Einfältiger Oskar Lafontaine – oder Kalkül?

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Oskar Lafontaine gab erst kürzlich  dem Nachrichtensender ntv ein Interview, in welchem der Ukrainekrieg und das Bündnis Sarah Wagenknecht, welches er im Hintergrund maßgeblich beeinflusst, behandelt wurde.

Dabei stellte sich heraus, dass er immer noch rückwärts gewandt in den Zeiten Willy Brandts schwelgt und  den Westen als den Hauptverursacher für den Ukrainekrieg sieht. Empathie zu diesem geschundenen Land Ukraine, welches täglich mit Bombardierungen terrorisiert wird und diesbezügliche Kritik an Putin Fehlanzeige.

Er macht das an folgenden Punkten fest:

A.) Das Minsker Abkommen zur Befriedung des Donbas wäre vom Westen/ Frau Merkel nur abgeschlossen worden, um der Ukraine die Möglichkeit der Aufrüstung zu geben.

Hierbei vergisst aber Lafontaine geflissentlich, dass nicht der Westen bzw. die Ukraine die kriegerischen Auseinandersetzungen im Donbas begonnen hat, sondern Russland und dass man in der Tat daraufhin die Zeit genutzt hatte, die Ukraine aufzurüsten, damit sie sich künftig besser verteidigen kann.

Hier ignoriert Lafontaine bewusst Ursache und Wirkung und das altbekannte Muster Putins, welches zuerst mit einer Revolte in einem bestimmten Landesteil eines souveränen Staates begann und nach einem Hilferuf der Revoltierenden an Russland nach Unterstützung, welches diese Revolte natürlich unterstützt bzw. inszeniert hatte, letztlich zu einem offenen Konflikt führen musste. Daraus entstand dann irgendeine Volksrepublik, die natürlich nur von Russland anerkannt  wurde und endete nach einem getürkten Referendum, welches den getürkten Wahlen in Russland sehr ähnelte, mit einer Annektion durch Russland.

Diese Art von  Annektion fand im Donbas statt, erleben wir derzeit  versuchsweise mit Transnistrien (Moldau) und wurde in der Krim durchgezogen, ebenso bei einigen Kaukasusstaaten.

B.) Ein weiterer Punkt seiner Russland freundlichen Argumentation wäre die Äußerung des US-Verteidigungsministers Lloyd Austin, welcher Russland in der Ukraine ausbluten sehen will, damit Putin nicht mehr in der Lage wäre, Kriege zu führen. Auch hier vergisst Lafontaine bewusst wissentlich,

dass diese Aussage von Austin nach, ich wiederhole nach dem Einmarsch der Russen in die Ukraine gemacht wurde und nicht vorher.

Und die Spitze der Faktenverdrehung ist seiner Meinung nach, dass der Westen vertrauensbildende Maßnahmen à la Willy Brandt einleiten müsse, um wieder das Vertrauen von Putin zurück zu gewinnen, als hätte der Westen sämtliche auch von Russland unterzeichneten völkerrechtlichen Vereinbarungen gebrochen und nicht Russland sondern der Westen die kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine begonnen.

Das ist reiner Fakten verdrehender Populismus oder spielt hier das Alter von Lafontaine (80) schon eine Rolle, in der man die Dinge nicht mehr klar und aktuell sieht.

Seit Putin an der Macht ist führt er in der Welt Kriege oder zettelt diese an. So hat er auch seine Finger im Nahostkrieg mitten drin (am 7.Oktober 2023 am Tag des Massaker der Hamas hatte Putin Geburtstag) und hatte dabei großes Interesse, dass vom Ukrainekrieg abgelenkt wird.

Insofern kann man Austin nur zustimmen; solchen Kriegstreibern muss die Möglichkeit genommen werden, die Menschheit mit Krieg, Elend und größtes Leid überziehen zu können.

An diesen, die Fakten verdrehenden Argumenten, welche im Übrigen ständig von der russischen Propaganda wiederholt werden, baut er und seine Ehefrau Sarah Wagenknecht die Forderung nach einer Beendigung der deutschen Waffenlieferung auf. Jedoch erwähnt er nicht, was das für Folgen für Deutschland und Europa hätte.

Sollte Putin in der Ukraine obsiegen, würde das eine Flüchtlingswelle epischen Ausmaßes bedeuten, es fänden umfangreiche Deportationen und Ermordungen Andersdenkender in der Ukraine statt und Europa befände sich in einem andauernden Kriegszustand mit erheblichen Kosten.

Interessant auch hier der Umstand, dass er und seine Frau gegen die Flüchtlingswelle wettern, nicht aber erwähnen, dass Putin diese los getreten hat. Verkehrte Welt.

Über die Ermordung Nawalnys könne er sich nur wundern, nachdem Putin dem rechts gerichteten Journalisten Tucker Carlson ” ein so  „gutes“ (????)  Interview gegeben hätte. Dieses Interview war kein Interview sondern eine abgekartete Propagandasendung im Stile Putins, in der Tucker Carlson nur als Stichwortgeber fungierte. Kritik an Putin Fehlanzeige.

Dieses Interview triefte nur so von Geschichtsverdrehungen und Lügen. Ein solches als ein gutes zu bezeichnen, lässt den wahren Hintergrund dieser Aussagen von Lafontaine erkennen.

Man könnte Lafontaine neben Chrupalla (AfD) als den deutschen Pressesprecher von Putin bezeichnen, Er deckt einen brutalen Diktator, Auftragsmörder und Kriegstreiber, findet ihn sogar sympathisch und outet sich damit als typischen Putinversteher (“man muss sich in die Lage des anderen versetzen” ?????).  Das wäre für einen abgehalfterten Politiker nicht so gefährlich, wäre da nicht seine Ehefrau Sarah Wagenknecht, sie mit populistischen Äußerungen Anklang bei den deutschen Wählern finden. Sie redet dem deutschen Wähler regelrecht nach dem Mund, ist mal rechts und das andere Mal links, verfolgt aber letztlich eine Politik, die der von Putin ähnelt.

Frau Wagenknecht ist die typische Wölfin im Schafspelz mit der Absicht, die Parteienlandschaft noch mehr zu zersplittern mit dem Endergebnis, die Demokratie ad absurdum zu führen, wie zu Zeiten der Weimarer Republik.

Legt dieses Interview eine Einfalt oder sogar Naivität von Oskar Lafontaine offen oder ist es Kalkül?  Letzteres mit einer Prise Einfalt und Naivität scheint der Fall zu sein. Es würde mich daher nicht wundern, wenn das Bündnis Sarah Wagenknecht neben der AfD auch auf der Gehaltsliste von Putin steht und Lafontaine/Wagenknecht  ihrem  Förderer und Finanzier,  nicht in den Rücken fallen will oder dadurch sogar verpflichtet ist, seine Propaganda mit Hilfe seiner vielen Trolle zu verbreiten.

Per E-Mail wollte ich sowohl mit Sarah Wagenkencht als auch mit Oskar Lafontaine in Kontakt treten, dies scheiterte allerdings daran, dass meine E-Mails nicht angenommen wurden. Anfangs fand meine Kritik per E-Mail den Empfänger  Sarah Wagenknecht, erhielt aber keinen Kommentar ihrerseits, dann aber nicht mehr. Anscheinend wollte sie und automatisch auch Oskar Lafontaine  danach keine Kritik mehr von mir lesen. Erinnert mich irgendwie an eine autokratische Einstellung.

Ohlsbach, den 3. März 2024

Elmar Emde

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