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ETF`s undurchsichtig

Unter der Schlagzeile „Ein bisschen mehr als spektakulär“ berichtete das Handelsblatt am 25.Juli 2018, dass der Branchenverband  der Indexanbieter IIA schätzt, „ dass mittlerweile rund 3,3 Millionen Börsenmesslatten  weltweit im Umlauf sind. Die Zahl übertrifft die der liquideren Aktien  weltweit bei Weitem, diese liegt bei ungefähr 43.000“. Blackrock, einer der größten Halter von börsengehandelten ETF`s, geht sogar von einer Verdreifachung des Marktes hierfür aus. Vorsicht: solche Analysen haben immer einen bestimmten Zweck!!

Daraus kann man nur schließen, dass dieselben Aktien mehrfach und immer wieder als Messlatten genommen werden, somit die meisten ETF`s auf imaginäre Optionen basieren und somit nicht gewiss ist, ob diese in Crash-Szenarien Bestand haben werden oder letztlich nichts anderes sind als heiße Luft.

Frage hierzu wäre auch, wer überprüft diese 3,3 Millionen Indices? Der Erfinder dieser Börsenindices, die vertreibende Fondsgesellschaft oder die jeweilige Börsenaufsicht? Es ist kaum vorstellbar, dass die weltweit bestehenden Börsenaufsichten diese Anzahl der Börsenindices überprüfen können und das täglich, womit zu befürchten bleibt, dass sich hier ein gewaltiges Crashpotenzial aufgrund manipulierter Werte aufgebaut hat.

Eine Vermögensanlage sollte für einen Vermögensanleger überprüfbar sein und wenn dies nicht möglich ist, sollte er  die Finger davon lassen. In diesem Zusammenhang verweise ich auf meine diesbezüglichen diversen Beiträge zu den ETF`s (in search: ETF eingeben).

Bestes Beispiel ist die jetzige Pleite von P&R, welche  – wie sich herausstellte – Container nur auf dem Papier verkaufte. Der Anleger, welcher so genannte Zertifikate erhielt , auf denen die Nummer der gekauften Container aufgeführt worden waren, hatte aber keinerlei Möglichkeit, diese „Zertifkate“ bezüglich ihres Bestandes überprüfen zu können, da sich die Container auf den Weltmeeren – wenn überhaupt – befanden.

Und ähnlich ist es mit den vielen vielen Börsenindices. Warum werden dann immer und immer wieder solche Investments eingegangen? Es ist der fehlende gesunde Menschenverstand und die permanenten Dollarzeichen in den Augen der Anleger, gepaart mit einer unglaublichen Selbstüberschätzung in Sachen Anlageexpertise, anstatt auf Sicherheit der Anlage zu schauen.

Es wiederholt sich alles, hat selbst Friedrich Schiller vor einigen Jahrhunderten schon zu Papier gebracht. Und die ETF`s werden denselben Weg gehen, wie vor 10 Jahren die Subprimes.

  1. Juli 2018

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung“