Rezession rutscht, dürfte für ein kurzes Vergnügen sorgen.

Neben der steigenden Inflationsrate gibt es jetzt auch noch die Shrinkflation. Das ist die Teuerung, die der Verbraucher nicht bemerken soll. Der Preis bleibt gleich, aber die Menge wird reduziert. Der Hersteller Haribo etwa verkleinerte kürzlich seine Goldbären-Tüte von 200 auf 175 Gramm. Der empfohlene Preis von 0,99 Cent blieb gleich, trotz 12,5 Prozent weniger Inhalt. »Als Unternehmen sind wir bereits seit Anfang des Jahres mit außergewöhnlich steigenden Kosten für hochwertige Zutaten, aber auch für Folien, Verpackungsmaterialien, Kartonage sowie Energie und Logistik im hohen doppelstelligen Bereich konfrontiert«, begründete Haribo den Schritt. Das Unternehmen passe Verpackungsgrößen und Preis an, um weiterhin erschwinglich zu bleiben.

Aktien

Bevor wir auf die kurzfristige Tendenz schauen, will ich einen Blick auf den Markt der 1970er-Jahre werfen. Im Januar 1966 erreichte der Dow Jones 983 Punkte, ein Wert, der bis Oktober 1982 nicht mehr überschritten wurde, als der Dow Jones bei 991 Punkten schloss. Beim S&P 500 sah es fast genauso aus. Nachdem er im November 1968 mit 108 seinen Höchststand erreicht hatte, kam der S&P ins Stocken, erreichte im Januar 1973 116 Punkte, stagnierte erneut und brach erst im Mai 1982 aus. Für diese Entwicklung waren die steigende Inflation und die hohen Zinsen verantwortlich. Der monatliche Verbraucherpreisindex in den USA kletterte damals von 0,9 Prozent im Januar 1966 auf 13,6 Prozent im Juni 1980. Die Federal Reserve (Fed) erhöhte damals den Leitzins von 4,6 Prozent im Jahr 1966 auf 20 Prozent im Jahr 1981. Das machte die zukünftigen Unternehmensgewinne und damit Aktien weniger wertvoll und erklärte den Einbruch des Markts. Zu Beginn der 1970er-Jahre waren die Aktien, die Nifty Fifty genannt wurden, teil- weise zu mehr als dem 50-fachen Gewinn bewertet. Diese Werte fielen damals beinahe ins Bodenlose. Eine Parallele zu den heutigen FAANG-Aktien? Ich gehe davon aus, dass die Fed ein Jahrzehnt der wirtschaftlichen Unbeständigkeit wie in den 1970er-Jahren vermeiden will. Ihre Absicht ist wohl, jetzt den Leitzins schnell anzuheben und damit die Inflation rasch einzudämmen, damit wir entweder eine V- oder eine U-förmige Erholung erleben. Allerdings glaube ich nicht daran.

In der Zeit von 1966 bis 1982 betrug die Dividendenrendite im S&P 500 durchschnittlich 4,1 Prozent. Im Moment liegt sie nur bei 1,6 Prozent, außer bei etablierten Edelmetall-, Öl- und Pipelineaktien. Diese Dividenden mildern den Schmerz. Einige der damaligen Schlussfolgerungen sind für uns auch heute noch gültig: Vermeiden Sie sowohl über- bewertete Aktien als auch solche von langsam wachsenden Unternehmen. Es kann sich auch auszahlen, dividenden- starke Aktien zu besitzen und zu diversifizieren. Und es ist erwähnenswert, dass im Falle einer Wiederholung der Jahre 1966 bis 1982 die Aktienauswahl vielleicht wichtiger wird als passive Investitionen und Indexfonds.

Kurzfristig könnte es, zumindest wenn wir der Statistik vertrauen, eine positive Marktentwicklung geben.

Allerdings glaube ich, dass die Fed und die anderen Zentralbanken die Zinsen weiterhin relativ aggressiv anheben und andere Straffungsmaßnahmen wie Quantitative Tightening (QT) durchführen werden. Die zunehmend straffere Geldpolitik wird das Verbrauchervertrauen, die Unternehmensgewinne, das Wirtschaftswachstum und die Aktienkurse weiter belasten. Die Bewertungen sind nach wie vor hoch und müssen wahrscheinlich noch weiter sinken, be- vor der Bärenmarkt endet. Wir müssen auch niedriger als erwartete Gewinne, Wachstums- und Gewinnrückgänge und sich verschlechternde EPS-Schätzungen in Betracht ziehen, da sich der Straffungszyklus verstärkt. Die Unternehmen werden bei der Kommentierung ihrer Quartalszahlen Ende Oktober bestimmt keinen Optimismus aufkommen lassen. Von den oben aufgeführten 30 6-Monats-Zyklen schlossen immerhin auch 9 negativ ab.

Wie immer konnte ich die Entwicklung am besten am US-Markt beschreiben. Die Aussagen gelten auch für Europa. Vor allem wenn wir bedenken, dass mit dem Ukrainekrieg und den Energiekosten die Wirtschaft in Europa eine wesentlich höhere Belastung tragen muss.

Rohstoffe

Gold ist in diesem Jahr in US-Dollar um mehr oder weniger 8 Prozent gefallen, und damit weniger stark als Aktien oder Anleihen. Es hat sich also als eine Quelle des Vermögensschutzes erwiesen. Das Problem ist, dass Gold eine Absicherung gegen die Inflation ist, aber obwohl die aktuelle Inflationsrate hoch ist, sind die langfristigen Inflationserwartungen immer noch sehr niedrig. Und sie haben sich nicht wirklich geändert, seitdem die Fed die Zinsen erhöht hat. Seit die realen zukünftigen Zinssätze wieder positiv sind, hat dies den Goldpreis stark belastet. Ich denke immer noch, dass wenn Zentralbanken die Zinsen weiter anheben, die Wirtschaft schwächeln wird und sie dann zumindest eine Pause einlegen werden. Und dann sehen sie, dass sie die Inflation nicht kontrollieren können. Sie wird nicht auf 2 Prozent sinken. Vielleicht schaffen sie es auf 4 Prozent und dann schwächt sich die Wirtschaft ab und sie müssen die Zinsen wieder senken. Und dann kommt die Inflation zurück. An diesem Punkt werden die langfristigen Inflationserwartungen steigen. Die Menschen werden nicht glauben, dass die Fed sie kontrollieren kann. Und dann wird Gold meiner Meinung nach auf ein höheres Niveau steigen.

Goldminenaktien haben eine der stärksten Schwächephasen im Verhältnis zum Goldpreis seit der Panikliquidation auf dem Höhepunkt des Covid-Crashs erlebt. Diese Schwäche ist zum Teil auf den Anstieg der Ölpreise zurückzuführen, der die Gewinne beeinträchtigt hat. Starke langfristige Aktionärsrenditen werden nur dann zustande kommen, wenn die Bergbauunternehmen ihre Investitionskosten niedrig halten können. Zum Glück gibt es im Management eine klare Verschiebung hin zu einer Konzentration auf Kostensenkung und Aktionärsrenditen. Das Hauptrisiko für die Firmen besteht kurzfristig in einer weiteren weltweiten Panik, die zu einem Einbruch der Risikoanlagen und einem sich selbst verstärkenden Anstieg des Dollars führt. Allerdings zeigt die Geschichte auch, dass jedes Schulden- Deflations-Ereignis (mein langfristiges Szenario) den Weg für höhere Staatsausgaben und die Geldschöpfung der Zentralbanken ebnet, was sich letztlich positiv auf den Goldpreis und die Edelmetallaktien auswirken dürfte.

1999 brachte die New York Times folgende Schlagzeile und schlug damit Alarm für Gold:

Damals stand der Goldpreis bei 400 Schweizer Franken (250 US-Dollar), bis 2011 stieg er dann auf 1.680 Schweizer (1.800 US-Dollar). Ich hoffe, dass der Titel des Wirtschaftsteils des Wall Streets Journal vom 20. September in der Zukunft zu einem ähnlichen Ergebnis führt.

Der Preis für Kupfer, das in allen möglichen Produkten – von Computerchips und Toastern bis hin zu Energiesystemen und Elektrofahrzeugen – verwendet wird, ist seit März um fast ein Drittel gefallen. Die Anleger verkaufen, weil sie befürchten, dass eine weltweite Rezession die Nachfrage nach einem Metall, das für Wachstum und Expansion steht, bremsen wird. Einige der weltweit größten Bergbauunternehmen und Metallhändler warnen jedoch bereits davor, dass in nur wenigen Jahren ein massiver Engpass für das wichtigste Metall der Welt entstehen wird. Freeport- McMoRan bleibt weiter auf der Beobachtungsliste.

Devisen

Obwohl die USA die höchste jährliche Inflationsrate seit vier Jahrzehnten verzeichnen und ihre schlechteste Handelsbilanz seit der globalen Finanzkrise aufweisen, wird die Währung immer stärker. Aber es gibt zwei Währungen, die 2022 gegenüber dem Dollar an Wert gewonnen haben: der mexikanische Peso (MXN = X) und der brasilianische Real (BRL = X). Bemerkenswert ist, dass die Zentralbanken dieser beiden Schwellenländer in der ersten Hälfte des Jahres 2021 mit der Anhebung ihrer Zinssätze begonnen haben – lange vor den Zentralbanken der anderen Länder.

Vier Faktoren bestimmen die Bewegungen der wichtigsten Weltwährungen. Der wichtigste Faktor ist wohl die Anhebung der Zinsen durch die Fed. Da sich die US-Wirtschaft noch nicht in einer Rezession befindet, hat die Fed wohl noch die Möglichkeit, weiter die Geldpolitik zu straffen. Die anderen Zentralbanken laufen – mit Ausnahme von China, das seine Zinsen gesenkt hat – hinterher. Der zweite Faktor dürfte die Geopolitik sein. Der Krieg in der Ukraine ist ein Risiko für Europa und die immer deutlichere Haltung von China zu Taiwan ist ein Risiko für alle, vor allem für das in der Nähe liegende Japan. Als dritter Faktor muss der wirtschaftliche Abschwung in Europa, China und Japan herhalten, der deutlich stärker ist als in den USA. Zuletzt profitierte der Dollar auch von den Entwicklungen an den Energiemärkten. Besonders negative Auswirkungen droht der starke Dollar auf die Schwellenmärkte und Entwicklungsländer zu haben, weil Privatunternehmen und Banken dieser Länder, die Kredite bei ausländischen Anlegern aufnehmen, dies praktisch nur in Dollar tun können. Und höhere US-Zinsen treiben die Zinssätze von Kreditnehmern schwächerer Bonität tendenziell überproportional in die Höhe. Tatsächlich wäre der handelsgewichtete Dollar-Index sogar noch stärker gestiegen, wenn die Notenbanken vieler Schwellenmärkte nicht proaktiv die Zinsen erhöht hätten, um den Abwärtsdruck auf ihre nationalen Währungen einzudämmen. Doch hat eine derartige Straffung der Geldpolitik negative Auswirkungen auf ihre nationalen Volkswirtschaften. Langfristig wird ein anhaltend starker Dollar binnenwirtschaftliche Auswirkungen haben, weil die USA dadurch ein relativ gesehen teurerer Produktionsstand- ort werden. Und dem Auslandstourismus, für den die Zahlen noch immer unter denen des Jahres 2019 liegen, wird es auch nicht helfen. Wechselkurse sind, wenn ich an die steilen Anstiege des Dollars (Mitte 1980, Anfang 2000) und letztendlich die folgenden steilen Kursrückgänge denke, schwer zu prognostizieren. Auch ist bei einer weiteren Verschärfung der geopolitischen Spannungen ein weiterer Kursrückgang des Euro gegenüber der US-Währung durchaus möglich. Was man mit Sicherheit sagen kann, ist: Die Phase halbwegs stabiler Wechsel- oder sich langsam verändernder Wechselkurse ist vorbei.

Portfoliostrategie

Wir müssen in der Geschichte schon weit zurückgehen um für ein 60/40-Portfolio (US-Aktien/US-Anleihen) eine so schlechte Wertentwicklung wie in diesem Jahr zu finden. Das Jahr ist auf dem besten Weg, das zweitschlechteste der Geschichte zu werden.

Apple soll seine Pläne aufgegeben haben, die Produktion seiner neuen iPhones in diesem Jahr zu erhöhen, nachdem ein erwarteter Nachfrageschub ausgeblieben ist. Die Firma soll ihre Zulieferer informiert haben, nicht damit zu rech- nen, dass die Produktfamilie des iPhone 14 in der zweiten Jahreshälfte um bis zu 6 Millionen Einheiten erhöht wird. Stattdessen strebt das Unternehmen für diesen Zeitraum eine Produktion von 90 Millionen Geräten aller Produktlinien an, was in etwa dem Niveau des Vorjahrs und der ursprünglichen Apple-Prognose vom Sommer entspricht.

Apple hatte seine Verkaufsprognosen in den Wochen vor der Veröffentlichung des iPhone 14 angehoben und einige seiner Zulieferer hatten begonnen, sich auf einen Auftragsschub von 7 Prozent vorzubereiten. Laut einer Notiz von Jefferies wurden in den ersten drei Tagen der Verfügbarkeit des iPhone 14 in China 11 Prozent weniger Geräte ver- kauft als im Vorjahr. Das Marktforschungsunternehmens IDC geht davon aus, dass der Smartphone-Markt in diesem Jahr voraussichtlich um 6,5 Prozent auf 1,27 Milliarden Geräte schrumpfen wird. Ich werde meine Puts noch eine Weile halten.

BASF hat im letzten Jahr mit einem Nettogewinn von 6 Euro je Aktie eines der besten Ergebnisse der Konzerngeschichte erreicht. Und auch der Umsatz konnte deutlich auf über 78 Milliarden Euro gesteigert werden. Trotzdem ist der Kurs seit Jahresanfang um 30 Prozent gefallen, obwohl das Gewinnminus im ersten Halbjahr von 0,5 Prozent nicht der Rede wert ist. Jetzt notiert die Aktie bei etwa dem 7-Fachen des letzten Jahresgewinns. Die Dividendenrendite von 7,5 Prozent entschädigt leider nur teilweise für den Kursverlust. Anfang dieses Jahres wurde ein Aktienrückkaufprogramm im Umfang von 3 Milliarden Euro gestartet. Das ist gut für die verbleibenden Aktionäre, denn je niedriger der Kurs, desto mehr Aktien kann BASF zurückkaufen und einziehen. Damit steigt der Anteil jedes bleibenden Aktionärs. Das Problem für BASF ist die Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung und die hohen Energiepreise. Zur Sicherheit geht das Management von einem starken Gewinnrückgang im laufenden Geschäftsjahr aus.

Wenn das Problem Energiesicherheit für den Standort Ludwigshafen gelöst ist, wird BASF wieder profitabel wachsen. Die Aktie gehört auf alle Fälle auf die Beobachtungsliste. Bei einem weiteren Kursrückgang werde ich eine erste Position aufbauen.

Mein bester Rat ist, einen hohen Anteil an liquiden Mitteln zu halten und den Kauf auf kleine Positionen nach einem Dollar-Cost-Average-Verfahren zu beschränken. Diese Haltung vertrete ich schon lange. Dazu gehörten auch Gewinn- mitnahmen oder die Reduzierung des Engagements in Aktien, wenn ich davon überzeugt war, dass es sich um eine Bärenmarktrallye handelte, wie sie von Mitte Juni bis Mitte August stattfand. Vergessen Sie jedoch nicht, dass Sie im Falle eines echten Preisverfalls bereit sein müssen, zu kaufen – und das wahrscheinlich in aller Eile. Meiner Erfahrung nach haben nur wenige die Disziplin und den Mut, dies zu tun, falls sich 1987 wiederholen sollte. In den unten aufgeführten Werten halte ich Positionen. Daneben befinden sich Bargeld, Anleihen und Gold in meinem Depot.

Mit freundlichen Grüßen

Ottmar Beck

DAX –23,74 % | EURO STOXX 50 P –22,80 % | SMI –20,26 % | RexP –10,71 % | SBI –12, 38 % | Gold (in US-Dollar) –9,21 %

per 30. September 2022

Kurs/Kauf Kurs/Ist Wert- Wert- Wertzuwachs
Euro Euro zuwachs zuwachs Kurs/Verk. nach Realisation
30. Sep in Euro in Prozent Euro in Prozent
Dignity PLC Montag, 5. Feb. 18 8.59 Montag, 4. Juni 18 11.87 38.26%
General Electric 12.30 Montag, 4. Juni 18 11.95 -2.85%
Agnico-Eagle Mines 36.00 Dienstag, 19. Mai 20 62.19 72.75%
Shire PLC 35.52 Montag, 3. Dez. 18 51.40 44.71%
Transocean LTD Montag, 9. April 18 8.00 Montag, 30. April 18 10.20 27.50%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 4. Juni 18 82.32 Montag, 6. Aug. 18 86.73 5.36%
Goldcorp 11.88 Mittwoch, 17. April 19 9.92 -16.52%
Agnico-Eagle Mines Dienstag, 14. Aug. 18 33.68 Freitag, 31. Juli 20 66.90 98.63%
ANHEUSER-BUSCH INBEV N.V. Montag, 3. Dez. 18 66.99 Mittwoch, 6. März 19 72.47 8.18%
Kraft Heinz Company Mittwoch, 6. März 19 29.06 Mittwoch, 29. Mai 19 25.77 -11.32%
Newmont Mining Mittwoch, 17. April 19 30.26 Donnerstag, 3. Juni 21 58.60 93.69%
Shell Donnerstag, 11. Feb. 20 23.88 Donnerstag, 23.April 20 16.52 -30.81%
Total Donnerstag, 11. Feb. 20 45.12 Donnerstag, 23.April 20 32.25 -28.52%
Exxon Donnerstag, 11. Feb. 20 55.44 Donnerstag, 23.April 20 40.31 -27.30%
Equinor ASA Donnerstag, 12. März 20 9.72 Mittwoch, 8. April 20 12.30 26.57%
Hornbach Holding AG Donnerstag, 12. März 20 40.50 Montag, 8. Juni 20 63.90 57.78%
Agnico-Eagle Mines Donnerstag, 24. Sep. 20 67.11 Montag, 14.März 22 55.28 -17.63%
Wheaton Donnerstag, 24. Sep. 20 41.76 Montag, 14.März 22 42.51 1.81%
Newmont Mining Donnerstag, 24. Sep. 20 53.04 Montag, 14.März 22 69.02 30.13%
Alamos Donnerstag, 24. Sep. 20 7.59 Montag, 14.März 22 7.82 2.98%
Newcrest (früher Pretium) Donnerstag, 24. Sep. 20 10.84 Dienstag, 03.03.2022 14.53 34.04%
Svenska Handelsbanken Freitag, 09. Okt. 20 7.28 Donnerstag, 26.Nov. 20 8.68 19.21%
Enbridge Freitag, 18. Dez. 20 27.25 38.54 11.29 41.43%
Alibaba Dienstag, 29. Dez.20 190.40 83.00 -107.40 -56.41%
Newcrest (früher Pretium) Freitag, 05.Feb.21 9.10 9.04 -0.06 -0.66%
Grenke AG Montag, 08.Feb.21 26.44 Montag, 30.November 21 30.60 15.73%
IQIYI Mittwoch, 14. April 21 12.85 2.79 -10.06 -78.29%
Exxon Donnerstag, 8. Juli 21 50.76 Freitag, 25. Februar 22 67.10 32.19%
Agnico-Eagle Mines Mittwoch, 31. Aug. 21 48.99 43.11 -5.88 -12.00%
Alamos Mittwoch, 31. Aug. 21 6.68 7.57 0.89 13.32%
Alibaba Freitag, 26.11.2021 116.50 83.00 -33.50 -28.76%
Carl Zeiss Meditech Mittwoch, 26.01.2022 137.40 Montag 18.07.2022 132.05 -3.89%
Alamos Donnerstag, 05.05.2022 7.50 7.57 0.07 0.93%
Sibanye Donnerstag, 05.05.2022 12.30 9.55 -2.75 -22.36%
Barrick Donnerstag, 05.05.2022 21.88 15.81 -6.07 -27.74%
Carl Zeiss Meditech Freitag, 06.05.2022 113.00 Montag 01.08.2022 142.00 25.66%
Agnico-Eagle Mines Mittwoch, 01.06.2022 49.75 43.11 -6.64 -13.35%
Wheaton Mittwoch, 01.06.2022 38.70 33.04 -5.66 -14.63%
Hecla Mittwoch, 01.06.2022 4.40 4.04 -0.36 -8.18%
Totaler Wertzuwachs bei gleich großer Anlage in jedem Titel -15.90% 19.09%

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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