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Wo ist der Anlageschrott?

Im Handelsblatt wurde ein Vergleich zwischen Deutsche Bank und Commerzbank  aufgestellt und darunter die Bemühungen um den Abbau der der jeweiligen Bad Bank.

Während die Commerzbank den Abbau des Risikogeschäftes  um nur € 22,7 Milliarden von € 64,4 Milliarden  auf € 41,7 Milliarden schaffte, erreichte die Deutsche Bank einen Abbau von € 97 Milliarden von € 141 Milliarden auf € 41 Milliarden.

Dieses Ergebnis der Deutsche Bank wurde mit einer “fußballerischen” Leistung nach oben stilisiert, aber keiner dieser Journalisten scheint sich zu fragen, wo dieser Anlageschrott geblieben ist. Eine wundersame Reduzierung mit dem Segen des heiligen Geistes war es sicherlich nicht. Selbst von den Aufsichtsämter und der EZB kann man hier nichts vernehmen, obwohl die es doch nach dem hochgelobten Stresstest am besten wissen müssten. Der Bericht zu diesem Stresstest sollte übrigens im Mai dieses Jahres veröffentlicht werden, geschehen ist jedoch immer noch nichts.

Offiziell soll dieser Anlageschrott  an die Hedgefonds verkauft worden sein. Damit diese dann besser und mit Gewinn weiter verkauft werden können, wurden diese vermutlich mit anderen Papieren wieder vermischt und vermatscht und den sehr empfänglichen, nach Rendite jagenden Investmentfonds wieder als Chance untergejubelt und somit den unwissenden normalen Anleger, der sich dazu hinreißen ließ, ein strukturiertes Finanzprodukt  in sein Depot hineinbuchen zu lassen.

Eigentlich ist das Betrug, aber das ist in der Finanzbranche  ja zwischenzeitlich  “State of the Art”.

Jeder Anleger sollte sich daher sein Depot genau anschauen und die evtl. darin verbuchten Fonds oder ETF`s und Zertifikate auf irgendwelche Depots genau unter die Lupe nehmen bzw. sich von seinem Berater die dann sicherlich auftauchenden Beimischungen in diesen Fonds oder Depots genau erklären lassen.

Er wird dann feststellen, dass sich dieser Anlageschrott darin wohl proportioniert und verteilt auf die Masse der Anleger befindet.

4. November 2015

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

Siehe auch http://www.emde-fiveko.de