Der genial perfide Elon Musk

image_pdfimage_print

Auf Twitter ließ  Elon Musk sein Fan-Gemeinde abstimmen, ob er  10% seines Aktienanteils von 23% an Tesla (Erlös daraus etwa US$ 23 Milliarden/ Wert seines bisherigen Anteils etwa US$ 230 Milliarden)  verkaufen soll, um Steuern zu zahlen. Gleichzeitig versprach er, sich dem Votum seiner Fans zu unterwerfen. 3,5 Millionen Teilnehmer und damit eine deutliche Mehrheit stimmten für den Verkauf.

Begründet hat er dies mit den Worten:“ In letzter Zeit wird viel über nicht realisierte Gewinne als Mittel zur Steuervermeidung gesprochen. Daher schlage ich vor, zehn Prozent meiner Tesla-Aktien  zu verkaufen“.

“15 Milliarden Steuerschulden”

Wow, auf den ersten Blick klingt das sehr gut nach dem Motto, der „reichste Mann der Welt“ , der bisher keine Einkommenssteuern gezahlt hat, ist nun bereit, diese zu zahlen  und  gibt nun dafür  einen Teil seines Vermögens ab. Ein Menschenfreund mit guter nationaler Gesinnung zum Wohle des Staates.

Aber weit gefehlt, Elon Musk vergaß dabei zu erwähnen, dass er das voraussichtlich sowieso vorhatte, um seine bestehende milliardenschwere Steuerlast aus seinen Tesla-Optionen (man spricht von US$ 15 Milliarden) damit finanzieren zu können.

“14 andere große internationale Autofirmen zusammen haben den Börsenwert von Tesla”

Elon Musk weiß genau, dass der Tesla Kurs und der Börsenwert (14 andere internationale Autofirmen kommen zusammen nur auf diesen Wert) völlig überzogen ist und seine Fan-Gemeinde, der wirtschaftlichen Realität völlig entrückt, in ihm nur das Gute sehen. Auch weiß er, dass durch den Verkauf der Aktienkurs von Tesla einbrechen wird und somit seine Follower sehr hohe Vermögensverluste zu beklagen haben werden. Er kann dann aber sagen, „Ihr habt es ja so gewollt“ und ist damit ganz elegant aus dem Schneider.

“Das ist in meinen Augen genial perfide”

Und das der Aktienkurs einbrechen wird, bleibt nicht nur zu vermuten, sondern ist bereits eingetroffen, wie weit das noch gehen wird, ist völlig offen. Jetzt könnte man sich auf den Standpunkt stellen, dass dies ja nur die Tesla-Spekulanten betrifft und uns nichts angeht.

Leider ist dem nicht so, da viele Fonds in Ermangelung seriöser Renditen und zwecks Verbesserung Ihrer Performance auch dieses Papier mit ins Portfolio aufgenommen haben und somit ein starker Rückgang des Tesla-Aktienkurses in der Weltwirtschaft zu großen Verwerfungen ähnlich wie bei der Lehmann Brothers Pleite führen kann.

Und wenn man dann noch feststellen muss, dass nur ein kurzer Tweet von Elon Musk die Börsen der Welt beben lässt, bleibt nur der weitere Schluss zu, dass

dieser Mann wirtschaftlich gemein gefährlich

für die Stabilität der Weltwirtschaft ist.

Ohlsbach, den 8. November 2021

Elmar Emde

Autor des Buches „Die strukturierte Ausbeutung“

 

Teilen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert