Deutsche Bank: Opfer der Investmentbanker

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In den letzten 10 Jahren hat die Deutsche Bank ihr Kapital um € 22 Milliarden erhöht. Für Rechtsstreitigkeiten und Boni wurden ca. € 40 Milliarden ausgegeben – weiteres Ende der Rechtsstreitigkeiten noch offen -, welche nahezu nur auf das unseriöse und kriminelle Geschäftsgebaren der Investmentbanker zurückzuführen sind.

Jetzt sind weitere € 8 Milliarden als Kapitalerhöhung im Gespräch, komischerweise wie bei den vorherigen Kapitalerhöhungen nur wenige Wochen nach den Milliarden-Boni-Ausschüttungen größtenteils an die Investmentbanker, welche die ehemals so stolze Deutschen Bank an den Rand des Abgrunds geführt haben. Innerhalb dieses Zeitraums von 10 Jahren würden sich damit die Kapitalerhöhungen auf rd. € 30 Milliarden belaufen, welche die Investmentbanker dankend angenommen haben, letztlich aber verpufft sind.

In der Realwirtschaft wäre ein solches Unternehmen, welches sich nur über Kapitalerhöhungen über Wasser halten kann, insolvent bzw. nahe an der Insolvenzverschleppung. Oder ist das nicht die Deutsche Bank schon längst? Die derzeit hohen Refinanzierungskosten auf dem Markt für die Deutsche Bank sprechen Bände!

Letztlich haben die Investmentbanker diese Bank ausgenommen wie eine Weihnachtsgans und wenn das so weiter ginge, müsste die Deutsche Bank wie die Dresdner Bank die Segel streichen und wäre entweder ganz pleite oder noch mehr ein Übernahmekandidat.

Somit ist die Forcierung der Fusionsgespräche mit der Commerzbank, welche wiederum ein Investmentbanker im Kleid eines Staatssekretärs, gemeint ist ein Herr Dr. Kukies, ehemals Chef der Goldman Sachs AG Deutschland und vom Sozialdemokrat und Finanzminister Scholz ins Boot geholt, ideal für die Investmentbanker der Deutsche Bank. Wohlwollend begleitet werden diese Gespräch von einem weiteren und umstrittenen Investmentbanker in der Rolle des Aufsichtsratsvorsitzenden der Deutsche Bank, Herrn Achleitner.

Sollte eine solche Fusion trotz aller logischer Gegensätze – aber bei den Investmentbanker gibt es keine Logik, sondern nur Cash  – zustande kommen, wäre der deutsche Staat und somit wir Steuerzahler an dieser obskuren neuen Deutsche Commerzbank mit rd. 5% beteiligt. Damit würden aber die Refinanzierungskosten für die Deutsche Bank bzw. für dieses neue Gebilde auf das derzeit deutlich niedrigere Niveau der Commerzbank sinken, man würde daraus wieder eine Verkaufsstory basteln und die Investmentbanker könnten dann mit diesem Gebilde wieder getrost los legen wie bisher. Gute Nacht, Steuerzahler.

Und die Commerzbank? Lt. heutiger Welt am Sonntag soll der Vorstandssprecher der Commerzbank, Herr Zielke, ein Befürworter dieser Fusion sein und darauf drängen. Hat er denn so große Lust, als zweite Geige neben Herrn Sewing in Zukunft agieren zu dürfen oder funktioniert nicht seine mit viel Tam-Tam im Herbst 2016 ausgerufene und von Mc Kinsey gebastelte neue Strategie, welche nur ein Aufguss einer bereits bei der Dresdner Bank erfolglosen Strategie war und letztlich der Dresdner Bank die Selbständigkeit gekostet hat (siehe Beitrag vom 1.9.2016 „Commerzbank Strategie; olle Kamellen“)?

Und zu guter Letzt dürfen wir Steuerzahler dann noch das Arbeitslosengeld von rd. 30.000 entlassenen Bankern bezahlen und wer weiß noch was alles, da dann eine Monsterbank entstanden ist, die auf keinen Fall insolvent gehen darf (too big to fail) und somit weiter von uns allen gestützt werden muss. Die Investmentbanker stopfen sich aber dann weiterhin die Taschen voll und zeigen uns die lange Nase.

Sie Herr Scholz, sollten sich als Sozialdemokrat schämen, einen solchen Unsinn, der uns Bürgern nur viel Geld zu Gunsten nur weniger kosten wird, los getreten zu haben.

7. April 2019

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

 

 

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