Verbraucherzentrale empfiehlt Spekulation

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Es ist doch erstaunlich, welche Blüten diese absurde Geldpolitik der EZB und die damit kaum noch vorhanden akzeptablen, für die Altersvorsorge tauglichen Anlagen sprießen lässt. Jetzt empfiehlt sogar der Bundesverband der Verbraucherzentralen  bzw. die Leiterin des Teams Finanzmarkt im Verbraucherzentrale Bundesverband, Frau Dorethea Mohn, während der Talkshow mit Maybrit Illner am gestrigen Donnerstag für die Altersvorsorge die Anlage in Aktien, natürlich breit gestreut, mit dem Hinweis, dass diesbezügliche Berechnungen / Analysen hierzu langfristig nur eine positive Bilanz zeigen würden.

Solche Berechnungen werden sehr häufig von den Banken und solchen Instituten veröffentlicht, welche großes Interesse am Vertrieb der Aktien haben. Diese Analysen lassen aber aus verständlichen Gründen die Entwicklung des japanischen Nikkei-Index unerwähnt, der in 1988 seinen Höhepunkt mit 38.000 Punkten hatte, seitdem diesen Höchststand in den vergangenen 31 Jahren bei Weitem nicht mehr erreichen konnte. Heute liegt der Nikkei bei etwa 23.300 Punkten – davor hangelte er sich um die 20.000er-Marke herum – und das bei einem Börsenumfeld, welches weltweit Höchststände ausweist, die deutlich höher sind als diese in 1988.

Begründet wird diese Entwicklung in Japan  u.a. mit der dortigen alternden Bevölkerung, welche auch in Deutschland Fakt ist. Somit bleibt zu befürchten, dass auch in Deutschland eine ähnliche und jahrzehntelange Stagnation der Aktienwerte einsetzen kann und somit die von Frau Mohn geschätzten Analysen Makulatur werden könnten.

Der Hinweis von Frau Mohn, dass diese breit gestreuten Aktienwerte von einem staatlich kontrollierten Fonds mit geringen Gebühren verwaltet werden sollen, basiert auf einer zu großen Gläubigkeit an die Allmacht des Staates, der alles richten kann und vermutlich auf fehlenden Erfahrungswerten.

Zur Erinnerung: Die Altersvorsorge der Bafin-Angestellten wurde von der staatlichen und teilweise als  Finanzgott angesehenen Deutschen Bundesbank vorgenommen, welche die Anlagegelder in Papiere der Hypo Real Estate Bank investierte, die bekanntlich für rd. € 124 Milliarden Steuergeldern gerettet werden musste.  Über eine Bad Bank wurden dann zudem deren Schrottpapiere im Volumen von über € 100 Milliarden über die bekannten Wege über Hedgefonds und ähnlichen Konstrukten wieder an die vielen diversen Investmentfonds der Anleger weiter verkauft,  welche sich dann wunderten, warum die Performance ihrer Investmentfonds so schwach ausgefallen ist.

Das auch zum Thema staatlich kontrollierter Altersvorsorgefonds, welcher zudem  aufgrund der niedrigen Gebühren sicherlich keine Top-Qualitäten bei den Fondsmanagern finden würde und zudem dem Staat eine Menge Geld aufgrund von absehbaren Fehlinvestitionen kosten könnte.

In diesem Zusammenhang stellt sich bei mir die Frage, wie sich die Verbraucherzentralen zum Thema Bad Banks positionieren? Diese Bad Banks haben nur den einen Zweck, Schrottpapiere loszuwerden, um sie den unbedarften Kleinanlegern über die zahlreichen und  intransparenten  Investmentfonds in deren Depots einzubuchen. Ich nenne das staatlich lizensierten Betrug! Von den Verbraucherzentralen, welche die Anleger vor solchen Anlagen schützen sollen, habe ich aber diesbezüglich noch nichts vernommen.

Da die Altersvorsorge auf Jahrzehnte ausgelegt ist und daher nicht der hohen Volatilität der Finanzmärkte ausgesetzt sein sollte, kann nur eine Stärkung der gesetzlichen Rentenversicherung im Umlageverfahren bei dieser absurden Anlagesituation die Lösung sein, in die alle Bürger, auch Selbständige, Freiberufler und vor allem Beamte einzahlen müssten. Die Empfehlung von Frau Mohn kann daher nur als Empfehlung zur Spekulation ausgelegt werden.

Außerdem kann man den Verbraucherzentralen nur sehr stark ans Herz legen, die Inflationsdefinition der EZB verstärkt zu hinterfragen, denn mit dieser meines Erachtens falschen Definition begann die abstruse Geldpolitik der EZB mit allen sich daraus ergebenen aktuellen und künftigen  negativen Folgen. Auch sollten die sich dem Thema Investmentbanking und dessen Auswüchse mehr widmen, welche die Finanzethik versaut haben und deren Protagonisten in den Zentralbanken sitzen. (siehe diverse Beiträge in diesem Blog zu den absehbaren negativen Folgen der auf dem Investmentbanking basierten EZB-Geldpolitik).

29. November 2019

Elmar Emde

Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”

 

 

 

 

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