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Wann kauft Draghi Immobilien?

Zugegebener Maßen eine sehr provokante Frage. Aber was hat es nicht alles schon gegeben, woran kein Mensch gedacht hat und was ist nicht alles schon Unsinnige getan worden, um den  Webfehler Euro zu retten?

Mit dem heutigen massenhaften Beginn des Ankaufs von Staats- und Unternehmensanleihen hat man das seriöse Wirtschaften über Bord geworfen und vertraut nur noch auf den weltweit sich ausbreitenden Zentralbank-Sozialismus per Druckmaschine. Wieder eine provokante  Bezeichnung, aber anders kann man eine solche Politik nicht mehr bezeichnen.

Mit der schon vorgeschobenen Nullzinspolitik des Herrn Draghi  und seines von Südländern geprägten Zentralbankrates gerät unser seit Jahrzehnten erprobtes und fundiertes Finanzsystem langsam aber sicher aus den Fugen. Denken Sie nur an unsere Altersvorsorge oder Daseinsvorsorge schlechthin, welche auf dem seriösen Zins größtenteils aufbaut. Versicherungsgesellschaften, Bausparkassen, Pensionskassen und selbst die Banken, allen voran die Sparkassen und Volksbanken, welche in der Finanzkrise die starken Felsen in der angelsächsischen Chaosbrandung waren und unser Finanzsystem sehr stark stabilisierten, verlieren immer mehr den Boden unter den Füßen. Die Refinanzierung der Banken, auch ein Garant für die Altersvorsorge, wird zunehmend durch die Druckmaschine des Herrn Draghi ersetzt oder mit Hilfe von strukturierten Finanzprodukten der Investmentbanker gegen hohe und unsittliche Gebühren dargestellt.

Über Altersvorsorge muss sich Herr Draghi und die ihn unterstützenden Finanzminister sicherlich keine Sorgen machen, die werden wiederum wir alle bezahlen müssen.

Eines sind sich alle Experten einig, mit dieser massiven Geldschwemme werden Blasen auf verschiedenen Märkten gebildet. Angefangen beim Aktienmarkt, dem Devisenmarkt und fortgesetzt auf dem Immobilienmarkt usw.. Sollten diese platzen, wird sich Super Mario auch berufen fühlen, zwecks Stützung der dann zusammenbrechenden Märkte, diese  durch Aufkäufe zu stützen. Dann wäre die EZB keine Zentralbank mehr, sondern ein nicht demokratisch legitimierter Staatsfond, welcher in alle Lebensbereiche eingreifen kann. Demokratie ade!!!

Ob diese von Herrn Draghi initiierte Politik, welche die Erfolgreichen im Norden bestraft und die Verlierer im Süden belohnt, Europa voran bringen wird, muss stark bezweifelt werden.  Herr Draghi und seine EZB geraten somit in die Rolle eines Divisors zwischen Nord- und Südeuropa.

Heute ist ein historischer Tag, ein tragischer Tag, wenn er nicht so draghisch wäre, gezeichnet von Überheblichkeit und – hoffentlich liege ich hier falsch – von Dilettantismus.

9. März 2015

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

Siehe auch http://www.emde-fiveko.de