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Deutsche Bank: fragliche Bilanzpolitik

Deutsche Bank mit respektablen Ergebnis

Die Deutsche Bank konnte in 2021 den Gewinn vor Steuern auf € 3,4 Milliarden verdreifachen, letztlich ein respektables Ergebnis, wozu wiederum überwiegend die volatile Investmentbanksparte beigetragen hat.

Nach Steuern in Höhe von € 900 Mio und Zinszahlungen an die Inhaber von Nachrang-Darlehen (per 31.12.2020 € 149 Milliarden) über rd. € 600 Mio., verbleiben unter dem Strich rd. € 1,9 Milliarden.

Verflixte Boni der Investmentbanker 

Das liest sich eigentlich ganz gut, wären da nicht wieder die verflixten Bonizahlungen hauptsächlich an die Investmentbanker. Diese werden traditionell erst nach Feststellung des Jahresgewinns im Frühjahr des Folgejahres ausgeschüttet, man rechnet mit etwa € 1,8 Milliarden + x.

Unter Einbeziehung dieser Bonizahlungen verbleibt der Bank mit den restlichen mageren € 100 Millionen kaum etwas zur wesentlichen Stärkung des Eigenkapitals.

Betrachtet man die Höhe des Eigenkapitals, welches wie so oft als „hartes Kernkapital“  mit einer Quote von 13,6% per 31.12.2020 dargestellt wird, kommt man schnell ins Grübeln. Bei Betrachtung der Konzernbilanz per 31.12.2020, welches mit € 62,196 Milliarden ausgewiesen wird, ergibt sich bezogen auf die Bilanzsumme von € 1.325,3  Milliarden nur eine Quote von nur 4,69%.

Hartes Kernkapital ein von der EZB sanktioniertes fake

Um sich schöner zu rechnen, hat man einfach

eine Aktiva von unglaublichen € 867,9 Millionen die Bezeichnung „ohne Risiko“

gegeben und damit die Bilanzsumme auf € 457,3 Millionen verkürzt. Das dadurch errechnete Eigenkapital dann auch noch als „Harte Kernkapitalquote“ zu bezeichnen und die eigentlich Eigenkapitalquote nicht mehr zu erwähnen

schlägt dem Fass den Boden aus.

Das ist  letztlich ein von der EZB sanktioniertes fake zu dem Zweck, über die Banken/Zweitmarkt die Staatsanleihen zwecks Umgehung der EU-Verträge und Fortsetzung der absurden Geldpolitik ankaufen zu können, denn direkt ankaufen darf die EZB das nicht.

Jetzt wird diesbezüglich argumentiert, dass sich diese risikolose Aktiva hauptsächlich aus dem Ankauf von „risikolosen Staatsanleihen“ zusammensetzt, welche die EZB im Falle des Falles sowieso übernehmen würde.

Geldpolitik der EZB am Scheideweg

Langsam zeichnet sich aber die Erkenntnis ab, dass dieses abstruse Schauspiel die EZB nicht ewig so weitergehen kann, zumal sich dadurch viele Staaten, hauptsächlich im südlichen Europa, noch mehr über die Maßen verschuldet haben. Ergo, es bleibt mittel- bis langfristig nicht auszuschließen, dass einige europäische Staaten den Finger heben müssen und somit diese Risikolosigkeit ganz schnell ein Ende finden kann.

In dieser Gemengelage jetzt auch noch von Rückkauf der eigenen Aktien zu philosophieren, womit das Eigenkapital weiter reduziert wird, dies letztlich eine Kapitalentnahme darstellt,

schlägt dem Fass den doppelten Boden aus.

Und was liest man dazu in der Wirtschaftspresse? Eigentlich nichts.

Das ist nun mal der kritiklose Mainstream. Irgendwann wird man darüber entsetzt sein, nur dann ist es zu spät.

Ohlsbach, den 2. Februar 2022

Elmar Emde

 

 

 




Investmentbanking regiert die Welt

Das Investmentbanking hat uns in diesem erst kurzen Jahrtausend schon zwei große Finanzkrisen beschert und kann somit als der Krisenverursacher schlechthin bezeichnet werden.

In 2000 war es die Dotcom-Krise, welche durch die Vielzahl von unseriösen Börsengängen von Unternehmen wenig später die Börsen jahrelang einknicken ließen. Ursache dieser Blase waren letztlich die M&A-Abteilungen der Investmentbanken bzw. der Investmentbanking -Abteilungen von Großbanken, welche für nahezu jeden Schreibtisch mit einer abstrusen Idee einen Firmenwert in neunstelliger Höhe kreierten und nur Dumme auf dem Markt suchten, die Ihnen das abnahmen und damit einen Riesenerfolg hatten.

In 2008 war es dann die Finanzkrise aufgrund der unersättlichen und betrügerischen Zockerei der Investmentbanken mit ihren strukturierten Finanzprodukten und deren Ableger in den Großbanken, welche die Welt nahe an den Abgrund führten, gerettet werden mussten und damit die Staatsschuldenkrise einläuteten. Eine Entwicklung, die uns bis heute noch beschäftigt und letztlich auch einer der Gründe für die jetzige katastrophale Niedrigzinsphase ist.

Diese wird vermutlich die dritte, durch die Investmentbanken wiederum verursachte Finanzkrise sein. Durch den gigantischen Ankauf von Anleihen durch die EZB und seines Protagonisten und Investmentbankers Draghi gibt es nahezu keine sicheren und vernünftig verzinsliche Anleihen mehr, dafür aber von den Investmentbankern intransparent strukturierte Finanzprodukte (Investmentfonds, Zertifikate und ETF`s aller Art), in welchen sich die toxischen Wertpapiere der Banken aus der Finanzkrise wunderbar verstecken lassen zwecks Sanierung der europäischen Banken. Außerdem bekommen sehr risikoreiche geschlossene Fonds und obskure Produktanbieter dadurch weiter Oberwasser.

Irgendwann werden die Anleger aber merken, wie perfide ihnen das Geld aus der Tasche gelockt worden ist und dann wird es kein Halten mehr geben. Die Börsen werden sehr schwarze Tage erleben, Banken werden in die Bredouille kommen, die dann wieder gerettet werden müssen. Weiter ansteigende Altersarmut wird die Folge sein. Zu Rate wird man dann hoffentlich keine Investmentbanker mehr nehmen, sondern Fachleute, die Soll und Haben noch unterscheiden können.

Egal wo man hinschaut, dort wo es kriselt, tauchen Investmentbanker auf. Selbst bei der EnBW hatte ein Investmentbanker seine Finger im Spiel und fegte mit dem sich daraus ergebenden Skandal  eine Landesregierung aus dem Amt. Oder erinnern wir uns daran, dass dank der Hilfe von Goldman Sachs, dem Prototypen des Investmentbankings, die Griechen Ihre Schulden zunächst ins Nirwana haben verschwinden lassen und damit Zugang zum  Geldtopf der europäischen Union erhielten. Und damit die Europäer weiterhin schön zur Kasse gebeten werden können (Prinzip des Investmentbankings), berät wiederum ein Investmentbanker diese sozialistische Regierung, welcher auch die sozialistische Regierung von Frankreich berät. Selbst die Vatikanbank, das Aushängschild des irdisch-göttlichen Vermögens, lässt sich von einem Investmentbanker beraten.

Hierbei nicht vergessen werden darf die Deutsche Bank, welche von einem Investmentbanker geleitet und darüber hinaus auch noch beaufsichtigt wird und als Ergebnis dessen nunmehr mit nahezu 7.000 Rechtsfällen mit Investmentbanking-Hintergrund zu kämpfen hat.

Und damit nicht genug. Jetzt hat es wieder ein Investmentbanker geschafft, an eine Schaltstelle der deutschen und damit auch der internationalen Wirtschaft zu kommen und zwar auf den Chefsessel der Deutschen Börse. Herr Carsten Kengeter biss sich – wie das Handelsblatt kürzlich berichtete – im Londoner Haifischbecken zum best dotierten  Investmentbanker bei der schweizerischen UBS durch, bis ihn einer seiner Händler namens Adoboli und den damit verursachten Handelsskandal  abstürzen ließ.

Nun darf er trotz dieser Fehlleistung dennoch die Deutsche Börse lenken und dieser Vorgang zeigt wieder einmal, wie eng verdrahtet diese Investmentbanking-Community vernetzt ist und wie diese ihre Clubmitglieder an die richtigen Schaltpulte setzt. Es bleibt daher abzuwarten, ich würde sagen, zu befürchten, was er daraus macht.

Investmentbanker denken nur in Strukturen und damit in strukturierten Finanzprodukten und wie man diese Intransparenz auf den Märkten unterbringt. Es bleibt daher zu befürchten, dass die Deutsche Börse europaweit zu einem führenden Angelpunkt dieser strukturierten Krimskrams-Produkte wird. Das wird das Investmenbanking weiter befeuern und damit den Anleger weiter undurchschaubare Risiken aufbürden, zumal Herr Draghi die anderen Märkte letztlich totkauft.

Ich warte jetzt nur noch darauf, dass unser Wirtschafts- und Finanzministerium irgendwann ebenfalls von einem Investmentbanker geleitet wird. Frau Merkel scheint für diese Bankerspezies einen besonderen Draht zu haben. Herr Ackermann, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Deutsche Bank und ein durch und durch Investmentbanker, zählte zu ihren wichtigsten Beratern (berät jetzt übrigens das marode Zypern!!) und Herrn Draghi hat sie den Weg zum Chefsessel der EZB geebnet.

Und was die FED in den USA angeht, so ist diese zwar eine staatliche Einrichtung, deren Anteilseigner sind allerdings die großen US-Banken, und die sind alle Investmentbank-verseucht. Wen wundert daher diese Geldpolitik der FED.

Daher mein Credo, keine strukturierten Finanzprodukte in das Depot nehmen, denn irgendwann werden diese nicht das sein, was man versprochen hat und in heißer Luft verschwinden.

6. Juni 2015

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

 Siehe auch http://www.emde-fiveko.de




Blatter und Jain, eine Koinzidenz!

In den letzten Tagen haben die beiden Herren Blatter und Jain die Presse im Sturm belegt, wenn nicht sogar erobert. Erstaunlicherweise kann man bei beiden Personen gewisse Koinzidenzen feststellen.

Beide Herren stehen mächtigen Institutionen vor, die eine ist die FIFA, das Oberinstitut des Weltfußballs und mit enorm viel Geld ausgestattet und  die andere ist das größte und mächtigste Bankinstitut in Deutschland, die Deutsche Bank, mit einer Bilanzsumme nahezu in der Höhe des Bruttosozialproduktes von Deutschland.

Beide kleben an Ihren Stühlen, obwohl während ihrer Regentschaft eklatante und kriminelle Skandale die Regel waren. Bei der FIFA kulminierten diese zu zahlreichen Verhaftungen und bei der Deutsche Bank zu einem Selbstmord und zahlreichen Entlassungen u.a. auch aufgrund von zwischenzeitlich 7.000 Rechtsfällen.

Beide geben vor, davon angeblich nichts gewusst zu haben. Das mag glauben wer will, vermittelbar ist das auf keinen Fall. Bei Herrn Jain tauchten bereits erste E-Mails auf, welche diese Behauptung nicht stützen können.

Beide hat man nun vom Bock zum Gärtner gemacht. Herr Blatter will die Korruption bei der FIFA nun selbst ans Licht bringen und aufdecken, wobei nach diversen Presseberichten man anscheinend davon ausgehen kann, dass er diese selbst initiiert hat. Und Herr Jain soll jetzt die neue Strategie, welche das Investmentbanking – die Ursache allen Übels, dem er jahrelang vorstand –  eindeutig bevorzugt und damit weiter ausbauen lässt. Wen wundert es, wenn der Aufsichtsratsvorsitzende Achleitner selbst ein Investmentbanker ist. Dessen Qualifikation dürfte man daher auch in Frage stellen.

Beide haben ihre Machtposition nach dem Muster der früheren Potentaten bis zurück ins Altertum ausgebaut und gefestigt. Man brauche nur die eigenen Gefolgsleute in die Schaltstellen der Macht dieser Institutionen setzen und sie mit entsprechenden Geldmitteln ausstatten und schon braucht der Leader nichts mehr zu befürchten. Bei der FIFA sind es u.a. für  1 US$ vergebene Fernsehrechte von Fußballereignissen an wohl gesonnene Funktionäre, welche diese  dann mit Millionenbeträgen weiter verkauft haben. Und bei der Deutsche Bank sind es die Milliarden-Boni an die kleine Schar der Investmentbanker (c a. 1-5% der Belegschaft), welche die Bank in den letzten beiden Jahren zu Kapitalerhöhungen genötigt haben.

Beiden Herren scheint dies kalt zu lassen und lächeln/grinsen diese Vorwürfe einfach weg.

Beide Institutionen fangen langsam an, gegen dieses maßlose Verhalten ihrer  Obermohren zu revoltieren. Bei der FIFA sind es einige Verbände, darunter die UEFA, und bei der Deutsche Bank der Betriebsrat des „Corporate Centers“, zu denen die Stabsabteilungen wie Revision, Steuern, Recht, Risikomanagement, Investors Relation, Kommunikation und die Marktanalyseabteilung DB Research,  somit keine Leichtgewichte, gehören. In beiden Institutionen wird offen der Rücktritt dieser beiden Herren sowie ein Neuanfang gefordert.

Beide Institutionen waren einmal hoch angesehen. Und nun?

Es wird Zeit, dass bei der FIFA die Sponsoren und bei der Deutsche Bank die Investoren das Heft in die Hand nehmen und beide Institutionen wieder auf den rechten Pfad bringen. Weder die FIFA noch die Deutsche Bank scheinen dazu in der Lage zu sehen.

Aber, allein mir fehlt der Glaube.

  1. Mai 2015

Elmar Emde

Autor des Buches „Die strukturierte Ausbeutung“

Siehe auch http://www.emde-fiveko.de




Den Bock zum Gärtner gemacht. Deutsche Bank

Mit der beschlossenen neuen Strategie driftet die Deutsche Bank noch mehr in die Richtung des Investmentbankings ab, somit in den Bereich, welcher der Deutsche Bank hohe Strafzahlungen und einen enormen bis einen nicht wieder gut zu machenden Reputationsverlust gebracht hat. Darüber wurde in allen seriösen Zeitungen dieser Welt oft und öfter berichtet, die Konsequenzen für den Verantwortlichen dieses Bereiches, nämlich Herrn Anju Jain, sind gleich Null.

Als Belohnung für diese seit Jahren kriminellen Fehlleitungen seines Bereiches, von denen er angeblich nichts gewusst haben will, hat man ihn sogar noch zum Co-Chef  befördert und ihm jetzt sogar die Verantwortung für die Umsetzung der Strategie in die Hände gelegt. Damit hat man ihn zum noch heimlichen Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bank befördert, oder anders ausgedrückt, den Bock zum Gärtner gemacht. Seine Investmentbanker, welche nur einen sehr geringen Prozentsatz der Belegschaft in der Deutsche Bank ausmachen, werden die Champagnerkorken  knallen lassen. Die Boni werden weiter sprudeln.

Die Deutsche  Bank wird mit diesen sie ausbeutenden Investmentbankern nicht mehr auf die Beine kommen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis man die betrügerischen Elemente der von den Investmentbankern  produzierten strukturierten Finanzprodukte erkennt und diese der Bank vor die Füße werfen wird, wie all jene Produkte, die ihr jetzt sehr große Schwierigkeiten bereiten und eine Heerschar von Juristen sehr teuer beschäftigen. Man kann das Gefühl einfach nicht los werden, dass diese Bank eine Rechtsanwaltssozietät mit angeschlossenem Bankgeschäft ist.

Wann wachen die Investoren endlich auf und schicken den jetzigen Vorstand nebst seinem Aufsichtsratsvorsitzenden Achleitner (war dieser “Top-Manager” nicht auch am Niedergang der Dresdner Bank beteiligt?), ebenfalls ein Investmentbanker, in die Wüste. Die Bank selber ist dazu nicht mehr in die Lage. Die wird ausgenommen wie eine Weihnachtsgans, ebenso wie die Investoren und die scheinen es nicht zu merken..

21. Mai 2015

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

Siehe auch http://www.emde-fiveko.de