Demokratien wacht auf

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Der schrecklich Angriffs- und Eroberungskrieg in der Ukraine hat den Westen in einer bisher nicht gekannten Art zusammengeschweißt. Bündnisse wurden gefestigt, die Bereitschaft zur Aufnahme von Flüchtlingen hat den Egoismus einzelner Länder verdrängt und die Erkenntnis, dass die Freiheit auch militärisch, d.h. mit Gewalt verteidigt werden muss, ist jedem glasklar geworden.

Analyse mit schrecklichem Ergebnis:

Nun stellt sich aber die Frage, wie dieser Krieg beendet werden kann? Da der Kriegstreiber Putin auch Herrscher des Atomknopfes ist, kann diese Antwort nicht einfach beantwortet werden. Hierzu muss man die Hauptfigur Putin und seine Beweggründe näher beleuchten und kommt dabei  auf ein leider schreckliches Ergebnis.

Die zentrale Figur, ja Alleinherrscher in Russland und damit Kriegsauslöser Putin ist in der stalinistischen Zeit aufgewachsen und wurde als junger KGB Offizier von den Machtstrukturen und deren Anspruch auf die Bestimmungshoheit – auch Freiheit genannt – der Menschen geprägt. Der Mensch ist dadurch in seiner Denke nur Rohmaterial, welches sich den Bestimmungen seiner Obrigkeit und seiner Rechtsauslegung gefälligst zu unterordnen hat.  Es erinnert sehr stark an die Auslegung des wissenschaftlichen begründeten Kommunismus, welcher in seinen Auswirkungen mit dem Naziterror in Deutschland unter Hitler gleichzusetzen ist.

Putin hat den Krieg gewollt, ihn jahrelang vorbereitet, das Militär zu Lasten der russischen Bevölkerung hoch gepuscht und in verschiedenen Krisenherden zur Probe eingesetzt. Das russische Volk wurde mit einer destruktiven, verlogenen und perfiden Propaganda darauf eingestimmt, anders ausgedrückt, damit verdummbeutelt. Damit hat er viele gut meinende Leute auch mit sehr vielen Dollars  getäuscht und den Wolf im Schafspelz gespielt, was ihm sehr gut gelungen ist.

Seine Außenpolitik war darauf ausgerichtet, den Westen immer mehr von Russland abhängig zu machen. Zuerst Nordstream 1, dann Nordstream 2, sein Engagement in Syrien zwecks Verhinderung einer Gaspipeline von Katar an das Mittelmeer, das militärische Engagement in Lybien, die Stationierung russischer Soldaten in Venezuela zur Stützung des dortigen Diktators, die Umgarnung von Saudi Arabien und den Emiraten usw usw. Überall dort, wo es Gas und Öl gibt, hat sich Putin engagiert und der Westen hat es nicht gemerkt. Hinzu kommen seine weltweiten destruktiven Aktivitäten auf der Cyberebene, das permanente säen von Zwietracht in den westlichen  Demokratien bis zur Inthronisierung von des von Putin finanzierten Donald Trump, welcher beinahe die US-Demokratie zum Einsturz gebracht hätte. Haben diese beiden sonst noch gemeinsame Leichen im Keller?

Das damit bezweckte  Ziel ist die Wiederherstellung des alten Sowjetimperiums, entweder mit einer verlogenen Diplomatie oder – nachdem diese nicht mehr zog – eben mit brutaler militärischer Gewalt. Die Begründungen für diesen Angriffskrieg seitens des Herrn Putin und seinen Laufburschen lassen jeden vernünftig denkenden Menschen nur ratlos den Kopf schütteln,  Zweifel an der Ratio dieses Mannes sind somit nicht unbegründet.

Viele hochrangige westliche Politiker haben vor dem Einmarsch und danach sehr eindringlich über die viel beschworene Diplomatie versucht, Putin wieder einzufangen. Ergebnis gleich null. Putin hat den Krieg gewollt und will ihn noch weiterhin, das haben diese Politiker anscheinend immer noch nicht begriffen und machen sich dadurch zum Affen. Putin gibt damit einen gesprächsbereiten Partner zum Nutzen seiner Propaganda, der er aber nicht ist.

Was bleibt daher zu tun?

Zuerst kann man den Worten dieses professionellen Lügners einfach keinen Glauben mehr schenken. Solche „Schlägertypen“ akzeptieren letztlich nur eine Sprache, und das ist leider leider Gewalt. Das bedeutet jetzt nicht den Kriegseintritt der Natostaaten, sondern eine massive Unterstützung der sich erstaunlich gut schlagenden ukrainischen Armee mit Defensivwaffen und logistischer Unterstützung, um Putin so viele Verluste wie nur möglich zuzufügen, um ihn massiv zu schwächen. Afghanistan hat es vor gemacht. Waffenlieferungen an ein angegriffenes Land entsprechen im Übrigen dem Völkerrecht.

Die Ukraine ist somit der Dreh- und Angelpunkt,

wie es in Zukunft sicherheitspolitisch in Europa aussehen wird. Gewinnt Putin diesen Krieg oder gibt sich der Westen mit den Landgewinnen der Russen im Süden zufrieden, wird Putin nach einer gewissen Ruhephase weiter machen und dann die kleineren Staaten versuchen unter seine Fittiche zu nehmen. Dem wird wie üblich der Versuch voran gehen, die Natostaaten zu entzweien usw.

Daher wäre es sehr wichtig, Putin alle nur möglichen  finanziellen Mittel zu nehmen, damit er diesen Rückfall in das Mittelalter nicht weiter  fortsetzen kann. Das bedeutet aber

einen totalen Boykott von Öl und Gas

und damit auch Einschränkungen unseres Wohlstandes. Unsere Wirtschaftslenker weisen zu Recht auf die dann folgenden großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten eines solchen Boycotts hin. Nur bleibt zu befürchten, dass die Verluste künftig weit höher werden, wenn wir Putin und seiner Clique nicht seine Grenzen aufzeigen.

Liebe Politiker, macht daher nicht denselben Fehler wie 1938 und 1939 und wacht auf, gebt Euch nicht mit den Lügen/Zusagen von Putin zufrieden, zeigt Rückgrat.

Lieber eine Ende mit Schrecken (dann kann es wieder nach vorne gehen)  als ein Schrecken ohne Ende (mit einer jahrzehntelangen menschlichen Tragödie und Stagnation auf allen Ebenen).

Ohlsbach, den 23. März 2022

Elmar Emde

 

 

 

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