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Grüne ratlos

Die Ölheizung unseres Einfamilienhauses ist derzeit 29 Jahre alt und so langsam machen wir uns als umweltbewusste Bürger Gedanken, welche neue Heizung zum Klimaschutz am besten beitragen könnte. Derzeit gibt es folgende Alternativen:

Ölheizung: Aus politischen und Klimaschutz-Gründen sind neue Ölheizungen ab 1.1.2026  verboten, bestehende Ölheizungen dürfen aber weiter betrieben werden. Es gibt zwar moderne Ölverbrenner, welche angeblich wenig CO2 ausstoßen würden, wenn ich mir aber das politische Umfeld anschaue, kann man den Ölheizungen keine lange Lebensdauer mehr geben.

Gasheizung: Hier wird zwar weniger CO2 ausgestoßen, es besteht aber auf der politischen Ebene dasselbe Problem des Verbots wie bei der Ölheizung. Zudem müssten wir noch eine Gasleitung zu unserem Haus auf eigene Kosten in Höhe von rd. € 8.000 (ohne Entsorgung der Öltanks) legen lassen und dass mit dem Damoklesschwert des Verbotes. Außerdem möchten wir  nicht abhängig werden vom russischen Gas.

Holz-Pellets: Diese Art der Beheizung wird zwar empfohlen, bedeutet aber, dass bei totaler Umsetzung dafür Wälder abgeholzt werden müssten. Das ist kontraproduktiv, da gerade jetzt die Aufholzung der Welt aus Klimaschutzgründen dringend erforderlich ist. Zudem stößt auch diese Beheizung CO2 aus, womit diese Art der Beheizung zweimal schädlich wäre.

Erdwärme: Hierzu wird Strom für die Wärmepumpe benötigt und das nicht wenig. Sollten jetzt alle Ölheizungen auf Erdwärme umgestellt werden, würde das die Stromnachfrage entsprechend extrem erhöhen. Die Beheizung daraus genügt insbesondere im Winter bei Minusgraden oder um die Nullgrad nur bedingt, es sei denn, man erhöht den Stromverbrauch und somit auch den Co2 Ausstoß, zumindest noch in den nächsten 10 – 15 Jahren, da dieser Strom in dieser Zeit noch von Kohlekraftwerken erzeugt wird. Außerdem sind die Kosten des nachträglichen Einbaus ggü. den anderen Möglichkeiten extrem teuer. Allein die Versuchsbohrung mit ungewissen Ausgang würde schon um die € 10.000 kosten, mit nachträglicher Installation etc. kämen insgesamt locker € 25.000 bis 30.000 Aufwand zusammen.

Erneuerbare Energien/Strom: Momentan reichen die Kapazitäten der erneuerbaren Energien (Anteil um die 45%) nicht aus, neben dem bisherigen Strombedarf und der Elektrifizierung der PKW`s  auch noch die Wohnhäuser mit Strom aus den erneuerbaren Energien zu beheizen. Im Übrigen sehe ich auch ein großes Fragezeichen bei der Elektrifizierung der PKW`s schlechthin. Schon jetzt haben wir nicht die die Stromleistung, um 1 Mio E-Autos (ein zweiundfünfzigstel des jetzigen PKW-Bestandes) über Nacht aufladen zu können. Gegen neue Windräder bestehen u.a. auch aus gesundheitlichen und Lärmschutz Gründen erhebliche Widerstände in der Bevölkerung, ebenso beim Verlegen der Stromtrassen. Die Solartechnik (bisheriger Anteil an der Stromerzeugung nur 10,5%) leistet nur temporär ihren Beitrag, es sei denn, die gesamte Welt ist weltumspannend mit Solarmodulen ausgestattet und die gesamte Welt ist entsprechend vernetzt, so dass die Sonnenenergie 24 Stunden genutzt werden kann. Das ist aber Utopie.

Fazit:

Die anscheinend umweltverträglichsten Alternativen benötigen sehr viel Strom, den unser Stromnetz derzeit und vermutlich auch in den nächsten 10 bis 20 Jahren nicht liefern kann. Nach der Abschaltung der AKW`s ab 1.1.2023 (Anteil an der Stromerzeugung rd. 12,5%)  dürfte das noch sehr viel offensichtlicher werden mit der Folge, dass die Strompreise unter die Decke gehen.

Was ist also der beste, sicherste und umweltverträglichste Weg?

Diese Frage habe ich den beiden Parteivorsitzender der Grünen, Frau Baerbock und Herrn Habeck  bereits im Dezember letzten Jahres gestellt in der Annahme, dass sie mir als mit den Umweltproblemen anscheinend bestens vertrauten Politiker weiterhelfen können. Trotz zweimaliger schriftlicher Bitten, uns hierbei eine Hilfestellung zu geben, erhielt wir keine Antwort.

Auch Frau Luisa Neubauer, die neunmalkluge und sehr wortgewandte deutsche Kopie der Greta Thunberg von „fridays for future“, ebenfalls Mitglied der Grünen, habe ich Anfang Mai mit dieser Problemstellung konfrontiert, aber trotz ihres zweimaligen E-Mail Hinweises, dass Sie  in spätestens 14 Tagen antwortet, keine  Antwort  erhalten habe.

Resümee:

Sowohl die Parteivorsitzenden der Grünen  als auch die besserwissende Frau Neubauer und damit die gesamte „fridays for future“-Bewegung (erinnert mich an den Rattenfänger von Hameln) können zu einer Problemstellung aus der Praxis  keinen Rat erteilen, sind also ratlos, ahnungslos.

Was soll man also von den Vertretern einer politischen Partei / Richtung halten, welche den Umwelt- und Klimaschutz am lautesten auf ihre Fahnen geschrieben haben, aber zu den daraus erwachsenden Problemen in der Praxis keine Antwort geben können? Antwort: nichts!! Man nennt solche Figuren Heuchler.

Ohlsbach, den 30.6.2021

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”