Big Data

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Unter dieser Überschrift berichtete eine bundesweite Sonntagszeitung  über unfassbar schnelle Computer und neuartige Software, die gigantisch große Mengen an Daten analysieren können.

So soll das US-Agrarministerium fast die komplette Online-Kommunikation zwischen den Landwirten in den USA gesammelt und ausgewertet haben. Aus den Beiträgen der Bauern, einem riesigen Datenberg, will das US-Agrar­ministerium herausfinden, wie sich Pflanzen optimal für einen bestimmten Bedarf züchten lassen. Die Folge dieser Datenauswertung könnte zu Entwicklungen bei der Herstellung von Dünger, d. h. zur rechtzeitigen Zurverfügungstellung dieser Produkte und damit zu riesigen Gewinnen bei den Düngemittelherstellern führen. Auch kann man daraus ersehen, wie sich die Ernte entwickelt, ob positiv oder negativ, woraus sich entsprechende Preis­vo­la­ti­li­täten im Vorfeld schon vorhersagen lassen.

Anderes Beispiel. Wenn viele Menschen einer Region bei Google nach gewissen Medikamenten suchen und sie in ihren Benachrichtigungen bei Twitter & Co. über Kopfschmerzen klagen, dann könnte eine Grippewelle anrollen, Hausärzte wären vorgewarnt, Pharmakonzerne könnten die Produktion entsprechender Medikamente ankurbeln usw..

Das sind jetzt positive Beispiele für die Nutzung dieser riesigen Datenmengen. Was aber, wenn es um strukturierte Finanzprodukte, bzw. um die künftige Entwicklung der Basiswerte, welche aus den riesigen Datenmengen gezogen werden können, und damit die Produktion der entsprechenden Wettscheine anheizt? Oder wenn dadurch die Agrarspekulation aufgrund der erheblichen Informationsvorsprünge befeuert wird? Auch ein Grund, warum viele Banken an dieser verwerflichen Spekulation auf dem Rücken der hungernden Menschen festhalten. Es wäre die pure Ausbeutung der Anleger zu Gunsten weniger, die ja jetzt schon ungeniert vollzogen wird.

Solche Entwicklungen, die unser Leben immer mehr strukturell erfasst und  zum Zwecke des Produkt-Marketings eingesetzt wird, bedürfen daher einer entsprechenden Kontrolle, sonst läuft vieles unkontrolliert aus dem Ruder, bzw. wir alle laufen Gefahr, darüber in einer unerträglichen Art und Weise überwacht zu werden.

Juli 2013

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

Siehe auch http://www.emde-fiveko.de

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