Dachfonds sind Investmentfonds, die keine direkten Anlagen kaufen/verkaufen wie Aktien oder Anleihen, sondern nur Fondsanteile von anderen angeblich gut laufenden Investmentfonds wie Aktienfonds, Rentenfonds oder Immobilienfonds. Das bedeutet, dass das Fondsmanagement des Dachfonds ebenfalls Gebühren in der bereits beschriebenen Form vereinnahmt, d. h. zu den Gebühren-/Kostenbelastungen der ursprünglichen Fonds kommen dann noch die Gebühren- / Kostenbelastungen des Dachfondsmanagements hinzu. Somit sind eklatante Kostenbelastungen garantiert.
Äußerst krass wird es dann, wenn beispielsweise ein Vermögensverwalter solche Dachfonds in das von ihm verwaltete Depot hereinnimmt und dafür ebenfalls seine Verwaltungsgebühr kassiert. Das bedeutet dann eine Verwaltung in der Verwaltung in der Verwaltung, bzw. dreifache Gebührenbelastung des verwalteten Vermögens, wobei nicht ausgeschlossen werden kann, dass dieser Vermögensverwalter vom Dachfondsmanagement auch noch Halteprämien, Rückvergütungen, Incentives und sonstiges Sponsoring erhält. Wenn dann dieser Dachfonds ebenfalls Anteile eines oder mehrerer Dachfonds hält, wird die Ausbeutung des Anlegers perfekt.
Solche Vermögensverwaltungsmandate, insbesondere in der Schweiz – sind mir leider einige Male zu Gesicht gekommen und wiesen deshalb auch seit Jahren eine negative Entwicklung aus, d. h. das Vermögen des Vermögensinhabers verringerte sich von Jahr zu Jahr. Erklärt wurde dies mit „Marktentwicklungen“ usw.
Juli 2013
Elmar Emde
Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”
Siehe auch http://www.emde-fiveko.de